Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.
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keschön noch einmal an Sie liebe Spender, die es ermöglicht<br />
haben, das Holzhaus zu bauen und ein großes Dankeschön an<br />
Doris und Norbert, die ihren gesamten Urlaub auf der Finca gearbeitet<br />
haben!<br />
Leider muss ich Ihnen auch eine sehr traurige Mitteilung<br />
machen, unsere Tante Berta lebt nicht mehr. Im letzten Jahr<br />
ging es schon sehr mit ihr bergab, sie hatte Herzprobleme und<br />
Arthrose. Sie konnte immer schlechter laufen und wir mussten<br />
sie mehrmals am Tag wieder aufheben. Es war schrecklich ihr<br />
Zustand verschlechterte sich immer mehr. Da sie auch abgenommen<br />
hatte, bekam sie dreimal am Tag extra Nassfutter in der<br />
Küche, und sie durfte soviel fressen wie sie wollte. Viele von<br />
Ihnen, die hier schon auf der Finca waren, kannten Tante Berta<br />
und wussten wie verfressen sie war. Sobald man in die Küche<br />
ging, stand Tante Berta mit all den anderen Haushunden bei Fuß<br />
- es hätte ja was abfallen können. Irgendwie schaffte sie es<br />
immer, in der Küche ein Leckerchen oder ein Stück Brot zu erhaschen.<br />
Ständig war sie in Bewegung, drehte ihre gewohnten Runden,<br />
doch all zu oft fiel sie dann hin und wir mussten sie wieder<br />
aufheben. In der letzten Zeit stand ich dann zweimal die Nacht<br />
auf, da sie Pippi machen musste und anschließend nicht mehr<br />
hoch kam. Dann musste ich sie in den Schlaf streicheln. Ich<br />
zögerte die schreckliche Entscheidung immer wieder hinaus, ich<br />
konnte mir die Finca ohne sie nicht vorstellen, hoffte sie würde<br />
von selbst einschlafen und nicht mehr aufwachen. Sie wollte ja<br />
auch weiter leben, hatte einen eisernen Willen, nur leider konnten<br />
ihre Beine nicht mehr so wie sie wollte. Ich baute ihr eine Gehhilfe,<br />
was sie sehr genoss. Endlich konnte sie sich wieder ohne<br />
Umfallen fortbewegen und ihre gewohnten Runden drehen. Das<br />
nahm sie dann auch voll in Anspruch. Stundenlang liefen wir mit<br />
ihr herum und wechselten uns ab, bis sie endlich müde wurde<br />
und sich zum Schlafen hinlegte. Doch lange ging auch das nicht<br />
mehr gut. Irgendwann konnte sie alleine nicht mehr aufstehen.<br />
Ich musste nun doch die schwere<br />
Entscheidung treffen. Unser Kind<br />
Daniela und ihr Freund Ronald<br />
waren gerade bei mir auf der Finca.<br />
Ich habe ihnen meine Entscheidung<br />
den ganzen Tag verheimlicht,<br />
sonst hätte ich ihnen<br />
nicht in die Augen sehen können.<br />
Fernando kam nachmittags und<br />
zog die Beruhigungsspritze auf.<br />
Ich wollte nicht, dass Fernando<br />
ihr die Betäubungsspritze gab,<br />
denn sie mochte ihn nicht. Als<br />
ich ihr die Spritze gab, stürzte<br />
Bongarts auf mich los und wollte<br />
mich beißen.<br />
Tante Berta<br />
Er wollte Tante Berta beschützen, als<br />
hätte er gemerkt, was vorging. Als sie eingeschlafen war, brachten<br />
wir die Haushunde hinaus und Fernando gab Tante Berta die<br />
letzte Spritze. Es war entsetzlich, das alte Mädchen zum letzten<br />
Mal zu streicheln. Wie hat sie sich in all den Jahren um die Hundebabies<br />
gekümmert, hat mit ihrem Dickschädel alles durchgesetzt,<br />
was sie wollte, war der Boss bei all den erwachsenen Hun-<br />
- 4 -<br />
den im Haus. Wie ein Reh ist sie manchmal vor Freude gesprungen,<br />
hat regelrechte Bocksprünge gemacht und hat uns damit sehr<br />
oft zum Lachen gebracht. Im November wären es vier Jahre<br />
geworden seit Tante Berta bei uns ist, Bongarts kam damals drei<br />
Monate vor ihr zu uns - er hat sie immer sehr geliebt. Bongarts<br />
durfte ich zwei Wochen nicht anfassen, er nahm keine Leckerchen<br />
mehr von mir. Wenn ich ihn ansprach drehte er sich um und<br />
ging weg. Er ignorierte mich, ich war Luft für ihn, wollte ich ihn<br />
anfassen, knurrte er mich an. Bongarts hat sie tagelang gesucht<br />
und war drei Wochen lang nicht ansprechbar., Er hat sich immer<br />
noch nicht so richtig von dem Verlust erholt und ist bis heute<br />
noch nicht der Alte. Tante Berta fehlt mir sehr - es fehlt einfach<br />
etwas auf der Finca ohne sie.<br />
Dominique, eine Französin, fütterte seit längerer Zeit eine ausgesetzte<br />
Hündin, die sehr scheu war und immer dünner und weniger<br />
wurde. Eines Tages gelang es ihr nach dem Füttern, Frieda einzufangen<br />
und zu uns zu bringen.<br />
Frieda war nur noch<br />
Haut und Knochen, an<br />
den Hinterbeinen hatte<br />
sie fast kein Fell mehr.<br />
Sie zitterte und war in<br />
einem sehr schlechten<br />
Zustand. Sie war<br />
anfangs ziemlich<br />
schreckhaft und ängstlich.<br />
Sie hat mit<br />
Frieda<br />
Sicherheit Schlimmes<br />
erlebt und wurde bestimmt auch geschlagen, denn sie zuckte vor<br />
jeder Handbewegung zurück. Wir versorgten sie mehrmals am<br />
Tag zusätzlich mit Nassfutter, doch sie nahm nur wenig zu. Fernando<br />
stellte fest, dass sie schon mindestens 12 Jahre alt war. Ihre<br />
Leberwerte waren nicht in Ordnung, außerdem hatte sie Arthrose.<br />
Doch sie erholte sich ganz gut bei uns, wurde zutraulicher<br />
und schmuste. Ab und zu bekam sie dennoch<br />
Schwächeanfälle, fing an zu zittern und schlief dann den<br />
halben Tag. Ich war jedoch voller Hoffnung, dass sie es<br />
schaffen würde. Immer mehr erinnerte Frieda mich an Tante<br />
Berta, denn wenn es ihr besonders gut ging, hüpfte sie fröhlich<br />
im Hof herum und machte die gleichen Bocksprünge<br />
wie Tante Berta. Doch ihr sollte es nicht vergönnt sein, noch<br />
ein paar schöne Monate oder Jahre zu leben. Eines Nachmittags<br />
blieb sie stöhnend vor Schmerzen liegen, Fernando war<br />
nicht zu erreichen. Wir brachten sie ins Haus, ich spritzte ihr<br />
ein Beruhigungsmittel und etwas gegen die Schmerzen.<br />
Doch selbst im Schlaf stöhnte sie, so dass ich ihr immer<br />
wieder etwas nachspritzen musste. Am nächsten Morgen<br />
fuhr Elmar sie sofort zu Fernando. Er untersuchte und röntge<br />
sie erneut und stellte fest, dass wahrscheinlich durch die<br />
Arthrose ihr Rückgrat angebrochen war. Er konnte sie nur noch<br />
erlösen.<br />
Uschi Montani und ihr Mann brachten uns eines Tages ein kleines,<br />
verwahrlostes Häufchen Elend. Sie hatten einen kleinen<br />
Hund unter einem Auto gefunden. Er lag total apathisch da, war<br />
fürchterlich verfilzt, über und über mit Öl verschmiert, stank<br />
Info-Brief 2 / 2001