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Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.

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Tierschutzverein<br />

.<strong>Arche</strong> �oah <strong>Teneriffa</strong> e.V. Bensheim<br />

Im Deutschen Tierschutzbund Anerkannt als gemeinnützig und besonders förderungswürdig<br />

<strong>Arche</strong> �oah <strong>Teneriffa</strong> e.V. · Obergasse 10 · 64625 Bensheim Telefon: (06251) 66117<br />

Telefax: (06251) 66111<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong> !<br />

Bankverbindung: Bezirkssparkasse Bensheim<br />

Konto: 10 10 800<br />

BLZ: 509 500 68<br />

Internet: http://www.<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />

Email: Info@<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />

„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer �ation<br />

kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“<br />

Mahatma Gandhi<br />

Bevor ich mit meinem Brief beginne, möchte ich mich zu allererst für Ihre große Hilfe im letzten<br />

Jahr bedanken! Ohne all Ihre Unterstützung hätten wir das Jahr 2008 nicht schaffen können, vielen<br />

herzlichen Dank für alles.<br />

Kaum war mein letzter Infobrief fertig, ging es so weiter, dass jede Woche neue notleidende Tiere<br />

vor unserem Hoftor standen. Unser Tierheim war permanent überfüllt. Da wir aber aus Erfahrung<br />

wissen, was mit den Tieren geschehen kann, machten wir es irgendwie möglich, diesen armen<br />

Geschöpfen ein Plätzchen frei zu machen. Viele Boxen waren doppelt belegt, der Rohbau des Hospitals<br />

dauerbelegt und einige Hunde mussten nachts wieder im Kalten draußen in den Freiläufen<br />

übernachten.<br />

Melina kam zu uns. Sie wurde von zwei Deutschen<br />

gebracht. Sie fanden Melina in einer Schlucht in einer<br />

Höhle. Melina hatte sich darin verkrochen, war<br />

erschreckend abgemagert und hatte Probleme mit ihrer<br />

Hüfte. Sie konnte mit dem rechten Hinterbein nicht auftreten.<br />

Sie fraß und fraß und wollte nicht mehr aufhören.<br />

Nach und nach gelang es uns, ihr die Angst zu nehmen.<br />

Melina<br />

Wir ließen sie in der Tierklinik röntgen und es wurde<br />

festgestellt, dass Melinas Hüftgelenk schon längere Zeit<br />

ausgekugelt war, die Bänder und Sehnen waren schon<br />

stark verkürzt. Das Bein konnte nur mit Hilfe einer Operation<br />

gerichtet werden, in der der Gelenkkopf wieder in<br />

die Gelenkpfanne eingesetzt werden musste. Am Tag<br />

nach der OP konnten wir sie wieder auf die Finca holen<br />

und Melina lief sofort, als wenn nie etwas gewesen<br />

wäre. Vom ersten Moment an konnte sie ihr Bein wieder<br />

voll belasten und tobte bald mit ihren Hundefreunden<br />

durchs Gehege.<br />

Wie so oft kamen aber nicht nur Hunde zu uns, sondern<br />

auch Katzen. Sie aufzunehmen gestaltet sich immer sehr<br />

schwierig, da wir viele alte Katzen haben, zu denen man<br />

nicht einfach neue Tiere setzen kann. Unsere alten Katzen<br />

haben dadurch immer sehr viel Stress und es besteht<br />

die Gefahr, dass sie krank werden.<br />

Eines Vormittags lag vor unserem Hoftor ein großer langer<br />

Sack, in dem normalerweise Surfsegel verpackt werden.<br />

Aus dem Sack kam ein leises Miauen. Wir trugen<br />

ihn zu uns hinein und öffneten ihn. Im Sack saß ein kleiner<br />

verstörter Kater. Nelson sah sehr gepflegt aus und<br />

nach ein paar Erholungsminuten wurde er auch gleich<br />

sehr zutraulich und verschmust. Nelson ist zum Glück<br />

ein ruhiger Kater, der sich gut mit anderen Katzen versteht.<br />

Wir konnten ihn nach den Bluttests ins Quarantänezimmer<br />

in der Finca in die Gruppe mit Barnay, Beauty,<br />

Bill und Shelly integrieren.<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


�elson<br />

Sack in dem sich der Kater �elson befand<br />

Immer wieder erreichten uns auch Anrufe von Leuten, die<br />

verwahrloste oder ausgesetzte Tiere gefunden hatten. Eine<br />

Frau fand die kleine Josie auf der Straße vor ihrem Haus.<br />

Sie lief schon einige Zeit dort herum. Josie war sofort sehr<br />

zutraulich und die Frau fragte in ihrem Wohnort, wem die<br />

Hündin gehören würde, aber niemand kannte den Hund. Da<br />

sie schon zwei eigene Hunde und mehrere Katzen hatte,<br />

Josie<br />

konnte sie Josie nicht bei sich behalten. Sie bat uns sie aufzunehmen<br />

und brachte sie zu uns. Josie war zum Glück<br />

sehr zutraulich und unkompliziert, so dass wir sie mit anderen<br />

Hunden zusammenführen konnten. Ansonsten wäre es<br />

sehr schwierig geworden, sie bei uns unterzubringen, wir<br />

hatten nichts, aber auch gar nichts mehr frei.<br />

Einen Hilferuf bekamen wir von einer deutschen Tierfreundin,<br />

die zeitweise hier auf <strong>Teneriffa</strong> lebt. Sie hatte beobachtet,<br />

dass ein Hund einsam und verlassen an einer viel<br />

Seite 2<br />

befahrenen Straße versteckt an einem Baum angekettet war.<br />

Ein kleiner Schotterweg führte - an dem Baum vorbei -<br />

etwas tiefer gelegen in einer Senke zu einer alten Finca.<br />

Täglich fütterte die Deutsche den armen verlassenen Hund,<br />

doch vor ihrer Abreise nach Deutschland bat sie bei uns um<br />

Hilfe für den armen, einsamen Kerl. Sofort fuhren Diana,<br />

Elmar und ich hin und fanden Emilio auch gleich. Es war<br />

ein schrecklicher Anblick. Emilio war unter dem Baum an<br />

eine schwere Eisenkette gelegt, die sich eng um den Baum<br />

gewickelt hatte. Keine Menschenseele weit und breit. Wir<br />

boten ihm Würstchen an, die er uns dann vorsichtig<br />

wedelnd aus der Hand fraß. Wir fuhren zu unserem Tierheim<br />

zurück und überlegten, wie und wann wir ihn dort<br />

befreien konnten. Zwei Tage später beschlossen wir, ihn zu<br />

befreien. Als wir bei ihm ankamen, kam er gleich neugierig,<br />

soweit es seine Kette zuließ, auf uns zu. Nun musste<br />

alles sehr schnell gehen. Wir hielten Emilio ein Würstchen<br />

vor die Nase, welches er sofort freudig nahm. Er hatte uns<br />

Emilio<br />

wiedererkannt. Im gleichen Augenblick befestigen wir eine<br />

Leine an seinem Halsband und lösten den Karabinerhaken<br />

seiner Kette. Emilio ging sofort mit uns mit und sprang ins<br />

Auto. Blitzschnell und unauffällig war unsere Befreiungsaktion,<br />

ohne dass uns jemand bemerkt hatte. Aufgeregt fuhren<br />

wir zu uns zurück. Wir waren überglücklich, den armen<br />

Kerl bei uns im Auto zu haben. Am nächsten Tag bestürmte<br />

uns Emilio freudig und schleckte uns das ganze Gesicht aus<br />

purer Dankbarkeit ab. Emilio ist ein sehr dankbarer und liebenswerter<br />

Hund. Wenn man sich mit ihm beschäftigt,<br />

merkt man ihm seine Dankbarkeit dafür an, von seiner Kette<br />

befreit zu sein.<br />

Ein paar Tage später klingelte eine deutsche Familie am<br />

Hoftor. Sie hatten einen kleinen Hund dabei, den sie am<br />

Abend zuvor in ihrer Wohnanlage gefunden hatten. Sie<br />

konnten den kleinen Schnuff nicht bei sich behalten, da in<br />

ihrer Wohnanlage keine Hunde erlaubt sind. Auch sie baten<br />

uns, den kleinen Kerl aufzunehmen, weil sie Angst hatten,<br />

dass ihm sonst irgendetwas zustoßen würde. Trotz unseres<br />

entsetzlichen Platzmangels, mussten wir Schnuff aufnehmen.<br />

Wir versuchten ihn sofort mit einer Hundegruppe<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


Schnuff<br />

zusammenzubringen, was zum Glück funktionierte, da er<br />

sich sofort gut mit allen verstand.<br />

Elmar und ich flogen am 23. Dezember 2008 nach<br />

Deutschland. Wir wollten Weihnachten dort verbringen und<br />

zwei Wochen später, im Januar, wieder zurück auf die Finca<br />

fliegen.<br />

Unsere Mitarbeiterin Diana, die in meiner Abwesenheit<br />

meine Vertretung ist, rief mich an. Eine Kollegin hatte vier<br />

Welpen gebracht. Immer wieder werden auch ganze Welpenwürfe<br />

einfach so brutal „entsorgt“. So fand die Mitarbeiterin<br />

die vier Jungen Joker, Jonas, Joy und<br />

Jolly unter einem Müllcontainer. Völlig verdreckt,<br />

übersät mit Flöhen, suchten sie hungrig<br />

dort nach Futter. Die vier kleinen Welpen<br />

hatte man einfach an der Mülltonne an einer<br />

stark befahrenen Straße ausgesetzt. Zwei<br />

Babys liefen schon auf der Straße herum.<br />

Anfangs waren sie noch etwas scheu, tauten<br />

aber schnell auf, nachdem sie gefüttert, gebadet<br />

und von ihren Flöhen befreit waren. Zur<br />

Joy<br />

großen Erleichterung fraßen<br />

Joker<br />

Jolly<br />

Seite 3<br />

sie das ihnen angebotene Welpenfutter gleich selbstständig<br />

und mussten nicht mehr mit der Flasche zugefüttert werden.<br />

Zwei Wochen später fand die Mitarbeiterin am gleichen<br />

Müllcontainer einen weiteren Welpen, Jonny. Mit Sicherheit<br />

gehörte er zum gleichen Wurf und war wohl damals<br />

weiter weg gelaufen. Jonny war sehr abgemagert und übersät<br />

mit Flöhen. Auch er fraß sofort und nahm schnell an<br />

Gewicht zu.<br />

Unsere Mitarbeiterin fand dann eines Abends auf ihrem<br />

Weg nach Hause auf einer Straße den Rüden Titus. Er hinkte<br />

stark und lief immer wieder vor die vorbeifahrenden<br />

Autos. Sie hielt an und hatte zum Glück etwas Futter im<br />

Auto, mit dem sich Titus relativ schnell anlocken ließ, so<br />

dass sie ihn ins Auto tragen konnte. Die Mitarbeiterin<br />

brachte Titus<br />

sofort zu uns<br />

ins Tierheim.<br />

Jonas<br />

Pfote von Titus<br />

Jonny<br />

Seine rechte Hinterpfote war total verdreht<br />

und deformiert, was wahrscheinlich von einer<br />

alten Verletzung herrührte. Titus musste schon<br />

länger herumgeirrt sein. Er war total abgemagert,<br />

verdreckt und mit Flöhen übersät, auch<br />

hatte er eine Bissverletzung an der Schulter,<br />

die sofort versorgt werden musste. Nach einigen<br />

Tagen ging es Titus aber nicht besser. Er<br />

liebte zwar seine Streicheleinheiten und<br />

genoss es, kurze Spaziergänge zu machen.<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


Mehr schaffte er nicht, er war<br />

immer noch total geschwächt.<br />

Dann ging es ihm plötzlich sehr,<br />

sehr schlecht. Diana brachte ihn<br />

in die Tierklinik, wo er sofort an<br />

die Infusion kam. Nach ein paar<br />

Tagen ging es ihm etwas besser<br />

und sie konnte ihn wieder abholen.<br />

Doch am nächsten Tag war<br />

er nur noch ein Schatten seiner<br />

selbst. Er konnte kaum noch<br />

aufstehen und laufen. Nicht einmal<br />

um sein „Geschäft“ zu erledigen,<br />

hatte er noch Kraft aufzustehen.<br />

Sein Herz machte ihm<br />

zunehmend Schwierigkeiten und<br />

Titus<br />

er konnte nicht mehr fressen.<br />

Innerhalb von Minuten verschlechterte<br />

sich sein Zustand rapide. Diana trug ihn mit<br />

einer Mitarbeiterin sofort ins Auto und sie verständigten<br />

die Klinik. Er lag apathisch auf seiner Decke und bewegte<br />

sich kaum noch, Titus kämpfte schon mit dem Tod. In der<br />

Klinik konnte man ihm nicht mehr helfen, außer ihn zu<br />

erlösen. Es war schrecklich.<br />

Diana rief mich wieder entsetzt an, noch am gleichen Tag<br />

mussten wir auch unsere Katze Romina gehen lassen. Sie<br />

lag am Abend zuvor im Katzengarten und konnte nicht<br />

mehr aufstehen, war völlig<br />

verkrampft. Diana<br />

Romina<br />

brachte sie sofort in die<br />

Klinik, wo sie gleich an<br />

die Infusion kam. Man<br />

konnte uns nicht genau<br />

sagen, wie es um sie<br />

stand. Abends bekam sie<br />

in der Klinik einen zweiten<br />

epileptischen Anfall.<br />

Dann, am nächsten Morgen,<br />

als Diana mit Titus<br />

in der Klinik war, bekam<br />

Romina erneut einen<br />

schweren Anfall, der nicht<br />

aufhören wollte. Der Tierarzt konnte zu unserem Entsetzen<br />

leider nichts mehr für sie tun.<br />

Ein paar Tage später brachte<br />

uns eine Spanierin ein winziges<br />

Kätzchen, das sie verletzt<br />

auf der Straße gefunden hatte.<br />

Happy war nur noch ein Skelett<br />

und hatte eine offene Wunde<br />

an ihrem linken Hinterbeinchen,<br />

die von Diana gleich<br />

versorgt wurde. Happy war<br />

zwar gleich verschmust,<br />

schaute Diana aber immer nur<br />

sehr traurig an und fraß nicht<br />

mehr selbstständig. Sie<br />

Seite 4<br />

schleckte nur etwas Nassfutter vom Finger ab.<br />

Am nächsten Tag brachte Diana sie in die Klinik.<br />

Sie war in einem erbärmlichen Zustand und<br />

wir befürchteten das Schlimmste. Happy war<br />

nicht mehr zu helfen und der Tierarzt konnte<br />

auch sie nur noch erlösen.<br />

Eine Norwegerin brachte eines Abends die kleine<br />

Hündin Juanita. Sie hatte sie völlig verstört<br />

an der Autobahn gefunden. Vermutlich wurde<br />

sie dort aus einem Auto geworfen. Juanita hatte<br />

kleine Verletzungen am Auge und an der Lippe,<br />

die behandelt wurden. Außerdem hinkte sie etwas mit dem<br />

rechten Hinterbeinchen. In der Klinik wurde zum Glück<br />

festgestellt, dass nichts gebrochen war. Juanita hatte eine<br />

leichte Prellung, die aber schnell verheilte. Schon bald<br />

konnte sie munter ohne Probleme und Schmerzen über den<br />

Hof toben.<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong>, leider kommt nun ein Teil in<br />

meinem Brief an Sie, der mir sehr, sehr schwer<br />

fällt, jedoch kann und darf ich Ihnen diese �achricht<br />

nicht vorenthalten. Meine Briefe an Sie sind<br />

meist sehr emotional und ehrlich, und ich weiß,<br />

dass Sie das zu schätzen wissen und mir vertrauen.<br />

Ich möchte nicht, dass Sie über Dritte erfahren,<br />

Happy<br />

Juanita<br />

Happy, verletztes Bein<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


was leider im Moment nicht zu ändern ist. Ich<br />

kann Sie nur inständig bitten, nicht zu sehr zu<br />

erschrecken und mit mir zu hoffen, dass alles wieder<br />

gut wird.<br />

Im �ovember schon bemerkte ich einen Knoten in<br />

meiner Brust, wollte aber Weihnachten und Silvester<br />

in aller Ruhe verbringen, ohne die Familie zu<br />

erschrecken. Im Januar ging ich dann zum Arzt<br />

und leider, leider bestätigte sich mein Verdacht auf<br />

Brustkrebs. Glauben Sie mir bitte, trotzdem war es<br />

ein riesengroßer Schock für mich, wie sollte das<br />

denn nun weitergehen? Der Tumor konnte nicht<br />

operiert werden, er war zu groß. Man wollte sofort<br />

mit der Chemotherapie beginnen, um ihn zu verkleinern.<br />

�ach vielem Hin und Her entschied ich<br />

mich schweren Herzens dafür, aber das hieß, dass<br />

ich in nächster Zeit nicht mehr die Finca bewohnen<br />

konnte. Drei Wochen zögerte ich die Entscheidung<br />

hinaus, doch die Ärzte sagten mir, dies sei meine<br />

einzige Chance, also musste ich es tun. Ich habe<br />

noch so viel vor und will noch nicht abtreten, zu<br />

viel muss noch getan werden, bevor ich alt und<br />

grau bin und meine geliebte „<strong>Arche</strong>“ mit einem<br />

guten Gefühl übergeben kann. �un beiße ich mich<br />

durch diese entsetzliche Chemo, und all meine<br />

Gedanken sind Tag und �acht auf der Finca, dies<br />

tut mir fast körperlich weh. All meine Katzen, die<br />

immer in meinem Bett geschlafen haben, denen<br />

fehle ich jetzt. Und natürlich nicht zu vergessen die<br />

Fincahunde Bongi, Thea, Honey und Mala. Sie vermissen<br />

mich und genauso entsetzlich vermisse ich<br />

sie. Doch wenn ich zurück will, muss ich da durch,<br />

und das werde ich, bitte glauben Sie mir.<br />

Leider kam noch hinzu, dass das Ehepaar, das im August in<br />

den Anbau gezogen war, wieder nach Deutschland zurück<br />

ging, das Heimweh war wohl zu groß.<br />

Für Diana war es gleich selbstverständlich, dass sie sofort<br />

in die Finca zog, damit die Tiere nicht alleine sind und<br />

immer jemand da ist. Ihr Lebensgefährte Norman hilft mittlerweile<br />

mit am Computer und fährt mit Diana in die Tierklink,<br />

um zu übersetzen, da er fast perfekt Spanisch spricht.<br />

Norman ist uns eine große Hilfe geworden.<br />

Elmar flog dann sofort nach <strong>Teneriffa</strong> um verschiedenes zu<br />

regeln. Gleichzeitig kam eine Bewerbung einer jungen<br />

Frau, Nicole, an, die sich auf die Arbeitsstelle für ein halbes<br />

oder ganzes Jahr bewarb. Nicole konnte glücklicherweise<br />

in Deutschland alles schnell organisieren und innerhalb<br />

weniger Tage nach <strong>Teneriffa</strong> fliegen und in die Finca<br />

einziehen. Sie hat sich gut eingelebt und möchte länger<br />

bleiben, so dass die Finca immer mit zwei Leuten bewohnt<br />

ist.<br />

Tagelang habe ich alles mit Elmar und Diana organisiert.<br />

Wir tauschen einfach die Rollen, Elmar und ich. Er fliegt<br />

Seite 5<br />

nach meiner Chemo und ich bleibe in Deutschland. Zum<br />

Glück ist Elmar im Vorruhestand, so geht es. Else Conrad,<br />

die viele Jahre ehrenamtlich auf der Finca geholfen hat und<br />

dreieinhalb Jahre sogar bei mir auf der Finca wohnte, fliegt<br />

nun wieder jeden Monat für zwei Wochen nach <strong>Teneriffa</strong>.<br />

Doris Böhning-Weiner, auch eine langjährige ehrenamtliche<br />

Helferin, und ihr Mann Norbert Weiner haben sich<br />

bereit erklärt zu fliegen, wenn Not am Mann ist. Auch Bettina<br />

und Thomas Limprecht, die schon sehr oft auf <strong>Teneriffa</strong><br />

zum Helfen waren, springen ein. Gisela Rauch aus Bensheim,<br />

teilte ihren Jahresurlaub so ein, dass sie ebenso dreimal<br />

in diesem Jahr für eine Woche fliegen kann.<br />

Ich war und bin dankbar und überglücklich über diese Hilfe<br />

und kann den Helfern kaum genug danken. Daran habe ich<br />

aber auch gemerkt, wie sehr sie alle an unserem Tierheim<br />

mit all den „Dauergästen“ hängen und wie stark sie mit der<br />

<strong>Arche</strong> verbunden sind. All unsere lieben Tiere werden nun<br />

Tag und Nacht, auch im Bett, weiterhin bemuttert und verwöhnt.<br />

Es haben sich auch andere Ehrenamtliche gemeldet, um in<br />

dieser Situation die <strong>Arche</strong> auf <strong>Teneriffa</strong> zu unterstützen.<br />

Aber es bleiben noch genügend „freie“ Nächte, in denen<br />

Diana und ab und zu Michael die Aufgabe dann übernehmen,<br />

in der Finca zu schlafen.<br />

Und nun möchte ich Ihnen endlich unsere langjährige, liebe<br />

Mitarbeiterin Diana Spillner näher vorstellen, die schon<br />

seit 2005 auf der Finca arbeitet.<br />

Diana<br />

Diana Spillner ist eine sehr nette, sympathische junge, ruhige<br />

Frau, die ihre Arbeit mit Zuverlässigkeit und viel Herz<br />

erledigt. Sie ist schon lange gut und kompetent in allen<br />

Arbeitsbereichen eingearbeitet und kennt das Tierheim inund<br />

auswendig. Sie war und ist schon seit langem meine<br />

rechte „Hand“. Als ausgebildete Arzthelferin kann sie<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


Medikamente spritzen, die Tiere medizinisch betreuen und<br />

kennt sich gut mit Medizin aus. Sie erledigt alle Arbeiten<br />

am PC wie Pläne schreiben, Karteien führen und Fotos<br />

bearbeiten. Sie macht Tierarztfahrten und Tiertransporte<br />

zum Flughafen. Unsere Besucher auf der Finca werden von<br />

ihr herzlich und freundlich betreut und sie führt sie mit<br />

Freude durch unser Tierheim. In Notfällen ist sie Tag und<br />

Nacht für unsere Tiere da. Der Tag, an dem Diana sich entschlossen<br />

hat, für die <strong>Arche</strong> zu arbeiten und sich auf der<br />

Finca beworben hat, zählt zu den „Glückstagen“ in der<br />

Geschichte des Vereins und ich bin sehr froh, dass sie unsere<br />

Mitarbeiterin geworden ist. Ich wünsche ihr und dem<br />

Verein, dass sie noch sehr lange so viel Freude an der<br />

Arbeit hat und unserer <strong>Arche</strong> weiterhin so treu bleibt. Sie<br />

ist mir eine sehr große und verlässliche Stütze, und ich<br />

kann mich hundertprozentig auf sie verlassen. Auch bei<br />

Diana merkt man, wie stark sie der <strong>Arche</strong> mit all ihren Tieren<br />

verbunden ist. Ich kann Diana kaum danken, was sie in<br />

meiner Abwesenheit ohne mich nun schon alles geleistet<br />

hat.<br />

Michael Schmitz ist seit fast acht Jahren bei der <strong>Arche</strong><br />

<strong>Noah</strong> tätig. Früher war er zwei Jahre bei den Hunden<br />

beschäftigt, heute erledigt er die Renovierungsarbeiten,<br />

Michael<br />

Bauarbeiten, Einkäufe etc., und er spricht perfekt Spanisch.<br />

Zur Zeit arbeitet er wieder den gesamten Vormittag im<br />

Hundehaus und im Welpengehege mit und geht mit den<br />

Hunden spazieren und springt ein wann und wo er kann.<br />

Michael ist ebenfalls ein sehr zuverlässiger Mitarbeiter,<br />

und ist der <strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> seit Jahren sehr verbunden.<br />

Dann kam ein Tag, der mich einfach umwarf. Diana rief an,<br />

unserem Bongi ginge es schlecht. Er hatte in der letzten<br />

Zeit zunehmend Schwierigkeiten mit seinem Gehör und<br />

seinen Augen. Auch sonst war er nicht mehr so lebhaft wie<br />

früher. Da Bongi mittlerweile auch schon 13 Jahre alt ist,<br />

beschlossen wir, dass Diana ihn in die Tierklinik bringen<br />

sollte, um ihn durchchecken zu lassen.<br />

Bei der Ultraschalluntersuchung wurde ein großer Tumor<br />

an seiner Milz festgestellt, der so schnell wie möglich raus<br />

musste, weil nicht mit 100%iger Sicherheit eine Bösartigkeit<br />

ausgeschlossen werden konnte. Da Bongis Herz aber<br />

altersentsprechend geschwächt war, musste er vor der Narkose<br />

zwei Tage mit Medikamenten gestärkt werden. Außer-<br />

Seite 6<br />

dem stellte der Tierarzt fest, dass Bongi fast blind war und<br />

eine Entzündung im Ohr hatte, die aber behandelt werden<br />

konnte.<br />

Das Untersuchungsergebnis traf mich wie ein Hammer,<br />

und ich war nicht mehr zu beruhigen. Die ganze Zeit hatte<br />

ich nicht geweint, nun heulte ich hysterisch wie ein kleines<br />

Kind, rannte an den Computer und suchte einen Flug nach<br />

<strong>Teneriffa</strong> um wenigstens bei ihm zu sein, wenn er die Operation<br />

nicht schaffen sollte. Ich wollte noch einmal mit ihm<br />

spazieren gehen, ihn in sein geliebtes Auto setzen - er liebte<br />

Spazierfahrten - und wollte ihn mit Leckerchen verwöhnen.<br />

Elmar konnte mich nicht beruhigen und riet mir ab, meine<br />

Chemo, die ich freitags hätte bekommen sollen, sausen zu<br />

lassen. Auch wollte er mich während der Chemo nicht<br />

alleine lassen, er wollte nicht fliegen und versuchte mir<br />

Mut zuzusprechen, Bongi würde es schaffen. Mir war alles<br />

egal, denn es gab am nächsten Tag einen Flug, ich wollte<br />

Bongi nur noch verwöhnen und ihn sehen. Ich war verzweifelt<br />

und wollte, dass er sich freuen würde, wenn er<br />

geliebte Menschen sehen würde; was machte er immer<br />

einen „Aufstand“, wenn Elmar aus Deutschland kam oder<br />

Torsten, oder ehrenamtliche Helfer, die er lange Jahre<br />

kennt. Dann rannte er immer wild bellend und aufgeregt in<br />

der Finca herum zum Leckerchenschrank und wieder zu<br />

seinen geliebten Menschen zurück, um sich streicheln zu<br />

lassen. Das sollte er noch einmal bekommen und genießen,<br />

das war es, was ich unbedingt für ihn wollte, ich war fest<br />

entschlossen. Else rief wenige Minuten später aus Stuttgart<br />

an, um das Untersuchungsergebnis von Bongi zu erfahren.<br />

Ich konnte nur geschockt und weiter weinend davon<br />

berichten und dass ich alles sausen lassen und fliegen würde.<br />

Else war genauso geschockt wie Elmar über meinen Entschluss,<br />

sie sagte sofort und spontan: „Buch mich, ich fliege<br />

morgen! Bongi kennt mich fast 5 Jahre, ich bemuttere<br />

ihn wie Du und bereite ihm sein Glückserlebnis morgen,<br />

wenn ich komme! Ich fahre mit ihm an den Stand, gehe mit<br />

ihm spazieren und fahre mit in die Klinik!“<br />

Nun war ich noch mehr am Weinen, aber dann stimmte ich<br />

erleichtert zu. Es würde Bongi wahnsinnig freuen. Ich war<br />

Else so dankbar und so wurde Else gebucht und flog am<br />

nächsten Morgen zu Bongi.<br />

Nun liebe <strong>Tierfreunde</strong> habe ich beschlossen, das Diana<br />

Ihnen weiter berichtet, denn wir werden meinen Infobrief<br />

etwas aufteilen, Diana und Elmar werden Ihnen aus <strong>Teneriffa</strong><br />

berichten, aber auch ich werde Ihnen weiterhin jedes<br />

Mal einen Teil im Infobrief schreiben und berichten, das<br />

verspreche ich Ihnen.<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong>, hier schreibe ich, Diana, an Utes<br />

Stelle auf Utes Bitte hin für Sie weiter:<br />

Als Else die Finca betrat, war Bongi wie immer total aus<br />

dem Häuschen, er konnte sich kaum beruhigen und rannte<br />

abwechselnd zu Else und in die Küche an den Leckerchen-<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


schrank, er war glücklich. Else fuhr mittags schon mit Bongi<br />

zum Strand und führte ihn spazieren, er war seelig.<br />

Nachdem Bongi zwei Tage die entsprechenden Medikamente<br />

für sein Herz bekommen hatte, war der Tag<br />

gekommen, an dem die Operation durchgeführt werden<br />

sollte. Else, Michael und ich brachten Bongi morgens in<br />

Else<br />

Bongi<br />

Thea<br />

Bongi Diana<br />

die Klinik. Wir verbrachten die ganze Zeit während der OP<br />

in der Nähe der Klinik, um, wenn etwas passieren sollte,<br />

schnell bei ihm zu sein. Nach bangen Stunden des Wartens<br />

kam das erlösende Gespräch mit dem Tierarzt. Die OP<br />

war beendet und Bongi hatte alles gut überstanden.<br />

Erleichtert sahen wir, dass Bongi schon wieder relativ<br />

fit war und waren froh. ihn so zu sehen, auch durfte er<br />

sofort mit zurück auf die Finca. Auch ich schlief auf<br />

der Finca und spritzte mit Else nachts alle vier Stunden<br />

sein Schmerzmittel. Bongi ließ sich alles brav<br />

gefallen und freute sich, dass Else auf dem Fußboden<br />

bei ihm lag und ihn bewachte.<br />

Jetzt mussten wir nur noch bangen Herzens auf das<br />

Ergebnis warten. War der Tumor gutartig oder braucht<br />

Bongi sogar eine Chemotherapie wie damals unser<br />

kleiner Hy? Diese Frage wurde uns nach zehn Tagen<br />

Seite 7<br />

beantwortet: Alles ok! Bongi braucht keine Chemotherapie!<br />

Ihm geht es wieder sehr gut. Er ist wieder lebhafter,<br />

hört besser und wirkt gleich wieder viel jünger. Else machte<br />

dann ihre Fahrten mit Bongi zum Strand, auch Thea<br />

durfte mit, Honey und Mala sind leider viel zu ängstlich,<br />

Mala lässt sich leider<br />

immer noch nicht<br />

anfassen.<br />

Norbert Weiner aus<br />

Deutschland kam für<br />

eine Woche zum<br />

Helfen, auch um<br />

Hunde nach<br />

Deutschland auszufliegen.<br />

Jeden Tag<br />

fuhr er in die Berge.<br />

Noch immer machen<br />

wir selbstverständ-<br />

�orbert<br />

lich unsere Touren<br />

in die Berge, um dort<br />

weiterhin Franz und andere ausgesetzte Hunde zu füttern.<br />

Abends war Norbert in allen Katzenhäusern unterwegs, um<br />

die Tiere ausgiebig<br />

Bongi<br />

�orbert bei �elson,<br />

Billy und Barney<br />

mit Leckerchen und Streicheleinheiten zu betreuen. Sie<br />

genossen es sehr.<br />

Bei einer dieser Fahrten in die Berge sahen wir an einer<br />

Straße die völlig abgemagerte Gretel herumlaufen. Sie irrte<br />

auf der Straße<br />

herum und<br />

wäre fast noch<br />

Gretel<br />

von einem<br />

Auto angefahren<br />

worden.<br />

Zum Glück<br />

ließ sie sich<br />

schnell mit<br />

Würstchen und<br />

Futter anlocken<br />

und ins Auto<br />

tragen. Gretel<br />

war nur noch<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


Haut und<br />

Knochen.<br />

Sie hatte mehrere Wunden am Hals, Gesäß und Schwanz.<br />

Im Tierheim angekommen, fraß Gretel gierig das ihr angebotene<br />

Futter. Nachdem sie sich satt gefressen hatte, versorgten<br />

wir ihre Wunden, die wirklich schlimm aussahen.<br />

Bei den Wunden an ihrem Gesäß konnte man bis auf die<br />

Knochen sehen. Die Wundheilung ging langsam voran,<br />

aber mittlerweile sind fast alle komplett verheilt.<br />

Einige Tage später klingelte es an unserem Tor. Ein deutsches<br />

Ehepaar brachte uns die beiden Welpen Juschka und<br />

Jupp. Sie hatten die beiden Hunde einige Tage lang auf<br />

einer Baustelle, die neben ihrer Arbeitsstelle lag, beobach-<br />

Juschka<br />

Gretels Wunden<br />

Jupp<br />

tet. Sie waren sich zuerst nicht sicher, ob die beiden dort<br />

nur spielten oder ob sie ausgesetzt waren. Als die Hunde<br />

sich nach vier Tagen immer noch an der Baustelle aufhielten<br />

und die Bauarbeiter nach Futter anbettelten, von diesen<br />

aber vertrieben wurden, war ihnen klar, dass Jupp und<br />

Juschka kein Zuhause mehr hatten. Sie fingen die zwei ein<br />

und brachten sie zu uns. Wir quartierten sie in unser Spülhaus<br />

ein, da wir keine andere Möglichkeit hatten, sie<br />

irgendwo anders unterzubringen.<br />

Dann jagte uns morgens Honey, die mit in der Finca wohnt,<br />

einen Riesenschrecken ein. Honey hatte sich stark und<br />

mehrmals erbrochen und wollte nicht fressen. Sie hatte keine<br />

Lust mehr rauszugehen und lag nur noch auf ihrer<br />

Seite 8<br />

Decke. Auch sie brachten<br />

wir sofort in die Klinik. Bei<br />

Honey allerdings verlief<br />

nicht alles komplikationslos.<br />

Beim Ultraschall entdeckte<br />

man ein Geschwür<br />

am Darm. Honey musste<br />

operiert werden. Ihr blieb<br />

auch nichts erspart. Im vergangenen<br />

Jahr hatte sie erst<br />

eine große OP wegen einer<br />

Magenumdrehung. Bei der<br />

jetzigen Operation hatte<br />

man ihr ein Stück von ihrem<br />

Dünndarm entfernen müssen und sie brauchte Medikamente,<br />

die den Darm ruhig stellten, damit die Naht gut verheilen<br />

konnte. Der Arzt teilte uns mit, dass es in den ersten<br />

Honey<br />

Tagen zu Komplikationen kommen könnte und dass es<br />

daher besser sei, sie in der Klinik zu lassen, damit eventuell<br />

gleich Maßnahmen getroffen werden könnten. Einen Tag<br />

bevor wir Honey abholen sollten, rief die Tierklinik an.<br />

Honey war noch einmal operiert worden. Sie hatte über<br />

Nacht hohes Fieber bekommen und ihr Leib war ganz aufgebläht.<br />

Die Naht an ihrem Darm hatte sich gelöst und<br />

musste wieder verschlossen werden. Zum Glück hat sie<br />

auch diese zweite Operation gut überstanden und nach einigen<br />

endlosen Tagen konnten wir sie endlich wieder zu uns<br />

auf die Finca holen. Auch Honey hat sich sehr gut erholt<br />

und ist wieder ganz die Alte.<br />

Ein neuer Mitarbeiter von uns, er heißt auch Norbert, übernahm,<br />

nachdem er eingearbeitet war, die Fahrten in die<br />

Berge, um dort die ausgesetzten Hunde zu füttern. Wir<br />

haben an bestimmten Orten Futterstellen eingerichtet, die<br />

Norbert jetzt überwacht und auffüllt. Außerdem schaut er<br />

auch, ob neue Hunde am Parador oder an der Seilbahnstation<br />

auftauchen. Dort sind immer viele Menschen, die ihre<br />

Abfälle in die Mülltonnen werfen, und hier suchen immer<br />

wieder Hunde nach etwas Fressbarem.<br />

Bingo war einer dieser ausgesetzten Hunde und hielt sich<br />

an der Seilbahn auf. Auch er suchte total abgemagert in den<br />

Mülltonne nach Futter. Bingo war gleich ziemlich zutrau-<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


lich, ließ sich sofort mit Futter<br />

anlocken und sprang ins<br />

Auto. Im Tierheim angekommen,<br />

fraß er sich erst<br />

einmal richtig satt und<br />

schlief sich aus. Endlich<br />

konnte er zur Ruhe kommen.<br />

Sehr lange war der<br />

Hund, trotz dass er so dünn<br />

war, wohl noch nicht ausgesetzt,<br />

da er zu Menschen<br />

sofort sehr zutraulich war.<br />

Bingo hat gut zugenommen<br />

und ist sehr lieb zu allen<br />

Zwei- und Vierbeinern.<br />

Doris Böhning-Weiner kam für eine Woche zum Helfen<br />

und um ebenfalls Hunde auf ihrem Rückflug mitzunehmen.<br />

Bei einer Tour zum Füttern in die Berge entdeckte Doris<br />

auf der Rückfahrt<br />

plötzlich ein kleines<br />

Kätzchen am Straßenrand.<br />

Doris und ihre<br />

Begleitung hielten an<br />

und liefen sofort zu<br />

dem Kätzchen. Es<br />

war zusammengebrochen<br />

und lag am<br />

Straßenrand, bewegte<br />

sich nicht. Es war<br />

völlig ausgetrocknet,<br />

hatte stellenweise<br />

Doris<br />

kein Fell, eine große<br />

Verletzung am Hals<br />

und das linke Auge<br />

war aufgeblasen wie<br />

ein Ballon. Doris wickelte das Kätzchen in eine Decke und<br />

nahm es mit auf die Finca. Dort angekommen, zeigte es<br />

kaum noch Lebensfunktionen. Es bewegte sich nicht, atmete<br />

ganz flach und reagierte kaum noch. Wir brachten es<br />

sofort zum Tierarzt. Auf der Fahrt dorthin war uns schon<br />

klar, dass dies wahrscheinlich<br />

die letzte Fahrt für das kleine<br />

Kätzchen sein würde. Der<br />

Tierarzt konnte nichts mehr<br />

tun und erlöste es von seinen<br />

Qualen.<br />

Kurz darauf rief uns ein<br />

Nachbar an, dass vor seinem<br />

Haus zwei kleine Hunde herumliefen,<br />

die sehr dünn und<br />

verwahrlost aussahen. Wir<br />

gingen zu ihm hinüber und<br />

fanden den kleinen Joschi.<br />

Der Nachbar teilte uns mit,<br />

dass der andere Hund weggelaufen<br />

sei. Wir suchten das<br />

Gelände ab, aber fanden den<br />

Joschi<br />

Bingo<br />

Seite 9<br />

anderen nicht wieder. Wir nahmen Joschi erst mal<br />

mit ins Tierheim. Abends stand dann eine kleine<br />

Hündin, die wir Jona nannten, vor dem Hoftor.<br />

Wahrscheinlich hat sie ihren Freund Joschi<br />

gesucht. Anfangs war sie noch etwas scheu und<br />

versteckte sich unter einem Auto, das an der<br />

Straße stand.<br />

Jona ließ sich<br />

dann aber mit<br />

Leberwurst<br />

anlocken und auf<br />

den Arm nehmen.<br />

Wir brachten<br />

sie zu Joschi<br />

und es gab eine große<br />

Wiedersehensfreude. Beide<br />

Hunde haben sich gut<br />

entwickelt. Sie haben<br />

zugenommen, sind sehr Jona<br />

verschmust und menschenbezogen.<br />

Langsam wurde es wieder reichlich eng auf der Finca und<br />

wir hatten erhebliche Platzprobleme. Eines Vormittags<br />

stand eine Belgierin mit ihrer Tochter vor unserem Hoftor.<br />

Sie waren ganz aufgeregt. In ihrem Auto hatten sie sechs<br />

kleine, ziemlich verdreckte und verzeckte Welpen: Bonny,<br />

Bella, Blini, Bibi, Bino und Ben. Die Dame erzählte uns,<br />

Bino<br />

Bella<br />

Blini<br />

Ben<br />

Bonny<br />

Bibi<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


dass sie ihren Hausmüll zum Müllcontainer tragen wollte<br />

und als sie den öffnete, guckten sie die sechs kleinen Welpen<br />

aus einer Pappkiste an. Sie zog sie erstmal aus dem<br />

Müll und brachte sie sofort zu uns. Wir nahmen die sechs<br />

natürlich auf, obwohl wir eigentlich keinen Platz mehr hatten.<br />

Wir machten eine Box frei und setzten wieder Hundegruppen<br />

um, um die Welpen unterzubringen. Wir befreiten<br />

die Kleinen erstmal von ihren Zecken und badeten sie, um<br />

sie von dem schrecklichen Müllgeruch frei zu bekommen.<br />

Zum Glück fraßen die süßen Hunde auch gleich das ihnen<br />

angebotene Welpenfutter, so dass uns eine zusätzliche Fütterung<br />

mit der Hand erspart blieb. Am nächsten Tag hatten<br />

sie sich dann gut von dem aufregenden Vortag erholt und<br />

tobten putzmunter durch ihre Box.<br />

Auch auf der Tour in die Berge tauchen immer wieder neue<br />

Hunde auf. Unser Mitarbeiter fand mitten auf der Fahrbahn<br />

liegend die Hündin Ottilie. Im ersten Moment dachte er,<br />

der Hund sei überfahren worden, da er sich nicht bewegte.<br />

Als er anhielt und auf die Hündin zuging, hob sie aber den<br />

Ottilie<br />

Kopf, stand auf und begrüßt ihn. Mit Würstchen ließ sie<br />

sich von der Straße locken. Verletzungen hatte sie keine, so<br />

dass sie sich auf der Straße wahrscheinlich nur ausruhen<br />

wollte. Da die Straße sehr befahren ist, hätte dies ein böses<br />

Ende nehmen können. Unser Mitarbeiter entschied sich,<br />

Ottilie ins Auto zu locken und mitzunehmen, da er mitten<br />

in einem Wald war und im Umkreis von mehreren Kilometern<br />

kein Haus stand. Ottilie ist sehr brav und freut sich<br />

sehr, wenn man zu ihr kommt und sich um sie kümmert.<br />

Sie ist sehr gut erzogen und stubenrein. Wir denken, dass<br />

sie mal ein Zuhause hatte, aber dem Besitzer einfach zu<br />

groß geworden war und dann in dem Wald ausgesetzt wurde.<br />

Dies war mein Bericht über unserer Tiere, die wir aufgenommen<br />

haben. Auch muss ich leider berichten, dass unser<br />

Wäschetrockner durch hohe und dauerhafte Nutzung kaputt<br />

gegangen ist. Wäschetrockner und Waschmaschinen sind<br />

bei uns immer einer hohen Beanspruchung ausgesetzt, weil<br />

sie den ganzen Tag laufen, um die ganze Tierwäsche zu<br />

bewältigen. Da es in den vergangenen Monaten hier vermehrt<br />

immer mehr regnete, konnten wir unsere Decken für<br />

Seite 10<br />

die Tiere nicht auf dem Dach auf der Leine trocknen.<br />

Auch unser Computer musste in die Reparatur. Wir hatten<br />

einen halbtägigen Stromausfall auf der kompletten Insel,<br />

der von einem Blitzschlag im Elektrizitätswerk ausgelöst<br />

wurde. Als der Strom wieder eingeschaltet wurde, hatte der<br />

PC durch die dadurch entstandene Stromspitze einen Kurzschluss<br />

erlitten. Zum Glück konnte er schnell wieder repariert<br />

werden und es kam zu keinem Datenverlust, was einer<br />

Katastrophe nahe gekommen wäre.<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong> der <strong>Arche</strong> �oah, hier endet mein<br />

Bericht an Sie, auch ich möchte mich für Ihre Hilfe für<br />

die Tiere bedanken.<br />

Mit freundlichen Grüßen aus <strong>Teneriffa</strong>, Diana Spillner<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong>, nun möchte ich, Ute Lobüscher,<br />

noch einmal ein paar Worte an Sie richten. Bitte<br />

stehen Sie unseren Tieren in <strong>Teneriffa</strong> weiterhin<br />

bei. Haben Sie bitte auch weiterhin Vertrauen zu<br />

unserer <strong>Arche</strong> �oah, es wird wie bisher alles gut<br />

und zuverlässig weiterlaufen. Wir haben viele Helfer,<br />

die ihr Bestes und mit sehr viel Herz geben. Es<br />

wäre die schlimmste Katastrophe und das<br />

Schlimmste, was unseren Tieren nun noch passieren<br />

könnte, wenn Sie das Vertrauen und die Hoffnung<br />

in unsere so wichtige Arbeit verlieren würden.<br />

Dies war meine größte Sorge, wie sollte ich<br />

Ihnen diese Situation schildern, und wie könnte ich<br />

Ihnen versichern, dass alles weiterhin getan wird<br />

wie bisher. �ur ohne Ihre finanzielle Hilfe sind wir<br />

machtlos und es wäre das Aus für unsere Tiere, das<br />

darf nicht geschehen. Ich bitte Sie von ganzem<br />

Herzen, dies nicht zuzulassen, dies ist im Moment<br />

meine größte Sorge. Bitte geben Sie die Hoffnung<br />

nicht auf, ich tue es auch nicht, das verspreche ich<br />

Ihnen! Wir brauchen Sie alle mit Ihrer finaziellen<br />

Hilfe, nur so können wir uns auch weiterhin um die<br />

notleidenden Tiere kümmern. Es kamen in diesem<br />

Jahr schon sehr hohe Tierarztkosten auf uns zu<br />

und die wirtschaftliche Lage überall hat die Spenden<br />

rapide sinken lassen. Wir benötigen ganz dringend<br />

wieder Hilfe! Ich habe große Angst, dass nun<br />

durch meine Krankheit und meine Abwesenheit in<br />

<strong>Teneriffa</strong> Sie, liebe <strong>Tierfreunde</strong>, aufgeben und<br />

dadurch eine totale Katastrophe geschehen könnte.<br />

Bitte bleiben Sie bei „uns“, geben Sie nicht auf, wir<br />

machen mit aller Kraft weiter!<br />

Ich bedanke mich von tiefsten Herzen für all Ihre<br />

Hilfe und Ihr bisheriges Vertrauen, ich hoffe und<br />

vertraue auch weiter auf Sie.<br />

Ich umarme Sie alle<br />

Ihre<br />

Ute Lobüscher<br />

Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009


Impressum<br />

Tierschutzverein <strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V.<br />

Obergasse 10, 64625 Bensheim<br />

Telefon: +49 6251 66117<br />

Telefax: +49 6251 66111<br />

Internet: www.<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />

E-Mail: info@archenoah.de<br />

Vertretungsberechtigter Vorstand:<br />

Ute Lobüscher (Vorsitzende), Elmar Lobüscher, Daniela Lobüscher, Torsten Lembke<br />

Registergericht: Amtsgericht Darmstadt - Registergericht<br />

Registernummer: VR 20680


Name, Vorname<br />

Straße/Haus-Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon/Fax<br />

E-Mail<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ich möchte den Tierschutzverein „<strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V. Bensheim“<br />

bei seiner Arbeit unterstützen und beteilige mich an den<br />

Futterkosten<br />

(bitte ankreuzen)<br />

oder<br />

Tierarztkosten<br />

oder<br />

Betriebskosten des Tierheims<br />

Der Betrag in Höhe von EURO........... ist monatlich ab .........(Monat) von meinem Konto einzuziehen.<br />

Geldinstitut<br />

Konto-Nr. Bankleitzahl<br />

Diese Vollmacht für den Bankeinzug kann ich jederzeit widerrufen.<br />

Ort, Datum: Unterschrift:<br />

Bitte senden Sie diese Einzugsvermächtigung ausgefüllt per Post an<br />

<strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V., Obergasse 10, 64625 Bensheim oder per Telefax an (06251) 66111

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