Fallbeispiel Sangerhausen - StadtBüro Hunger, Stadtforschung und ...
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SozialvertrŠglicher RŸckbau industriell gefertigter Wohnbauten in den neuen B<strong>und</strong>eslŠndern<br />
Beispiel <strong>Sangerhausen</strong> Arbeitspaket 7<br />
7. Beispielplanungen fŸr Um- <strong>und</strong> RŸckbau sowie<br />
Weiternutzung der Bausubstanz<br />
7.3 Beispiel: <strong>Sangerhausen</strong> - ein Werkstattverfahren zur Sicherung<br />
eines stŠdtebaulich bedeutenden, leerstehenden Stadtraumes<br />
7.3.1 Anlass des Verfahrens<br />
Im Rahmen des Stadtumbaus sollen in der sachsen-anhaltinischen Stadt <strong>Sangerhausen</strong><br />
bis zu 4.000 Wohnungen durch Abriss <strong>und</strong> RŸckbau zum Markt genommen werden. 1<br />
R<strong>und</strong> 600 der fŸr den Abriss vorgesehenen Wohnungen befinden sich in der<br />
Westsiedlung sŸdwestlich der Altstadt.<br />
Die Westsiedlung ist die zweitŠlteste Wohnsiedlung von <strong>Sangerhausen</strong>. Der erste<br />
Stra§enzug, die Ernst-Putz-Stra§e, entstand noch in den 1940er Jahren. Ihre prŠgende<br />
Stadtstruktur erhielt die Siedlung zwischen 1951 <strong>und</strong> 1960 durch Ÿberwiegend 3geschossige<br />
GebŠude in traditioneller oder Blockbauweise. Die besondere<br />
stŠdtebauliche StŠrke der Westsiedlung sind die durch die GebŠude gebildeten klaren<br />
Stra§enrŠume <strong>und</strong> Hofstrukturen. Die Hšfe sind mittlerweile stark durchgrŸnt <strong>und</strong> bieten<br />
attraktive AufenthaltsrŠume fŸr die Bewohner.<br />
Zur Westsiedlung gehšren 2.860 Wohnungen. Die Westsiedlung weist mit 38%<br />
Wohnungsleerstand (Stand Dezember 2002) eine weit Ÿberdurchschnittliche Problemlage<br />
auf. Der Leerstand kann, neben dem generellen WohnungsŸberangebot in der Stadt, vor<br />
allem auf den unattraktiven Zustand der Wohnungen <strong>und</strong> WohngebŠude zurŸckgefŸhrt<br />
werden.<br />
In der Westsiedlung steht das fŸr Siedlungsbauten dieses Alters typische Problem an,<br />
dass der stŠdtebaulich motivierte Erhaltungswunsch den wohnungswirtschaftlichen<br />
SachzwŠngen diametral gegenŸber steht. Diese PolaritŠt findet sich auch in der<br />
Bewertung der Westsiedlung durch seine Bewohner wieder. Trotz der sehr hohen<br />
Leerstandsquote ist jeder zweite Bewohner, der im Zuge einer Haushaltsbefragung<br />
interviewt wurde, r<strong>und</strong>um zufrieden mit seinem Wohngebiet. Lediglich 9% der Befragten<br />
sind mit dem Wohngebiet insgesamt eher unzufrieden, 42% bewerten die Westsiedlung<br />
zwiespŠltig. Die GrŸnflŠchen <strong>und</strong> Innenhšfe der Siedlung sind die ausgesprochenen<br />
LieblingsplŠtze der Bewohner. Befragt nach den Stra§en, GebŠuden <strong>und</strong> PlŠtzen im<br />
Wohngebiet, die als besonders angenehm empf<strong>und</strong>en werden, beziehen sich r<strong>und</strong> 2/3<br />
aller Antworten auf diese RŠume.<br />
1 Zum Stadtentwicklungskonzept <strong>Sangerhausen</strong> s. auch Paket 4<br />
StadtBŸro <strong>Hunger</strong> <strong>Stadtforschung</strong> <strong>und</strong>-planung 286
SozialvertrŠglicher RŸckbau industriell gefertigter Wohnbauten in den neuen B<strong>und</strong>eslŠndern<br />
Beispiel <strong>Sangerhausen</strong> Arbeitspaket 7<br />
ãIn jedem Wohngebiet gibt es Stellen, die besonders gefallen oder stšren: Welche<br />
Stra§en, GebŠude oder PlŠtze im Wohngebiet haben Sie besonders gern? bzw.<br />
empfinden Sie als besonders unangenehm oder verŠnderungswŸrdig? (Rangfolge nach<br />
Zahl der Nennungen, Mehrfachnennungen mšglich, befragt wurden 102 Haushalte)Ò<br />
Angenehme Orte<br />
Rang Gesamt n<br />
1. GrŸnflŠchen 24<br />
2. Innenhšfe 6<br />
3. SpielplŠtze 4<br />
Einkaufspassage SŸd-West 4<br />
4. Friedrich-Engels-Stra§e 3<br />
unangenehme Orte<br />
Rang Gesamt n<br />
1. unsanierte HŠuser 6<br />
2. Zustand der Fu§wege 4<br />
3. Clara-Zetkin-Schule 3<br />
Bauhof (West) der Stadt 3<br />
Gebiet hinter Fritz-Markt 3<br />
Zustand der Stra§en 3<br />
Auch die Wohnungen in West werden bezŸglich des Zuschnittes <strong>und</strong> der Grš§e positiv<br />
bewertet. Deutliche Kritik wird dagegen am technischen Zustand der HŠuser <strong>und</strong><br />
Wohnungen geŠu§ert. Die Sanierung der WohnhŠuser wird, neben der Verbesserung<br />
von Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit im Wohngebiet, als die vordinglichste Aufgabe im Gebiet<br />
gesehen.<br />
StadtBŸro <strong>Hunger</strong> <strong>Stadtforschung</strong> <strong>und</strong>-planung 287
SozialvertrŠglicher RŸckbau industriell gefertigter Wohnbauten in den neuen B<strong>und</strong>eslŠndern<br />
Beispiel <strong>Sangerhausen</strong> Arbeitspaket 7<br />
Wenn Sie BŸrgermeister wŠren, was wŸrden Sie in Ihrem Wohngebiet zuerst tun? (Zahl<br />
der Nennungen, Mehrfachnennungen mšglich, befragt wurden 102 Haushalte)<br />
Rang W<br />
1. Bauliche Ma§nahmen 32<br />
Sanierung der HŠuser 14<br />
ParkplŠtze anlegen 4<br />
Stra§en erneuern 6<br />
Gehwege erneuern 7<br />
Verkehrsberuhigungsma§nahmen 1<br />
2. Infrastrukturelle Ausstattung verbessern 12<br />
mehr Freizeitangebote fŸr Kinder <strong>und</strong> Jugendliche 11<br />
mehr Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsangebote 1<br />
3. Wohnumfeld aufwerten 35<br />
Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit schaffen 22<br />
mehr Park- <strong>und</strong> GrŸnanlagen 8<br />
Sicherheit erhšhen 1<br />
Wohnumfeld verbessern 4<br />
StŠdtebaulich erhaltenswert Ð wohnungswirtschaftlich defizitŠr<br />
Der Stadtumbau in der Westsiedlung von <strong>Sangerhausen</strong> ist mit der Umbauproblematik in<br />
AltstŠdten zu vergleichen. Die Westsiedlung ist ein stŠdtebaulich hochwertiger, fŸr die<br />
Gestalt der Gesamtstadt prŠgender <strong>und</strong> in der Meinung der Bevšlkerung positiv besetzter<br />
zentraler Stadtteil. Die GebŠude Karl-Liebknecht-Stra§e 1-16 gehšren zu den wichtigen<br />
Stra§enrandfassungen der Westsiedlung. Die EigentŸmerin wies nach, dass eine<br />
Modernisierung der fast vollstŠndig leerstehenden Objekte auf ein zeitgemŠ§es Niveau<br />
eine am Markt bei weitem nicht erzielbare Miete zur Folge hŠtte. Der gemeinsam von der<br />
Wohnungswirtschaft <strong>und</strong> der Stadt initiierte Aufruf an das Land, dieses Ensemble durch<br />
eine Sonderfšrderung der Wohnungsmodernisierung zu erhalten, fŸhrte nicht zu dem<br />
gewŸnschten Ergebnis.<br />
In Folge der Ablehnung einer Sonderlšsung durch das Land war das stŠdtebauliche<br />
Erhaltungsleitbild nicht im Konsens durchzuhalten. Die Objekte Karl-Liebknecht-Stra§e 1-<br />
16 wurden als RŸckbauobjekte in das Stadtentwicklungskonzept aufgenommen. Dabei<br />
bestand bei den Akteuren das gemeinsame VerstŠndnis, dass der Abriss dieser Objekte<br />
die Identifikation der Bewohner mit ihrer Stadt an zentraler Stelle berŸhrt.<br />
Von diesem kulturellen VerstŠndnis sozial orientierter Planung ausgehend, wurde eine<br />
Werkstatt sozialwissenschaftlich begleitet, die unterschiedliche Mšglichkeiten des<br />
Umgangs mit dem Spannungsfeld von stŠdtebaulicher Bedeutung <strong>und</strong> wohnungswirtschaftlicher<br />
Belastung exemplarisch an einem Stra§enzug auslotete.<br />
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Beispiel <strong>Sangerhausen</strong> Arbeitspaket 7<br />
Abb. 1: Luftbild Westsiedlung (hervorgehoben: das Werkstattgebiet)<br />
7.3.2 Planungswerkstatt<br />
Die Stadt <strong>Sangerhausen</strong> lie§ in Abstimmung mit der EigentŸmerin der Objekte im April<br />
2002 ein Werkstattverfahren durchfŸhren, in dem eingeladene PlanungsbŸros bauliche<br />
<strong>und</strong>/oder freiraumplanerische Konzepte zu einer neuen Stra§enraumfassung erarbeiten<br />
sollten. Aufgr<strong>und</strong> der oben beschriebenen Vorgeschichte wurde in der Aufgabenstellung<br />
fŸr die BŸros eine Modernisierung der Blšcke ausgeschlossen. Folgende Fragestellungen<br />
wurden an die BŸros adressiert:<br />
Ermšglicht dieser Standort eine vermarktbare WohnqualitŠt fŸr Wohnungsneubau?<br />
Welcher GebŠudetyp verbindet stadtrŠumliche Fassung <strong>und</strong> zeitgemŠ§es<br />
Wohnangebot miteinander?<br />
Sind andere Nutzungen als das Wohnen denkbar? Wenn ja, welche?<br />
Kann eine freiraumplanerische Lšsung die rŠumliche Anbindung der Westsiedlung an<br />
die Innenstadt Ÿbernehmen?<br />
Welche Mšglichkeiten der Zwischengestaltung gibt es, wenn Bauvorhaben fŸr die<br />
nŠchsten Jahre als nicht realistisch eingeschŠtzt werden mŸssen?<br />
Die BŸros stellten Ÿbereinstimmend fest: der Abbruch der Wohnbebauung mag aus<br />
wohnungswirtschaftlichen GrŸnden notwendig sein, er ist aber gestalterisch<br />
problematisch. Nach dem Abriss wird die rŠumliche Situation am Eingangsbereich der<br />
Westsiedlung unbefriedigend sein. Eine GrŸngestaltung der FlŠchen kann nur wenig<br />
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Beispiel <strong>Sangerhausen</strong> Arbeitspaket 7<br />
Besserung bringen. Die westlich angrenzenden Siedlungsbereiche werden direkt dem<br />
VerkehrslŠrm ausgesetzt sein. Um eine Vermarktung der FlŠchen zu sichern, sind aktive<br />
LŠrmschutzma§nahmen nštig.<br />
Die notwendige Reduzierung von Wohnraum stellt einerseits FlŠchen fŸr neue<br />
FunktionswŸnsche zur VerfŸgung <strong>und</strong> verringert die Bebauung am Rand eines Gebietes<br />
mit gleicher WohnqualitŠt <strong>und</strong> dazu noch im Bereich hoher VerlŠrmung, greift aber<br />
andererseits erheblich in die Eingangssituation des qualitŠtsvollen StŠdtebaus ein.<br />
Deshalb wurde eine Lšsung gesucht, die vorhandene stŠdtebauliche Raumkanten<br />
berŸcksichtigt <strong>und</strong> neue tragfŠhige Funktionen ausweist, die das Wohngebiet weiter<br />
aufwerten <strong>und</strong> ihm einen eigenen Charakter verleihen, aber auch gesamtstŠdtisch<br />
wirksam werden.<br />
7.3.3 Variante I: Platten-Halden 2<br />
AufgeschŸttete Halden werden in einigen Jahren das letzte sichtbare Zeugnis einer<br />
jahrh<strong>und</strong>ertealten Bergbautradition in der SangerhŠuser Mulde sein. Es wird<br />
vorgeschlagen, einige HŠuser als Teil einer haldenfšrmigen LŠrmschutzwand zu nutzen.<br />
Nur das nordšstliche GebŠude wird komplett abgerissen. Zwei WohngebŠude werden<br />
vermauert <strong>und</strong> die DŠcher gesichert. Die RŸckfront wird farblich gestaltet.<br />
Aus rŸckgebauten Plattenelementen werden zwischen den stra§enbegleitenden<br />
Fu§wegen <strong>und</strong> den HŠusern Halden aufgetŸrmt. Diese werden wasserdicht verpackt, mit<br />
Bodensubstrat angeschŸttet <strong>und</strong> sparsam bepflanzt. †ber die Halden fŸhrt ein<br />
Spazierweg, der Ausblicke in die Westsiedlung, in Richtung Innenstadt <strong>und</strong> zur gro§en<br />
Halde ermšglicht.<br />
Das nordwestliche GebŠude wird saniert. Hier ziehen die Vereine aus der westlich<br />
angrenzenden Baracke ein, die dann abgerissen werden kann. Die FlŠchen nšrdlich der<br />
Rosa- Luxemburg- Stra§e werden nach dem Abbruch der HŠuser neu parzelliert <strong>und</strong> mit<br />
Eigenheimen bebaut.<br />
2 Werkstattbeitrag des BŸros fŸr Siedlungserneuerung, Dessau<br />
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Beispiel <strong>Sangerhausen</strong> Arbeitspaket 7<br />
7.3.4 Variante II: Dornršschen-Stra§e 3<br />
<strong>Sangerhausen</strong> ist als Rosenstadt weltbekannt. Das MŠrchen vom Dornršschen <strong>und</strong><br />
seinem Rosen-Schloss kennt jedes Kind. Es wird vorgeschlagen, die HŠuser einzumotten<br />
<strong>und</strong> beranken zu lassen. Nur das nordwestliche GebŠude wird saniert, hier ziehen die<br />
Vereine aus der westlich angrenzenden Baracke ein.<br />
Die WohngebŠude werden leergezogen, alle Wandšffnungen fachmŠnnisch vermauert<br />
<strong>und</strong> die DŠcher gesichert. An die Fassaden werden Rankhilfen angebracht. Kletterrosen<br />
<strong>und</strong> andere schnellwŸchsige Kletterpflanzen geben den HŠusern eine zweite Haut, die<br />
sich im Wechsel der Jahreszeiten verŠndert.<br />
Die FlŠchen nšrdlich der Rosa-Luxemburg-Stra§e werden nach dem Abbruch der HŠuser<br />
neu parzelliert <strong>und</strong> mit Eigenheimen bebaut.<br />
3 Werkstattbeitrag des BŸros fŸr Siedlungserneuerung, Dessau<br />
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Beispiel <strong>Sangerhausen</strong> Arbeitspaket 7<br />
7.3.5 Variante III: Spiel-, Sport <strong>und</strong> Freizeitbereich 4<br />
Unter Nutzung von F<strong>und</strong>amenten <strong>und</strong> Bauwerksteilen sowie eines markanten<br />
EingangsgebŠudes wurde ein integratives SchŸlerfreizeitzentrum entworfen, das mit<br />
seinen Spielfunktionen an eine gro§zŸgige, extensiv gehaltene Parkanlage anschlie§t.<br />
Einer vorhandenen Turnhalle werden Freianlagen mit Sportfunktionen zugeordnet.<br />
WŠhrend die Erhaltung <strong>und</strong> Nutzung der SportflŠchen in erster Linie durch einen Verein<br />
sichergestellt werden kšnnte, ist das integrative SchŸlerzentrum als eine Erweiterung <strong>und</strong><br />
ein Zusammenschluss mit den bereits bestehenden ansŠssigen Vereinen, unter Nutzung<br />
vorhandener Bausubstanz, gedacht.<br />
7.3.6 ResŸmee<br />
4 Werkstattbeitrag des PlanungsbŸros DŠrr, Halle<br />
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Beispiel <strong>Sangerhausen</strong> Arbeitspaket 7<br />
Die in einer Ausstellung prŠsentierten EntwŸrfe der BŸros wurden von den<br />
Wohnungsunternehmen, der Stadtverwaltung wie von der …ffentlichkeit als kreative <strong>und</strong><br />
inspirierende BeitrŠge <strong>und</strong> Alternativen zum blo§en Abriss bewertet. Allerdings stehen<br />
ihrer Umsetzung handfeste wirtschaftliche Interessen <strong>und</strong> rechtliche Probleme entgegen:<br />
Die Nutzung des EckgebŠudes als Ersatz fŸr die Vereinshausbaracke (s. Variante I<br />
<strong>und</strong> II) wŠre zwar wŸnschenswert, eine kostenlose †berlassung des GebŠudes durch<br />
die kommunale Wohnungsbaugesellschaft an die Stadt wŠre allerdings als verdeckte<br />
GewinnausschŸttung nicht zulŠssig. Zudem gibt es genŸgend Alternativstandorte fŸr<br />
eine dezentrale Unterbringung der Vereine (leere Wohnungen <strong>und</strong> GewerberŠume),<br />
so dass ein Umbau des Objekts angesichts der Haushaltslage der Stadt nicht mšglich<br />
ist.<br />
Ebenso verbot die wirtschaftliche Situation der Stadt die ãTribŸnenvarianteÒ (Variante<br />
III).<br />
Die beiden Varianten zur ãEinmottungÒ der GebŠude, die ãPlattenhaldeÒ <strong>und</strong> die<br />
ãDornršschenstra§eÒ, wurden zumindest an dieser Stelle zwischenzeitlich zugunsten<br />
eines Abrisses <strong>und</strong> einer baulichen Neuordnung des gesamten Bereiches zu<br />
eigentumsfŠhigen Wohnangeboten verworfen. Durch das AnknŸpfen an die vorhandene<br />
Erschlie§ung ist es mšglich, Kosten zu sparen <strong>und</strong> an die historischen Gebietsstruktur<br />
anzuknŸpfen. Mit entscheidend fŸr den Abrissbeschluss war die lediglich bei Abriss<br />
gewŠhrte Altschuldenhilfeentlastung.<br />
Trotz der kompletten Verwerfung der LšsungsvorschlŠge am konkreten Ort: die<br />
†bertragbarkeit der zentralen Entwurfsgedanken, die Entwidmung von Wohnobjekten,<br />
aber deren stŠdtebaulicher Erhalt <strong>und</strong> der spielerische Umgang mit fŸr das<br />
StadtverstŠndnis wichtigen Raumsituationen, werden weiter diskutiert.<br />
Von verallgemeinerbarem Forschungsinteresse ist,<br />
dass der Widerspruch zwischen wohnungswirtschaftlich defizitŠren, aber<br />
stŠdtebauliche erhaltenswerten Situationen im Zuge des Stadtumbaus nur mit<br />
šffentlicher Fšrderung lšsbar ist, da den EigentŸmern nicht zugemutet werden kann,<br />
unrentable Objekte zu erhalten;<br />
dass der kreative <strong>und</strong> spielerische Umgang mit Zwischenlšsungen fŸr die Psychologie<br />
des Stadtumbaus positive Wirkungen hat <strong>und</strong> weiter erprobt werden sollte.<br />
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