Zeitschrift Heft 03/08
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Neu entwickelte Software im Einsatz<br />
Eigens für die Abwicklung solcher Projekte hat Sensus ein<br />
neues internes Werkzeug geschaffen, die Software MetEx.<br />
Sie soll zukünftig als integraler Bestandteil die Qualität der<br />
angebotenen Dienstleistung noch erhöhen. Mit ihr lassen sich<br />
Ablese- bzw. Übertragungsfehler, wie sie bei der rein manuellen<br />
Eingabe von Zählerdaten häufiger passieren, praktisch<br />
ausschließen.<br />
Kundendaten wie etwa Name, Adresse und Zählernummer<br />
werden vom Wasserverband digital zur Verfügung gestellt<br />
und in das Sensus-System eingespeist. Der Techniker kann<br />
auf diesem Weg alle für den Zählerwechsel relevanten Daten<br />
jederzeit über sein Handheld (PDA) abrufen und für die Erstellung<br />
eines Tourenplans nutzen.<br />
Fotografische Dokumentation von Zählerständen<br />
Mit dem Handheld wird die Seriennummer des Zählers eingescannt<br />
und weitere Informationen elektronisch erfasst. Zusätzlich<br />
verfügt die MetEx-Software über eine Fotofunktion.<br />
Sie erlaubt es, mit dem PDA digitale Aufnahmen der Zähler-<br />
stände anzufertigen. Mit diesem, auf dem Markt neuen, fotografischen<br />
Dokumentationselement lassen sich im Zweifel<br />
auch Unstimmigkeiten auflösen, wenn nachträglich die korrekte<br />
manuelle Erfassung des Zählerstandes in Frage gestellt<br />
wird. Außerdem kann so die beweissichernde Aufbewahrung<br />
der ausgebauten Zähler entsprechend verkürzt werden.<br />
Der Kunde unterzeichnet nach einem durchgeführten Zählerwechsel<br />
das elektronisch erstellte Wechselprotokoll auf dem<br />
PDA und bekommt einen entsprechenden Beleg unmittelbar<br />
vor Ort ausgedruckt. Die kompletten, aktualisierten Datensätze<br />
werden nach Beendigung einer Tages Tour in das System<br />
des Wasserverbandes zurückgespielt und bilden hier dann<br />
den jeweils aktuellen Status exakt ab.<br />
In der Praxis hat sich die Full-Service-Lösung und auch der<br />
Einsatz der neu entwickelten Software bewährt. „Dadurch,<br />
dass wir die praktische Abwicklung komplett ausgelagert haben,<br />
konnten wir unsere Mitarbeiter deutlich entlasten“, so<br />
Römer. „Zudem sind mit dem Einsatz der elektronischen Dokumentation<br />
Erfassungsfehler praktisch ausgeschlossen“.<br />
Weitere Informationen können unter www.sensus.com abgerufen<br />
werden.<br />
Abwasserentsorgung: Vergabekammer stellt Konzessionsmodell in Frage<br />
Die Planungen vieler Gemeinden für eine zukunftsfähige<br />
Wasser- und Trinkwasserversorgung haben einen kräftigen<br />
Dämpfer erhalten: Das zunehmend favorisierte Konzessionsmodell<br />
kann nach einer aktuellen Entscheidung der Vergabekammer<br />
Thüringen vorerst nicht wie angedacht realisiert<br />
werden. Die Kammer stoppte ein Verfahren zur Vergabe einer<br />
so genannten Dienstleistungskonzession mit den Argumenten,<br />
dass eine Konzession im Bereich Abwasser nicht<br />
möglich sei, da das Landesrecht Thüringen keine Übertragung<br />
dieser Aufgabe auf Dritte vorsehe und der angebliche<br />
„Konzessionär“ kein Betriebsrisiko übernehme, da er eine<br />
Monopolstellung erhalte. Damit sei die Konzession eigentlich<br />
ein Dienstleistungsauftrag. Für einen solchen gelten bei<br />
Ausschreibungen die strengen Maßstäbe des Kartellvergaberechts<br />
(Az.: 360-40<strong>03</strong>.20-4253/2007-<strong>03</strong>4 GTH, Beschluss<br />
vom 24. Januar 20<strong>08</strong>).<br />
„Da in keinem Bundesland die Übertragung der Aufgabe Abwasserentsorgung<br />
auf Dritte möglich ist, sind die Konzepte<br />
jetzt mit einem Fragezeichen zu versehen“, erläutert Rechtsanwalt<br />
Christoph Germer von der Kanzlei FPS Fritze Paul<br />
Seelig in Berlin. Eine Beschwerde gegen die Entscheidung<br />
der Vergabekammer ist beim Oberlandesgericht Thüringen<br />
schon anhängig. Denn ihre Sicht der Dinge ist sehr umstritten.<br />
So erachtet etwa das Innenministerium Brandenburg<br />
das Konzessionsmodell für zulässig, obwohl auch dort das<br />
Landesrecht keine Übertragung der Abwasserentsorgung auf<br />
Dritte vorsieht.<br />
Das Konzessionsmodell ist für Kommunen und Zweckverbände<br />
eine der interessantesten Varianten für die zukunftsfähige<br />
Gestaltung der Wasserver- und Abwasserentsorgung.<br />
So können Dienstleistungskonzessionen ohne ein förmliches<br />
Kommunalwirtschaft <strong>03</strong>/20<strong>08</strong> 177