Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.
Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.
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Tierschutzverein<br />
.<strong>Arche</strong> �oah <strong>Teneriffa</strong> e.V. Bensheim<br />
Im Deutschen Tierschutzbund Anerkannt als gemeinnützig und besonders förderungswürdig<br />
<strong>Arche</strong> �oah <strong>Teneriffa</strong> e.V. · Obergasse 10 · 64625 Bensheim Telefon: (06251) 66117<br />
Telefax: (06251) 66111<br />
<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong> !<br />
Bankverbindung: Bezirkssparkasse Bensheim<br />
Konto: 10 10 800<br />
BLZ: 509 500 68<br />
Internet: http://www.<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />
Email: Info@<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />
„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer �ation<br />
kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“<br />
Mahatma Gandhi<br />
Bevor ich mit meinem Brief beginne, möchte ich mich zu allererst für Ihre große Hilfe im letzten<br />
Jahr bedanken! Ohne all Ihre Unterstützung hätten wir das Jahr 2008 nicht schaffen können, vielen<br />
herzlichen Dank für alles.<br />
Kaum war mein letzter Infobrief fertig, ging es so weiter, dass jede Woche neue notleidende Tiere<br />
vor unserem Hoftor standen. Unser Tierheim war permanent überfüllt. Da wir aber aus Erfahrung<br />
wissen, was mit den Tieren geschehen kann, machten wir es irgendwie möglich, diesen armen<br />
Geschöpfen ein Plätzchen frei zu machen. Viele Boxen waren doppelt belegt, der Rohbau des Hospitals<br />
dauerbelegt und einige Hunde mussten nachts wieder im Kalten draußen in den Freiläufen<br />
übernachten.<br />
Melina kam zu uns. Sie wurde von zwei Deutschen<br />
gebracht. Sie fanden Melina in einer Schlucht in einer<br />
Höhle. Melina hatte sich darin verkrochen, war<br />
erschreckend abgemagert und hatte Probleme mit ihrer<br />
Hüfte. Sie konnte mit dem rechten Hinterbein nicht auftreten.<br />
Sie fraß und fraß und wollte nicht mehr aufhören.<br />
Nach und nach gelang es uns, ihr die Angst zu nehmen.<br />
Melina<br />
Wir ließen sie in der Tierklinik röntgen und es wurde<br />
festgestellt, dass Melinas Hüftgelenk schon längere Zeit<br />
ausgekugelt war, die Bänder und Sehnen waren schon<br />
stark verkürzt. Das Bein konnte nur mit Hilfe einer Operation<br />
gerichtet werden, in der der Gelenkkopf wieder in<br />
die Gelenkpfanne eingesetzt werden musste. Am Tag<br />
nach der OP konnten wir sie wieder auf die Finca holen<br />
und Melina lief sofort, als wenn nie etwas gewesen<br />
wäre. Vom ersten Moment an konnte sie ihr Bein wieder<br />
voll belasten und tobte bald mit ihren Hundefreunden<br />
durchs Gehege.<br />
Wie so oft kamen aber nicht nur Hunde zu uns, sondern<br />
auch Katzen. Sie aufzunehmen gestaltet sich immer sehr<br />
schwierig, da wir viele alte Katzen haben, zu denen man<br />
nicht einfach neue Tiere setzen kann. Unsere alten Katzen<br />
haben dadurch immer sehr viel Stress und es besteht<br />
die Gefahr, dass sie krank werden.<br />
Eines Vormittags lag vor unserem Hoftor ein großer langer<br />
Sack, in dem normalerweise Surfsegel verpackt werden.<br />
Aus dem Sack kam ein leises Miauen. Wir trugen<br />
ihn zu uns hinein und öffneten ihn. Im Sack saß ein kleiner<br />
verstörter Kater. Nelson sah sehr gepflegt aus und<br />
nach ein paar Erholungsminuten wurde er auch gleich<br />
sehr zutraulich und verschmust. Nelson ist zum Glück<br />
ein ruhiger Kater, der sich gut mit anderen Katzen versteht.<br />
Wir konnten ihn nach den Bluttests ins Quarantänezimmer<br />
in der Finca in die Gruppe mit Barnay, Beauty,<br />
Bill und Shelly integrieren.<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
�elson<br />
Sack in dem sich der Kater �elson befand<br />
Immer wieder erreichten uns auch Anrufe von Leuten, die<br />
verwahrloste oder ausgesetzte Tiere gefunden hatten. Eine<br />
Frau fand die kleine Josie auf der Straße vor ihrem Haus.<br />
Sie lief schon einige Zeit dort herum. Josie war sofort sehr<br />
zutraulich und die Frau fragte in ihrem Wohnort, wem die<br />
Hündin gehören würde, aber niemand kannte den Hund. Da<br />
sie schon zwei eigene Hunde und mehrere Katzen hatte,<br />
Josie<br />
konnte sie Josie nicht bei sich behalten. Sie bat uns sie aufzunehmen<br />
und brachte sie zu uns. Josie war zum Glück<br />
sehr zutraulich und unkompliziert, so dass wir sie mit anderen<br />
Hunden zusammenführen konnten. Ansonsten wäre es<br />
sehr schwierig geworden, sie bei uns unterzubringen, wir<br />
hatten nichts, aber auch gar nichts mehr frei.<br />
Einen Hilferuf bekamen wir von einer deutschen Tierfreundin,<br />
die zeitweise hier auf <strong>Teneriffa</strong> lebt. Sie hatte beobachtet,<br />
dass ein Hund einsam und verlassen an einer viel<br />
Seite 2<br />
befahrenen Straße versteckt an einem Baum angekettet war.<br />
Ein kleiner Schotterweg führte - an dem Baum vorbei -<br />
etwas tiefer gelegen in einer Senke zu einer alten Finca.<br />
Täglich fütterte die Deutsche den armen verlassenen Hund,<br />
doch vor ihrer Abreise nach Deutschland bat sie bei uns um<br />
Hilfe für den armen, einsamen Kerl. Sofort fuhren Diana,<br />
Elmar und ich hin und fanden Emilio auch gleich. Es war<br />
ein schrecklicher Anblick. Emilio war unter dem Baum an<br />
eine schwere Eisenkette gelegt, die sich eng um den Baum<br />
gewickelt hatte. Keine Menschenseele weit und breit. Wir<br />
boten ihm Würstchen an, die er uns dann vorsichtig<br />
wedelnd aus der Hand fraß. Wir fuhren zu unserem Tierheim<br />
zurück und überlegten, wie und wann wir ihn dort<br />
befreien konnten. Zwei Tage später beschlossen wir, ihn zu<br />
befreien. Als wir bei ihm ankamen, kam er gleich neugierig,<br />
soweit es seine Kette zuließ, auf uns zu. Nun musste<br />
alles sehr schnell gehen. Wir hielten Emilio ein Würstchen<br />
vor die Nase, welches er sofort freudig nahm. Er hatte uns<br />
Emilio<br />
wiedererkannt. Im gleichen Augenblick befestigen wir eine<br />
Leine an seinem Halsband und lösten den Karabinerhaken<br />
seiner Kette. Emilio ging sofort mit uns mit und sprang ins<br />
Auto. Blitzschnell und unauffällig war unsere Befreiungsaktion,<br />
ohne dass uns jemand bemerkt hatte. Aufgeregt fuhren<br />
wir zu uns zurück. Wir waren überglücklich, den armen<br />
Kerl bei uns im Auto zu haben. Am nächsten Tag bestürmte<br />
uns Emilio freudig und schleckte uns das ganze Gesicht aus<br />
purer Dankbarkeit ab. Emilio ist ein sehr dankbarer und liebenswerter<br />
Hund. Wenn man sich mit ihm beschäftigt,<br />
merkt man ihm seine Dankbarkeit dafür an, von seiner Kette<br />
befreit zu sein.<br />
Ein paar Tage später klingelte eine deutsche Familie am<br />
Hoftor. Sie hatten einen kleinen Hund dabei, den sie am<br />
Abend zuvor in ihrer Wohnanlage gefunden hatten. Sie<br />
konnten den kleinen Schnuff nicht bei sich behalten, da in<br />
ihrer Wohnanlage keine Hunde erlaubt sind. Auch sie baten<br />
uns, den kleinen Kerl aufzunehmen, weil sie Angst hatten,<br />
dass ihm sonst irgendetwas zustoßen würde. Trotz unseres<br />
entsetzlichen Platzmangels, mussten wir Schnuff aufnehmen.<br />
Wir versuchten ihn sofort mit einer Hundegruppe<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
Schnuff<br />
zusammenzubringen, was zum Glück funktionierte, da er<br />
sich sofort gut mit allen verstand.<br />
Elmar und ich flogen am 23. Dezember 2008 nach<br />
Deutschland. Wir wollten Weihnachten dort verbringen und<br />
zwei Wochen später, im Januar, wieder zurück auf die Finca<br />
fliegen.<br />
Unsere Mitarbeiterin Diana, die in meiner Abwesenheit<br />
meine Vertretung ist, rief mich an. Eine Kollegin hatte vier<br />
Welpen gebracht. Immer wieder werden auch ganze Welpenwürfe<br />
einfach so brutal „entsorgt“. So fand die Mitarbeiterin<br />
die vier Jungen Joker, Jonas, Joy und<br />
Jolly unter einem Müllcontainer. Völlig verdreckt,<br />
übersät mit Flöhen, suchten sie hungrig<br />
dort nach Futter. Die vier kleinen Welpen<br />
hatte man einfach an der Mülltonne an einer<br />
stark befahrenen Straße ausgesetzt. Zwei<br />
Babys liefen schon auf der Straße herum.<br />
Anfangs waren sie noch etwas scheu, tauten<br />
aber schnell auf, nachdem sie gefüttert, gebadet<br />
und von ihren Flöhen befreit waren. Zur<br />
Joy<br />
großen Erleichterung fraßen<br />
Joker<br />
Jolly<br />
Seite 3<br />
sie das ihnen angebotene Welpenfutter gleich selbstständig<br />
und mussten nicht mehr mit der Flasche zugefüttert werden.<br />
Zwei Wochen später fand die Mitarbeiterin am gleichen<br />
Müllcontainer einen weiteren Welpen, Jonny. Mit Sicherheit<br />
gehörte er zum gleichen Wurf und war wohl damals<br />
weiter weg gelaufen. Jonny war sehr abgemagert und übersät<br />
mit Flöhen. Auch er fraß sofort und nahm schnell an<br />
Gewicht zu.<br />
Unsere Mitarbeiterin fand dann eines Abends auf ihrem<br />
Weg nach Hause auf einer Straße den Rüden Titus. Er hinkte<br />
stark und lief immer wieder vor die vorbeifahrenden<br />
Autos. Sie hielt an und hatte zum Glück etwas Futter im<br />
Auto, mit dem sich Titus relativ schnell anlocken ließ, so<br />
dass sie ihn ins Auto tragen konnte. Die Mitarbeiterin<br />
brachte Titus<br />
sofort zu uns<br />
ins Tierheim.<br />
Jonas<br />
Pfote von Titus<br />
Jonny<br />
Seine rechte Hinterpfote war total verdreht<br />
und deformiert, was wahrscheinlich von einer<br />
alten Verletzung herrührte. Titus musste schon<br />
länger herumgeirrt sein. Er war total abgemagert,<br />
verdreckt und mit Flöhen übersät, auch<br />
hatte er eine Bissverletzung an der Schulter,<br />
die sofort versorgt werden musste. Nach einigen<br />
Tagen ging es Titus aber nicht besser. Er<br />
liebte zwar seine Streicheleinheiten und<br />
genoss es, kurze Spaziergänge zu machen.<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
Mehr schaffte er nicht, er war<br />
immer noch total geschwächt.<br />
Dann ging es ihm plötzlich sehr,<br />
sehr schlecht. Diana brachte ihn<br />
in die Tierklinik, wo er sofort an<br />
die Infusion kam. Nach ein paar<br />
Tagen ging es ihm etwas besser<br />
und sie konnte ihn wieder abholen.<br />
Doch am nächsten Tag war<br />
er nur noch ein Schatten seiner<br />
selbst. Er konnte kaum noch<br />
aufstehen und laufen. Nicht einmal<br />
um sein „Geschäft“ zu erledigen,<br />
hatte er noch Kraft aufzustehen.<br />
Sein Herz machte ihm<br />
zunehmend Schwierigkeiten und<br />
Titus<br />
er konnte nicht mehr fressen.<br />
Innerhalb von Minuten verschlechterte<br />
sich sein Zustand rapide. Diana trug ihn mit<br />
einer Mitarbeiterin sofort ins Auto und sie verständigten<br />
die Klinik. Er lag apathisch auf seiner Decke und bewegte<br />
sich kaum noch, Titus kämpfte schon mit dem Tod. In der<br />
Klinik konnte man ihm nicht mehr helfen, außer ihn zu<br />
erlösen. Es war schrecklich.<br />
Diana rief mich wieder entsetzt an, noch am gleichen Tag<br />
mussten wir auch unsere Katze Romina gehen lassen. Sie<br />
lag am Abend zuvor im Katzengarten und konnte nicht<br />
mehr aufstehen, war völlig<br />
verkrampft. Diana<br />
Romina<br />
brachte sie sofort in die<br />
Klinik, wo sie gleich an<br />
die Infusion kam. Man<br />
konnte uns nicht genau<br />
sagen, wie es um sie<br />
stand. Abends bekam sie<br />
in der Klinik einen zweiten<br />
epileptischen Anfall.<br />
Dann, am nächsten Morgen,<br />
als Diana mit Titus<br />
in der Klinik war, bekam<br />
Romina erneut einen<br />
schweren Anfall, der nicht<br />
aufhören wollte. Der Tierarzt konnte zu unserem Entsetzen<br />
leider nichts mehr für sie tun.<br />
Ein paar Tage später brachte<br />
uns eine Spanierin ein winziges<br />
Kätzchen, das sie verletzt<br />
auf der Straße gefunden hatte.<br />
Happy war nur noch ein Skelett<br />
und hatte eine offene Wunde<br />
an ihrem linken Hinterbeinchen,<br />
die von Diana gleich<br />
versorgt wurde. Happy war<br />
zwar gleich verschmust,<br />
schaute Diana aber immer nur<br />
sehr traurig an und fraß nicht<br />
mehr selbstständig. Sie<br />
Seite 4<br />
schleckte nur etwas Nassfutter vom Finger ab.<br />
Am nächsten Tag brachte Diana sie in die Klinik.<br />
Sie war in einem erbärmlichen Zustand und<br />
wir befürchteten das Schlimmste. Happy war<br />
nicht mehr zu helfen und der Tierarzt konnte<br />
auch sie nur noch erlösen.<br />
Eine Norwegerin brachte eines Abends die kleine<br />
Hündin Juanita. Sie hatte sie völlig verstört<br />
an der Autobahn gefunden. Vermutlich wurde<br />
sie dort aus einem Auto geworfen. Juanita hatte<br />
kleine Verletzungen am Auge und an der Lippe,<br />
die behandelt wurden. Außerdem hinkte sie etwas mit dem<br />
rechten Hinterbeinchen. In der Klinik wurde zum Glück<br />
festgestellt, dass nichts gebrochen war. Juanita hatte eine<br />
leichte Prellung, die aber schnell verheilte. Schon bald<br />
konnte sie munter ohne Probleme und Schmerzen über den<br />
Hof toben.<br />
<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong>, leider kommt nun ein Teil in<br />
meinem Brief an Sie, der mir sehr, sehr schwer<br />
fällt, jedoch kann und darf ich Ihnen diese �achricht<br />
nicht vorenthalten. Meine Briefe an Sie sind<br />
meist sehr emotional und ehrlich, und ich weiß,<br />
dass Sie das zu schätzen wissen und mir vertrauen.<br />
Ich möchte nicht, dass Sie über Dritte erfahren,<br />
Happy<br />
Juanita<br />
Happy, verletztes Bein<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
was leider im Moment nicht zu ändern ist. Ich<br />
kann Sie nur inständig bitten, nicht zu sehr zu<br />
erschrecken und mit mir zu hoffen, dass alles wieder<br />
gut wird.<br />
Im �ovember schon bemerkte ich einen Knoten in<br />
meiner Brust, wollte aber Weihnachten und Silvester<br />
in aller Ruhe verbringen, ohne die Familie zu<br />
erschrecken. Im Januar ging ich dann zum Arzt<br />
und leider, leider bestätigte sich mein Verdacht auf<br />
Brustkrebs. Glauben Sie mir bitte, trotzdem war es<br />
ein riesengroßer Schock für mich, wie sollte das<br />
denn nun weitergehen? Der Tumor konnte nicht<br />
operiert werden, er war zu groß. Man wollte sofort<br />
mit der Chemotherapie beginnen, um ihn zu verkleinern.<br />
�ach vielem Hin und Her entschied ich<br />
mich schweren Herzens dafür, aber das hieß, dass<br />
ich in nächster Zeit nicht mehr die Finca bewohnen<br />
konnte. Drei Wochen zögerte ich die Entscheidung<br />
hinaus, doch die Ärzte sagten mir, dies sei meine<br />
einzige Chance, also musste ich es tun. Ich habe<br />
noch so viel vor und will noch nicht abtreten, zu<br />
viel muss noch getan werden, bevor ich alt und<br />
grau bin und meine geliebte „<strong>Arche</strong>“ mit einem<br />
guten Gefühl übergeben kann. �un beiße ich mich<br />
durch diese entsetzliche Chemo, und all meine<br />
Gedanken sind Tag und �acht auf der Finca, dies<br />
tut mir fast körperlich weh. All meine Katzen, die<br />
immer in meinem Bett geschlafen haben, denen<br />
fehle ich jetzt. Und natürlich nicht zu vergessen die<br />
Fincahunde Bongi, Thea, Honey und Mala. Sie vermissen<br />
mich und genauso entsetzlich vermisse ich<br />
sie. Doch wenn ich zurück will, muss ich da durch,<br />
und das werde ich, bitte glauben Sie mir.<br />
Leider kam noch hinzu, dass das Ehepaar, das im August in<br />
den Anbau gezogen war, wieder nach Deutschland zurück<br />
ging, das Heimweh war wohl zu groß.<br />
Für Diana war es gleich selbstverständlich, dass sie sofort<br />
in die Finca zog, damit die Tiere nicht alleine sind und<br />
immer jemand da ist. Ihr Lebensgefährte Norman hilft mittlerweile<br />
mit am Computer und fährt mit Diana in die Tierklink,<br />
um zu übersetzen, da er fast perfekt Spanisch spricht.<br />
Norman ist uns eine große Hilfe geworden.<br />
Elmar flog dann sofort nach <strong>Teneriffa</strong> um verschiedenes zu<br />
regeln. Gleichzeitig kam eine Bewerbung einer jungen<br />
Frau, Nicole, an, die sich auf die Arbeitsstelle für ein halbes<br />
oder ganzes Jahr bewarb. Nicole konnte glücklicherweise<br />
in Deutschland alles schnell organisieren und innerhalb<br />
weniger Tage nach <strong>Teneriffa</strong> fliegen und in die Finca<br />
einziehen. Sie hat sich gut eingelebt und möchte länger<br />
bleiben, so dass die Finca immer mit zwei Leuten bewohnt<br />
ist.<br />
Tagelang habe ich alles mit Elmar und Diana organisiert.<br />
Wir tauschen einfach die Rollen, Elmar und ich. Er fliegt<br />
Seite 5<br />
nach meiner Chemo und ich bleibe in Deutschland. Zum<br />
Glück ist Elmar im Vorruhestand, so geht es. Else Conrad,<br />
die viele Jahre ehrenamtlich auf der Finca geholfen hat und<br />
dreieinhalb Jahre sogar bei mir auf der Finca wohnte, fliegt<br />
nun wieder jeden Monat für zwei Wochen nach <strong>Teneriffa</strong>.<br />
Doris Böhning-Weiner, auch eine langjährige ehrenamtliche<br />
Helferin, und ihr Mann Norbert Weiner haben sich<br />
bereit erklärt zu fliegen, wenn Not am Mann ist. Auch Bettina<br />
und Thomas Limprecht, die schon sehr oft auf <strong>Teneriffa</strong><br />
zum Helfen waren, springen ein. Gisela Rauch aus Bensheim,<br />
teilte ihren Jahresurlaub so ein, dass sie ebenso dreimal<br />
in diesem Jahr für eine Woche fliegen kann.<br />
Ich war und bin dankbar und überglücklich über diese Hilfe<br />
und kann den Helfern kaum genug danken. Daran habe ich<br />
aber auch gemerkt, wie sehr sie alle an unserem Tierheim<br />
mit all den „Dauergästen“ hängen und wie stark sie mit der<br />
<strong>Arche</strong> verbunden sind. All unsere lieben Tiere werden nun<br />
Tag und Nacht, auch im Bett, weiterhin bemuttert und verwöhnt.<br />
Es haben sich auch andere Ehrenamtliche gemeldet, um in<br />
dieser Situation die <strong>Arche</strong> auf <strong>Teneriffa</strong> zu unterstützen.<br />
Aber es bleiben noch genügend „freie“ Nächte, in denen<br />
Diana und ab und zu Michael die Aufgabe dann übernehmen,<br />
in der Finca zu schlafen.<br />
Und nun möchte ich Ihnen endlich unsere langjährige, liebe<br />
Mitarbeiterin Diana Spillner näher vorstellen, die schon<br />
seit 2005 auf der Finca arbeitet.<br />
Diana<br />
Diana Spillner ist eine sehr nette, sympathische junge, ruhige<br />
Frau, die ihre Arbeit mit Zuverlässigkeit und viel Herz<br />
erledigt. Sie ist schon lange gut und kompetent in allen<br />
Arbeitsbereichen eingearbeitet und kennt das Tierheim inund<br />
auswendig. Sie war und ist schon seit langem meine<br />
rechte „Hand“. Als ausgebildete Arzthelferin kann sie<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
Medikamente spritzen, die Tiere medizinisch betreuen und<br />
kennt sich gut mit Medizin aus. Sie erledigt alle Arbeiten<br />
am PC wie Pläne schreiben, Karteien führen und Fotos<br />
bearbeiten. Sie macht Tierarztfahrten und Tiertransporte<br />
zum Flughafen. Unsere Besucher auf der Finca werden von<br />
ihr herzlich und freundlich betreut und sie führt sie mit<br />
Freude durch unser Tierheim. In Notfällen ist sie Tag und<br />
Nacht für unsere Tiere da. Der Tag, an dem Diana sich entschlossen<br />
hat, für die <strong>Arche</strong> zu arbeiten und sich auf der<br />
Finca beworben hat, zählt zu den „Glückstagen“ in der<br />
Geschichte des Vereins und ich bin sehr froh, dass sie unsere<br />
Mitarbeiterin geworden ist. Ich wünsche ihr und dem<br />
Verein, dass sie noch sehr lange so viel Freude an der<br />
Arbeit hat und unserer <strong>Arche</strong> weiterhin so treu bleibt. Sie<br />
ist mir eine sehr große und verlässliche Stütze, und ich<br />
kann mich hundertprozentig auf sie verlassen. Auch bei<br />
Diana merkt man, wie stark sie der <strong>Arche</strong> mit all ihren Tieren<br />
verbunden ist. Ich kann Diana kaum danken, was sie in<br />
meiner Abwesenheit ohne mich nun schon alles geleistet<br />
hat.<br />
Michael Schmitz ist seit fast acht Jahren bei der <strong>Arche</strong><br />
<strong>Noah</strong> tätig. Früher war er zwei Jahre bei den Hunden<br />
beschäftigt, heute erledigt er die Renovierungsarbeiten,<br />
Michael<br />
Bauarbeiten, Einkäufe etc., und er spricht perfekt Spanisch.<br />
Zur Zeit arbeitet er wieder den gesamten Vormittag im<br />
Hundehaus und im Welpengehege mit und geht mit den<br />
Hunden spazieren und springt ein wann und wo er kann.<br />
Michael ist ebenfalls ein sehr zuverlässiger Mitarbeiter,<br />
und ist der <strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> seit Jahren sehr verbunden.<br />
Dann kam ein Tag, der mich einfach umwarf. Diana rief an,<br />
unserem Bongi ginge es schlecht. Er hatte in der letzten<br />
Zeit zunehmend Schwierigkeiten mit seinem Gehör und<br />
seinen Augen. Auch sonst war er nicht mehr so lebhaft wie<br />
früher. Da Bongi mittlerweile auch schon 13 Jahre alt ist,<br />
beschlossen wir, dass Diana ihn in die Tierklinik bringen<br />
sollte, um ihn durchchecken zu lassen.<br />
Bei der Ultraschalluntersuchung wurde ein großer Tumor<br />
an seiner Milz festgestellt, der so schnell wie möglich raus<br />
musste, weil nicht mit 100%iger Sicherheit eine Bösartigkeit<br />
ausgeschlossen werden konnte. Da Bongis Herz aber<br />
altersentsprechend geschwächt war, musste er vor der Narkose<br />
zwei Tage mit Medikamenten gestärkt werden. Außer-<br />
Seite 6<br />
dem stellte der Tierarzt fest, dass Bongi fast blind war und<br />
eine Entzündung im Ohr hatte, die aber behandelt werden<br />
konnte.<br />
Das Untersuchungsergebnis traf mich wie ein Hammer,<br />
und ich war nicht mehr zu beruhigen. Die ganze Zeit hatte<br />
ich nicht geweint, nun heulte ich hysterisch wie ein kleines<br />
Kind, rannte an den Computer und suchte einen Flug nach<br />
<strong>Teneriffa</strong> um wenigstens bei ihm zu sein, wenn er die Operation<br />
nicht schaffen sollte. Ich wollte noch einmal mit ihm<br />
spazieren gehen, ihn in sein geliebtes Auto setzen - er liebte<br />
Spazierfahrten - und wollte ihn mit Leckerchen verwöhnen.<br />
Elmar konnte mich nicht beruhigen und riet mir ab, meine<br />
Chemo, die ich freitags hätte bekommen sollen, sausen zu<br />
lassen. Auch wollte er mich während der Chemo nicht<br />
alleine lassen, er wollte nicht fliegen und versuchte mir<br />
Mut zuzusprechen, Bongi würde es schaffen. Mir war alles<br />
egal, denn es gab am nächsten Tag einen Flug, ich wollte<br />
Bongi nur noch verwöhnen und ihn sehen. Ich war verzweifelt<br />
und wollte, dass er sich freuen würde, wenn er<br />
geliebte Menschen sehen würde; was machte er immer<br />
einen „Aufstand“, wenn Elmar aus Deutschland kam oder<br />
Torsten, oder ehrenamtliche Helfer, die er lange Jahre<br />
kennt. Dann rannte er immer wild bellend und aufgeregt in<br />
der Finca herum zum Leckerchenschrank und wieder zu<br />
seinen geliebten Menschen zurück, um sich streicheln zu<br />
lassen. Das sollte er noch einmal bekommen und genießen,<br />
das war es, was ich unbedingt für ihn wollte, ich war fest<br />
entschlossen. Else rief wenige Minuten später aus Stuttgart<br />
an, um das Untersuchungsergebnis von Bongi zu erfahren.<br />
Ich konnte nur geschockt und weiter weinend davon<br />
berichten und dass ich alles sausen lassen und fliegen würde.<br />
Else war genauso geschockt wie Elmar über meinen Entschluss,<br />
sie sagte sofort und spontan: „Buch mich, ich fliege<br />
morgen! Bongi kennt mich fast 5 Jahre, ich bemuttere<br />
ihn wie Du und bereite ihm sein Glückserlebnis morgen,<br />
wenn ich komme! Ich fahre mit ihm an den Stand, gehe mit<br />
ihm spazieren und fahre mit in die Klinik!“<br />
Nun war ich noch mehr am Weinen, aber dann stimmte ich<br />
erleichtert zu. Es würde Bongi wahnsinnig freuen. Ich war<br />
Else so dankbar und so wurde Else gebucht und flog am<br />
nächsten Morgen zu Bongi.<br />
Nun liebe <strong>Tierfreunde</strong> habe ich beschlossen, das Diana<br />
Ihnen weiter berichtet, denn wir werden meinen Infobrief<br />
etwas aufteilen, Diana und Elmar werden Ihnen aus <strong>Teneriffa</strong><br />
berichten, aber auch ich werde Ihnen weiterhin jedes<br />
Mal einen Teil im Infobrief schreiben und berichten, das<br />
verspreche ich Ihnen.<br />
<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong>, hier schreibe ich, Diana, an Utes<br />
Stelle auf Utes Bitte hin für Sie weiter:<br />
Als Else die Finca betrat, war Bongi wie immer total aus<br />
dem Häuschen, er konnte sich kaum beruhigen und rannte<br />
abwechselnd zu Else und in die Küche an den Leckerchen-<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
schrank, er war glücklich. Else fuhr mittags schon mit Bongi<br />
zum Strand und führte ihn spazieren, er war seelig.<br />
Nachdem Bongi zwei Tage die entsprechenden Medikamente<br />
für sein Herz bekommen hatte, war der Tag<br />
gekommen, an dem die Operation durchgeführt werden<br />
sollte. Else, Michael und ich brachten Bongi morgens in<br />
Else<br />
Bongi<br />
Thea<br />
Bongi Diana<br />
die Klinik. Wir verbrachten die ganze Zeit während der OP<br />
in der Nähe der Klinik, um, wenn etwas passieren sollte,<br />
schnell bei ihm zu sein. Nach bangen Stunden des Wartens<br />
kam das erlösende Gespräch mit dem Tierarzt. Die OP<br />
war beendet und Bongi hatte alles gut überstanden.<br />
Erleichtert sahen wir, dass Bongi schon wieder relativ<br />
fit war und waren froh. ihn so zu sehen, auch durfte er<br />
sofort mit zurück auf die Finca. Auch ich schlief auf<br />
der Finca und spritzte mit Else nachts alle vier Stunden<br />
sein Schmerzmittel. Bongi ließ sich alles brav<br />
gefallen und freute sich, dass Else auf dem Fußboden<br />
bei ihm lag und ihn bewachte.<br />
Jetzt mussten wir nur noch bangen Herzens auf das<br />
Ergebnis warten. War der Tumor gutartig oder braucht<br />
Bongi sogar eine Chemotherapie wie damals unser<br />
kleiner Hy? Diese Frage wurde uns nach zehn Tagen<br />
Seite 7<br />
beantwortet: Alles ok! Bongi braucht keine Chemotherapie!<br />
Ihm geht es wieder sehr gut. Er ist wieder lebhafter,<br />
hört besser und wirkt gleich wieder viel jünger. Else machte<br />
dann ihre Fahrten mit Bongi zum Strand, auch Thea<br />
durfte mit, Honey und Mala sind leider viel zu ängstlich,<br />
Mala lässt sich leider<br />
immer noch nicht<br />
anfassen.<br />
Norbert Weiner aus<br />
Deutschland kam für<br />
eine Woche zum<br />
Helfen, auch um<br />
Hunde nach<br />
Deutschland auszufliegen.<br />
Jeden Tag<br />
fuhr er in die Berge.<br />
Noch immer machen<br />
wir selbstverständ-<br />
�orbert<br />
lich unsere Touren<br />
in die Berge, um dort<br />
weiterhin Franz und andere ausgesetzte Hunde zu füttern.<br />
Abends war Norbert in allen Katzenhäusern unterwegs, um<br />
die Tiere ausgiebig<br />
Bongi<br />
�orbert bei �elson,<br />
Billy und Barney<br />
mit Leckerchen und Streicheleinheiten zu betreuen. Sie<br />
genossen es sehr.<br />
Bei einer dieser Fahrten in die Berge sahen wir an einer<br />
Straße die völlig abgemagerte Gretel herumlaufen. Sie irrte<br />
auf der Straße<br />
herum und<br />
wäre fast noch<br />
Gretel<br />
von einem<br />
Auto angefahren<br />
worden.<br />
Zum Glück<br />
ließ sie sich<br />
schnell mit<br />
Würstchen und<br />
Futter anlocken<br />
und ins Auto<br />
tragen. Gretel<br />
war nur noch<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
Haut und<br />
Knochen.<br />
Sie hatte mehrere Wunden am Hals, Gesäß und Schwanz.<br />
Im Tierheim angekommen, fraß Gretel gierig das ihr angebotene<br />
Futter. Nachdem sie sich satt gefressen hatte, versorgten<br />
wir ihre Wunden, die wirklich schlimm aussahen.<br />
Bei den Wunden an ihrem Gesäß konnte man bis auf die<br />
Knochen sehen. Die Wundheilung ging langsam voran,<br />
aber mittlerweile sind fast alle komplett verheilt.<br />
Einige Tage später klingelte es an unserem Tor. Ein deutsches<br />
Ehepaar brachte uns die beiden Welpen Juschka und<br />
Jupp. Sie hatten die beiden Hunde einige Tage lang auf<br />
einer Baustelle, die neben ihrer Arbeitsstelle lag, beobach-<br />
Juschka<br />
Gretels Wunden<br />
Jupp<br />
tet. Sie waren sich zuerst nicht sicher, ob die beiden dort<br />
nur spielten oder ob sie ausgesetzt waren. Als die Hunde<br />
sich nach vier Tagen immer noch an der Baustelle aufhielten<br />
und die Bauarbeiter nach Futter anbettelten, von diesen<br />
aber vertrieben wurden, war ihnen klar, dass Jupp und<br />
Juschka kein Zuhause mehr hatten. Sie fingen die zwei ein<br />
und brachten sie zu uns. Wir quartierten sie in unser Spülhaus<br />
ein, da wir keine andere Möglichkeit hatten, sie<br />
irgendwo anders unterzubringen.<br />
Dann jagte uns morgens Honey, die mit in der Finca wohnt,<br />
einen Riesenschrecken ein. Honey hatte sich stark und<br />
mehrmals erbrochen und wollte nicht fressen. Sie hatte keine<br />
Lust mehr rauszugehen und lag nur noch auf ihrer<br />
Seite 8<br />
Decke. Auch sie brachten<br />
wir sofort in die Klinik. Bei<br />
Honey allerdings verlief<br />
nicht alles komplikationslos.<br />
Beim Ultraschall entdeckte<br />
man ein Geschwür<br />
am Darm. Honey musste<br />
operiert werden. Ihr blieb<br />
auch nichts erspart. Im vergangenen<br />
Jahr hatte sie erst<br />
eine große OP wegen einer<br />
Magenumdrehung. Bei der<br />
jetzigen Operation hatte<br />
man ihr ein Stück von ihrem<br />
Dünndarm entfernen müssen und sie brauchte Medikamente,<br />
die den Darm ruhig stellten, damit die Naht gut verheilen<br />
konnte. Der Arzt teilte uns mit, dass es in den ersten<br />
Honey<br />
Tagen zu Komplikationen kommen könnte und dass es<br />
daher besser sei, sie in der Klinik zu lassen, damit eventuell<br />
gleich Maßnahmen getroffen werden könnten. Einen Tag<br />
bevor wir Honey abholen sollten, rief die Tierklinik an.<br />
Honey war noch einmal operiert worden. Sie hatte über<br />
Nacht hohes Fieber bekommen und ihr Leib war ganz aufgebläht.<br />
Die Naht an ihrem Darm hatte sich gelöst und<br />
musste wieder verschlossen werden. Zum Glück hat sie<br />
auch diese zweite Operation gut überstanden und nach einigen<br />
endlosen Tagen konnten wir sie endlich wieder zu uns<br />
auf die Finca holen. Auch Honey hat sich sehr gut erholt<br />
und ist wieder ganz die Alte.<br />
Ein neuer Mitarbeiter von uns, er heißt auch Norbert, übernahm,<br />
nachdem er eingearbeitet war, die Fahrten in die<br />
Berge, um dort die ausgesetzten Hunde zu füttern. Wir<br />
haben an bestimmten Orten Futterstellen eingerichtet, die<br />
Norbert jetzt überwacht und auffüllt. Außerdem schaut er<br />
auch, ob neue Hunde am Parador oder an der Seilbahnstation<br />
auftauchen. Dort sind immer viele Menschen, die ihre<br />
Abfälle in die Mülltonnen werfen, und hier suchen immer<br />
wieder Hunde nach etwas Fressbarem.<br />
Bingo war einer dieser ausgesetzten Hunde und hielt sich<br />
an der Seilbahn auf. Auch er suchte total abgemagert in den<br />
Mülltonne nach Futter. Bingo war gleich ziemlich zutrau-<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
lich, ließ sich sofort mit Futter<br />
anlocken und sprang ins<br />
Auto. Im Tierheim angekommen,<br />
fraß er sich erst<br />
einmal richtig satt und<br />
schlief sich aus. Endlich<br />
konnte er zur Ruhe kommen.<br />
Sehr lange war der<br />
Hund, trotz dass er so dünn<br />
war, wohl noch nicht ausgesetzt,<br />
da er zu Menschen<br />
sofort sehr zutraulich war.<br />
Bingo hat gut zugenommen<br />
und ist sehr lieb zu allen<br />
Zwei- und Vierbeinern.<br />
Doris Böhning-Weiner kam für eine Woche zum Helfen<br />
und um ebenfalls Hunde auf ihrem Rückflug mitzunehmen.<br />
Bei einer Tour zum Füttern in die Berge entdeckte Doris<br />
auf der Rückfahrt<br />
plötzlich ein kleines<br />
Kätzchen am Straßenrand.<br />
Doris und ihre<br />
Begleitung hielten an<br />
und liefen sofort zu<br />
dem Kätzchen. Es<br />
war zusammengebrochen<br />
und lag am<br />
Straßenrand, bewegte<br />
sich nicht. Es war<br />
völlig ausgetrocknet,<br />
hatte stellenweise<br />
Doris<br />
kein Fell, eine große<br />
Verletzung am Hals<br />
und das linke Auge<br />
war aufgeblasen wie<br />
ein Ballon. Doris wickelte das Kätzchen in eine Decke und<br />
nahm es mit auf die Finca. Dort angekommen, zeigte es<br />
kaum noch Lebensfunktionen. Es bewegte sich nicht, atmete<br />
ganz flach und reagierte kaum noch. Wir brachten es<br />
sofort zum Tierarzt. Auf der Fahrt dorthin war uns schon<br />
klar, dass dies wahrscheinlich<br />
die letzte Fahrt für das kleine<br />
Kätzchen sein würde. Der<br />
Tierarzt konnte nichts mehr<br />
tun und erlöste es von seinen<br />
Qualen.<br />
Kurz darauf rief uns ein<br />
Nachbar an, dass vor seinem<br />
Haus zwei kleine Hunde herumliefen,<br />
die sehr dünn und<br />
verwahrlost aussahen. Wir<br />
gingen zu ihm hinüber und<br />
fanden den kleinen Joschi.<br />
Der Nachbar teilte uns mit,<br />
dass der andere Hund weggelaufen<br />
sei. Wir suchten das<br />
Gelände ab, aber fanden den<br />
Joschi<br />
Bingo<br />
Seite 9<br />
anderen nicht wieder. Wir nahmen Joschi erst mal<br />
mit ins Tierheim. Abends stand dann eine kleine<br />
Hündin, die wir Jona nannten, vor dem Hoftor.<br />
Wahrscheinlich hat sie ihren Freund Joschi<br />
gesucht. Anfangs war sie noch etwas scheu und<br />
versteckte sich unter einem Auto, das an der<br />
Straße stand.<br />
Jona ließ sich<br />
dann aber mit<br />
Leberwurst<br />
anlocken und auf<br />
den Arm nehmen.<br />
Wir brachten<br />
sie zu Joschi<br />
und es gab eine große<br />
Wiedersehensfreude. Beide<br />
Hunde haben sich gut<br />
entwickelt. Sie haben<br />
zugenommen, sind sehr Jona<br />
verschmust und menschenbezogen.<br />
Langsam wurde es wieder reichlich eng auf der Finca und<br />
wir hatten erhebliche Platzprobleme. Eines Vormittags<br />
stand eine Belgierin mit ihrer Tochter vor unserem Hoftor.<br />
Sie waren ganz aufgeregt. In ihrem Auto hatten sie sechs<br />
kleine, ziemlich verdreckte und verzeckte Welpen: Bonny,<br />
Bella, Blini, Bibi, Bino und Ben. Die Dame erzählte uns,<br />
Bino<br />
Bella<br />
Blini<br />
Ben<br />
Bonny<br />
Bibi<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
dass sie ihren Hausmüll zum Müllcontainer tragen wollte<br />
und als sie den öffnete, guckten sie die sechs kleinen Welpen<br />
aus einer Pappkiste an. Sie zog sie erstmal aus dem<br />
Müll und brachte sie sofort zu uns. Wir nahmen die sechs<br />
natürlich auf, obwohl wir eigentlich keinen Platz mehr hatten.<br />
Wir machten eine Box frei und setzten wieder Hundegruppen<br />
um, um die Welpen unterzubringen. Wir befreiten<br />
die Kleinen erstmal von ihren Zecken und badeten sie, um<br />
sie von dem schrecklichen Müllgeruch frei zu bekommen.<br />
Zum Glück fraßen die süßen Hunde auch gleich das ihnen<br />
angebotene Welpenfutter, so dass uns eine zusätzliche Fütterung<br />
mit der Hand erspart blieb. Am nächsten Tag hatten<br />
sie sich dann gut von dem aufregenden Vortag erholt und<br />
tobten putzmunter durch ihre Box.<br />
Auch auf der Tour in die Berge tauchen immer wieder neue<br />
Hunde auf. Unser Mitarbeiter fand mitten auf der Fahrbahn<br />
liegend die Hündin Ottilie. Im ersten Moment dachte er,<br />
der Hund sei überfahren worden, da er sich nicht bewegte.<br />
Als er anhielt und auf die Hündin zuging, hob sie aber den<br />
Ottilie<br />
Kopf, stand auf und begrüßt ihn. Mit Würstchen ließ sie<br />
sich von der Straße locken. Verletzungen hatte sie keine, so<br />
dass sie sich auf der Straße wahrscheinlich nur ausruhen<br />
wollte. Da die Straße sehr befahren ist, hätte dies ein böses<br />
Ende nehmen können. Unser Mitarbeiter entschied sich,<br />
Ottilie ins Auto zu locken und mitzunehmen, da er mitten<br />
in einem Wald war und im Umkreis von mehreren Kilometern<br />
kein Haus stand. Ottilie ist sehr brav und freut sich<br />
sehr, wenn man zu ihr kommt und sich um sie kümmert.<br />
Sie ist sehr gut erzogen und stubenrein. Wir denken, dass<br />
sie mal ein Zuhause hatte, aber dem Besitzer einfach zu<br />
groß geworden war und dann in dem Wald ausgesetzt wurde.<br />
Dies war mein Bericht über unserer Tiere, die wir aufgenommen<br />
haben. Auch muss ich leider berichten, dass unser<br />
Wäschetrockner durch hohe und dauerhafte Nutzung kaputt<br />
gegangen ist. Wäschetrockner und Waschmaschinen sind<br />
bei uns immer einer hohen Beanspruchung ausgesetzt, weil<br />
sie den ganzen Tag laufen, um die ganze Tierwäsche zu<br />
bewältigen. Da es in den vergangenen Monaten hier vermehrt<br />
immer mehr regnete, konnten wir unsere Decken für<br />
Seite 10<br />
die Tiere nicht auf dem Dach auf der Leine trocknen.<br />
Auch unser Computer musste in die Reparatur. Wir hatten<br />
einen halbtägigen Stromausfall auf der kompletten Insel,<br />
der von einem Blitzschlag im Elektrizitätswerk ausgelöst<br />
wurde. Als der Strom wieder eingeschaltet wurde, hatte der<br />
PC durch die dadurch entstandene Stromspitze einen Kurzschluss<br />
erlitten. Zum Glück konnte er schnell wieder repariert<br />
werden und es kam zu keinem Datenverlust, was einer<br />
Katastrophe nahe gekommen wäre.<br />
<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong> der <strong>Arche</strong> �oah, hier endet mein<br />
Bericht an Sie, auch ich möchte mich für Ihre Hilfe für<br />
die Tiere bedanken.<br />
Mit freundlichen Grüßen aus <strong>Teneriffa</strong>, Diana Spillner<br />
<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong>, nun möchte ich, Ute Lobüscher,<br />
noch einmal ein paar Worte an Sie richten. Bitte<br />
stehen Sie unseren Tieren in <strong>Teneriffa</strong> weiterhin<br />
bei. Haben Sie bitte auch weiterhin Vertrauen zu<br />
unserer <strong>Arche</strong> �oah, es wird wie bisher alles gut<br />
und zuverlässig weiterlaufen. Wir haben viele Helfer,<br />
die ihr Bestes und mit sehr viel Herz geben. Es<br />
wäre die schlimmste Katastrophe und das<br />
Schlimmste, was unseren Tieren nun noch passieren<br />
könnte, wenn Sie das Vertrauen und die Hoffnung<br />
in unsere so wichtige Arbeit verlieren würden.<br />
Dies war meine größte Sorge, wie sollte ich<br />
Ihnen diese Situation schildern, und wie könnte ich<br />
Ihnen versichern, dass alles weiterhin getan wird<br />
wie bisher. �ur ohne Ihre finanzielle Hilfe sind wir<br />
machtlos und es wäre das Aus für unsere Tiere, das<br />
darf nicht geschehen. Ich bitte Sie von ganzem<br />
Herzen, dies nicht zuzulassen, dies ist im Moment<br />
meine größte Sorge. Bitte geben Sie die Hoffnung<br />
nicht auf, ich tue es auch nicht, das verspreche ich<br />
Ihnen! Wir brauchen Sie alle mit Ihrer finaziellen<br />
Hilfe, nur so können wir uns auch weiterhin um die<br />
notleidenden Tiere kümmern. Es kamen in diesem<br />
Jahr schon sehr hohe Tierarztkosten auf uns zu<br />
und die wirtschaftliche Lage überall hat die Spenden<br />
rapide sinken lassen. Wir benötigen ganz dringend<br />
wieder Hilfe! Ich habe große Angst, dass nun<br />
durch meine Krankheit und meine Abwesenheit in<br />
<strong>Teneriffa</strong> Sie, liebe <strong>Tierfreunde</strong>, aufgeben und<br />
dadurch eine totale Katastrophe geschehen könnte.<br />
Bitte bleiben Sie bei „uns“, geben Sie nicht auf, wir<br />
machen mit aller Kraft weiter!<br />
Ich bedanke mich von tiefsten Herzen für all Ihre<br />
Hilfe und Ihr bisheriges Vertrauen, ich hoffe und<br />
vertraue auch weiter auf Sie.<br />
Ich umarme Sie alle<br />
Ihre<br />
Ute Lobüscher<br />
Info-Brief Nr. 1 / Januar 2009
Impressum<br />
Tierschutzverein <strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V.<br />
Obergasse 10, 64625 Bensheim<br />
Telefon: +49 6251 66117<br />
Telefax: +49 6251 66111<br />
Internet: www.<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />
E-Mail: info@archenoah.de<br />
Vertretungsberechtigter Vorstand:<br />
Ute Lobüscher (Vorsitzende), Elmar Lobüscher, Daniela Lobüscher, Torsten Lembke<br />
Registergericht: Amtsgericht Darmstadt - Registergericht<br />
Registernummer: VR 20680
Name, Vorname<br />
Straße/Haus-Nr.<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon/Fax<br />
E-Mail<br />
Einzugsermächtigung<br />
Ich möchte den Tierschutzverein „<strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V. Bensheim“<br />
bei seiner Arbeit unterstützen und beteilige mich an den<br />
Futterkosten<br />
(bitte ankreuzen)<br />
oder<br />
Tierarztkosten<br />
oder<br />
Betriebskosten des Tierheims<br />
Der Betrag in Höhe von EURO........... ist monatlich ab .........(Monat) von meinem Konto einzuziehen.<br />
Geldinstitut<br />
Konto-Nr. Bankleitzahl<br />
Diese Vollmacht für den Bankeinzug kann ich jederzeit widerrufen.<br />
Ort, Datum: Unterschrift:<br />
Bitte senden Sie diese Einzugsvermächtigung ausgefüllt per Post an<br />
<strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V., Obergasse 10, 64625 Bensheim oder per Telefax an (06251) 66111