Zeitschrift Heft 03/08
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Vergabeverfahren vergeben werden, bei dem der Entscheidungsspielraum<br />
der Vergabestelle sehr einengt ist.<br />
„Recht zutreffend sind einige andere Aussagen der Vergabekammer<br />
zur Abgrenzung zwischen Konzession und Dienstleistung“,<br />
betont Germer. So bemängelte die Kammer, dass der<br />
angebliche Konzessionär die Ver- und Entsorgungsanlagen<br />
Messevorbericht inocre Umwelttechnik GmbH:<br />
Mehr Biogas – weniger Klärschlamm<br />
Kontinuierliche Dosierung mit dem biotechnologisch wirkenden<br />
Produkt senkt nachweislich Betriebskosten von Kläranlagen<br />
In einer kommunalen Kläranlage mit Vorklärung, Belebung,<br />
Faulung und Schlammentwässerung im Raum Nürnberg testeten<br />
die Betreiber über einen Zeitrum von rund vier Monaten<br />
die Beimpfung mit dem biophysikalischen Produkt<br />
reacre ® orgaminB in verschiedenen Konzentrationen. Das von<br />
der inocre ® Umwelttechnik GmbH entwickelte Produkt besteht<br />
aus ausgewählten Lebensgemeinschaften von Mikroorganismen,<br />
Photokatalysatoren, Biopolymeren und Mikronährstoffen<br />
zur Förderung anaerober, aerober und anoxischer<br />
Vorgänge. Durch einen photokatalytischen Prozess wird aktiver<br />
Sauerstoff freigesetzt.<br />
Die Dosierung erfolgte mit Hilfe einer Pumpe direkt in den<br />
Voreindicker, unmittelbar vor dem Ablassen des eingedickten<br />
Überschussschlammes in den Faulturm. Die Auswertung der<br />
Testreihen beruht auf den Betriebstagebüchern vor Ort sowie<br />
Laborergebnissen der Kläranlage und eines unabhängigen<br />
Labors.<br />
Mit Beginn der Dosierung stieg die Biogasproduktion innerhalb<br />
von vier Wochen von rund 40.000 m 3 /Monat auf über<br />
50.000 m 3 /Monat an.<br />
Bezogen auf die Zulauffracht zeigt sich eine deutlich verbesserte<br />
Biogasausbeute im Verhältnis zur zugeführten organischen<br />
Substanz. Die Mittelwerte der Biogasausbeute stiegen<br />
von 0,92 m 3 Biogas pro Tonne Fracht auf 1,36 m 3 .<br />
Parallel zur Biogaserhöhung testeten die Betreiber die Wirkung<br />
der ‚Bio-Kur’ bezüglich der Menge an Klärschlamm. Es<br />
zeigte sich eine deutliche Reaktion des Systems. Die Werte<br />
für den Glühverlust (GV) und den Trockensubstanzgehalt<br />
(TSR) verbesserten sich jeweils um rund drei Prozent-Punkte.<br />
Insgesamt sank die Menge an Klärschlamm zur Entsorgung<br />
um rund 15 Prozent.<br />
nur pachte, was auch gegen die Übernahme eines Betriebsrisikos<br />
spreche. Außerdem sollte der Konzessionär Verwaltungsaufgaben<br />
für den Zweckverband übernehmen, was aus<br />
Sicht der Kammer schon für sich genommen einen Dienstleistungsauftrag<br />
darstellt. Germer warnt: „Hier werden die Kommunen<br />
und Zweckverbände bei der Gestaltung ihrer Modelle<br />
sehr genau aufpassen müssen.“<br />
Gleichzeitig sank im Testzeitraum der Stromverbrauch der<br />
Gesamtkläranlage um rund 10 Prozent. Der Grund: Ein Teil der<br />
Mikroorganismen im Präparat wird über das Filtratwasser der<br />
Schlammentwässerung zurück in die Belebung geführt und<br />
verstärkt hier den anoxischen Kohlenstoffabbau in der Denitrifikationszone,<br />
beziehungsweise im Inneren der Flocken.<br />
Dadurch reduziert sich die nachfolgende Sauerstoffzehrung<br />
in der Belebung. Als Sauerstoffquelle dienen im wesentlichen<br />
Sulfat, Nitrat, Phosphat und Karbonat.<br />
Der wirtschaftliche Nutzen war im vorliegenden Fall viermal<br />
so hoch wie die eingesetzten reacre ® orgaminB Produktkosten.<br />
Weitere Informationen unter www.inocre.com.<br />
178 Kommunalwirtschaft <strong>03</strong>/20<strong>08</strong>