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Methoden zur Untersuchung und Beurteilung der ... - Bafu - CH

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2 > Konzept HYDMOD-F 19<br />

Wenn jedoch massive Siedlungstätigkeit ein kleines Einzugsgebiet überwiegend prägt,<br />

kann nicht mehr von einem naturnahen Gewässerzustand ausgegangen werden. Weiter<br />

können Abweichungen vom Referenzzustand durch direkte, punktuelle <strong>und</strong> signifikante<br />

Eingriffe in das Fliessgewässer entstehen.<br />

Einen beson<strong>der</strong>en Fall stellen Seeregulierungen <strong>und</strong> Flussumleitungen in Seen dar. Die<br />

Seeregulierungen reichen z. T. einige Jahrh<strong>und</strong>erte <strong>zur</strong>ück <strong>und</strong> weisen unterschiedliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungsausmasse auf. Dasselbe gilt für die historischen Flussumleitungen in<br />

Seen (wie z. B. bei <strong>der</strong> Kan<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Linth <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Juragewässerkorrektion). Im<br />

Rahmen von HYDMOD-F sind diese Fälle als Referenzzustand anzusehen.<br />

2.3.4 Natürliche Variabilität des Abflussregimes<br />

Wie in Kap. 2.3.2 festgestellt wurde, spielt es eine Rolle, ob sich <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>te Zustand<br />

einer hydrologischen Kenngrösse im Bereich des natürlichen Erwartungswertes<br />

(= Mittelwert), innerhalb <strong>der</strong> natürlich vorkommenden Streuung (natürliche Variabilität)<br />

o<strong>der</strong> ausserhalb davon bewegt. Diese relative Lage des verän<strong>der</strong>ten Abflussregimes<br />

im Verhältnis zu Lage <strong>und</strong> Streubereich des Referenzzustandes bildet die Basis für die<br />

Einteilung in die Zustandsklassen.<br />

Abb. 5 > Natürliche Variabilität <strong>und</strong> relative Lage des beeinflussten Zustands<br />

Trotz <strong>der</strong> gleichen absoluten Lage des Erwartungswerts im beeinflussten Zustand fällt die<br />

Bewertung von Bsp. 1 besser aus als von Bsp. 2. Ausschlaggebend ist dessen Abweichung vom<br />

Erwartungswert des Referenzzustands im Vergleich zum Bereich <strong>der</strong> natürlichen Variabilität.<br />

Auch beim beeinflussten Zustand ist eine Streuung zu erwarten. Diese wird jedoch im Rahmen<br />

von HYDMOD-F nicht berücksichtigt.<br />

Die natürliche Variabilität <strong>der</strong> hydrologischen Kenngrössen wird je nach Charakteristik<br />

des Bewertungsindikators <strong>und</strong> in Abhängigkeit des Vorliegens etablierter ökologischer<br />

Kriterien direkt in <strong>der</strong> Definition des Indikators o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Klassierungsregel berücksichtigt.<br />

In den meisten Fällen wird das Variabilitätsmass durch den statistisch definierten<br />

Variationskoeffizienten ausgedrückt, in einigen Fällen auch durch Quantile (siehe<br />

Definitionen in Kap. 5).<br />

Abweichungen vom<br />

Referenzzustand<br />

Historische Seeregulierungen <strong>und</strong><br />

Flussumleitungen als Referernzzustand<br />

Rolle <strong>der</strong> natürlichen Variabilität<br />

Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> natürlichen Variabilität

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