Kurzinhalt Willkommen in Sin City
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Bezahlung dafür, dass er e<strong>in</strong>e längere Sequenz aus „Das große Sterben“ als<br />
Gastregisseur <strong>in</strong>szenierte.<br />
Tarant<strong>in</strong>o und Rodriguez hatten davor bereits bei den Filmen FOUR ROOMS<br />
(„Four Rooms“, 1995) und FROM DUSK TILL DAWN („From Dusk Till Dawn“,<br />
1996) zusammen gearbeitet. Unlängst schrieb Robert Rodriguez Teile der Musik<br />
für Tarant<strong>in</strong>os KILL BILL VOL. 2 („Kill Bill Vol. 2“, 2004) – ebenfalls für e<strong>in</strong> Entgelt<br />
von e<strong>in</strong>em Dollar. Une<strong>in</strong>igkeit herrscht zwischen den beiden eigentlich nur<br />
darüber, <strong>in</strong>wiefern und wie die Zukunft des K<strong>in</strong>os im digitalen Filmemachen liegt<br />
oder ob man weiter auf traditionellen Film setzen sollte. Um e<strong>in</strong>en Punkt für se<strong>in</strong>e<br />
Seite zu verbuchen, zeigte Rodriguez se<strong>in</strong>em Kumpel e<strong>in</strong>ige der frühen<br />
Experimente, die er für SIN CITY gemacht hatte.<br />
Tarant<strong>in</strong>o: „Es war me<strong>in</strong> erster Blick darauf, wie diese Welt aussehen sollte. Und<br />
ich dachte mir nur: ,Oh, me<strong>in</strong> Gott!’. Sie machen tatsächlich diese Skyl<strong>in</strong>es der<br />
Stadt und die Silhouetten. Ich liebe das. Und genau die richtige Beleuchtung und<br />
die Kameraw<strong>in</strong>kel. Alles. Ich war <strong>in</strong>teressiert.“<br />
Rodriguez nutzte die Chance und schlug se<strong>in</strong>em begeisterten Freund vor, e<strong>in</strong>en<br />
Tag am Set als „Gastregisseur“ zu verbr<strong>in</strong>gen. „Ich wusste, dass Quent<strong>in</strong> auf das<br />
Material ansprechen würde, und dachte, es wäre e<strong>in</strong>e tolle Gelegenheit für ihn,<br />
uns bei Troublemaker zu besuchen und mit eigenen Augen zu verfolgen, wie<br />
man <strong>in</strong> der digitalen Welt mit Schauspielern arbeitet. Zudem drehe ich sehr<br />
schnell. Ihn e<strong>in</strong>en Tag als Regisseur am Set zu haben, ist, als stünde er e<strong>in</strong>e<br />
ganze Woche zu unserer Verfügung. Wir haben wahns<strong>in</strong>nig viel erledigt.“<br />
Frank Miller war ebenfalls überzeugt davon, dass die Aktion cool wäre. Miller:<br />
„Es war fasz<strong>in</strong>ierend mit Quent<strong>in</strong> zu arbeiten, weil se<strong>in</strong> Stil völlig anders ist als<br />
der von Robert. Geme<strong>in</strong> haben wir e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n für Popkultur und e<strong>in</strong>en makabren<br />
Humor, also passte das sehr gut zusammen. Wir waren wie drei K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Baumhaus, die jede Menge Spaß haben.“<br />
Schließlich drehte Tarant<strong>in</strong>o die Sequenz von „Das große Sterben“, <strong>in</strong> der Dwight<br />
und Jackie Boy geme<strong>in</strong>sam durch den Regen fahren und Dwight fest davon<br />
überzeugt ist, dass der tote Jackie Boy mit ihm spricht. Tarant<strong>in</strong>o hatte völlig freie<br />
Hand. Rodriguez: „Wir wollten, dass Quent<strong>in</strong> der Szene se<strong>in</strong>en Stempel<br />
aufdrückt. Ich wusste, dass er etwas Unverkennbares abliefern würde. Er war so<br />
gut vorbereitet, dass er Frank und mich aussehen ließ wie die letzten Penner. Er<br />
hatte se<strong>in</strong>e komplette Szene E<strong>in</strong>stellung für E<strong>in</strong>stellung durchgeplant. Er ließ<br />
Clive Owen sogar se<strong>in</strong>en Off-Kommentar während der Szene e<strong>in</strong>sprechen.<br />
(Clive musste fünf M<strong>in</strong>uten beiseite treten, um den Monolog auswendig zu<br />
lernen, weil er nicht damit gerechnet hatte, diesen Text parat zu haben, bis er ihn<br />
nach dem Dreh aufnehmen musste. Quent<strong>in</strong> war bee<strong>in</strong>druckt, als er wieder am<br />
Set auftauchte und sagte: ,Ich glaube, ich hab’s.’ Clive war perfekt.)“<br />
Für die Schauspieler war der unerwartete Regiewechsel spannend. Benicio Del