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Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.

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Die erwachsenen Katzen wurden mit ihren Babies zur Kastration<br />

abgegeben. Wenn sie mit den frisch operierten Müttern wieder<br />

zurückgebracht worden wären, hätte das Hotelpersonal die Katzenbabies<br />

getötet. Darunter waren auch drei Katzenmütter mit<br />

Babies, die die Augen noch geschlossen hatten. Ich musste die<br />

Mütter mit aufnehmen und sie bei ihren Babies lassen. Es wäre<br />

für das Hotelpersonal ein leichtes gewesen, sie weg zu schaffen<br />

und zu töten.<br />

Da wir die Mütter mit<br />

ihren Babies nicht einfach<br />

zu den anderen Katzen<br />

setzen konnten, bauten<br />

wir alle verfügbaren<br />

Kisten auf, um die Tiere<br />

erst einmal hier notdürftig<br />

unterzubringen.<br />

Natürlich ist dies kein Dauerzustand, 23 Katzen in Kisten zu<br />

halten, doch es ist unmöglich, selbst 2 Mütter mit ihren Babies in<br />

einem Zimmer laufen zu lassend Die Mütter fauchen sich gegenseitig<br />

und deren Babies so an, dass ich Angst habe, dass sie die<br />

fremden Babies tot beißen. Des weiteren kam hinzu, dass zusätzlich<br />

andere Leute Katzenbabies brachten, die sie irgendwo ohne<br />

Mütter gefunden hatten, so dass wir in der Finca das Zimmer 3<br />

nur für die vereinzelt abgegebenen Katzenbabies sperren mussten.<br />

Fast alle 14 Katzenbabies haben Augenprobleme und Katzenschnupfen<br />

und müssen fünfmal am<br />

Tag medizinisch versorgt werden.<br />

Einige Katzenbabies sind noch so<br />

klein und so schwach, dass sie mit<br />

der Spritze gefüttert werden müssen.<br />

Nachtdienst war wieder angesagt.<br />

Inge Schäfer aus Candelaria versorgte<br />

seit Tagen eine Mutter mit ihren<br />

Katzenbabies und versuchte, sie mit<br />

ihren Babies zum Kastrieren einzufangen.<br />

Als sie eines Tages die Katzen<br />

wieder füttern wollte, waren alle verschwunden. Sie fand nur<br />

noch ein kleines Katzenbaby, jämmerlich nach der Mutter schreiend,<br />

unter einem Kaktus. Das Baby war verletzt und konnte nicht<br />

mehr auf den Hinterbeinen stehen.<br />

Wahrscheinlich war die Mutter vergiftet und die anderen Babies<br />

erschlagen worden. Nur<br />

dieses Baby hatte wohl<br />

die Tötungsaktion<br />

überlebt. Ich brachte es<br />

in meinem Zimmer<br />

unter, musste es mit der<br />

Spritze füttern. Thea<br />

nahm Mutterstelle an<br />

und putzte und leckte<br />

das Katzenbaby und<br />

schlief mit ihm nachts<br />

auf meinem Bett.<br />

- 2 -<br />

Thea und das<br />

gelähmte Katzenbaby<br />

Beide tobten und spielten den ganzen Tag und Thea verließ<br />

mein Zimmer fast gar nicht mehr. Das Baby hatte einen<br />

sehr starken Lebenswillen und war trotz seiner Behinderung<br />

ein lustiger kleiner Geselle. Ich hoffte sehr, dass die<br />

Verletzung nicht lebensbedrohlich sei. Da bei dem Katzenbaby<br />

noch Gefühl in den Hinterbeinen war, versuchten<br />

wir später mit leichten Übungen die Muskeln etwas zu trainieren.<br />

Ich hatte die Hoffnung, dass es sich irgendwann wieder<br />

auf seine Hinterbeine stützen konnte und versuchen würde, zu<br />

laufen. Ab und zu zog das Baby sogar schon das rechte Beinchen<br />

an und ich war froh über diesen Fortschritt. Doch leider sollte es<br />

wieder einmal nicht sein. Eines Tages machte es unkontrolliert<br />

Pippi und erbrach. Elmar fuhr es am nächsten Tag erneut zum<br />

Röntgen. Fernando meinte, dass das Rückgrat durch den Schlag<br />

doch so schlimm verletzt sei und das Baby keine Überlebenschance<br />

hätte. Wir mussten es einschläfern lassen. Thea suchte<br />

zwei Tage in meinem Zimmer ihr<br />

Ersatzbaby und konnte es nicht fassen,<br />

dass es nicht mehr da war.<br />

Dann kam der kleine Emil, den ich in<br />

der leerstehenden Box in meinem<br />

Zimmer unterbrachte. Doch er war<br />

von Theas Muttergefühlen nicht begeistert,<br />

so dass ich Thea mit ihm nicht<br />

zusammen lassen konnte. Emil hatte<br />

Katzenschnupfen, konnte ebenfalls<br />

nicht selbstständig essen und musste<br />

mit der Spritze gefüttert werden.<br />

Claudia fand an ihrer Futterstelle eine ausgesetzte Siamkatze, die<br />

hochschwanger war und deren eines Auge vom Katzenschnupfen<br />

bereits abgestorben war. Emilia war total schmusig und bettelte<br />

jeden Touristen um Streicheleinheiten an. Emilia gebar noch in<br />

der gleichen Nacht ihre Babies, alle waren tot. Am nächsten Tag<br />

kam sie zu uns. Sie blutete so stark, dass Fernando sie nachts<br />

noch notoperieren musste. Als es ihr wieder besser ging, brachte<br />

ich sie in meinem Zimmer unter. Sie adoptierte Emil sofort und<br />

er genoss es sichtlich, eine Katzenmama um sich zu haben.<br />

Zwei Wochen später kam Emilio dazu. Inge aus Chayofa hörte<br />

zufällig wie sich zwei Deutsche auf der Straße in ihrer Nachbarschaft<br />

unterhielten. Die eine "Dame" sagte: "Nein, nein die Katze<br />

muss ich wieder aussetzen, mit Katzen habe ich nichts am Hut."<br />

Als Inge sich in das Gespräch einschaltete erfuhr sie, dass ihre<br />

Bekannte ihr das Katzenbaby gerade zum Geburtstag geschenkt<br />

hatte (woher es stammte konnte sie nicht erfahren), aber die<br />

Info-Brief 2 / 2001

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