Brainfood - Asklepios
Brainfood - Asklepios
Brainfood - Asklepios
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Brainfood
Ernährung für mehr Leistung
Babyweiche Haut
Das Einmaleins der Säuglingspflege
Wenn Angst das Leben diktiert
Über Umgang, Therapie und Befreiung von der Angst
Nr. 43 April 2010
Asklepios intern 43/2010 1
Editorial
Autonomie und
Würde im Alter
Quellennachweis
Statistisches Bundesamt
Deutschland - 2008
Sehr geehrte Leserinnen,
sehr geehrte Leser,
Dr. Bernard gr. Broermann
Neugeborene haben in Deutschland heute
eine fast doppelt so hohe Lebenserwartung
wie vor 100 Jahren: Jungen können
durchschnittlich 76,9 Jahre und Mädchen
82,3 Jahre leben.* Die Aussichten, in unserem
Land gesund älter zu werden, stehen
also besser denn je. Dies haben wir
sowohl dem medizinischen Fortschritt als
auch gesünderen Lebensbedingungen zu
verdanken.
Doch leider bleibt nicht jeder bis ins
hohe Alter vital. Mit der Anzahl älterer
Menschen nimmt auch der Anteil derjenigen
zu, die durch Krankheit auf Hilfe
angewiesen sind. Für die sehr unterschiedlichen
Alterserkrankungen ist die
Diagnose oft schwierig. Daher beschäftigt
sich die Geriatrie ausschließlich mit
den Erkrankungen älterer Menschen. Sie
überschreitet dabei die organmedizinisch
orientierte Medizin und ermöglicht so
eine altersspezifische Behandlung.
Die Asklepios Kliniken verfolgen die Entwicklung
der Altersmedizin seit Jahren
mit großem Interesse und Engagement.
Bereits seit 1993 gibt es in der Paulinen
Klinik Wiesbaden eine Fachabteilung
Geriatrie. Sie wurde damals als Modellprojekt
des Bundes eingerichtet. Heute
setzten sich bundesweit die Erfahrungen
aus diesem einzigartigen Projekt durch,
geriatrische Einrichtungen sind keine
Seltenheit mehr. Allein bei Asklepios
kümmern sich acht rein geriatrische Abteilungen
um das Wohl ihrer Patienten –
eine von ihnen wurde erst im Januar in
Seligenstadt eröffnet.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
geriatrischer Einrichtungen haben ein
gemeinsames Ziel: die Erhaltung eines
eigenständigen und mobilen Lebens ihrer
Patientinnen und Patienten bis ins
hohe Lebensalter. Sie leisten damit einen
wichtigen Beitrag zur Autonomie älterer
Menschen und damit zur Erhaltung ihrer
Würde.
Ihr
Bernard gr. Broermann
Asklepios intern 43/2010 3
Titelthema S. 6
S. 20
S. 50
S. 65
Titelthema
▼Inhalt
6 Wenn Angst das Leben diktiert
Medizin & Wissenschaft
10 Medizinticker
12 Neuester Lebensretter für das schwache Herz
13 Leberspezialisten in Lich
14 Moderne chirurgische Konzepte für Kopf-Hals-Tumore
16 Wenn der Fuß nicht mehr richtig in den Schuh passt:
„Hallux valgus“- Sprechstunde in Bad Abbach
18 Chronische Schmerzen erzählen eine persönliche Geschichte
20 Klinik Altona eröffnet Emergency Room
22 Transsexualität
24 Gibt es den geborenen Kriminellen?
26 Herzchirurgie heute
28 ADHS bei Erwachsenen
Gesundheit & Wirtschaft
30 Kurz und Knapp
32 Aus der Praxis – für die Praxis: Wunden versorgen,
behandeln und heilen
34 „Ein auf Dauer leistungsstarkes Unternehmen“
36 Welche Laufbahn soll ich einschlagen?
37 Mit „Leonardo da Vinci“ nach Spanien
38 Villa Rothschild als „Ort der Freiheit und Demokratie” geehrt
39 Aufklärung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit
40 Dem Zucker auf der Spur
41 Elektronische Schließlösungen erhöhen Funktionalität
und Komfort
42 Felix Fit wird noch fitter!
43 900 kleine rote Schleifen im Krankenhaus
44 Two Thumbs Up for the AFH
45 Weiterbildung Endoskopie
46 Service-Schulung für Privatkliniken in Bad Griesbach
47 Pflege ist Kopf-, Herz- und Handarbeit!
48 Personalia
Patientenforum
50 Doktor Leo Löwenherz gibt Kraft und Hoffnung
51 Ein Dementengarten im Pflegezentrum Ahrensburg
52 Ist gesunder Spitzensport möglich?
53 Impressum
54 „Danke für mein neues Leben!“
56 Mit Stethoskop und Stahlhelm
58 Kleine Wunder, ganz groß
59 Von Schülern für Schüler
60 Theater als Therapie – das Theaterlabor 82
62 Babyweiche Haut – das Einmaleins der Säuglingspflege
64 Sind Sie schon freundlich, oder müssen Sie noch
zu einem Seminar?
65 Sponsoring für das Damenbob-Spitzenteam
66 Gut zu wissen: Brainfood, Ernährung für mehr Leistung
68 Asklepios Quiz
69 Buchtipps
70 Klinikübersicht
Sehr geehrte Leserinnen,
sehr geehrte Leser,
ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Euler
Hermes Rating GmbH die Bonität und Zukunftsfähigkeit der
Asklepios Kliniken Verwaltungs GmbH zum gegenwärtigen
Zeitpunkt mit „BBB“ Outlook „stabil“ bewertet.
Das Unternehmen wird ferner im Vergleich zur Gesamtwirtschaft
als überdurchschnittlich und im Branchenvergleich als
überdurchschnittlich gut beurteilt.
Die neuerliche Bestätigung untermauert das nachhaltige und
erfolgreiche Geschäftsmodell unseres Unternehmens.
Asklepios wächst. Anfang Februar konnte für die drei Krankenhäuser
Burglengenfeld, Nabburg und Oberviechtach aus dem
Landkreis Schwandorf in der Oberpfalz die Übertragungsvereinbarung
unterzeichnet werden. Die drei Kliniken verfügen
über insgesamt 361 Betten. Eine angeschlossene geriatrische
Rehabilitation mit einer Kapazität von 50 Betten komplettiert
das Angebot an der Grund- und Regelversorgung.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für unsere
Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Sie beeinflusst unsere
Fähigkeit zum Lernen und unsere mentale Wachsamkeit.
Auch die Fähigkeit, Glück zu erleben, wird vom Hirn mitgesteuert.
Bestimmte Lebensmittel wirken sich dabei besonders
positiv aus. In diesem Magazin finden Sie Ernährungstipps,
die Ihre mentale und körperliche Leistungsfähigkeit ganz entscheidend
unterstützen können.
Felix Fit aus Höxter ist in unserem Unternehmen seit Jahren
ein guter Bekannter. Angesichts des wachsenden Bedarfs
an gesundheitsfördernden Leistungen wurde in der Weserbergland
Klinik ein Qualifizierungs- und Fortbildungszentrum
gegründet. In der Startphase werden Gesundheitsprogramme
für Kinder und Erwachsene sowie Weiterbildungen
für Rückenschullehrer angeboten. Die Angebotspalette wird
stetig erweitert. Ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen
des Fortbildungsteams viel Erfolg und danke ihnen für ihr
Engagement in einem Bereich, der uns allen am Herzen liegt.
Ihr
Dr. Tobias Kaltenbach
Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung
Titelthema
Wenn Angst das Leben diktiert
Über Umgang, Therapie und Befreiung von der Angst
Angst ist ein grundlegendes und normales Gefühl, das alle Menschen kennen und im Laufe ihres Lebens schon empfunden
haben. Das Gefühl der Angst hat in den meisten Situationen eine elementare Warnfunktion – es weist uns auf
Gefahren und Grenzen hin. Die mit Angst verbundenen körperlichen Signale wie erhöhter Herzschlag ermöglichen
die schnelle Reaktion auf eine Bedrohung. Dann geht die Angst vorüber. Doch was geschieht, wenn sie den Alltag
so dominiert, dass ein normales Leben nicht mehr möglich ist? Asklepios intern sprach mit Prof. Dr. Stefan Kropp,
Chefarzt der Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Fachkliniken Teupitz und Lübben, über
Therapiemöglichkeiten bei Angststörungen und den Weg zurück in angstfreies Leben.
Was ist Angst und wie entsteht sie?
Angst ist ein normalpsychologisches Phänomen. Als primärer
Affekt setzt Angst wichtige Signale. Angst versetzt uns in die
Lage, Gefährdungen und brenzlige Zustände zu erkennen, zu
bewerten und zu differenzieren. Sie ist eine unsichtbare „Antenne“
für bedrohliche Situationen. Ein Überleben der menschlichen
Spezies wäre ohne Angst ausgesprochen schwierig gewesen.
Erfolgen jedoch die falschen Reaktionen auf Umweltreize,
werden also beispielsweise Gefahren zu hoch oder auch zu
niedrig eingeschätzt, dann kann sich dies auf das Leben und
die Weiterentwicklung des jeweiligen Menschen ungünstig
auswirken. Eine angemessene und gut austarierte Angstbalance
hat eine beschützende Wirkung. Denn grundsätzlich ist das
menschliche Handeln darauf ausgerichtet, gefährliche Situationen
zu vermeiden und durch Erfahrungen planvoll zu handeln.
Zuviel Angst beeinträchtigt unser Leben, zu wenig allerdings
auch. Oder würden Sie auf eine heiße Herdplatte fassen, über
eine marode Brücke spazieren oder unangegurtet Auto fahren?
Ganz sicher nicht.
Durch welche klassischen körperlichen Symptome macht sich
Angst bemerkbar?
Betroffene berichten von starkem Herzklopfen, einem „Kloß
im Hals“, Schmerzen in der Brust, Erstickungssymptomen,
Schwindelattacken, Taubheitsgefühlen, Kurzatmigkeit, Benommenheit,
Herzschmerzen, Gefühlen der Unwirklichkeit, von
der Angst, verrückt zu werden, Angst vor dem Tod, Hitzewallungen
und Kälteschauern.
Wie häufig treten Angststörungen auf, und ab wann besteht Behandlungsbedürftigkeit?
Angststörungen treten im Gegensatz zu anderen Erkrankungen
relativ häufig auf. Wissenschaftliche Studien ergaben, dass etwa
15 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens
einmal mit Beschwerden einer Angsterkrankung konfrontiert
werden. In den meisten Fällen handelt es sich um Frauen, wobei
davon auszugehen ist, dass Frauen offener mit ihren Angstbeschwerden
umgehen und sich eher behandeln lassen. Angstsymptome
begleiten fast jede psychische Erkrankung. Es gibt jedoch
auch die eigene Krankheitsgruppe der Angsterkrankung.
Betroffene sollten sich in medizinische Behandlung begeben,
wenn die natürliche Angst ihre sinnvolle Funktion verliert,
wenn sie lähmt und dadurch die Gestaltung des eigenen Lebens
massiv einschränkt. Angst macht einsam. Sie beeinträchtigt und
verhindert den Kontakt zu anderen Menschen. Ängstliche Menschen
ziehen sich immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück. Sie
geraten in eine soziale Isolation, weil sie Kontakte nach außen
immer mehr einschränken – und irgendwann ganz aufgeben.
Eine Angsterkrankung beginnt meist ganz harmlos. Zuerst werden
beängstigende Situationen geschickt vermieden, später von
vornherein ausgeschlossen. Ein typisches Beispiel dafür ist das
Autofahren. Nachdem das Fahren auf der Autobahn nicht mehr
in Frage kommt, werden später auch die gewohnten Strecken
nicht mehr gefahren. Irgendwann wird das Auto gar nicht mehr
benutzt. Die Angst hat gesiegt.
Die meisten Betroffenen warten aus Scham leider zu lange, ehe
sie Hilfe in Anspruch nehmen. Viele nehmen ihre Angst als Pro-
6 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 7
Titelthema
blem auch gar nicht richtig wahr. Wichtig ist es, sich der Angst
zu stellen und sich nicht vor ihr zu verstecken.
Angst kann aber auch positiv wirken, in einigen Fällen sogar
Mut machen. Es gibt Menschen, die in bedrohlichen Situationen
zu körperlichen Höchstleistungen fähig sind, einen unbedingten
Überlebenswillen aktivieren und über sich hinauswachsen.
Gibt es Menschen, die zu Ängsten neigen?
Ja, die gibt es. Von Geburt an ist das Nervenkostüm der Menschen
unterschiedlich ausgestattet. Jeder von uns bringt eine
gewisse genetische und körperliche Ausstattung mit. Danach
werden wir durch soziale Einflüsse und die Umwelt geprägt.
Kinder, die bereits frühzeitig selbstbewusst heranwachsen und
die Möglichkeit erhalten, Gefahren selbst zu erkennen, sich ihnen
zu stellen oder ihnen angemessen zu begegnen, werden im
späteren Leben weniger Ängste haben. Das vermittelte Urvertrauen
macht sie stark.
Versuchen dagegen Eltern, ihren Nachwuchs vor allen Schwierigkeiten
zu bewahren, ihm alles abzunehmen und zu suggerieren
„Du kannst das nicht!“, dann besteht die Gefahr, dass
unsichere und ängstliche Kinder heranwachsen. Eine solche Erziehung
wird das ganze nachfolgende Leben beeinflussen.
Welche Ängste haben Menschen in der heutigen Zeit?
Gesellschaftliches Oberthema ist die Furcht vor dem sozialen
Abstieg. Viele Menschen, vor allem ältere, haben Angst vor der
Einsamkeit. Andere fürchten sich vor dem Verlust des Vertrau-
ten. Peinigten die Menschen vor 40 Jahren noch reale Ängste
wie Hunger, Krieg und Tod, stehen heute eher andere Ängste
im Vordergrund. Dazu gehören Angst vor Menschengruppen,
Angst vor Nähe oder auch die Angst, verletzt oder abgelehnt
zu werden.
Hat sich der gesellschaftliche Umgang mit der Angst geändert?
Angst wurde in den letzten Jahren als gesellschaftliches Thema
entdeckt und akzeptiert: Die Menschen sprechen heute eher
über ihre Ängste. Sie reagieren viel reflektierter. Ging es vor 50
oder 60 Jahren im Alltag noch ums alltägliche Überleben, verfügen
die Menschen heute über wesentlich mehr Zeit. In einigen
Fällen wird diese mit Grübeln und Nachdenken über eigene
Ängste verbracht.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Angststörungen?
Angst kann im Rahmen einer Psychotherapie oder medikamentös
behandelt werden. Erfolg und Dauer beider Behandlungsmöglichkeiten
richten sich auch danach, wie lange die
Beschwerden schon bestehen. Je früher die Therapie beginnt,
umso besser ist dies für den Behandlungsverlauf. Natürlich
spielen auch persönliche Präferenzen jedes Einzelnen eine Rolle.
Patienten mit Angsterkrankungen können sehr gut ambulant
behandelt werden. Klinisch sehen wir überwiegend Patienten,
die entweder an einer sehr schweren Form einer Angststörung
leiden oder bei denen ihre psychische Grunderkrankung von
einer Angsterkrankung begleitet wird.
Immer wieder suchen Angstpatienten eine schnelle Lösung für
ihr Problem. In Deutschland ist es nicht schwer, an angstlösende
Mittel heranzukommen, die häufig bedenkenlos von Ärzten
verschrieben werden. Oft handelt es sich dabei jedoch um Substanzen,
die abhängig machen. Ich kann vor diesem scheinbar
einfacheren Weg nur warnen, denn neben der ursprünglichen
Angsterkrankung kommt nun auch eine Abhängigkeitserkrankung
hinzu, die ebenfalls sorgfältig behandelt werden muss. In
der Regel erfolgen der Medikamentenentzug und die weitere
Behandlung dann stationär in einer psychiatrischen Einrichtung.
Warum sollten sich Betroffene unbedingt Hilfe holen?
Angst kann chronisch werden. Je länger sie andauert, umso
schwieriger ist sie behandelbar. Eine Lähmung durch Angst
kann eine dauerhafte Isolation verursachen. 10 bis 30 Prozent
aller Angsterkrankten nehmen nicht mehr am sozialen Leben
teil – eine alarmierende Zahl. Deshalb rate ich Betroffenen, so
schnell wie möglich ihren Hausarzt aufzusuchen, um die weitere
Vorgehensweise zu besprechen. Zahlreiche Beratungsstellen,
kirchliche Einrichtungen und Selbsthilfegruppen geben ebenfalls
Empfehlungen und Tipps zu Wegen aus der Angstspirale.
Ist Angst heilbar?
Angst ist kein Schicksal, das hingenommen werden muss. Die
Erkrankung kann bei entsprechender Therapie einen sehr günstigen
Verlauf nehmen, sich deutlich bessern und vollständig
geheilt werden. Grundvoraussetzungen allerdings sind, dass
sich die Betroffenen ihrer Angst stellen, nicht zu lange warten
und sich frühzeitig in ärztliche Behandlung begeben.
Das Gespräch führte Mandy Wolf
8 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 9
Kontakt
Prof. Dr. Stefan Kropp
Chefarzt
Asklepios Fachklinikum Teupitz
Asklepios Fachklinikum Lübben
Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik
Buchholzer Straße 21, 15755 Teupitz
Tel. (033766) 66 276
E-Mail: s.kropp@asklepios.com
Prof. Dr. Stefan Kropp
Medizin & Wissenschaft
+
+++ Online-Überwachung von Risiko-
Patienten
Medizinticker
In der Orthopädischen Klinik Lindenlohe kommt seit einigen Monaten
Vigileo zum Einsatz, ein Monitoring-System der neuesten
Generation, das als „Monitor zur Optimierung des Flüssigkeitsmanagements
und der Sauerstoffversorgung des Gewebes“ beschrieben
wird. Fast alle physiologischen Funktionen von Risikopatienten,
die sich größeren orthopädischen Eingriffen unterziehen müssen,
werden mit Vigileo exakt, kontinuierlich und zuverlässig erfasst. Mittels
modernster Computertechnik können die erfassten Daten digitalisiert,
gespeichert, analysiert und weiterverarbeitet werden. „Wir
haben eine Online-Verbindung zum Patienten“, erklärt Dr. Martin
Wallinger, Oberarzt der Abteilung für Anästhesiologie und Schmerztherapie
in Lindenlohe. Um schnell und umfassend arbeiten zu können,
wurde die komplette IMC-Mannschaft (Intermediate Care) auf
das neue System geschult.
+++ Schnellster CT der Welt in St. Georg
In kürzester Zeit gestochen scharfe Bilder bei geringster Strahlenbelastung:
Ein neuer Hochleistungs-Computertomograph scannt einen
zwei Meter großen Menschen in weniger als fünf Sekunden komplett
vom Scheitel bis zur Sohle – eine Brustkorbuntersuchung ist bereits
in 0,6 Sekunden möglich. Dabei kann die Strahlenbelastung bei
einzelnen Untersuchungen im Vergleich zur herkömmlichen Technik
um bis zu 90 Prozent gesenkt werden! Ein weiterer Vorteil für ältere
Menschen, Kinder, Notfall- oder Intensiv-Patienten: Sie müssen
während der Aufnahme nicht mehr den Atem anhalten. Außerdem ist
das neue Gerät auch für die wachsende Gruppe schwer übergewichtiger
Patienten geeignet. Der CT ist direkt neben der Notaufnahme
platziert und wird die Diagnostik auch bei Schlaganfall- und Notfallpatienten
erheblich verbessern. Auch Eingriffe an Herzklappen,
Herzgefäßen, peripheren Gefäßen und am Herzmuskel können jetzt
noch besser geplant werden: Bei einer ersten Patientin konnten in
dem neuen CT die Herzkranzgefäße so genau dargestellt werden,
dass eine Katheteruntersuchung nicht notwendig war.
Kontakt
Dr. Franz Jürgen Unterburger,
Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und Schmerztherapie der
Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe
Tel. 09431/888-640, E-Mail: j.unterburger@asklepios.com
+++ Neuer Notarztwagen/Intensivtransportwagen
beim ASB-Hamburg
Im Januar konnte die Rettungswache Osdorf das neue Fahrzeug in
Dienst stellen. Es ist für alle Belange der modernen Notfallmedizin
sowie mit umfangreichem Intensiv-Equipement ausgerüstet. Neben
einem Intensiv-Beatmungsgerät, komplettem Monitoring, sechs
Spritzenpumpen und zwei Absaugeinheiten ist der Wagen für die
Aufnahme unterschiedlichster Medizingeräte (wie eine intraaortale
Ballonpumpe oder ein ECMO zur künstlichen Beatmung) vorbereitet
und ausgelegt. Drei hochwertige Sitze im Patientenraum ermöglichen
die problemlose Begleitung durch zusätzliches Fachpersonal.
Seitens des ASB wird die Besatzung weiterhin aus zwei Rettungsassistenten
mit Intensiv-Weiterbildung und einem Notarzt bestehen.
Platzangebot und Komfort (Luftfederung, Klimaanlage) ermöglichen
es nun auch, übergewichtige – und speziell „überbreite“ – Patienten
zu befördern.
+++ Ergonomie am Arbeitsplatz
Wer den Großteil seiner täglichen Arbeitszeit
vor dem Computer verbringt, kennt die
Symptome: Augen, Rücken und Schultern
beginnen zu schmerzen. „Das sind eindeutige
Zeichen für eine falsche Haltung am
Arbeitsplatz“, erklärt Dr. Siegfried Marr,
Chefarzt für Orthopädie am Rehabilitationszentrum
für Rheumatologie und Orthopädie
Dr. Siegfried Marr in Bad Abbach. Dynamisches Sitzen, also
die häufige Änderung der Haltung auf dem
Bürostuhl, ist daher von besonderer Bedeutung: Der Stuhl sollte
höhenverstellbar sein, Rückenlehne, Sitzfläche und Polster müssen
bestimmte Anforderungen erfüllen. Wichtig ist auch ein hochauflösender
Monitor. Um Kopf- und Augenschmerzen vorzubeugen, ist
eine zum Fenster parallele Blickrichtung günstig, und Lichtquellen
sollten sich nicht im direkten Sichtbereich befinden. Doch die regelmäßige
Bewegung kann auch ein ergonomischer Arbeitsplatz nicht
ersetzen: Wer den ganzen Tag sitzt, sollte daher durch Sport nach
der Arbeit einen Ausgleich zur einseitigen Körperhaltung schaffen.
Service-Nummer für Rückfragen
oder Arzt-Arzt-Gespräche: 0700-83398198
Kontakt
Frank Bäcker (Wachenleiter)
ASB-Sozialeinrichtungen (Hamburg) GmbH
Rettungswache Osdorf/ASB-Intensivmobil
Lupinenweg 12, 22549 Hamburg
Tel.: 040/ 83398-198 Fax: -194
Mobil: 0173/ 614 21 64
+++ Brückenschlag zwischen Orthopädie und
Physiotherapie
Prof. Dr. Heiko Graichen (rechts) „assistierte“ beim endoprothetischen Eingriff
am Kunstknie. Symposium-Organisator Dr. Peter Hopp (4. v. r.) stand für Fragen
bereit.
Das Knie war zentrales Thema des 2. Physiotherapie-Symposiums in
Lindenlohe, zu dem 100 Teilnehmer kamen. Assistenzarzt und Physiotherapeut
Dr. Peter Hopp referierte über die funktionelle Anatomie
und Biomechanik des Kniegelenks. In weiteren Vorträgen wurden
Möglichkeiten gelenkerhaltender und gelenkersetzender operativer
Eingriffe erörtert. Besonderen Anklang fand der Workshop: Mit Original-Geräten
konnten am Kunstknochen alle Schritte zur Einbringung
eines Knie-Implantates nachvollzogen werden. Professor Dr. Heiko
Graichen, Ärztlicher Direktor und wissenschaftlicher Leiter des Symposiums,
„assistierte“ den Kursteilnehmern mit seinem Ärzte-Team.
Technisch aufwändig im doppelten Sinne wurde es dann bei einer in
den Vortragssaal übertragenen und von Operateurin Dr. Isabel Winter
kommentierten Live-OP. Die Leiterin der Abteilung Sportorthopädie
und Unfallchirurgie stabilisierte in einem arthroskopischen Eingriff
die Kniescheibe eines Patienten mit einer zuvor aus dem Unterschenkel
entnommenen Sehne. Zum Schluss sprach Hannspeter
Meier, Sportphysiotherapeut und Rehatrainer aus Nürnberg, über
die Rehabilitationsmöglichkeiten nach einer Knie-OP.
10 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 11
Medizin & Wissenschaft
Neuester Lebensretter für
das schwache Herz
Herzinsuffizienz ist die häufigste Volkskrankheit in den wohlhabenden Ländern. Der Krankheitsverlauf entwickelt
sich bei vielen Patienten dramatisch: Eine jahrelange Leidenszeit mit Luftnot, Kurzatmigkeit, Müdigkeit und fehlender
Leistungsfähigkeit führt über immer wiederkehrende Kranken hauseinweisungen zum Herztod. Defibrillatoren
normalisieren mittels Elektroschock den Herzrhythmus bei Kammerflimmern. Im Klinikum Schwalmstadt erhalten
diese Patienten nun einen implantierbaren Defibrillator der allerneuesten Generation.
Chefarzt Dr. Matthias Schulze (rechts)
und Dr. Dieter Zenker von der Thorax-,
Herz- und Gefäßchirurgie der UMG
Göttingen mit dem neuen CRT-D
„Wir sind sehr stolz darauf, im Rahmen
eines weltweiten Zulassungsverfahrens
zusammen mit einigen ganz großen Universitätskliniken
in Europa diese neueste
Gerätetechnologie einzuführen“, so Chefarzt
Dr. med. Matthias Schulze.
„Weltweit anerkannte Studien haben gezeigt,
dass heute viele Leben gerettet werden
können, wenn man diese Geräte viel
früher implantiert, als es noch fünf oder
zehn Jahren üblich war.“ Neben diesem
positiven und lebensrettenden Effekt gibt
es aber auch Nebenwirkungen. Vor allem
falsche Therapien und Schocks des Defibrillators
können zu psychischen Störungen,
Ablehnung der Therapie und unnötigen
Krankenhausaufenthalten führen. Die
neueste Generation von Defibrillatoren verfügt
darum neben sehr hohen technischen
Leistungsmerkmalen und einer langen Lebensdauer
auch über ein neues Paket von
Sicherheitsfunktionen zur Vermeidung falscher
Therapien bzw. Schockabgaben.
„Neben dem außerordentlichen Engagement
unserer Ärzte, die Herzleistungsschwäche
in unserem Einzugsgebiet
mit modernsten Therapiekonzepten zu
behandeln, ist diese neueste Generation
von Implantaten ein Gewinn für unsere
Patienten“, so Dr. Dirk Fellermann, Geschäftsführer
der Kliniken Schwalm-Eder.
„Wir erwarten dadurch weniger Patientenbeschwerden
und eine Reduktion von
Krankenhauseinweisungen aufgrund falscher
Therapien und Schockabgaben.“
Die erste Patientin, die im Klinikum
Schwalmstadt einen ICD mit zusätzlichem
Herzschrittmacher zur kardialen
Resynchronisation erhielt, ist eine typische
Patientin für derartige Implantate.
Die 72-Jährige konnte Arztbesuche zwar
bislang auf ein Minimum reduzieren und
war seit Jahrzehnten nicht mehr im Krankenhaus.
Doch in den letzten Jahren wurden
die Beschwerden stärker: „Es fehlte
zunehmend an der Luft, Erkältungen
dauerten länger als früher, dazu immer
wieder Wasser in den Beinen – das Leben
wurde Qual.“ Nach einer Schwindelattacke
und extremer Luftnot wurde
sie vom Notarzt ins Klinikum gebracht.
Neben dem prophylaktischen Schutz
vor dem plötzlichen Herztod, der in der
Gruppe der Patienten mit ausgeprägter
Herzleistungsschwäche der Killer Nummer
1 ist, erhielt sie einen Herzschrittmacher
zur kontinuierlichen synchronen
Stimulation beider Herzhauptkammern.
„Wir erwarten für die Patientin eine deutliche
Leistungsverbesserung und noch
viele gute Jahre. Natürlich werden wir
sie in unser laufendes Telemedizinisches
Konzept aufnehmen, um so eine maximale
Sicherheit und optimale Betreuung
zu garantieren“, so Dr. Schulze abschließend.
Kontakt
Dr. Matthias Schulze
Allgemeine Innere Medizin und Kardiologie
Asklepios Klinikum Schwalmstadt
Krankenhausstraße 27
34613 Schwalmstadt
Tel.: (06691)799-247
Fax: (06691)799-321
E-Mail: ma.schulze@asklepios.com
Leberspezialisten in Lich
Seit 10 Jahren gibt es in der Akutklinik eine spezielle Lebersprechstunde
Die Leber ist das zentrale Organ des menschlichen Stoffwechsels. Sie dient unter anderem zur nahrungsabhängigen
Speicherung, Umwandlung und Freisetzung von Zuckern und Fetten sowie zum Abbau und zurAusscheidung
körpereigener und medikamentöser Giftstoffe. Auch die Bildung der meisten Bluteiweiße sowie der Gallenflüssigkeit
gehört zu ihren Aufgaben. In jeder Minute wird die Leber von circa 1,5 Litern Blut durchströmt – das sind circa 25
Prozent der Gesamtmenge unseres Blutes.
Die besondere Bedeutung dieses Organs
veranlasste im Jahre 2000 den damaligen
Leiter der Inneren Abteilung der Klinik
in Lich, Professor Dr. Gerhard Goubeaud,
eine Lebersprechstunde ins Leben zu rufen.
Seit 2005 wird diese Sprechstunde von
Professor Dr. Dr. Friedrich Grimminger,
Professor Dr. Jürgen Lohmeyer sowie den
Oberärzten Dr. Karl-Heinz Hohmann und
Dr. Jürgen Huber fortgeführt. Die Lebersprechstunde
findet regelmäßig montags,
mittwochs und donnerstags jeweils von 14
bis 17 Uhr statt.
In der Inneren Abteilung der Klinik werden
alle Formen von Lebererkrankungen
diagnostiziert und behandelt. Neben
chronischen Viruserkrankungen und anderen
infektiösen Lebererkrankungen
betrifft dies insbesondere autoimmunologisch
vermittelte Leberschäden, Schädigungen
der Leber durch Medikamente
sowie Erkrankungen von Leber und Gallenwegen
als Folge von HIV- Infektionen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Licher Internisten
sind durch Alkohol hervorgerufene
Lebererkrankungen. Dazu gehören
Fettleberhepatitis, Leberzirrhose und deren
Komplikationen, Magenerkrankungen
sowie Erkrankungen der Magen- und
Darmschleimhaut – einschließlich infektiöser
Komplikationen.
Auch die Folgen einer chronischen Lebererkrankung
wie beispielsweise Funktionsstörungen
des Gehirns durch unzureichende
Entgiftungsfunktion der Leber
(Hepatische Enzephalopathie) oder die
Prof. Dr. Dr. Friedrich
Grimminger
Chefarzt
Dr. Karl-Heinz Hohmann
Leitender Oberarzt
Abnahme der Nierenfunktion (Hepatorenales
Syndrom) werden behandelt.
Die Diagnostik von primären Tumoren
der Leber sowie die Leberbeteiligung bei
Erkrankungen, die nicht von der Leber
ausgehen, gehört gleichfalls zum Spektrum
der Lebersprechstunde. Und auch
schwangerschaftsspezifische Lebererkrankungen
werden hier diagnostiziert
und therapiert.
Darüber hinaus spielt die interdisziplinäre
Zusammenarbeit in der Klinik eine
große Rolle bei der bestmöglichen Versorgung
der Patienten. Das betrifft in diesem
Zusammenhang insbesondere Diagnose
und Therapie von Erkrankungen der Gallenblase
und der Gallenwege, bei der die
Innere Abteilung und die Chirurgische
Abteilung eng kooperieren.
Prof. Dr. Jürgen Lohmeyer, Dr. Jürgen Huber
Facharzt für Innere Medizin Oberarzt
/ Hämato-Onkologie / Infektiologie
12 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 13
Kontakt
Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger
Chefarzt der Inneren Abteilung
Asklepios Klinik Lich
Goethestr. 4
35423 Lich
Telefon: 06404-81194
E-Mail: lich@asklepios.com
Medizin & Wissenschaft
Moderne chirurgische Konzepte
für Kopf-Hals-Tumore
Das Plattenepithelkarzinom ist der häufigste bösartige Tumor im Bereich der Schleimhäute der oberen Luft- und Speisewege.
Hauptursache ist das Zusammenwirken von langjährigem Alkohol- und Tabakmissbrauch. Die entsprechenden
Therapiekonzepte haben sich in den vergangenen 20 Jahren stark verändert: Die chirurgische Radikalität wird zugunsten
organ- und funktionserhaltender Strategien verlassen, um bei vergleichbaren onkologischen Ergebnissen die
operationsbedingten Funktionseinschränkungen zu reduzieren und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Halssitus während der Neck dissection
1. nach Präparation des Hautlappens
2. mit teilweieser Entwicklung des Weichteilgewebes
3. nach Ausräumung des Weichteilgewebes
Die Behandlung bösartiger Tumoren der oberen Luft- und Speisewege
ist auf Grund der komplexen Anatomie und Organfunktionen
(Gesichtsästhetik, Schluckfunktion, Atmung, Sprache,
Stimme) problematisch. Um funktionelle Einschränkungen
zu reduzieren, wurde seit Mitte der 80er Jahre die transorale
Lasermikrochirurgie mit dem CO -Laser entwickelt. Mit dieser
2
Operationstechnik kann auf einen ein Zugangsweg von außen
verzichtet werden.
Wesentlicher Vorteil der CO -Laserchirurgie ist das berührungs-
2
freie und im kapillären Bereich blutungsarme Schneiden des
Gewebes, was während der Operation eine sehr gute Übersicht
ermöglicht. Die transorale Laserchirurgie wird unter mikroskopischer
Kontrolle durchgeführt. Der Fokus des Laserstrahls
wird dabei stark reduziert, um die thermische Schädigung benachbarter
Gewebe zu verringern.
Das operative Ziel der Lasermikrochirurgie ist die vollständige
Entfernung des Primärtumors. Im Gegensatz zur konventionellen
Chirurgie werden dabei die Resektionsgrenzen durch Lage
und Größe dieses Tumors bestimmt. Das Operationsmikroskop
erlaubt eine gute Unterscheidung zwischen gesundem und tumorösem
Gewebe, und die thermische Versiegelung kleinerer
Blut- und Lymphgefäße ermöglicht eine gute Übersicht während
der Operation. So lassen sich die Tumorgrenzen besser erkennen,
der Operateur wird weitgehend von der Tumorausdehnung
geleitet und kann viel gesundes Gewebe schonen. Dies
ermöglicht den Organerhalt und damit die Aufrechterhaltung
einer guten Schluck- und Stimmfunktion. Darüber hinaus kann
in den meisten Fällen auf einen Luftröhrenschnitt verzichtet
werden.
Literatur und eigene Erfahrungen zeigen, dass die onkologischen
Ergebnisse der Laserchirurgie den konventionell-chirurgischen
Techniken oder der primären Strahlentherapie gleichwertig
und zum Teil sogar überlegen sind. Die transorale, mikroskopisch
kontrollierte CO -Laserchirurgie ist daher bei der
2
Behandlung von begrenzten und oberflächlich gewachsenen
Karzinomen der oberen Luft- und Speisewege die Methode der
Wahl. Auch ausgedehntere Karzinome lassen sich so komplett
entfernen, dies ist aber in hohem Maße von Erfahrung und Expertise
des Operateurs abhängig.
Therapie bei Halslymphknoten-Metastasen
Die Prognose von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im
Kopf-Hals-Bereich wird maßgeblich dadurch bestimmt, inwieweit
auch Halslymphknotenmetastasen vorhanden sind.
Die Erhebung des Halslymphknotenstatus durch alleiniges
Abtasten ist zur gesicherten Erfassung von Metastasen völlig
unzureichend. Bildgebende Verfahren (CT, MRT) ermöglichen
eine gute Beurteilung der Halslymphknoten. Zahlreiche Untersuchungen
zeigten jedoch, dass eine spezielle Sonographie
diesen Verfahren gleichwertig oder sogar überlegen ist. Mit der
sonographisch kontrollierten Feinnadelpunktion (FNP) lassen
sich insbesondere kleinere und in tieferen Halsschichten lokalisierte
Raumforderungen sicher punktieren. Dadurch kann die
Wahrscheinlichkeit einer Halslymphknotenmetastasierung bereits
vor der Behandlung besser eingeschätzt werden.
Die 1906 erstmals beschriebene „radikale Neck dissection“
(RND) war viele Jahrzehnte das Standardverfahren zur Entfernung
zervikaler Lymphknotenmetastasen. Analog zur neueren,
weniger invasiven Chirurgie des Primärtumors wurde aber
auch die Radikalität der Neck dissection schrittweise durch
selektive Formen ersetzt. Die postoperativen funktionellen Einschränkungen
können so bei gleichem onkologischem Ergebnis
deutlich minimiert werden, was verbesserte Lebensqualität zur
Folge hat.
Die Behandlung von Plattenepithelkarzinomen der oberen Luftund
Speisewege und des zervikalen Lymphabflusses hat sich
also in den vergangenen Jahren zugunsten weniger radikaler,
stärker organ- und funktionserhaltender Techniken verändert.
Insbesondere bei Patienten mit weit fortgeschrittenen Primärtumoren
und/oder Halslymphknotenmetastasierungen ist eine
radikale chirurgische Sanierung aber weiterhin erforderlich.
Doch auch hier verbessern neue Resektionstechniken und rekonstruktive
Maßnahmen vielfach die postoperative Funktionalität
(mikroanastomosierte Lappentechniken, Stimmprothesen
nach Laryngektomie).
In vielen Fällen ist nach erfolgter chirurgischer Sanierung des
Primärtumors und der Lymphabflusswege eine ergänzende
Radio- oder Radiochemotherapie erforderlich. In Abhängigkeit
von Tumorlokalisation und -größe kann auch prä- oder postoperativ
eine Chemo- oder Antikörpertherapie sinnvoll sein.
Daher sollte nach Diagnose und Feststellung des Stadiums der
Erkankung das individuelle Therapiekonzept im Rahmen einer
interdisziplinären onkologischen Konferenz festgelegt werden.
Asklepios Intern
Chancen nutzen –
berufsbegleitend
studieren.
Nutzen Sie die Vorteile eines Fernstudiums und
informieren Sie sich über unsere Studiengänge
mit anerkanntem Abschluss
Gesundheits- und
Sozialmanagement (B.A.)
Health Care Studies (B.Sc.)
Pflegemanagement (Diplom)
Fordern Sie jetzt kostenlos Ihre Studienführer an.
info@hamburger-fh.de
Infoline: 040 / 350 94 360
(mo.-do. 8-18 Uhr, fr. 8-17 Uhr) www.hamburger-fh.de
1. Juli 2010 –
letzter Studienstart
mit Diplom-Abschluss
14 Asklepios intern 43/2010 06_085x125_3c_Askl.indd 1 Asklepios intern 11.02.2010 43/2010 11:10:21 15 Uhr
Kontakt
Dr. Christoph Külkens
Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Kopf- und Halschirurgie
Asklepios Klinik Nord – Heidberg
Tangstedter Landstraße 400
22417 Hamburg
Tel.: (0 40) 18 18-87 34 64
Fax: (0 40) 18 18-87 33 72
Dr. Christoph Külkens
E-Mail c.kuelkens@asklepios.com
Medizin & Wissenschaft
Zeigt her Eure Füße
„Hallux valgus“-Sprechstunde in Bad Abbach
Eine Zivilisationskrankheit, die jeden achten Deutschen betrifft, sehen die meisten Menschen gar nicht – weil fast
jeder Schuhe trägt. Doch gerade die Schuhe sind oft die Ursache. Sind sie zu eng oder hochhackig, können sie zur
Ballen- oder Schiefzehe, dem Hallux valgus (hallux = Zehe, valgus = krumm, schief, gebogen), führen. Es gibt aber
auch den angeborenen Hallux valgus. Genetische Komponenten, ein früherer Knochenbruch, eine entzündliche
Erkrankung oder eine Muskellähmung können bei der Entstehung ebenfalls eine Rolle spielen. Die gute Nachricht: Es
kann geholfen werden! Die Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg im Klinikum Bad Abbach führt im
Jahr rund 350 Vorfußoperationen durch, davon über 200 operative Korrekturen eines Hallux valgus.
„Frauen sind häufiger betroffen als Männer“, erklärt Prof. Dr.
Dr. Joachim Grifka. Denn am häufigsten tritt der erworbene
Hallux valgus auf, der sich auf das Einwirken äußerer Faktoren
zurückführen lässt. Viele Studien belegen, dass zu enges und
hochhackiges Schuhwerk eine entscheidende Rolle bei der Entstehung
der schiefen Großzehe spielt. Die Fehlstellung wird von
den Betroffenen zunächst nur als kosmetisch störend empfunden.
Im Laufe der Zeit aber können sich lokale Schmerzen und
Entzündungen über dem Großzehengrundgelenk entwickeln,
die Fehlstellung kann auch die zweite Zehe verdrängen, und
durch ein verändertes Abrollverhalten treten häufig Schmerzen
über den Mittelfußköpfchen auf. Letztlich kann das Krankheitsbild
in eine Arthrose (Gelenkverschleiß) des Großzehengrundgelenks
übergehen.
Dem behandelnden Arzt und somit auch dem Kompetenzteam
von Prof. Grifka steht eine Vielzahl von konservativen und
operativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Entscheidung
für eine bestimmte Therapie erfolgt abhängig vom
Befund und den beklagten Schmerzen. Zu den konservativen
Möglichkeiten gehören eine angepasste Schuhversorgung, die
im Bereich des Vorfußes entsprechend Platz bietet, und die
Durchführung von Fußgymnastikübungen. Durch das Tragen
spezieller Bandagen und Schienen sollen eine Stellungskorrektur
bewirkt sowie ein weiteres Abweichen des Großzehs verhindert
werden. Dem gesamten Spektrum der Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen
wird im Klinikum Bad Abbach eine so hohe
Bedeutung beigemessen, dass hier jeden Dienstag eine spezielle
Fußsprechstunde stattfindet.
Ist der in der Sprechstunde erhobene Befund zu ausgeprägt
oder führen konservative Maßnahmen nicht zur Linderung,
ist eine Operation in Erwägung zu ziehen. Ob aber tatsächlich
operiert wird oder nicht, richtet sich nach den Beschwerden des
Patienten und sollte nie ausschließlich aufgrund kosmetischer
Aspekte entschieden werden.
Um aus über 100 möglichen Operationsverfahren das passende
auszuwählen, ist es notwendig, Ursache und Ausprägung des
Krankheitsbildes genau zu betrachten und zu bewerten. Neben
der klinischen Untersuchung werden dazu Röntgenbilder des
Fußes angefertigt. Ziel der Operation ist es, die ursprünglichen
anatomischen Verhältnisse wiederherzustellen, sodass der Fuß
beschwerdefrei voll beansprucht werden kann. Bei den meisten
Operationsverfahren erfolgt eine Korrektur der knöchernen
Achse, begleitend werden Weichteile gelöst oder gerafft. Weitere
Beschwerden verursachende Fehlstellungen der anderen Zehen
können bei der gleichen Operation korrigiert werden. Die
Nachbehandlung beinhaltet (abhängig von der durchgeführten
Operationstechnik) das etwa sechswöchige Tragen eines Spezialschuhs.
Nach nochmaliger Röntgenkontrolle und stabilen
Knochenverhältnissen erfolgt dann die vollständige Freigabe
der Mobilisierung.
16 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 17
Völker AZ KPF10023AskI VaV.indd 1 15.02.2010 9:06:24 Uhr
Kontakt
Prof. Dr. Dr.
Joachim Grifka
Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka
Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie
Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg
im Asklepios Klinikum Bad Abbach
Kaiser-Karl-V.-Allee 3, 93077 Bad Abbach
Tel. Sekretariat: (094 05) 18 - 2401
E-Mail: c.haertel@asklepios.com
Ask 03.10
Erleichtert die Pflege: Das Völker Klinikbett Vis-a-Vis.
Das Völker Vis-a-Vis ermöglicht das Sitzen mit festem Bodenkontakt
und bietet die Aktivierung aus der Sitzposition nach
vorn heraus. Das ist mehr Teilhabe am aktiven Leben, mo ti viert
Patienten und bringt sie schneller wieder auf die Beine.
Informieren und beteiligen Sie sich an unserem Forum:
www.info-visavis.de
Völker AG · Wullener Feld 79 · 58454 Witten
Tel. +49 2302 96096-0 · Fax -16 · info@voelker.de
Medizin & Wissenschaft
Chronische Schmerzen erzählen
eine persönliche Geschichte
Mithilfe moderner schmerztherapeutischer Ansätze sollen in Simbach am Inn Patienten wieder
in einen normalen Alltag integriert werden.
„Wenn wir Schmerz als vermeidbar betrachten und zudem mit den Mitteln zu seiner Vermeidung umzugehen wissen,
zugleich aber die möglichen Grenzen ihrer Wirksamkeit akzeptieren, dann kennen wir zwar nicht die Kunst des ‚Lebens
ohne Schmerz’ wohl aber die Kunst, weniger zu leiden, indem wir besser leiden.“ (Jeanne Russier, La souffrance)
Schmerztherapeuten, die gute, effektive
Schmerztherapie für chronische Schmerzpatienten
anbieten, gehen immer aufmerksamer
und achtvoller mit der Tatsache
um, dass die Chronifizierung von
Schmerz auf neuronalen Lernvorgängen
beruht. Das Schmerzempfinden wird infolge
wissenschaftlicher Erkenntnisse als
dynamischer Prozess betrachtet, in den
Auswirkungen früherer Erfahrungen
und Erlebnisse einfließen. Somit muss
jede chronische Schmerzerkrankung als
jeweils sehr persönliche Geschichte gesehen
und behandelt werden. Denn Befund
und Befinden decken sich häufig
nicht, und die erlebte Beeinträchtigung
kann nicht wie üblich durch eine geeignete
Diagnostik nachgewiesen und mit
passenden Befunden dokumentiert werden.
Wenn der Schmerz chronisch wird
und der Betroffene keine Möglichkeiten
mehr sieht, mit ihm umzugehen, wird
der Schmerz zur eigenständigen Erkrankung.
Lange haben Therapeuten ihre Patienten
dabei unterstützt, dem Schmerz
den Kampf anzusagen, heute geht es
darum zu verstehen, welche persönliche
Geschichte der Schmerz zu erzählen
versucht. Oberstes Ziel der Behandlung
bleibt, den Patienten in einen normalen
Alltag zu integrieren.
Neue Therapiekonzepte fördern daher
die Befähigung der Patienten, ihr erlerntes,
individuelles Schmerzprogramm zu
erkennen und vorerst zu akzeptieren. Am
allerbesten lernt der Mensch, wenn Gefühle
im Spiel sind. Er entwickelt Überzeugungen,
um das zu bewerten, was
ihm widerfährt und diesem einen Sinn zu
geben. So wird auch Schmerz am allerbesten
„gelernt“, wenn lebhafte Gefühle
beteiligt sind. Das eigene Belohnungssystem
verfestigt die im Zentralnervensystem
entstehenden Lernspuren noch
zusätzlich. Es ist daher keine einfache
Aufgabe, Erlerntes wieder zu verlernen,
aber sie kann durch das Zusammenspiel
verschiedener medizinischer, psychotherapeutischer,
physiotherapeutischer,
körperorientierter und Kreativtherapieverfahren
erleichtert werden. Hierfür
eigenen sich psychosomatische Kliniken
und Fachabteilungen besonders gut, da
dort Mitarbeiter aus all diesen Disziplinen
gemeinsam mit dem Pflegepersonal
einen Rahmen schaffen, in dem Patienten
in diesem Erkenntnisprozess unterstützt
werden.
Das stationäre Angebot der psychosomatischen
Abteilung in Simbach am Inn
umfasst tägliche Pflegevisiten, regelmäßige
medizinische und schmerztherapeutische
Behandlung, wöchentlich je
90 Minuten Einzelpsychotherapie und
180 Minuten Gesprächsgruppentherapie
sowie Körper- und Gestaltungstherapie
in der Gruppe und gegebenenfalls auch
im Einzelsetting. Eine physiotherapeutische
Begleitung kann, muss aber nicht
von Vorteil sein. Wir bemühen uns, jedem
Patienten das Erlernen eines Entspannungsverfahrens
zu ermöglichen, da
Schmerz erwiesenermaßen mit dysfunktionaler
Stressverarbeitung verknüpft ist:
Anspannung und Schmerz potenzieren
einander. Ein geeignetes Entspannungsverfahren
kann dem Patienten das Tor zu
der wichtigen, neuen Erfahrung öffnen:
Ich kann selbst etwas tun! Ich kann meinen
Schmerz verringern!
All diese unterschiedlichen Anregungen
lassen das „Schmerzprogramm“ langsam
in den Hintergrund treten, dabei kommt
den Gefühlen wieder eine wichtige Rolle
zu: Jede Bewegung, jede Begegnung, die
spielerisch und leicht, neugierig und achtsam
erlebt wird, lässt die Patienten erneut
lernen – nur werden sie diesmal durch ein
größeres Bewegungsausmaß, eine freundliche
Aufnahme in der Patientengemeinschaft
oder den Erfolg beim Erproben
einer veränderten Verhaltensweise belohnt.
Auch tiefe Trauer hat Raum in unseren
Therapien, um Abschied von alten
Verletzungen vorzubreiten und für das
Wagnis eines Neubeginns gerüstet zu sein.
In einer speziellen Schmerzgruppe, die
aus sieben Modulen zusammengesetzt
ist, vermitteln wir Information über den
Weg der Chronifizierung, über Schmerzverstärker
und Ablenkungstechniken.
Wir regen an, alte Überzeugungen (alles
Schreckliche bleibt an mir hängen,
mir kann sowieso keiner helfen etc.) zu
entdecken und aufzugeben. Wir versuchen,
die Verstrickung von sozialen Bedingungen,
Vermeidungsverhalten und
Gestimmtheit aufzuzeigen und besprechen
die drei wichtigsten Denkfallen:
„der Schmerz ist rein psychisch bedingt“,
„der Schmerz ist rein organisch bedingt“
und „der Schmerz muss weg – für immer“,
um auf mögliche Hindernisse bei
der Aufgabe des erlernten „Schmerzprogramms“
hinzuweisen.
In Fragebögen geben die meisten unserer
Patienten nach dem stationären
Aufenthalt eine Verbesserung der Lebensqualität,
eine Verringerung der
Beeinträchtigung durch den Schmerz,
größeres Wohlbefinden sowie eine Reduktion
der Schmerzintensität an. In den
Abschlussgesprächen im Rahmen der
Einzelpsychotherapie berichten viele von
ihnen über einen vergrößerten Handlungsspielraum,
der es ihnen ermöglicht,
besser mit ihrer Erkrankung im Alltag zurechtzukommen.
18 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 19
Kontakt
Dr. Martina Wittels
Funktionsoberärztin im Bereich Schmerztherapie,
Fachärztin für Anästhesie,
Schmerztherapeutin, Psychotherapeutin
Abteilung für Psychosomatik
Kreiskrankenhaus Simbach am Inn
Plinganserstraße 10, 84359 Simbach
Tel.: (8571) 980 - 281
Dr. Martina Wittels
E-Mail: wittels.martina@khsim.de
wittelsm@a1.net
Medizin & Wissenschaft
Klinik Altona eröffnet
Emergency Room
Die im November 2009 feierlich eröffnete Zentrale Notaufnahme (ZNA) setzt neue Maßstäbe für Deutschland. Der
18-Millionen-Bau wurde mit 13,84 Millionen Euro von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz
gefördert. In vielen Aspekten ist die neue ZNA vergleichbar mit den Notaufnahmen der Fernsehserien
Emergency Room, Chicago Hope oder Dr. House.
Schon vor der Eröffnung der neuen ZNA hatte die Klinik mit ihrem
First-View-Konzept eine Vorreiterrolle inne. Dieses strukturiert
die Abläufe der Notaufnahme so, dass die Wartezeiten der
Patientinnen und Patienten auf ein Minimum reduziert werden.
Mit dem Neubau der ZNA ist es gelungen, dieses Konzept auch
auf baulicher und technischer Seite optimal umzusetzen. Zu den
weiteren Highlights gehört ein Schockraum mit eingebautem
Computertomografen, der Diagnostik und Behandlung Schwerverletzter
und anderer Notfälle deutlich beschleunigen wird.
„Für uns steht die bestmögliche Versorgung von Patienten an
erster Stelle“, so Senatsdirektor Norbert Lettau, Amtsleiter
Gesundheit und Verbraucherschutz der Behörde für Soziales,
Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz. „Sie sollen unabhängig
von ihrer Grunderkrankung über einen zentralen interdisziplinären
Aufnahmedienst aufgenommen und behandelt
werden, damit gegebenenfalls die notwendigen lebensrettenden
Sofortmaßnahmen sofort eingeleitet werden können. Des-
halb haben wir seitens der Gesundheitsbehörde auch die Einrichtung
dieser Zentralen Notaufnahme mit fast 14 Millionen
Euro unterstützt.“
Mit jährlich rund 17.000 durch den Rettungsdienst eingelieferten
Notfällen sei die ZNA in der Klinik Altona jene Einheit,
die in Hamburg am häufigsten angefahren werde, betonte Ingo
Breitmeier, Geschäftsführender Direktor der Asklepios Klinik
Altona: „Dieser Bedeutung tragen wir mit der baulichen
Erneuerung und Erweiterung Rechnung.“ Die insgesamt 18
Millionen Euro wurden in neue Technik, die Platzierung eines
Computertomografen in einem der Schockräume sowie in einen
prozessorientierten Bau investiert. Alles ist auf die reibungslose
und höchst effektive Versorgung von Notfällen eingerichtet.
Mit speziellen Schrank-Farben wird zum Beispiel die Orientierung
in allen Räumen erleichtert, ausgeklügelte Wartezonenkonzepte
und organisatorische Vorkehrungen berücksichtigen
einen möglichen Massenanfall von Patienten.
Die Zentrale Notaufnahme Altona in Zahlen
30 Ärztinnen/Ärzte und 57 Pflegekräfte
mehr als 45.000 Notfallpatienten pro Jahr (30 Prozent stationär und 70
Prozent ambulant), darunter:
ein Drittel aller 150 Polytraumata Hamburgs
(über das Traumazentrum)
rund 900 Schlaganfälle (auf der überregionalen Stroke Unit)
400 Herzinfarkte
mehr als 3.000 weitere Herz-Notfälle
mehr als 5.000 knöcherne Unfall- oder Sportverletzungen
rund 1.500 Vergiftungen
Die komplizierte und zeitkritische Arbeit in der neuen ZNA werde
durch ein interdisziplinäres Team von Ärzten und Pflegekräften
geleistet, die auf die Behandlung von Notfällen spezialisiert
seien, erklärte Dr. Barbara Hogan, Chefärztin der ZNA und Präsidentin
der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme
DGINA e. V.: „Hinsichtlich der Prozesse nimmt die
ZNA der Klinik Altona bereits heute eine europaweite Vorreiterrolle
ein.“ Hogan hatte bereits in der alten ZNA das First-View-
Konzept eingeführt, das die Wartezeit bis zum ersten Facharztkontakt
auf 15 Minuten reduzierte, sowie das Casemanagement
mit Sonografie implementiert. Die ersten Stunden des Krankenhausaufenthaltes
seien bei vielen medizinischen Notfällen für
den Krankheitsverlauf entscheidend, und eine optimal strukturierte
Versorgung zahle sich medizinisch und ökonomisch aus,
so Hogan: „Die neue ZNA wird jetzt noch mehr Leben retten,
noch mehr kranke Menschen noch besser und schneller versorgen,
Leiden lindern und Wartezeiten weiter verkürzen.“
Der Schockraum, in dem die Erstversorgung Schwerstverletzter
stattfindet, sei nach modernsten Maßstäben eingerichtet worden,
betonte Prof. Dr. Volker Wening, Chefarzt der als übergeordnetes
Traumazentrum zertifizierten Unfallchirurgie. „Uns
geht es nicht nur um eine schnelle Behandlung, sondern um
eine Verbesserung der Behandlungsqualität zusammen mit einer
zügigen Behandlung dieser Patienten. Fast alle Menschen
gehen davon aus, dass sie am Abend genauso wieder zu Hause
ankommen, wie sie morgens weggefahren sind. Unfälle geschehen
ohne Vorankündigung, und mancher wacht mit einem
schweren Schädelhirntrauma oder Mehrfachverletzungen in
einem Krankenhaus wieder auf. Diese Menschen optimal zu
versorgen, haben wir uns seit Jahren zum Ziel gesetzt und hoffen,
dieses durch die neue bauliche und technische Ausrüstung
noch besser realisieren zu können.“
20 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 21
Jens Bonnet
Medizin & Wissenschaft
Transsexualität
Hinweise auf transsexuelle Menschen finden sich seit dem Altertum in vielen Kulturen und Gesellschaften.
Transsexualität ist eine Erkrankung, bei der sich die Betroffenen – meist schon seit der Kindheit – im falschen
Körper wähnen und dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Transsexualität kann als leiblich-seelische
Geschlechtsunterschiedlichkeit aufgefasst werden. Sie kommt bei beiden Geschlechtern vor, wobei ein transsexueller
Mann chromosomal weiblich und eine transsexuelle Frau chromosomal männlich ist.
Die 10 Aufgaben des „Gender-Spezialisten“
(nach Dr. Wilhelm F. Preuss)
1. Genaue Diagnosestellung der individuellen
Geschlechtsidentitätsstörung
2. Diagnostik anderer psychiatrischer Begleiterkrankungen und
Veranlassung einer adäquaten Behandlung
3. Beratung über alle Behandlungsoptionen und ihre
Konsequenzen
4. Ernsthafte Bemühung um Psychotherapie – „to engage in
psychotherapy“
5. Überprüfung der Voraussetzungen für die Indikation
somatischer Behandlungsschritte
6. Verbindliche Überweisungen an medizinische Kollegen und
Operateure mit begründeter Indikation
7. Dokumentation der Vorgeschichte des Patienten im Arztbrief
(Indikationsschreiben)
8. Mitarbeit in einem professionellen Team, das sich mit
Geschlechtsidentitätsstörungen befasst
9. Beratung und Aufklärung von Angehörigen, Arbeitgebern und
Institutionen
10. Bereitschaft, für behandelte Patienten später zur Verfügung zu
stehen, unter Umständen lebenslang
Die Häufigkeit der Transsexualität ist regional sehr unterschiedlich,
und das Verhältnis von 3:1 zwischen Männern und Frauen
findet sich in vielen, aber nicht allen Ländern. Bis heute gibt es
für diese Unterschiede keine ausreichende Erklärung. Harry
Benjamin begründete in den 1960er Jahren das Verständnis der
Transsexualität als behandlungswürdige Krankheit. Wurde die
Transsexualität lange Zeit als rein psychologisches Phänomen
gesehen, so weiß man heute, dass organische Veränderungen
im Zentralnervensystem zugrunde liegen. So zeigten Untersuchungen
an Gehirnen verstorbener transsexueller Frauen in
bestimmten Arealen typisch weibliche Strukturen. Die sexuelle
Differenzierung des Gehirns stimmt also nicht mit dem chro-
mosomalen und gonadalen Geschlecht (Eierstock bzw. Hoden)
überein.
Die in der Kindheit gefestigte Geschlechtsidentität ist irreversibel.
Eine psychotherapeutische Anpassung an einen (äußerlich)
männlichen oder weiblichen Körper ist bei echten Transsexuellen
nicht möglich und mit unabsehbaren Folgen für die Patienten
verbunden. Viele Patienten leiden erheblich unter ihrer
Transsexualität. Insbesondere transsexuelle Männer fügen sich
Ritzverletzungen an den Armen zu. (Dieses Verhalten muss
unbedingt von Borderline-Störungen abgegrenzt werden.) Die
Patienten entwickeln verschiedene Anpassungsstrategien: Verheimlichung,
Perfektionierung des Cross-Dressings (Tragen
der spezifischen Bekleidung des anderen Geschlechts), sozialen
Rückzug, Rückzug in Phantasiewelten, Manipulationen an den
Genitalien bis zu Selbstverletzungen, körperliche Vernachlässigung,
Verleugnung, Erlernen und „Spielen“ der nicht passenden
Geschlechtsrolle, Hoffnung auf „Selbstheilung“ durch Berufswahl/Eheschließung/Familiengründung
sowie Überkompensationen
(Machogehabe bei männlichen Transsexuellen).
Die Diagnose des Transsexualismus muss durch eine mindestens
einjährige Betreuung durch einen Psychiater, am besten
einen „Gender-Spezialisten“, gutachterlich gesichert werden.
Die Therapie erfolgt in drei Schritten:
Im Alltagstest lebt der Patient – betreut durch einen Psychiater
– einen Rollenwechsel und outet sich seiner Umwelt.
Voraussetzung für den Beginn einer Hormonbehandlung ist
ein psychiatrisches Gutachten. Die Hormonbehandlung transsexueller
Männer besteht in der Gabe von Testosteronpräparaten.
Ziel ist das Erreichen einer männlichen Haarverteilung,
Zunahme der Muskelmasse, Stimmbruch und Ausbleiben der
Menstruation. Die Verweiblichung transsexueller Frauen lässt
sich unter anderem durch hormonelle Injektionen oder tägliche
orale Östrogentherapie erreichen. Zur Reduktion der männlichen
Behaarung wird ein synthetisches Testosteron-Derivat
angewendet. Ziel der Therapie sind das Erreichen einer weiblichen
Fettverteilung, einer weichen Haut, einer Vergrößerung
der Brustdrüse, das Schrumpfen des Hodens und der Potenzverlust.
Die operative Therapie sollte frühestens sechs Monate nach Beginn
der Hormontherapie erfolgen. Voraussetzungen sind zwei
psychiatrische Gutachten und die Kostenübernahme durch
die Krankenkasse. Aus unserer Sicht ist in dieser besonderen
Situation der Operateur lediglich ausführender Dienstleister.
Die Indikation zur Operation stellt der Psychiater. Neben der
Konstruktion des Zielgeschlechtes dient die Operation auch der
sicheren und irreversiblen Sterilisation – Voraussetzung für die
Personenstandsänderung. Die Operation transsexueller Männer
beinhaltet die Entfernung der Gebärmutter und/oder der
Eierstöcke, des Drüsenkörpers sowie die Formung eines männlichen
Oberkörpers. Die genitale Geschlechtsangleichung wird
aufgrund ihrer Komplexität und möglicher Komplikationen nur
von einigen Patienten angestrebt. Die Operation transsexueller
Frauen besteht aus der Entfernung von Penis und Hoden, der
Konstruktion einer Neovagina aus Penishaut oder Darm, dem
Aufbau weiblicher Brüste durch Implantation von Silikonprothesen
sowie der Enthaarung.
In der Klinik Nord-Heidberg bieten wir vor allem die operative
Therapie bei transsexuellen Männern an. Im ausführlichen Be-
ratungsgespräch werden Art und zeitlicher Ablauf der Therapie
festgelegt. Die Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken
erfolgt minimal-invasiv. Die Entfernung der Brustdrüse erfolgt
mithilfe verschiedener Operationstechniken in Abhängigkeit
von der Größe und Form der Brust. Ziel ist immer die Konstruktion
eines männlichen Oberkörpers mit kleinen Brustwarzen
und Darstellung des Brustmuskels. Den Patienten wird eine simultane
Operation von Brust und Unterleib angeboten, so dass
nur ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist. Bei transsexuellen
Frauen bieten wir den Brustaufbau durch Implantation von
Silikonprothesen an. Alle Patienten werden in Einzelzimmern
untergebracht. Aufgrund der Erfahrung des pflegerischen und
ärztlichen Personals mit transsexuellen Patienten ist ein sehr
freundlicher und respektvoller Umgang selbstverständlich.
22 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 23
Kontakt
PD Dr. Jörg Schwarz
Klinik für Gynäkologie, Onkologie und Brustzentrum
Asklepios Klinik Nord – Heidberg
Tangstedter Landstraße 400
22417 Hamburg
Tel.: (0 40) 18 18-87 31 26
Fax: (0 40) 18 18-87 31 27
E-Mail: joe.schwarz@asklepios.com
vorher nachher
Behandlungsstufen für transsexuelle Patienten
1. Stufe Diagnostik
2. Stufe Behandlung während der Alltagserfahrung /
Psychotherapie
Vornamensänderung nach § 1 TSG
3. Stufe Hormonbehandlung nach Alltagserfahrung
über mind. 1 1/2 Jahre
4. Stufe geschlechtsangleichende Operation
5. Stufe Nachbehandlung / Weiterbetreuung
Medizin & Wissenschaft
Gibt es den geborenen Kriminellen?
„Je sorgfältiger der Kranke hinter festen Mauern und Gittern eingesperrt war, umso sicherer konnte sich der Gesunde
fühlen“, war noch 1912 die Auffassung von Dr. Gustav Aschaffenburg, deutscher Psychiater und Pionier der forensischen
Psychiatrie. Seitdem hat sich die forensische Psychiatrie enorm entwickelt. Asklepios intern sprach mit Prof. Dr. Jürgen
Müller, Professor für forensische Psychiatrie und Psychotherapie an der Georg August Universität Göttingen und zugleich
Chefarzt der Forensischen Psychiatrie am Fachklinikum Göttingen, über die Möglichkeiten der Besserung von psychisch
kranken Straftätern und über die wissenschaftlichen Fortschritte in der modernen forensisch-psychiatrischen Medizin.
Was versteht man unter forensischer
Psychiatrie?
In der forensischen Psychiatrie geht es
um die Bedeutung von Persönlichkeit
und psychischer Krankheit für das Verhalten
des Einzelnen in der Begegnung
mit den anderen – beispielsweise um
das krankheitsbedingte Unvermögen,
soziale Anforderungen zu erfüllen oder
das krankheitsbedingte Nicht-befolgen-
Können von Regeln. Die Aufgaben der
forensischen Psychiatrie und Psychotherapie
umfassen aber nicht nur den
Bereich des Strafrechts, sondern alle Fragen,
die Juristen an Psychiater stellen
können: Erwerbs- und Berufsunfähigkeit,
Testierfähigkeit, Fahrtauglichkeit oder
Erziehungsfähigkeit der Eltern aufgrund
psychiatrischer Erkrankungen und mehr.
Die Behandlung psychiatrischer Erkrankungen
und die Beurteilung der Prognose
gehören ebenfalls zum Tätigkeitsfeld
der forensischen Psychiatrie.
Gibt es den geborenen Kriminellen?
Nein, den gibt es nicht. Allerdings kann
die genetische Disposition – insbesondere
im Zusammenwirken mit anderen
Faktoren wie einem Missbrauchserlebnis
im Kindesalter – erheblichen Einfluss auf
gewalttätiges und antisoziales Verhalten
im Erwachsenenalter haben. Genetische
Faktoren beeinflussen auch die Funktionsweise
des Gehirns, zum Beispiel die
Impuls- und Verhaltenskontrolle.
Verschiedene Studien zeigten, dass genetische
Faktoren in Verbindung mit ungünstigen
Umwelteinflüssen während
der individuellen Entwicklung das Risiko
späterer Gewaltanwendung und dissozialen
Verhaltens deutlich erhöhen. Positive
soziale Einflüsse dagegen können eine
durchaus protektive Wirkung entfalten
und das Risiko deutlich reduzieren.
Wann wird von Schuldunfähigkeit und
erheblich verminderter Schuldfähigkeit
gesprochen?
Es handelt sich dabei um zwei juristische
Begriffe aus dem Strafgesetzbuch. Für
die Schuldunfähigkeit werden da vier
Merkmale benannt, auf die eine psychiatrische
Störung bezogen werden muss,
um eine Krankheit im Sinne des Gesetzes
annehmen zu können: die krankhafte seelische
Störung an sich, die tief greifende
Bewusstseinsstörung, den Schwachsinn
sowie schwere andere seelische Abartigkeit.
Die Hürden, die zur Schuldunfähigkeit
führen können, sind dabei sehr hoch.
Erst wenn beispielsweise die krankhafte
seelische Störung zum Tatzeitpunkt so
erheblich gewesen war, dass der Täter
das Unrecht in der Tat nicht einsehen
konnte oder nicht mehr in der Lage war,
nach seiner Einsicht zu handeln, kann
von einer so erheblichen Störung ausgegangen
werden, dass Schuldunfähigkeit
anzunehmen ist. In den meisten Fällen
handelt es sich dabei um psychotische
Täter, die durch ihre Erkrankung den
Bezug zur Wirklichkeit verloren haben,
zum Beispiel aufgrund von Wahnvorstellungen.
Der Betroffene handelt dann
auf dem Boden seines Wahnerlebens, das
er nicht mehr hinterfragen kann. Dieser
Verlust des Realitätsbezugs bedingt dann
Schuldunfähigkeit.
Bei der erheblich verminderten Schuldfähigkeit
geht das Strafgesetzbuch ebenfalls
von diesen vier Merkmalen aus, wobei
die Ausprägung der Störung immer
erheblich sein muss, wenngleich noch ein
Bezug zur Wirklichkeit erhalten bleibt.
Die Anforderungen an die Annahme einer
erheblich verminderten Schuldfähigkeit
sind recht hoch. Die störungsbedingte
Beeinträchtigung muss erheblich sein.
Was für Maßregeln der Besserung und Sicherung
gibt es im Strafgesetzbuch?
Die Unterbringung in einem psychiatrischen
Krankenhaus infolge einer psychiatrischen
Erkrankung, durch die weitere
erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten
sind, ist gesetzlich geregelt. Diese
Maßregel zielt auf die Behandlung und
damit die Besserung des Patienten. Doch
selbst bei einer erfolglosen Behandlung
kann die Maßregel nicht abgebrochen
werden, da ein weiterer Zweck dieser
Maßregel die Sicherung krankheitsbedingt
gefährlicher Patienten ist.
Ein weiterer Paragraf behandelt die Unterbringung
in einer Entziehungsanstalt
aufgrund einer Suchterkrankung. Der
Täter soll durch die Entziehungsbehandlung
geheilt oder erhebliche Zeit vor dem
Rückfall bewahrt werden. Die Behandlung
kann jedoch bei Aussichtslosigkeit
abgebrochen werden.
Besteht die Möglichkeit, psychisch kranke
Straftäter zu heilen? Wie erfolgt ihre
Integration in die Gesellschaft?
Grundsätzlich besteht diese Möglichkeit
oder zumindest die einer deutlichen Besserung.
Inwieweit die Reintegration letztlich
gelingt, hängt maßgeblich von der
psychiatrischen Störung, aber auch von
dem Delikt ab. Taten wie Kindesmissbrauch
haben eine sehr starke öffentliche
Wahrnehmung. Dies erschwert es natürlich,
wenn diese Patienten Kontakt zu
ihrem früheren persönlichen Umfeld aufnehmen,
um wieder in der Gesellschaft
Fuß zu fassen.
Dagegen sind Suchterkrankungen recht
gut behandelbar. Auch psychotische Störungen,
deren Symptome abgeklungen
sind, haben häufig eine recht gute Prognose.
Die Patienten lernen während der
Therapie, ihre Symptome zu erkennen
und Risikosituationen zu kontrollieren.
Sie erfahren, welche Medikamente ihnen
helfen, wo sie bei persönlichen Krisen
Hilfe finden können und welche weiteren
Risiko- und Belastungsfaktoren sie
beachten müssen.
Wenn die Behandlung fortgeschritten
ist, werden die Patienten wieder in die
Gesellschaft eingegliedert – allmählich
und über verschiedene Lockerungsstufen.
Und nach der Entlassung ist durch
ambulante Weiterbehandlung über Jahre
hinweg eine engmaschige Anbindung an
die Klinik gewährleistet.
Welche Fortschritte wurden in den letzten
beiden Jahrzehnten in der forensischpsychiatrischen
Forschung gemacht?
Die 90er Jahre standen ganz im Zeichen
der Prognoseforschung. Hier können
wir auf deutliche Fortschritte verweisen.
Heute wird hingegen mehr nach den neurobiologischen
Grundlagen der Erkrankungen
und den Behandlungsmöglichkeiten
von Maßregelpatienten geforscht.
Insofern rückt die Maßregeltherapie wieder
etwas näher an die wissenschaftlich
orientierte Allgemeinspsychiatrie. Einen
großen Beitrag dazu leisten empirische
Forschungen. Aktuell treten Behandlungsstudien
und die Suche nach diagnostischen
Methoden in den Vordergrund,
was ich sehr begrüße.
Wie sieht für Sie das ideale forensische
Krankenhaus aus?
Mit dem Einzug in den Maßregelvollzug
werden viele Rechte der Patienten beeinträchtigt.
So verlieren die Patienten das
Recht, ihren Arzt frei zu wählen oder eine
Behandlung zu beenden. Selbst die ärztliche
Schweigepflicht wird eingeschränkt.
Literaturhinweis
Neurobiologie forensisch relevanter
Störungen – Jürgen Müller (Hrsg.),
Verlag Kohlhammer, 89,90 €
Diesen Beschränkungen muss durch externe
Kontrolle, Sorgfalt, Engagement
und die therapeutische Atmosphäre
entgegengewirkt werden. Ein patientenorientiertes
freundliches Ambiente und
die Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen
sind auch in der forensischen
Psychiatrie selbstverständlich.
Das Gespräch führte Mandy Wolf
24 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 25
Kontakt
Prof. Dr. Jürgen Müller
Chefarzt der Klinik für Forensischen
Psychiatrie und Psychotherapie
Asklepios Fachklinikum Göttingen
Rosdorfer Weg 70, 37081 Göttingen
Tel.: (0551) 402 - 2100
E-Mail: ju.mueller@asklepios.com
Medizin & Wissenschaft
Herzchirurgie heute
Technische und apparative Innovationen haben die Herzchirurgie in den letzten Jahren stark verändert. An der
Asklepios Klinik St. Georg ermöglicht die enge Kooperation mit den Nachbardisziplinen Kardiologie, Angiologie (Gefäßerkrankungen)
und Diabetologie, aber auch mit den operativen Partnern in der Anästhesiologie und Gefäßchirurgie,
die optimale Betreuung der Herz- und Gefäßpatienten in einem spezialisierten Zentrum.
Koronarchirurgie
Vergleichende Studien belegen, dass die
Koronarbypass-Operation die Standardtherapie
für Patienten mit koronarer
Dreigefäßerkrankung oder Verengung im
Abgangsbereich der linken Herzkranzarterie
ist. Darüber hinaus zeigen große
US-amerikanische Register, dass bei koronarer
Mehrgefäßerkrankung die Bypass-
Operation zu weniger Sterbefällen führt
als die Behandlung mit medikamentenbeschichteten
Stents (DES=Drug Eluting
Stents). Außerdem kommt es im weiteren
postoperativen Verlauf seltener zu Herzinfarkten
oder der Notwendigkeit einer
erneuten Revaskularisierung (d. h. nochmalige
Bypass-Operation oder Implantation
eines Koronar-Stents).
Allerdings ist ein koronarchirurgischer
Eingriff insbesondere bei Patienten, die
von vielen Erkrankungen betroffen sind,
nicht ohne Risiken: Das mit 2,2 Prozent
(im Vergleich zu 0,6 Prozent bei Einpflan-
zen eines Koronar-Stents) signifikant
häufigere Auftreten von Schlaganfällen
erfordert besonders schonende Operationsverfahren.
Hier hat sich die Operationstechnik
am schlagenden Herzen als
fester Bestandteil des herzchirurgischen
Spektrums etabliert. Bundesweit liegt der
Anteil dieser Eingriffe mittlerweile bei
zehn Prozent, besonders Frauen scheinen
von dem Verfahren zu profitieren, wie
eine Auswertung der Ergebnisse aus den
Jahren 2004–2008 ergab. Daher wird dieses
Operationsverfahren in der Herzchirurgischen
Abteilung der Asklepios Klinik
St. Georg insbesondere bei Patientinnen
und Risiko-Konstellationen (schwere
allgemeine Arteriosklerose, Voroperationen,
Dialysepatienten) eingesetzt. Um
die überlegenen Langzeitergebnisse der
Bypass-Chirurgie auch tatsächlich zu realisieren,
werden gerade bei jüngeren Patientinnen
und Patienten keine Beinvenen,
sondern Arterien für den Bypass verwendet,
in der Regel die beiden Brustwandarterien,
ggf. auch die Unterarm-Arterie.
Klappenchirurgie
Die Behandlung verengter Aortenklappen
bei Risikopatienten erfährt derzeit
eine Revolution. Durch die Entwicklung
kathetergestützter Verfahren kann in bestimmten
Fällen auch der Aortenklappenersatz
am schlagenden Herzen durchgeführt
werden. Nach der Aufdehnung
der verengten Herzklappe durch einen
Ballon wird unter Röntgen-Durchleuchtung
eine selbstexpandierende biologische
Klappe freigesetzt. Alternativ kann
eine auf einem zusammengefalteten Ballon
befindliche Klappe in die natürliche
Aortenklappe „gestentet“ werden.
Die bislang mit diesem Verfahren beobachtete
Sterblichkeit im Vergleich zur
Gesamtsumme der so behandelten Patienten
liegt jedoch bei etwa zehn Prozent.
Daher ist nach europäischen und deutschen
Richtlinien ein Einsatz derzeit nur
bei Hochrisikopatienten gerechtfertigt.
Allerdings unterliegt auch hier mit zu-
nehmender Erfahrung das Indikationsspektrum
einem kontinuierlichen Wandlungsprozess.
Rhythmuschirurgie
Insbesondere in Zusammenhang mit der
operativen Korrektur der Mitralklappe
bei Insuffizienz, aber auch bei koronarchirurgischen
oder Aortenklappen-Ein-
Off Pump Coronary Artery Bypass
(OPCAB): Koronarchirurgie am schlagenden
Herzen mit Stabilisator und
Saugglocke (mit freundlicher Genehmigung
der Fa. Medtronic)
griffen gewinnt die chirurgische Ablation
des Vorhofflimmerns (elektrische Isolation
der Lungenvenen durch Verödung im
Bereich der Vorhöfe) an Bedeutung. Bei
den von uns behandelten Patienten liegt
die Erfolgsrate bei 74 Prozent (3 Monate
nach OP) und 78 Prozent (knapp 3 Jahre
nach OP), und das sogar bei chronischem
Vorhofflimmern!
Aortenchirurgie
Die akute Aortendissektion (Zerschichtung
der Hauptschlagader durch Einriss
der Innenwand) bleibt ein chirurgischer
Notfalleingriff mit hohem Risiko. Meist
wird lediglich ein Teil der Aorta mit oder
ohne Aortenklappe durch eine Gefäßprothese
oder eine klappentragende Rohrprothese
ersetzt. Bei Ersatz des gesamten
Aortenbogens mit Herz-Lungen-Maschine
im hypothermen Kreislaufstillstand
(die Körpertemperatur beträgt dabei
18º C) ist bei einer Dauer des Kreislaufstillstandes
von über 45 Minuten mit
einer Sterblichkeit von jedem dritten Patienten
und mit einem Schlaganfall bei jedem
fünften Patienten zu rechnen. Daher
setzt sich in jüngerer Zeit die so genannte
antegrade Hirnperfusion durch, bei der
das Gehirn während des systemischen
Kreislaufstillstands über Kanülen in der
rechten Armarterie (und ggf. der linken
Halsschlagader) permanent weiter mit
Blut versorgt wird. Dadurch lassen sich
Katheter-gestützte Aortenklappe vom Typ Edwards Sapien ® : Die
auf einen Ballon aufgezogene Herzklappe wird zusammengefaltet
in die native Aortenklappe vorgeschoben und dort durch Inflation
des Ballons entfaltet (mit freundlicher Genehmigung der Fa.
Edwards)
Sterblichkeit und neurologische Komplikationen
deutlich verringern – auf jeweils
sechs Prozent. Darüber hinaus lassen
sich im Rahmen von Hybridverfahren
endovaskuläre Stents mit offener chirurgischer
Versorgung kombinieren, was das
Operationsrisiko weiter senkt. Besondere
Möglichkeiten eröffnen sich dabei in der
Kooperation von Herzchirurgie, Gefäßchirurgie
und Angiologie.
26 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 27
Kontakt
Prof. Dr. Michael Schmoeckel
Herzchirurgische Abteilung
Asklepios Klinik St. Georg
Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg
Tel. (0 40) 18 18-85 41 50
Fax (0 40) 18 18-85 41 84
E-Mail: m.schmoeckel@asklepios.com
Antegrade Hirnperfusion im systemischen hypothermen
Kreislaufstillstand durch Anschluss der Herz-
Lungen-Maschine über die rechte Arteria axillaris
Trotz zunehmender Überalterung der Patienten,
die häufig auch noch von vielen
Erkrankungen betroffen sind, konnten
die operativen Ergebnisse der Herzchirurgie
in den vergangenen Jahren kontinuierlich
verbessert werden. Eine enge Kooperation
mit allen an der Herzmedizin
beteiligten Disziplinen wird zukünftig in
der klinischen Praxis noch schonendere
Therapieverfahren für unsere oft schwer
kranken Patienten ermöglichen. Schema [9] der Ablationslinien im linken Vorhof
unter Verwendung des Atricure ® -Systems:
1 = Ablation der rechten Lungenvenen-Einmündung
2 = Ablation der linken Lungenvenen-Einmündung
3 = Ziehen der Verbindungslinie
Medizin & Wissenschaft
ADHS bei Erwachsenen
Spezialsprechstunde für den erwachsenen Zappelphillip
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung) gilt vorrangig als Erkrankung von Kindern. Für Erwachsene,
die daran leiden, gibt es daher kaum diagnostische und therapeutische Angebote. Nun können Betroffene
in der Psychiatrischen Institutsambulanz am Fachklinikum Stadtroda Hilfe bekommen: Unter der Leitung von
Oberarzt Thomas Frisch wurde dort eine Spezialsprechstunde eingerichtet.
ADHS ist die am häufigsten diagnosti-
zierte psychiatrische Störung im Kindesalter.
Während lange Zeit angenommen
wurde, dass sich diese Erkrankung bis
zum Erwachsenenalter „auswächst“,
weiß man heute: Bei bis zu 70 Prozent
der betroffenen Kinder besteht die ADHS
auch im Erwachsenenalter fort. Und
eine Studie in den USA ergab, dass zwei
bis sechs Prozent aller Erwachsenen an
ADHS erkranken.
Wesentliche Merkmale der ADHS sind
innere Unruhe, situationsübergreifende
Störungen der Impulskontrolle, motorische
Überaktivität, Störungen der Aufmerksamkeit,
Desorganisiertheit sowie
starke Stimmungsschwankungen bei geringer
Frustrationstoleranz. Wenn diese
Symptome im Erwachsenenalter auftreten,
bedeutet dies Funktionseinschränkungen
in unterschiedlichen Lebensbereichen
– vor allem aber bei Schul- und
Ausbildungsabschluss, Berufstätigkeit,
Partnerschaft, Elternschaft und Verkehrstüchtigkeit.
Bis zu 30 Prozent der Erwach-
senen mit ADHS leiden außerdem an
Depressionen und bis zu 40 Prozent an
Angsterkrankungen. Zusätzlicher Alkohol-
und Drogenmissbrauch besteht bei
bis zu 36 Prozent der Erkrankten.
Die Diagnose der ADHS im Erwachsenenalter
ist schwierig, da es häufig
Überschneidungen der Symptomatik mit
anderen psychiatrischen Erkrankungen
gibt. In Stadtroda erfolgt die Diagnostik
daher in einem mehrstufigen Prozess.
Neben der Erhebung und Beurteilung
der aktuellen Symptome werden rückwirkend
auch Symptome im Kindesalter
erfasst (z. B. durch Schulzeugnisse),
bisherige Diagnosekriterien überprüft
und etwaige andere psychiatrische Erkrankungen
festgestellt. Nach gesicherter
ADHS-Diagnose geben die Spezialisten
dann individuelle Empfehlungen zu den
Behandlungsmöglichkeiten. Neben einer
medikamentösen Behandlung können
dies Psychotherapie, soziale Beratung
und Ergotherapie sein.
Mit KiK-TV aufschwingen!
Ihr Wohlfühlfernsehen mit
dem Gesundheitsplus.
www.kik-tv.de
Sie erreichen die Institutsambulanz
Montag bis Donnerstag:
08:00–12:00 Uhr und 13:00-16:00 Uhr
Freitag:
08:00–12:00 Uhr.
28 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 29
Kontakt
OA Thomas Frisch
Leiter Psychiatrische Institutsambulanz
Asklepios Fachklinikum Stadtroda
Bahnhofstraße 1a, 07646 Stadtroda
Tel.: (036428) 56 13 19
E-Mail: t.frisch@asklepios.com
Schon seit über zehn Jahren verleihen wir mit unserem Wohlfühl-
Programm vielen Patienten Flügel und sind ein wichtiger und zuverlässiger
Partner für optimale Heilungsverläufe. Mit einem wohltuenden Mix
aus Dokumentationen und Reportagen (Gesundheit, Gesellschaft,
Natur u.a.), brandaktuellen und preisgekrönten Hollywood-Spielfilmen,
humorvollen Beiträgen und Informationen über die Region unterhält,
bewegt und motiviert das KiK-Programm seine Zuschauer. Darüber
hinaus können Kliniken ihre Patienten mit der KiK-Technik auch immer
ganz frisch informieren, beispielsweise über Speisepläne, Besuchszeiten
oder Freizeitangebote. Für viele Patienten sind wir in Kliniken der
beliebteste und meist gesehene TV-Sender auf dem Sendeplatz 1 und
tragen dazu bei, dass sie nach ihren Klinikaufenthalten erfrischt
aufschwingen und gesund in den Alltag zurückkehren können.
KiK-TV. Die Nummer 1 in den Asklepios-Kliniken.
Gesundheit & Wirtschaft
»Kurz und Knapp
» Erweiterung der Orthopädie Bad Abbach
Im Herbst 2010 sollen die ersten Patienten ihre Betten beziehen:
Durch die Baumaßnahmen werden Arbeitsabläufe optimiert,
und es entstehen „Einsparungseffekte, die nicht auf
Kosten der Patientenversorgung gehen“, betont Raimund Rauscher,
Verwaltungsdirektor des Klinikums. Der Neubau des Zentrums
für orthopädische und rheumatologische Rehabilitation
ist bereits abgeschlossen, auch Röntgenabteilung, Funktionsdiagnostik,
Hochschulambulanzen der Rheumatologischen und
Orthopädischen Kliniken, Patientenzimmer und Haupteingang
wurden renoviert bzw. neu gebaut. Vor zwei Jahren konnte die
Fertigstellung eines Gebäudetrakts im Fachkrankenhaus mit
hochmodernem OP-, Intensiv- und Aufwachbereich sowie Sterilisation
und Zentrallabor gefeiert werden. Die Generalsanierung
soll 2013 mit dem Neu- und Erweiterungsbau des bisherigen
Gebäudes der Orthopädischen Klinik abgeschlossen werden.
» Fördergelder für Klinikneubau in Bad König
Im November konnte Geschäftsführer Ulrich Schultz vom hessischen
Gesundheitsminister Jürgen Banzer einen Förderbescheid
in Höhe von 17,5 Millionen Euro entgegennehmen. Weitere
4,5 Millionen Euro investiert Asklepios in den Klinikneubau.
Die neurologische Fachklinik
in Bad König gilt als eine der
größten in Deutschland für
die Behandlung von schwerst
schädel-hirnverletzten Patienten.
Zusammen mit dem Ambulanten
Therapiezentrum im
Altbau wird die neurologische
v.l.n.r. Hessischer Minister für Ar- Behandlungskette über die
beit, Familie und Gesundheit Jürgen
Akut- und stationäre Rehabi-
Banzer und Geschäftsführer Ulrich
Schultz
litationsphase hinaus ergänzt.
Chefarzt Dr. Michael Hartwich
betonte, die neurologische Rehabilitation sei „ein ganz junges
Fach, das es in vielen Ländern noch gar nicht gibt“.
Info-Telefon zum Neu- und Umbau: 0800- 3003345
» Geriatrie in Seligenstadt eröffnet
Am 22. Januar 2010 wurde die Geriatrie an der Klinik Seligenstadt
mit einem Tag der offenen Tür feierlich eingeweiht. Mit der
Inbetriebnahme sei ein „weißer Fleck der geriatrischen Betreuung
im Kreis Offenbach bunt gefärbt“, so Dr. Nikos Stergiou,
Ärztlicher Direktor der Klinik. Das neue Angebot trägt zur Standortsicherung
bei und verbessert die medizinische Versorgung im
Umkreis. Zu den Gastrednern beim Tag der offenen Tür gehörte
auch Dr. Bernard gr. Broermann.
» Bischof steht sicher auf beiden Beinen
Biodex Balance
heißt das Gerät,
das Bischof
Gerhard Ludwig
Müller bei seinem
Besuch im
Zentrum für orthopädische
und
rheumatologische Rehabilitation am Klinikum Bad Abbach
ausprobierte. „Sie haben eine ausgezeichnete Balance“, stellte
Chefarzt Dr. Siegfried Marr fest. Nach zwei informativen Stunden
und einer Führung lobte der Regensburger Oberhirte insbesondere
den ganzheitlichen Ansatz der modernen Klinik. Chefarzt Dr.
Josef Seidl hob die Zusammenarbeit mit den Seelsorgern beider
Konfessionen hervor. Klinikleiter Raimund Rauscher hatte im
Bereich katholischer Seelsorge eine eigene Stelle für Anne-Marie
Mitterhofer geschaffen, und sie war es denn auch, die den Besuch
des Bischofs anregte.
30 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 31
» Klinik Lindenlohe fördert Freiwillige
Feuerwehr
Die historische
Feuerwehrspritze
im Eingangsbereich
der Orthopädischen
Klinik
Lindenlohe ist
Zeugnis der engen
Verbundenheit zwi-
Der 1. Vorsitzende der FFW Anton Zweck (rechts) schen dem Kran-
und Klinik-Geschäftsführer Matthias Meier
kenhaus und der
Freiwilligen Feuerwehr
Freihöls e. V., die in diesem Jahr ihr 110-jähriges Jubiläum
feiert. Seit Kurzem ist die Klinik nun offiziell förderndes Mitglied
der 34-Mann-Wehr, der aber auch vier aktive Frauen angehören.
Die Partnerschaft wurde zwischen dem 1. Vorsitzenden Anton
Zweck und Klinik-Geschäftsführer Matthias Meier per Handschlag
besiegelt.
» Qualitätssiegel für Wiesbadener
Krankenhäuser
Im November wurden die Asklepios Paulinen Klinik, das St. Josefs-Hospital
Wiesbaden und die Stiftung Deutsche Klinik für
Diagnostik mit dem Qualitätssiegel der Techniker Krankenkasse
(TK) ausgezeichnet. Im Rahmen der aktuellen Patientenbefragung
punkteten die Krankenhäuser in allen fünf Qualitätsdimensionen.
Patienten der Paulinen Klinik schätzen vor allem
die lange Zeit, die sich Ärzte und Pflegekräfte für ihre Patienten
nehmen. Die Patienten des St. Josefs-Hospitals sind besonders
zufrieden mit den medizinischen Leistungen der Ärzte und loben
die verständlichen Erklärungen ihrer Fragen – insbesondere die
gute Aufklärung über die Narkose. In der Deutschen Klinik für
Diagnostik bewerten die Befragten insbesondere die gute Organisation
der Aufnahme sehr positiv.
Mehr Informationen: www.tk-online.de/klinikfuehrer
» Klinikum Uckermark: erstes vernetztes
KTQ-Zertifikat in Deutschland
Erstmals stellten sich ein Krankenhaus und ein MVZ gleichzeitig
der Prüfkommission. Nach zweijähriger Vorbereitung sowie einer
einwöchigen Prüfung und Begehung durch Visitoren der KTQ-
GmbH wurde das umfassende Qualitätsmanagement im Schwedter
Klinikum jetzt besiegelt. Das Qualitätsmanagementsystem
wurde in Schwedt von Anfang an mit übergreifenden Strukturen
aufgebaut. „Wir werden alle gemeinsam das bisher Erreichte als
Basis für die weitere Entwicklung des Hauses nutzen“, bekräftigt
der Qualitätsbeauftragte des Klinikums, Gunnar Feil.
Gesundheit & Wirtschaft
Aus der Praxis – für die Praxis:
Wunden versorgen, behandeln, heilen
Die effektive Versorgung von Wunden gewährleistet eine deutlich verbesserte Lebensqualität und im günstigsten Fall
eine raschere Ausheilung. Auch unter gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten ist die moderne Wundversorgung
ein wichtiges Thema, denn die Behandlung chronischer Wunden erfordert häufig den Einsatz großer Ressourcen. Asklepios
intern sprach mit Anke Bültemann, Werner Sellmer und Dr. Wolfgang Tigges, die als Autorenteam aktuelle
Therapieempfehlungen in einer „Asklepios Wundfibel“ zusammengetragen haben.
Die effektive Versorgung von Wunden gewährleistet Patientinnen und Patienten
eine deutlich verbesserte Lebensqualität und im günstigsten Fall eine raschere
Ausheilung. Auch unter gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten ist die moderne
Wundversorgung ein bedeutendes Thema. Häufi g sind diese komplexen Störungen
mit dem Einsatz erheblicher Ressourcen verbunden.
Aus der Praxis für die Praxis haben drei Wund-Experten aus den Asklepios Kliniken
aktuelle Therapieempfehlungen zur Behandlung chronischer Wunden zusammengetragen.
Ihre Handlungsempfehlungen weisen den Weg zu einer qualitativ
hochwertigen und ökonomisch effi zienten Behandlung von Patienten mit chronischen
Wundheilungsstörungen.
9 7 8 3 9 3 9 0 6 9 7 8 2
ISBN 978-3-939069-78-2 www.mwv-berlin.de
Aus welchem Grund wurde die Entscheidung
zur Herausgabe einer eigenen „Asklepios
Wundfibel“ getroffen?
Die Versorgung von Problemwunden ist
aufwendig, teuer und belastend. Durch
eine Standardisierung ergeben sich Vereinfachungen,
Einsparungen und höhere
Zufriedenheit bei den Kolleginnen aus
der Pflege sowie dem ärztlichen Bereich.
Mit unserer Wundfibel wollen wir diese
Standardisierung zum Thema machen.
Denn unsere jahrelangen Erfahrungen
im Umgang mit Patienten, die an chronischen
Wunden leiden, können Behandlungspfade
aufzeigen, Optimierungen
anregen und Hilfestellung sein.
Bültemann | Sellmer | Tigges
Wundfibel
A.Bültemann
W.Sellmer | W.Tigges
Wundfibel
Wunden versorgen,
behandeln, heilen
2. aktualisierte
und erweiterte Aufl age
Was unterscheidet die „Asklepios Wundfibel“
von anderen Publikationen zu diesem
Thema?
Zu Fragen wie „Wunden und Produkte“
gibt es natürlich kaum etwas zu schreiben,
was die anderen, bundesweit bekannten
Wundfibeln und die einschlägigen
Fachbücher nicht schon geschrieben
hätten. Daher haben wir eine große Anzahl
neuer Kapitel zu wichtigen Einzelaspekten
hinzugefügt. Das betrifft zum
Beispiel Wunden mit dermatologischem
Hintergrund, die Wirtschaftlichkeit,
den Umgang mit Medizinprodukten
und Arzneimitteln, die Kompressionstherapie
und die Patientenüberleitung.
Ebenso aufschlussreich sind auch unsere
Anhänge mit einem Überblick über das
bundesweite Angebot an Wundverbänden,
Kompressionsbindensystemen und
Strumpfsystemen.
Erstmals wird die Wundfibel über einen
medizinischen Verlag herausgegeben
und ist damit auch im Buchhandel erhältlich.
Was gab den Ausschlag für diesen
neuen Weg der Darstellung?
Obwohl ein wichtiger Aspekt der Wundfibelerstellung
für uns die Verwendung
und Nutzung im eigenen Unternehmen
ist, darf jetzt schon von sehr großem Interesse
der Fachöffentlichkeit ausgegangen
werden. Damit sich Lieferengpässe und
Zeitverzögerungen, die bei der Auslieferung
der ersten Ausgabe auftraten, nicht
wiederholen, wurde ein Verlag als Partner
aufgenommen. Nun steht die Wundfibel
jedem Interessierten auch außerhalb
des Unternehmens zur Verfügung, was
unsere Absicht einer umfassenden Verbesserung
der Wundversorgung optimal
unterstützt.
Welche Ziele können durch die Nutzung
dieser Wundfibel erreicht werden?
Da gibt es sehr viele Aspekte. Die Wundfibel
soll helfen, vorhandene Strukturen zu
überprüfen und kritisch zu hinterfragen.
Neue Arbeitsmodelle sollen die Wundversorgung
vereinfachen und optimie-
A-CT10003 Asklepios.qxd:A-CT10003 19.02.2010 14:57 Uhr Seite 1
MonoMax ®
Die neue Nahtmaterial-Generation.
In diesem Material steckt Sicherheit.
ultralangfristig reißfest
hochelastisch
Aesculap AG | Am Aesculap-Platz | 78532 Tuttlingen | Deutschland
Tel. (0 74 61) 95-0 | Fax (0 74 61) 95-26 00 | www.aesculap.de
ren. Insbesondere Zuständigkeiten sollen
besser erkennbar und Produktsortimente
überschaubarer gestaltet werden. Eine
verbesserte Wunddokumentation schafft
juristische Sicherheit. Klare Behandlungspfade
fördern Zufriedenheit in der pflegerischen
und ärztlichen Arbeit. Nicht
unerwähnt bleiben sollten mögliche Einsparpotenziale,
beispielsweise durch die
Spezialisierung und den gezielten Einsatz
ausgebildeter Mitarbeiter wie Wundberater
oder Vakuummanager. Durch die
enge Verzahnung von Patientenversorgung
und Materiallieferung (Sortimentstraffung,
Preistransparenz, schnelle Materialverfügbarkeit)
lassen sich ebenfalls
beachtliche Summen einsparen.
Welche Empfehlungen können Sie den Kliniken
zum Einsatz der Wundfibel geben?
Die neue Wundfibel bietet allen Kliniken
die Chance zum Neuanfang oder Neustart.
Gute Wundversorgung fördert die
Zufriedenheit und ist ökonomisch sinnvoll.
Unvermeidbare Wundversorgung
kann effektiver und günstiger werden.
Wenn eine Klinik beschließt, die Wundfibel
einzuführen und umzusetzen ist zu-
nächst eine Bestandsaufnahme sinnvoll:
Wer macht derzeit was? Welche Spezialisierungen
und Qualifizierungen (Fachabteilungen,
Wundexpertenschulung) sind
vorhanden? Angepasst an die Bedürfnisse
der jeweiligen Einrichtung sollte dann
eine interdisziplinäre ärztlich-pflegerische
Arbeitsgruppe unter Beteiligung des
Einkaufes, der Hygiene, der Apotheke,
der Krankenpflegeschule, gegebenenfalls
auch der Physikalischen Therapie
und des Controllings neue Strukturen
festlegen (Beratung, Dokumentation, Sortiment
…). Der nächste Schritt ist dann
die Einführungsphase, in der jeder Arzt,
jede Station, jede Schule, jede Apotheke
oder jedes Labor über eine angemessene
Stückzahl an Wundfibeln verfügt.
Innerhalb eines Jahres sollte die neue
Struktur bereits reibungslos funktionieren
und Patienten und Haus gleichermaßen
Nutzen bringen.
Wie und wo kann das Buch erworben
werden?
Mitarbeiter von Asklepios erhalten die
Wundfibel über ihr Haus beziehungsweise
ihre Einrichtung. Andere Interessierte
bekommen es im Buchhandel oder über
das Internet. Und die Teilnehmer unserer
Wundexpertenkurse in Hamburg werden
zu Beginn des Kurses diese Wundfibel als
wichtiges Instrument für die Ausbildung
erhalten.
Die Fragen stellte Mandy Wolf
32 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 33
Kontakt
Werner Sellmer
Fachapotheker für klinische Pharmazie
Wilstedter Weg 22a, 22851 Norderstedt
Tel.: (0171) 5618984
E-Mail: w.sellmer@asklepios.com
Gesundheit & Wirtschaft
„Ein auf Dauer leistungsstarkes
Unternehmen“
Durch ihre verschiedenen fachlichen Schwerpunkte decken die drei Konzerngeschäftsführer der Asklepios Kliniken
sämtliche im Top-Management eines Krankenhausunternehmens erforderlichen Fähigkeiten ab. Einer von ihnen ist
Dr. h.c. Peter Coy. Der 46-jährige Diplom-Betriebswirt gehört der Konzerngeschäftsführung seit 2007 an. Asklepios
intern sprach mit ihm über seine Aufgabenschwerpunkte und die Perspektiven des Unternehmens.
Dr. h.c. Peter Coy
Seit wann sind Sie bei den Asklepios Kliniken
beschäftigt?
Mittlerweile sind es fast 21 Jahre. Als Asklepios
im Jahre 1989 das Management
des Wiebadener Paulinenstifts übernahm,
arbeitete ich dort schon projektbezogen
als Student. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre
übernahm ich die
Geschäftsführung der Paulinen Klinik,
wurde danach Regionalgeschäftsführer
für den Raum Hessen/Rheinland-Pfalz.
2007 wurde ich zum Konzerngeschäftsführer
berufen.
Welche Funktionen hatten Sie vor dieser
Tätigkeit?
Meine Aufgabenschwerpunkte lagen damals
vor allem im operativen Geschäft.
Da Wiesbaden eine Modellklinik ist, gingen
von dort immer viele Signale aus –
die gesetzlichen Regelungen dazu wurden
häufig erst Jahre später verabschiedet.
Wir waren schon früh Vorreiter für
innovative Versorgungsstrukturen wie
zum Beispiel die Einführung integrierter
Versorgungsformen, das ambulante Operieren,
die Etablierung von Notdienstzentralen
gemeinsam mit der Kassenärztlichen
Vereinigung oder die Einführung
eines Privatklinik-Konzeptes. Als Regionalgeschäftsführer
lag mein Fokus dann
auf der Sanierung von Kliniken.
Seit Januar 2010 sind die Aufgaben innerhalb
der Konzerngeschäftsführung neu
aufgeteilt. Können Sie kurz darstellen,
welche Bereiche Ihr Aufgabengebiet jetzt
umfasst?
Zu meinem Zuständigkeitsbereich gehören
jetzt auch die Kliniken im Nordosten,
wobei die psychiatrischen Einrichtungen
und das INI Hannover an Dr. Tobias Kaltenbach
berichten. Außerdem verantworte
ich den Bereich des Zentralen Einkaufs.
Hier sehe ich die größten Entwicklungspotenziale
und Wirtschaftlichkeitsreserven.
Für den Schwerpunkt Medical Partner suche
ich in Sekundärleistungsbereichen wie
Labor, Röntgen und der Pathologie gezielt
nach Schlüsselpartnern. Und als Arbeitsdirektor
strebe ich auf einer soliden vertrauensvollen
und kommunikativen Basis
eine partnerschaftliche Zusammenarbeit
mit dem Konzernbetriebsrat der Asklepios
Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH an.
So entwickeln wir im Bereich Tarifrecht
faire und umsetzbare Vergütungsstrukturen
für unsere Kliniken.
Welche Ideen und Vorstellungen möchten
Sie umsetzen?
Unsere Kliniken verfügen bereits heute
über ein qualitativ hochwertiges medizinisches
und pflegerisches Angebot. Wichtigstes
Ziel ist es, das klinische Angebot
im Einklang mit den ökonomischen Erfordernissen
eines privaten Klinikträgers
weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Dabei sind mir die Etablierung nachhaltiger
zukunftsorientierter Strukturen und
die Untermauerung der Werte des Familienunternehmens
Asklepios besonders
wichtig.
Wo sehen Sie das Unternehmen Asklepios
in zehn Jahren?
Unser Ziel ist ein dauerhaft leistungsstarkes
Unternehmen auf der Basis eines soliden
Wachstums. Durch Zuverlässigkeit,
Seriosität und Transparenz möchten wir
auch in den nächsten zehn Jahren das
führende deutsche Krankenhausunternehmen
bleiben.
Das Gespräch führte Mandy Wolf
Lösungen für den
Klinikalltag
Funktionale Ideen
mit Beschlaglösungen
von Häfele für mehr
Effizienz und Komfort
im Klinikalltag
www.hafele.com
Anz_asklepiosintern_hoch.indd 1 15.02.10 22:40
34 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 35
Gesundheit & Wirtschaft
Welche Laufbahn soll ich einschlagen?
Julius Iskra berichtet von seinem Schülerpraktikum in der Abteilung Kultur & Marketing der Klinik Birkenwerder
In einem Schaukasten
der Schule wurden die
Stellenausschreibungen
ausgehangen – vom
Maler bis zur Ärztin in
der Abteilung Plastische-ÄsthetischeChirurgie.
Wir hatten uns
im Unterricht darauf
vorbereitet, wie und
in welcher Form man
Bewerbungen schreibt,
nun stand uns eine harte
Zeit des stundenlangen
Sitzens am Computer
bevor. Doch dies
war nur ein Teil des
Ganzen. Beim mündlichenBewerbungsgespräch
ging es für
einige ziemlich real zu.
Ich muss leider auch
beichten, dass ich mich
um eine Journalisten-
Schülerpraktikantinnen: Jamie Schackert (links) und Dinah Sommer (Mitte),
Stelle bewarb, jedoch nicht
Leitung Rezeption – Patientenservice: Diana Krierke (rechts)
genommen wurde. Im
Nachhinein bin ich aber
Ich bin 15 Jahre und besuche die Regine- für diese Entscheidung sehr dankbar,
Hildebrandt-Schule in Birkenwerder. Im denn so bekam ich die Stelle als „Marke-
November war ich im Rahmen der Schul- tingassistent“.
GmbH Praktikant in der Asklepios Kli- An unserem ersten Arbeitstag wurden
nik. Der pädagogische Hintergrund be- wir (14 Schüler, die sich wacker durch die
steht darin, dass wir kurz vor dem wirk- harten Prüfungen geschlagen hatten) über
lichen Einstieg ins knallharte Berufsleben alle Daten-, Brand- und Unfallschutzbe-
noch einmal die Möglichkeit bekommen, stimmungen in der Klinik informiert und
zu lernen, wie man sich bewirbt, was für in unsere Abteilungen gebracht. Geleitet
Anforderungen man bestehen muss und wurden wir von Schwester Edeltraut und
wie man sich bei einem Bewerbungsge- Frau Klemp, mit der mir noch eine sehr
spräch verhält.
interessante Woche bevorstand.
Als ich dann an meinem Arbeitsplatz ankam,
begann meine eigentliche Arbeit.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals
für die freundliche und aufgeschlossene
Art meiner Vorarbeiterin (was für
ein schönes Wort) bedanken. Die Arbeit
machte mir wirklich Spaß. Gut, Mappen
zu basteln und zu befüllen, wäre nun
nicht meine Traumbeschäftigung gewesen,
gehört aber eben dazu. Zahlreiche
Meetings wurden abgehalten, die Presse
wurde eingeladen, wir organisierten Veranstaltungen,
ich durchforstete morgens
Zeitungen nach Artikeln über die Klinik
und archivierte diese. Zu meinen Aufgaben
gehörte auch die Anfertigung von
Wegbeschilderungen sowie das Kopieren
und Wegordnen von Rechnungen. Ich
durfte an einer Datenschutzfortbildung
und an einer Klinikkonferenz teilnehmen.
Für meinen späteren beruflichen Weg
– Gott weiß, welche Laufbahn ich nun
wirklich einschlagen sollte, im Moment
erscheint mir aber die Arbeit im medizinischen
Bereich gar nicht so abwegig – ist
nun der Bereich Marketing präsent und
unverzichtbar. Danke für die tolle Woche!
Julius Iskra
Julius Iskra
Mit „Leonardo da Vinci“ nach Spanien
„Leonardo da Vinci“ ist der Name eines Programms, mit der die Europäische Union Auslandsaufenthalte in der beruflichen
Bildung fördert. Im vergangenen September fuhren im Rahmen dieses Programms neun Radiologieschüler/
innen der MTA-Schule Hamburg nach Ciudad Real. Die Teilnehmer des Examenskurses 110 berichten darüber.
Wir hatten vorab per E-Mail mit den
spanischen Schüler/innen Kontakt aufgenommen
und wurden sehr gastfreundlich
und herzlich in deren Familien aufgenommen.
Trotz einiger Spanischstunden
an unserer MTA-Schule war es anfangs
natürlich schwierig, die Sprache zu verstehen,
geschweige zu sprechen. Doch
Offenheit und Warmherzigkeit machten
uns die Verständigung leicht – sie klappte
mit einer Mischung aus Englisch und
lexikalischem Wissen sowie mit Händen
und Füßen. Von den Familien wurden
wir versorgt, verwöhnt und bekocht.
In Ciudad Real befindet sich das größte
Krankenhaus Spaniens. Er wurde erst
vor drei Jahren eröffnet, die Röntgenausstattung
entspricht neuesten Standards.
Sie ist voll digitalisiert, vorwiegend wird
mit Flat Panels gearbeitet. Geräte und
Arbeitsplätze waren uns von den Krankenhäusern
in Hamburg vertraut. In den
drei Wochen wurden wir abwechselnd in
der Röntgendiagnostik und der Nuklearmedizin
eingesetzt. Es entstand zwischen
dem MTA-Personal und uns sehr schnell
eine gute Vertrauensbasis, so dass wir
nach kurzer Zeit weitgehend selbstständig
arbeiten durften. Auch die Ärztinnen
und Ärzte hatten immer ein offenes Ohr
für uns. Durch die Aneignung einiger
spanischer Fachtermini wurde die Kommunikation
mit den Patienten möglich.
Im Vergleich zu unseren Erfahrungen in
Hamburg erschien uns das Arbeiten „lockerer“,
der Krankenhausablauf war auch
ohne detaillierte Organisation und strikte
Regeln wunderbar zu bewältigen, Patienten
und Personal waren mit den Arbeits-
abläufen sehr zufrieden. Hinsichtlich des
Strahlenschutzes, der Aufnahmetechnik
und der Patientenlagerung wurde anders
gearbeitet als bei uns. Das regte uns an,
über unsere Ausbildungsstandards zu reflektieren.
Unsere Arbeitszeit begann um 8 Uhr, um
11 Uhr gab es Frühstück, und um 15 Uhr
gingen wir zum Mittagessen, das von
der Klinik bezahlt wurde. Danach konnten
wir zu Hause zwei Stunden Siesta
machen, bevor unser tägliches Kulturprogramm
begann: Stadt- und Schlossbesichtigungen,
ein Besuch beim Winzer,
eine Flamencoaufführung, Stierkampf
und abendliche Treffen mit unseren spanischen
Freunden bei Tapas und Bier. An
den Wochenenden besuchten wir Sevilla,
Toledo und Madrid. Nach den drei Wochen
und der offiziellen Abschiedsfeier in
der spanischen MTA-Schule verabschiedeten
wir uns unter Tränen (auf beiden
Seiten) von unseren Gastfamilien.
Wir danken Frau Winkel ganz herzlich,
die sich mit großem Engagement dafür
einsetzte, den strengen EU-Richtlinien
für diesen Austausch gerecht zu werden!
36 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 37
Kontakt
Barbara Winkel
Leiterin der MTA-Schule für Radiologie
Bildungsberufe für Gesundheitsberufe
c/o Asklepios Klinik St. Georg
Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg
Tel.: (040) 18 18 85 34 97
E-Mail: bwinkel@gmx.de
Gesundheit & Wirtschaft
Villa Rothschild als „Ort der Freiheit
und Demokratie” geehrt
Anlässlich des 50. Jahrestages des Grundgesetzes und des 20. Jahrestages des Mauerfalls stellte die Konrad-Adenauer-
Stiftung im Jahr 2009 Orte vor, die an herausragende Ereignisse in der Bundesrepublik erinnern. Die Geschichten
dieser Orte werden in einem begleitenden Buch erzählt.
Die Villa Rothschild gilt in Deutschland als „Wiege der Demokratie“. Die Villa Rothschild heute
1887 beauftragte der Bankier Wilhelm Carl
von Rothschild den Bau der Villa als Sommerresidenz.
Heute wird sie als Luxushotel
genutzt und befindet sich seit einigen
Jahren im Besitz von Dr. Bernard gr. Broermann,
dem Alleingesellschafter der Asklepios
Gruppe. Seit der Gründung von
Asklepios vor 25 Jahren verzichtet Dr. Broermann
auf jegliche Gewinnausschüttung
sowie auf Arbeitsentgelt: Alle Erlöse können
im Unternehmen bleiben. Er bestreitet
seinen Lebensunterhalt mit der Vermietung
von Gewerbeimmobilien. Die Villa
Rothschild zählt zu diesen Immobilien.
Ein Rückblick: Im besetzten Nachkriegsdeutschland
erhielten die westdeutschen
Ministerpräsidenten 1948 den Auftrag, ei-
Kontakt
Villa Rothschild
Im Rothschildpark 1
61462 Königstein im Taunus
Tel.: (0 61 74) 29 08-0
E-Mail: villa@villa-rothschild.com
www.villa-rothschild.com
nen westdeutschen Teilstaat zu gründen.
Um der Gründung dieses neuen Staates
nur vorübergehenden Charakter zu geben,
beriefen die Ministerpräsidenten
keine verfassunggebende Versammlung
ein, sondern einen „Parlamentarischen
Rat”, der ein „Grundgesetz” erarbeitete.
Erste Treffen des Parlamentarischen
Rates fanden 1948 in Bonn und Herrenchiemsee
statt, dann wurde nach einem
ständigen Verhandlungsort gesucht.
Die Wahl fiel auf die Villa Rothschild in
Königstein. Nicht weit von Frankfurt entfernt,
bot dieser Ort optimale Bedingungen
– sowohl in Bezug auf Erreichbarkeit
als auch auf Abgeschiedenheit. Fortan
trafen sich hier Politiker wie Theodor
Heuss, Ludwig Erhard und Ernst Reuter
mit Diplomaten und anderen Persönlichkeiten
aus Politik und Wirtschaft. In
diesen Gründungsjahren wurde die Villa
Empfehlenswerte Links
http://www.villa-rothschild.com
http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Rothschild
http://www.kas.de/wf/de/33.16887
Rothschild als „Haus der Länder“ bezeichnet.
Am 24. März 1949 beschlossen die Ministerpräsidenten
dann in der Villa die
Einführung eines bundeseinheitlichen
Wahlrechts, das Konrad Adenauer zuvor
als „von entscheidender Bedeutung für
die politische Zukunft Deutschlands” bezeichnete.
Aufgrund dieser Vergangenheit wurde
die Villa Rothschild nun im vergangenen
Jahr – gemeinsam mit dem Brandenburger
Tor und der Nikolaikirche in Leipzig – mit
dem Titel „Ort der Freiheit und der Demokratie
in Deutschland” ausgezeichnet.
Birgit Gugath
Buchtipps
Andreas Augustin: Villa Rothschild
Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.:
Orte der Freiheit und der Demokratie in
Deutschland
(Zur Bestellung eines kostenfreien Exemplars
E-Mail an: bestellung@kas.de.
Jedes weitere Exemplar kostet drei Euro)
Aufklärung, Prävention und
Öffentlichkeitsarbeit
Aktionen der Harzkliniken zum 1. Internationalen Brustkrebstag
Das psychoonkologische Beratungsteam der Harzkliniken
Die rosa Schleife, Pink Ribbon genannt,
soll alljährlich im Oktober die Menschen
für das Thema Brustkrebs, dessen Früherkennung
und Behandlung sensibilisieren.
„Wissen gegen Angst“ hieß eine
gemeinsame Aktion des Psychoonkologischen
Beratungsteams der Harzkliniken,
der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ und
einer neu gegründeten Gruppe junger
Frauen mit Brustkrebs, den „Pink Ladys“.
Die Veranstaltung in der Goslarer
Fußgängerzone, an der sich auch viele
ortsansässige Firmen beteiligten, fand am
1. Oktober, dem Internationalen Brustkrebstag,
statt. Ein rosa gestalteter Stand
lud zum Schauen und zum Gespräch ein.
Neben Informationen gab es auch etwas
zum buchstäblichen „Begreifen“: Interessierte
konnten in gefüllten Luftballons
und in einer Prothese Fremdkörper ertasten
– Motivation zum eigenen Abtasten.
Dazu wurden auch spezielle Anleitungen
mitgegeben. Die Sozialarbeiterin Angela
Frost beantwortete Fragen zu Krankenkassenleistungen
und Hilfsangeboten.
Vielen Passanten wurde so die Scheu genommen,
sich mit der Krebs-Thematik
auseinanderzusetzen.
Nach einer Brustentfernung oder auch
bei einer einseitig verkleinerten Brust
findet die Erstversorgung mit Brustprothetik
und passendem BH noch im Krankenhaus
statt, also ehe die Patientin nach
Hause entlassen wird. Dies trägt dazu
bei, die Psyche der brustoperierten Frau
und ihren Wunsch nach Weiblichkeit zu
stabilisieren, den Heilungsprozess zu fördern
und die Wiedereingliederung in den
normalen Alltag zu beschleunigen.
Der Moment, in dem die Frauen ihre operierte
Brust das erste Mal sehen, ist häufig
gefürchtet – Breast Nurse Schwester Rita
Prinz und die Pflegekräfte der Station unterstützen
die Frauen bei dieser Konfrontation.
Als Psychologin arbeitet Carola
Thiele-Seidel mit den betroffenen Frauen
am neuen Körperbild und den Auswirkungen
auf das Selbstwertempfinden
nach Brust-OP oder auch nach Haarverlust
bei Chemotherapie. Der Umgang
mit dem neuen Körperbild ist auch in
Partnerschaft und Sexualität von großer
Bedeutung.
Sanitätshäuser spielen eine wichtige Rolle
in der Versorgung der Patientinnen, denn
die Angestellten der Sanitätshäuser sind
gut geschult und sensibilisiert für die
Empfindungen der Frauen. Darum starteten
an diesem Tag Rita Prinz und Carola
Thiele-Seidel im Sanitätshaus Färber
eine weitere Aktion: Viele, auch langjährige
Patientinnen des Goslarer Brustzentrums,
wurden über die neuen Entwicklungen
des Brustzentrums informiert –
insbesondere über die neuen Gruppenangebote
– und konnten allgemeine Fragen
zur Krankheitsbewältigung stellen.
Carola Thiele-Seidel
38 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 39
Gesundheit & Wirtschaft
Dem Zucker auf der Spur
Zum 14. November 2009, dem Weltdiabetestag, wurde vom Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe
in Deutschland e. V. (VDBD) ein Präventionsprogramm für Vorschulkinder und Grundschulkinder herausgebracht.
Aus gutem Grund: Immer mehr Menschen – und vor allem immer jüngere Menschen – sind „zuckerkrank“, leiden
also an Typ-2-Diabetes. Was früher als „Alterszucker“ galt, trifft heute viele Jugendliche und zunehmend auch Kinder.
Die Ursachen sind unter anderem falsches Essverhalten, Bewegungsmangel und Übergewicht.
Seit einigen Monaten beschäftigen sich
darum die Kinder und Mitarbeiterinnen
des Betriebskindergartens der Klinik Birkenwerder,
der Kita „Morgenstern“, verstärkt
mit dem Thema gesunde Ernährung.
Im Rahmen des Projektes „Zucker
– die süße Versuchung“ waren im
vergangenen November Christa Lorenz
und Birgitt Sojkowski, beide Diabetesberaterinnen
DDG der Klinik Birkenwerder,
mit dem Präventionsprogramm vor Ort.
Die Kinder hatten zuvor eine Woche lang
schon viel über Zucker in Erfahrung gebracht.
Sie wussten bereits, dass Zucker
unter anderem aus Zuckerrüben gewonnen
wird, dass es verschiedene Zuckerarten
gibt und vor allem, dass zu viel Zucker
dem Körper schaden kann.
Die Diabetesberaterinnen erzählten den
neugierigen, aufmerksamen Kindern die
Geschichte der Fee OlgaLora und ihrer
Freunde. OlgaLora kann mit Hilfe ihres
Feenstabes und eines Zauberspruches
den Zucker in Lebensmitteln sichtbar machen.
Auf diese Weise erfuhren nicht nur
die Kinder, sondern auch der von Bauchschmerzen
geplagte Zauberer NullKommaNix,
wie viel Zucker beispielsweise
ein Liter Limonade enthält (99 g!) und
wie viel weniger das in einer Apfelsaftschorle
ist.
Anschließend stellten die Kinder mit Unterstützung
der Kita-Mitarbeiterinnen
und Diabetesberaterinnen Feentaler her –
die enthalten nur wenig Zucker und sind
trotzdem super lecker. Natürlich gehört
auch Bewegung in den Alltag von Kindern,
und darum endete der Vormittag
Rezept für „Feentaler“ (4 Stück)
1 EL Vollkornhaferflocken
1 TL gehackte Haselnüsse
1 TL gehackte Sonnenblumenkerne
1 TL fester Honig
ggf. 1 Tropfen flüssiger Honig
1 TL Kakao
8 runde Backoblaten
Verrühre die Zutaten, bis eine feste
Masse entsteht.
Verteile die Masse mit 2 Löffeln
oder einem Messer auf 4 Oblaten.
Legen Sie auf jeden Taler eine weitere
Oblate.
mit einem Feentanz, an dem Erzieherinnen
und Kinder gleichermaßen viel Freude
hatten. Die Klinik Birkenwerder plant,
dieses Präventionsprojekt auszubauen
und damit auch in die umliegenden
Grundschulen zu gehen. Der erste Besuch
fand im November 2009 in der Flex
B–Klasse der Beetzer Grundschule statt.
Christa Lorenz, Diabetesberaterin DDG
Elektronische Schließlösungen erhöhen
Funktionalität und Komfort
Der Asklepios-eigene Anspruch an Qualität und Effizienz zeigt sich nicht nur in der medizinischen Behandlung, sondern
auch in der technischen Ausstattung der Klinikgebäude. So ersetzen elektronische Schließlösungen zunehmend
den mechanischen Schlüssel. Rund zwei Dutzend der Kliniken zwischen Parchim und Bad Tölz setzen bereits das
System Dialock von Häfele ein – mit entscheidenden Vorteilen für Funktionalität und Komfort.
Krankenhäuser sind
höchst komplexe Gebäude
– auch und
gerade unter dem Aspekt
von Schließplänen:
Unterschiedliche
Personengruppen wie
Ärzte, Pflegepersonal,
Patienten, Servicekräfte
und externe Dienstleister
benötigen teilweise
sehr kurzfristig
ganz individuelle, oft
auch zeitlich begrenzte
Zutrittsprofile. Zudem
gibt es in einer Klinik
sensible Bereiche wie
Arzneimittelschränke,
Operationssäle oder
die Intensivstation, wo
unberechtigter Zutritt
im wahrsten Sinne des
Wortes „ausgeschlossen”
werden muss. Und
nicht zuletzt verlangen
Abläufe im Klinikalltag
häufig nach besonderen
Lösungen, die den
Komfort, die Flexibili-
Elektronische Schließtechnik in der Klinik Parchim (Quelle: Häfele)
tät, aber auch die Sicherheit sowohl für sogar Kosten. Denn anders als mechani-
Patienten als auch für Klinikbetreiber sche Schlüssel lassen sich elektronische
erhöhen. Im Gegensatz zu mechanischen Schlüssel bei Verlust einfach im System
Anlagen kann elektronische Schließtech- sperren und günstig ersetzen.
nik nicht nur einige, sondern alle diese Das elektronische Schließsystem Dialock
Anforderungen erfüllen und spart dabei von Häfele verfügt über eine Vielzahl
unterschiedlicher Komponenten
für Außen-,
Innen- und sogar Möbeltüren.
Auch die Bedienung
von Parkplatzschranken
und andere
Funktionen lassen sich
integrieren. Sämtliche
Schließpunkte im Gebäude
können so mit einem
einzigen Schlüssel
gesteuert und einheitlich
verwaltet werden.
Als Transpondersystem
funktioniert Dialock außerdem
berührungslos,
was die Bedienung im
Alltag sehr erleichtert.
Über elektronische Möbelschlösser
lassen sich
auch Wertfächer in den
Patientenzimmern oder
Personalspinde in eine
umfassende Schließlösung
integrieren. Ein
zweites Beispiel: Pflegekräfte
und Ärzte im
akuten Einsatz können
mit ihrem elektronischen
Schlüssel die Aufzugsteuerung auf
Vorrang schalten. Kurz: Mit dem elektronischen
Schließsystem Dialock profitieren
die Asklepios Kliniken von einem
höheren Sicherheitsniveau und mehr
Komfort – vor und hinter den Kulissen.
40 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 41
Gesundheit & Wirtschaft
Felix Fit wird noch fitter!
Neues aus dem Qualifizierungs- und Kompetenzzentrum Prävention
an der Weserbergland-Klinik Höxter
Bei Asklepios ist Felix Fit seit Jahren ein guter Bekannter. Das bewegungsorientierte Präventionsprogramm für
Kinder im Vor- und Grundschulalter wurde in der Weserbergland-Klinik Höxter entwickelt. „Mach mit bei Felix Fit
– Bewegte Kinder“ findet bundesweit in Kindergärten und Grundschulen statt, wird durch Krankenkassen finanziert
und ist markenrechtlich geschützt. Kursleiter mit entsprechenden Grundberufen (beispielsweise Physiotherapeuten,
Sportpädagogen, Ergotherapeuten) werden seit Jahren vom Felix-Fit-Team geschult.
Sport & Bewegung
Sport & Bewegung im
Kontext von Krankheitsbildern
und Beschwerden
Bewegungsbezogene
Gesundheitsförderung
Evidenzbasierte
Gesundheitssportprogramme
Angesichts der dynamischen Entwicklung
auf nahezu allen Gebieten der Gesundheitsförderung
und Prävention
wächst der Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen,
die noch über dieses eingeführte
Präventionsprogramm hinausgehen.
Darum wurde im September 2009
vom Felix-Fit-Team ein Fortbildungszentrum
gegründet. Ziel dieses Zentrums ist
es, Seminare und Lehrgänge auf hohem
wissenschaftlichen und zugleich anwenderorientierten
Niveau anzubieten. So
wird ein weiterer Beitrag zur Verbesserung
der Gesundheitsvorsorge sowie zur
Förderung der Prävention in Deutschland
geleistet. Inhaltliche Schwerpunkte
des Qualifizierungsprogramms sind
Sport, Bewegung, Ernährung, Psyche
und Persönlichkeit.
Ernährung
Ernährungsbezogene
Gesundheitsförderung
Psyche & Persönlichkeit
Personal leadership
Motivation und
Verhaltensmodifikation
Teamentwicklung und
-führung
Stressmanagement
Mit Bezug zu spezifischen medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen
Organisationale und Management-Kompetenzen
Gesundheitsförderung nach Setting-Ansatz
Betriebliche Gesundheitsförderung
Gesundheitsförderung in pädagogischen Settings
In der Startphase werden im Bereich
Bewegungsförderung mehrere evaluierte
Programme angeboten. Dazu gehören
neben „Mach mit bei Felix Fit – Bewegte
Kinder“ sowie „Gesund und fit
– Gesundheitssportprogramme für Erwachsene“
auch Weiterbildungen zum
Rückenschullehrer nach Richtlinien der
KddR (Konförderation der deutschen
Rückenschulen). Schwerpunkt ist hierbei
die Schulung zum Programm „Sanftes
Rückentraining“. Hinzu kommen Weiterbildungsangebote
zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
Die Angebotspalette
wird stetig erweitert. Um eine fachlich
fundierte Qualifizierung von Angehörigen
medizinischer und nichtmedizinischer
Gesundheitsberufe zu gewährleisten,
ist das Expertenteam des Qua-
lifizierungs- und Kompetenzzentrums
Prävention interdisziplinär besetzt, unter
anderem mit Fachärzten, Psychologen,
Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern
und Gesundheitswissenschaftlern.
Dr. Harald Stübs, Dr. Hartmut Heinze
Kontakt
Dr. Harald Stübs
Dipl.-Psychologe
Asklepios Weserbergland-Klinik GmbH
Grüne Mühle 90
37671 Höxter
Tel.: (05271) 98 2337
Fax: (05271) 98 2319
E-Mail: h.stuebs@asklepios.com
900 kleine rote Schleifen im
Krankenhaus
Zum Weltaidstag setzte das Klinikum Uckermark ein Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit.
Assistenzarzt Bülent Yozgat klärt die Schüler auf.
Auch die Mitarbeiterinnen der Rezeption
trugen rote Schleifen.
Fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Klinikums Uckermark trugen
am 1. Dezember die rote Aids-Schleife.
Gleichzeitig startete das Klinikum unter
dem Motto „Gegen das Vergessen
– gemeinsam gegen Aids“ eine Präventionskampagne
für Jugendliche. Fast
100 Schüler des Carl-Friedrich-Gauß-
Gymnasiums kamen zu einem Vortrag,
stellten Fragen, füllten Fragebögen aus.
„Die Aufklärung der jungen Menschen
ist heute wichtiger denn je“, betonte
Rektor Rüdiger Ober-Blöbaum. „Weil in
der Öffentlichkeit nicht mehr viel über
das Thema geredet wird, sind vor allem
junge Heranwachsende eher unwissend,
unbesonnen und deshalb leichtsinnig.“
Die Referenten Bülent Yozgat und Dr.
Franziska Hub sind erst seit November
als Assistenzärzte im Asklepios Klinikum
tätig. Für die Auftaktveranstaltung
der Kampagne wurden bewusst junge
Ärzte ausgewählt: Sie sprechen die
Sprache der Jugendlichen und können
sich auf sie einlassen.
Derartige Veranstaltungen werden jetzt
vom Klinikum für alle 7. Klassen der Region
angeboten. Und die Nachfrage ist
groß. „Egal, ob Sex schon ein Thema ist
– mit Aufklärung kann nicht früh genug
begonnen werden“, bekräftigt Dr. Hub.
42 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 43
Sandra Kobelt
Gesundheit & Wirtschaft
Two Thumbs Up for the AFH
Dass es so schnell gehen würde, hätte wohl niemand erwartet. Anfang Juli 2009 sprach Dr. Tobias Kaltenbach anlässlich
der Vorstellung des gemeinsamen Projektes „Green Hospital“ in München die Einladung aus, und bereits Ende
Oktober kam Jeffrey R. Immelt dieser Einladung nach: Der besondere Gast ist Chairman & CEO von General Electric.
Mit einer 8-köpfigen Delegation besuchte er die Klinik in Barmbek.
Dr. Tobias Kaltenbach begrüsst seinen Gast Jeffrey Immelt in der Interessiert lässt Jeffrey Immelt von Dr. Kaltenbach das AFH-Programm erklären.
Asklepios Klinik Barmbek.
Jeffrey Immelt kam, um das Asklepios
Future Hospital-Programm kennenzulernen
und um zu sehen, welche Leistungen
und Innovationen die größte europäische
Health Care Allianz mit seinen 23 Partnerunternehmen
im Referenzzentrum
des AFH umgesetzt hat. Und er war
beeindruckt: „Two Thumbs Up“ signalisierte
der Chef von GE gegenüber Dr.
Kaltenbach und dem verantwortlichen
Programmchef des AFH, Uwe Pöttgen,
Leiter Konzernbereich IT der Asklepios
Kliniken.
Das AFH-Programm mit seiner sicherlich
einmaligen nationalen und internationalen
Partner-Community soll als konzeptionelles
und strategisches Modell für das
Green Hospital Projekt in Hamburg-Harburg
dienen. Und so wollte sich Jeffrey
Immelt persönlich überzeugen, wie eine
solche Allianz unterschiedlicher Unternehmen
und Interessen so gut und vor
allem so lösungsorientiert arbeiten und
funktionieren kann. Uwe Pöttgen brachte
es in seinem Vortrag auf den Punkt: „Collaboration
und Communication, das sind
die Eckpfeiler des Erfolges im AFH.“
Auch im gemeinsamen „Green Hospital
Projekt“ mit dem Partner GE soll eine gut
funktionierende Partnergemeinschaft integraler
Bestandteil sein. Denn die „grüne
Klinik“ in Hamburg-Harburg, die
2013 fertig gestellt sein wird, basiert auf
der Verbindung von Ökologie, Ökonomie
und dem Wohlbefinden der Menschen in
einem Krankenhaus. Sie ist als integratives
Konzept, das sich die Synergien zwischen
Innovation, technologischem Fortschritt
und dem verantwortlichen Umgang
mit natürlichen Ressourcen zunutze
macht, in dieser Ausprägung sicherlich
einzigartig in Europa.
Während des Rundgangs im Klinikum
Barmbek konnte sich die GE-Delegation
von innovativen Projekten wie z. B. der
Dashboardlösung in der Notaufnahme
oder der „Virtual Hospital Collaboration“
am Beispiel einer Tumorkonferenz
einen Eindruck verschaffen.
Höhepunkt des Rundgangs war das Treffen
mit Dr. Carsten Pohlmann, Ltd. OA
der Neurologie und Leiter der zertifizierten
Stroke Unit. Dr. Pohlmann zeigte
und erklärte dem Gast den praktischen
Nutzen der AFH-Projekte für den klinischen
Arbeitsalltag. Der GE-Chef zeigte
sich vor allem von der Effizienz und dem
Nutzen für die Ärzte und Schwestern
beeindruckt. Das Konzept der Partner-
Community des AFH werde sicherlich
auch im Green Hospital Projekt umgesetzt
werden, versprach er und signalisierte
bei der Verabschiedung: Ich komme
wieder nach Hamburg.
Weiterbildung Endoskopie
In Hamburg erarbeiteten Fachmediziner und Fachpflegekräfte ein neues Weiterbildungskonzept.
Die Aufgaben der Fachkraft für Endoskopie
sind vielseitig und stellen hohe
Anforderungen an die psychische, physische
und soziale Belastbarkeit. Damit
die Fachkraft für Endoskopie dem breiten
Aufgabenspektrum optimal gerecht
werden kann, wurde nun gemeinsam
von Fachmedizinern und Fachpflegekräften
ein neues Konzept zur Weiterbildung
erarbeitet. In dem zwei- bis vierjährigen
berufsbegleitenden Lehrgang werden
fachliche, methodische, soziale und persönliche
Kompetenzen im Fachbereich
der Endoskopie vermittelt.
Die Fachkraft arbeitet eng mit Ärzten der
verschiedenen Fachdisziplinen zusammen,
Pflege und Betreuung der Patienten
sind hingegen ihre eigenständigen
Bereiche. Es gehört zu ihren Aufgaben,
eine vertrauensvolle Beziehung zu den
Patienten und deren Angehörigen zu
schaffen – unabhängig Altersgruppe und
soziokultureller Herkunft der Patienten.
Ein Schwerpunkt liegt dabei in der
Begleitung und kompetenten Unterstützung
in Krisensituationen.
Für die Betreuung und Überwachung von
Patienten mit gefährdeten oder gestörten
Vitalfunktionen übernimmt die Fachkraft
für Endoskopie die Verantwortung – sie
muss also lebensbedrohliche Situationen
erkennen, sofort entsprechende Maßnahmen
einleiten und auch durchführen. Sie
bereitet endoskopische und chirurgische
Eingriffe vor und assistiert dabei, überwacht
die Patienten vor und nach endoskopischen
Untersuchungen und dokumentiert
alle Tätigkeiten im Bereich der Pflege.
Darüber hinaus ist die Fachkraft für den
Unterhalt, die Bereitstellung und Handhabung
diverser Geräte und Materialien
verantwortlich. Sie führt Hygienekon-
trollen zur Qualitätssicherung durch, erarbeitet
entsprechende fachlich korrekte
Arbeits- und Aufbereitungsanweisungen,
plant und organisiert die Arbeitsabläufe,
hält diese ein und überwacht die
Unfallverhütungs- sowie andere technische
Vorschriften.
Die Weiterbildung zu Fachschwestern,
-pflegern, Fachkinderkrankenschwestern
und -pflegern in der Endoskopie gliedert
sich in einen theoretischen und einen
praktischen Teil. Der theoretische Unterricht
umfasst mindestens 720 Stunden
und findet in modularer Form statt. Die
Auszüge aus dem Modulplan des
theoretischen Unterrichts
Basismodule
Pflege als Wissenschaft
Angewandte Pflegetheorien
Schmerzlinderung und -therapie
Hygiene in Funktionseinheiten
Kommunikation
Cardio- und Pulmonale Reanimation
Aufbaumodule
EKG-Grundlagen
Grundlagen der Beatmung
Sedierung und Analgosedierung in der
Endoskopie (Gabe von Beruhigungsbzw.
Schmerzmitteln)
Ethische Grenzsituationen
Lagerung in der Funktionsabteilung
Fachmodule
Gastroenterologie
Pneumonologie
Grundlagen der endoskopischen Chirurgie
Grundlagen der endoskopischen
Thoraxchirurgie
Umgang mit technischen Geräten in der
Endoskopie
Aufbereitung von Endoskopen u. Zubehör
Weiterbildung schließt mit einer praktischen,
einer schriftlichen und einer
mündlichen Prüfung ab. Die Lehrgangskosten
betragen 6.790 Euro plus Prüfungsgebühr.
Die praktische Weiterbildung umfasst
mindestens 1.580 Stunden unter fachkundiger
Anleitung in Fachgebieten: Gastroenterologie
(700 Stunden), Pneumonologie
(500 Stunden), Urologie oder Gynäkologie
(200 Stunden), Anästhesie (80 Stunden)
und Sterilgutabteilung (40 Stunden).
Dazu kommen noch 40 Stunden an einem
Einsatzort nach Wunsch.
Zur Bewerbung sind folgende Unterlagen
einzureichen
Urkunde zur Krankenschwester/zum
Krankenpfleger oder Gesundheits- und
Krankenschwester/ Krankenpfleger
Tabellarischer Lebenslauf
Zwischenzeugnis des Arbeitgebers über
eine mindestens sechsmonatige Tätigkeit
in der Endoskopie
Die staatliche Anerkennung wird angestrebt.
Die Weiterbildung beginnt am
01. 04. 2010, der Einstieg ist aber jederzeit
möglich.
44 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 45
Kontakt
Silke Johns
Bildungszentrum für Gesundheitsberufe
Asklepios Kliniken Hamburg GmbH
Bereich Weiterbildung
Eiffestraße 585, 20537 Hamburg
Tel.: (040) 1818 84 26 20
E-Mail: s.johns@asklepios.com
Gesundheit & Wirtschaft
Service-Schulung für
Privatkliniken in Bad Griesbach
Im November trafen sich erstmalig leitende Pflege- und Servicekräfte aus ganz Deutschland zu einer Service-Schulung
in Klinik und Hotel St. Wolfgang in Bad Griesbach.
Für eine hohe Patientenzufriedenheit bedarf
es neben herausragender medizinischer
und pflegerischer Leistungen auch
einer erstklassigen Unterkunft und eines
exzellenten Service. Um den Patienten
ein Service- und Komfortniveau der gehobenen
Hotelkategorie zu bieten, wurde
daher im Rahmen des Privatklinikkonzeptes
durch den Konzernbereich DRG-,
Medizin- und Qualitätsmanagement sowie
Klinik und Hotel St. Wolfgang ein
umfassendes Schulungskonzept erarbeitet.
Anfang November konnten die Teilnehmer
einer ersten Schulung Umgangs-
formen, Abläufe und Verhaltensweisen
erlernen, die für den Betrieb einer Privatklinik
beziehungsweise einer interdisziplinären
Komfortstation mit Hotelcharakter
notwendig sind.
Die viertägige Schulung wurde unter der
Leitung von Christian Schauberger in
Bad Griesbach durchgeführt. Insgesamt
sechs Teilnehmer aus unterschiedlichen
Asklepios Einrichtungen hospitierten dabei
in verschiedenen Bereichen des Hotels
und der Klinik und wurden in einer
theoretischen und praktischen Schulung
für das Thema Kundenorientierung sen-
Kontakt
Johannes Brack
KB DRG-, Medizin- u. Qualitätsmanagement
Tel.: (06404) 658 111
E-Mail: j.brack@asklepios.com
Christian Schauberger
Verkaufsleiter
Asklepios Klinik und Hotel St. Wolfgang
Tel.: (08532) 980 609
E-Mail: c.schauberger@asklepios.com
sibilisiert. Aufgrund der sehr positiven
Resonanz sollen in diesem Jahr weitere
Service-Schulungen angeboten werden.
Dabei ist geplant, das bestehende Programm
auch um externe Referenten zu
erweitern, die sich unter anderem dem
Thema „Umgang mit Reklamationen“
widmen werden.
Pflege ist Kopf-, Herz- und Handarbeit!
Neues aus der Gesundheits- und Krankenpflegeschule an den Kliniken Schildautal
„Die Ausbildung in der Gesundheits- und
Krankenpflege ist darauf gerichtet, dass
die Pflegenden befähigt werden, Menschen
aller Altersgruppen in den verschiedenen
Versorgungssystemen in ihrer Gesundheit
zu fördern sowie bei der Bewältigung
von krankheits- und altersbedingten
Belastungen zu unterstützen.“ Unter dieser
Maxime fand an der Gesundheits- und
Krankenpflegeschule in Seesen in der Lerneinheit
„Pflege von Menschen in besonderen
Lebenssituationen und Problemlagen
– Menschen mit Erkrankungen des
Atemsystems pflegen“ ein Unterrichtseinstieg
der besonderen Art statt.
Die Schülerinnen und Schüler des Examenskurses
2010, bekannt für ihr Engagement
und ihre Kreativität, nutzten die
Möglichkeit, sich handwerklich und praktisch
Zugang zu einem zentralen Thema
der Pflege zu verschaffen. In einigen Unterrichtsstunden,
darüber hinaus auch in
der Freizeit, fertigten die Auszubildenden
in Kleingruppen zum Thema „Organe
des Respirationstraktes“ verschiedene
Modelle (Nase/Rachen, Trachea, Lungen,
Alveolen) an. Nicht nur Material aus dem
Baumarkt, auch viel Herzblut und Freude
steckten die Schüler/-innen in die Anfertigung
dieser Modelle.
Die Ergebnisse waren beeindruckend
und anschaulich zugleich. Neben dem
handwerklichen Geschick wurde auch
theoretisches Wissen abverlangt. So hatte
jede Gruppe den Auftrag, zu dem von ihr
angefertigten Modell ein Handout für die
Mitschüler zu präsentieren, aus dem Aufbau
und Funktion des Organs ersichtlich
wurden.
In den nun folgenden Unterrichtsstunden
wird auf der Grundlage dieser intensiven
Vorarbeit die Auseinandersetzung mit
pflegerischen Aufgaben bei Atemwegserkrankungen,
beispielsweise die Beratung
der Patienten und ihrer Angehörigen,
fortgeführt und um zahlreiche Aspekte
erweitert.
46 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 47
Elke Döge
Kontakt
Gesundheits- und Krankenpflegeschule
Asklepios Kliniken Schildautal
Lautenthalerstr. 101, 38723 Seesen
Tel.: (053 81) 78 23 47
Gesundheit & Wirtschaft
°Personalia
° Führungswechsel in der Chirurgie der
° Chefarzt der Kinderkardiologie zum
° Neuer Chefarzt an der Klinik Sankt Augustin
Klinik Lindau
Dr. Bertram Wagner leitet seit Januar den
Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie,
wo er neben der Fortführung einer
modernen Viszeralchirurgie auch eine thoraxchirurgische
Grundversorgung aufbauen
will.
Seit Februar ist PD Dr. Elmar Lindhorst
Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie.
Seine Aufgaben sind die Weiterentwicklung
der Endoprothetik/Gelenkchirurgie und
der Aufbau einer Alterstraumatologie. Als
neue Behandlungsindikation soll die Wirbelsäulenchirurgie
etabliert werden.
Professor ernannt
Professor Dr. Martin Schneider lehrt seit Dezember
an der medizinischen Fakultät der
Universität Essen. Neben diversen Lehrtätigkeiten
ist Dr. Schneider ein weltweit gefragter
Referent und Gutachter zu Themen
der interventionellen Kinderkardiologie. Als
Chef der Kinderkardiologie steht er wie bisher
der Klinik Sankt Augustin zur Verfügung.
Dr. Michael Ehlen, seit zehn Jahren an der
Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische
Intensivmedizin tätig, wurde dort im
Februar 2010 zum Chefarzt ernannt. In der
Abteilung werden jährlich über 500 Frühgeborene
und erkrankte Neugeborene sowie
250 Kinder aller Altersgruppen überwacht
und behandelt.
° Neue Chefärzte in Höxter
° Neuer Chefarzt im Klinikum Uckermark
Dr. Klaus Dechant ist seit November als
Chefarzt der Abteilung für Neurologie in der
Weserbergland Klinik Höxter tätig. Bereits
von 2000 bis 2002 arbeitete er hier als
Oberarzt für Neurologie.
Chefarzt der im Januar neu eröffneten Abteilung
für Geriatrie wurde Prof. Dr. Ulrich
Gärtner. Er war bislang bei der Paracelsus
Klinik am See in Bad Gandersheim beschäftigt.
Seit Jahresbeginn leitet Dr. Thomas Benter
an der Klinik für Innere Medizin II die Bereiche
Gastroenterologie, Nephrologie und
Hämato-Onkologie.
Schwerpunkte der Tätigkeit von Dr. Benter,
der in Schwedt ein Onkologisches Zentrum
etablieren möchte, sind die diagnostische
Abklärung und die Therapiemöglichkeiten auf dem Gebiet der
Endoskopie und Sonographie.
° Außerplanmäßige Professur für Innere
Medizin
PD Dr. Jan R. Ortlepp, Chefarzt
der Klinik für Innere
Medizin und Intensivmedizin
in den Kliniken Schildautal,
wurde im November der Titel
außerplanmäßiger Professor
an der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen
Technischen Hochschule Aachen verliehen. Seine Tätigkeit als
Chefarzt führt Professor Ortlepp fort.
48 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 49
° Neue Regionalgeschäftsführer
Axel Werntges Volkmar Bölke Stefan Härtel
Die Konzerngeschäftsführung hat im Januar in Abstimmung
mit dem Gesellschafter folgende im Konzern tätige und verdiente
Geschäftsführer zu Regionalgeschäftsführern bestellt:
Axel Werntges für die Kliniken in Lich, St. Augustin, Bad Salzhausen,
Falkenstein und Bad Sobernheim,
Volkmar Bölke für die Einrichtungen in Wiesbaden, Langen,
Langen-Psychiatrie und Seligenstadt,
Stefan Härtel für die sächsischen Kliniken in Hohwald, Sebnitz,
Oschatz und Radeberg.
° Neue Klinikmanager
Im Januar nahm Sybille Merk ihre Tätigkeit als Klinikmanagerin
in der Klinik für Psychische Gesundheit Langen auf. Sie war
zuvor als Referentin des Vorstandsvorsitzenden und Leitenden
Ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums Heidelberg tätig.
André Meiser ist seit Februar im Klinikmanagement der Klinik
Altona tätig. Er war bisher Verwaltungsleiter des St.-Josef-
Krankenhauses in Wipperfürth.
° Personaländerungen im Konzern-
bereich Finanzen
Hafid Rifi, Konzernbereichsleiter Konzernrechnungswesen und
Steuern, verantwortet Projekte mit hoher konzernpolitischer
Tragweite. Er ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und hat
große Erfahrung auch in der Prüfung und Beratung von börsennotierten
Krankenhauskonzernen.
Die beiden Leiter Konzernrechnungswesen AKV, Janine Krohe,
und AKHH, Jens Egert, berichten wie bisher direkt an Herrn
Rifi. Sie bleiben neben ihm Ansprechpartner in Bezug auf Jahresabschlüsse
und Quartalsberichte.
Dr. Kai Gregor Klinger, Konzernbereichsleiter Finanzierung und
Investor Relations, verantwortet die Projekte Zinssicherung,
Finanzierungen und Rating für den Gesamtkonzern AKG am
Kapitalmarkt.
Freddy Bergmann, Konzernbereichsleiter Controlling und Risikomanagement,
verantwortet weiterhin schwerpunktmäßig das
Konzerncontrolling und wird für Asklepios das geplante SAP-
Projekt aufsetzen und leiten.
Dr. Cornelia Süfke, Konzernbereichsleiterin Versicherungen, verantwortet
das konzernweite Versicherungswesen. Sie ist zurzeit
mit der Ausschreibung und Überprüfung aller Versicherungsverträge
der Asklepios Gruppe betraut.
° Sankt
° Change Management für Führungskräfte
Augustin: Pflegedienstleitung geht
in den Ruhestand
Im November wurde Maria Günther offiziell
in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Sie war 18 Jahre für den gesamten
Pflege- und Funktionsdienst verantwortlich
und unter anderem maßgeblich an der
Einführung der OTA-Ausbildung (Operationstechnischer
Assistent) beteiligt.
der Pflege
Die Pflegedirektion der Klinik Altona unter der Leitung von Sabine
Rex führte im November ein zweitägiges Führungskräfte-
Seminar für alle pflegerischen Stations- und Funktionsleitungen
durch. Schwerpunkt war das Thema: „Führen in turbulenten
Zeiten – Veränderungsprozesse erfolgreich (mit-)gestalten“.
Patientenforum
Doktor Leo Löwenherz gibt
Kraft und Hoffnung
Im Dezember bekamen die kleinen Patienten im Deutschen Kinderherzzentrum (DKHZ) an der Klinik Sankt Augustin
aufmunternden Besuch: Leo Löwenherz mit seinen beiden Freunden Marie und Hannes waren zu Gast.
Schwer kranke Kinder sind ganz besondere
Patienten: Viele medizinische Notwendigkeiten
sind für sie völlig unverständlich.
So leiden sie nicht nur an ihrer
Krankheit, sondern auch an den psychischen
Belastungen. Doch ein kleines Staunen
oder ein gemeinsames Lachen können
Wunder wirken – und von Ängsten
ablenken. Das Puppentheater „Doktor
Leo Löwenherz“ ist ein psychotherapeutisches
Projekt, das Vertrauen schaffen,
Ängste mindern und die Selbstheilungskräfte
der Kinder mobilisieren soll.
Spielerisch und unterhaltsam hilft das
Theaterstück, die Furcht der kleinen Patienten
vor Untersuchungen und Eingriffen
zu mindern. Es trägt auf diese Weise direkt
dazu bei, den Alltagsstress des Klinikaufenthaltes
zu reduzieren. Dargestellt
und vorgespielt werden die Abenteuer
des Leo Löwenherz hoch professionell
Weitere Infos zum Puppentheater
www.doktorleoloewenherz.de
von Diplompuppenspielern. „Die Kinder
kleben direkt an Leo dran und vergessen,
was sie haben“, beschreibt Puppenspieler
Marius Kob seine Erfahrungen.
Zu Beginn des Stückes wickelt Johanna
Pätzold alias Ärztin Marie langsam ein
Bündel aus. Etwas Gelbes blitzt hervor,
Marie wickelt weiter, und dann liegt Leo
Löwenherz auf dem Bett. Reglos. „Ist er
tot?“, fragt ein Junge im Publikum erschrocken.
Aber nein! Rasch wird klar,
dass Leo geheilt, gesund und munter ist.
Er will sogar selbst Arzt werden und legt
gleich los – unterstützt von seinen neuen
Freunden, den Ärzten Hannes (Marius
Kob) und Marie (Johanna Pätzold). Eine
Stunde dauert die Aufführung, und alle
Kinder fiebern mit, wenn es drüber und
drunter geht, weil Leo versucht, Hannes'
schlechte Laune mit einem riesigen
Schlauch aus dessen Körper zu saugen.
Rollstuhl, Spritzen und Tropf werden dabei
vergessen oder einfach ganz unwichtig.
„Ich bin Leo Löwenherz, kenne selber
keinen Schmerz“, singen die Puppenspieler
zum Schluss mit den Kindern. Damit
der letzte Applaus nicht das Ende ist,
bekommen die kleinen Zuschauer Leo-
Löwenherz-Malbücher geschenkt und
können Fragen stellen. Sie wollen alles,
alles, alles über Löwenherz wissen, und
die beiden „Ärzte“ können sich vor dem
Ansturm kaum retten.
Seit September ist Doktor Leo Löwenherz
auf Tournee in verschiedenen Kliniken.
Die Dezember-Vorstellung in Sankt Augustin
war zugleich ein Dankeschön des
Deutschen Kinderzentrums Münster an
Prof. Boulos Asfour, Direktor des DKHZ,
und an seinen Kollegen, den Oberarzt
und Kardiologen Dr. Peter Zartner: Die
beiden Ärzte wurden so für ihr ehrenamtliches
Engagement im medizinischen
Beirat „Herz“ des Deutschen Kinderzentrums
Münster geehrt.
Ein Dementengarten im
Pflegezentrum Ahrensburg
Mit umfangreichen Gartenarbeiten wurde ein Teil des Außenbereiches im Pflegezentrum Ahrensburg zu einem Dementengarten
umgestaltet. Im vergangenen Herbst waren die Bewohnerinnen und Bewohner in Begleitung der therapeutischen
Mitarbeiterinnen erstmals in diesem Garten tätig, um Blumenzwiebeln zu setzen und kleine Sträucher
zu pflanzen.
Jeder Mensch trägt in sich die Erinnerung
an (s)einen Garten. Der Aufenthalt an der
frischen Luft, die Freude am Beobachten
und Einfühlen in lebende Zusammenhänge
bewirken einen inneren Frieden,
den jeder schon erlebt hat, der im Garten
gearbeitet oder sich dort der Muße hingegeben
hat.
Ein Garten ist ein Ort des natürlichen
Lichts. Durch das Sonnenlicht wird im
menschlichen Körper das lebenswichtige
Vitamin D gebildet. Ein Garten ist aber
auch ein Ort, an dem körperliche Aktivitäten
– Unkrautzupfen, Wäscheaufhängen
oder Umtopfen – durchgeführt
werden. Menschen, die sich viel bewegen
möchten, finden im Garten Raum dazu.
Ein Garten kann aber auch Ruhe und
Besinnlichkeit ausstrahlen. Insbesondere
für Menschen mit Demenz muss der
Garten ein sicherer und geschützter Ort
sein und zugleich ein Ort, an dem sie sich
nicht eingeschlossen fühlen. Bei der Gestaltung
eines Dementengartens müssen
auch die sensorischen Schwierigkeiten
sowie Mobilitätsprobleme der Gartennutzer
in Betracht gezogen werden.
Die verschiedenen Farben und Gerüche
der einzelnen Pflanzen bewirken unterschiedliche
Reize. Für den Kräutergarten
wurde ein Hochbeet angelegt. Selbstverständlich
sollen sich die Heimbewohner
aktiv im Garten betätigen, wenn sie Lust
dazu haben – ein Teil des Dementengartens
ist dafür vorgesehen.
Frau Przybilla, Ergotherapeutin im Pflegezentrum,
erklärt dazu: „Viele Demenzkranke
sind recht mobil und halten sich
vorwiegend außerhalb ihrer Zimmer auf.
Sie sind in der Lage, selbständig in einen
Garten oder auf eine Terrasse zu gehen,
wenn diese Bereiche demenzfreundlich
gestaltet und leicht erreichbar sind. Unser
Garten bietet die Chance, im Rahmen unseres
milieutherapeutischen Ansatzes die
Lebensqualität zu erhöhen, also das Befinden
und Verhalten sowie die Begleiterscheinungen
der Demenz wie Angst, Unsicherheit,
Apathie, Aggressivität positiv
zu beeinflussen.“
50 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 51
Kontakt
Dietmar Wollenschläger
Asklepios Pflegezentrum Ahrensburg
Heimleitung
Reeshoop 38, 22926 Ahrensburg
Tel.: (04102) 66 65 7 333
Fax: (04102) 66 65 7 19
E-Mail: d.wollenschlaeger@asklepios.com
Patientenforum
Ist gesunder Spitzensport möglich?
Deutscher Spitzensport ist ein weltweites Markenzeichen. Eine der Voraussetzungen dafür war und ist die optimale
Betreuung der Top-Athleten. Der Olympiastützpunkt Berlin bietet allen Bundeskaderathleten in der Hauptstadt ein
ganzheitliches sportmedizinisches, physiotherapeutisches, trainingswissenschaftliches, sportpsychologisches und soziales
Betreuungsangebot. Kooperationspartner ist seit Jahren die Klinik Birkenwerder. Asklepios intern sprach mit PD Dr.
Karsten Labs, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und selbst aktiver Sportler, über den Trend zum gesunden Spitzensport.
Ein leistungsstarkes Team: Kugelstoßer Ralf Bartels, PD Dr. Karsten Labs, Diskuswerfer Robert Harting (v.l.n.r.)
Unter welchen Voraussetzungen kann ein
Krankenhaus Kooperationspartner eines
Olympiastützpunktes werden?
Man muss den Sport lieben, um sich
so stark zu engagieren. Als ehemaliger
Zehnkämpfer habe ich noch während
meines Medizinstudiums die notwendige
sportmedizinische Qualifikation erworben,
um dem Leistungssport verbunden
zu bleiben. Die Klinik Birkenwerder
bietet hervorragende logistische Voraussetzungen
für die medizinische Betreuung
von Top-Athleten. Wir sind über einen
24-Stunden-Service jederzeit für die
Sportler erreichbar. Dank kurzer Wege
und moderner Behandlungsmöglichkei-
ten konnten wir sehr schnell gegenseitiges
Vertrauen aufbauen. Außerdem stehe
ich den Sportlern in meiner wöchentlichen
Sprechstunde am Olympiastützpunkt
Berlin gerne bei allen Fragen und
Problemen zur Verfügung.
Welche Sportlerinnen und Sportler betreuen
Sie in Birkenwerder?
Grundsätzlich können wir alle Kadersportler
der Junioren- und Seniorennationalmannschaften
des Olympiastützpunktes
Berlin medizinisch versorgen. Im
WM-Jahr 2009 haben wir überwiegend
Leichtathleten der Wurf- und Stoßdisziplinen
aus der deutschen Leichtathletik-
Nationalmannschaft betreut, unter anderem
den späteren Weltmeister im Diskuswurf,
Robert Harting, und Ralf Bartels,
den WM-Bronzemedaillengewinner im
Kugelstoßen. Daneben betreuen wir auch
Volleyballer, Beachvolleyballer, Turnerinnen
und Turner, Rugbyspieler, Boxer,
Gewichtheber, Wasserspringer, Athleten
sämtlicher Eissportarten sowie Sportlerinnen
und Sportler, die an den Paralympics
teilnehmen.
Spitzenathleten verlangen ihrem Körper
einiges ab. Welche Verletzungsarten sind
am häufigsten?
Grundsätzlich muss zwischen Überlas-
tungsschäden und tatsächlichen Verletzungen
unterschieden werden. Während
Volleyballer meist von Verletzungen
der Oberschenkel, der Kniegelenke und
Schultern betroffen sind, haben Leichtathleten
eher Kniegelenksprobleme und
Muskelfaserrisse. Turner und Wasserspringer
neigen zu Wirbelsäulenverletzungen,
Rugbyspieler können sich Schultern
und Kniegelenke ramponieren.
Auch die mentalen Belastungen im Hochleistungssport
sind enorm. Welche Tipps
geben Sie Ihren Sportlern, um damit couragiert
umzugehen?
Am Olympiastützpunkt stehen Sportpsychologen
zur Verfügung. Um im
Hochleistungssport Spitzenergebnisse zu
erzielen, durchlaufen die Sportler einen
außerordentlichen Reifungsprozess. Sie
begreifen, dass viele Abläufe in ihrem
Kopf leistungslimitierenden Einfluss haben
können. Ich beobachte immer wieder
Athleten, die im Training hervorragende
Leistungen erbringen und dann im Wettkampf
den mentalen Belastungen und
dem öffentlichen Druck nicht mehr gewachsen
sind. Der Sportler muss sich im
Selbsttraining Entspannungstechniken
beibringen, um der Wettkampfsituation
gelassener und unverkrampfter entgegenzutreten.
Manchmal können auch kleine
Rituale bei Wettkämpfen eine starke seelische
Unterstützung sein: immer dasselbe
Handtuch, ein Glücksstein, der letzte Blick
zum Trainer oder eine besondere Trinkflasche.
Ein ganz entscheidender Punkt
ist jedoch ein gesundes soziales Umfeld,
geprägt von Familie, Freunden, Trainern
und nicht zuletzt auch von fairen Beratern.
Wie sieht Ihrer Meinung nach gesunder
Spitzensport aus?
Der Leistungsdruck ist unglaublich hoch.
Der menschliche Körper ist auf eine so
dauerhaft starke körperliche Belastung
nicht ausgerichtet. Darum müssen Sportler
und Trainer auf eine ausgewogene
Bilanz zwischen Hochleistungssport und
Regeneration achten. Viele Sportler erlernen
durch zu frühes spezielles Training
falsche Bewegungsmuster. Manchmal
treten Probleme auch erst Jahre nach der
aktiven Zeit auf. Ich rate daher zu einer
gleichmäßigen Belastung aller Muskel-
gruppen und einer langfristigen muskulären
Stabilisierung. Im Vordergrund sollte
eine allgemeine und ganzheitliche athletische
Ausbildung stehen, um Fehlbelastungen
von Anfang an zu vermeiden.
Die Sportler sollten sich in regelmäßigen
Intervallen und schon so früh wie möglich
bei uns Sportmedizinern vorstellen,
damit wir rechtzeitig etwaigen Problemen
entgegenwirken können. Optimale
Techniken, gezielte Trainingsmethoden,
ausreichende Erholungsphasen, Vermeidung
von Überlastungsschäden sowie
der Verzicht auf Doping und andere stimulierende
Substanzen sind die beste
Prophylaxe.
Doping ist also keine Lösung?
Nein, ganz sicher nicht, denn noch immer
sind viele Früh- und Spätfolgen von Doping
nicht bekannt. Leider wird es immer
auch schlechte Berater sowie pharmakologische
und medizinische Bereiche geben,
die beim Leistungssport intervenieren.
Es gibt Sportler, Trainer und Sponsoren,
denen schneller Ruhm und Erfolg
wichtiger sind als die Gesundheit.
Ich distanziere mich ganz entschieden
von leistungsfördernden Substanzen, bin
mir jedoch sicher, dass es auch in Zukunft
keinen dopingfreien Sport geben wird.
Ungleiche Kontrollmethoden ermöglichen
immer neue Möglichkeiten der
Manipulation, die Nachweisgrenzen und
Analysemöglichkeiten laufen den Entwicklungen
der Pharmakologie um Jahre
hinterher. Manche Substanzen, die heute
schon im Doping verwendet werden,
sind erst in sieben oder acht Jahren nachweisbar.
Dann müssten einigen Sportlern
rückwirkend ihre Medaillen aberkannt
werden. Wie soll das gehen?
Das Gespräch führte Mandy Wolf
52 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 53
Kontakt
PD Dr. Karsten Labs
Chefarzt der Abteilung Orthopädie
Asklepios Klinik Birkenwerder
Hubertusstr. 12-22
16547 Birkenwerder
Tel.: (03303) 522 131
Fax: (03303) 522 183
E-Mail: k.labs@asklepios.com
Impressum
Herausgeber:
Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH
Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder,
www.asklepios.com
Chefredaktion:
Mandy Wolf (V. i. S. d. P.)
Redaktionelle Mitarbeit:
Jens Bonnet, Mathias Eberenz, Birgit Gugath
Satz und Gestaltung:
Raketik Content GmbH,
Daniela Birk, daniela.birk@raketik.com
Redaktion:
Nora Döring, Hohen Neuendorf
E-Mail: info@doering-bildart.de
www.doering-bildart.de
Redaktionsanschrift:
Konzernbereich Unternehmenskommunikation
& Marketing
Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder
Tel. (0 33 03) 52 24 04
Fax (0 33 03) 52 24 20
mandy.wolf@asklepios.com
Fotos:
Andrea Weitze Titelbild, S.4, S.6, 16, 28, 59, 66
Peter Hamel, S.8, S.9, S.19, S.25, S.26, S. 46,
S.54, S.62
Hans-Christian Wagner S. 10, S.11, S. 56-57
Bertram Solcher S. 20, 21, 44
Yvonne Klemp S.36
Sandra Kobelt S.43, 63
Holger Peters 5, 34
Mathias Eberenz S. 55, 59
Baby Smile S. 58
mediaConcepta S.65
Schlussredaktion:
Katja Eckert
Druck:
Möller Druck, Berlin
Erscheinungsweise:
4 x jährlich bundesweit
Auflage:
24.000 Exemplare
Anzeigen:
Sabine Malsch DTP Grafik & Layoutgestaltung,
Zellerodaer Weg 18, 36433 Bad Salzungen
Tel. (0 36 95) 62 86 20,
sabine.malsch@t-online.de
Nächster Anzeigenschluss: 14.05.2010
Nächster Redaktionsschluss: 16.04.2010
Die nächste Ausgabe des Magazins erscheint am
30.06.2010.
Copyright:
Alle Rechte sind dem Herausgeber vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit dem Einverständnis
der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete
Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des
Herausgebers oder der Redaktion wieder.
Patientenforum
„Danke für mein neues Leben!“
Diagnostik und Therapie der Skoliose
Das junge Mädchen ruft diese Worte am Entlassungstag glücklich über den Klinikflur. Es verdankt sein „neues
Leben“ dem Team des Wirbelsäulen-Zentrums/Abteilung Wirbelsäulen- und Skoliosechirurgie der Klinik St. Georg
in Hamburg. Vor der Behandlung litt die junge Patientin nicht nur an den großen körperlichen, sondern auch an
schweren seelischen Belastungen. Dankesworte dieser Art hören PD Dr. Thomas Niemeyer, Leiter des Zentrums,
und seine Mitarbeiter häufig. „Manche schicken Postkarten, E-Mails oder stellen sogar Tagebuchauszüge über ihren
Klinikaufenthalt ins Internet“, sagt er – und ist sichtlich stolz. Im Gespräch erläutert der Wirbelsäulenspezialist das
Krankheitsbild sowie die modernen Verfahren zu Diagnostik und Therapie.
Herr Dr. Niemeyer, die Skoliose ist als Krankheitsbild schon seit
der Antike bekannt, ihre Therapie gilt als Ursprung der Orthopädie.
Was versteht man eigentlich unter einer Skoliose?
Skoliose kommt aus dem Griechischen und bedeutet „krumm“.
Wir verstehen darunter eine dauerhafte seitliche Verbiegung
der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung der einzelnen
Wirbelkörper. Gut zu erkennen am seitlichen Rumpfüberhang,
am Schulterschiefstand und an der asymmetrischen Taille. Anders
ausgedrückt: Die Hüften sind nicht gleich hoch, sie stehen
heraus. Genau wie das Schulterblatt. Und die Kopfhaltung kann
leicht schräg sein.
Wie sieht die Diagnostik aus?
Es gibt neben diesen Anzeichen einen Test bei der körperlichen
Untersuchung durch den Facharzt. Der Patient beugt sich mit
durchgestreckten Knien und locker hängenden Armen nach
vorne. Wenn sich im Bereich des Rückens ausgeprägte Niveauunterschiede
wie ein Rippenbuckel oder Lendenwulst zeigen,
handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Skoliose. Leider
muss bei einem derartigen Befund noch geröntgt werden,
um das genaue Ausmaß der Skoliose festzulegen. Aber immer
häufiger kommen auch strahlungsfreie Kernspintomografie,
fotometrische Oberflächenvermessung mit Computerunterstützung
oder digitales strahlungsarmes Röntgen zum Einsatz.
Wie verbreitet ist die Skoliose?
Die idiopathische Skoliose wird bei Kindern und Jugendlichen
oft in der Wachstumsphase auffällig. Mädchen sind etwa vierbis
fünfmal häufiger betroffen als Jungen. Warum, ist leider
nach wie vor unbekannt. In Deutschland gibt es schätzungswei-
se 400.000 Skoliose-Patienten. Die Krankheit kann fortschreiten,
sich verschlechtern und sich unbehandelt durch die schleichende
Zunahme zu einem lebenslangen Problem entwickeln. Deshalb
zählt Skoliose zu den chronischen Erkrankungen.
Wie kommt es zu dieser Erkrankung?
Die Ursachen reichen von angeborenen Fehlbildungen bis zu
unfall- oder krankheitsbedingten Muskel- oder Nervenschädigungen.
Bei idiopathischen Skoliosen, das sind etwa 80 Prozent,
bleibt die Ursache unbekannt. Vorbeugende Maßnahmen können
daher kaum empfohlen werden. Aber: Je früher eine Fehlstellung
erkannt wird, desto weniger aufwändig und belastend
ist die notwendige Behandlung – und desto größer sind die Erfolgsaussichten.
Unter welchen Beschwerden leiden die Patienten?
Das ist abhängig vom Grad der Skoliose. Für jüngere, bewegliche
Patienten ist die Skoliose vor allem ein kosmetisches Problem,
das aber zu ernsthaften seelischen Problemen führen kann. Sie
fühlen sich „schief“ und der Rippenbuckel wird als entstellend
empfunden. Bei älteren oder degenerativen Skoliosen steht der
Schmerz im Vordergrund. Im Extremfall kann es auch zu einer
Einengung der Organe kommen. Durch die Verkrümmung der
Wirbelsäule wird die Lungenfunktion messbar beeinträchtigt,
auch das Herz muss gegen einen höheren Lungenwiderstand
pumpen. Dies kann zu Herzschäden führen.
Wann muss eine Skoliose behandelt werden, und welche Methoden
gibt es?
Bei einer leichten Krümmung zwischen 10 und 20 Grad wird
man in der Regel eine ambulante oder stationäre skoliosespezifische
Physiotherapie mit täglichem Übungsprogramm durchführen,
zwischen 20 und 40 Grad empfiehlt sich eine zusätzli-
che Korsettbehandlung. In der Wachstumsphase kommt neben
sportlichen Aktivitäten zur Stärkung der Haltungsmuskulatur
insbesondere der skoliosespezifischen Krankengymnastik nach
Schroth eine wichtige Rolle zu. Dadurch wird die Wirbelsäule
aufgerichtet und das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt. Je
früher die Skoliose auftritt und je jünger der Patient, desto größer
ist auch die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung. Deshalb
ist die Gefahr einer schnell zunehmenden Verkrümmung in
der Zeit der Pubertät am größten. Und deshalb sind auch viele
unserer Patienten im jugendlichen Alter.
Wann muss man eine Skoliose operieren?
Zum Glück müssen heutzutage nur noch wenige Patienten operiert
werden, oft gelingt es mit konservativen Behandlungsmethoden,
die Zunahme aufzuhalten. Aber wenn sich die Skoliose
nicht aufhalten lässt und der Rücken immer krummer wird,
müssen wir operieren. Die Korrekturen führen wir mit Hilfe von
Implantaten durch: Kleine Titanstäbe werden entlang der Wirbelsäule
eingeschraubt. Damit können wir die Skoliose in aller
Regel vollständig begradigen.
Wie geht es dann weiter?
Diese Implantate bleiben in der Regel ein Leben lang im Körper
und erlauben den Patienten eine sofortige Belastbarkeit am
ersten Tag nach der Operation. Nach einem Jahr sind fast alle
Sportarten wieder möglich, sogar Reiten, Golf oder Skifahren
– Risikosportarten wie Bungee- oder Fallschirmspringen natürlich
nicht. Typischerweise sind die Patienten zwischen 10 und 20
Jahre alt, wenn wir sie operieren, und damit in einem sportlich
sehr aktiven Alter. Deshalb ist nach der OP die tägliche Stärkung
der Muskulatur so wichtig. Das gelingt nur durch regelmäßigen
Sport. Aus unserer Sicht trägt die schnelle Wiedereingliederung
in den schulischen und beruflichen Alltag sehr zum Behandlungserfolg
bei. Dies in Kombination mit sportlichen Freizeitaktivitäten
bringt dann unsere Patienten voll ins Leben zurück.
Aus Langzeituntersuchungen wissen wir, dass über 80 Prozent
der Patienten nach einer Skoliose-OP im Kindes- oder Jugendalter
mit den Ergebnissen zufrieden sind. Über 90 Prozent von
ihnen sind auch arbeitsfähig – und verheiratet!
54 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 55
Tipp
Mehr zur modernen Skoliosetherapie berichtet PD Dr. Niemeyer
im Rahmen der Video-Reihe „Nachtvorlesung nachgefragt“:
www.asklepios.com/nachtvorlesungen
Info zur Asklepios Katharina-Schroth-Klinik in Bad Sobernheim:
www.asklepios.com/BadSobernheim
Mathias Eberenz
Kontakt
Priv.-Doz. Dr. Thomas Niemeyer
Chefarzt Abteilung Wirbelsäulen- und
Skoliosechirurgie
Interdisziplinäres Wirbelsäulen-Zentrum
Hamburg
Asklepios Klinik St. Georg
Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg
Tel.: (040) 1818 85-2111
Fax.: (040) 1818 85-3079
E-Mail: t.niemeyer@asklepios.com
Dr. Thomas Niemeyer
Patientenforum
Mit Stethoskop und Stahlhelm
Lindenlohe-Chefanästhesist Dr. Franz Jürgen Unterburger bei der Wehrübung
Als Oberstabsarzt der Reserve im Einsatz: Dr. Franz Jürgen Unterburger (ganz rechts)
Der Außenbordmotor des Schlauchbootes
brummt vor sich hin. Die Augen der
Bootsinsassen sind gespannt auf das
Brückengeländer der Staustufe bei Lechbruck
gerichtet: Von dort stürzen sich
Männer in schwarzen Neoprenanzügen
in den kalten Lech. Diese „Mutprobe“
zählt zur Einzelkämpferausbildung, die
Soldaten der nahe gelegenen Luftlandeund
Transportschule Altenstadt absolvieren
müssen. Und der Chefarzt der Abteilung
für Anästhesie und Schmerztherapie
in der Orthopädischen Klinik Lindenlohe,
Dr. Franz Jürgen Unterburger, sitzt im
wahrsten Sinne des Wortes mit im Boot
– im Tarnanzug und mit Schwimmweste.
Das Kreiswehrersatzamt Kempten hatte
Dr. Unterburger, Oberstabsarzt der Reserve,
per Einberufungsbescheid zu einer
einwöchigen Wehrübung nach Altenstadt
beordert. Statt des weißen Kittels gehören
nun Tarnanzug und Stahlhelm zur Uniform
des Mediziners. Nach zweitägigem
Kennenlernen der Kaserne, des angegliederten
Flugplatzes und des von den Einzelkämpfern
in Ausbildung gefürchteten
„Sauwaldes“ unterstützt der Anästhesist
und aktive Notarzt das Team der Sanitäter
in der Franz-Josef-Strauß-Kaserne
fachkundig.
Vor Beginn eines kurzen Empfanges bei
Oberst Ferdinand Baur in der Komman-
dozentrale des historischen Bundeswehrstandortes
wurden eilig die Unterlagen
vom Besprechungstisch weggeräumt.
„Geheim“, erklärte der Chef des Standortes.
Eine Vielzahl von Soldatinnen und
Soldaten wird hier auf Auslandseinsätze
vorbereitet. Baur selbst kämpft jeden Tag
– um die Solidarität der Bevölkerung für
die Bundeswehr und für die „moralische
Unterstützung bei der Auftragserfüllung
im In- und Ausland“. Oberstabsarzt Unterburger
kann selbst einige Auslandserfahrung
vorweisen. Er war mit der Bundeswehr
in Kambodscha, in Westindien,
in Singapur und in Nord-Norwegen: dort
vier Wochen im Manöver bei fast minus
40 Grad. Und als Zivilist war er mit Interplast
e. V., einem gemeinnützigen Verein
für kostenlose plastische Chirurgie, im
Iran. Diese Erfahrungen verschaffen ihm
bei der Bundeswehr viel Respekt.
Das Geräusch der zweimotorigen Transportmaschine
ist längst nicht mehr zu
hören, wenn die „Freifaller“ lautlos zu
Boden gleiten. Im Gegensatz zu den „Automatenspringern“
lösen sie das Öffnen
ihres Fallschirmes selbst aus. Zwei Fluglotsen
in Uniform regeln vom Kasernentower
aus den Flugverkehr und beobach-
ten die Geschehnisse auf dem Flugfeld
und in der Landezone. Eine große Flughafenfeuerwehr
und ein Sanitäts-Unimog
mit zwei Sanitätern stehen immer bereit,
wenn Flugbetrieb ist.
Im Sanitätsgebäude in der Kaserne, der
Dienststelle von Dr. Unterburger, zählt
die Versorgung Schwerstverletzter aus
dem Flugbetrieb zum Glück nicht zu den
alltäglichen Aufgaben: Die Sicherheitsvorkehrungen
der Springer haben höchstes
Niveau. Vielmehr sind es grundlegende
Untersuchungen der Soldaten,
Betriebliche Altersvorsorge
zu Sonderkonditionen
Denn als Arbeitnehmer haben Sie einen gesetzlichen Anspruch auf eine betriebliche
Altersversorgung. Dabei können Sie eine Menge Steuern und Sozialabgaben sparen. Die
Zurich Gruppe gewährleistet, dass Sie die staatlichen Vorteile voll ausschöpfen. Ihre Vorteile
als Asklepios-Mitarbeiter auf einen Blick:
• Sie profitieren von einem günstigen Gruppentarif
• Sie können auf Wunsch einen Berufsunfähigkeitsschutz integrieren
Wenn Sie mehr wissen möchten, wenden Sie sich einfach an die betreuende Bezirksdirektion.
Sie steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
die Behandlung von Zerrungen oder
Schnittwunden sowie von Verletzungen,
die aus Be- und Überbelastung beim
Sprungbetrieb und bei der Einzelkämpferausbildung
resultieren. Normaler medizinischer
Alltag also. Und wer glaubt,
bei der Bundeswehr gingen die Uhren anders,
der wird beim Meteorologen-Team
am Standort fündig: Hier gilt die NATOeinheitliche
„Zulu-Zeit“, die der Mitteleuropäischen
Zeit minus einer Stunde
entspricht ...
Hans-Christian Wagner
10-27-999-01_4111 1 27.10.2009 11:34:01 Uhr
56 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 57
Kontakt
Dr. Franz Jürgen Unterburger
Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und
Schmerztherapie
Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe
Tel.: (09431) 888-640
E-Mail j.unterburger@asklepios.com
Ihr Ansprechpartner:
Bezirksdirektion
Peter Elsner
06122 7072-0
info@ga-elsner.com
Patientenforum
Kleine Wunder, ganz groß
Die Geburt eines Kindes ist einer der schönsten Momente im Leben junger Eltern. Baby Smile Fotografie hält diese
ganz besondere Zeit direkt nach der Geburt für immer fest: Seit über 15 Jahren fangen die Profi-Fotografinnen noch
während des Klinikaufenthaltes unvergessliche Augenblicke ein – kostenlos und ganz ohne Stress für das Baby.
Kaum hat ein Neugeborenes das Licht
der Welt erblickt, wünschen sich Familien
und Freunde nichts sehnlicher, als
das kleine Wunder mit eigenen Augen zu
sehen. Diesen Wunsch erfüllt Baby Smile
Fotografie gern. Schließlich fotografiert
das Unternehmen jährlich über 60.000
dieser kleinen Wunder – innerhalb kürzester
Zeit kann sich die ganze Familie
dann über wunderschöne, professionelle
Bilder freuen.
Das Konzept kommt bei den Eltern super
an. Kein Wunder: „Das Fotografieren ist
für die Eltern völlig kostenfrei und unverbindlich“,
erklärt Klinikberaterin Diana
Kröner. „Die Fotografin bringt etwa
zwei Tage nach dem Fototermin die fertig
entwickelten Bilder und Produkte mit.
Was gefällt, kann gekauft werden. Muss
aber nicht. Auf jeden Fall erhalten die Eltern
eine kostenlose Glückwunschkarte
mit dem schönsten Foto ihres Kindes.“
Zugegeben: Nichts kaufen – das ist leichter
gesagt als getan. Denn wer die hochwertigen
Fotobücher, Leinwandbilder,
Fotogalerien und Geburtskarten mit den
süßen Bildern seines Babys erst einmal in
der Hand hält, kann schwer widerstehen.
Zumal der Preis im Vergleich zu den meisten
anderen Profi-Fotostudios durchaus
bezahlbar bleibt.
Doch auch für die Klinik lohnt sich der
Service. Baby Smile Fotografie stellt gratis
eine individuelle Neugeborenen-Glückwunschkarte
zur Verfügung, mit Foto,
Geburtsdaten sowie den Unterschriften
von Arzt und Hebamme. Die tagesaktuelle
Baby-Galerie auf der Klinikwebsite
kann die Besucherzahl um bis zu 200.000
jährlich wachsen lassen – allesamt stolze
Großeltern, Verwandte und Bekannte
des kleinen Sprösslings. Erstellung,
Pflege und Aktualisierung der Website
übernimmt Baby Smile Fotografie. Außerdem
unterstützt das Unternehmen die
Kliniken auf Wunsch bei der liebevollen
Ausgestaltung der Geburtenstation oder
wenn Fotografien des Personals benötigt
werden, bei Kooperationen mit lokalen
Tageszeitungen sowie bei Veranstaltun-
gen. Und nicht zuletzt gibt es zusätzliche
Angebote wie beispielsweise die Schwangeren-Fotografie.
Bundesweit arbeiten bereits mehr als 150
Kliniken erfolgreich mit Baby Smile Fotografie
zusammen. Darunter auch Asklepios
Häuser in Hamburg, Wiesbaden,
Langen, Germersheim und Kandel. „Der
Service ist für die Kliniken 100 Prozent
kostenfrei, völlig ohne Aufwand für das
Personal und: eine wirksame, sympathische
Marketingergänzung“, weiß Diana
Kröner.
Kontakt
Diana Kröner
Klinikberaterin Baby Smile Fotografie
Tel.: (0800) 0006953 (kostenfrei)
Mobil: (0177) 8784190
E-Mail: d.kroener@babysmile24.de
www.babysmile24.de
Von Schülern für Schüler
Präventionsunterricht zum Thema Rauchen
Beim Thema Prävention muss man so
früh wie möglich ansetzen, am besten
schon in der Grundschule. Das sagten
sich auch 15 Schülerinnen und Schüler
des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe
(BZG) in Hamburg – und entwickelten
unter Leitung ihrer Lehrerin
Susanne Walter das Konzept für eine Präventionsveranstaltung
zum Thema Rauchen.
Im November 2009 wurde es dann
in die Tat umgesetzt: Zwei Tage lang
unterrichtete der Kurs 2008/02C in den
vierten Klassen der Hamburger Grundschule
„An der Isebek“. Für jede der drei
Klassen war ein Fünferteam zuständig.
Zu Beginn standen die Raucher unter den
BZG-Schülern den Viertklässlern Rede
und Antwort. Warum habt ihr mit dem
Rauchen angefangen? Wie schwer ist es,
wieder aufzuhören? An den folgenden
zwei Unterrichtstagen fanden selbst erarbeitete
Rollenspiele und Experimente
statt.
Ein kleinen Eindruck, was die Grundschüler
an den beiden Tagen erleben
konnten, gibt dieser Bericht der BZG-
Schüler:
„Das wesentliche Ziel unserer Arbeit lag
darin, die neun- und zehnjährigen Kinder
aufzuklären und sie somit in ihrer
Einstellung gegen das Rauchen zu stärken.
Beispielsweise haben wir die Kinder
in Rollenspielen darin geschult, wie sie
in schwierigen Situationen zu ihrer Meinung
stehen können und keinem Gruppenzwang
verfallen müssen. Des Weiteren
beschäftigten wir uns besonders mit
den Folgen und Risiken des Rauchens
anhand eines Memory-Spiels, das unter
anderem aus Bildern einer Raucherlunge
und einer gesunden Lunge bestand. Die
Bilder stellten die abschreckenden Folgen
des Rauchens sehr gut dar. Besonders eindrucksvoll
war für die Kinder, wie viele
Rückstände sich beim Zigarettenkonsum
in der Lunge absetzen. Zur Veranschaulichung
haben wir eine Zigarette in einem
Reagenzglas erhitzt. Der aufsteigende
Rauch mit seinen Schadstoffen wurde von
einem Wattebausch aufgefangen. Schon
nach kurzer Zeit verfärbte sich die Watte,
und ein unangenehmer Geruch stieg auf.
‚Das stinkt ekelhaft!’, mahnten die Kinder
in Einigkeit.
Alles in allem kann man sagen, dass wie,
als angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen
in Bezug auf Beratung
und Aufklärung ein immenses Wissen
hinzugewonnen haben. Dies vermittelt
uns Sicherheit für die Zukunft. Nicht nur
Schüler und Lehrer, sondern auch wir waren
von dem Projekt begeistert. Wir halten
es für sinnvoll, auch weiterhin aktiv präventiv
in den Schulen tätig zu werden.“
Deutliches Lob für das Engagement der
BZG-Schüler kam von Rosemarie Binz, einer
Lehrerin der Grundschule: „Ich finde
es toll, wenn junge Leute sich für eine gesellschaftlich
wichtige Sache so einsetzen.“
58 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 59
Mathias Eberenz
Patientenforum
Theater als Therapie –
das Theaterlabor 82
Theater- und Heilkunst sind seit frühester Menschheitsgeschichte miteinander verbunden. In kultischen Riten, Zeremonien
oder im Maskenspiel setzten sich Menschen mit den Themen ihres Daseins auseinander, oft gekoppelt an den
Wunsch nach einer Verwandlung. Im Tempel des griechischen Gottes Asklepios wurden dramatische Initiationen zu
Heilzwecken durchgeführt. Und auch Aristoteles betonte die kathartische Wirkung des Theaters auf das Publikum.
Um die dem Theater innewohnenden
Möglichkeiten zu nutzen, bietet die Klinik
Nord Ochsenzoll seit mehr als acht
Jahren eine spezifische Form der Theatertherapie
als festen Bestandteil ihres
psychotherapeutischen, psychiatrischen
Behandlungskonzeptes an.
Für viele Patienten ist dieses Therapieangebot
zu einem festen Bestandteil ihrer
Behandlung geworden. Das Theaterlabor
entwickelte sich für viele auch zu einer
wichtigen Schnittstelle zwischen stationärer
und ambulanter Behandlung. Gerade
in Krisenzeiten suchen ehemalige
Patienten die Theatergruppe auf. Hinter
der Fassade, „nur mal vorbeischauen
zu wollen“, verbirgt sich da manchmal
der Wunsch nach einem beratenden Gespräch.
Wenn nötig, kann es in einer solchen
Situation gelingen, diese Patienten
zu einer rechtzeitigen und freiwilligen
Behandlung in der Klinik zu motivieren.
Kontakt
Horst Thalmaier
Theaterlabor
Asklepios Klinik Nord/ Campus Ochsenzoll
Langenhorner Chaussee 560
22419 Hamburg
Tel.: (040) 1818872884
E-Mail: h.thalmaier@asklepios.com
Die inhaltliche Arbeit besteht aus drei Bereichen:
1. Das freie Spiel und Improvisationstheater eröffnen ein Experimentierfeld. Die Übungen
sind niederschwellig angelegt. Das Übungsrepertoire besteht unter anderem aus spezifischen
Übungen zur Stimmentwicklung, zur Gebärdensprache und Mimik (Nonsensdialoge,
Fratzen schneiden), Übungen zur Förderung des Körperbewusstseins (Atemwahrnehmung,
Bewegungsspiele), kurzen, von den Teilnehmern selbst entwickelten, szenischen
Improvisationen und pantomimischen Darstellungen von Alltagstätigkeiten (zum Beispiel
Zähneputzen). Sämtliche Übungsangebote fördern Humor, Experimentierlust und
Freude am Spiel, was wir per se schon als heilsam erleben.
2. Ein zweiter Bereich ist die Auseinandersetzung mit konkreten Theaterstücken aus der
Literatur, zumeist Komödien. Diese stellen alltägliche Lebenszusammenhänge und Konflikte
in humorvoller Weise dar und zeigen eine nachvollziehbare Lösung auf. Die Struktur
einer Theaterrolle und eines Handlungsablaufs begrenzt den wesentlichen Anteil
emotionalen Ausdrucks auf die Szene. Gleichzeitig kann man lernen, Gefühle sinnhaft
eingebunden zu erleben und zielgerichtet auszudrücken. Die anschließende Reflexion
der Rolle ermöglicht auch die Integration eigener Lebenserfahrungen und trägt mittelfristig
zu einer Verringerung krankheitsfördernder Konfliktspannung bei.
Zunächst werden einzelne Szenen mehrfach mit verteilten Rollen in der Gruppe gelesen
und mit verschiedenen Gefühlshintergründen (beispielsweise Schüchternheit, Ärger,
Misstrauen, Freude) auf der Bühne improvisiert. Allmählich formen sich die Charaktere
und ihnen wird ein Erlebnishintergrund angedichtet. In diesem kreativ-schöpferischen
Prozess kristallisieren sich meist die ersten Rollenpräferenzen heraus. Hier eröffnet sich
auch der Raum, in dem die unterschiedlichsten Identifikationen mit der Figur auf bewusster
und insbesondere unbewusster Ebene stattfinden.
3. Die Entscheidung, das jeweilige Theaterstück dann öffentlich vor fremdem Publikum
aufzuführen, erhöht den Leistungsanspruch und trägt zu einer enormen Bündelung der
bis dahin entwickelten Fähigkeiten bei. Das Verantwortungsgefühl für das Gelingen
wächst und motiviert die Teilnehmenden zu neuen Erfahrungen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit,
Durchhaltevermögen. Dass es gelingt, etwas so Anspruchsvolles wie eine
Theateraufführung zusammen zu gestalten, bedeutet für Patienten häufig eine tief greifende
Lernerfahrung.
Das Theaterlabor 82 bietet eine umfassende
Lern- und Therapiesituation, die auch
über den Krankenhausaufenthalt hinaus
wirkt: kognitives Training, emotionales
Lernen, Förderung sozialer Kompetenzen.
Es konnte bereits erfolgreich mehrere
Premieren an unterschiedlichen Orten
feiern: „Der Diener zweier Herren“ von C.
Goldoni, „Der Floh im Ohr“ von Georges
Feydeau oder auch „Pension Schöller“
von C. Laufs & W. Jacoby wurden aufgeführt.
Improvisationstheater zu unterschiedlichen
Themenreihen und Anlässen
rundet das Repertoire ab: „Das Spiel
mit der eigenen Komik“, „Mehr Schein
als Sein“ und „Irren bleibt menschlich“.
Die Patienten lernen, eigene Ideen themenzentriert
zu entwickeln, sie kreativ
zu gestalten. Sie erkennen, dass sie über
ein breit gefächertes, wertvolles Handlungspotenzial
verfügen, sie erleben
Kompetenzen und persönliche Erfolge
sehr direkt. Selbstheilungskräfte werden
aktiviert. Die Stigmata von „verrückt“
und „normal“ verlieren im gemeinsamen
kulturellen Schaffen an Bedeutung.
Das Theaterlabor 82 ist nicht zuletzt auch
öffentlicher Raum. Psychisch kranke
Menschen sind noch immer über negative
gesellschaftliche Stigmatisierungen
definiert, die sie selbst größtenteils verinnerlicht
haben. Auf der Bühne zu stehen
und dafür Zuspruch und Anerkennung
zu erfahren, bedeutet aber auch, wieder
ein Stück in die gesellschaftliche Normalität
zurückzukehren und sich selbst als
dazugehörig zu erleben.
60 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 61
Patientenforum
Babyweiche Haut –
das Einmaleins der Säuglingspflege
Frischgebackene Eltern sind bei der Pflege ihres Nachwuchses oft etwas unsicher. Viel Puder, dicke Schichten von
Cremes auf Gesicht und Po: Diese Tipps von Eltern und Großeltern sind längst veraltet. Doch wie viel Pflege benötigt
ein Säugling tatsächlich? Asklepios intern sprach mit Andrea Büttner, Stationsschwester in der Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe im Klinikum Uckermark in Schwedt.
Auf was muss bei der Babypflege besonders geachtet werden?
Absolut wichtig bei der Pflege von babyweicher Haut ist das
Trocken- und Geschmeidighalten der Hautfalten am Hals, unter
den Armen und in der Leistengegend. Feuchte Stellen verursachen
schnell Rötungen und Reizungen. Durch sorgfältiges Abtrocknen
des Babys können sie aber verhindert werden.
Grundsätzlich reicht es aus, die Babyhaut mit klarem Wasser
zu reinigen. Zusätzlich kann das Baby mit einem pflanzlichen
Öl eingerieben werden. Die Industrie bietet sehr viele verschiedene
Pflegeprodukte an. Dadurch sollte sich die Mutter jedoch
nicht irritieren lassen, sondern lieber auf ihr Bauchgefühl hören.
Wenn Pflegeprodukte benutzt werden, ist unbedingt darauf zu
achten, dass keine Konservierungsstoffe enthalten sind. Bei der
Auswahl der richtigen Produkte sind auch Auswertungen der
Stiftung Warentest und Ökotest sehr hilfreich.
Wie sollte ein Baby gebadet werden?
Obwohl die Kleinen das Baden sehr mögen, sollten es die Eltern
damit nicht übertreiben. Wir empfehlen daher, ein Baby höchstens
ein- bis zweimal in der Woche zu baden. An den anderen
Tagen reicht es, den Körper von Kopf bis Fuß zu waschen. Heizen
Sie das Badezimmer gut vor. Die optimale Wassertemperatur
beträgt 37 Grad. Bitte nutzen Sie zur Überprüfung ein im
Handel erhältliches Thermometer. Um eine Unterkühlung zu
vermeiden, reicht es aus, das Baby fünf Minuten zu baden. Für
gesunde Babyhaut sind Badezusätze nicht notwendig, klares
Wasser genügt völlig. Seife und Schaumbadzusätze trocknen
die Haut nur unnötig aus. Wir empfehlen Müttern, die viel Muttermilch
haben, diese als Badezusatz zu nehmen. Das Wasser
kann auch mit pflanzlichem Öl angereichert werden.
Wie pflegt man einen wunden Po?
Auch hier plädieren wir für klares Wasser. Reinigen Sie den
Windelbereich gründlich und lassen Sie ihn an der Luft trock-
Das Gespräch führte Mandy Wolf
62 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 63
Kontakt
Andrea Büttner
Asklepios Klinikum Uckermark
Auguststraße 23, 16303 Schwedt/Oder
Tel.: (03332) 53-2894
E-Mail: a.buettner@asklepios.com
nen. Lassen Sie Ihr Baby in dieser Zeit so oft wie möglich mit
nacktem Po auf einer Unterlage liegen. Die Kleinen finden das
toll, allerdings neigen sie dann auch oft zum Pullern. Aus diesem
Grund raten wir von der Nutzung eines Föns ab. Erwärmen
Sie die Umgebung lieber mit einer kleinen Heizlampe oder mit
Rotlicht. Verzichten Sie auf die Nutzung von Feuchttüchern. Für
unterwegs sind sie gut geeignet, für den häuslichen Gebrauch
können Sie dünne Waschlappen oder Einmalwaschlappen verwenden.
Falls dennoch Wundschutzcreme verwendet wird,
sollte diese nur hauchdünn aufgetragen werden. Auch ein paar
Tropfen Muttermilch auf den Po haben eine heilende Wirkung.
Kein Baby mag es, aber wie schneidet man Finger- und Fußnägel?
In den ersten vier Lebenswochen sind die Nägel des Babys noch
so weich, dass sie sich von ganz allein abschilfern, das heißt, sie
schälen sich ab. Um eine Nagelbettentzündung zu vermeiden,
raten wir davon ab, bereits im ersten Lebensmonat die Nägel
zu schneiden. Nach dieser Zeit sollte für die Finger- und Fußnägel
eine Babynagelschere verwendet werden. Und um unnötigen
Stress zu vermeiden: Schneiden Sie die Nägel Ihres Kindes,
wenn es schläft.
Welche Tipps können Sie jungen Eltern für die ersten Tage zu
Hause geben?
Bewahren Sie Ruhe! Ein Baby wirbelt das ganze Leben durcheinander.
Versuchen Sie, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden.
Schlafen Sie, wenn Ihr Baby schläft. Auch wenn alle anderen
noch so neugierig sind: Verzichten Sie in den ersten Wochen
auf Besuch. Und falls sich doch Gäste ankündigen, sollten diese
Kaffee und Kuchen selbst mitbringen. Nehmen Sie die Hilfe von
Ihrer Familie, von Ihren Freunden und der Hebamme an. Legen
Sie Ihre Prioritäten neu fest. Niemand erwartet von Ihnen, dass
Sie perfekt sind. Akzeptieren Sie die neue Situation und freuen
Sie sich gemeinsam über Ihr Baby.
Patientenforum
Sind Sie schon freundlich, oder müssen
Sie noch zu einem Seminar?
Als Freundlichkeit bezeichnen Umgangssprache und Sozialpsychologie das anerkennende und liebenswürdige Verhalten
eines Menschen, aber auch die innere wohlwollende Geneigtheit gegenüber seiner sozialen Umgebung. In der
personalwirtschaftlichen Bewertung wird die Freundlichkeit zum Bereich der sozialen Kompetenzen gezählt und als
Teil der Schlüsselqualifikationen im Rahmen der Eignungsdiagnostik bewertet.
Sowohl in innerbetrieblichen Austauschprozessen,
in der Zusammenarbeit mit anderen
im Team oder als Führungskraft als auch im
Bereich der Öffentlichkeitsarbeit oder im Zusammenhang
mit dem Mahnwesen und Kunden
in Zahlungsschwierigkeiten, im Bereich der
Reklamationsbearbeitung und nicht zuletzt im
Krankenhaus wird der Freundlichkeit im Umgang
mit dem jeweiligen Gegenüber ein enormer
Stellenwert zur Konfliktvermeidung und
Deeskalation beigemessen. Aktuelle Rückmeldungen
zeigen:
Freundliches Verhalten gegenüber einem unfreundlichen
Menschen verlangt Selbstbeherrschung
und ist daher auch immer anstrengend. Zahlreiche Berater
und verschiedene Institute bieten mittlerweile Hunderte von
Fortbildungen an, um Mitarbeiter speziell in Freundlichkeit zu
schulen. Es geht aber auch alles viel einfacher und kostengünstiger.
Verfahren Sie, wie meine Mutter zu sagen pflegte: „Wie
man in den Wald ruft, so schallt es heraus“, oder anders gesagt:
Besinnen Sie sich einfach auf die drei nachfolgenden Kleinigkeiten
mit großer Wirkung ...
1. Höflichkeit
Die Höflichkeit ist eine Tugend, deren Folge eine rücksichtsvolle
Verhaltensweise ist, die den Respekt vor dem Gegenüber zum
Ausdruck bringen soll.
2. Wertschätzung
Wertschätzung bezeichnet die positive Bewertung einer anderen
Person. Sie gründet auf einer inneren allgemeinen Haltung
anderen Menschen gegenüber.
3. Lachen
Im menschlichen Miteinander wird das Lachen als Ausdruck
für Sympathie und gegenseitiges Einverständnis verstanden
und entfaltet dadurch eine besänftigende, konfliktbegrenzende
Wirkung, die dem Zusammenleben
in Gruppen förderlich ist.
Insbesondere Punkt 3 ist in der Außenwirkung
nicht zu unterschätzen und auch gesundheitsfördernd.
Das Lachen (Risus) ist eine besondere
Atmungsbewegung, bei der die Ausatmung in
mehreren schnell hintereinander folgenden Stößen
mit mehr oder weniger starkem Schall ausgeführt
wird. Die Einatmung geschieht dagegen
meist in einem kontinuierlichen, etwas beschleunigten
und tiefen Zug. Wenn ein Mensch
lacht, werden innerhalb der Gesichtsregion 17
und am ganzen Körper sogar 80 Muskeln betätigt.
Die Augenbrauen heben sich, die Nasenlöcher weiten
sich, der Jochbeinmuskel zieht die Mundwinkel nach oben, die
Augen verengen sich zu Schlitzen, der Atem geht schneller, die
Luft schießt mit bis zu 100 km/h durch die Lungen, die Stimmbänder
werden in Schwingung versetzt. Der Schall männlichen
Gelächters hat mindestens 280 Schwingungen pro Sekunde, der
des weiblichen sogar 500.
Das Zwerchfell bewegt sich rhythmisch. Sollte es mit dem Lachen
noch nicht funktionieren, fangen Sie mit kleinen Schritten
an – ein kleines Lächeln kann auch schon Wunder bewirken!
Anette Elwert
Kontakt
Anette Elwert
Leitung
Krankenhauskommunikation & Service
Asklepios Klinik Harburg
Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg
Tel.: (040) 18 18 86 2136
E-Mail: a.elwert@asklepios.com
Sponsoring für das
Damenbob-Spitzenteam
Die 27-jährige Cathleen Martini gewann mit ihrer Anschieberin Romy Logsch in dieser Saison bei Weltcups bereits
fünfmal Gold (zweimal mit Bahnenrekord) und zweimal Silber. Doch dieses Jahr ist auch das Jahr der Olympischen
Winterspiele im kanadischen Vancouver! Darum unterstützt die Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz das junge Team
aus Sachsen – und das Sponsoren-Logo der Asklepios Sächsischen Schweiz Klinik Sebnitz prangt auf dem sachsengrünen
Bob des Teams Martini-Logsch.
Gesundheit ist das höchste Gut – und steht auch unabhängig
von der medizinischen Behandlung im Mittelpunkt aller Bestrebungen
der Klinik-Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang wird
die Förderung des Sports als ein wichtiger Beitrag zur Prävention
und Bekämpfung gesundheitlicher Probleme gesehen. Denn
bei vielen Volkskrankheiten und Beschwerden wie Rückenschmerzen,
Bluthochdruck, Osteoporose, Diabetes II oder Herz-
Kreislauf-Erkrankungen hat regelmäßige körperliche Aktivität
einen beträchtlichen Schutzeffekt und unterstützt die körperliche
und die seelische Gesundheit.
Aber Sport erzeugt auch Emotionen, Leidenschaft und Begeisterung.
Sportler (und gerade Spitzensportler!) tragen so dazu
bei, Jugendliche für den Sport und eine gesunde Lebensweise
zu begeistern. Cathleen Martini und Romy Logsch sind zwei
Modellathletinnen, die in ihrem Sport herausragende Leistungen
zeigen und mit ihrer Einstellung daher für Jugendliche eine
außerordentliche Vorbildfunktion haben.
Weltweit gibt es derzeitig zwölf Bahnen, die abwechselnd für
Weltcups genutzt werden. In Deutschland sind es die Kunsteisbahnen
in Winterberg, Altenberg und in Berchtesgaden am
Königssee. Je nach Kurvenprofil und Gefälle werden mit den
Schlitten hier Geschwindigkeiten bis zu 135 Stundenkilometern
erreicht. In den Druckkurven ist die körperliche Belastung für
die Athleten besonders hoch: Die dort wirkenden Fliehkräfte
drücken mit dem vier- bis fünffachen Gewicht auf Skelett und
Muskulatur der Bobsportler. Damit sie beim Start genügend
Schub für den Bob erreichen, trainieren Topathleten überwiegend
im Kraft- und Schnellkraft-Bereich. Um der körperlichen
Belastung während der Abfahrt, der maximalen Konzentration
auch beim explosionsartigen Start gewachsen zu sein, absolvieren
die Sportlerinnen vor der Saison tagtäglich bis zu zwei Trainingseinheiten.
Cathleen Martini aus Zwickau begann vor über 20 Jahren mit
dem Rodeln. Im Jahr 2000 wechselte sie zum Bobsport. Seither
konnte sie insgesamt 13 Weltcups gewinnen, ist dreimalige Europameisterin,
mehrfache Vize-Gesamtweltcup-Siegerin und Vize-
Weltmeisterin. Die Teilnahme an den Winterspielen 2010 gilt als
vorläufiger Höhepunkt ihrer Karriere: Cathleen Martini wurde
als eine der aussichtreichsten Anwärterinnen auf olympisches
Edelmetall gehandelt. Die Beamtin der Bundespolizei gibt sich
indes gewohnt zurückhaltend. „Na klar ist Olympia etwas
Außergewöhnliches. Aber bei Romy und mir ist es auch wichtig,
dass wir einfach Spaß haben an unserem Sport. Da kommen die
Erfolge fast von ganz alleine. Wir trainieren jeden Tag hart, aber
lassen auch den Spaß nicht zu kurz kommen. Wichtig ist, dass
wir gesund bleiben und die Spannung halten können.“
64 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 65
Jörg Scharfenberg
Eilmeldung
Leider wurde auch unseren leistungsstarken Athletinnen die anspruchsvollste
und schnellste Bahn zum Verhängnis. Durch einen
tragischen, glücklicherweise glimpflich verlaufenden Sturz
im letzten Durchgang konnten sie keine Medaille erringen. Wir
drücken nun fest die Daumen für die im kommenden Jahr in
Deutschland stattfindenden Europa- und Weltmeisterschaften.
www.bobteam-martini.de Quelle: mediaConcepta
Patientenforum
Kontakt
66 Asklepios intern 43/2010
Gut zu wissen
Prof. Dr. Dr.
Stephan Ahrens
Prof. Dr. Dr. Stephan Ahrens
Psychosomatisches Fachzentrum
Falkenried
E-Mail: s.ahrens@asklepios.com
www.starkimjob.de
Brainfood – Ernährung für mehr
Leistung
Unser Gehirn reagiert darauf, was wir essen
und trinken. Es arbeitet deutlich besser, wenn
es optimal mit Nährstoffen versorgt wird.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für
unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit,
unsere Lernfähigkeit und unsere mentale
Wachsamkeit. Auch die Fähigkeit, Glück
zu erleben, wird vom Hirn mitgesteuert. Bestimmte
Lebensmittel – Brainfood genannt
– wirken sich dabei besonders positiv aus.
Manche tragen dazu bei, gute Laune zu empfinden,
andere helfen in stressigen Situationen.
Was kaum jemand weiß: Das Gehirn ist
zwar nur ein kleines Organ, doch 20 Prozent
des Sauerstoff- und Energiebedarfs im Körper
gehen auf sein Konto. Schon ein kurzzeitiger
Mangel in der Energieversorgung führt
deshalb zu körperlichen Symptomen.
Ernährungstipps
Viel Sauerstoff tanken! Unser Gehirn benötigt
täglich 75 Liter davon. Deshalb heißt
die Devise: Regelmäßig lüften und möglichst
viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Das
schützt vor Kopfschmerzen und steigert die
Leistung.
Blutzuckerspiegel konstant halten. Zucker
kann im Gehirn nicht gespeichert werden.
Wer regelmäßig und über den Tag verteilt
Nahrung aufnimmt, hält den Blutzuckerspiegel
konstant und verhindert Leistungstiefs.
Besonders gut sind komplexe Kohlenhydrate
wie beispielsweise Vollkorngetreide (Reis,
Nudeln, Brot) und Eiweiße (Nüsse, Hülsenfrüchte,
Fleisch, Fisch).
Aminosäuren aus Fisch, Fleisch und Milchprodukten
sind für die Produktion von Neurotransmittern
notwendig. Die sorgen dann
für die schnelle Informationsweiterleitung im
Gehirn und ein verbessertes Denkvermögen.
Gesunde, ungesättigte Fettsäuren wie
Omega 3 und Omega 6 zu sich zu nehmen,
ist wichtig für die Produktion und Freisetzung
der „Glückshormone“ Dopamin und
Serotonin. Lachs, Thunfisch, Walnüsse und
Leinsamen sind da gute Lieferanten.
Vitamine, insbesondere B-Vitamine, sind
für eine optimale Hirnleistung im Alltag unersetzlich.
Zu finden in Vollkorngetreiden,
Nüssen und Hülsenfrüchten.
Eisen ist bedeutsam für die Produktion des
roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, der den
Sauerstoff ins Gehirn transportiert. So unterstützt
Eisen die Lernfähigkeit und schützt
vor Müdigkeit. Den lebenswichtigen Mineralstoff
gibt es reichlich in rotem Fleisch, aber
auch in Petersilie und im Honig.
Ausreichend trinken – möglichst zwei bis
drei Liter täglich. Wasser, Saftschorlen oder
Früchtetee sind gute Quellen. Flüssigkeitsmangel
schränkt die intellektuellen Fähigkeiten
ein.
Asklepios intern 42/2010 67
Patientenforum
? Asklepios
Im nächsten Heft
Quiz
Sie haben die aktuelle Ausgabe der „Asklepios intern“
aufmerksam gelesen? Dann rätseln Sie mit und gewinnen Sie!
Wie das geht? Ganz einfach! Beantworten Sie die nebenstehenden
Fragen und teilen Sie uns die richtige Zahlenkombination mit!
Als Preis winkt das neue Buch Benjamin v. Stuckrad-Barres
„Auch Deutsche unter den Opfern“.
Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 16. April 2010 an:
Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH
KB Unternehmenskommunikation & Marketing
Mandy Wolf
Hubertusstraße 12 - 22
16547 Birkenwerder
E-Mail: mandy.wolf@asklepios.com
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gewonnen!
Wir gratulieren der Preisträgerin unseres Rätsels aus
der „Asklepios intern“ Nr. 42. Gewonnen hat Brunhild
Kühlke aus 21244 Buchholz.
Mama – mein Kopf tut weh!
Zehn Millionen Deutsche leiden an
einer Migräne. Doch es trifft nicht nur
die Erwachsenen: Jedes zwanzigste
Kind wird von chronischen Kopfschmerzen
oder Migräne gepeinigt
– Tendenz steigend. Kinderärzte aus
Weißenfels erläutern Therapiemöglichkeiten
und zeigen Wege aus der
Schmerzspirale.
Frage A
Lösung:
Medizinische Versorgung im ewigen Eis
Das als Eisbrecher
ausgelegte Forschungs- und
Versorgungsschiff „Polarstern“
ist eines der leistungsfähigsten
Polarforschungsschiffe der Welt. Wie die
medizinische Versorgung auf diesem
Schiff gewährleistet wird, berichtet Dr.
Felix Meuschke aus Schwalmstadt, der
von Januar bis April 2010 als Arzt eine
Expedition begleitete.
Was versteht man unter einem Hallux valgus?
1 Ballen- oder Schiefzehen
2 Hühneraugen
3 Senk- und Spreizfüße
Frage B
Was bewirkt ein Defibrillator?
1
Normalisierung des Herzrhythmus bei
Kammerflimmern mittels Elektroschock
2
Normalisierung der Lungenfunktion bei Atemstillstand
3 Normalisierung einer Schilddrüsenüberfunktion
Frage C
Seit wann ist der Konzerngeschäftsführer Dr. h.c. Peter Coy
bei Asklepios beschäftigt?
1
seit 1993
2
seit 1989
3 seit 2007
Behandlung psychisch erkrankter
Menschen aus anderen Kulturen
Die Therapie psychisch kranker
Migranten erfordert besondere
Kenntnis des kulturellen
Krankheitskonzepts sowie Respekt
gegenüber der fremden Kultur.
Spezialisten aus dem Fachklinikum
Göttingen berichten über ihre
Erfahrungen mit einem speziellen
Konzept für diese Patienten.
Die nächste Asklepios intern
erscheint am 30.06.2010
! Buchtipps
Gewinnen Sie
dieses Buch!
Rebecca Gablé: Hiobs Brüder
England 1147: Eingesperrt in einer verfallenen Inselfestung, fristen fünf Männer ihr Dasein.
Als eine Laune der Natur ihnen den Weg in die Freiheit öffnet, bringt Losian, der
sein Gedächtnis verloren hat, die kleine Schar zurück in die „wirkliche“ Welt. Dabei gelangt
er zu erschreckenden Erkenntnissen über seine Vergangenheit. Als dann endlich
Liebe und ein Neuanfang möglich scheinen, beginnt Losian zu ahnen, dass er die Schuld
an dem furchtbaren Krieg trägt, der England zugrunde zu richten droht.
Rebecca Gable, Hiobs Brüder, Ehrenwirth Verlag, 24,99 €
Anne Weber: Luft und Liebe
Eine mitreißende Geschichte von Liebe und Verrat: Anfang Vierzig und in Herzensdingen
längst an das normale Glück oder Unglück gewöhnt, begegnet die Heldin einem
nicht mehr ganz jungen Mann, nach dem sich niemand umdrehen würde. Doch er ist
zärtlich, aufmerksam, charmant und verspricht ihr den Himmel auf Erden. Ein Märchenprinz
mit einem Schloss. Doch dann zerplatzen alle Träume wie Seifenblasen, und die
mit großer Leichtigkeit und funkelnder Ironie erzählte Geschichte nimmt ein Ende mit
Schrecken ...
Anne Weber, Luft und Liebe, Fischer S. Verlag, 17,95 €
Benjamin v. Stuckrad-Barre: Auch Deutsche unter den Opfern
Erstaunlich, wo überall dieser Chronist unserer Gegenwart auftaucht. Beeindruckend,
wie nah er rankommt. Erhellend, was er zutage fördert. Er begleitet Politiker beim Wahlkampf,
besucht das Callcenter eines Umfrageinstituts, versucht mit Günter Grass zu diskutieren,
wartet am roten Teppich auf Tom Cruise, ist bei der Grundsteinlegung der BND-
Zentrale dabei … So entsteht aus vielen Einzelbeobachtungen ein deutscher Klappaltar,
aus vielen Texten eine Großerzählung über die Zeit, in der wir leben.
Benjamin v. Stuckrad-Barre, Auch Deutsche unter den Opfern, Kiepenheuer & Witsch,
12,95 €
68 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 69
Klinikübersicht
Kliniken in Deutschland Betten/Plätze
1 Asklepios Klinikum Bad Abbach (Krankenhaus) Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumatologie 225
2 Asklepios Klinikum Bad Abbach (Rehabilitation) Zentrum für Orthopädische und Rheumatologische Rehabilitation 269
3 Asklepios Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein Fachklinik für Innere Medizin und Orthopädie 120
4 Asklepios Klinik und Hotel St. Wolfgang, Bad Griesbach Spezialklinik für Orthopädie, Sportmedizin, Innere Medizin, Kardiologie und Urologie 278
5 Asklepios Harzklinik Bad Harzburg Fachkrankenhaus für Orthopädie 90
6 Asklepios Schlossberg Klinik Bad König Fachklinik für Neurologische Frührehabilitation 70
7 Asklepios Klinik Bad Oldesloe Krankenhaus der Regelversorgung 198
8 Asklepios Neurologische Klinik Bad Salzhausen Fachkrankenhaus für Neurologie und neurologische Rehabilitation 190
9 Asklepios Burgseekliniken Bad Salzungen Fachklinik für Onkologie, Pneumologie und Orthopädie 270
10 Asklepios Klinik Am Kurpark Bad Schwartau Fachklinik für Orthopädie und Gynäkologie 265
11 Asklepios Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Fachklinik für Orthopädie, Skoliosezentrum 173
12 Asklepios Stadtklinik Bad Tölz Krankenhaus der Regelversorgung 270
13 Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen Krankenhaus der Regelversorgung 180
14 Asklepios Helenenklinik Bad Wildungen Fachklinik für Innere Medizin, Orthopädie, Urologie und Nephrologie 140
15 Asklepios Fachklinik Fürstenhof Bad Wildungen Fachklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Neurologie 228
16 M Salus Fachkrankenhaus Bernburg Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie 413
17 Asklepios Klinik Birkenwerder Fachkrankenhaus für Orthopädie, Gefäßchirurgie, Plastische Chirurgie, Diabetologie 175
18 Asklepios Fachklinikum Brandenburg Zentrum für Neurologie, Psychiatrie und KJP, Forensische Psychiatrie 475
19 Asklepios Harzklinik Clausthal-Zellerfeld Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 44
20 Asklepios Neurologische Klinik Falkenstein Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 160
21 Asklepios Südpfalzklinik Germersheim Krankenhaus der Regelversorgung 132
22 Asklepios Harzklinik Goslar Krankenhaus der Regelversorgung 333
23 Asklepios Fachklinikum Göttingen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie 458
24 Asklepios Klinik Altona, Hamburg Krankenhaus der Maximalversorgung 922
25 Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 716
26 Asklepios Klinik Harburg, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 741
27 Asklepios Klinik Nord, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 1.618
28 Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg Krankenhaus der Maximalversorgung 758
29 Asklepios Klinik Wandsbek, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 605
30 Asklepios Westklinikum Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 540
31 Cardio CliniC Hamburg Fachklinik für Kardiochirurgie 25
32 Fachklinik Helmsweg, Hamburg Fachklinik für Gynäkologie und Chirurgie 20
33 MB International Neuroscience Institute Hannover Spezialklinik für Neurochirurgie, stereotaktische Neurochirurgie und Neuroradiologie 108
34 Asklepios Orthopädische Klinik Hohwald Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumaorthopädie 110
35 Asklepios Schwalm-Eder Klinikum Homberg Krankenhaus der Regelversorgung 102
36 Asklepios Weserberglandklinik Höxter Fachklinik für Neurologische u. Orthopädische Rehabilitation, Neuromuskuläres Therapiezentrum 250
37 Asklepios Südpfalzklinik Kandel Krankenhaus der Regelversorgung 188
38 Asklepios Klinik Langen Krankenhaus der Regelversorgung 273
39 Asklepios Klinik Lich Krankenhaus der Regelversorgung 242
40 Asklepios Klinik Lindau Krankenhaus der Regelversorgung 115
41 Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe Fachkrankenhaus für Orthopädie 132
42 Asklepios Fachklinikum Lübben Zentrum für Neurologie, Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie 215
43 Asklepios Schwalm-Eder Klinikum Melsungen Krankenhaus der Grund-und Regelversorgung 76
44 Asklepios Fachkliniken München-Gauting Fachkrankenhaus für Pneumologie und Thoraxchirurgie 300
45 MB Collm Klinik Oschatz Krankenhaus der Regelversorgung 240
46 Asklepios Klinik Parchim Krankenhaus der Regelversorgung 140
47 Asklepios Klinik Pasewalk Krankenhaus der Regelversorgung 325
48 Asklepios-ASB Klinik Radeberg Krankenhaus der Regelversorgung 143
49 Asklepios Klinik Sankt Augustin Krankenhaus der Maximalversorgung in der Kinder- und Jugendmedizin 210
50 Asklepios Klinik Schaufling Rehabilitationszentrum für Neurologie, Orthopädie, Kardiologie und Geriatrie 350
51 Asklepios Schwalm-Eder Klinikum Schwalmstadt Krankenhaus der Regelversorgung 192
52 Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz Krankenhaus der Regelversorgung 200
53 Asklepios Klinik Schildautal Seesen (Krankenhaus) Fachkrankenhaus für Neurochirurgie, Neurologie und Gefäßchirurgie 375
54 Asklepios Kliniken Schildautal Seesen (Rehabilitation) Fachklinik für Neurologische Rehabilitation und Frührehabilitation 160
55 Asklepios Klinik Seligenstadt Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 133
56 Asklepios Fachklinikum Stadtroda Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Neurologie und KJP, Forensische Psychiatrie 466
57 Asklepios Fachklinikum Teupitz Zentrum für Neurologie und Psychiatrie, Forensische Psychiatrie 216
58 Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin 176
59 Asklepios Klinik Triberg Fachklinik für Onkologie 140
60 Asklepios Klinikum Uckermark, Schwedt Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 507
61 M Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, Forensische Psychiatrie 640
62 Asklepios Klinik Weißenfels Krankenhaus der Regelversorgung 355
63 Asklepios Nordseeklinik Westerland/Sylt (Krankenhaus) Krankenhaus der Regelversorgung 128
64 Asklepios Nordseeklinik Westerland/Sylt (Rehabilitation) Fachklinik für Pneumologie, Dermatologie und Onkologie 290
65 Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden Krankenhaus der Regelversorgung 331
66 Asklepios Fachklinikum Wiesen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie 173
Weitere soziale Einrichtungen in Deutschland Betten/Plätze
67 Asklepios Pflegeheim Ahrensburg 83
68 Asklepios Kurstift Bad Kreuznach 82
69 M Salus Heim Gardelegen 39
70 M Salus Intensiv Betreutes Wohnen Gardelegen 34
71 Asklepios Pflegeheim Weserblick Höxter 34
72 M Salus Pflegeheim St. Georgii I, Magdeburg 109
73 M Salus Pflegeheim St. Georgii II, Magdeburg 48
74 M Salus Kinder- und Jugendheim Schloss Pretzsch 121
75 Asklepios Pflegeheim Reinfeld 87
76 M Salus Heim zur U-Haftvermeidung Torgau 14
77 M Salus Altenpflegeheim Uchtspringe 50
78 M Salus Heim Uchtspringe 117
79 M Salus Soziotherapeutische Wohngemeinschaft Uchtspringe 11
80 M Salus Kinder- und Jugend-Landhof Woltersdorf 6
81 Drogenambulanz I Altona
82 Drogenambulanz II Wandsbek
83 Drogenambulanz III Harburg
84 Drogenambulanz IV Högerdamm
835
Forensische Psychiatrie Betten/Plätze
85 Asklepios Klinikum Brandenburg 101
86 Asklepios Forensische Psychiatrie Göttingen 63
87 Asklepios Klinik für Forensische Psychiatrie Stadtroda 80
88 Asklepios Klinik Teupitz 20
89 Asklepios Klinik für Forensische Psychiatrie Hamburg Campus Ochsenzoll 178
90 M Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Bernburg 137
91 M Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Uchtspringe 290
869
92 B
Kliniken im Ausland
Athens Medical Center Athens Medical Group, Griechenland
93 B Interbalkan European Medical Center, Athen, Athens Medical Group, Griechenland
94 B Athens Pediatric Center Athens Medical Group, Griechenland
95 B Psycho Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland
96 B P. Faliro Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland
97 B Dafni Klinik, Athen, Athens Medical Group, Griechenland
98 B Iasis Piraeus, Athen, Athens Medical Group, Griechenland
99 B Peristeri Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland
Die hier genannten Einrichtungen werden ergänzt durch Tageskliniken, Ambulanzen und Pflegedienste.
70 Asklepios intern 43/2010 Asklepios intern 43/2010 71
Legende
Akutkliniken
Rehakliniken
Soziale Einrichtung
Trägerschaft bzw. Mehrheitsbeteiligung
M Managementvertrag
B Minderheitsbeteiligung
MB Minderheitsbeteiligung mit Managementvertrag
19.014
1.130
weil 3D-Bilder vom
schlagenden Herzen die
bessere Perspektive sind.
Je mehr Informationen der Ultraschall liefert, desto vielseitiger werden seine Einsatzmöglichkeiten.
Deshalb haben wir die Technologie Live 3D TEE entwickelt. Mit ihr kann das Ultraschallsystem iE33 transösophageale
Live-3D-Bilder vom schlagenden Herzen liefern.
Ganz neue Perspektiven entstehen. Mehr Informationen unter
www.philips.de/healthcare
222093_AZ_Asklepios210x148.indd 1 12.02.10 13:56
Adresse
Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH
Hubertusstraße 12-22
16547 Birkenwerder
www.asklepios.com
Gemeinsam für Gesundheit