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social Media - European Lotteries

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News 36<br />

M a g a z i n d e r e u r o p ä i s c h e n l o t t e r i e n , 2 0 1 1 , a p r i l<br />

Glücksspiel und<br />

<strong>social</strong> media<br />

in europa<br />

inhalt:<br />

1. Vorwort<br />

3. Editorial<br />

4. Social <strong>Media</strong><br />

21. Premium Partners<br />

24. Rechtsfragen<br />

26. Nachrichten der Mitglieder<br />

33. Direktorenkonferenz


ageNda 2011<br />

aPRil<br />

• WoRkshoP übeR Rechtsangelegenheiten<br />

(nur für Zentral- und<br />

Osteuropa & nicht-EU Mitglieder)<br />

Datum: 27. -29. April<br />

Ort: Kiew, Ukraine<br />

Gastgeber: MSL<br />

Mai<br />

• geMeinsaMes el/Wla<br />

sPoRtWetten seMinaR<br />

Datum: 3. -5. May<br />

Ort: Mailand, Italien<br />

Gastgeber: Sisal SpA<br />

3. Mai: Hauptversammlung Monitoring<br />

System<br />

• el euRoPäisches<br />

RechtsseMinaR<br />

Datum: 25. -27. Mai<br />

Ort: Budapest, Ungarn<br />

Gastgeber: Szerencsejáték Zrt.<br />

Juni<br />

• el kongRess<br />

Datum: 5. -9. Juni<br />

Ort: Helsinki, Finnland<br />

Gastgeber: Veikkaus Oy<br />

• el geneRalveRsaMMlung<br />

Datum: 8. Juni, nachmittags<br />

Ort: Helsinki, Finnland<br />

• geMeinsaMes el/Wla sicheRheit<br />

und Risiko ManageMent<br />

seMinaR<br />

Datum: 15. -17. Juni<br />

Ort: Sofia, Bulgarien<br />

Gastgeber: Eurofootball Ltd.<br />

sePteMbeR<br />

• elu “euRoPean lotteRies<br />

univeRsity”<br />

Datum: 4. -9. September<br />

Ort: Chania, Kreta (Griechenland)<br />

Gastgeber: OPAP S.A.<br />

• ResPonsible gaMing<br />

seMinaR (mit der Unterstützung<br />

von WLA)<br />

Datum: 26. -28. September<br />

Ort: Hamburg, Deutschland<br />

Gastgeber: LOTTO Hamburg GmbH<br />

Für alle Seminare können Sie sich online anmelden unter:<br />

http://www.european-lotteries.org<br />

Alle Veranstaltungen finden Sie auf unserer Webseite (unter Events)<br />

Ankündigungen werden einige Monate in Voraus gemacht.<br />

el fReut sich, die kollaboRation Mit den PReMiuM PaRtneRs,<br />

agenda<br />

news 36 april 2011<br />

oktobeR<br />

• el Public oRdeR seMinaR<br />

Datum: 13. – 14. Oktober<br />

Ort: Prag, Tschechische Republik<br />

Gastgeber: Sazka a.s.<br />

• PR/koMMunikations seMinaR<br />

Datum: 26. -28. Oktober<br />

Ort: Tallinn, Estland<br />

Gastgeber: AS Eesti Loto<br />

noveMbeR<br />

• geMeinsaMes el/Wla Retail<br />

MaRkets seMinaR<br />

Datum: 16. -18. November<br />

Ort: Dublin, Irland<br />

Gastgeber: National Lottery Irland<br />

• elise info shaRing seMinaR<br />

Datum: 28.-29. November<br />

Ort: Madrid, Spanien<br />

Gastgeber: ONCE<br />

dezeMbeR<br />

• euRoPäisches RechtsseMinaR<br />

– el bRiefing<br />

Datum: Eintägiges Seminar -<br />

noch nicht bestätigt<br />

Ort: noch nicht bestätigt<br />

weiterzuführen und zusammen zu arbeiten, um den erfolg unserer Mitglieder zu gewährleisten, indem wir sie in<br />

der nutzung ihrer technologischen fortschritte unterstützen.


vorwort<br />

liebe el­MitgliedeR,<br />

liebe fReunde,<br />

Am 24. März hat die Europäische Kommission<br />

ihr seit langem erwartetes<br />

Grünbuch zum Online-Glücksspiel<br />

verabschiedet und veröffentlicht. Es<br />

handelt sich dabei um ihr erstes umfassendes<br />

politisches Papier zu diesem<br />

Thema. Wir freuen uns über den<br />

Gesinnungswandel der Europäischen<br />

Kommission, die nun in einen wirklichen<br />

politischen Dialog eintreten will<br />

anstatt weiterhin die juristische Auseinandersetzung<br />

zu suchen. Dieser politische<br />

Prozess, durch das Grünbuch<br />

eingeleitet, zielt keineswegs auf die Liberalisierung<br />

von Online-Glücksspielen<br />

ab, wie Kommissar Barnier am Tag der<br />

Veröffentlichung des Grünbuchs erneut<br />

betonte.<br />

Im Gegensatz zur kommerziellen Online-Glücksspielindustrie,<br />

die Barnier<br />

“Mangel an Engagement” vorwarf, haben<br />

wir öffentlich unsere volle Unterstützung<br />

für den Ansatz der Europäischen<br />

Kommission erklärt: nämlich die<br />

Anerkennung des Subsidiaritätsprinzips<br />

und Akzeptanz des großen Ermessensspielraums<br />

der Mitgliedstaaten in<br />

the euRoPean lotteRies<br />

PResident<br />

dipl. ing. Friedrich sticKler,<br />

deputy ceo<br />

austrian lotteries, austria<br />

1st vice­PResident<br />

Mr christophe Blanchard-dignac,<br />

chairman and ceo<br />

la FranÇaise des JeuX, France<br />

2nd vice­PResident<br />

Mr tjeerd Veenstra,<br />

director<br />

de lotto, the netherlands<br />

voRWoRt und oRganisation<br />

der Glücksspiel-Politik; die Erkenntnis,<br />

dass Glücksspiele keine gewöhnliche<br />

wirtschaftliche Betätigung darstellen;<br />

die Unterstützung einer angemessenen<br />

Regulierung und deren Durchsetzung<br />

anstelle einer Deregulierung in einem<br />

äußerst sensiblen und spezifischen<br />

Bereich; die Berücksichtigung der im<br />

öffentlichen Interesse liegenden Ziele<br />

- Verbraucherschutz, Kriminalitätsvorbeugung<br />

sowie finanzielle Förderung<br />

des Sports und anderer gemeinnütziger<br />

Zwecke – und nicht etwa die Unterstützung<br />

rein kommerzieller Interessen<br />

Hunderter von Online-Glücksspiel-Unternehmen<br />

mit Sitz in Malta, Gibraltar<br />

MeMbeRs of the boaRd<br />

Mr hansjörg hÖltKeMeier,<br />

Member of the Managing Board<br />

deutsche Klassenlotterie<br />

Berlin, germany<br />

Judr. aleš huŠÁK,<br />

chairman of the Board of directors<br />

and general director<br />

sazKa a.s., czech republic<br />

Mr léon losch,<br />

director<br />

loterie nationale, luxembourg<br />

Mr giovanni e. Maggi,<br />

director<br />

sisal spa, italy<br />

Mr Jean-luc Moner-Banet,<br />

general director<br />

loterie roMande, switzerland<br />

Ms dianne thoMpson, cBe,<br />

chief executive<br />

caMelot uK lotteries ltd.,<br />

united Kingdom<br />

1 news 36 april 2011<br />

oder anderen Glücksspiel-Zentren außerhalb<br />

der EU mit laxer Regulierung<br />

und niedriger Besteuerung.<br />

Wie wir unseren Mitgliedern auf der<br />

EL-Direktorenkonferenz am 18. März<br />

erläutert haben, betrachten wir diese<br />

Initiative als den wichtigsten, unseren<br />

Sektor betreffenden politischen Prozess<br />

auf EU-Ebene. Wir werden all unsere<br />

Bemühungen darauf richten, eine umfassende<br />

Stellungnahme im Rahmen<br />

der öffentlichen Konsultation der Europäischen<br />

Kommission zum Grünbuch<br />

zu erarbeiten. Kommissar Barniers<br />

Wunsch nach einer ‚bestmöglichen Diagnose’<br />

der Situation nachkommend,<br />

werden wir ihm und anderen Entscheidungsträgern<br />

in Brüssel gerne unsere<br />

umfangreiche, aus den Erfahrungen<br />

unserer 76 Mitglieder aus 42 europäischen<br />

Ländern gespeiste Sachkenntnis<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Friedrich STICKLER<br />

EL Präsident<br />

geneRal secRetaRiat<br />

Ms Bernadette lobjois<br />

secretary general<br />

av. de Béthusy 36<br />

ch-1005 lausanne<br />

tel. +41 21 311 30 25<br />

Fax +41 21 312 30 11<br />

http://www.european-lotteries.org<br />

e-mail. info@european-lotteries.org


A World of<br />

possibilities<br />

Tap into the investment power of a global leader in the lottery and gaming industries<br />

and gain access to a broad and rich portfolio of products and services designed to help<br />

you optimize revenues.


editorial<br />

die el WidMet sich MehR denn<br />

Je deR haRMonischen<br />

entWicklung deR lotteRien<br />

Das im Januar mit WLA gemeinsam<br />

durchgeführte Seminar zum Thema soziale<br />

Medien war sehr erfolgreich, diese<br />

Initiative hat zu angeregten Diskussionen<br />

geführt und großes Interesse bei<br />

den Teilnehmern geweckt.<br />

Unsere erste Ausgabe 2011 ist dieser<br />

wichtigen Thematik gewidmet, um die<br />

Informationen jenen Mitgliedern, die<br />

leider nicht teilnehmen konnten, auf<br />

diese Weise zur Verfügung zu stellen.<br />

Die vielen Interviews und Inhalte ermöglichen<br />

eine Analyse über das Potential,<br />

diesen neuen Kanal für das Image<br />

Ihrer Organisation und Ihre Marke zu<br />

nutzen. Wir werden das Thema in unserem<br />

EL News Magazin im Hinblick auf<br />

andere solche Veranstaltungen weiter<br />

ausbauen. Ihre Kommentare sind natürlich<br />

wie immer sehr geschätzt, da sie<br />

es uns erlauben Ihre Bedürfnisse besser<br />

zu verstehen.<br />

Die Zertifizierungen für das “Verantwortungsvolle<br />

Glücksspiel” werden<br />

fortgesetzt und bis heute:<br />

sind 23 europäische Lotterien zertifiziert<br />

worden;<br />

haben 3 Lotterien die “Nihil Obstat”<br />

Erklärung des EL Zertifizierungsausschusses<br />

erhalten;<br />

haben 5 Lotterien ihre Teilnahme bestätigt<br />

und mit Vorbereitungsarbeiten<br />

begonnen.<br />

Das nächste Responsible Gaming Seminar<br />

(26. – 28. September in Hamburg/<br />

Deutschland) wird es den Lotterien<br />

ermöglichen, sich mit unserem Zertifizierungsverfahren<br />

vertraut zu machen<br />

und die bereits Zertifizierten werden<br />

die Gelegenheit haben, die Herausforderungen<br />

von morgen besser zu verstehen.<br />

Um die Kontrolle über die Zukunft<br />

unserer Institutionen zu gewährleisten,<br />

ist es zwingend gewisse Unternehmenswerte<br />

zu pflegen. Ethik ist einer<br />

dieser Werte, die nicht umgangen werden<br />

können. Unsere Mitglieder teilen<br />

dieselben Werte und sind alle engagiert,<br />

das Vertrauen der Spieler in die Lotterien<br />

zu stärken. Eine europäische Zertifizierung<br />

etabliert eine “sine qua non”<br />

Gültigkeit unserer gesellschaftlichen<br />

Verpflichtungen und versichert ein erhöhtes<br />

Vertrauen der Öffentlichkeit in<br />

unsere Aktivitäten. Dieses Seminar sollten<br />

Sie nicht verpassen, es bietet eine<br />

Richtlinie zur Förderung eines verantwortungsvollen<br />

Verhaltens innerhalb<br />

Ihres Unternehmens, um so eine beständige<br />

Entwicklung zu erreichen.<br />

Während unseres Kongresses in Helsinki,<br />

werden sich Lotterien die ihre Zertifizierung<br />

2010 in Barcelona erhielten,<br />

der Gruppe der 14 bereits anerkannten<br />

europäischen Lotterien anschließen.<br />

Wir freuen uns, diesen unvergesslichen<br />

Moment gemeinsam zu feiern.<br />

editoRial<br />

3 news 36 april 2011<br />

Unsere nächste Veranstaltung, die Sie<br />

nicht versäumen sollten, ist natürlich<br />

unser Kongress in Helsinki, welcher<br />

vom 5. – 9. Juni stattfinden wird. Unser<br />

Gastgeber Veikkaus setzt alles daran,<br />

um mit diesem Event nicht nur ein Lotterien-Fest<br />

und damit eine Kommunikations-Plattform<br />

für die Mitglieder zu<br />

veranstalten, sondern auch ein professionelles<br />

Programm zu bieten, welches<br />

den Teilnehmern neue Kenntnisse und<br />

außergewöhnliche Dialogmöglichkeiten<br />

in den Bereichen Spielentwicklung<br />

und Technologien in Europa vermittelt.<br />

Der Kongress wird am 8. Juni mit unserer<br />

Generalversammlung enden, die um<br />

14:00 Uhr beginnen wird. Die Anwesenheit<br />

unserer Mitglieder ist unerlässlich,<br />

nicht nur um über die Entwicklung unserer<br />

Vereinigung informiert zu werden,<br />

sondern auch um die Mission der EL<br />

weiterzuführen und alle europäischen<br />

Lotterien zu unterstützen und zu repräsentieren.<br />

Dieser letzte Tag ist gespickt<br />

mit Inhalten. In der Generalversammlung<br />

werden alle informiert und haben<br />

auch Gelegenheit, ihre Vorschläge für<br />

die Zukunft einzubringen.<br />

Wir hoffen, dass Sie zahlreich nach Helsinki<br />

reisen werden, wo Veikkaus und<br />

sein Team sich darauf vorbereiten, Sie<br />

willkommen zu heißen. Und denken Sie<br />

auch an die vielen anderen Veranstaltungen,<br />

die während des ganzen Jahres<br />

durchgeführt werden, um Ihnen die<br />

Sachkenntnisse Ihrer Kollegen zu vermitteln,<br />

Sie bei der Maximierung Ihrer<br />

Mitarbeiterkompetenzen zu unterstützen<br />

und über die neusten technologischen<br />

Innovationen zu informieren.<br />

Bis bald!<br />

Bernadette LOBJOIS<br />

Generalsekretärin


<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

MarketiNg iM Zeitalter<br />

Neuer soZialer MedieN<br />

el­seMinaR – london – 26.­28. JanuaR 2011<br />

Die sozialen Medien haben sich aufgrund ihres Einflusses<br />

auf persönliches Verhalten und auch auf Geschäfts-<br />

und Kundenbeziehungen zu einem revolutionären<br />

Phänomen entwickelt. Zweifelsohne haben diese<br />

Netzwerke in kürzester Zeit viel Aufregung bewirkt und<br />

ein neues, allerdings herausforderndes Umfeld für geschäftliches<br />

Marketing geschaffen. Die explosionsartige<br />

Ausweitung sozialer Netzwerke sagt alles. Das EL-Seminar<br />

in London konnte zu keinem günstigeren als dem<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt stattfinden, wo sich weitere<br />

Lotterien diesem neuen Glücksspielmarktsegment anschließen.<br />

Ungefähr 127 Teilnehmer aus ganz Europa<br />

haben sich zusammengefunden, um Sachverständigen<br />

und Vertretern von Lotterien zuzuhören, die über ihre<br />

Erfahrungen mit sozialen Medien berichteten.<br />

In seiner Eröffnungsansprache führte der EL-Präsident,<br />

Herr Friedrich Stickler, in das Thema ein, indem er den<br />

außergewöhnlichen Erfolg sozialer Netzwerke unterstrich,<br />

einen Trend, den auch Lotterien nicht außer Acht<br />

lassen können. Immer mehr Online-Kanäle nutzen soziale<br />

Netzwerkelemente und mehr und mehr Glücksspielorganisationen<br />

stellen sich auf dieses Novum ein.<br />

Eine Tatsache, die, wie er sagte, “bei der ICE deutlich<br />

zum Ausdruck kam, da die Hälfte der Ausstellungsfläche<br />

Internet-Glücksspielen gewidmet war,” und er fuhr<br />

fort: “Ich freue mich sehr, dieses EL-Seminar gerade<br />

jetzt vorstellen zu können, denn es ist genau der richtige<br />

Zeitpunkt für die Erörterung und Untersuchung<br />

sozialer Medien.” Im weiteren Verlauf seiner Rede betonte<br />

Herr Stickler, dass es wichtig ist, soziale Medien<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

im Marketing-Mix einzubeziehen, dass dabei jedoch<br />

mit Bedacht vorzugehen ist. Man sollte sich zunächst<br />

Berichte anderer Lotterien über ihre Präsenz in sozialen<br />

Medien anhören. Hierbei spielen EL-Seminare eine<br />

wichtige Rolle. Herr Stickler betont, dass diese ein perfektes<br />

Forum bilden, um sich mit Kollegen über eine innovative<br />

Verwaltung sozialer Netzwerke und mögliche<br />

Fehlerquellen auszutauschen.<br />

In Bestätigung der Ausführungen von Herrn Stickler<br />

hieß dann Herr Jean-Luc Moner-Banet, Mitglied des<br />

Exekutivkomitees von EL & WLA und des EL-Komitees<br />

“Wissensmanagement, Kongresse und Seminare”, die<br />

Teilnehmer in London beim heuer 10. Seminar willkommen.<br />

Er fügte hinzu, dass den EL-Seminaren angesichts<br />

der für alle Lotterien zunehmenden Notwendigkeit, auf<br />

verschiedenen Sektoren mehr Fachwissen zu erwerben,<br />

beim Austausch von Erfahrungen eine ausschlaggebende<br />

Rolle zukomme. Obwohl die meisten europäischen<br />

Lotterien bereits Internet-Glücksspiele anbieten, ist es<br />

seiner Ansicht nach notwendig, den Einsatz dieser Medien<br />

zu optimieren. Er erinnerte daran, dass Lotterien<br />

attraktiv für Spieler bleiben und ihrem Publikum daher<br />

Erlebnis und Unterhaltung bieten müssen, die über<br />

einfache Glücksspiele hinausgehen. Herr Moner-Banet<br />

unterstrich die Bedeutung gegenseitigen Gedankenaustauschs,<br />

indem er die Teilnehmer zum nächsten, im<br />

Juni in Finnland abgehaltenen EL-Kongress einlud.<br />

Vor der Weitergabe des Worts an die Referenten präsentierte<br />

der EL-Moderator Gilbert Rehayem mittels<br />

4 news 36 april 2011


amüsanter Cartoons einige interessante Tatsachen. Soziale<br />

Medien und auch soziale Marketing-Beeinflussungen<br />

basieren auf einer interaktiv erfolgenden Kommunikation,<br />

nach Ansicht von Rehayem kein neues Konzept. Neu<br />

ist die explosionsartige Ausweitung sozialerWebsites und<br />

die große Aufmerksamkeit, die sie erhalten: z. B. Facebook<br />

(600 Millionen Nutzer), Google (Einkommen: 23,7<br />

Milliarden Dollar), Linked-In (1 neuer Nutzer pro Sekunde),<br />

YouTube (34 Sprachen), Twitter (65 Millionen Tweets<br />

täglich) und andere. Die Liste der Netzwerke und ihrer<br />

Teilnehmer nimmt ständig zu. Ein weiterer neuer Begriff<br />

ist laut Rehayem die Schnelligkeit, mit der eine Idee ihren<br />

Wert verliert. Noch vor weniger als 10 Jahren hatte eine<br />

Idee eine mittlere Lebensdauer von ungefähr 7 Jahren.<br />

Heute sind Änderungen eine Frage von Monaten oder gar<br />

Wochen. Im Jahre 1982 erklärte die Zeitschrift Time den<br />

PC zum “Mann des Jahres”. 2010 sagte die Wochenzeitschrift<br />

Business Week das Ende des Computers voraus.<br />

Alle Informationen und Neuigkeiten sind nun über Social-<strong>Media</strong>-Netzwerke<br />

zugänglich, sogar das Fernsehen<br />

ist nicht mehr relevant. All unser Wissen scheint somit<br />

in Frage gestellt zu werden. Wie sollen wir hierauf reagieren?<br />

Sollen wir uns als Pioniere betätigen oder unseren<br />

Bereich engagiert schützen oder nur geduldig abwarten.<br />

“Dieses Seminar und die Beiträge der Vortragenden sollten<br />

zur Beantwortung einiger dieser Fragen beitragen”,<br />

meinte Gilbert Rehayem abschließend und eröffnete die<br />

Sitzung mit dem ersten Sprecher des Tages.<br />

Gilbert Rehayem Marc Frederix<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

PRäsenz in sozialen<br />

Medien eRfoRdeRt<br />

eine gut duRchdachte<br />

stRategie<br />

caRole houtsch, MaRketing ManageR,<br />

loteRie nationale du luxeMbouRg<br />

Durch meine Teilnahme am EL Seminar beabsichtigte<br />

ich, einen Überblick darüber zu erhalten, was andere<br />

Lotterien in Europa und weltweit gegenwärtig bezüglich<br />

sozialer Mediennetzwerke unternehmen und<br />

in Zukunft planen. Ich nahm mit dieser Perspektive<br />

an der Veranstaltung teil und die meisten meiner Fragen<br />

zu diesen Medien wurden durch das Anhören der<br />

Erfahrungen meiner Kollegen beantwortet.<br />

Beim Zusammentragen der Präsentationen einiger<br />

der Referenten wurde mir bewusst, dass einer der<br />

Gründe des Interesses für soziale Medien die Förderung<br />

der Kommunikation mit den Kunden ist – ein<br />

von allen Lotterien sehr gefragtes Ziel – und Kommunikation<br />

ist gewiss das Kernprinzip des Erfolgs solcher<br />

Netzwerke. Dennoch, wie während der Veranstaltung<br />

dargelegt, sind viele Lotterien in diesem Bereich nicht<br />

aktiv und wir haben noch einen weiten Weg vor uns,<br />

um die optimale Nutzung dieser Netzwerke zu erreichen.<br />

Das Seminar war für mich sehr interessant, da<br />

es die positive Seite einer Präsenz in sozialen Medien,<br />

aber gleichzeitig auch die bestehenden Herausforderungen<br />

hervorhob.<br />

Die “Loterie Nationale du Luxembourg” ist im Online-<br />

Glücksspielangebot bereits gut positioniert; unsere<br />

Spieler können in Lotto und EuroMillions-Ziehungen<br />

teilnehmen und wir bieten sogar Rubbellose im Internet<br />

an. Wir sind noch nicht in sozialen Mediennetzwerken<br />

präsent, da wir zuerst eine gut durchdachte<br />

Strategie-Analyse durchführen wollen, bevor wir in<br />

diese Richtung gehen. Dennoch haben wir über dieses<br />

Thema bereits nachgedacht und deshalb nehmen wir<br />

an diesem EL Seminar teil.<br />

5 news 36 april 2011


<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

die leRnkuRve<br />

Marie Oldham, Chief Strategy Officer bei MPG in<br />

Großbritannien, erklärte, dass globale Kommunikation<br />

zwischen Völkern schon immer die Grundlage aller<br />

Geschäftstätigkeiten war und auch bleibt. An dieser<br />

Kommunikationsweise wird sich auch in Zukunft wenig<br />

ändern, insbesondere im Zeitalter sozialer Medien,<br />

das eine Optimierung gewisser Aspekte gegenseitiger<br />

Verständigung mit sich bringt. Es ist jetzt leicht, Netzwerke<br />

zu errichten, persönliche Erfahrungen auszutauschen<br />

oder die eigene Person weltweit ins gewünschte<br />

Licht zu stellen. Natürlich wird hierdurch auch ein offenes<br />

Forum für Kenntnisse über Produkte und Marken<br />

begünstigt. Unser Leben ist sozusagen mobil, weniger<br />

Leute benutzen ihren PC zum Kommunizieren oder<br />

Einholen von Informationen und das Fernsehen verliert<br />

für die junge Generation an Attraktivität. Dank Mobilfunktechnik<br />

sind sozialeVernetzungen ständig in Bewegung.<br />

23 % aller Erwachsenen verschaffen sich Zugang<br />

zum Internet über ein mobiles Gerät.<br />

Durch diesenTrend ändern sich vor allem die Geschäftsbeziehungen<br />

zu den Kunden. Der Verbraucher hat jetzt<br />

das Sagen. Käufer orientieren sich stark an der Meinung<br />

anderer Leute: 44 % der Online-Nutzer holen vor dem<br />

Erwerb eines Produktes die Meinung andere Kunden<br />

ein. Surfen im Internet ist zu einem wichtigen Zeitvertreib<br />

geworden (in Großbritannien steht es unter den<br />

täglichen Beschäftigungen an 3. Stelle). E-Commerce<br />

und Online-Chats sind nicht mehr auf die junge, technologisch<br />

versierte Generation und Großstadtbewohner<br />

beschränkt. Praktisch überall nimmt so gut wie jeder an<br />

diesem Spiel teil. Niemand kann es sich in dieser neuen<br />

Welt leisten, unter ständig chattenden Leuten stumm<br />

zu bleiben, warnt Marie Oldham. Tatsächlich handelt es<br />

Nigel Goodacre Mallen Baker<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

“ein seMinaR, das<br />

unseRe fRagen<br />

beantWoRtet hat”:<br />

toMas kRuse, online kooRdinatoR bei<br />

det danske klasselotteRi a/s<br />

“In meiner Organisation haben wir viel über soziale<br />

Medien diskutiert und hin und her überlegt, ob wir<br />

daran teilhaben sollten oder nicht. Die Inhalte dieses<br />

Seminars haben mich davon überzeugt, dass wir<br />

uns dafür entscheiden sollten, da uns diese neuen<br />

Erkenntnisse die Möglichkeiten sozialer Medien aufzeigen.<br />

Dennoch ist die in allen Präsentationen enthaltene<br />

Warnung sehr klar: Wir müssen aufgrund viraler<br />

Inhalte, die sich sehr schnell verbreiten könnten,<br />

selbstverständlich eine sorgfältige Hintergrundarbeit<br />

durchführen, bevor wir den Sprung in soziale Medien<br />

wagen. Wir müssen vorsichtig und gut vorbereitet<br />

sein, aber wir sollten ernsthaft in Betracht ziehen, eines<br />

dieser sozialen Mediennetzwerke anzugehen.<br />

Wir sind in Dänemark internetmässig bereits gut<br />

etabliert, 90% unserer Spieler nützen unser Angebot<br />

bereits online. Nur 10 % der Verbraucher kaufen auf<br />

dem traditionellen Weg und es ist unser Ziel, dies auf<br />

Null reduzieren zu können. Wir haben nur noch etwa<br />

100 Einzelhändler und wenn ihre Verträge auslaufen,<br />

werden wir sie nicht mehr verlängern, um diese Verkaufsmethode<br />

langsam zu eliminieren. Wir wollen<br />

unsere Produkte dann nur noch im Internet anbieten.<br />

Bislang haben wir unsere Erfahrungen mit sozialen<br />

Medien nur mit Facebook gemacht, wo wir in den<br />

letzten paar Jahren ausschließlich Werbung platziert<br />

haben. Wenn wir zukünftig soziale Medien benutzen<br />

wollen, sollten wir dies zunächst in Form eines Dialoges<br />

mit unseren Kunden beginnen und nicht versuchen,<br />

Spiele zu verkaufen. Dies ist das richtige Umfeld,<br />

um Nachrichten über die Lotterien, den Spaßaspekt<br />

des Spielens und den durch unsere Produkte dargestellten<br />

Traum zu verbreiten. Auf diese Weise können<br />

wir viel über die Erfahrungen der Anwender lernen.<br />

Wenn unsere Kunden sich positive dazu äußern, werden<br />

wir sie hoffentlich auch für den Kauf unserer Produkte<br />

interessieren können.<br />

Wir arbeiten gerade in Zusammenarbeit mit einer<br />

Werbeagentur an unserem ersten Pilotprojekt, welches<br />

diesen Sommer eingeführt werden soll. Nachdem<br />

ich alle Präsentation gehört habe, glaube ich, dass<br />

meine Organisation Wert darauf legen wird, in sozialen<br />

Medien vertreten zu sein, da dies gerade jetzt für<br />

jede Lotterie ein „must“ ist.”<br />

6 news 36 april 2011


<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

sich um ein neues Medium voller Marketing-Gelegenheiten,<br />

die jedoch gründlich überprüft werden müssen.<br />

Lotterien haben eher langsam auf soziale Netzwerke<br />

reagiert, sind daher etwas im Hintertreffen, holen jetzt<br />

aber auf. Durch M-Commerce kann hoher Ertrag erwirtschaftet<br />

werden und soziale Medien können mit der<br />

richtigen Botschaft und entsprechendem Zugang zusätzlichenVerkehr<br />

zurWebsite einer Marke kanalisieren.<br />

Neil Kleiner, Leiter der Abteilung Social <strong>Media</strong> von HA-<br />

VAS <strong>Media</strong> in Großbritannien präsentierte im Rahmen<br />

seines Vortrages interessante Beispiele von verschiedenen<br />

Firmen. Domino’s Pizza schuf eine Belohnungskultur.<br />

Die User der Plattform können dort Pizza-König<br />

oder Königin werden. Wenn jemand über die Internetseite<br />

eines Studenten eine Pizza bestellt, so zahlt<br />

Domino’s Pizza dem Inhaber der Seite einen Teil seines<br />

Profits. So gelang es der Firma, Fans inVerkaufskräfte zu<br />

verwandeln. Online-Nutzer verbinden die Marke mit<br />

ihrem Online-Ich. Ein innovatives und profitables Vorgehen!<br />

Neil Kleiner bewies, dass wir zunächst zuhören<br />

müssen, um Bedeutung zu erlangen. Um Aktivität anzuregen,<br />

muss eine Firma auch etwas in Aussicht stellen,<br />

dabei kann es sich um Informationen, Geld, Unterhaltung<br />

oder Erhöhung des Eigenwerts durch Ruhm,<br />

Prestige usw. handeln. Leute werden von Inhalten sozialer<br />

Medien leicht abgelenkt, ihr Interesse muss also<br />

stets geweckt bleiben.<br />

Die Inhalte sind der Schlüssel, um die Verbindung zu<br />

Online-Communities sicherzustellen. Anweisungen<br />

und Werbung sollten dabei unterlassen werden. Falsch<br />

gehandhabt, kann eine Menge schiefgehen, da diese<br />

Form der Kommunikation in Echtzeit läuft und nicht<br />

kontrolliert werden kann (siehe Twitter). Diese Lekti-<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

on mußte die Firma Dell bitter erfahren. Nachdem ein<br />

Kunde sich auf einem Blog über den mageren Kundendienst<br />

der Firma beschwert hatte, verbreitete sich dieser<br />

Social-<strong>Media</strong>-Inhalt auf Grund seines viralen Charakters<br />

schlagartig über das Internet und Dell brauchte<br />

sehr lange, um sich davon zu erholen. Gespräche können<br />

zwar schlecht kontrolliert, jedoch gelenkt werden.<br />

Durch sofortige und fachmännische Verarbeitung einer<br />

Botschaft können negative Anmerkungen umgangen<br />

werden. “Fürchten Sie sich nicht vor dem Wegfall der<br />

Kontrollen”, meinte Kleiner und fuhr fort: “Wenn Sie<br />

eine hochwertige Marke mit bestem Kundendienst<br />

schaffen, werden Sie unverschämte Anmerkungen verkraften<br />

können. Das bei Lotterien weiterhin bestehende<br />

Problem sind minderjährige User. Zwar verbessert<br />

sich der Altersnachweis, zum Beispiel mit Kreditkarten-<br />

Validierungsmethoden, aber es bleibt noch Spielraum<br />

für Verbesserungen. Ich würde bei der Nutzung sozialer<br />

Medien durch Lotterien eher die unterhaltenden, amüsanten<br />

Aspekte von Glücksspielen in den Vordergrund<br />

stellen und die Botschaft des Reichwerdens übergehen.”<br />

7 news 36 april 2011


<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

lotteRien – nutzen und<br />

heRausfoRdeRungen von <strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

Einige Lotterien benützen die sozialen Medien bereits,<br />

indem sie ihre Kunden auf sinnvolle Weise<br />

damit in Verbindung bringen und die richtigen Marketing-Botschaften<br />

vermitteln. Mikko Mattinen, Leiter<br />

der Abteilung Online & Mobile von Veikkaus Oy,<br />

erklärte, wie die Kommunikation mit den Kunden<br />

durch die “Chat-Funktion” verbessert wurde. Soziale<br />

Medien sind zwar dank ihres sich schnell verbreitenden<br />

“viralen” Inhalts erfolgreich, aber es gibt eigentlich<br />

außer zum Chatten mit Freunden keinen ernsthaften<br />

Grund, solche Seiten zu besuchen. Veikkaus<br />

ortet gerade hier Interesse: Nutzer solcher Seiten<br />

können zu Meinungsbildnern werden. Bei der Einführung<br />

seines eBingo hat Veikkaus auf seiner Website<br />

eine Chat-Möglichkeit eingerichtet. Anschließend<br />

beauftragte Veikkaus eine Firma mit der Moderation<br />

und dem Handling der Chats. Bisher haben die Chats<br />

positive Ergebnisse gezeigt, da die Anzahl der Teilnehmer<br />

und die Häufigkeit ihrer Mitteilungen in direktem<br />

Zusammenhang mit erzeugten Zugriffen und<br />

somit den Einnahmen stehen. Durch den Einsatz<br />

von Moderatoren zur Verwaltung der Chats konnten<br />

zwar Überlastungen dieses Dienstes weitgehend vermieden<br />

werden, die Auswirkungen auf die Einnahmen<br />

sind jedoch minimal. “Wir müssen mit dieser<br />

Dienstleistung experimentieren und weitere Untersuchungen<br />

anstellen”, meint Herr Mattinen und ergänzt:<br />

“Vielleicht betrifft dies nur Finnland oder vielleicht<br />

müssen die Moderatoren noch lernen, ihren<br />

Umgangston der jeweiligen Tageszeit anzupassen.”<br />

Bei Veikkaus ist die Chat-Funktion fixer Bestandteil<br />

geworden. Die Lotterie überlegt, ihren Kunden dem-<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

nächst neue Chat-Gelegenheiten zu bieten und sie<br />

so zu weiterer Aktivität zu motivieren. Eine Idee wäre<br />

auch, geeignete Moderatoren einzusetzen, die Gesamterfahrungen<br />

des Kunden mit der Lotteriemarke<br />

und ihren Produkten wirksam einbinden.<br />

Nach Ansicht von Nigel Goodacre, dem E-Commerce-Leiter<br />

bei Camelot, muss die zunehmende Nachfrage<br />

der Kunden nach leichteren und bequemeren<br />

Einrichtungen auf jede mögliche Weise beantwortet<br />

werden, wozu Handy, Internet, Chat-Gelegenheiten<br />

usw. dienen können. Camelot kann seit Einführung<br />

seiner Website kontinuierlich zweistellige Wachstumsraten<br />

verzeichnen. Eine solche Leistung konnte<br />

nur auf Grund einer profunden Entwicklungsstrategie<br />

ermöglicht werden. Aufgrund der Erkenntnis,<br />

dass sich das Spielerlebnis über alle digitalen Kanäle<br />

und Medien entwickelt, hat die Lotterie ihre<br />

Kommunikation verfeinert. Die herkömmlichen<br />

E-Mail für Standard-Events reichte nicht mehr aus.<br />

Ein personalisierterer, dynamischer Inhalt durch<br />

Einsatz kreativer Technologien ermöglicht es, die<br />

Wirksamkeit der Botschaft zu optimieren und auf<br />

das Verhalten der einzelnen Spieler besser reagieren<br />

zu können. Durch Anhören und Aufzeichnen aller<br />

Aussagen zur Marke entwickelte Camelot ein tieferes<br />

Verständnis für den Erfolg seiner Inhalte und konnte<br />

die Kommunikationen entsprechend anpassen.<br />

Auch Goodacre befand, dass angesichts der sich<br />

rasch ändernden Kundenerwartungen die neuen Kanäle<br />

über soziale Medien geprüft werden mussten.<br />

Nikki Lannen Dan Thwaites<br />

8 news 36 april 2011


In Großbritannien nutzte im Jahre 2009 die Mehrheit<br />

der Bevölkerung das Internet zum ersten Mal täglich.<br />

Heute verbringen im Durchschnitt 6,5 Million Briten<br />

jeden Monat Zeit bei Facebook, ein triftiger Grund<br />

für die nationale Lotterie, sich um neue Partner wie<br />

Facebook zu bemühen. Mit sorgfältiger Planung<br />

und soliden Verhaltensdaten wechselte Camelot<br />

von Kundenbewahrung zu Kundengewinnung, insbesondere<br />

auf mobilen Geräten. 7 % iPhone-Nutzer<br />

sind Unique-Besucher der Website der National Lottery<br />

(das heißt, sie besuchen die Website innerhalb<br />

eines Zeitraums mindestens einmal). Soziale Medien<br />

eignen sich vorzüglich dazu, über Lotterie-Ereignisse<br />

zu berichten, neue Spiele vorzustellen und Entwicklungen<br />

der National Lottery mitzuteilen.<br />

Bei Norsk Tipping wurde die Spielergemeinschaft versuchsweise<br />

darum gebeten, die neue iPhone-Glücksspiellösung<br />

zu testen. Mette Mørch, Beraterin für<br />

CRM und soziale Medien bei Norsk Tipping, berichtete<br />

darüber, wie ein einfacher Testlauf, nur auf Android<br />

und iPhone, in 10 Tagen zu 10 000 Downloads führte.<br />

Dieses Social Network Experiment von Norsk Tipping<br />

ist auf der EL-homepage unter NEWS, Thema “Fallstudie<br />

Norsk Tipping”, genau beschrieben.<br />

In Italien entschloss sich Sisal als Vorreiter des<br />

Social-<strong>Media</strong>-Trends zur Zusammenarbeit mit<br />

Facebook und rief so die weltweit größte Online-<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

Lotterie-Gemeinschaft ins Leben, wie von Francesco<br />

Parola, dem Leiter der Abteilung Product & Business<br />

Innovation, bestätigt wurde. Sisal wählte das soziale<br />

Netzwerk auf Grund statistischer Daten, 66 % der<br />

Italiener nutzen Facebook täglich. Wie Parola hinzufügte,<br />

“hat die Wechselwirkung der Nutzer mit der<br />

Fan-Page viralen Charakter und verbreitet die Inhalte<br />

rasch auf der friends community.” Sisals Partnerschaft<br />

mit Facebook drehte sich von Anfang an um<br />

zwei ausschlaggebende Themen, den Aufbau einer<br />

Lotteriegemeinschaft und die Schaffung von Inhalten.<br />

“Um unserer Seite attraktiv zu gestalten, müssen<br />

wir relevante Angebote und verpflichtende Inhalte<br />

bieten, die den Nutzern gefallen und auch gerne mit<br />

Freunden geteilt werden. In 3 Monaten konnten wir<br />

350.000 Nutzer erreichen”, berichtete Parola.<br />

Sisal bemüht sich mit seiner Facebook-Gemeinschaft<br />

um mehr Kundennähe, um die Belange der Kunden<br />

besser verstehen und beantworten zu können. Diese<br />

nehmen solche Bemühungen sehr positiv auf,<br />

was sich in Form von förderlichen Einflüssen wieder<br />

direkt auf die User auswirkt. Dieser erste Erfolg<br />

und die Erfahrungen mit SuperEnalotto helfen Sisal<br />

dabei, soziale Medien besser zu nutzen und diese<br />

mit gleicher Dynamik und demselben Fun-Gaming-<br />

Konzept auch zur Belebung der Fan-Seiten anderer<br />

Produkte einzusetzen.<br />

Marie Oldham<br />

9 news 36 april 2011<br />

Neil Kleiner


<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

<strong>social</strong>­<strong>Media</strong>­kaMPagnen<br />

veRstehen<br />

Medien ändern sich schnell, jedoch gibt es Möglichkeiten<br />

im wirksamen Umgang mit diesen neuen<br />

Kanälen, wozu gewisse Schritte unerlässlich sind,<br />

meinte Dan Thwaites, der Planungsleiter von Crayon<br />

in Großbritannien, und er fügte hinzu: “Vor<br />

Betreten des Social-<strong>Media</strong>-Raums muss man, wie<br />

vor dem Betreten einer verkehrsreichen Straße, sehr<br />

aufmerksam sein”. Es zahlt sich aus, die Dinge aus<br />

verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und in<br />

Gesprächen nach Trends oder Themen zu suchen.<br />

Social-<strong>Media</strong>-Kampagnen können laut Thwaites erfolgreich<br />

sein, wenn man Erkenntnisse darüber gewinnt,<br />

wer Einflüsse ausübt, welche Leute, die man<br />

nicht direkt anspricht, beeinflusst werden können,<br />

welche Dinge die Zuhörerschaft begeistern, wo Diskussionen<br />

über diese Dinge ablaufen und ob man<br />

bei diesen Diskussionen eine Rolle spielen und seine<br />

Aktivitäten den Diskussionsorten anpassen kann.<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

Alle diese und zahlreiche andere Faktoren weisen<br />

den richtigen Weg zu einer sinnvollen Strategie für<br />

Social-<strong>Media</strong>-Kampagnen.<br />

Es gibt zahlreiche Ideen, die es wert sind, ausprobiert<br />

zu werden, doch sollte man, so Thwaites, beim<br />

Umgang mit sozialen Medien am besten seinem eigenen<br />

Tempo folgen. Ein leichter, angenehmer und<br />

bequemer Umgang, sogenannte “Convenience”, ist<br />

bei neuen Medien ausschlaggebend, und es sollte<br />

etwas stattfinden, an dem sich Leute beteiligen können,<br />

wobei diese Beteilung so leicht wie möglich zu<br />

gestalten ist. Gute Ideen lassen Änderungen zu, das<br />

heißt, ein weiterer ausschlaggebender Faktor für<br />

eine Social-<strong>Media</strong>-Kampagne ist Flexibilität. Letztlich<br />

muss man auch bereit sein auf alle Ereignisse zu<br />

reagieren. Man muss versuchen, die Nutzer sozialer<br />

Medien für eine gute Idee zu gewinnen und seine<br />

10 news 36 april 2011


<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

Marke an möglichst viele Leute weiterzuempfehlen,<br />

sodaß sie sich frei im Netzwerk ausbreiten kann.<br />

Als “einen Sprung in den Dschungel” beschrieb<br />

Ágnes Tulik, stellvertretende Leiterin der Kommunikationsabteilung<br />

bei Szerencsejáték Zrt., die Beteiligung<br />

ihrer Lotterie am umfangreichen Social-<br />

Medium-Bereich. In Ungarn breitet sich das Internet<br />

rasch aus und wird bereits von 55 % der Bevölkerung<br />

regelmäßig genutzt. Bei 2,5 Millionen Facebook-<br />

Nutzern gewinnen auch soziale Medien an Popularität.<br />

Noch 2006 zeigten die Statistiken eine starke unfaire<br />

Off- und Online-Konkurrenz illegaler Anbieter,<br />

viele negative Meinungen über Lotterien und eine<br />

alternde Kundenbasis. Auch hatte unsere Lotterie<br />

wenig Kommunikation mit ihren Kunden, weshalb<br />

wir es mit sozialen Medien versuchten, um besonders<br />

jüngere Kunden mittels visuell attraktiver Kommunikationstools<br />

und mehr interaktiven Dialogen<br />

anzusprechen. Es wurde offensichtlich, dass wir in<br />

unsere Marketing-Strategie eine Mehrkanal-Präsenz<br />

integrieren mussten. Facebook spielt nun in unserer<br />

Kommunikation eine ausschlaggebende Rolle<br />

und ermöglicht es uns, Internetseiten auf sehr kreative<br />

Weise zu entwickeln. Wir erhalten hierbei auch<br />

kontinuierliche Messungen des Kommunikationsniveaus<br />

in unserer Community, was auf täglicher Basis<br />

schwer durchzuführen wäre.<br />

Aus diesen Erfahrungen haben wir geschlossen, dass<br />

wir künftig auch neue Social-<strong>Media</strong>-Netzwerke, wie<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

Twitter einbeziehen müssen, da zur verbesserten<br />

Kommunikation mit unseren Kunden unsere Präsenz<br />

in all diesen Netzen nötig ist. Wir überwachen<br />

zahlreiche Websites, um herauszufinden, wo wir aktiv<br />

präsent sein sollten. Wir bemühen uns um einen<br />

regelmäßigen Dialog, um falsche Informationen zu<br />

zerstreuen und Meinungen zu formen. Wir müssen<br />

neue Zielgruppen ansprechen, die Treue zu unserer<br />

Marke verbessern und über Facebook neue Spiele<br />

einführen.<br />

11 news 36 april 2011<br />

Ágnes Tulik<br />

Raphaël Briner


<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

zahlen zu sozialen<br />

netzWeRken<br />

Soziale Medien ändern alles. Sie können Nikki Lannen,<br />

Verkaufsvertreter bei Facebook für Großbritannien<br />

und Irland, vertrauen, sie verfügt über die notwendigen<br />

Zahlen zur Stützung ihrer Ausführungen.<br />

“Das Internet und die Geschäftswelt haben sich um<br />

Menschen herum organisiert, was zu Erfolgen führt.<br />

Glücksspiele organisieren sich um Leute, die sehr viel<br />

Geld für virtuelle Spiele, wie FarmVille mit 80 Millionen<br />

Teilnehmern, ausgeben.” Die Wirkung sozialer<br />

Netzwerke ist verblüffend. 43 % der Informationen<br />

werden über soziale Netzwerke eingeholt. Gleiches<br />

gilt für Musik (Pandora hat 60 Millionen Nutzer). Die<br />

Zahl der Netzwerke vermehrt sich unaufhörlich und<br />

erfasst weltweit bereits um die 500 Millionen Nutzer,<br />

200 Millionen davon über mobile Geräte. 7 Stunden<br />

und 7 Minuten werden bei Facebook verbracht, an<br />

zweiter Stelle kommt Yahoo mit nur 2 Stunden. Facebook<br />

bietet Unternehmen einige interessante Eigenschaften,<br />

wie zum Beispiel seine “Individual Deals”,<br />

“Loyalty Deals” oder “Friends Deals”. Das Lotterie-<br />

Spielen ist auf Facebook noch nicht sehr entwickelt.<br />

Ausnahmen sind einige europäische Länder wie<br />

Großbritannien und Spanien, wo Spiele nach spezieller<br />

Beantragung akzeptiert und für einige lizenzierte<br />

Betreiber zugelassen worden sind.<br />

Raphaël Briner, Geschäftsführer von Hyperweek<br />

(Schweiz), argumentierte auf gleicher Linie mit Lannen.<br />

Glücksspiele stellen einen Nischenmarkt dar,<br />

der Leute anregt, sich in einem bestimmten Bereich<br />

zusammenzutun. Soziale Medien haben Einstellun-<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

gen geändert, was früher individuell erfolgte, muss<br />

nun unter kombinierter Einbeziehung sozialer Aspekte,<br />

Mobilität, Echtzeit und örtlicher Gegebenheiten<br />

durchgeführt werden. Wir sehen neue Handlungsweisen,<br />

wie Gruppenkauf (Groupon) oder<br />

Handykauf (Apple Store). “Es sieht so aus als würde<br />

das Internet letztlich alle Bereiche unseres Lebens<br />

beeinflussen”, sagte Briner. Was die Zukunft sozialer<br />

Medien betrifft, so ist diese etwas komplizierter.<br />

Zurzeit dominieren Facebook (45 % der US-Nutzer<br />

haben Konten) und Google diesen Sektor. Bei sozialen<br />

Medien erfolgt alles in Echtzeit. Mit dem “Microblogging”<br />

haben wir sogenannte “Liquid Contents”,<br />

verflüssigte, sich schnelle fortbewegende und ausbreitende<br />

Inhalte. Bei modernem Cloud-Computing<br />

geht es nicht mehr um die Website, sondern um den<br />

Webraum. Hinzu kommen Aktivitätsströme, neue<br />

Alarmmeldungen und standortbezogene Dienste.<br />

“Das Vergnügen ist wichtig und wir können feststellen,<br />

dass die spielerische Seite des Lebens an Bedeutung<br />

gewinnt. Was soziale Spiele betrifft, so kann<br />

man bei gewissen Online-Spielangeboten, zum Beispiel<br />

dem von Zynga herausgebrachten FarmVille,<br />

das 340 Millionen Spieler anzog, eine explosionsartige<br />

Zunahme beobachten. In Japan verschafft sich<br />

Team DeNa, das größte soziale Gaming-Netzwerk<br />

des Landes, 95 % seines Einkommens über virtuelle<br />

Güter. Auch Lotterien könnten hier mitspielen,<br />

indem sie unter Einsatz neuer Vertriebskanäle neue<br />

Teilnehmer und neue Spielertypen ansprechen.”<br />

Aegir Saevarsson, Nancy Bettcher, Vali Bouligaraki, Michael Lightman, Lee Knott<br />

12 news 36 april 2011


“soziale Medien kÖnnten<br />

veRWendet WeRden, uM<br />

das veRhalten von<br />

gRossen und kleinen<br />

geWinneRn zu veRändeRn”<br />

dR. geRhaRd RoMbach, diRektoR<br />

süddeutsche klassenlotteRie<br />

“Dies war für mich ein sehr aufschlussreiches Seminar.<br />

Obwohl wir in meiner Organisation keine sozialen<br />

Medien verwenden, fand ich es sehr interessant<br />

zu hören, warum Lotterien in diesen Netzwerken präsent<br />

sein sollten. Ich war außerdem sehr überrascht<br />

zu erfahren, dass die in sozialen Mediennetzwerken<br />

am stärksten beteiligten Zielgruppen älter sind als ich<br />

dachte.<br />

Wie die Redner betonten, gibt es für die Lotterien einige<br />

Probleme im Umgang mit sozialen Netzwerken,<br />

wie z. B. die richtige Verwaltung der Inhalte und die<br />

angemessene Handhabung der Kommunikation. Aus<br />

meiner Sicht, ist dies ein wichtiges Thema für unsere<br />

Branche, da in sozialen Medien die Kunden die Kontrolle<br />

haben und ihre Beiträge nicht beeinflusst werden<br />

können. Ich halte es für eine hervorragende Idee,<br />

einen anderen Zusammenhang zu kreieren, in dem<br />

soziale Medien es den Kunden ermöglichen könnten,<br />

sich jederzeit positiv über die Lotterien zu äußern. Sie<br />

könnten dieses Medium benutzen, um ihre Spiel- und<br />

Gewinnerfahrungen, ihre Träume vor und nach einem<br />

großen Gewinn offen zu diskutieren. Nach meiner<br />

Erfahrung, gelingt dies kaum einer Lotteriegesellschaft,<br />

da unsere Spieler allgemein weder über große<br />

oder kleine Gewinne sprechen möchten. Es wäre interessant<br />

soziale Medien zu verwenden, dadurch das<br />

Verhalten unter Gewinnern zu verändern und ihnen<br />

aufzuzeigen, dass es durchaus in Ordnung ist, über<br />

das Gewinnen zu sprechen und möglicherweise über<br />

die sozialen Medien sogar mehr Verständnis in einer<br />

solchen Situation schaffen.<br />

Wie Sie sicherlich bereits wissen, sind Internetspiele<br />

in Deutschland nicht erlaubt, aber ich sehe keinen<br />

Grund warum sozialen Medien Grenzen gesetzt werden<br />

sollten. Es sollte den <strong>Lotteries</strong>pielern nicht verboten<br />

werden, in sozialen Mediennetzwerken über ihre<br />

Spielerfahrungen zu sprechen. Ich glaube, wenn etwas<br />

im Glücksspiel verändert werden kann, wird es<br />

von den Anwendern sozialer Medien kommen. Vorerst<br />

können die deutschen Lotterien aus rechtlichen<br />

Gründen nicht einschreiten oder auf diesen Plattformen<br />

vermitteln. Wir werden in Deutschland, unter<br />

Umständen bereits im kommenden Jahr, mehr Tendenzen<br />

zur Öffnung der Internetspiele beobachten.”<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

veRtRauen aufbauen<br />

odeR zeRstÖRen<br />

Mallen Baker, Gründer und Leiter der britischen Firma<br />

Business Respect, präsentierte die menschliche Seite sozialer<br />

Medien. Für ihn ist “die treibende Kraft des Marketing<br />

die Innovation”. Jedoch warnt er, “dass soziale Medien<br />

auch auf vielerlei Weise zu Verlusten führen können,<br />

zum Beispiel durch Nachlässigkeiten bei Informationsoder<br />

Werbekampagnen oder auch durch Nichteinhalten<br />

von Versprechungen, was Vertrauensverluste zur Folge<br />

haben kann.” Bei der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung<br />

müssen einige ausschlaggebende Punkte<br />

berücksichtigt werden, zum Beispiel die Auswirkungen<br />

eines Geschäfts auf die Gesellschaft, die Abschwächung<br />

negativer und die Schaffung positiver Gegebenheiten<br />

oder das Lösen von Problemen. Ein Unternehmen kann<br />

Vertrauen schaffen, dieses jedoch leicht auch verlieren,<br />

weshalb die Kunden nicht belogen werden dürfen und<br />

beim Marketing Kulturunterschiede zu berücksichtigen<br />

sind. Marketing beeinflusst Leute und sollte eingesetzt<br />

werden, um Gutes zu fördern. Soziale Medien folgen der<br />

gleichen Linie, Anpassung an den allgemeinen Trend beeinflusst<br />

die Beurteilung einer Person durch ihre Freunde<br />

und kann deren Ansehen innerhalb sozialer Netzwerke<br />

zerstören.<br />

Internet oder Social-<strong>Media</strong>-Marketing können Ideen,<br />

gute oder schlechte, schneller denn je verbreiten. Bei<br />

herkömmlicher Werbung werden vorgespielte Situationen<br />

akzeptiert. Sozialen Medien decken Fälschungen<br />

rasch auf und weisen sie sofort ab. Aktionen haben<br />

sehr ernsthafte Auswirkungen auf dasVertrauen. Hierin<br />

liegt, wie Baker erklärt, der Wert von Twitter. Das Ansehen<br />

eines Unternehmens kann sehr schnell geprüft<br />

werden und auch leicht Schaden nehmen (zum Bei-<br />

13 news 36 april 2011<br />

Mette Mørch


<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

spiel bei der FanPage von Nestlé, wo die sarkastischen<br />

Antworten eines neuen Moderators für die Firma katastrophale<br />

Auswirkungen hatten). Wir haben gesehen,<br />

erklärt Baker, wie sich falsche Nachrichten verbreiten<br />

und schnell zu Schauermärchen gewandelt haben. Wer<br />

hat nichts von Wikileaks oder der Ära erzwungener<br />

Transparenz gehört. Twitter verschafft die Möglichkeit,<br />

Kritiken schnell zu beantworten und einen Kunden-<br />

Feedback zu erhalten, wie ihn sich jede Firma nur<br />

wünschen kann. Baker empfiehlt jedem Unternehmen,<br />

“sich vor dem Engagement für sozialen Medien einige<br />

Fragen zu stellen, etwa hinsichtlich der Beziehungen<br />

zu seinen Kunden, wie man reagieren kann, um anfällige<br />

Spieler vor Betrügern zu schützen, die dafür das Unternehmen<br />

mißbrauchen.”<br />

Die nationale Lotterie Belgiens hat soziale Medien in<br />

den vergangenen 5 Monaten versuchsweise in ihrer<br />

Marketing Kampagne einbezogen. “Werbung bedeutet<br />

Emotionen”, sagte Marc Frederix, der Leiter der Abteilung<br />

Marketing & Sponsoring. Ein gutes Beispiel ist die<br />

Tatsache, dass Leute vor Besuch der Website der Lotterie<br />

zunächst bei Facebook nachprüfen. Die Gemeinschaft<br />

muss nach Aussage von Frederix um die Marke herum<br />

aufgebaut werden und ein neues Produkt mittels eines<br />

Wettbewerbs einzuführen, ist die beste Art, sich die Teilnahme<br />

von Facebook zu sichern. “Wie wir bemerkt haben,”<br />

sagte Frederix, “wirkt Facebook gut beim Anwerben<br />

von Spielern mittleren Alters”. Frederix erklärte das<br />

Vorgehen der Lotterie zur Pflege ihres Markenimages<br />

mittels spezieller Signale und Angebote in sozialen Medien:<br />

“Motivieren Sie Ihre Spieler, indem Sie Wettbewerbe<br />

anbieten. Senden Sie ein Signal folgender Art “Laden<br />

Sie Ihre Freunde zu einem von der nationalen Lotterie<br />

bezahlten Essen ein” und legen Sie dann 1€ pro Anwendung<br />

zur Seite, um das Essen zu bezahlen”. Eine solche<br />

kreative Vorgehensweise hat bei den Usern Erfolg.<br />

Nach Abschluss des Versuchs werden soziale Medien an<br />

den Marketing-Kampagnen der Lotterie mitwirken, welche<br />

möglichst viele Netzwerke erreichen soll, wieYouTu-<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

be, Twitter, Facebook und andere. Für alle Teams werden<br />

Richtlinien zum richtigen Umgang mit sozialen Medien<br />

erstellt. “Eine wesentliche Empfehlung, die wir gar nicht<br />

genug unterstreichen können”, sagt Frederix, “besteht<br />

darin, sich vor dem Anschluss an Social-<strong>Media</strong>-Netzwerken<br />

alles gründlich anzuhören und zu erforschen.<br />

Eine wichtige Lektion für allen Lotterien, die Online-Geschäfte<br />

durchführen oder mit sozialen Medien arbeiten,<br />

besteht darin, ihre Mitarbeiter genau darüber zu informieren,<br />

dass jegliche persönliche Maßnahme in einem<br />

sozialen Netzwerk, auch außerhalb des Arbeitsgebiets,<br />

das Ansehen einer Firma schädigen kann. Die Marke<br />

muss zu jeder Zeit und an jedem Ort geschützt werden<br />

und Kommunikation auf sozialen Netzwerken ist unbedingt<br />

mit großer Vorsicht zu betreiben.”<br />

Verkäufer veranstalteten einige interessante Vorführungen<br />

zu der in Social-<strong>Media</strong>-Netzwerken eingesetzten<br />

Technologie und schlugen mehrere Spielangebote<br />

für diesen neuen Bereich vor. In Diskussionsrunden<br />

zwischen den Vorführungen standen die von den<br />

meisten Lotterien geteilten Bedenken hinsichtlich des<br />

Umgangs mit Social <strong>Media</strong> im Vordergrund, wie zum<br />

Beispiel mangelnde Kontrolle oder die Verarbeitung<br />

negativer Auswirkungen, insgesamt wurde jedoch<br />

starkes Interesse für diese Medien gezeigt. Die meisten<br />

Teilnehmer stimmten darin überein, dass dieser<br />

Medien-Kanal nicht außer Acht gelassen werden sollte,<br />

jedoch mit größter Vorsicht anzugehen ist, um einen<br />

in höchstem Maße verantwortungsbewussten Umgang<br />

mit Kunden zu sichern. Wie die Präsentationen<br />

von Lotterien, die bereits Erfahrungen mit sozialen<br />

Medien gesammelt haben, aufzeigten, muss vor jeder<br />

Entscheidung zur Präsenz in sozialen Netzwerken eine<br />

sorgfältig ausgearbeitete Marketing-Strategie vorhanden<br />

sein. Mit vielen Fragen und vielen Antworten sowie<br />

zahlreichen positiven Tests und Versuchen erwies sich<br />

das EL-Seminar über Social <strong>Media</strong> als ein weiteres<br />

Treffen, das neue Einsichten zu einem Thema lieferte,<br />

über das sich Lotterien schon seit einiger Zeit den<br />

Kopf zerbrechen.<br />

Francesco Parola, Mette Mørch, Mikko Mattinen, Nigel Goodacre<br />

14 news 36 april 2011


el neWs inteRvieWs…<br />

hR. fRiedRich stickleRs gedanken<br />

übeR soziale Medien<br />

Soziale Medien sind zweifellos einer der am<br />

schnellsten wachsenden Sektoren im Internet.<br />

Es ist selbstverständlich wichtig für die Europäischen<br />

Lotterien, diese Entwicklung zu beobachten<br />

und auch an ihr teilzunehmen.<br />

Wenn ich meinen Besuch an der ICE (International<br />

Casino Exhibition) hier in London revue<br />

passieren lasse, fällt auf, dass dieses Jahr mehr<br />

als die Hälfte der Ausstellungsfläche von Online-<br />

Unternehmen besetzt wird. Dies beweist, dass die<br />

Bedeutung von Online-Glücksspielen dramatisch<br />

zugenommen hat, bedeutet aber auch, dass<br />

zahlreiche “graue und schwarze” Anbieter unsere<br />

Kunden umwerben. Daher ist unsere Präsenz im<br />

Internet und in den sozialen Medien wichtig, um<br />

ein gesetzeskonformes und sicheres Angebot auf<br />

diesen Kanälen zu gewährleisten.<br />

Soziale Medien bringen neue Möglichkeiten der<br />

Kommunikation und Werbung, und natürlich<br />

auch neue Wege der Kontaktaufnahme mit unseren<br />

Spielteilnehmern. Der Dialog unter den<br />

Spielteilnehmern wird interaktiv und diese<br />

zwischenmenschliche Interaktion wird immer<br />

wichtiger.<br />

el neWs inteRvieWs<br />

Traditionelle Werbung alleine wird es in Zukunft<br />

nicht mehr geben. Soziale Medien bieten uns<br />

neue, effiziente Wege, um Vertrauen und Sympathie<br />

für unsere Unternehmen und Produkte zu<br />

schaffen und unsere Markenbekanntheit zu steigern.<br />

Um jedoch die Früchte zu ernten, müssen<br />

wir verantwortungsbewusst handeln, das online<br />

business in die richtigen Bahnen lenken, unsere<br />

Produkte interessant gestalten und unseren<br />

Kunden jeden erdenklichen Mehrwert bieten.<br />

Für mich bedeutet der Auftritt in sozialen Medien<br />

auch die Möglichkeit, Image aufzubauen,<br />

Sympathie zu erzeugen und positive Rückmeldungen<br />

zu erhalten. Die Teilnehmer an sozialen<br />

Medien bewerten sämtliche Informationen sehr<br />

genau. Wir müssen Spiele und Unternehmen daher<br />

gut positionieren.<br />

2011 wird für die EL und ihre Mitglieder ein interessantes<br />

Jahr. Wir werden die uns betreffenden<br />

Entwicklungen in Europa genau monitoren. So<br />

werden wir uns mit dem Grünbuch sehr sorgfältig<br />

auseinandersetzen und unsere Stellungnahme<br />

sehr gut vorbereiten. Andererseits werden<br />

wir unsere Mitglieder in ihrem jeweiligen gesetzlichen<br />

Umfeld unterstützen. In vielen Ländern<br />

verändert sich das politische Umfeld. In dieser<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeit überlegen zahlreiche<br />

Regierungen, auch den Lotterienbereich<br />

zumindest teilweise zu öffnen, um zusätzliche<br />

Einnahmen zu lukrieren.<br />

Ich bin sehr erfreut, dass das EL Marketing Seminar<br />

in London stattfand. Es war sicherlich<br />

der richtige Zeitpunkt für dieses Forum, da sich<br />

unsere Mitglieder intensiv mit Social <strong>Media</strong><br />

auseinandersetzen. Ich glaube, dass soziale Medien<br />

einen wesentlichen Bestandteil in unseren<br />

Strategien einnehmen sollten, um unseren Kundenkreis<br />

zu erweitern und unsere bestehenden<br />

Spielteilnehmer zu binden.<br />

15 news 36 april 2011


el neWs inteRvieWs…<br />

hR. Jean­luc MoneR­banet:<br />

“WaRuM sich die lotteRien Mit sozialen netzWeRken<br />

auseinandeRsetzen sollten”<br />

Einführend möchte ich das Internetangebot in<br />

seinem ursprünglichen Zusammenhang darstellen.<br />

Die ersten Lotterien begannen vor etwa<br />

15 Jahren mit einem Internetauftritt, die meisten<br />

sind im Internet erst seit weniger als 10 Jahren<br />

wirklich aktiv, es ist also immer noch ein relativ<br />

neues Betätigungsfeld.<br />

In der ersten Phase wurden einfach Spiele, die<br />

jahrelang über Vertriebsstellen angeboten wurden,<br />

ins Internet verlegt. In einer zweiten - immer<br />

noch laufenden - Phase wurden neue Spiele, wie<br />

Online-Bingo oder die für Internet entwickelte<br />

Sportwetten in Frankreich, kreiert. Dennoch<br />

ist es damit nicht getan. Wir müssen unbedingt<br />

eine Web 2.0 Strategie einführen, um unsere Internetaktivitäten<br />

dort anzubieten, wo unsere<br />

online Spielteilnehmer sie auch finden können,<br />

nämlich in sozialen Neztwerken. Nehmen wir<br />

also die 3. Phase in Angriff.<br />

el neWs inteRvieWs<br />

Derzeit erwirtschaften Internetspiele bestenfalls<br />

einen leichten Gewinn, was gelinde gesagt, nicht<br />

sehr erfreulich ist. Der dritte Schritt sollte daher<br />

einen wirtschaftlichen Rahmen für das Internetangebot<br />

vorsehen. Der finanzielle Nutzen ist<br />

klar, das Image wird poliert und wir erfüllen die<br />

Erwartungen junger Nutzer, die ständig auf sozialen<br />

Mediennetzwerken wie Facebook, Twitter<br />

u.a. präsent sind. Wie anhand des statistischen<br />

Materials im Seminar präsentiert, nehmen <strong>social</strong><br />

networks bereits ein Drittel der im Internet<br />

verbrachten Zeit in Anspruch. Mit einer Präsenz<br />

in diesen Medien fördern wir unser Image, können<br />

die User auf uns aufmerksam machen und<br />

über unsere Aktivitäten informieren. Es geht hier<br />

auch um eine beachtliche Kaufkraft, die an Markenware<br />

und Produkten interessiert ist. Wenn es<br />

uns gelingt, im Rahmen der <strong>social</strong> networks eine<br />

community zu schaffen, können wir diese Plattform<br />

nützen, um unsere Produkte zu präsentieren<br />

und damit auch unsere Marken zu stärken.<br />

Wenn Sie mich nach den Hauptrisikofaktoren in<br />

diesem Bereich fragen, gibt es meines Erachtens<br />

zwei Gefahrenzonen.<br />

Die Betreiber von Internet und Glücksspielen<br />

werden immer wieder kritisiert und sogar angegriffen<br />

(z.B. Dell). Daher müssen wir gut organisiert<br />

sein und uns für regelmäßige Überprüfungen<br />

und Überwachungsprozesse einsetzen.<br />

Die größte Gefahr ist ganz klar der Zugang Minderjähriger<br />

zu Glücksspielen, die in <strong>social</strong> networks<br />

auf keinen Fall angeboten werden sollten.<br />

Wir bieten wohl Spiele auf unserer Plattform an,<br />

sind aber zertifiziert und überprüfen das Alter<br />

der Internetspieler genau. Dazu verlangen wir<br />

eine Postadresse in der Schweiz, die anhand<br />

eines Pincodes und einer Ausweiskopie nachgeprüft<br />

wird. Erst dann ist die Registrierung bestätigt.<br />

Ich frage mich selber immer wieder: sollen wir<br />

dafür verantwortlich gemacht werden, dass<br />

unsere Spiele auf sozialen Netzwerken, obwohl<br />

eigentlich nicht zugänglich, häufig von Minderjährigen<br />

besucht werden? Wäre es verantwortungsvoll,<br />

sie über unsere Produkte und unser<br />

Angebot jetzt zu informieren, damit sie als Volljährige<br />

keinen Gefahren ausgesetzt sind? Wir<br />

16 news 36 april 2011


müssen in jedem Fall verhindern, dass soziale<br />

Netzwerke junge Leute zu verbotenen Glücksspielen<br />

verleiten und diese Netzwerke als Informationsinstrument<br />

nutzen. Soziale Medien sind<br />

ein ausgezeichnetes Ausbildungstool.<br />

Die Sensibilisierungsprogramme für unsere<br />

jungen Konsumenten sind begrenzt, da diese<br />

Zielgruppe an unseren traditionellen Kommunikationswegen<br />

wie Presse oder Fernsehen wenig<br />

interessiert ist und demzufolge wenig über<br />

unsere Präventionskampagnen weiß. Ich meine<br />

daher, dass die Benutzung von Facebook, Twitter<br />

oder anderer sozialer Netzwerke eine ausgezeichnete<br />

Plattform für die Kommunikation<br />

über die Gefahren der Spielsucht bietet.<br />

Zu Ihrer Frage zur “Internet-Politik” der Loterie<br />

Romande, kann ich nur meine vorherigen Bemerkungen<br />

wiederholen: Unsere traditionellen<br />

Spiele sind bereits auf unserer Internet Spiel-<br />

Plattform verfügbar. Derzeit evaluieren wir Spiele,<br />

die 2012 im Internet eingeführt werden. Wir<br />

haben bereits eine Facebook Strategie entwickelt<br />

und wollen bis Jahresende Kommunikationsinhalte<br />

in den sozialen Netzwerken bereitstellen.<br />

Die Rahmenbedingungen für Geldspiele im Internet<br />

sind bereits auf europäischer Ebene sowie in<br />

allen EU Ländern festgesetzt. Soziale Netzwerke<br />

machen keinen großen Unterschied. Die Behörden<br />

könnten jetzt unseren “Responsible Gaming” Ansatz<br />

hinterfragen, der ja darauf abzielt, junge Verbraucher<br />

präventiv über unsere Aktivitäten und<br />

die Unterstützung guter Zwecke zu informieren.<br />

Bezugnehmend auf unsere Vereinigung und<br />

meine Rolle als Verantwortlicher für die EL Seminare<br />

und Kongresse, möchte ich sagen, dass<br />

diese Veranstaltungen mit der Absicht organisiert<br />

werden, den Informationsfluss zwischen<br />

den Mitgliedern zu erleichtern. Einige von uns,<br />

wie z.B. Norsk Tipping, Veikkaus oder Camelot,<br />

haben bereits viel erreicht und können andere,<br />

mit den neusten Technologien weniger vertraute<br />

Mitglieder, unterstützen. Die Seminare ermöglichen<br />

einen Informationsaustausch - sowohl<br />

über positive als auch negative Erfahrungen -<br />

mit Kollegen und EL fördert diese Möglichkeit,<br />

da unsere Vereinigung auf Territorialitätsrespekt<br />

aufgebaut ist.<br />

el neWs inteRvieWs<br />

Was unsere Standards für Verantwortungsvolles<br />

Glücksspiel betrifft, hat die EL von Anfang an<br />

flexible und entwicklungsfähige Normen entworfen,<br />

die besser auf künftige Veränderungen<br />

angepasst werden und neue Spielprogramme<br />

einbauen können. Wir haben einen ständigen<br />

Ausschuss, der sich regelmäßig trifft und es uns<br />

ermöglicht, mit neuen Medien, neuen Technologien<br />

und natürlich sozialen Netzwerken voranzukommen.<br />

“WiR Müssen in JedeM fall<br />

veRhindeRn, dass soziale<br />

netzWeRke Junge leute zu<br />

veRbotenen glückssPielen<br />

veRleiten…”<br />

17 news 36 april 2011


fallstudie<br />

noRsk tiPPing iM zeitalteR sozialeR Medien:<br />

vertraueN auF dialog uNd<br />

rÜCkMelduNgeN<br />

Mette Mørch, Torbjørn Almlid<br />

Die norwegische nationale Lotterie, Norsk Tipping,<br />

ist unter Fachkollegen für ihren ausgesprochen gut<br />

geführten, auf Transparenz, hohe ethische Standards<br />

und Glaubwürdigkeit basierenden Betrieb bekannt.<br />

Um auf die aktuellen Anforderungen der Spieler<br />

einzugehen, werden Produkte eingeführt, die der<br />

Lotterie-Politik über gesellschaftlichen Mehrwert<br />

entsprechen. Norsk Tipping ist dementsprechend in<br />

technologischer Hinsicht recht innovativ und entwickelte<br />

sich zu einer avantgardistischen Lotterie. Die<br />

Gesellschaft bietet eine große Auswahl von Spielen<br />

an und unterstützt verschiedene Organisationen,<br />

darunter den norwegischen Verband für Sportwetten<br />

zugunsten des Sports.<br />

Norsk Tipping begann 2001, Produkte im Internet<br />

anzubieten, was sich als sehr erfolgreich erwies. Den<br />

Wünschen der Spieler entsprechend wurde das Angebot<br />

ab 2005 großteils auch auf Mobiltelefone erweitert.<br />

Angesichts der Entwicklung sozialer Medien<br />

und der überwältigenden Zunahme sozialer Netzwerke<br />

im Internet, entschied sich die Lotterie dafür,<br />

ihre Produkte anzubieten und ihre gemeinnützigen<br />

Aktivitäten und Transparenzpolitik hervorzuheben.<br />

Die Mitarbeiter von Norsk Tipping haben die Vorteile<br />

sozialer Netzwerke schnell verstanden: gesteigerte<br />

Markenloyalität der Spieler, online Benutzer eventuell<br />

sogar zu Botschaftern der Lotteriemarke und<br />

des Unternehmens zu machen. Dies war auch ein<br />

“Wir stellen fest, dass die Anwendung sozialer Medien als<br />

Kommunikations-Plattform mit norwegischen Verbrauchern<br />

sowohl für den Kunden als auch für das Unternehmen<br />

sehr effizient ist.”<br />

Torbjørn Almlid<br />

Präsident und CEO von Norsk Tipping<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

Weg, den Internetverkehr an die Webseiten spezifischer<br />

Marken weiterzuleiten und durch den offenen<br />

Dialog, der die Basis sozialer Medien darstellt, eine<br />

langfristige Beziehung mit den Kunden aufzubauen.<br />

Im Juni 2010 hatten zirka 70,000 Kunden von Norsk<br />

Tipping ihr Mobiltelefon benutzt, um eines oder<br />

mehrere der angebotenen Produkte auf Java-basierenden<br />

Mobilanwendungen zu spielen. Zudem<br />

stiegen zugleich die Erwartungen der Verbraucher,<br />

so dass Norsk Tipping eine Gaming-Lösung für Android<br />

und iPhone Plattformen entwickeln musste.<br />

Ein Prüfverfahren wird nun entworfen und den Verbrauchern<br />

zum Test vorgelegt. Im Oktober 2010, hat<br />

die Lotterie eine Beta Version ihrer iPhone Gaming-<br />

Lösung auf den sozialen Netzwerken Facebook und<br />

Twitter eingeführt und die Anwender um Prüfung<br />

gebeten. Die Resonanz war erstaunlich. Innerhalb<br />

einer Stunde, erhielt die Facebookseite der Lotterie<br />

33 Kommentare und Rückmeldungen der Online<br />

Benutzer. Innerhalb von 24 Stunden wurde der App<br />

von Norsk Tipping zum vierthäufigsten heruntergeladenen<br />

App im AppStore, und innerhalb von 10<br />

Tagen verzeichnete Norsk Tipping 10,000 Downloads<br />

der iPhone-Lösung. Noch verblüffendere Zahlen zeigen,<br />

dass nach der Einführung eine Steigerung von<br />

25% des Gesamtumsatzes von Mobiltelefonen zu<br />

verzeichnen war. Heute werden in Norwegen 22,000<br />

einmalige iPhone Downloads getätigt und im Dezember<br />

2010, wurde festgestellt, dass 75% der Mobilfunkkunden<br />

Android oder iPhone Benutzer sind.<br />

noRsk tiPPing unteRstützt<br />

Wohltätige zWecke:<br />

“Wir arbeiten bereits mit Organisationen wie z.B. dem<br />

Roten Kreuz und der Krebsgesellschaft zusammen und<br />

untersuchen derzeit, welche Art von Spielen mit den<br />

Zielen dieser Organisationen gut übereinstimmen.<br />

Mittel wie soziale Mediennetzwerke wären für die Kommunikation<br />

mit Verbrauchern ideal. Einige von Ihnen<br />

dürften sehr wahrscheinlich von diesen Organisationen<br />

profitieren, wie sie unsere Einbindung mit diesen<br />

Institutionen betrachten und welche Art Produkte für<br />

sie angemessen sind. Unser Überschuss wird zur Finanzierung<br />

wohltätiger Zwecke verwendet und es ist<br />

eine gute Sache, unsere Kunden darüber zu informieren.<br />

Selbstverständlich kann die Anwendung sozialer<br />

Medien auf diese Art und Weise die Bekanntheit unserer<br />

Aktivitäten nur fördern,” fügt Almlid hinzu.<br />

18 news 36 april 2011


Mette MøRch, beRateRin cRM & soziale<br />

Medien:<br />

“Bei Norsk Tipping sind soziale Medien ein Weg, um die<br />

Bekanntheit unserer Lotterie in der Gemeinde zu steigern.<br />

Wenn wir weiterhin mit den Anwendern kommunizieren<br />

und ihr Interesse erhalten wollen, müssen wir uns überlegen,<br />

welche Art Produkte wir durch diese Medien präsentieren<br />

möchten. Vielleicht haben nicht alle Produkte Erfolg und<br />

sind nicht alle Gemeinden interessiert, daran teilzunehmen.<br />

Außerdem verändern sich soziale Medien sehr schnell. Wir<br />

denken heute nicht mehr in einem Zeitraum von Jahren,<br />

sondern bereits in Wochen und sogar Tagen.”<br />

Social <strong>Media</strong> haben eine enorme Auswirkung auf<br />

norwegische Verbraucher und dies gilt besonders<br />

für Facebook: von 5 Millionen Norwegern insgesamt<br />

sind über 2.5 Millionen auf Facebook vertreten (48%<br />

in der Altersgruppe von 19-35 Jahren erklären, dass<br />

sie morgens als erstes Facebook auf Nachrichten<br />

überprüfen). Social <strong>Media</strong> werden ein zunehmend<br />

integraler Bestandteil des norwegischen Alltags und,<br />

soziale Netzwerke werden als Teil des Marketingmixes<br />

auch benutzt, um die Verbraucher mit Nachrichten<br />

zu erreichen. Folgende drei wichtigste Erkenntnisse<br />

konnte Norsk Tipping aus der Einführung der<br />

iPhone Gaming-Lösung gewinnen:<br />

- Erstens: Inhalte liefern, die sich regelrecht viral (“Steroid”<br />

wie die einen sagen würden), beziehungsweise<br />

durch “Mund-zu-Maus” Propaganda verbreiten.<br />

- Zweitens: eine erfolgreiche Präsenz in sozialen<br />

Medien beruht vor allem darauf, den User in die Aktivitäten<br />

einzubeziehen. So gelangt Ihre Botschaft<br />

auch an Freunde und Kollegen. User begeistert man<br />

besonders mit lehrreichen, unterhaltenden oder interaktiven<br />

Inhalten, oder gemeinsamen (Unternehmen<br />

und User) Verbesserungsmaßnahmen für ein<br />

Produkt oder die Kommunikation.<br />

- Drittens: Plattformen einrichten. Auf sozialen<br />

Mediennetzwerken wollen User kommunizieren<br />

und Informationen teilen, wobei eine Kontrolle der<br />

Inhalte nahezu unmöglich ist. Diese menschliche<br />

Interaktion im Internet ist nicht zu unterschätzen,<br />

denn sie ermöglicht die Beeinflussung einer Marke<br />

oder eines Produktes und das hat Norsk Tipping verstanden.<br />

Die User steuern mit ihren Kommentaren<br />

auf den Plattformen auch das Kaufverhalten und<br />

bilden so durchaus eine Grundlage für den Aufbau<br />

rentabler Geschäfte.<br />

Social networks sollen ihren Usern einerseits ermöglichen,<br />

ihr eigenes Umfeld gestalten und sich mit<br />

Marken austauschen zu können. Andererseits kann<br />

<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

die Marke nur durch rasches Reagieren Vertrauen<br />

gewinnen. Regelmäßige kleine und sorgfältig abgestimmte<br />

Schritte, die auf Mehrwert und offenen Dialog<br />

ausgerichtet sind, sichern einer Lotteriegesellschaft<br />

starke Präsenz in sozialen Netzwerken, was<br />

schliesslich zu neuen Einnahmequellen führen wird.<br />

Ein gut abgestimmtes Paket wird für jede Lotterie<br />

zum leistungsstarken Marketing-Tool. Social <strong>Media</strong><br />

werden auch in Zukunft das Web für individuelle<br />

Interaktionen öffnen – was Unternehmen eine vollkommen<br />

neue Marketingvision eröffnet, die mit traditionellen<br />

Kommunikationsmethoden nichts mehr<br />

gemein hat. Lotterieunternehmen können diese Tatsache<br />

nicht mehr ignorieren. Ist der Zugang zu den<br />

neuen Medien einmal erfolgreich gelungen, wird<br />

sich die neue Strategie für das Unternehmen mit Sicherheit<br />

lohnen.<br />

“Die Rückmeldungen die wir bisher erhalten haben -<br />

erklärt Mette Mørch – enthielten große Neugier über<br />

unsere Marke und viele Anfragen über uns. Unsere<br />

Kunden sagen uns tatsächlich “Na los, macht schneller”.<br />

Wir müssen beobachten, was in diesen Netzwerken<br />

und auch außerhalb dieses Umfelds geschieht<br />

und wir müssen annehmen was, die Anwender über<br />

uns sagen. Wenn jemand zum Beispiel meint: “Ich<br />

gewinne nie im Lotto” – könnte dies schädlich sein,<br />

da es als negativ bewertet wird. Wir müssen schnell<br />

reagieren und die richtige Antwort vermitteln. Durch<br />

unsere Präsenz in sozialen Medien können wir dies<br />

erreichen.”<br />

“Rund 20 Prozent des Markts in Norwegen<br />

wird durch illegale Betreiber von Internet- und<br />

Sportspielen kontrolliert. Dies ist aber ein stabiler<br />

Marktanteil, der nicht gestiegen ist und<br />

eigentlich sogar eine kleine Abnahme erlebt.<br />

Wir sind dennoch einem starken unfairen<br />

Wettbewerb ausgesetzt und der Gebrauch von<br />

sozialen Medien könnte den Auftrag von Norsk<br />

Tipping hervorheben, in dem wir über unsere<br />

Produkte informieren und betonen, dass unsere<br />

Lotterie sich um die Interessen der Gesellschaft<br />

sorgt. Aufgrund viraler Inhalte in sozialen<br />

Medien, könnte es zu besseren Kenntnissen<br />

darüber führen, wer wir sind und wofür wir<br />

stehen,” schließt Hr. Almlid ab.<br />

Hr. Almlid meint: “Ich betrachte soziale Medien als eine interessante Plattform für Spiele mit mehr sozialen<br />

und pädagogischen Eigenschaften, aber im Moment haben wir nicht die Absicht kostenpflichtige<br />

Spiele einzuführen. Wir müssen zuerst eine Strategie entwickeln und, wie wir sagen: Wir müssen gehen<br />

lernen, bevor wir anfangen zu laufen. Soziale Mediennetzwerke können durchaus genutzt werden, um<br />

Leute über unser Spielangebot zu informieren und daran zu interessieren. Heutzutage wird fast alles<br />

über soziale Medien gemacht. Meine Kinder sehen nicht mehr fern, sondern holen sich Informationen<br />

über soziale Medien. Wenn wir effizient bleiben wollen, müssen wir deshalb diese neuen Technologien<br />

übernehmen und es ist unerlässlich für eine Lotterie, diesen Trend anzunehmen.”<br />

19 news 36 april 2011


Are you gAme<br />

for innovAtion ?<br />

As a leading manufacturer in the gaming industry, Morpho is active worldwide and has already delivered close to 200,000<br />

terminals. More than our capacity to meet the market’s current needs, it is our commitment to provide the most innovative<br />

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<strong>social</strong> <strong>Media</strong><br />

Morpho - AG - imagesource - 59 - 10/2010


das neue engaMent­ erlebnis<br />

Erfolgreiche Unternehmen weltweit stellen<br />

kontinuierlich existierende Sichtweisen in<br />

Frage, entwickeln ihre Angebote und halten<br />

Ausschau nach neuen Wegen, alte und neue<br />

Kunden zu erreichen, um ihre Geschäftstätigkeit<br />

auszuweiten und konkurrenzfähig zu<br />

bleiben. Aufgrund des raschen Tempos, in<br />

dem sich die Dinge heutzutage verändern,<br />

gleicht diese Vorgehensweise einem ‚Halbmarathon-Rennen‘,<br />

da Unternehmen nicht<br />

nur schneller werden müssen, um aktuellen<br />

Trends eine Nasenlänge voraus zu sein, sondern<br />

auch Durchhaltevermögen besitzen<br />

müssen, um ihre Stellung am Markt über einen<br />

langen Zeitraum halten zu können. Auch<br />

die Lotterieindustrie muss immer auf Tuchfühlung<br />

mit der Entwicklung bleiben und offen<br />

fürVeränderungen sein.<br />

leRnen sie den neuen<br />

MaRktPlatz kennen<br />

Die sozialen Medien sind ein interaktiver<br />

Treffpunkt des neuen Zeitalters, ein Marktplatz,<br />

der beständig expandiert und fundamentale<br />

Bedürfnisse abdeckt, die schon lange<br />

existierten, bevor die Plattformen selbst entstanden:<br />

das Bedürfnis nach Spaß, sozialem<br />

Umgang, Partnersuche, Zugehörigkeit, Informationsaustausch,<br />

Netzwerkbildung, der Suche<br />

nach und dem Aufbau vonVertrauen. Soziales<br />

Netzwerken ist heute von Bedeutung,<br />

weil es den Menschen die Möglichkeit gibt,<br />

sich zu beteiligen, und den Benutzern Komfort<br />

und Spaß bietet. Es ist ein fortwährender<br />

digitaler Dialog, der große Auswirkungen<br />

nicht nur auf das Privatleben der Menschen,<br />

sondern auch auf die Geschäftswelt hat.<br />

nehMen sie die heRausfoRdeRung<br />

an<br />

Die Lotterieindustrie sollte die Möglichkeiten<br />

ausnutzen, die durch den Gebrauch der sozialen<br />

Medien entstehen. Schließlich haben<br />

Lotterien in aller Welt die Beteiligung ihrer<br />

Spieler immer dadurch erreicht, dass sie Unterhaltungserlebnisse<br />

bieten, die sowohl interessant<br />

sind als auch Spaß machen. Durch<br />

sein Tochterunternehmen INTRALOT Interactive<br />

(I2) kann INTRALOT Lotterien in ihrem<br />

Bestreben unterstützen, die sozialen Medien<br />

zum ihrem geschäftlichenVorteil zu nutzen.<br />

seien sie kReativ –<br />

bilden sie PaRtneRschaften<br />

INTRALOT ist sich dieser Trends in der sozialen<br />

Sphäre wohl bewusst und führt in seinem<br />

weltweiten Betrieb Schritt für Schritt<br />

eine effektive Social-Networking-Kampagne<br />

durch, die den Spielern ein verbessertes Gaming-Erlebnis<br />

bietet und dabei gleichzeitig<br />

die Investitionskosten auf ein Mindestmaß<br />

beschränkt. INTRALOT glaubt, dass die sozialen<br />

Medien eine sehr wichtige Rolle in der<br />

gemeinsamen Strategie jeder Lotterie spielen,<br />

mit der es partnerschaftlich verbunden<br />

ist, und hat deshalb lokale Partnerschaften<br />

gebildet, die den Lotterien ermöglichen, Angebote<br />

zu entwickeln, die auf die Internetdemographie<br />

des jeweiligen Rechtssystems<br />

zugeschnitten sind. INTRALOT ist außerdem<br />

Partnerschaften mit Medienunternehmen<br />

undWerbeagenturen eingegangen, damit das<br />

Leistungsvermögen dieser Marketingwerkzeuge<br />

auch seinen interaktiven Angeboten<br />

und Einzelhandelsangeboten zugute kommt.<br />

gaMes4all: sPiele füR alle<br />

Da Spaß einer der Hauptgründe ist, aus denen<br />

sich die Menschen in sozialen Medien<br />

aktiv sind, hat INTRALOT sein Gaming-Angebot<br />

um Player-to-Player-Spiele für soziale<br />

Netzwerke erweitert, in denen dieTeilnehmer<br />

direkt miteinander spielen. Dieses Erlebnis<br />

erstreckt sich über das komplette Spektrum<br />

des Gaming-Angebots von INTRALOT, während<br />

der Prozess der Schaffung neuer Spiele<br />

niemals zum Stillstand kommt.<br />

soziale Medien: zÖgeRn sie<br />

noch?<br />

• 100.000.000 Videos auf YouTube (65.000<br />

neueVideos pro Tag)<br />

• 500.000 Facebook-Nutzer weltweit, was<br />

jede 13. Person bedeutet<br />

• In den USA besitzen 72 % des Publikums<br />

mit Internetanschluss ein Profil in sozialen<br />

Medien<br />

• 22 % der Fortune-500-Unternehmen haben<br />

inzwischen einen öffentlich zugänglichen<br />

Blog<br />

• Die Nutzung von Social-Networking-Sites<br />

unter Internetnutzern im Alter von 55 bis<br />

64 Jahren nahm letztes Jahr um 88 % zu<br />

• 87 % vertrauen der Empfehlung eines<br />

Freundes mehr als der Rezension eines<br />

Kritikers<br />

• 91 % sagen, dass Verbraucherinhalte die<br />

wichtigste Hilfe für Kaufentscheidungen<br />

sind<br />

geWinnen sie folloWeR und<br />

fans – seien sie eRfolgReich Mit<br />

engaMent<br />

INTRALOT hat soziale Netzwerke bereits<br />

in seine integrierten Marketingkampagnen<br />

eingebunden und ermuntert die Menschen<br />

zur Teilnahme am Gespräch. Sites mit von<br />

Benutzern erstellten Inhalten zählen weltweit<br />

zu den meistbesuchten Sites und sind<br />

unentbehrliche Werkzeuge, die INTRALOT<br />

in der 360-Grad-Marketingkampagne einer<br />

Lotterie über deren gesamte B2C-Aktivitäten<br />

hinweg einsetzen kann. Da die Menschen<br />

einen Prozess des EnGAMEnt mit der Marke<br />

einer Lotterie erleben, werden sie faktisch zu<br />

Sprechern dieses Unternehmens und helfen,<br />

seine Botschaften augenblicklich und mit<br />

minimalen Kosten zu verbreiten. Darüber<br />

hinaus investiert INTRALOT, während sich<br />

PReMiuM PaRtneRs<br />

21 news 36 april 2011<br />

Internetnutzer den sozialen Medien zuwenden,<br />

inWerkzeuge zum Management der Online-Reputation,<br />

um sicherzustellen, dass die<br />

Präsenz seiner Kunden in der Online-Sphäre<br />

und in sozialen Netzwerken sorgfältig gepflegt<br />

wird. Geschäftsanalytik für soziale Medien<br />

und Echtzeit-Analyseberichte sind Teil<br />

der Strategie von INTRALOT, um den Ruf des<br />

Unternehmens zu überwachen, Erkenntnisse<br />

über das Zielpublikum zu erlangen und sich<br />

an den online stattfindenden Gesprächen zu<br />

beteiligen.<br />

Wussten sie, dass sie ein ‚as iM<br />

äRMel‘ haben?<br />

Erfolgreiche Geschäftstätigkeit erfordert,<br />

fokussiert zu bleiben, hängt aber auch von<br />

der Fähigkeit ab, sich an die ständigen Veränderungen<br />

der Umfelder anzupassen. Der<br />

Erfolg von INTRALOT gründet sich so stark<br />

auf diese Eigenschaften, dass sie zu einem<br />

Schwerpunkt erhoben wurden, um Trends<br />

und ihre Manifestationen genau zu verfolgen.<br />

Dank seiner breit gefächerten und langjährigen<br />

Erfahrung als Betreiber, Handelspartner<br />

oder Anbieter von integrierten und innovativen<br />

Technologielösungen über Märkte und<br />

Regionen hinweg verfügt INTRALOT über<br />

Beweglichkeit und Flexibilität. INTRALOT hat<br />

erkannt, dass die sozialen Medien nicht nur<br />

ein neuer Trend sind, sondern ein neues und<br />

leistungsstarkes Marketingwerkzeug, eines,<br />

das es bereits in verschiedenen Geschäftsbereichen<br />

und Ländern wie Italien, Marokko,<br />

Türkei und Peru einsetzt. Lotterien können<br />

das Know-how und die Strategie von INT-<br />

RALOT ausnutzen, um in diese unbekannte<br />

und doch herausfordernde Welt einzutreten<br />

und in den Genuss der zahlreichen vorteilhaften<br />

Möglichkeiten zu kommen, die sie bietet.


“gefällt” ihRen sPieleRn ihR<br />

unteRnehMen? sPieleRbindung<br />

iM facebook­zeitalteR<br />

Ab und zu passiert etwas, dass die Welt verändert.<br />

Facebook hat genau das getan; es hat<br />

die Internet-Welt auf den Kopf gestellt. Es<br />

gibtderzeit500MillionenFacebook-Nutzer 1 ,<br />

von denen sich 53 % täglich einloggen 2 . Damit<br />

hat Facebook für viele Millionen Menschen<br />

eine sehr hohe Priorität. Viele melden<br />

sich morgens auf ihrer Facebook-Seite<br />

an, bevor sie irgendetwas anderes machen.<br />

Das Internet ist nicht länger ein anonymer<br />

Haufen von Menschen und Unternehmen<br />

– heute geht es um Verbindungen, Freunde<br />

und Freunde von Freunden. Facebook- und<br />

Twitter-Nutzer leben ihr Leben mehr und<br />

mehr online. Sie teilen ihre Fotos, was ihnen<br />

gefällt oder nicht gefällt und ihre Statusmeldungen<br />

jede Minute eines jeden Tages mit<br />

der ganzenWelt.<br />

Die Mund-zu-Mund-Propaganda entwickelt<br />

sich schnell zum wichtigsten Tool. Es<br />

ist mittlerweile fünfmal wahrscheinlicher,<br />

dass Verbraucher positiv auf eine Produktbesprechung<br />

oder eine Empfehlung eines<br />

anderen Verbrauchers reagieren. Studien<br />

haben gezeigt, dass 53 % der Twitter-Benutzer<br />

in ihren Tweets 3 Unternehmen und Produkte<br />

empfehlen und dass 67 % der Käufer<br />

online mehr ausgeben, nachdem sie Empfehlungen<br />

ihres Online-Freundeskreises gesehen<br />

haben 4 .<br />

Es ist also kaum überraschend, dass 63 % 5<br />

der Unternehmen heutzutage soziale Medien<br />

als Teil ihrer Marketingstrategie nutzen.<br />

Facebook, Blogs, Twitter und Kundenbewertungen<br />

gelten als die effektivsten Taktiken,<br />

um Kunden dazu zu bringen, Produkte online<br />

anzupreisen 6 . Verbraucher erwarten zunehmend<br />

einen Online-Dialog mit Marken.<br />

Wenn sie auf Tripadvisor von einer negativen<br />

Erfahrung berichten, erwarten sie eine<br />

Antwort. Wenn sie auf Twitter eine Frage<br />

stellen, erwarten sie, dass die Marke antwortet,<br />

und zwar schnell. Eines der größten Risiken<br />

für Marken ist es, in der heutigen Welt<br />

im Internet stumm zu bleiben.<br />

gezielte WeRbung<br />

Was an der Verbraucherinteraktion auf sozialen<br />

Medien wirklich anders ist, ist das Maß<br />

an Details, die Menschen bereit sind, über<br />

sich selbst preiszugeben, und die Technologie<br />

ermöglicht es Lotterien nun, ihre Spieler<br />

gezielt auf der Grundlage ihres Verhaltens<br />

im Internet und der Informationen, die sie<br />

anderen bereitstellen, anzusprechen.<br />

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Es<br />

ist Samstag und eine Frau, die gelegentlich<br />

Lotto spielt, checkt ihre Facebook-Seite und<br />

sieht, dass ihrer Freundin die Ziehung an<br />

diesem Abend “gefällt”. Sie wird auf die Ziehung<br />

aufmerksam und kommentiert: “Wie<br />

hoch ist der Jackpot?” Die beiden Freundinnen<br />

beginnen zu diskutieren, was sie machen<br />

würden, wenn sie einen großen Jackpot<br />

gewinnen würden und die jeweiligen<br />

Freunde der beiden sehen diese Diskussion,<br />

nachdem sie sich angemeldet haben, und<br />

nehmen dann ebenfalls an dem Gespräch<br />

teil und erzählen von ihren Träumen des<br />

großen Gewinns. Eine gezielte Werbung, die<br />

an diesemTag geschaltet wird und in der unter<br />

Angabe eines Links auf die Ziehung hingewiesen<br />

wird, um Spieler auf die Website<br />

der Lotterie zu bringen, hätte gute Chancen,<br />

die Aufmerksamkeit und das Interesse, die<br />

infolge des Gesprächs dieser beiden Freundinnen<br />

geweckt wurden, in tatsächliche<br />

Handlungen zu verwandeln, den Besuch<br />

der Website zu erhöhen und damit auch die<br />

Einnahmen zu steigern.<br />

facebook­seiten<br />

Facebook zieht Menschen unterschiedlichsten<br />

Hintergrunds und eine hohe Anzahl von<br />

Nutzern an. Es ist also sehr wahrscheinlich,<br />

dass viele von ihnen auch Lotto-Spieler<br />

sind. Wenn auf Facebook eine offizielle <strong>Lotteries</strong>eite<br />

erstellt wird, können Verbraucher<br />

zu der Lotterie sagen: “Gefällt mir”. Es gibt<br />

viele verschiedene Motivationen, ein Fan<br />

zu werden oder für eine Marke “gefällt mir”<br />

anzugeben. Die Möglichkeit der Selbstdarstellung,<br />

die Möglichkeit, mit gleichgesinnten<br />

Verbrauchern in Kontakt zu treten oder<br />

Informationen über die Marke zu erhalten<br />

und mit dieser zu interagieren sind alles<br />

Gründe, ein Fan einer Marke zu werden.<br />

Oder Menschen wollen einfach nur über<br />

Werbeaktionen und Sonderangebote auf<br />

dem Laufenden gehalten werden. Da es viele<br />

verschiedene Motivationen gibt, werden<br />

die Erwartungen der Spieler, wie Lotterien<br />

auf Facebook mit ihnen interagieren sollten,<br />

auch variieren und ein “gefällt mir” kann<br />

auf viele verschiedene Arten interpretiert<br />

1 Facebook-Präsentation beim EL Seminar Jan. 2011<br />

2 Facebook-Präsentation beim EL Seminar Jan. 2011<br />

3 ROI Research for Performance, Juni 2010<br />

4 Internet Retailer, September 2009<br />

5 Econsultancy / Guava UK Search Engine Marketing Benchmark Report April 2009<br />

6 Elektronische Handelsumfrage mit 117 Unternehmen, September 2009<br />

7 Facebook-Mitglied Snugz, status update 14. Okt. 2010<br />

PReMiuM PaRtneRs<br />

22 news 36 april 2011<br />

werden. Die Botschaft für Lotterien, die sich<br />

diesbezüglich auf den Weg machen, ist, vorsichtig<br />

vorzugehen und auf die Reaktionen<br />

der Spieler zu hören. Informationen fließen<br />

in beide Richtungen und Spieler werden sofort<br />

auf eine Werbebotschaft reagieren und<br />

damit schnelles Feedback bereitstellen, so<br />

dass nicht länger in Marktforschung investiert<br />

werden muss.<br />

Mund­zu­Mund­PRoPaganda<br />

Natürlich wird es nicht nur positives Feedback<br />

geben. Facebook und andere Social<br />

Networking-Seiten werden unweigerlich<br />

sowohl negative als auch positive Kommentare<br />

hervorrufen und Lotterien müssen sich<br />

aktiv und unmittelbar an Gesprächen beteiligen,<br />

um so zu zeigen, dass es ihnen wichtig<br />

ist, was ihre Gemeinschaft zu sagen hat. Dies<br />

bietet die Möglichkeit, schlechte Erfahrungen<br />

oder Beschwerden in positive Erfahrungen<br />

zu verwandeln und bei der Schaffung<br />

einer engagierten Fangemeinde zu helfen,<br />

der die Lotterie gut genug gefällt, um die<br />

Marke in ihrem Facebook-Freundeskreis<br />

anzupreisen und damit die wertvolle Mundzu-Mund-Propaganda<br />

zu betreiben.<br />

ihRe MaRke schützen<br />

Lotterien müssen sich auch vor inoffiziellen<br />

Seiten schützen. Wenn ein Markenname<br />

nicht registriert ist und keine offizielle Seite<br />

erstellt wird, wird jemand anders dies unweigerlich<br />

tun. Es ist gut dokumentiert, dass<br />

es bei Facebook in derVergangenheit immer<br />

wieder Fans, Partner und sogar einzelne<br />

Gegner einer Marke gab, die inoffizielle Seiten<br />

erstellt haben, die inWirklichkeit offiziell<br />

aussahen. Es gibt tatsächlich mindestens 15<br />

inoffizielle EuroMillions gewidmete Facebook-Seiten,<br />

mit einer kombinierten Fangemeinde<br />

von mehr als 2000 Personen.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass<br />

soziale Medien nicht wieder von der Bildfläche<br />

verschwinden werden und dass man<br />

500 Millionen “Freunde” nicht ignorieren<br />

kann. Soziale Medien sind für Lotterien eine<br />

hervorragende Möglichkeit, um Kundenbeziehungen<br />

aufzubauen und wertvolles<br />

Feedback zu erhalten, Werbung gezielter<br />

zu schalten, eine Gemeinschaft von Befürwortern<br />

zu schaffen, Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

zu betreiben und letztendlich die<br />

Umsätze zu steigern.<br />

Um ein Facebook-Mitglied zu zitieren:<br />

“letztendlich bedaueRn WiR<br />

nuR die chancen, die WiR nicht<br />

eRgRiffen haben, die beziehungen,<br />

voR denen WiR angst hatten,<br />

und die entscheidungen, Mit<br />

denen WiR zu lange geWaRtet<br />

haben.” 7


deR zukunft entgegen<br />

vielfältige MÖglichkeiten füR lotteRien, an<br />

deR beliebtheit von sozialen netzWeRken Wie<br />

facebook teilzuhaben<br />

von Rick Weil, geschäftsführer von sciplay<br />

sciPlay ist ein zusaMMenschluss<br />

von scientific gaMes<br />

und Playtech<br />

In weniger als einem Jahrzehnt haben Facebook®<br />

und seine verwandten sozialen<br />

Netzwerke die Art und Weise verändert, in<br />

der Millionen Menschen auf der ganzen<br />

Welt miteinander kommunizieren und<br />

aufeinander einwirken. Was soziale Netzwerke<br />

wie Facebook geschafft haben ist,<br />

einen benutzerdefinierten Raum zu kreieren,<br />

in dem eine Verbindung zwischen einem<br />

Netzwerk aus Freunden, Familie, Bekannten<br />

und Personen mit gemeinsamen<br />

Interessen stattfinden kann. Während das<br />

Surfen im Internet in der Vergangenheit<br />

eine eher einsame Aktivität war, ermöglichen<br />

soziale Netzwerke heute dasselbe im<br />

einem Format, das dem Benutzer das Gefühl<br />

gibt, einer Gruppe anzugehören.<br />

Die Lotterien stehen an erster Stelle, um<br />

von dieser neuen zwischenpersönlichen<br />

Dynamik zu profitieren. In den letzten<br />

Jahren sind die erfolgreichsten Lotterien<br />

dadurch gewachsen, dass sie ihre Kunden<br />

beobachtet, ihr Verhalten geformt und<br />

sie sich ihren Gewohnheiten angepasst<br />

haben. Mehr und mehr Kunden verbringen<br />

bedeutungsvolle Zeit im Internet<br />

innerhalb von Facebook. Um von dieser<br />

sozialen Mediendynamik zu profitieren,<br />

unternehmen die Lotterien gemeinsame<br />

Anstrengungen, die Verkäufe über das Internet<br />

zu steigern. Es ist daher keine Überraschung,<br />

dass viele Lotterien eine aktive<br />

Präsenz in Facebook aufgebaut haben.<br />

Mit dieser zunehmenden Dynamik in den<br />

kommunikativen Medien ist die Lotterieindustrie<br />

gegenwärtig in einer beneidenswerten<br />

Position, um an der zunehmenden<br />

Anzahl von Gesellschaftspielern teilzuhaben,<br />

die gleichzeitig regelmässige Besucher<br />

der sozialen Netzwerkseiten sind.<br />

Tatatsächlich zeigen die Trends einer Studie<br />

mit 1.200 Befragten in den USA und<br />

Grossbritannien, die letztes Jahr unter<br />

dem Titel “2010 Social Gaming Research”<br />

von dem Unternehmen Information Solutions<br />

Group durchgeführt wurde, ein<br />

weites Panorama für Lotterien in ihrem<br />

Versuch, an der wachsenden Spielergemeinschaft<br />

in den sozialen Netzwerken<br />

teilzuhaben. Zu den wichtigsten Punkten<br />

gehören folgende:<br />

• Das Durchschnittsalter von Spielern<br />

in sozialen Netwerken ist 43, wovon<br />

55% Frauen sind; diese demographischen<br />

Daten entsprechen deutlich<br />

dem typischen <strong>Lotteries</strong>pieler<br />

• Von den Befragten spielen 95% mehrmals<br />

die Woche Gesellschaftsspiele,<br />

davon beinahe zwei Drittel (64%) sogar<br />

mehrmals am Tag<br />

• Zwei Drittel (66%) der Spieler verbringen<br />

mehr als eine Stunde pro Woche<br />

mit Gesellschaftspielen und mehr als<br />

ein Viertel davon (28%) spielen sechs<br />

oder mehr Stunden<br />

• Fast die Hälfte der Spieler (49%) verbringen<br />

zwischen 30 Minuten und<br />

zwei Stunden in einem typischen Gesellschaftsspiel<br />

• Beeindruckende 83% der Spieler spielen<br />

hauptsächlich in Facebook, weitab<br />

gefolgt von MySpace mit 24%<br />

• Mehr als die Hälfte der Befragten (53%)<br />

gab als primären Grund für das Spielen<br />

von Gesellschaftsspielen an: “Ich mag<br />

den Spass und die Aufregung”<br />

Diese Daten sollten für Lotterien ermutigend<br />

sein, da es bei ihnen genau darum<br />

geht, Spiele mit Spass und Unterhaltung für<br />

die Endbenutzer anzubieten, während sie<br />

ihre Möglichkeiten innerhalb der sozialen<br />

Netzwerke abschätzen. Studien haben gezeigt,<br />

das es eine grosse Überschneidung<br />

zwischen Personen gibt, die normale Spiele<br />

wie Poker, Bingo und andere kasinobasierte<br />

Spiele im Internet spielen, und solchen, die<br />

<strong>Lotteries</strong>piele bevorzugen.<br />

Behält man dies in Gedanken, sollten die<br />

Lotterien aktiv daran arbeiten, ihre Position<br />

innerhalb der sozialen Netzwerke zu kultivieren.<br />

In dem Sinne wie Lotterien vor allem<br />

der Unterhaltung und dem Spielen dienen,<br />

sollte dies auch über ihre Darstellung in den<br />

sozialen Netzwerken gesagt werden. Mit der<br />

Identifizierung der besten Möglichkeiten,<br />

um in das weit genutzte Netzwerk von Gesellschaftsspielen,<br />

die man innerhalb von<br />

sozialen Netzwerken wie Facebook findet,<br />

einzutauchen, ergibt sich ein natürlicher<br />

Weg für die Lotterien, eine breite Präsenz<br />

in diesem kundengeprägten Raum aufzubauen.<br />

Diese Präsenz kann im Folgenden<br />

dazu ausgebaut werden, die Verkäufe im<br />

Einzelhandelsgeschäft zu erhöhen und eine<br />

durchgehende Kundenzufriedenheit zu erzielen.<br />

Gleichzeitig kämpfen die Lotterien mit der<br />

Frage, wie sie eine soziale Medienstrategie<br />

entwickeln können, die gleichzeitig ihre<br />

breite Präsenz im traditionellen Einzelhandelsgeschäft<br />

erhöht. Die Lotterieagenten<br />

möchten sich nicht von den Lotterien ent-<br />

PReMiuM PaRtneRs<br />

23 news 36 april 2011<br />

rechtet fühlen, sondern erwarten, dass die<br />

Aktivitäten der Lotterien in den sozialen<br />

Netzwerken das gesamte Lotteriegeschäft<br />

antreiben, ohne den materiellen Kanal zu<br />

beeinträchtigen.<br />

Sciplay erkennt deutlich das geschäftsbringende<br />

Potenzial, das sich in Facebook und<br />

anderen sozialen Netzwerken verbirgt, und<br />

arbeitet aktiv daran, Technologien zu entwickeln,<br />

die <strong>Lotteries</strong>piele, Wetten im Internet<br />

und Gesellschaftspiele miteinander verbindet.<br />

In unserer Vorstellung ist das Ergebnis<br />

eine nahtlose Welt, in der die Aktivität des<br />

Konsumenten beim Lotterieagenten beginnt,<br />

sich auf das Internet ausweitet, in<br />

den sozialen Netwerken zur Blüte kommt<br />

und den Konsumenten zuletzt zurück zum<br />

Agenten und zum traditionellen Einzelhandelsgeschäft<br />

führt, alles in allem in einer<br />

Weise, die den durchgehenden Spass und<br />

die Unterhaltung der Spiele erhöht.<br />

In diesem Frühjahr planen wir, unsere<br />

nächsten Entwicklungen auf den Markt zu<br />

bringen. Die aufkeimende Welt der sozialen<br />

Netzwerke ist der perfekte Ort, um das Potenzial<br />

von <strong>Lotteries</strong>pielen zu erhöhen. Um<br />

dies erfolgreich durchzuführen, benötigen<br />

wir einen proaktiven und kreativen Ansatz,<br />

der weit darüber hinaus geht, eine Facebook-Fanseite<br />

einzurichten. Wir glauben,<br />

dass wir eine unwiderstehliche Formel gefunden<br />

haben, unsere Industrie der papiergedruckten<br />

<strong>Lotteries</strong>cheine mit der sozialen<br />

Zusammenschaltung von Netzwerken wie<br />

Facebook zu integrieren und wir freuen<br />

uns darauf, ein Vorreiter für die Industrie zu<br />

sein. Also, bleiben Sie dran…<br />

übeR sciPlay<br />

Sciplay International SARL, ein Zusammenschluss<br />

von Scientific Games Global<br />

Gaming SARL (“Scientific Games”) und<br />

Playtech Services (Cyprus) Ltd. (“Playtech”),<br />

wurde gegründet, um den von der Regierung<br />

unterstützten und regulierten Spieloperatoren<br />

die aktuellesten Versionen von<br />

interaktiven Technologien zu liefern. Dieser<br />

Zusammenschluss kombiniert die von<br />

Playtech gefeierte B2B Software für Internetspiele<br />

und deren Inhalt mit der beinahe<br />

40jährigen B2G-Erfahrung von Scientific<br />

Games bei der Entwicklung von verlässlichen,<br />

gewinnbringenden und verantwortlichen<br />

Spiellösungen für die Regierung. Für<br />

weitere Informationen besuchen Sie unsere<br />

Webseite www.sci-play.com


die belgisChe<br />

eu-PräsideNtsChaFt<br />

Da die belgische Regierung<br />

immer an vorderster Front für<br />

die Bewahrung der nationalen<br />

restriktiven Glücksspielregime vor dem<br />

Europäischen Gerichtshof eingetreten<br />

ist und es scheint, dass die Belgier<br />

wohlbekannt sind für ihr Talent,<br />

Konsens herbeizuführen, waren alle<br />

Augen auf die belgische Regierung<br />

gerichtet, als diese im Juli 2010 den<br />

Vorsitz der Ratsarbeitsgruppe<br />

übernahm, um Glücksspieldienstleistungen<br />

zu diskutieren. Mit<br />

der klaren Unterstützung vieler<br />

Mitgliedsstaaten, die Entwicklungen<br />

trotz des Fehlens einer Regierung<br />

zu beschleunigen, schien es, dass<br />

Belgien alles vorgekehrt hatte, um die<br />

notwendigen Schritte umzusetzen.<br />

Und tatsächlich, von Tag eins an stellte<br />

die belgische Ratspräsidentschaft klar,<br />

dass sie eine sehr ambitionierte Agenda<br />

und ein Ziel hatte, nämlich einen<br />

Beschluss des Rates im Hinblick auf<br />

Glücksspieldienstleistungen in der EU<br />

herbeizuführen.<br />

AneinemPunkt,andemineinemSektor,<br />

der so sensibel ist wie Glücksspieldienstleistungen,<br />

nationale Regelungen<br />

und Entwicklungen so divergent sind,<br />

scheint der Versuch, einen Konsens<br />

zwischen allen 27 Mitgliedsstaaten –<br />

die tatsächlich auch Malta umfassen<br />

– im Hinblick auf irgendein mit dem<br />

Glücksspiel verbundenes Thema eine<br />

wirkliche Herausforderung zu sein. Dies<br />

hielt die belgische nationale Lotterie<br />

und die belgische Glücksspielkommission<br />

jedoch nicht davon ab,<br />

die Tagesordnung und die Aktivitäten<br />

der belgischen Präsidentschaft<br />

vorzubereiten. Tatsächlich führte die<br />

Kooperation zwischen den beiden<br />

mit der politischen Unterstützung<br />

der relevanten Kabinette und unter<br />

der Aufsicht der ständigen Vertretung<br />

Belgiens in der EU zur Aufstellung eines<br />

weit gefassten Glücksspielprogrammes,<br />

das die erste offizielle Kooperation<br />

mit der Europäischen Kommission<br />

umfasste.<br />

Alles in allem wurden sechs Sitzungen<br />

einberufen, um die im Folgenden<br />

genanntenThemen zu diskutieren, über<br />

welche die belgische Präsidentschaft<br />

im Juli 2010 ihre Absicht bekannt gab,<br />

eine Beschlussfassung des Rates zu<br />

erreichen: die Notwendigkeit und<br />

mögliche Pflichten einer nationalen<br />

Behörde, die grundsätzlichen<br />

Probleme grenzüberschreitenden<br />

Online-Glücksspiels und die<br />

nachhaltigen Beiträge der Lotterien<br />

für die Gesellschaft. Darüber hinaus<br />

wurden zwei Konferenzen abgehalten.<br />

Die erste Konferenz am 12.10.2010<br />

konzentrierte sich auf die Rolle des<br />

Regulators und wurde offiziell in<br />

Kooperation mit der Europäischen<br />

Kommission organisiert. Die zweite<br />

am 16.11.2010 war eine Initiative der<br />

belgischen nationalen Lotterie und<br />

konzentrierte sich auf die nachhaltige<br />

Rolle der Beiträge von Lotterien für die<br />

Gesellschaft. Beide Konferenzen waren<br />

ein bemerkenswerter Erfolg und trugen<br />

signifikant zum konstruktiven Ergebnis<br />

der belgischen Präsidentschaft bei.<br />

Zurzeit wird das Grünbuch betreffend<br />

das Online-Glücksspiel von der<br />

Kommission erwartet, dessen<br />

Erscheinungsdatum systematisch<br />

nach hinten verschoben wurde. Es<br />

war eine große Herausforderung<br />

für die Präsidentschaft, bestimmte<br />

Mitgliedsstaaten zu überzeugen, dass<br />

Diskussionen über die fundamentalen<br />

Fragen, wie sie die Belgier vorschlugen,<br />

zu beginnen sind. Nichtsdestoweniger<br />

konnte eine sehr große Mehrheit<br />

der Mitgliedsstaaten von der<br />

Notwendigkeit der Ratsbeschlüsse in<br />

diesem Bereich überzeugt werden und<br />

machten jede Anstrengung, um so<br />

konstruktiv wie möglich zu sein. Nach<br />

vielen bilateralen Verhandlungen über<br />

einige sehr problematische Themen<br />

und profunde Diskussionen zwischen<br />

der Kommission, der Präsidentschaft<br />

und vielen Delegationen erreichten die<br />

27 Mitgliedsstaaten eine gemeinsame<br />

Position im Hinblick auf die Themen,<br />

die die Präsidentschaft vorgeschlagen<br />

hatte. Gegen Ende, bevor die<br />

Entscheidung zu treffen war, ob eine<br />

RechtsfRagen<br />

24 news 36 april 2011<br />

Philippe Vlaemminck<br />

Beschlussfassung im Rat erreicht<br />

werden kann oder nicht, zeigte sogar<br />

die maltesische Delegation so etwas wie<br />

ein konstruktives Verhalten während<br />

einer Sondersitzung, die einige<br />

wenige Tage vor der Präsentation der<br />

Beschlussfassung vor dem Ausschuss<br />

der ständigen Vertreter organisiert<br />

worden war.


ein weiterer schritt nach<br />

Vorne in richtung einer<br />

nachhaltigen (online)<br />

glücKsspielpolitiK<br />

Annick Hubert<br />

In der “Beschlussfassung betreffend die<br />

Rahmenbedingungen für Glücksspiele<br />

und Wetten in den EU-Mitgliedsstaaten”<br />

sind die Mitgliedsstaaten<br />

übereingekommen, dass Online-<br />

G l ü c k s s p i e l d i e n s t l e i s t u n g e n<br />

aufgrund ihrer Natur globale<br />

Herausforderungen darstellen, die<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Darüber hinaus wurde anerkannt,<br />

dass die EU-Mitgliedsstaaten mit<br />

verschiedenen grenzüberschreitenden<br />

Themen konfrontiert und dabei<br />

übereingekommen sind, Fortschritte<br />

zu erzielen, in der Absicht, die<br />

damit verbundenen Probleme zu<br />

bewältigen. Die Beschlüsse des Rates<br />

halten fest, dass die Notwendigkeit,<br />

Glücksspieldienstleistungen effektiv<br />

zu regeln, erfordert, dass die<br />

Mitgliedsstaaten die Bereitstellung<br />

von Glücksspieldienstleistungen in<br />

ihren Territorien durch öffentliche<br />

Aufsichtsbehörden überwachen<br />

und wurden verschiedene<br />

mögliche Hauptpflichten solcher<br />

Aufsichtsbehörden identifiziert.<br />

Die Mitgliedsstaaten kamen auch<br />

überein, dass der grenzüberschreitende<br />

Charakter der verschiedenen Themen<br />

erfordert, dass die Mitgliedsstaaten<br />

enger zusammenarbeiten. Solche<br />

eine Zusammenarbeit zwischen den<br />

Mitgliedsstaaten ist erforderlich, um<br />

das Ziel, die Möglichkeiten und die<br />

Mechanismen zu prüfen, die erforderlich<br />

sind, um Information betreffend<br />

Glücksspielbetreiber, den Schutz der<br />

Konsumenten und die Integrität der<br />

Spiele miteinander auszutauschen,<br />

um administrative Hürden zu<br />

minimieren und die Identifikation und<br />

den Austausch von “Best Practices”<br />

im Hinblick auf den Spielerschutz<br />

und technologische Hilfsmittel für<br />

effektive Kontrolle und Maßnahmen<br />

des Glücksspiels mit Verantwortung<br />

zu ermöglichen. Die Beschlussfassung<br />

des Rates erwähnt ausdrücklich das<br />

Internal Market Information System<br />

(IMI) als ein geeignetes Hilfsmittel, um<br />

die Kooperation der Verwaltungen im<br />

BereichderGlücksspieldienstleistungen<br />

zu vereinfachen.<br />

Im Hinblick auf das letzte Thema haben<br />

die Mitgliedsstaaten anerkannt, dass<br />

finanzielle Beiträge insbesondere von<br />

staatlichen oder staatlich lizenzierten<br />

Lotterien eine wichtige Rolle für die<br />

Gesellschaft spielen, etwa beispielsweise<br />

durch die Aufbringung von<br />

Mitteln für Zwecke des Allgemeinwohls<br />

(Good Causes), sei dies direkt oder<br />

indirekt.<br />

Es besteht die einhellige Meinung,<br />

dass diese spezifische Rolle in den<br />

Diskussionen auf europäischer Ebene<br />

anerkannt werden soll.<br />

Diese Beschlussfassungen des Rates<br />

schaffen die erste gemeinsame<br />

Position des Rates im Bereich des<br />

Glücksspiels, wohingegen die<br />

Aktivitäten der vorangegangenen<br />

Präsidentschaften auf die Formulierung<br />

von Fortschrittsberichten der<br />

Präsidentschaft – wenn auch sehr<br />

nützliche – beschränkt waren. Es ist klar,<br />

dass die Beschlussfassungen nicht ohne<br />

die umfassendenVorbereitungsarbeiten<br />

der französischen, schwedischen<br />

und spanischen Präsidentschaften<br />

hätten erreicht werden können. Die<br />

Beschlussfassungen des Rates sind<br />

ein klares politisches Zeichen der<br />

Mitgliedsstaaten an die Europäische<br />

RechtsfRagen<br />

25 news 36 april 2011<br />

Kommission, die deutlich zeigen,<br />

was sie exakt wollen. Dies ist sehr<br />

wichtig, im Zusammenhalt mit dem<br />

anstehenden Grünbuch, dessen<br />

Ergebnis die zukünftige Landschaft<br />

für Glücksspieldienstleistungen in der<br />

EU formen wird. Es ist nun Aufgabe<br />

der ungarischen Präsidentschaft, die<br />

Mitgliedsstaaten durch eine mehr<br />

auf den Inhalt bezogene Diskussion<br />

basierend auf den Themen, die<br />

unter belgischer Präsidentschaft<br />

vereinbart werden konnten, zu führen,<br />

insbesondere im Hinblick auf die<br />

Zusammenarbeit zwischen allen 27<br />

Mitgliedsstaaten.<br />

Neben der Tatsache, dass ein<br />

wohlverdienter Dank an die belgische<br />

nationale Lotterie und die ständige<br />

Vertretung Belgiens in der EU geleistet<br />

werden soll, insbesondere an Herrn<br />

Michael Aendenhof, scheint es auch<br />

angebracht, die bemerkenswerten<br />

Anstrengungen zu erwähnen,<br />

die die Europäische Kommission<br />

(Generaldirektion für den Binnenmarkt)<br />

gemacht hat, um die Ansichten der<br />

verschiedenen Mitgliedsstaaten<br />

einander anzugleichen und<br />

eine Beschlussfassung über die<br />

genannten Themen zu erreichen.<br />

In der Überzeugung, dass die<br />

Beschlüsse des Rates im Hinblick<br />

auf Glücksspieldienstleistungen<br />

notwendig sind, um eine nachhaltige<br />

Lösung für die Zukunft zu finden,<br />

hat die Europäische Kommission der<br />

belgischen Präsidentschaft große<br />

Unterstützung geleistet.<br />

Wir hoffen daher, dass dadurch das<br />

Klima für ein sehr konstruktives erstes<br />

Halbjahr 2011 geschaffen wurde, das<br />

durch die Annahme des Grünbuchs<br />

betreffend Online-Glücksspiel Mitte<br />

März und durch die Anhörung<br />

aller relevanten Interessengruppen<br />

dominiert werden wird.<br />

Philippe VLAEMMINCK<br />

& Annick HUBERT


die NeueN dataCeNter der<br />

Umsetzung von Echtzeit-Spielsystemen, Verwaltung<br />

des Datenflusses, Entwicklung spezifischer Software -<br />

die Française des Jeux ist vor allem ein Hightech-Unternehmen.<br />

Mit einem Mitarbeiteranteil von 30 % stellt<br />

der Informatikbereich das Rückgrat der Française des<br />

Jeux dar.<br />

Das Dual Datacenter von Vitrolles ist die spitzentechnologische<br />

Antwort auf verschiedenste Fragen: Die<br />

Gewährleistung eines kontinuierlichen 24/7-Betriebs<br />

des Unternehmens, sowie die absolut sichere Entwicklung<br />

und Umsetzung des Geschäftsbetriebes.<br />

Die Tätigkeit der Française des Jeux, die im französischen<br />

Mutterland und in den Überseegebieten aktiv<br />

ist, basiert auf störungsfreier und vollkommen sicherer<br />

Datenverarbeitung, rund um die Uhr an 7 Tagen der<br />

Woche. Dies bedeutet, dass Verlässlichkeit, Verfügbarkeit<br />

und Integrität der Daten gegen interne (technische<br />

Pannen) und externe (Naturereignisse) Einflüsse garantiert<br />

werden müssen.<br />

Die Française des Jeux beschloss 2006 auf Grundlage<br />

der Ergebnisse einer Dauerbetriebsanalyse die Stärkung<br />

ihrer Informatik-Struktur durch die Schaffung<br />

von zwei neuen, spiegelverkehrt funktionierenden<br />

Computerräumen (Dual Datacenter). Somit kann man<br />

bei Bedarf im Bereich der kritischen technischen Infrastrukturen,<br />

auf denen die Annahme von Spielen beruht,<br />

bei gleichzeitiger Wahrung der Datenintegrität<br />

von einem zum anderen Datacenter wechseln.<br />

eine sicheRe und ausbaufähige gRundlage<br />

In den beiden jeweils 500m² großen Computerräumen<br />

sind sämtliche Informatikstrukturen für Produktion,<br />

Einbindung der Einnahmen und Entwicklung untergebracht.<br />

Sie beruhen auf den Empfehlungen der TIA942 und<br />

entsprechen den Sicherheitsanforderungen der Zertifikation<br />

ISO 27001.<br />

Alle technischen Infrastrukturen beruhen für größere Flexibilität<br />

auf einer modularen und industrialisierten Auslegung,<br />

um bei gleichzeitiger Kontrolle der Kosten die sichere<br />

Einbindung neuer Dienste gewährleisten zu können.<br />

eingesetzte technologien<br />

Die verwendete Ausrüstung und die bis zu 10 GB/s<br />

schnellen Kommunikationsverbindung gewährleisten<br />

insbesondere die Schnelligkeit und die große Häufigkeit<br />

der Datensynchronisierung zwischen unseren Datacentern.<br />

Alle von der Française des Jeux oder externen<br />

Dienstleistern betriebenen Verbindungen sind in<br />

doppelter Ausführung vorhanden und verlaufen über<br />

getrennte Wege.<br />

nachRichten deR MitgliedeR<br />

Die Architekturen sind redundant und arbeiten mit<br />

hoch verfügbaren Technologien (Clustering, Virtualisierung...),<br />

die bei Störung einer Verbindung sowie<br />

einer oder mehrerer Geräte oder Anwendungen eine<br />

automatische Umschaltung gewährleisten.<br />

Jeder Raum verfügt über eine doppelte Energie-Infrastruktur<br />

für Stromversorgung und Kühlung, die durch<br />

Stromgeneratoren verstärkt wird.<br />

In Übereinstimmung mit unserer Politik der nachhalti-<br />

gen Entwicklung wurde bei der Planung der Räume eine<br />

optimierte Energieeffizienz durch Trennung der Luftströme<br />

(abwechselnd kalte/warme Luft / bodenferner<br />

Kabelverlauf...) angestrebt. Ebenfalls im Bestreben einer<br />

Reduzierung des Energieverbrauchs wurde die Architektur<br />

optimiert und bestimmte Elemente entfernt.<br />

Die Echtzeitüberwachung des Betriebs und der Leistungen<br />

wird im 24/7-Betrieb aus einem der beiden Überwachungsräume<br />

gewährleistet, die jeweils mit einer aus ca. 20<br />

Monitoren bestehenden Videoüberwachungswand ausgestattet<br />

sind. Jeder Zwischenfall wird automatisch sofort<br />

auf der Videoüberwachungswand dargestellt und von den<br />

Überwachungstechnikern entsprechend bearbeitet.<br />

Bei einem eventuellen Totalausfall des Hauptcenters<br />

in Vitrolles ermöglicht das Ersatzcenter die Wiederherstellung<br />

der Daten bei Wahrung der Datenintegrität.<br />

Darüber hinaus gewährleistet es eine beständig aktive<br />

und unabhängige Verbindung von Vitrolles mit der<br />

Spielannahme bei den Einzelhändlern.<br />

Die für die Garantie der Integrität und des Betriebs der<br />

Komponenten des Informationssystems der Française<br />

des Jeux eingesetzten Technologien machen in zahlreichen<br />

Bereichen - darunter Netzwerke, Telekommunikation,<br />

Systeme, Datenbanken und Datenspeicherung<br />

- ein hohes Maß an Expertenwissen erforderlich. Für<br />

die Implementierung wurden mehr als 150 Techniker<br />

und Ingenieure mobilisiert.<br />

die aktuellen datacenteR deR fRançaise<br />

des Jeux in zahlen<br />

Dual Datacenter von Vitrolles<br />

• zwei jeweils 500 m² große industrialisierte, modulare<br />

und ausbaufähige Räume<br />

• zwei an jedem Tag der Woche rund um die Uhr besetzte<br />

Überwachungsräume<br />

• mehr als 40.000 Verbindungen (Glasfaser und Kupfer)<br />

• 200 Computer bays<br />

• 216 Netzwerkausrüstungen<br />

• 740 physische Server<br />

• 260 TB Speicherkapazität<br />

Ersatzcenter<br />

• ein 180 m² großer industrialisierter, modularer und<br />

ausbaufähiger Raum<br />

• mehr als 2.000 Verbindungen (Glasfaser und Kupfer)<br />

• 230 Disk-Arrays<br />

• 9 Storage bays<br />

• 58 Netzwerkausrüstungen<br />

• 140 physische Server<br />

26 news 36 april 2011


la FraNçaise des Jeux<br />

signifikante foRtschRitte<br />

• Verfügbarkeit und Sicherheit des Informationssystems:<br />

Die Computersysteme sind über zwei, in den Bereichen<br />

Energieversorgung und Telekommunikation,<br />

unabhängige Räume verteilt;<br />

Die Produktionsdaten werden quasi systematisch im<br />

Dual Datacenter und in Richtung des Integritätscenters<br />

geklont;<br />

Die Ausrüstung ist in jedem Raum mit zwei Energieversorgungsketten<br />

und einer doppelten Netzanbindung<br />

versorgt;<br />

Die Zugangsverfahren zu den Computerräumen<br />

wurden verschärft.<br />

• Dauerbetrieb:<br />

Jeder Transfer wurde zu einem Echtzeit-Test der Kontinuitätsvorrichtungen<br />

genutzt;<br />

Diese Vorgänge boten zudem die Gelegenheit, die Architektur<br />

und die Prozeduren der Umschaltung anzupassen.<br />

• Nutzbarkeit der Architekturen: Durch eine Urbanisierung<br />

und Industrialisierung der Auslegung der<br />

physischen Infrastrukturen und der zugehörigen<br />

Prozesse werden Weiterentwicklungen, Änderungen<br />

und die Diagnose im Störfall erleichtert.<br />

• Die technische Kompetenz unserer Experten: Konsolidierung<br />

ihres Know-hows, der Beherrschung des<br />

Informationssystems, der neuen Technologien sowie<br />

der implementierten, empfehlenswerten Praktiken<br />

und Verfahren.<br />

ein hoch einsatzfähiges technisches<br />

fundaMent in übeReinstiMMung Mit deR<br />

unteRnehMensstRategie<br />

Das Dual Datacenter von Vitrolles und das Ersatzcenter<br />

für Datenintegrität sind konkrete Umsetzungen vorbeugender<br />

Maßnahmen im Sinne einer Reduzierung<br />

der Unterbrechungsrisiken und der Gewährleistung<br />

des störungsfreien Betriebs der Bestandteile des Informationssystems<br />

bei gleichzeitiger Garantie seiner Ausbaufähigkeit.<br />

Sie sind die unerlässliche Grundlage für die Einhaltung<br />

der vorgeschriebenen Kontinuität (Euromillions, AR-<br />

JEL, ISO 27001), die Umsetzung des Leitplans des Informationssystems<br />

sowie die Orientierung in Richtung<br />

Annahme von Mehrkanal-Spielen.<br />

nachRichten deR MitgliedeR<br />

Die Française des Jeux muss sich beständig auf höchster<br />

technischer Ebene bewegen, um ihre Verpflichtung zu Verlässlichkeit,<br />

Verfügbarkeit, Leistung und Sicherheit erfüllen<br />

und die Einbindung neuer Spiele gewährleisten zu können.<br />

deR ablauf des PRoJekts<br />

Chronologie<br />

• Oktober 2006: Entscheidung der Geschäftsführung<br />

der Française des Jeux, den Bau eines Dual Datacenter<br />

am Standort Vitrolles zu starten<br />

• Oktober 2008: Monext teilt mit, dass sie den Hosting-<br />

Vertrag des Ersatzcenters nicht verlängern werden.<br />

• Juni 2008 - September 2009: Bau des Dual Datacenter<br />

in Vitrolles<br />

• Zweites Halbjahr 2009: Transfer des Computersystems<br />

des ehemaligen Ersatzcenters in das neue<br />

Ersatzcenter + Installation der technischen Infrastrukturen<br />

des Dual Datacenter von Vitrolles (Vorverkabelung<br />

/ Einrichtung der Aufnahmeplätze /<br />

Anschlüsse der Telekommunikationsverbindungen)<br />

• Februar bis Dezember 2010:Transfer des zentralen Informatik-Systems<br />

in das Dual Datacenter vonVitrolles<br />

Hintergrund<br />

• Ein Doppelprojekt: Transfer des Herzstücks des Informationssystems<br />

und des Ersatzsystems.<br />

• Extrem kritisch: Einige Transfer-Phasen haben den<br />

vollständigen Stillstand ganzer Teile des Informationssystems<br />

der Umsatzverwaltung erforderlich gemacht.<br />

Im Vorfeld waren entsprechende Sicherheits- und Kontrollmaßnahmen<br />

zur Eindämmung der mit solchen<br />

Vorgängen verbundenen Risiken getroffen worden.<br />

• Eine durch die Kontinuität bedingte Komplexität:<br />

Alle 5 Computerzentren (Dual Datacenter + Ehemaliger<br />

Raum Vitrolles + Ehemaliger Ersatzraum + Neuer<br />

Ersatzraum) wurden untereinander verbunden, um<br />

einen flüssigen Transfer der Ausrüstung von einem<br />

zum anderen Raum zu gewährleisten.<br />

• Eine zusätzliche Schwierigkeit stellte die simultane Eröffnung<br />

des Marktes der Online-Spiele dar. Dass sämtlichen<br />

Vorgänge die Berücksichtigung der Projektetappen<br />

im Zusammenhang mit der Öffnung des Markes<br />

zugrunde lag, hatte die Planung komplexer gemacht,<br />

wobei die Fristen jedoch eingehalten werden konnten.<br />

• Die Mobilisierung unserer Experten: Mehr als 850<br />

Eingriffe waren erforderlich, um die Ausrüstung<br />

ohne Unterbrechung des Produktionsflusses im Bereich<br />

Informatik transferieren zu können.<br />

27 news 36 april 2011


Ultimate<br />

Design Flexibility<br />

Players’ MARK® Lucky Sweeps Extended Bonus Play Linked Bonus Cross Play MicroBrands<br />

GTECH Printing’s Product Innovation: Player’s MARK®. Our patent-pending marking solution has changed the face<br />

of extended play games. To create a screen of vibrant, virtually limitless color combinations, we use inks at full strength. <strong>Lotteries</strong><br />

will love the added security, enhanced resolution, and cost savings. Players will love the robust game designs and dramatic color<br />

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© 2011 GTECH Printing Corporation. The trademarks and logos contained in this document are marks owned by or licensed to GTECH Corporation.<br />

MeMbeRs’ neWs 28 news 36 april 2011


FraNs vaN steeNis<br />

neueR geschäftsfühReR deR<br />

nedeRlandse staatsloteRiJ<br />

das euroPäisChe<br />

behiNderteNForuM<br />

die stiMMe deR Menschen Mit<br />

behindeRungen in euRoPa<br />

© collectif perspective<br />

In Europa leben heute 80 Millionen behinderte Menschen.<br />

Meistens werden sie gar nicht wahrgenommen<br />

oder sind in ihrem Alltag mit Diskriminierung, sozialer<br />

Ausgrenzung, Isolation und Armut konfrontiert.<br />

Aus diesem Grund haben im Jahre 1996 Aktivisten mit<br />

Behinderungen und Eltern von behinderten Kindern<br />

beschlossen, das Europäische Behindertenforum zu<br />

gründen, um die gemeinsamen Interessen aller Behindertengruppen<br />

zu vertreten.<br />

EDF ist eine unabhängige europäische NGO, die die<br />

Rechte von behinderten Menschen in Europa vertritt.<br />

EDF ist die einzige europäische Plattform, die von Menschen<br />

mit Behinderungen und Angehörigen von Behinderten<br />

geleitet wird, um denjenigen eine Stimme zu<br />

verleihen, die ihre eigenen Interessen nicht selbst vertreten<br />

können. Diese Organisation nimmt im Interesse<br />

ihrer Mitglieder Einfluss auf die europäischen Instituti-<br />

nachRichten deR MitgliedeR<br />

Frans van Steenis (60) wurde ab 1. Februar 2011 zum<br />

Geschäftsführer der Nederlandse Staatsloterij ernannt.<br />

Hr. Van Steenis war bis 31. Dezember 2010 Geschäftsführer<br />

der Niederländischen Handelskammer.<br />

Er tritt die Nachfolge von Yvonne van Oort an, die die<br />

letzten sechs Jahre die Verantwortung für die Nederlandse<br />

Staatsloterij trug.<br />

Hr. Van Steenis meint: “Ich freue mich, diese unglaubliche<br />

Herausforderung als CEO und Geschäftsführer<br />

der Nederlandse Staatsloterij anzugehen. Es ist ein<br />

Privileg diese Organisation zu führen und meine Managementerfahrung,<br />

sowohl in der Privatindustrie als<br />

auch im öffentlichen Sektor, einzubringen.”<br />

Haddo Meijer, der Vorsitzende des Verwaltungsrats<br />

der Nederlandse Staatsloterij, sieht den neuen Geschäftsführer<br />

als engagierten und inspirierenden<br />

Manager mit umfassender Erfahrung in der Privatindustrie,<br />

dem staatsnahen Sektor sowie einem ausgeprägten<br />

sozialen Engagement: “Hr. Van Steenis ist<br />

für uns der Mann, der die Nederlandse Staatsloterij,<br />

zusammen mit seinen geschätzten Mitarbeitern, auf<br />

eine neue Ebene bringen und sich den Herausforderungen<br />

der Lotteriebranche stellen wird.”<br />

onen und deren Entscheidungsprozesse. Das EDF Motto<br />

“Nichts über uns ohne uns” verdeutlicht, dass keine<br />

Entscheidung über Behinderte ohne die Mitsprache<br />

Behinderter getroffen werden soll. EDF vertritt die Auffassung,<br />

dass “eine Gesellschaft, in der Menschen mit<br />

Behinderungen in vollem Umfang integriert sind, eine<br />

bessere Gesellschaft für alle ist”.<br />

Im Laufe des letzten Jahrzehntes hat EDF die europäische<br />

Gesetzgebung dahingehend beeinflusst, dass die<br />

EU zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen<br />

mit Behinderungen beiträgt. EDF ist in den vielen Lebensbereichen<br />

tätig, beginnend mit der Ausbildung,<br />

über Beruf, Zugang zur Gesellschaft, Technologie, Gesundheit,<br />

Entwicklung, Forschung, Gleichstellung sowie<br />

im Bereich Menschenrechte. Im Jahr 2010 beteiligte<br />

sich EDF aktiv an der EU Ratifizierung der UN-Konvention<br />

über die Rechte von Menschen mit Behinderungen,<br />

an deren Umsetzung in enger Kooperation mit europäischen<br />

Institutionen, der Industrie und Konsumentenorganisationen<br />

gearbeitet wird.<br />

Angesichts des bedeutenden Beitrags der Lotterien im<br />

Bereich der Verbesserung der Situation von behinderten<br />

Menschen sind EDF und die Europäischen Lotterien<br />

momentan dabei, ein Kooperationsabkommen<br />

abzuschließen. Beide Organisationen werden in einer<br />

Reihe von Bereichen zusammenarbeiten, mit dem Ziel<br />

die Integration von behinderten Menschen in der Gesellschaft<br />

voranzutreiben.<br />

Mehr Informationen: www.edf-feph.org<br />

29 news 36 april 2011


aNNe Pattberg<br />

ein deR coRPoRate <strong>social</strong> ResPonsibility<br />

geWidMeteR beRufsWeg<br />

Wenn man Anne Pattberg zum aller ersten Mal trifft, ist es<br />

schwer nicht von ihrer Leidenschaft und ihrem Enthusiasmus<br />

begeistert zu sein.<br />

Anne studierte Wirtschaft und erhielt ihren Master-<br />

Abschluss in Sozialwissenschaften von der Copenhagen<br />

Business School. Mit einer unstillbaren Neugier auf<br />

verschiedene Kulturen und Sprachen wurde sie von der<br />

Community of <strong>European</strong> Management Schools angenommen<br />

und schloss ihr Studium mit einem Master in<br />

Internationalem Management ab.<br />

Ihre Arbeit und ihr Studium führten sie durch ganz Europa.<br />

Vor ihrem Studium arbeitete sie für eine große<br />

dänische Ingenieurfirma in der Abteilung Einkauf und<br />

Supply Chain und nach ihrem Abschluss als Beraterin in<br />

der Abteilung Stakeholder-Beziehungen für den multinationalen<br />

Pharmakonzern, Novo Nordisk. Dort konnte sie<br />

ihre Kenntnisse in Wirtschaft und Sozialwissenschaften<br />

einbringen, was sie schließlich zu Corporate Social Responsibility<br />

(CSR) führte.<br />

Am 12. Januar 2004 trat sie ihre Stelle bei Camelot – der<br />

britischen Staatslotterie -an. Sie war vom ersten Moment<br />

an vom Engagement, welches Camelot in Corporate Social<br />

Responsibility einbringt und deren Ruf unter Lotterien<br />

weltweit als Weltmarktführer auf diesem Gebiet beeindruckt.<br />

Sie bedauert ihre leidenschaftliche Befürwortung<br />

der Lotterien in keinster Weise, hat sie doch das in der europäischen<br />

Lotteriegemeinschaft verbreitete Engagement<br />

für Integrität und starke Ethik aus erster Hand erlebt.<br />

Anne beschreibt ihre mehrjährige inspirierende Tätigkeit<br />

bei Camelot an der Seite der Vorstandsvorsitzenden<br />

Dianne Thompson, die den europäischen <strong>Lotteries</strong>ektor<br />

mit ihrem Engagement für CSR stark beeinflusst hat.<br />

Anne liebte es, während der letzten sieben Jahre für eine<br />

so engagierte Firma wie Camelot zu arbeiten.<br />

Sie ist ebenso dankbar mit den Europäischen Lotterien<br />

nachRichten deR MitgliedeR<br />

(EL) gearbeitet zu haben. Sie erklärt, dass sie durch die<br />

Zusammenarbeit mit zahlreichen Lotteriedirektoren und<br />

Experten, wie dem ehemaligen EL Präsidenten, Dr. Winfried<br />

Wortmann, dem derzeitigen EL Präsidenten, Friedrich<br />

Stickler sowie Bernadette Lobjois, der EL Generalsekretärin,<br />

sehr viel gelernt hat.<br />

Durch ihre Erfahrung im Privatsektor war sie sich der<br />

Bedeutung einer soliden CSR-Politik bewusst: “Ein CSR-<br />

Programm und strenge Standards sind nicht die einzigen<br />

Erfolgsfaktoren in der Gewährleistung einer nachhaltigen<br />

Zukunft für alle europäischen Lotterien. Dies hängt<br />

auch von den positiven Auswirkungen einer Lotterie auf<br />

die Gesellschaft ab”, betont sie. Ende 2006 wurde Anne<br />

Pattberg zur Vorsitzenden der EL Arbeitsgruppe für Verantwortungsvolles<br />

Glücksspiel ernannt und entwickelte<br />

in kurzer Zeit erfolgreich die Europäischen Standards für<br />

Verantwortungsvolles Glücksspiel.<br />

Während der Entwicklung der Standards für Verantwortungsvolles<br />

Glücksspiel spielte Anne als Vorsitzende der<br />

Arbeitsgruppe eine zentrale Rolle im Vorantreiben einer<br />

externen Validierung, empfahl dringend die Einbindung<br />

eines unabhängigen Versicherers in der Durchführung<br />

der Tests und arbeitete hart daran alle Mitglieder davon<br />

zu überzeugen. Daraufhin entwickelte die Arbeitsgruppe<br />

einen Zertifizierungsrahmen, wobei die Lotterien eine<br />

Angleichung an die Standards erreichen können. Die EL<br />

Standards für Verantwortungsvolles Glücksspiel haben<br />

dadurch an Integrität gewonnen und der Vereinigung EL<br />

zusätzliche Glaubwürdigkeit eingebracht. Die Arbeitsgruppe<br />

für Verantwortungsvolles Glücksspiel fördert weiterhin<br />

europaweit Best Practice in verantwortungsvollem<br />

Glücksspiel, durch die Unterstützung der Mitglieder in<br />

ihrer Zertifizierung oderVerbesserung deren Programme.<br />

Anne Pattberg und ihr Mann ziehen nun nach Düsseldorf<br />

in ihr Heimatland Deutschland zurück, wo sie eine<br />

Führungsposition bei Accenture im Bereich Nachhaltigkeit<br />

antreten wird. Es hat ihr Freude bereitet in verschiedenen<br />

Kulturräumen zu reisen und zu arbeiten, aber sie<br />

freut sich darauf, nun ihrer Familie näher zu sein. Ihre<br />

vielfältigen Erfahrungen in diversen Branchen haben ihr<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten gebracht, die in ihrer neuen<br />

Tätigkeit unerlässlich sein werden.<br />

Es bewegt Anne, so viele gute Freunde und Kollegen zurück<br />

zulassen aber sie weiß, dass sie mit ihnen in Kontakt<br />

bleiben und sie von Zeit zu Zeit treffen wird. Wir wünschen<br />

ihr viel Erfolg in ihren neuen Aufgaben.<br />

Camelot ernannte Julian Price, den ehemaligen Leiter<br />

der Abteilung Corporate Social Responsibility bei<br />

Microsoft UK, zum neuen Bereichsleiter Corporate<br />

Responsibility. Er wird seine Tätigkeit Anfang April<br />

antreten.<br />

30 news 36 april 2011


neueR kaPitän an boRd von Westlotto<br />

auF dr. wiNFried<br />

wortMaNN Folgt theo gossNer<br />

Der neue WestLotto-Geschäftsführer Theo Goßner links neben dem scheidenden<br />

WestLotto-Geschäftsführer Dr. Winfried Wortmann.<br />

Der Jahreswechsel brachte eine Veränderung in der<br />

Führung von WestLotto, dem staatlich konzessionierten<br />

Lotterie- und Wettanbieter des einwohnerstärksten<br />

deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.<br />

Nach 16 Jahren an der Spitze von WestLotto<br />

verabschiedete sich Dr. Winfried Wortmann (64) zum<br />

31.12.2010 in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist<br />

der bisherige stellvertretende Geschäftsführer Theo<br />

Goßner (57). Goßner war vor seiner Tätigkeit bei<br />

WestLotto als Bankdirektor für das kommunale Fördergeschäft<br />

der NRW.BANK, der Muttergesellschaft<br />

von WestLotto, verantwortlich.<br />

Doch zunächst ein kurzer Rückblick auf die Verabschiedung<br />

des langjährigen WestLotto-Geschäftsführers<br />

Dr. Winfried Wortmann. In einem Festakt<br />

am Unternehmenssitz in Münster am 10. Dezember<br />

2010 würdigten Redner aus Politik, Wirtschaft und<br />

Sport sowie aus der nationalen und internationalen<br />

Lotteriebranche, darunter EL-Präsident Friedrich<br />

Stickler, das Wirken Wortmanns, in dessen 16-jähriger<br />

Amtszeit WestLotto einen Umsatz von 29 Milliarden<br />

Euro erzielte. Rund 12 Milliarden Euro konnten<br />

hiervon gemeinnützigen Zwecken in den Bereichen<br />

Soziales, Sport, Kultur und Naturschutz zugeführt<br />

werden.<br />

Dr. Winfried Wortmann war von 2005 bis 2009 auch<br />

Präsident der <strong>European</strong> <strong>Lotteries</strong>. Als Präsident ge-<br />

nachRichten deR MitgliedeR<br />

lang es Wortmann, die EL zu einer Institution zu<br />

entwickeln, die sich erfolgreich auf dem Gebiet der<br />

politischen Interessenvertretung betätigt. So schuf<br />

Wortmann neben der Zentrale in Lausanne ein politisch-strategisches<br />

Büro mit einem Generaldelegierten<br />

in Brüssel, das sich zu einer glücksspielpolitischen<br />

Anlaufstelle innerhalb der EU entwickelt und<br />

damit zum profilierten Gegenspieler der diversen<br />

Verbände der internationalen Wettanbieter avanciert.<br />

Für seine Leistungen auf internationaler Ebene<br />

wurde Dr. Winfried Wortmann im Januar 2010 in<br />

London in die “Lottery Hall of Fame” aufgenommen.<br />

Friedrich Stickler, EL-Präsident seit 2009, dankt seinem<br />

Amtsvorgänger für seine großen Verdienste und<br />

hebt dabei insbesondere seine Erfolge bei der strategischen<br />

Ausrichtung der EL und in der Brüsseler<br />

Politik hervor: “Unter Dr. Winfried Wortmann wurde<br />

die EL zu einem gefragten und geschätzten Ansprechpartner<br />

für die Europäische Kommission, das<br />

Europäische Parlament und den Rat. Dass heute die<br />

Mehrheit der EU-Entscheidungsträger mit uns einer<br />

Meinung ist, ist sein Verdienst.”<br />

Der neue WestLotto-Geschäftsführer Theo Goßner<br />

steht am Anfang seiner Amtszeit vor zwei bahnbrechenden<br />

Herausforderungen: Zum einen die noch<br />

von Dr.Wortmann vorbereitete Einführung der internationalen<br />

Lotterie “Eurojackpot”, die am 24.01.2011<br />

vom Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

genehmigt wurde und für deren technische Abwicklung<br />

WestLotto federführend verantwortlich ist,<br />

zum anderen das Ringen um eine Nachfolgeregelung<br />

für den Ende 2011 auslaufenden deutschen Glücksspielstaatsvertrag.<br />

Wann der “Eurojackpot” starten<br />

kann, wird vom Ausgang der Genehmigungsverfahren<br />

in den verschiedenen deutschen Bundesländern<br />

(4 von 16 erteilten bereits eine Genehmigung) sowie<br />

bei den internationalen Partnern, die sich beteiligen<br />

möchten, abhängen. In welchem rechtlichen<br />

Rahmen WestLotto und die anderen deutschen Lotteriegesellschaften<br />

ihre Produkte ab 2012 anbieten<br />

können, ist von den 16 deutschen Bundesländern<br />

zu entscheiden. Im März werden die Ministerpräsidenten<br />

der Länder darüber beraten. Der neue West-<br />

Lotto-Geschäftsführer Theo Goßner setzt sich für<br />

die Verabschiedung einer reformierten Version des<br />

Glücksspielstaatsvertrags ein, die weiterhin wirksam<br />

den Schutz der Spieler vor Sucht und Betrug sicherstellt,<br />

sich aber stärker auf die praktischen Anforderungen<br />

der täglichen Lebenswirklichkeit, wie etwa<br />

der Nutzung des Internets, einstellt.<br />

31 news 36 april 2011


Northern Light<br />

Get<br />

Bright Ideas<br />

in Helsinki!<br />

5 — 9 J U N E 2 0 1 1<br />

www.el2011.org


18. MäRz 2011<br />

el direktoreNkoNFereNZ<br />

iN brÜssel<br />

Im Vorfeld der Veröffentlichung des Grünbuchs zum<br />

Online-Glücksspiel der Europäischen Kommission trafen<br />

am 18. März die Direktoren der nationalen Mitglieder<br />

der Europäischen Lotterien in Brüssel im Rahmen<br />

einer eintägigen Konferenz zusammen. Die Bedeutung<br />

des Grünbuches für EL Mitglieder lässt sich an der<br />

zahlreich besuchten Konferenz in Präsenz von 70 Teilnehmern<br />

erkennen.<br />

In seiner Ansprache erklärte Präsident Friedrich Stickler,<br />

dass der Verband der Europäischen Lotterien die<br />

Initiative von Michel Barnier, Kommissar für Binnenmarkt<br />

und Dienstleistungen, ein Grünbuch auf den<br />

Weg zu bringen, unterstütze. Das Grünbuch stelle einen<br />

eindeutigen politischen Kurswechsel der Europäischen<br />

Kommission dar und ist aus Sicht der staatlichen<br />

Lotterien als Chance zu begreifen, unsere Vision eines<br />

nachhaltigen Glücksspielmodells auf EU-Ebene zu verbreiten.<br />

Das erste Podium der Konferenz, das von EL- Exekutivkomitee-Mitglied<br />

Jean-Luc Moner-Banet (Loterie<br />

Romande) moderiert wurde, gab einen Überblick über<br />

den aktuellen Stand des Glücksspiels in der EU. EL‘s<br />

diRektoRenkonfeRenz<br />

juristischer Berater Philippe Vlaemminck referierte zu<br />

den Auswirkungen der jüngsten Rechtsprechung des<br />

Gerichtshofs der Europäischen Union. Valeria Fagone<br />

von Lottomatica lieferte Hintergrundinformationen<br />

über die politischen Implikationen eines Grünbuchs,<br />

während Ana Paula Barros von Jogos Santa Casa Einblicke<br />

in die Diskussion des Rates der EU gab. Rupert<br />

Hornig der EL EU-Vertretung gab einen Überblick über<br />

die relevanten Kernaspekte der neuen Mitteilung zu<br />

Sport der Europäischen Kommission.<br />

Während des zweiten Podiums der Konferenz, unter<br />

Leitung von Valeria Fagone und Philippe Vlaemminck,<br />

diskutierten Mitglieder des EL-Lenkungsausschusses<br />

und der EL Sport Vorsitzende über die bestehenden<br />

Probleme und Herausforderungen als auch die Notwendigkeit<br />

eines europäischen Regulierungsansatzes<br />

basierend auf dem Prinzip der aktiven Subsidiarität im<br />

Einklang mit den EL Grundsätzen der Barcelona-Resolution<br />

von 2010. Christophe Blanchard-Dignac (La<br />

Française des Jeux) erörterte, wie das Lotterie-Modell in<br />

der EU zu sichern sei. Hansjörg Höltkemeier (Deutsche<br />

Klassenlotterie Berlin) betonte, dass das Grünbuch<br />

eine großartige Gelegenheit sei, unsere Expertise mit<br />

EU-Entscheidungsträgern zu teilen. Tjeerd Veenstra<br />

(De Lotto) verdeutlichte die aktuellen Herausforderungen<br />

auf nationaler Ebene in Form einer Fallstudie am<br />

Beispiel der Niederlande. Risto Nieminen (Veikkaus)<br />

erläuterte den Standpunkt der Europäischen Lotterien,<br />

hinsichtlich der Integrität des Sports und der Eigentumsrechte<br />

der Organisatoren von Sportwettkämpfen.<br />

Im letzten Teil der Konferenz, widmeten sich Rupert<br />

Hornig und Jutta Buyse der EL EU Vertretung dem Vorgehens<br />

zur Einreichungen des Beitrags von EL zur Konsultation<br />

des Grünbuches zum Online-Glücksspiel.<br />

Präsident Friedrich Stickler rief zum Abschluss der<br />

Konferenz noch einmal alle Mitglieder auf, aktiv am<br />

Beitrag von EL zur Konsultation der EU Kommission<br />

im Rahmen des Grünbuchs mitzuarbeiten und ermutigte<br />

die einzelnen Lotterien, ebenfalls ihre eigenen<br />

Kommentare während der Konsultationsphase an die<br />

Europäische Kommission zu adressieren.<br />

33 news 36 april 2011

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