Methoden zur Untersuchung und Beurteilung der ... - Bafu - CH
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<strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>der</strong> Fliessgewässer. Hydrologie - Abflussregime Stufe F BAFU 2011 64<br />
5.5 Niedrigwasserabfluss<br />
5.5.1 Herleitung <strong>und</strong> Definition<br />
Für das Niedrigwasserregime ist <strong>der</strong> Niedrigwasserabfluss Q347 eine repräsentative<br />
Grösse. Sie entspricht dem Abfluss, <strong>der</strong> im Durchschnitt an 347 Tagen im Jahr (= 95 %<br />
<strong>der</strong> Tage) erreicht o<strong>der</strong> überschritten wird. Die ökologische Erheblichkeit ist nicht<br />
alleine durch die Grösse <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung von Q347 definiert, son<strong>der</strong>n hängt auch von<br />
<strong>der</strong> Gewässergrösse ab. Bei grösseren Gewässern besteht länger ein substantieller<br />
Wasserkörper, während bei kleinen Gewässern bereits geringere relative Abflussreduktionen<br />
zu kritischen Verhältnissen (un<strong>zur</strong>eichende Wassertiefen o<strong>der</strong> benetzte Querschnitte)<br />
führen können.<br />
Eine ähnliche Einschränkung des Lebensraumes tritt bei Gewässerabschnitten mit<br />
Schwall/Sunk-Phänomenen (siehe auch Kap. 5.8.1) während den Sunkphasen auf.<br />
Regelmässig wie<strong>der</strong>kehrende sehr kleine Sunkabflüsse können ebenfalls zu kritischen<br />
Restwasser-ähnlichen Verhältnissen führen. Die tiefen Sunkabflüsse werden durch den<br />
auf Abfluss-Tagesmittelwerten basierenden Niedrigwasserabfluss Q347 nicht abgebildet<br />
<strong>und</strong> müssen deshalb speziell berücksichtigt werden.<br />
Der eigentliche Bewertungsindikator ist die relative Differenz ∆Q347,r,b<br />
des aktuellen<br />
Q347 des beeinflussten Zustands im Vergleich zum natürlichen Q347 des Referenzzustandes.<br />
Falls Schwall/Sunk-Phänomene auftreten, wird – falls <strong>der</strong> Wert kleiner ist –<br />
QSunk anstelle des Q347 des beeinflussten Zustands eingesetzt.<br />
Der Bezug zum Referenzzustand ist im Bewertungsindikator ∆Q<br />
347,r,b<br />
bereits enthalten.<br />
Als Mass für die natürliche Variabilität fliesst <strong>der</strong> Variationskoeffizient von Q347,r<br />
in<br />
die Klassierung ein. Er kommt bei <strong>der</strong> Klassierungsregel für die Zustandsklasse 1 <strong>zur</strong><br />
Anwendung.<br />
> ∆Q347,r,b:<br />
relative Differenz Q347 Referenz- (r) zu beeinflusstem (b) Zustand<br />
> CV-Q347,r:<br />
Variationskoeffizient von Q347,r<br />
> QSunk:<br />
Sunkabfluss (nur bei Schwall/Sunk-Phänomenen falls QSunk < Q347,b, einzusetzen<br />
anstelle von Q347,b).<br />
5.5.2 Berechnungen<br />
Die relative Differenz ∆Q347,r,b des Q347 des beeinflussten Zustands im Vergleich zum<br />
natürlichen Q347 des Referenzzustandes wird wie folgt berechnet:<br />
∆<br />
( Q − Q ) / Q ⋅100<br />
[ % ]<br />
Q347, r, b = 347, r 347, b 347, r<br />
Q 347,r Q 347 des Referenzzustands (vgl. Kap. 3.6.1)<br />
Q 347,b Q 347 des beeinflussten Zustands (vgl. Kap. 3.6.1)<br />
Herleitung<br />
Bewertungsindikator<br />
Bezug zum Referenzzustand<br />
Natürliche Variabilität<br />
Bewertungsgrössen<br />
Berechnung Indikatorwert ∆Q 347,r,b