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medtropoleAktuelles aus der Klinik für einweisende Ärzte - Asklepios

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Medtropole | Ausgabe 18 | Juli 2009<br />

Abb. 3: (a) Hypertrophe Diaphysenpseudarthrose mit dünnem Nagel in einem zu weiten Kanal sowie Zustand nach<br />

Dynamisierung mit resultieren<strong>der</strong> Instabilität (b): Eine stabile Osteosynthese mit einem dickeren gebohrten Mark -<br />

nagel und additiver Anti-Rotationsplatte führte zur Ausheilung.<br />

Therapieverfahren sind in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Pseudarthrose zu diskutieren.<br />

Eine hypertrophe Pseudarthrose muss<br />

mit einer rigiden Osteosynthese behandelt<br />

werden. Bei <strong>der</strong> typischen hypertrophen<br />

Diaphysenpseudarthrose nach ungebohrter<br />

Nagelung ist ein gebohrter Nagel o<strong>der</strong> eine<br />

kurze additive Plattenosteosynthese ohne<br />

Ausräumung des osteogenetisch aktiven<br />

Pseudarthrosengewebes indiziert (Abb. 3).<br />

In Bezug auf die Tibia ist an eine Fibula -<br />

osteotomie zu denken. Im metaphysären<br />

Bereich sind als stabilisierende Maßnahmen<br />

kurze additive Platten in einer zweiten<br />

Ebene o<strong>der</strong> Umstellungsosteotomien (proximales<br />

Femur) in Erwägung zu ziehen.<br />

692<br />

a<br />

Bei <strong>der</strong> hypotrophen Pseudarthrose muss<br />

die Weichteil- und Perfusionssituation<br />

optimiert werden, bevor ein radikales<br />

Debridement mit angrenzen<strong>der</strong> Dekortikation<br />

des endständig sklerosierten Knochens<br />

vorgenommen wird (Abb. 4). Dem folgt<br />

eine rigide Osteosynthese – typischerweise<br />

mit einer winkelstabilen Platte. Bei bestehen<strong>der</strong><br />

PNP ist allerdings ein Ilizarov-Fixateur<br />

das Verfahren <strong>der</strong> Wahl. Zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> lokalen Osteogenese stehen als<br />

osteoinduktive Verfahren die autologe<br />

Spongiosatransplantation, <strong>der</strong> vaskularisierte<br />

Fibulatransfer sowie neuerdings<br />

auch die mesenchymale Stammzelltherapie,<br />

die Transplantation kultivierter peri-<br />

b c<br />

Abb. 4: Instabile hypotrophe Becken-Pseudarthrose im<br />

vor<strong>der</strong>en und hinteren Beckenring; stabile Ausheilung<br />

nach rigi<strong>der</strong> Osteosynthese und Anlage cortico-spongiöser<br />

Späne; (a) prä-operativ, (b) post-operativ nach Revisionseingriff,<br />

(c) Nachuntersuchung nach acht Monaten<br />

ostaler Zellen und die Implantation von<br />

Wachstumsfaktoren zur Verfügung. Eine<br />

Überlegenheit <strong>der</strong> letztgenannten kosten -<br />

trächtigen Methoden konnte jedoch bis<br />

heute nicht eindeutig aufgezeigt werden.<br />

Synoviale Pseudarthrosen werden reseziert,<br />

<strong>der</strong> Defekt rigide osteosynthetisch<br />

stabilisiert und mit Dekortizierung und<br />

autologer Spongiosaanlagerung therapiert<br />

(Abb. 5). Bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Infekt-<br />

Pseudarthrosen spielt die chirurgische<br />

Infektbekämpfung die zentrale Rolle. Eine<br />

antibiotische Therapie ist nur als begleitend<br />

zu verstehen, nicht als sanierend.<br />

Ansonsten gelten die gleichen Behand-<br />

a<br />

b

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