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Liebe Tierfreunde - Arche Noah Teneriffa e.v.

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Tierschutzverein<br />

.<strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V. Bensheim<br />

Im Deutschen Tierschutzbund Anerkannt als gemeinnützig und besonders förderungswürdig<br />

<strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V. · Obergasse 10 · 64625 Bensheim Telefon: (06251) 66117<br />

Telefax: (06251) 66111<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong> !<br />

Bankverbindung: Bezirkssparkasse Bensheim<br />

Konto: 10 10 800<br />

BLZ: 509 500 68<br />

Internet: http://www.<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />

Email: Info@<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />

„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation<br />

kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“<br />

Mahatma Gandhi<br />

Wie immer an erster Stelle möchte ich mich bei Ihnen für Ihre große Unterstützung nach<br />

meinem Hilferuf bedanken. Wir haben es gemeinsam mit Ihnen wieder geschafft unsere<br />

Rechnungen zu begleichen und auch dringende Notfälle aufzunehmen, Tiere vor dem sicheren<br />

Tod zu schützen. Vielen herzlichen Dank dafür!<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong>, mit tiefer Trauer und großer Betroffenheit haben wir die Nachricht vom<br />

plötzlichen Tod unserer großen Tierfreundin und Gönnerin, Frau Dr. Helga Dörr, erhalten.<br />

Unermüdlich kämpfte und opferte sie sich auf für die notleidenden Tiere, die dringend Hilfe<br />

brauchten.<br />

Dr. Helga Dörr<br />

Seit Gründung der <strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> 1992 war sie Mitglied<br />

und unterstützte unermüdlich unsere Tiere in<br />

<strong>Teneriffa</strong> mit all ihrer Kraft und ihrem persönlichen<br />

Dr. Helga Dörr mit Frau Magda Dittges und<br />

Familie Lobüscher im Tierheim Wermelskirchen<br />

Einsatz. Mit dem Tierheim Wermelskirchen ebnete<br />

sie unseren <strong>Arche</strong>-<strong>Noah</strong>-Tieren den Weg für ein gutes<br />

und schönes Zuhause.<br />

<strong>Liebe</strong> Helga, nie werde ich Dich vergessen und<br />

niemals mehr werde ich Dir danken können für<br />

das, was Du geleistet hast. Immer werde ich an die<br />

Tage zurückdenken, als Du in <strong>Teneriffa</strong> bei uns im<br />

Tierheim gewohnt und geholfen hast. Deine große<br />

<strong>Liebe</strong> zu all den Tieren und auch zu unserem<br />

geliebten Bongi, der Dein ganz besonderer Lieb-<br />

Dr. Helga Dörr im Tierheim<br />

in <strong>Teneriffa</strong> mit Bongi<br />

ling auf der Finca wurde, hat tiefe Spuren hinterlassen.<br />

Bongi, der Dich Schritt für Schritt begleitete,<br />

da er genau wusste, Du hast immer etwas<br />

ganz Feines zum Naschen in der Tasche stecken.<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


Du wirst uns allen sehr fehlen. Wir können es immer<br />

noch nicht glauben, dass Du nicht mehr bei uns bist.<br />

Dr. Helga Dörr und<br />

Torsten Lembke in <strong>Teneriffa</strong><br />

Unser Mitgefühl gilt Deinen Angehörigen!<br />

Ute, Dani und Elmar Lobüscher, Torsten Lembke,<br />

das gesamte <strong>Arche</strong>-<strong>Noah</strong>-Team und natürlich all<br />

die vielen Vierbeiner, die so sehr an Dir hingen und<br />

die Dich sehr vermissen werden.<br />

Hier nun mein Bericht aus unserem<br />

Tierheim in <strong>Teneriffa</strong>:<br />

Das Katzenproblem in unserem Heim wird mittlerweile<br />

riesengroß. Immer wieder kommen neue Katzen<br />

hinzu und die Vermittlung der vielen bisherigen ist<br />

weiter rückläufig.<br />

Ehrenamtliche<br />

Helferin Frau Drews<br />

aus Bensheim bei den<br />

Katzenkindern<br />

Dr. Helga Dörr im<br />

Tierheim in <strong>Teneriffa</strong><br />

Seite 2<br />

Kater Silver wurde von einer tierlieben deutschen<br />

Frau bei uns abgegeben, sie fand ihn ausgesetzt in der<br />

Nähe ihrer Wohnung. Durch die starke Sonneneinstrahlung<br />

hatte der weiße Kater schon ganz verbrannte<br />

Ohren und sie bat uns, den zutraulichen Silver aufzunehmen,<br />

damit die Verbrennungen an seinen Ohren<br />

nicht noch schlimmer wurden. Weiße Katzen haben<br />

auf <strong>Teneriffa</strong> sehr große Probleme damit und meist<br />

bekommen sie Krebs.<br />

Silver<br />

Da wir im Moment eigentlich keine Möglichkeit hatten,<br />

noch weitere Katzen unterzubringen, zog Silver<br />

erst einmal in die Küche des Anbaus, der gerade von<br />

unserer Helferin aus Deutschland, Steffi und der Katze<br />

Iluna bewohnt war. Nach anfänglicher Zurückhaltung<br />

schloss Iluna jedoch bald Freundschaft mit Silver und<br />

sie hängen mittlerweile sehr aneinander.<br />

Eine spanische Familie brachte uns vier kleine Katzenbabys,<br />

die jemand in einem Karton vor ihrem Haus<br />

ausgesetzt hatte. Wir brachten die vier in unserem<br />

Quarantänehäuschen unter und versorgten sie sofort<br />

mit Babybrei und Milch.<br />

Shorty, Sly, Sammy und Skippy<br />

Zum Glück stürzten sich die vier sofort auf den Katzenbrei<br />

und wir waren dankbar, dass wir keine Fläschchen<br />

geben mussten. So blieben uns die Nachtdienste<br />

erspart. Die Katzenbabys Sly, Shorty, Sammy und<br />

Skippy fraßen sehr gut und mussten nur ab und zu<br />

noch ein bisschen mit der Spritze zugefüttert werden.<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


Skippy<br />

Da sie oft mit<br />

ihren Füßchen<br />

in den Schüsseln standen, mussten wir ihre Beinchen<br />

sowie ihre oft total verschmierten Gesichter häufig mit<br />

einem feuchten Tuch säubern.<br />

Sly und Sammy<br />

Sammy<br />

Doch bald hatten sie sich an das selbstständige<br />

Schlecken gewöhnt und putzten sich gegenseitig sauber.<br />

Sie nahmen schnell an Gewicht zu und entwickelten<br />

sich prächtig.<br />

Als wir sicher waren, dass sie gesund sind, brachten<br />

wir sie im Quarantänezimmer der Finca bei den vier<br />

größeren Katzenkindern Timmy, Timo, Tina und Tino<br />

und bei der älteren Katze Becky unter. Nun war die<br />

lustige Spielwiese eröffnet, bald tobten die acht Katzenkinder<br />

gemeinsam mit Becky im Zimmer. Alle sind<br />

sehr verschmust und anhänglich und suchen natürlich<br />

so schnell wie möglich ein schönes Zuhause.<br />

Sly<br />

Eines Nachts bellten die Hunde lautstark, irgendje-<br />

Seite 3<br />

Shorty<br />

mand musste am Hoftor sein. Als wir<br />

nachsahen entdeckten wir zwei Kartons.<br />

Als wir sie in den Hof tragen<br />

wollten stellten wir fest, dass ein Karton<br />

leer war. Im zweiten saß ein verängstigter<br />

Kater mit mehreren Bisswunden.<br />

Nick<br />

Nicks Karton<br />

Nick war sehr ausgehungert, aber er ließ sich sofort<br />

streicheln. Am nächsten Tag suchten wir das Außengelände<br />

ab, um die zweiten Katze zu finden - leider<br />

ohne Erfolg. Wir deponierten tagelang Futter, doch die<br />

zweite Katze blieb verschwunden. Nick ist ein ruhiger,<br />

lieber und verschmuster Kater, der aber heute noch<br />

frisst, als hätte er Angst, nie wieder etwas zu bekommen.<br />

Nur Tage später brachten uns Spanier die Katze Pelice.<br />

Sie wollten in zwei Tagen die Insel für immer verlassen,<br />

ihre Katze aber nicht mitnehmen. Sie drohten<br />

uns sie einfach auszusetzen, wenn wir sie nicht aufnehmen<br />

würden. Aus Erfahrung wussten wir, dass sie<br />

Pelice wirklich irgendwo ausgesetzt hätten. Da wir<br />

immer noch mit Katzen übervoll waren und kein Zimmer<br />

mehr frei hatten, mussten wir Pelice erst einmal in<br />

der Quarantänebox im Quarantänezimmer unterbringen.<br />

Anfangs war sie durch die neue Situation noch<br />

etwas zurückhaltend, aber nach kurzer Zeit taute sie<br />

auf und zeigte uns ihre sehr verschmuste Seite. Sie ist<br />

stark menschenbezogen.<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


Pelice<br />

Nach ein paar Tagen und nach einem Bluttest konnten<br />

wir sie mit den anderen Katzen im Quarantänezimmer<br />

zusammenbringen. Leider vertrug sich Pelice mit keiner<br />

anderen Katze, sodass wir sie bald darauf alleine<br />

in dem kleinen Quarantänehaus halten mussten. Wir<br />

hoffen sehr, dass sie schnell ein neues Zuhause findet,<br />

denn sie blockiert uns ein ganzes Zimmer.<br />

Wieder spätabends wurde der Kater Merlin in einem<br />

Karton vor unserem Hoftor ausgesetzt. Vorsichtig trugen<br />

wir den Karton, aus dem uns ein sichtlich verstörter<br />

schwarzer Kater ansah, hinein in die Finca. Wir<br />

mussten Merlin in der Küche des Anbaus unterbringen.<br />

Die ersten Tage war er noch sehr scheu und<br />

ängstlich und ließ sich nicht anfassen.<br />

Merlin im Karton<br />

Seite 4<br />

Auch die anderen Katzen, die er durch die Schleusentüren<br />

sah, fauchte und knurrte er nur an. Nach einigen<br />

Tagen ließ sich Merlin dann zum Glück auch<br />

streicheln. Doch mit den anderen Katzen hat er große<br />

Probleme und faucht alle an.<br />

Eines Abends, auf der Rückfahrt aus den Bergen,<br />

nachdem wir am Parador und auf dem Grillplatz die<br />

Futterstellen für die dort lebenden ausgesetzten Hunde<br />

gefüllt hatten, lief eine kleine, total abgemagerte Hündin<br />

mitten im Wald auf der Straße entlang. Wir hielten<br />

an und lockten sie mit Würstchen. Sie blieb sofort stehen<br />

und nach kurzem Zögern siegte ihr Hunger und<br />

sie kam vorsichtig schnuppernd zum Auto gelaufen.<br />

Gierig verschlang sie die angebotenen Würstchen, ließ<br />

sich dann auch sofort anfassen und nachdem sie noch<br />

mehr Würstchen gefressen hatte, konnten wir sie ohne<br />

Probleme ins Auto tragen. Auf der Finca angekommen<br />

begrüßte Gina gleich jeden Menschen fröhlich und<br />

holte sich bei jedem erst einmal eine große Portion<br />

Streicheleinheiten ab.<br />

Gina<br />

Gina nahm schnell zu und ist eine liebe und total verschmuste<br />

Hündin.<br />

Nur wenige Tage später brachten uns Deutsche eine<br />

Hündin, die auch in einem sehr schlechten Zustand<br />

war. Ihr Fell war zu einem Teppich verfilzt und sie<br />

hatte ein aufgequollenes Auge, das weit aus der<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


Augenhöhle herausragte. Alana musste sofort zu Fernando<br />

in die Praxis, wo sie erst einmal von ihrem völlig<br />

verfilzten Fell befreit wurde. Nachdem er ihr Auge<br />

untersucht hatte, stand fest, dass es nicht mehr zu retten<br />

war. Der Druck im Auge war zu hoch und es musste<br />

entfernt werden, sonst hätte es platzen können.<br />

Nachdem Alanas Auge entfernt war, stellte Fernando<br />

fest, dass sie auf dem anderen auch nur schemenhaft<br />

sehen konnte.<br />

Die arme kleine Alana ist fast blind, aber sie kommt<br />

gut damit zurecht. Sie ist mit Bibi zusammengezogen<br />

und orientiert sich jetzt an ihr. Alana ist sehr menschenbezogen<br />

und verschmust. Sie fordert immer<br />

gleich ihre Streicheleinheiten ein. Sie ist so lebendig,<br />

verspielt und liebebedürftig, dass<br />

es gar nicht auffällt, dass sie<br />

nur noch ein Auge hat.<br />

Ein Spanier brachte den kleinen<br />

Rüden Mimo zur Finca,<br />

der mehrere Tage vor seinem<br />

Haus herumgelaufen war. Die<br />

Familie fütterte ihn, konnte<br />

ihn aber nicht in ihr Haus lassen,<br />

da sie noch mehrere Hunde<br />

hat. Nachts saß der kleine<br />

Mimo dann vor ihrer Haustür,<br />

bellte und heulte, weil er gerne<br />

auch ins Haus wollte. Die<br />

Nachbarn beschwerten sich<br />

Alana<br />

Mimo bei seiner Ankunft<br />

Seite 5<br />

über das Hundegebell und warfen sogar Steine nach<br />

Mimo. Die Spanier hatten Angst um ihn und baten<br />

uns, den kleinen lieben Hund aufzunehmen. Wie<br />

immer hatten wir keinen Platz, konnten Mimo aber<br />

Mimo<br />

nicht wieder gehen lassen, so dass wir ihn erst einmal<br />

in einem separaten Zimmer im Welpengehege<br />

unterbringen mussten.<br />

Mimo war sofort sehr zutraulich und verschmust.<br />

Er verstand sich auch gleich mit<br />

anderen Hunden, so dass wir ihn nach einigen<br />

Tagen zu Gina ins Spülhaus umziehen lassen<br />

konnten.<br />

Auch Anni wurde von Spaniern gebracht. Sie<br />

fanden die Hündin ausgesetzt auf einer Landstraße<br />

herumirren und brachten sie zu uns. Als wir<br />

Anni<br />

ihnen mitteilten, dass wir im Moment total<br />

überfüllt sind und die Hündin frühestens in<br />

einer Woche aufnehmen könnten, machten<br />

sie uns unmissverständlich klar, dass sie<br />

Anni dann wieder aussetzen würden, da sie<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


keine Zeit und Lust hätten, ein anderes Tierheim aufzusuchen.<br />

Natürlich mussten wir Anni sofort nehmen,<br />

da der Mann sehr überzeugend war und sie mit Sicherheit<br />

an der nächsten Ecke aus dem Auto geworfen hätte.<br />

Wir setzten schnell einige Hunde zusammen und<br />

brachten Anni erst einmal im Badezimmer unter, bis<br />

wir versuchen konnten, sie mit anderen Hunden<br />

zusammenzusetzen.<br />

Ein alter Spanier, den ich kenne und der uns seit Jahren<br />

Hunde bringt, kam wieder einmal vorbei. Diesmal<br />

hatte er eine junge Hündin dabei, die er abgeben wollte.<br />

Der Spanier meinte, er sei nun zu alt für junge<br />

Hunde, seine Kräfte würden nachlassen und er könnte<br />

die Hündin nicht mehr versorgen.<br />

Chona<br />

Natürlich mussten wir die junge Chona aufnehmen,<br />

obwohl wir brechend voll waren.<br />

Ich war in Deutschland zu meinen Krebs-Nachfolgeuntersuchungen,<br />

als mich Diana anrief. Ihre Stimme<br />

versprach nichts Gutes. Hy ging es sehr, sehr<br />

schlecht, er hatte einen<br />

zweiten Schlaganfall<br />

bekommen und konnte<br />

kaum stehen oder laufen.<br />

Diana hatte schon unseren<br />

Tierarzt angerufen, der<br />

dann auch bald darauf vorbeikam.<br />

Seine schreckliche<br />

Aussage traf mich wieder<br />

einmal wie ein Hammer.<br />

Mein kleiner ängstlicher<br />

Hy, den ich als Welpe 1998<br />

aufgenommen hatte, war<br />

nicht mehr zu retten. Er litt<br />

nur noch und es war klar,<br />

dass es für ihn keinerlei<br />

Hy<br />

Seite 6<br />

Besserung und keinerlei Rettung mehr gab. Ich konnte<br />

ihm nur noch den großen Gefallen tun, ihn ganz<br />

schnell vom Tierarzt erlösen zu lassen. Ganz schrecklich<br />

war für mich, dass ich nicht bei ihm sein konnte<br />

um mich von ihm zu verabschieden und ihn zu trösten,<br />

und dass ich ihn nicht mehr sehen würde nach meiner<br />

Rückkehr.<br />

Tagelang trauerte Guapo nun in seiner Box und suchte<br />

seinen Freund Hy, der mit ihm so lange Jahre zusammen<br />

gewesen war. Neben seiner Box waren Maican<br />

und Maline untergebracht und ich bat Diana nach einigen<br />

Tagen, mit allen drei Hunden gemeinsam spazieren<br />

zu gehen. Maline zeigte große Begeisterung über<br />

Guapo und das Spazierengehen war für alle eine große<br />

Freude. Zwei Tage später brachte uns eine deutsche<br />

Frau einen kleinen Welpen. Die Frau hatte den Kleinen<br />

vor einem Müllcontainer gefunden und nahm ihn<br />

erst einmal mit zu sich nach Hause. Sie konnte Chibby<br />

jedoch nicht behalten, da ihr älterer Hund mit ihm<br />

nicht zurechtkam.<br />

Da wir übervoll waren und keinerlei Platz mehr hatten,<br />

rief mich Diana an. Es gab nur die eine Möglichkeit,<br />

nämlich Chibby sofort bei Maican und Maline<br />

unterzubringen. Ich<br />

beschloss dann, auch<br />

Guapo mit einzugliedern,<br />

damit er seine<br />

Chibby<br />

Trauer vergessen<br />

konnte und nicht<br />

mehr so alleine war.<br />

Das funktionierte<br />

wunderbar! Maican,<br />

Maline und Guapo<br />

kannten sich jahrelang<br />

aus der Nachbarbox<br />

und das<br />

gemeinsame Laufen<br />

funktioniert auch sehr gut. Von<br />

dem kleinen Kerl Chibby waren<br />

alle drei begeistert. Sie begrüßten<br />

ihn gleich freudig; Maican und<br />

Maline fielen sofort wieder in<br />

ihre gewohnte Ersatz-Elternrolle<br />

und Guapo wurde sofort als<br />

„Ersatzonkel“ eingesetzt. Auch<br />

Guapo blühte sichtlich auf und<br />

freute sich über den Welpen. Er<br />

spielte selbst wie ein junger<br />

„Welpe“ mit Chibby, Maican und<br />

Maline.<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


Nano wurde von einer Spanierin abgegeben, die den<br />

kleinen Hund herrenlos auf einer Straße fand. Sie<br />

nahm Nano mit nach Hause, aber konnte ihn nicht<br />

behalten, da sie noch vier eigene Hunde und mehrere<br />

Katzen hatte. Immer noch waren wir voll bis unters<br />

Dach und so mussten wir den kleinen Nano auch bei<br />

Maican, Maline, Guapo und dem Welpen Chibby<br />

unterbringen.<br />

Nano<br />

Zum Glück verstanden sich alle sofort sehr gut mit<br />

ihm. Sie begrüßten Nano freudig und es gab keinerlei<br />

Probleme. Maican, Maline und Guapo übernahmen<br />

wie bei Chibby die „Elternrolle“ und die „Onkelrolle“.<br />

Nur wenige Stunden später war die Katastrophe perfekt.<br />

Wir mussten nach Nano noch einen zweiten Welpen<br />

aufnehmen. Percy wurde von einem Deutschen<br />

gebracht, der den Welpen schon seit einer Woche an<br />

einem Müllcontainer in der Nähe seines Hauses beobachtete<br />

und ihn mit Futter und Wasser versorgte. Er<br />

wollte ihn aber nicht länger sich selbst überlassen, da<br />

der kleine Hund häufig auf der Straße vor die fahrenden<br />

Autos lief.<br />

Percy<br />

Er bat uns ihn aufzunehmen, da er selbst zwei<br />

große Hunde hatte, die keine anderen Hunde duldeten.<br />

Da wir immer noch keinerlei Platz hatten,<br />

mussten wir auch Percy sofort bei Maican, Maline,<br />

Seite 7<br />

Guapo und den Welpen Chibby und Nano unterbringen.<br />

Zum Glück verstanden sich alle sofort sehr gut<br />

mit Percy. Sie begrüßten ihn freudig und es gab keinerlei<br />

Probleme. Die „Ersatzeltern“ Maican und Maline<br />

und der „Ersatzonkel“ Guapo freuten sich riesig über<br />

Chibby, Percy, Guapo & Nano<br />

den Neuzugang und gingen auch bei ihm in ihrer Aufsichts-<br />

und Erziehungsrolle auf.<br />

Dann bekam ich den nächsten schlimmen Anruf von<br />

Diana. Unser lieber alter Schäferhund Patou war tot.<br />

Patou retteten wir im Mai 2008 mit seiner Mutter Paola<br />

und 15 anderen Hunden aus schlimmen Verschlägen,<br />

in denen sehr viele Hunde jahrelang eingesperrt<br />

waren und nie herauskamen.<br />

Patou und Paola im Verschlag<br />

Patou<br />

Knietief saßen die<br />

armen Tiere dort in<br />

ihrem Kot und<br />

Urin, bekamen<br />

nur fauliges Wasser.<br />

Seine Mutter<br />

war vor über<br />

einem Jahr<br />

gestorben und<br />

nun auch Patou.<br />

Auch ihn sollte ich nicht<br />

mehr wiedersehen.<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


Eines Abends, nach Feierabend, fand eine Mitarbeiterin<br />

von uns auf dem Parkplatz neben ihrem Auto einen<br />

total abgemagerten kleinen Hund. Jeff blieb einfach<br />

liegen, ließ sich anfassen und streicheln, machte keinerlei<br />

Anstalten sich zu entfernen. Mit Sicherheit hatte<br />

man ihn hier bei uns auf dem Parkplatz ausgesetzt.<br />

Die Mitarbeiterin rief mit ihrem Handy in der Finca an<br />

und schnell packte Diana Nassfutter, Würstchen und<br />

eine Leine ein. Jeff, der ein Halsband trug, ließ sich<br />

geduldig an die Leine nehmen und lief dann artig mit<br />

ins Hundehaus, wo er erst einmal im Lager untergebracht<br />

werden musste. Obwohl Jeff sehr abgemagert<br />

und total geschwächt war, rührte er das angebotene<br />

Futter und Wasser nicht an. Nach einer halben Stunde,<br />

als er immer noch keine Anstalten machte etwas zu<br />

fressen, rief mich Diana an und fragte, was sie tun<br />

könnte. Ich habe schon sehr oft erlebt, dass einige<br />

Hunde nur Essensreste oder Brot gewohnt waren, also<br />

riet ich ihr ein Leberwurstbrot zu schmieren und in<br />

Häppchen zu schneiden, in der Hoffnung, dass Jeff<br />

das Brot fressen würde. Das half. Er verschlang sofort<br />

das Brot und direkt danach fraß er auch Nassfutter und<br />

trank dann gierig Wasser. Jeff fraß und fraß. Tagelang<br />

musste er nichts mehr zu fressen gehabt haben. Anschließend<br />

legte er sich zufrieden und satt auf seine<br />

Decke, ließ sich wohlig streicheln und schlief ein.<br />

Jeff<br />

Wieder einmal war Diana<br />

mit der Helferin Pascale,<br />

die aus Deutschland<br />

zum Helfen auf der<br />

Finca war, in den Bergen<br />

um die dort ausgesetzten<br />

Hunde zu füttern.<br />

Auf ihrer Rückfahrt<br />

entdeckten sie eine kleine Hündin in einem entsetzlichen<br />

Zustand. Sie war total dünn. Aber das Schlimmste<br />

war, dass sie kaum noch Fell hatte und ihr<br />

geschwächter Körper mit offenen, blutigen Stellen<br />

übersät war. Diana und Pascale hielten an und versuchten<br />

die Hündin mit Leberwurst und Würstchen<br />

Seite 8<br />

anzulocken. Sie kam auch sofort und schleckte gierig<br />

nach der Leberwurst und den Würstchen. Sie öffneten<br />

sofort eine Dose mit Nassfutter, das die ausgehungerte<br />

Hündin sofort verschlang. Anfassen lassen wollte sie<br />

sich jedoch nicht, sie wich immer sofort aus und<br />

machte ein paar Schritte rückwärts. Aber ihr Hunger<br />

war einfach viel zu groß und sie ließ sich deshalb<br />

immer wieder anlocken. Glücklicherweise hatte sie<br />

ein Halsband um, sodass Diana vorsichtig und langsam<br />

eine Leine ans Halsband klicken konnte, als sie<br />

fraß.<br />

Bibi mit Helferin Pascale<br />

Die Leine störte sie nicht, aber wenn Diana sie anfassen<br />

wollte, bekam sie wieder Angst und wich zurück.<br />

Das Halsband war ihr viel zu groß geworden, es<br />

rutschte gefährlich über ihren dünnen Hals. Diana und<br />

Pascale hatten Angst, dass sie aus dem Halsband rutschen<br />

würde. Diana rief mich an und ich riet ihr, mit<br />

der Hand vorsichtig an der Leine herabzustreichen,<br />

um sie dann<br />

schnell am<br />

Bibi<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


Halsband packen zu können. Nach mehreren Versuchen<br />

klappte es schließlich, Diana konnte sie am Halsband<br />

packen und zu zweit trugen sie die arme Hündin<br />

in den Kofferraum. Bibi war so erschöpft, dass sie<br />

sofort im Auto auf der Rückfahrt zur Finca einschlief.<br />

Dort angekommen, war Bibi ganz ruhig und ließ sich<br />

gleich auf den Arm nehmen und ins Hundehaus tragen.<br />

Die nächsten drei Tage schlief sie sich erst einmal<br />

richtig aus. Sie wurde immer zutraulicher und mittlerweile<br />

freut sie sich sehr, wenn man zu ihr in die Box<br />

kommt und sie streichelt.<br />

Bibi heute - ihre Wunden verheilen gut<br />

Nur ein paar Tage später, samstags, rief mich<br />

Diana wieder an, denn Guapo hatte morgens<br />

nichts gefressen und sein Bauch war fest und<br />

hart. Ich bekam Panik und schickte Diana mit<br />

Guapo sofort zum Tierarzt. Die Untersuchung<br />

und der Bauchultraschall waren nicht gut. Der<br />

Arzt stellte einen Tumor im Bauchraum fest und<br />

Guapo<br />

Seite 9<br />

Guapo sollte montags sofort operiert werden. Am<br />

Montag brachte Diana ihn dann zum Operieren. Ich<br />

zitterte vor Angst um Guapo, denn ich hatte kein gutes<br />

Gefühl. Nur eineinhalb Stunden später bekam ich die<br />

Schreckensbotschaft am Telefon mitgeteilt. Der Tierarzt<br />

hatte Diana während der Operation angerufen und<br />

beschrieb es so: „Guapo ist total verkrebst, er hat<br />

„hunderte“ von Tumoren im Bauchraum, an der Milz,<br />

im Magen, im Darm, ich weiß gar nicht, wo ich zuerst<br />

schneiden soll!“ Er ließ mich fragen und mir ausrichten,<br />

er wisse nicht, was er tun solle, denn Guapo hätte<br />

keine Chance. Er könne zwar den größten Tumor und<br />

ein paar andere entfernen, aber Guapo hätte Schmerzen<br />

und danach nur noch wenige Monate zu leben.<br />

Das Beste sei, ihn nicht mehr aus der Narkose zu lassen,<br />

sondern zu erlösen. Ich konnte kaum sprechen<br />

und gab mein „Ja“ dazu, dann legte ich den Hörer auf.<br />

Ich war entsetzlich traurig, meine Gefühle kann ich<br />

nicht beschreiben. Wie furchtbar wird es sein, wenn<br />

ich zurückfliege und die „Einer-Box“ ist leer, keine<br />

Senta mehr, kein Hy, kein Guapo Alle waren seit 1998<br />

bei mir und saßen zusammen, 12 Jahre waren sie mei-<br />

Guapo, Senta & Hy<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


ne Hunde, meine Sorgenkinder, meine ängstlichen „Hasen“, meine Lieblinge. Und wie hatten sie sich gut entwickelt,<br />

keiner von ihnen war nun mehr da.<br />

In einer Woche fliege ich und ich habe Panik davor, an der „Einer-Box“ und im Hof zu laufen. Zu viele meiner<br />

alten Sorgenkinder gehen in der letzten Zeit, es ist kaum noch zu ertragen.<br />

<strong>Liebe</strong> <strong>Tierfreunde</strong>,<br />

dies war wieder ein kleiner Einblick in unser Geschehen im Tierheim, mit viel zu vielen<br />

traurigen Geschichten.<br />

Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Hilfe bedanken. Leider<br />

ist unsere finanzielle Lage nicht gut und ich mache mir schon wieder große Sorgen,<br />

wie es weitergehen soll. Die Spenden gehen schon wieder rapide zurück und die monatlichen<br />

Ausgaben, hauptsächlich die Tierarztkosten, sind erdrückend – vor allem die Kosten<br />

für die vielen notwendigen Operationen der alten, kranken oder verletzten Tiere, die zu<br />

uns kommen. Ich kann Sie nur wieder inständig bitten, uns weiter zu helfen und unsere<br />

Tiere zu unterstützen, damit wir in der Lage sind, ihnen zu helfen und die nachkommenden<br />

ausgesetzten Tiere bei uns aufnehmen zu können.<br />

Vielen Dank für Ihre Hilfe.<br />

Ich umarme Sie,<br />

Ihre<br />

Ute Lobüscher<br />

Seite 10<br />

Info-Brief Nr. 3 / September 2010


Impressum<br />

Tierschutzverein <strong>Arche</strong> <strong>Noah</strong> <strong>Teneriffa</strong> e.V.<br />

Obergasse 10, 64625 Bensheim<br />

Telefon: +49 6251 66117<br />

Telefax: +49 6251 66111<br />

Internet: www.<strong>Arche</strong><strong>Noah</strong>.de<br />

E-Mail: info@archenoah.de<br />

Vertretungsberechtigter Vorstand:<br />

Ute Lobüscher (Vorsitzende), Elmar Lobüscher, Daniela Lobüscher, Torsten Lembke<br />

Registergericht: Amtsgericht Darmstadt - Registergericht<br />

Registernummer: VR 20680

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