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Methoden zur Untersuchung und Beurteilung der ... - Bafu - CH

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<strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Untersuchung</strong> <strong>und</strong> <strong>Beurteilung</strong> <strong>der</strong> Fliessgewässer. Hydrologie - Abflussregime Stufe F BAFU 2011 66<br />

5.6 Niedrigwasser-Saisonalität<br />

5.6.1 Herleitung <strong>und</strong> Definition<br />

Unter Niedrigwasser-Saisonalität wird das zeitliche Auftreten des jährlich minimalen<br />

Tagesabflusses verstanden. Die Saisonalität wird durch zwei Parameter, das mittlere<br />

Auftretensdatum (Erwartungswert) <strong>und</strong> die Variabilität des Auftretensdatums, erfasst.<br />

Die Saisonalität an einer Station bzw. eines Gewässers kann so als Punkt in einem<br />

Saisonalitätsraum eingezeichnet werden (vgl. Abb. 20).<br />

Die ökologische Bedeutung <strong>der</strong> Niedrigwasser-Saisonalität resp. ihrer Verschiebung<br />

hängt mit den Lebenszyklen <strong>der</strong> aquatischen Fauna zusammen, da die Niedrigwasserperioden<br />

als Aufzucht-, Ruhe- <strong>und</strong> Erholungsphasen wichtig sind.<br />

Der Bewertungsindikator beurteilt die Verschiebung im Saisonalitätsverhalten zwischen<br />

Referenz- <strong>und</strong> beeinflusstem Zustand. Die Verschiebung kann den zeitlichen<br />

Erwartungswert bei gleicher Variabilität, eine reine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Variabilität bei<br />

gleich gebliebenem mittlerem Auftretensdatum o<strong>der</strong> eine Verän<strong>der</strong>ung von Erwartungswert<br />

<strong>und</strong> Variabilität betreffen.<br />

Der Bewertungsindikator ist analog <strong>zur</strong> Hochwasser-Saisonalität definiert (Kap. 5.4).<br />

5.6.2 Berechnungen <strong>und</strong> Klassierung<br />

Berechnungen <strong>und</strong> Klassierungsregel sind analog <strong>zur</strong> Hochwasser-Saisonalität<br />

(Kap. 5.4).<br />

5.7 Dauer Niedrigwasserperioden<br />

5.7.1 Herleitung <strong>und</strong> Definition<br />

Aus ökologischer Sicht werden Perioden mit Niedrigwasserabfluss – ähnlich den<br />

Hochwassern – als Störereignisse gesehen. Im Gegensatz zu den Hochwassern als<br />

plötzlich auftretende Störungen, stellen sich Niedrigwasserperioden langsam ein.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliche ökologische Auswirkungen von Niedrigwasserperioden auf das Ökosystem<br />

<strong>und</strong> die Biozönosen sind z. B. Unterbruch <strong>der</strong> hydrologischen Durchgängigkeit,<br />

Verlust bzw. Verkleinerung <strong>und</strong> Degradierung des Lebensraumes, Verschlechterung<br />

<strong>der</strong> Wasserqualität, Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Ernährungssituation, etc. Auf die Summe dieser<br />

Einwirkungen <strong>und</strong> je nach <strong>der</strong>en Ausmass reagieren die Biozönosen mit entsprechenden<br />

Verschiebungen. Die ökologische Bedeutsamkeit <strong>der</strong> Anzahl an Tagen mit Abflüssen<br />

unterhalb eines Niedrigwasserabflusses als diesbezüglicher hydrologischer Indikator<br />

ist z. B. in Riis <strong>und</strong> Biggs (2003) dokumentiert.<br />

Als Niedrigwasserperioden werden jene zusammenhängenden Zeitabschnitte definiert,<br />

während <strong>der</strong>er <strong>der</strong> Abfluss kleiner o<strong>der</strong> gleich dem natürlichen, unbeeinflussten Q<br />

347<br />

Herleitung<br />

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