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DIE FACHKRÄFTEINITIATIVE DER ... - Ems-Achse

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Familienfreundliche <strong>Ems</strong>-<strong>Achse</strong><br />

5 Im<br />

„Mama, Du kannst deinem Chef sagen,<br />

dass Du ruhig öfter länger arbeiten<br />

kannst. Dann kommt die liebe<br />

Frau wieder und spielt mit mir“. Dieser<br />

Ausspruch eines vierjährigen Jungen<br />

löste 2010 bei der jungen Mutter<br />

einen regelrechten Lachanfall aus.<br />

Auf einmal war das ganze schlechte<br />

Gewissen weg, dass sie immer dann<br />

geplagt hatte, wenn sie vor der Entscheidung<br />

stand: Familie oder Karriere.<br />

Sie hatte als eine der ersten<br />

Arbeitnehmerinnen die Kindernotfallbetreuung<br />

der Familienfreundlichen<br />

<strong>Ems</strong>-<strong>Achse</strong> genutzt und weiß heute,<br />

dass beides geht: Kind und Karriere!<br />

Der Auftrag<br />

Nils Siemen<br />

06/2010 - 05/2013<br />

Das Ziel der Projektgruppe lautet, die<br />

<strong>Ems</strong>-<strong>Achse</strong> als familienfreundliche<br />

Region im Wettbewerb um Fachkräfte<br />

insbesondere unter jungen Familien<br />

zu positionieren. Dies soll erreicht<br />

werden durch Bewusstseinsbildung<br />

für den Nutzen familienfreundlicher<br />

Maßnahmen in Betrieben und durch<br />

Erzeugung von Mut bei Müttern nach<br />

der Kinderphase in den Beruf zurück-<br />

22<br />

Einsatz für<br />

Familie und Karriere<br />

zukehren. Auch wenn sich die Gesellschaft<br />

seit dem Ausspruch Gerhard<br />

Schröders 1998 („Frauenpolitik und<br />

so ein Gedöns“) ein großes Stück<br />

weiterentwickelt hat, kam doch auf<br />

die Projektgruppe eine ganze Menge<br />

Überzeugungsarbeit zu.<br />

www.familienachse.de<br />

Die Aufgabe bestand darin, zunächst<br />

Transparenz über bestehende Angebote<br />

herzustellen. Dazu wurde eine<br />

Online-Datenbank entwickelt, in der<br />

Anzahl Notfallrucksäcke: 6<br />

Anzahl verbrauchte Malstifte: 48<br />

Anzahl verbrauchte Pflaster: 0<br />

Unternehmer, Personalverantwortliche,<br />

Arbeitnehmer und Berufsrückkehrer<br />

Angebote und erfolgreiche<br />

Beispiele in der <strong>Ems</strong>-<strong>Achse</strong> recherchieren<br />

können, die die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf erleichtern.<br />

Unter www.familienachse.de sind<br />

Ansprechpartner aufgeführt, die passende<br />

Angebote rund um die Themen<br />

„Beruflicher Wiedereinstieg“, „Familienorientierte<br />

Personalmaßnahmen“,<br />

„Ferien- und Kinderbetreuung“ sowie<br />

„Senioren/ Pflege“ vor Ort kennen.<br />

Notfallbetreuung<br />

Neben der Vorstellung bestehender<br />

Angebote, sollten junge Mütter und<br />

Väter sowie Unternehmen konkrete<br />

Hilfestellung bei der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf erhalten. Dazu<br />

wurde das von der <strong>Ems</strong>ländischen<br />

Stiftung Beruf und Familie 2008 gestartete<br />

Modellprojekt Notfallbetreuung<br />

im Oktober 2010 auf die gesamte<br />

<strong>Ems</strong>-<strong>Achse</strong> ausgedehnt. Fortan stehen<br />

drei Tagesmütterteams täglich<br />

auf Abruf bereit, um im Notfall eine<br />

Kinderbetreuung zu übernehmen.<br />

Eingesetzt werden diese durch eine<br />

Koordinatorin, die beim Familienservice<br />

Weser-<strong>Ems</strong> e.V. angestellt ist.<br />

Vertrauen als Schlüssel<br />

„Was ist eigentlich ein Notfall?“, „Wo<br />

findet die Kinderbetreuung statt“,<br />

„Warum sind bestimmte Erkrankungen<br />

vom Angebot ausgeschlossen?“.<br />

Mit diesen und anderen Fragen von<br />

Unternehmern und Arbeitnehmern<br />

setzen sich die Projektgruppe und<br />

auch die Koordinatorin mit den Tagesmüttern<br />

auseinander. Die Koordinato-<br />

rin organisiert dazu ein regelmäßiges<br />

Treffen, in dem<br />

sich die Tagesmütter über<br />

ihre Einsätze austauschen<br />

und gemeinsame Standards entwickeln.<br />

Vertrauen und Verlässlichkeit<br />

stellen die wesentlichen Erfolgsfaktoren<br />

des Projekts dar. Während die<br />

Kinder selten Probleme damit haben,<br />

dass eine vermeintlich fremde Person<br />

auf sie aufpasst, müssen zunächst<br />

die Unternehmer und allen voran die<br />

Arbeitnehmer überzeugt werden. Die<br />

regelmäßige Auswertung der Einsätze<br />

zeigt, dass die Arbeitnehmer erst<br />

dann anfangen, die Notfallbetreuung<br />

zu nutzen, wenn sich die Tagesmütter<br />

im Betrieb vorgestellt haben und damit<br />

persönlich bekannt sind.<br />

Gütesiegel<br />

Darüber hinaus suchte die Projektgruppe<br />

nach weiteren Möglichkeiten,<br />

um Betriebe für den Einsatz familienfreundlicher<br />

Maßnahmen zu gewinnen.<br />

DAS DREHBUCH<br />

Best-practice-Angebote vorstellen<br />

Tagesmütter einstellen<br />

Flächendeckende Notfallbetreuung<br />

aufbauen<br />

Bewusstsein für die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf schaffen<br />

Neue Projekte anstoßen<br />

23

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