Gallenblasenentfernung: - Asklepios
Gallenblasenentfernung: - Asklepios
Gallenblasenentfernung: - Asklepios
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Patientenforum<br />
<br />
Kontakt<br />
Dr. Susanne Huggett<br />
70 <strong>Asklepios</strong> intern 42/2010<br />
Gut zu wissen<br />
Ärztliche Leiterin MEDILYS und<br />
Leitende Ärztin Krankenhaushygiene<br />
E-Mail: s.huggett@asklepios.com<br />
Dr. Susanne Huggett<br />
Virenalarm – nicht nur auf<br />
Kreuzfahrtschiffen<br />
Epidemisch auftretende, akute Durchfallerkrankungen<br />
beschäftigten uns in den letzten<br />
Jahren vor allem im Winter intensiv. Von viralen<br />
Magen-Darm-Erkrankungen waren meist<br />
Gemeinschaftseinrichtungen wie Kliniken,<br />
Alten- und Pflegeheime, Kindergärten und<br />
Schulen betroffen. Speziell Noroviren sind<br />
extrem ansteckend<br />
• weil eine niedrige infektiöse Dosis<br />
von 10 bis 100 Viruspartikeln für<br />
eine Ansteckung ausreicht,<br />
• weil im Stuhl oder in Erbrochenem<br />
von Erkrankten hohe Viruskonzentrationen<br />
vorliegen und<br />
• weil Noroviren schon bis zu zwölf<br />
Stunden vor Auftreten der akuten<br />
Symptome ausgeschieden werden.<br />
Die Übertragung erfolgt entweder durch<br />
direkten Kontakt mit einer infizierten Per-<br />
son oder durch Kontaktübertragung (Hände<br />
oder Oberflächen wie Türklinken oder<br />
Griffleisten). Norovirusinfektionen können<br />
auch durch kontaminierte Lebensmittel oder<br />
Trinkwasser verursacht werden, doch das ist<br />
hierzulande nur selten der Fall.<br />
Nach einer Inkubationszeit von sechs bis<br />
fünfzig Stunden beginnt die Erkrankung<br />
meist sehr plötzlich mit schwallartigem Erbrechen<br />
und wässrigem Durchfall. Zusammen<br />
mit Übelkeit, Schmerzen im Unterleib,<br />
Kopf- und Gliederschmerzen entwickelt der<br />
Erkrankte ein schweres Krankheitsgefühl.<br />
Die akuten Beschwerden dauern zwar nur ein<br />
bis drei Tage, die Ausscheidung der Erreger<br />
erfolgt aber noch etwa 10 Tage lang.<br />
Im Vordergrund der Therapie steht der Ausgleich<br />
des Flüssigkeitsverlustes.<br />
Der Nachweis von Noroviren ist durch das<br />
Labor meldepflichtig, der behandelnde Arzt<br />
muss bei mehr als einer Erkrankung dem Gesundheitsamt<br />
Meldung machen.<br />
Patienten und Personal sind in der Regel<br />
gleichermaßen betroffen. Durch geeignete<br />
Hygienemaßnahmen kann die Ansteckung<br />
von Mitpatienten und Personal allerdings<br />
deutlich reduziert werden. Beim ersten Auftreten<br />
der Symptomatik müssen daher unverzüglich<br />
die notwendigen Hygienemaßnahmen<br />
eingeleitet werden.<br />
Weil Noroviren sehr widerstandsfähig und<br />
gegen die üblichen Hände- und Flächen<br />
des infektionsmittel relativ unempfindlich<br />
sind, müssen virustötende Desinfektionsmittel<br />
verwendet werden. Die Schutzmaßnahmen<br />
sollen bis 48 Stunden nach Ende der<br />
Beschwerdesymptomatik fortgesetzt werden.<br />
Erkranktes Personal sollte auch erst nach Ablauf<br />
dieser Zeit wieder zum Dienst erscheinen.<br />
Intensivierte Hygienemaßnahmen – ins-<br />
besondere die zuverlässige Händedesinfektion<br />
– sind noch 10 bis 14 Tage erforderlich.<br />
Alle Mitarbeiter sollten über das richtige<br />
Verhalten bei Verdacht auf eine Norovirusinfektion<br />
sowie die notwendigen Maßnahmen<br />
informiert sein.<br />
Auch die leicht übertragbaren Rotaviren sind<br />
Erreger der Magen-Darm-Grippe. Sie verursachen<br />
in den letzten Jahren nicht nur bei<br />
Kleinkindern, sondern zunehmend auch bei<br />
Erwachsenen Infektionen und Ausbrüche.<br />
Bakterielle Magen-Darm-Erkrankungen wie<br />
Salmonellen- oder Campylobacterinfektionen<br />
haben aber gegenüber den viralen Erkrankungen<br />
an Bedeutung verloren.<br />
Aktuelle Informationen: www.rki.de.<br />
Wichtige Maßnahmen<br />
Hygienemaßnahmen zur Eindäm-<br />
mung von Norovirus-Infektionen in<br />
Kliniken und Pflegeeinrichtungen müs-<br />
sen sehr schnell umgesetzt werden,<br />
um einen Ausbruch zu vermeiden bzw.<br />
einzudämmen:<br />
Isolierung des Patienten in einem<br />
Zimmer mit eigenem WC<br />
Sorgfältige Händedesinfektion<br />
für Personal und Patienten und<br />
Besucher mit einem viruswirksamen<br />
Händedesinfektionsmittel,<br />
z. B. Softa-Man acute, Sterillium<br />
Virugard<br />
Persönliche Schutzausrüstung wie<br />
Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe<br />
und ein Schutzkittel bei engem<br />
Patientenkontakt<br />
<strong>Asklepios</strong> intern 42/2010 71