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Brainfood - Asklepios

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<strong>Brainfood</strong><br />

Ernährung für mehr Leistung<br />

Babyweiche Haut<br />

Das Einmaleins der Säuglingspflege<br />

Wenn Angst das Leben diktiert<br />

Über Umgang, Therapie und Befreiung von der Angst<br />

Nr. 43 April 2010<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 1


Editorial<br />

Autonomie und<br />

Würde im Alter<br />

Quellennachweis<br />

Statistisches Bundesamt<br />

Deutschland - 2008<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser,<br />

Dr. Bernard gr. Broermann<br />

Neugeborene haben in Deutschland heute<br />

eine fast doppelt so hohe Lebenserwartung<br />

wie vor 100 Jahren: Jungen können<br />

durchschnittlich 76,9 Jahre und Mädchen<br />

82,3 Jahre leben.* Die Aussichten, in unserem<br />

Land gesund älter zu werden, stehen<br />

also besser denn je. Dies haben wir<br />

sowohl dem medizinischen Fortschritt als<br />

auch gesünderen Lebensbedingungen zu<br />

verdanken.<br />

Doch leider bleibt nicht jeder bis ins<br />

hohe Alter vital. Mit der Anzahl älterer<br />

Menschen nimmt auch der Anteil derjenigen<br />

zu, die durch Krankheit auf Hilfe<br />

angewiesen sind. Für die sehr unterschiedlichen<br />

Alterserkrankungen ist die<br />

Diagnose oft schwierig. Daher beschäftigt<br />

sich die Geriatrie ausschließlich mit<br />

den Erkrankungen älterer Menschen. Sie<br />

überschreitet dabei die organmedizinisch<br />

orientierte Medizin und ermöglicht so<br />

eine altersspezifische Behandlung.<br />

Die <strong>Asklepios</strong> Kliniken verfolgen die Entwicklung<br />

der Altersmedizin seit Jahren<br />

mit großem Interesse und Engagement.<br />

Bereits seit 1993 gibt es in der Paulinen<br />

Klinik Wiesbaden eine Fachabteilung<br />

Geriatrie. Sie wurde damals als Modellprojekt<br />

des Bundes eingerichtet. Heute<br />

setzten sich bundesweit die Erfahrungen<br />

aus diesem einzigartigen Projekt durch,<br />

geriatrische Einrichtungen sind keine<br />

Seltenheit mehr. Allein bei <strong>Asklepios</strong><br />

kümmern sich acht rein geriatrische Abteilungen<br />

um das Wohl ihrer Patienten –<br />

eine von ihnen wurde erst im Januar in<br />

Seligenstadt eröffnet.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

geriatrischer Einrichtungen haben ein<br />

gemeinsames Ziel: die Erhaltung eines<br />

eigenständigen und mobilen Lebens ihrer<br />

Patientinnen und Patienten bis ins<br />

hohe Lebensalter. Sie leisten damit einen<br />

wichtigen Beitrag zur Autonomie älterer<br />

Menschen und damit zur Erhaltung ihrer<br />

Würde.<br />

Ihr<br />

Bernard gr. Broermann<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 3


Titelthema S. 6<br />

S. 20<br />

S. 50<br />

S. 65<br />

Titelthema<br />

▼Inhalt<br />

6 Wenn Angst das Leben diktiert<br />

Medizin & Wissenschaft<br />

10 Medizinticker<br />

12 Neuester Lebensretter für das schwache Herz<br />

13 Leberspezialisten in Lich<br />

14 Moderne chirurgische Konzepte für Kopf-Hals-Tumore<br />

16 Wenn der Fuß nicht mehr richtig in den Schuh passt:<br />

„Hallux valgus“- Sprechstunde in Bad Abbach<br />

18 Chronische Schmerzen erzählen eine persönliche Geschichte<br />

20 Klinik Altona eröffnet Emergency Room<br />

22 Transsexualität<br />

24 Gibt es den geborenen Kriminellen?<br />

26 Herzchirurgie heute<br />

28 ADHS bei Erwachsenen<br />

Gesundheit & Wirtschaft<br />

30 Kurz und Knapp<br />

32 Aus der Praxis – für die Praxis: Wunden versorgen,<br />

behandeln und heilen<br />

34 „Ein auf Dauer leistungsstarkes Unternehmen“<br />

36 Welche Laufbahn soll ich einschlagen?<br />

37 Mit „Leonardo da Vinci“ nach Spanien<br />

38 Villa Rothschild als „Ort der Freiheit und Demokratie” geehrt<br />

39 Aufklärung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit<br />

40 Dem Zucker auf der Spur<br />

41 Elektronische Schließlösungen erhöhen Funktionalität<br />

und Komfort<br />

42 Felix Fit wird noch fitter!<br />

43 900 kleine rote Schleifen im Krankenhaus<br />

44 Two Thumbs Up for the AFH<br />

45 Weiterbildung Endoskopie<br />

46 Service-Schulung für Privatkliniken in Bad Griesbach<br />

47 Pflege ist Kopf-, Herz- und Handarbeit!<br />

48 Personalia<br />

Patientenforum<br />

50 Doktor Leo Löwenherz gibt Kraft und Hoffnung<br />

51 Ein Dementengarten im Pflegezentrum Ahrensburg<br />

52 Ist gesunder Spitzensport möglich?<br />

53 Impressum<br />

54 „Danke für mein neues Leben!“<br />

56 Mit Stethoskop und Stahlhelm<br />

58 Kleine Wunder, ganz groß<br />

59 Von Schülern für Schüler<br />

60 Theater als Therapie – das Theaterlabor 82<br />

62 Babyweiche Haut – das Einmaleins der Säuglingspflege<br />

64 Sind Sie schon freundlich, oder müssen Sie noch<br />

zu einem Seminar?<br />

65 Sponsoring für das Damenbob-Spitzenteam<br />

66 Gut zu wissen: <strong>Brainfood</strong>, Ernährung für mehr Leistung<br />

68 <strong>Asklepios</strong> Quiz<br />

69 Buchtipps<br />

70 Klinikübersicht<br />

Sehr geehrte Leserinnen,<br />

sehr geehrte Leser,<br />

ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Euler<br />

Hermes Rating GmbH die Bonität und Zukunftsfähigkeit der<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungs GmbH zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt mit „BBB“ Outlook „stabil“ bewertet.<br />

Das Unternehmen wird ferner im Vergleich zur Gesamtwirtschaft<br />

als überdurchschnittlich und im Branchenvergleich als<br />

überdurchschnittlich gut beurteilt.<br />

Die neuerliche Bestätigung untermauert das nachhaltige und<br />

erfolgreiche Geschäftsmodell unseres Unternehmens.<br />

<strong>Asklepios</strong> wächst. Anfang Februar konnte für die drei Krankenhäuser<br />

Burglengenfeld, Nabburg und Oberviechtach aus dem<br />

Landkreis Schwandorf in der Oberpfalz die Übertragungsvereinbarung<br />

unterzeichnet werden. Die drei Kliniken verfügen<br />

über insgesamt 361 Betten. Eine angeschlossene geriatrische<br />

Rehabilitation mit einer Kapazität von 50 Betten komplettiert<br />

das Angebot an der Grund- und Regelversorgung.<br />

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für unsere<br />

Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Sie beeinflusst unsere<br />

Fähigkeit zum Lernen und unsere mentale Wachsamkeit.<br />

Auch die Fähigkeit, Glück zu erleben, wird vom Hirn mitgesteuert.<br />

Bestimmte Lebensmittel wirken sich dabei besonders<br />

positiv aus. In diesem Magazin finden Sie Ernährungstipps,<br />

die Ihre mentale und körperliche Leistungsfähigkeit ganz entscheidend<br />

unterstützen können.<br />

Felix Fit aus Höxter ist in unserem Unternehmen seit Jahren<br />

ein guter Bekannter. Angesichts des wachsenden Bedarfs<br />

an gesundheitsfördernden Leistungen wurde in der Weserbergland<br />

Klinik ein Qualifizierungs- und Fortbildungszentrum<br />

gegründet. In der Startphase werden Gesundheitsprogramme<br />

für Kinder und Erwachsene sowie Weiterbildungen<br />

für Rückenschullehrer angeboten. Die Angebotspalette wird<br />

stetig erweitert. Ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen<br />

des Fortbildungsteams viel Erfolg und danke ihnen für ihr<br />

Engagement in einem Bereich, der uns allen am Herzen liegt.<br />

Ihr<br />

Dr. Tobias Kaltenbach<br />

Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung


Titelthema<br />

Wenn Angst das Leben diktiert<br />

Über Umgang, Therapie und Befreiung von der Angst<br />

Angst ist ein grundlegendes und normales Gefühl, das alle Menschen kennen und im Laufe ihres Lebens schon empfunden<br />

haben. Das Gefühl der Angst hat in den meisten Situationen eine elementare Warnfunktion – es weist uns auf<br />

Gefahren und Grenzen hin. Die mit Angst verbundenen körperlichen Signale wie erhöhter Herzschlag ermöglichen<br />

die schnelle Reaktion auf eine Bedrohung. Dann geht die Angst vorüber. Doch was geschieht, wenn sie den Alltag<br />

so dominiert, dass ein normales Leben nicht mehr möglich ist? <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Prof. Dr. Stefan Kropp,<br />

Chefarzt der Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Fachkliniken Teupitz und Lübben, über<br />

Therapiemöglichkeiten bei Angststörungen und den Weg zurück in angstfreies Leben.<br />

Was ist Angst und wie entsteht sie?<br />

Angst ist ein normalpsychologisches Phänomen. Als primärer<br />

Affekt setzt Angst wichtige Signale. Angst versetzt uns in die<br />

Lage, Gefährdungen und brenzlige Zustände zu erkennen, zu<br />

bewerten und zu differenzieren. Sie ist eine unsichtbare „Antenne“<br />

für bedrohliche Situationen. Ein Überleben der menschlichen<br />

Spezies wäre ohne Angst ausgesprochen schwierig gewesen.<br />

Erfolgen jedoch die falschen Reaktionen auf Umweltreize,<br />

werden also beispielsweise Gefahren zu hoch oder auch zu<br />

niedrig eingeschätzt, dann kann sich dies auf das Leben und<br />

die Weiterentwicklung des jeweiligen Menschen ungünstig<br />

auswirken. Eine angemessene und gut austarierte Angstbalance<br />

hat eine beschützende Wirkung. Denn grundsätzlich ist das<br />

menschliche Handeln darauf ausgerichtet, gefährliche Situationen<br />

zu vermeiden und durch Erfahrungen planvoll zu handeln.<br />

Zuviel Angst beeinträchtigt unser Leben, zu wenig allerdings<br />

auch. Oder würden Sie auf eine heiße Herdplatte fassen, über<br />

eine marode Brücke spazieren oder unangegurtet Auto fahren?<br />

Ganz sicher nicht.<br />

Durch welche klassischen körperlichen Symptome macht sich<br />

Angst bemerkbar?<br />

Betroffene berichten von starkem Herzklopfen, einem „Kloß<br />

im Hals“, Schmerzen in der Brust, Erstickungssymptomen,<br />

Schwindelattacken, Taubheitsgefühlen, Kurzatmigkeit, Benommenheit,<br />

Herzschmerzen, Gefühlen der Unwirklichkeit, von<br />

der Angst, verrückt zu werden, Angst vor dem Tod, Hitzewallungen<br />

und Kälteschauern.<br />

Wie häufig treten Angststörungen auf, und ab wann besteht Behandlungsbedürftigkeit?<br />

Angststörungen treten im Gegensatz zu anderen Erkrankungen<br />

relativ häufig auf. Wissenschaftliche Studien ergaben, dass etwa<br />

15 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens<br />

einmal mit Beschwerden einer Angsterkrankung konfrontiert<br />

werden. In den meisten Fällen handelt es sich um Frauen, wobei<br />

davon auszugehen ist, dass Frauen offener mit ihren Angstbeschwerden<br />

umgehen und sich eher behandeln lassen. Angstsymptome<br />

begleiten fast jede psychische Erkrankung. Es gibt jedoch<br />

auch die eigene Krankheitsgruppe der Angsterkrankung.<br />

Betroffene sollten sich in medizinische Behandlung begeben,<br />

wenn die natürliche Angst ihre sinnvolle Funktion verliert,<br />

wenn sie lähmt und dadurch die Gestaltung des eigenen Lebens<br />

massiv einschränkt. Angst macht einsam. Sie beeinträchtigt und<br />

verhindert den Kontakt zu anderen Menschen. Ängstliche Menschen<br />

ziehen sich immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück. Sie<br />

geraten in eine soziale Isolation, weil sie Kontakte nach außen<br />

immer mehr einschränken – und irgendwann ganz aufgeben.<br />

Eine Angsterkrankung beginnt meist ganz harmlos. Zuerst werden<br />

beängstigende Situationen geschickt vermieden, später von<br />

vornherein ausgeschlossen. Ein typisches Beispiel dafür ist das<br />

Autofahren. Nachdem das Fahren auf der Autobahn nicht mehr<br />

in Frage kommt, werden später auch die gewohnten Strecken<br />

nicht mehr gefahren. Irgendwann wird das Auto gar nicht mehr<br />

benutzt. Die Angst hat gesiegt.<br />

Die meisten Betroffenen warten aus Scham leider zu lange, ehe<br />

sie Hilfe in Anspruch nehmen. Viele nehmen ihre Angst als Pro-<br />

6 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 7


Titelthema<br />

blem auch gar nicht richtig wahr. Wichtig ist es, sich der Angst<br />

zu stellen und sich nicht vor ihr zu verstecken.<br />

Angst kann aber auch positiv wirken, in einigen Fällen sogar<br />

Mut machen. Es gibt Menschen, die in bedrohlichen Situationen<br />

zu körperlichen Höchstleistungen fähig sind, einen unbedingten<br />

Überlebenswillen aktivieren und über sich hinauswachsen.<br />

Gibt es Menschen, die zu Ängsten neigen?<br />

Ja, die gibt es. Von Geburt an ist das Nervenkostüm der Menschen<br />

unterschiedlich ausgestattet. Jeder von uns bringt eine<br />

gewisse genetische und körperliche Ausstattung mit. Danach<br />

werden wir durch soziale Einflüsse und die Umwelt geprägt.<br />

Kinder, die bereits frühzeitig selbstbewusst heranwachsen und<br />

die Möglichkeit erhalten, Gefahren selbst zu erkennen, sich ihnen<br />

zu stellen oder ihnen angemessen zu begegnen, werden im<br />

späteren Leben weniger Ängste haben. Das vermittelte Urvertrauen<br />

macht sie stark.<br />

Versuchen dagegen Eltern, ihren Nachwuchs vor allen Schwierigkeiten<br />

zu bewahren, ihm alles abzunehmen und zu suggerieren<br />

„Du kannst das nicht!“, dann besteht die Gefahr, dass<br />

unsichere und ängstliche Kinder heranwachsen. Eine solche Erziehung<br />

wird das ganze nachfolgende Leben beeinflussen.<br />

Welche Ängste haben Menschen in der heutigen Zeit?<br />

Gesellschaftliches Oberthema ist die Furcht vor dem sozialen<br />

Abstieg. Viele Menschen, vor allem ältere, haben Angst vor der<br />

Einsamkeit. Andere fürchten sich vor dem Verlust des Vertrau-<br />

ten. Peinigten die Menschen vor 40 Jahren noch reale Ängste<br />

wie Hunger, Krieg und Tod, stehen heute eher andere Ängste<br />

im Vordergrund. Dazu gehören Angst vor Menschengruppen,<br />

Angst vor Nähe oder auch die Angst, verletzt oder abgelehnt<br />

zu werden.<br />

Hat sich der gesellschaftliche Umgang mit der Angst geändert?<br />

Angst wurde in den letzten Jahren als gesellschaftliches Thema<br />

entdeckt und akzeptiert: Die Menschen sprechen heute eher<br />

über ihre Ängste. Sie reagieren viel reflektierter. Ging es vor 50<br />

oder 60 Jahren im Alltag noch ums alltägliche Überleben, verfügen<br />

die Menschen heute über wesentlich mehr Zeit. In einigen<br />

Fällen wird diese mit Grübeln und Nachdenken über eigene<br />

Ängste verbracht.<br />

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Angststörungen?<br />

Angst kann im Rahmen einer Psychotherapie oder medikamentös<br />

behandelt werden. Erfolg und Dauer beider Behandlungsmöglichkeiten<br />

richten sich auch danach, wie lange die<br />

Beschwerden schon bestehen. Je früher die Therapie beginnt,<br />

umso besser ist dies für den Behandlungsverlauf. Natürlich<br />

spielen auch persönliche Präferenzen jedes Einzelnen eine Rolle.<br />

Patienten mit Angsterkrankungen können sehr gut ambulant<br />

behandelt werden. Klinisch sehen wir überwiegend Patienten,<br />

die entweder an einer sehr schweren Form einer Angststörung<br />

leiden oder bei denen ihre psychische Grunderkrankung von<br />

einer Angsterkrankung begleitet wird.<br />

Immer wieder suchen Angstpatienten eine schnelle Lösung für<br />

ihr Problem. In Deutschland ist es nicht schwer, an angstlösende<br />

Mittel heranzukommen, die häufig bedenkenlos von Ärzten<br />

verschrieben werden. Oft handelt es sich dabei jedoch um Substanzen,<br />

die abhängig machen. Ich kann vor diesem scheinbar<br />

einfacheren Weg nur warnen, denn neben der ursprünglichen<br />

Angsterkrankung kommt nun auch eine Abhängigkeitserkrankung<br />

hinzu, die ebenfalls sorgfältig behandelt werden muss. In<br />

der Regel erfolgen der Medikamentenentzug und die weitere<br />

Behandlung dann stationär in einer psychiatrischen Einrichtung.<br />

Warum sollten sich Betroffene unbedingt Hilfe holen?<br />

Angst kann chronisch werden. Je länger sie andauert, umso<br />

schwieriger ist sie behandelbar. Eine Lähmung durch Angst<br />

kann eine dauerhafte Isolation verursachen. 10 bis 30 Prozent<br />

aller Angsterkrankten nehmen nicht mehr am sozialen Leben<br />

teil – eine alarmierende Zahl. Deshalb rate ich Betroffenen, so<br />

schnell wie möglich ihren Hausarzt aufzusuchen, um die weitere<br />

Vorgehensweise zu besprechen. Zahlreiche Beratungsstellen,<br />

kirchliche Einrichtungen und Selbsthilfegruppen geben ebenfalls<br />

Empfehlungen und Tipps zu Wegen aus der Angstspirale.<br />

Ist Angst heilbar?<br />

Angst ist kein Schicksal, das hingenommen werden muss. Die<br />

Erkrankung kann bei entsprechender Therapie einen sehr günstigen<br />

Verlauf nehmen, sich deutlich bessern und vollständig<br />

geheilt werden. Grundvoraussetzungen allerdings sind, dass<br />

sich die Betroffenen ihrer Angst stellen, nicht zu lange warten<br />

und sich frühzeitig in ärztliche Behandlung begeben.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

8 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 9<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Stefan Kropp<br />

Chefarzt<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben<br />

Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik<br />

Buchholzer Straße 21, 15755 Teupitz<br />

Tel. (033766) 66 276<br />

E-Mail: s.kropp@asklepios.com<br />

Prof. Dr. Stefan Kropp


Medizin & Wissenschaft<br />

+<br />

+++ Online-Überwachung von Risiko-<br />

Patienten<br />

Medizinticker<br />

In der Orthopädischen Klinik Lindenlohe kommt seit einigen Monaten<br />

Vigileo zum Einsatz, ein Monitoring-System der neuesten<br />

Generation, das als „Monitor zur Optimierung des Flüssigkeitsmanagements<br />

und der Sauerstoffversorgung des Gewebes“ beschrieben<br />

wird. Fast alle physiologischen Funktionen von Risikopatienten,<br />

die sich größeren orthopädischen Eingriffen unterziehen müssen,<br />

werden mit Vigileo exakt, kontinuierlich und zuverlässig erfasst. Mittels<br />

modernster Computertechnik können die erfassten Daten digitalisiert,<br />

gespeichert, analysiert und weiterverarbeitet werden. „Wir<br />

haben eine Online-Verbindung zum Patienten“, erklärt Dr. Martin<br />

Wallinger, Oberarzt der Abteilung für Anästhesiologie und Schmerztherapie<br />

in Lindenlohe. Um schnell und umfassend arbeiten zu können,<br />

wurde die komplette IMC-Mannschaft (Intermediate Care) auf<br />

das neue System geschult.<br />

+++ Schnellster CT der Welt in St. Georg<br />

In kürzester Zeit gestochen scharfe Bilder bei geringster Strahlenbelastung:<br />

Ein neuer Hochleistungs-Computertomograph scannt einen<br />

zwei Meter großen Menschen in weniger als fünf Sekunden komplett<br />

vom Scheitel bis zur Sohle – eine Brustkorbuntersuchung ist bereits<br />

in 0,6 Sekunden möglich. Dabei kann die Strahlenbelastung bei<br />

einzelnen Untersuchungen im Vergleich zur herkömmlichen Technik<br />

um bis zu 90 Prozent gesenkt werden! Ein weiterer Vorteil für ältere<br />

Menschen, Kinder, Notfall- oder Intensiv-Patienten: Sie müssen<br />

während der Aufnahme nicht mehr den Atem anhalten. Außerdem ist<br />

das neue Gerät auch für die wachsende Gruppe schwer übergewichtiger<br />

Patienten geeignet. Der CT ist direkt neben der Notaufnahme<br />

platziert und wird die Diagnostik auch bei Schlaganfall- und Notfallpatienten<br />

erheblich verbessern. Auch Eingriffe an Herzklappen,<br />

Herzgefäßen, peripheren Gefäßen und am Herzmuskel können jetzt<br />

noch besser geplant werden: Bei einer ersten Patientin konnten in<br />

dem neuen CT die Herzkranzgefäße so genau dargestellt werden,<br />

dass eine Katheteruntersuchung nicht notwendig war.<br />

Kontakt<br />

Dr. Franz Jürgen Unterburger,<br />

Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und Schmerztherapie der<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädischen Klinik Lindenlohe<br />

Tel. 09431/888-640, E-Mail: j.unterburger@asklepios.com<br />

+++ Neuer Notarztwagen/Intensivtransportwagen<br />

beim ASB-Hamburg<br />

Im Januar konnte die Rettungswache Osdorf das neue Fahrzeug in<br />

Dienst stellen. Es ist für alle Belange der modernen Notfallmedizin<br />

sowie mit umfangreichem Intensiv-Equipement ausgerüstet. Neben<br />

einem Intensiv-Beatmungsgerät, komplettem Monitoring, sechs<br />

Spritzenpumpen und zwei Absaugeinheiten ist der Wagen für die<br />

Aufnahme unterschiedlichster Medizingeräte (wie eine intraaortale<br />

Ballonpumpe oder ein ECMO zur künstlichen Beatmung) vorbereitet<br />

und ausgelegt. Drei hochwertige Sitze im Patientenraum ermöglichen<br />

die problemlose Begleitung durch zusätzliches Fachpersonal.<br />

Seitens des ASB wird die Besatzung weiterhin aus zwei Rettungsassistenten<br />

mit Intensiv-Weiterbildung und einem Notarzt bestehen.<br />

Platzangebot und Komfort (Luftfederung, Klimaanlage) ermöglichen<br />

es nun auch, übergewichtige – und speziell „überbreite“ – Patienten<br />

zu befördern.<br />

+++ Ergonomie am Arbeitsplatz<br />

Wer den Großteil seiner täglichen Arbeitszeit<br />

vor dem Computer verbringt, kennt die<br />

Symptome: Augen, Rücken und Schultern<br />

beginnen zu schmerzen. „Das sind eindeutige<br />

Zeichen für eine falsche Haltung am<br />

Arbeitsplatz“, erklärt Dr. Siegfried Marr,<br />

Chefarzt für Orthopädie am Rehabilitationszentrum<br />

für Rheumatologie und Orthopädie<br />

Dr. Siegfried Marr in Bad Abbach. Dynamisches Sitzen, also<br />

die häufige Änderung der Haltung auf dem<br />

Bürostuhl, ist daher von besonderer Bedeutung: Der Stuhl sollte<br />

höhenverstellbar sein, Rückenlehne, Sitzfläche und Polster müssen<br />

bestimmte Anforderungen erfüllen. Wichtig ist auch ein hochauflösender<br />

Monitor. Um Kopf- und Augenschmerzen vorzubeugen, ist<br />

eine zum Fenster parallele Blickrichtung günstig, und Lichtquellen<br />

sollten sich nicht im direkten Sichtbereich befinden. Doch die regelmäßige<br />

Bewegung kann auch ein ergonomischer Arbeitsplatz nicht<br />

ersetzen: Wer den ganzen Tag sitzt, sollte daher durch Sport nach<br />

der Arbeit einen Ausgleich zur einseitigen Körperhaltung schaffen.<br />

Service-Nummer für Rückfragen<br />

oder Arzt-Arzt-Gespräche: 0700-83398198<br />

Kontakt<br />

Frank Bäcker (Wachenleiter)<br />

ASB-Sozialeinrichtungen (Hamburg) GmbH<br />

Rettungswache Osdorf/ASB-Intensivmobil<br />

Lupinenweg 12, 22549 Hamburg<br />

Tel.: 040/ 83398-198 Fax: -194<br />

Mobil: 0173/ 614 21 64<br />

+++ Brückenschlag zwischen Orthopädie und<br />

Physiotherapie<br />

Prof. Dr. Heiko Graichen (rechts) „assistierte“ beim endoprothetischen Eingriff<br />

am Kunstknie. Symposium-Organisator Dr. Peter Hopp (4. v. r.) stand für Fragen<br />

bereit.<br />

Das Knie war zentrales Thema des 2. Physiotherapie-Symposiums in<br />

Lindenlohe, zu dem 100 Teilnehmer kamen. Assistenzarzt und Physiotherapeut<br />

Dr. Peter Hopp referierte über die funktionelle Anatomie<br />

und Biomechanik des Kniegelenks. In weiteren Vorträgen wurden<br />

Möglichkeiten gelenkerhaltender und gelenkersetzender operativer<br />

Eingriffe erörtert. Besonderen Anklang fand der Workshop: Mit Original-Geräten<br />

konnten am Kunstknochen alle Schritte zur Einbringung<br />

eines Knie-Implantates nachvollzogen werden. Professor Dr. Heiko<br />

Graichen, Ärztlicher Direktor und wissenschaftlicher Leiter des Symposiums,<br />

„assistierte“ den Kursteilnehmern mit seinem Ärzte-Team.<br />

Technisch aufwändig im doppelten Sinne wurde es dann bei einer in<br />

den Vortragssaal übertragenen und von Operateurin Dr. Isabel Winter<br />

kommentierten Live-OP. Die Leiterin der Abteilung Sportorthopädie<br />

und Unfallchirurgie stabilisierte in einem arthroskopischen Eingriff<br />

die Kniescheibe eines Patienten mit einer zuvor aus dem Unterschenkel<br />

entnommenen Sehne. Zum Schluss sprach Hannspeter<br />

Meier, Sportphysiotherapeut und Rehatrainer aus Nürnberg, über<br />

die Rehabilitationsmöglichkeiten nach einer Knie-OP.<br />

10 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 11


Medizin & Wissenschaft<br />

Neuester Lebensretter für<br />

das schwache Herz<br />

Herzinsuffizienz ist die häufigste Volkskrankheit in den wohlhabenden Ländern. Der Krankheitsverlauf entwickelt<br />

sich bei vielen Patienten dramatisch: Eine jahrelange Leidenszeit mit Luftnot, Kurzatmigkeit, Müdigkeit und fehlender<br />

Leistungsfähigkeit führt über immer wiederkehrende Kranken hauseinweisungen zum Herztod. Defibrillatoren<br />

normalisieren mittels Elektroschock den Herzrhythmus bei Kammerflimmern. Im Klinikum Schwalmstadt erhalten<br />

diese Patienten nun einen implantierbaren Defibrillator der allerneuesten Generation.<br />

Chefarzt Dr. Matthias Schulze (rechts)<br />

und Dr. Dieter Zenker von der Thorax-,<br />

Herz- und Gefäßchirurgie der UMG<br />

Göttingen mit dem neuen CRT-D<br />

„Wir sind sehr stolz darauf, im Rahmen<br />

eines weltweiten Zulassungsverfahrens<br />

zusammen mit einigen ganz großen Universitätskliniken<br />

in Europa diese neueste<br />

Gerätetechnologie einzuführen“, so Chefarzt<br />

Dr. med. Matthias Schulze.<br />

„Weltweit anerkannte Studien haben gezeigt,<br />

dass heute viele Leben gerettet werden<br />

können, wenn man diese Geräte viel<br />

früher implantiert, als es noch fünf oder<br />

zehn Jahren üblich war.“ Neben diesem<br />

positiven und lebensrettenden Effekt gibt<br />

es aber auch Nebenwirkungen. Vor allem<br />

falsche Therapien und Schocks des Defibrillators<br />

können zu psychischen Störungen,<br />

Ablehnung der Therapie und unnötigen<br />

Krankenhausaufenthalten führen. Die<br />

neueste Generation von Defibrillatoren verfügt<br />

darum neben sehr hohen technischen<br />

Leistungsmerkmalen und einer langen Lebensdauer<br />

auch über ein neues Paket von<br />

Sicherheitsfunktionen zur Vermeidung falscher<br />

Therapien bzw. Schockabgaben.<br />

„Neben dem außerordentlichen Engagement<br />

unserer Ärzte, die Herzleistungsschwäche<br />

in unserem Einzugsgebiet<br />

mit modernsten Therapiekonzepten zu<br />

behandeln, ist diese neueste Generation<br />

von Implantaten ein Gewinn für unsere<br />

Patienten“, so Dr. Dirk Fellermann, Geschäftsführer<br />

der Kliniken Schwalm-Eder.<br />

„Wir erwarten dadurch weniger Patientenbeschwerden<br />

und eine Reduktion von<br />

Krankenhauseinweisungen aufgrund falscher<br />

Therapien und Schockabgaben.“<br />

Die erste Patientin, die im Klinikum<br />

Schwalmstadt einen ICD mit zusätzlichem<br />

Herzschrittmacher zur kardialen<br />

Resynchronisation erhielt, ist eine typische<br />

Patientin für derartige Implantate.<br />

Die 72-Jährige konnte Arztbesuche zwar<br />

bislang auf ein Minimum reduzieren und<br />

war seit Jahrzehnten nicht mehr im Krankenhaus.<br />

Doch in den letzten Jahren wurden<br />

die Beschwerden stärker: „Es fehlte<br />

zunehmend an der Luft, Erkältungen<br />

dauerten länger als früher, dazu immer<br />

wieder Wasser in den Beinen – das Leben<br />

wurde Qual.“ Nach einer Schwindelattacke<br />

und extremer Luftnot wurde<br />

sie vom Notarzt ins Klinikum gebracht.<br />

Neben dem prophylaktischen Schutz<br />

vor dem plötzlichen Herztod, der in der<br />

Gruppe der Patienten mit ausgeprägter<br />

Herzleistungsschwäche der Killer Nummer<br />

1 ist, erhielt sie einen Herzschrittmacher<br />

zur kontinuierlichen synchronen<br />

Stimulation beider Herzhauptkammern.<br />

„Wir erwarten für die Patientin eine deutliche<br />

Leistungsverbesserung und noch<br />

viele gute Jahre. Natürlich werden wir<br />

sie in unser laufendes Telemedizinisches<br />

Konzept aufnehmen, um so eine maximale<br />

Sicherheit und optimale Betreuung<br />

zu garantieren“, so Dr. Schulze abschließend.<br />

Kontakt<br />

Dr. Matthias Schulze<br />

Allgemeine Innere Medizin und Kardiologie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Schwalmstadt<br />

Krankenhausstraße 27<br />

34613 Schwalmstadt<br />

Tel.: (06691)799-247<br />

Fax: (06691)799-321<br />

E-Mail: ma.schulze@asklepios.com<br />

Leberspezialisten in Lich<br />

Seit 10 Jahren gibt es in der Akutklinik eine spezielle Lebersprechstunde<br />

Die Leber ist das zentrale Organ des menschlichen Stoffwechsels. Sie dient unter anderem zur nahrungsabhängigen<br />

Speicherung, Umwandlung und Freisetzung von Zuckern und Fetten sowie zum Abbau und zurAusscheidung<br />

körpereigener und medikamentöser Giftstoffe. Auch die Bildung der meisten Bluteiweiße sowie der Gallenflüssigkeit<br />

gehört zu ihren Aufgaben. In jeder Minute wird die Leber von circa 1,5 Litern Blut durchströmt – das sind circa 25<br />

Prozent der Gesamtmenge unseres Blutes.<br />

Die besondere Bedeutung dieses Organs<br />

veranlasste im Jahre 2000 den damaligen<br />

Leiter der Inneren Abteilung der Klinik<br />

in Lich, Professor Dr. Gerhard Goubeaud,<br />

eine Lebersprechstunde ins Leben zu rufen.<br />

Seit 2005 wird diese Sprechstunde von<br />

Professor Dr. Dr. Friedrich Grimminger,<br />

Professor Dr. Jürgen Lohmeyer sowie den<br />

Oberärzten Dr. Karl-Heinz Hohmann und<br />

Dr. Jürgen Huber fortgeführt. Die Lebersprechstunde<br />

findet regelmäßig montags,<br />

mittwochs und donnerstags jeweils von 14<br />

bis 17 Uhr statt.<br />

In der Inneren Abteilung der Klinik werden<br />

alle Formen von Lebererkrankungen<br />

diagnostiziert und behandelt. Neben<br />

chronischen Viruserkrankungen und anderen<br />

infektiösen Lebererkrankungen<br />

betrifft dies insbesondere autoimmunologisch<br />

vermittelte Leberschäden, Schädigungen<br />

der Leber durch Medikamente<br />

sowie Erkrankungen von Leber und Gallenwegen<br />

als Folge von HIV- Infektionen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Licher Internisten<br />

sind durch Alkohol hervorgerufene<br />

Lebererkrankungen. Dazu gehören<br />

Fettleberhepatitis, Leberzirrhose und deren<br />

Komplikationen, Magenerkrankungen<br />

sowie Erkrankungen der Magen- und<br />

Darmschleimhaut – einschließlich infektiöser<br />

Komplikationen.<br />

Auch die Folgen einer chronischen Lebererkrankung<br />

wie beispielsweise Funktionsstörungen<br />

des Gehirns durch unzureichende<br />

Entgiftungsfunktion der Leber<br />

(Hepatische Enzephalopathie) oder die<br />

Prof. Dr. Dr. Friedrich<br />

Grimminger<br />

Chefarzt<br />

Dr. Karl-Heinz Hohmann<br />

Leitender Oberarzt<br />

Abnahme der Nierenfunktion (Hepatorenales<br />

Syndrom) werden behandelt.<br />

Die Diagnostik von primären Tumoren<br />

der Leber sowie die Leberbeteiligung bei<br />

Erkrankungen, die nicht von der Leber<br />

ausgehen, gehört gleichfalls zum Spektrum<br />

der Lebersprechstunde. Und auch<br />

schwangerschaftsspezifische Lebererkrankungen<br />

werden hier diagnostiziert<br />

und therapiert.<br />

Darüber hinaus spielt die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit in der Klinik eine<br />

große Rolle bei der bestmöglichen Versorgung<br />

der Patienten. Das betrifft in diesem<br />

Zusammenhang insbesondere Diagnose<br />

und Therapie von Erkrankungen der Gallenblase<br />

und der Gallenwege, bei der die<br />

Innere Abteilung und die Chirurgische<br />

Abteilung eng kooperieren.<br />

Prof. Dr. Jürgen Lohmeyer, Dr. Jürgen Huber<br />

Facharzt für Innere Medizin Oberarzt<br />

/ Hämato-Onkologie / Infektiologie<br />

12 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 13<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger<br />

Chefarzt der Inneren Abteilung<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Lich<br />

Goethestr. 4<br />

35423 Lich<br />

Telefon: 06404-81194<br />

E-Mail: lich@asklepios.com


Medizin & Wissenschaft<br />

Moderne chirurgische Konzepte<br />

für Kopf-Hals-Tumore<br />

Das Plattenepithelkarzinom ist der häufigste bösartige Tumor im Bereich der Schleimhäute der oberen Luft- und Speisewege.<br />

Hauptursache ist das Zusammenwirken von langjährigem Alkohol- und Tabakmissbrauch. Die entsprechenden<br />

Therapiekonzepte haben sich in den vergangenen 20 Jahren stark verändert: Die chirurgische Radikalität wird zugunsten<br />

organ- und funktionserhaltender Strategien verlassen, um bei vergleichbaren onkologischen Ergebnissen die<br />

operationsbedingten Funktionseinschränkungen zu reduzieren und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.<br />

Halssitus während der Neck dissection<br />

1. nach Präparation des Hautlappens<br />

2. mit teilweieser Entwicklung des Weichteilgewebes<br />

3. nach Ausräumung des Weichteilgewebes<br />

Die Behandlung bösartiger Tumoren der oberen Luft- und Speisewege<br />

ist auf Grund der komplexen Anatomie und Organfunktionen<br />

(Gesichtsästhetik, Schluckfunktion, Atmung, Sprache,<br />

Stimme) problematisch. Um funktionelle Einschränkungen<br />

zu reduzieren, wurde seit Mitte der 80er Jahre die transorale<br />

Lasermikrochirurgie mit dem CO -Laser entwickelt. Mit dieser<br />

2<br />

Operationstechnik kann auf einen ein Zugangsweg von außen<br />

verzichtet werden.<br />

Wesentlicher Vorteil der CO -Laserchirurgie ist das berührungs-<br />

2<br />

freie und im kapillären Bereich blutungsarme Schneiden des<br />

Gewebes, was während der Operation eine sehr gute Übersicht<br />

ermöglicht. Die transorale Laserchirurgie wird unter mikroskopischer<br />

Kontrolle durchgeführt. Der Fokus des Laserstrahls<br />

wird dabei stark reduziert, um die thermische Schädigung benachbarter<br />

Gewebe zu verringern.<br />

Das operative Ziel der Lasermikrochirurgie ist die vollständige<br />

Entfernung des Primärtumors. Im Gegensatz zur konventionellen<br />

Chirurgie werden dabei die Resektionsgrenzen durch Lage<br />

und Größe dieses Tumors bestimmt. Das Operationsmikroskop<br />

erlaubt eine gute Unterscheidung zwischen gesundem und tumorösem<br />

Gewebe, und die thermische Versiegelung kleinerer<br />

Blut- und Lymphgefäße ermöglicht eine gute Übersicht während<br />

der Operation. So lassen sich die Tumorgrenzen besser erkennen,<br />

der Operateur wird weitgehend von der Tumorausdehnung<br />

geleitet und kann viel gesundes Gewebe schonen. Dies<br />

ermöglicht den Organerhalt und damit die Aufrechterhaltung<br />

einer guten Schluck- und Stimmfunktion. Darüber hinaus kann<br />

in den meisten Fällen auf einen Luftröhrenschnitt verzichtet<br />

werden.<br />

Literatur und eigene Erfahrungen zeigen, dass die onkologischen<br />

Ergebnisse der Laserchirurgie den konventionell-chirurgischen<br />

Techniken oder der primären Strahlentherapie gleichwertig<br />

und zum Teil sogar überlegen sind. Die transorale, mikroskopisch<br />

kontrollierte CO -Laserchirurgie ist daher bei der<br />

2<br />

Behandlung von begrenzten und oberflächlich gewachsenen<br />

Karzinomen der oberen Luft- und Speisewege die Methode der<br />

Wahl. Auch ausgedehntere Karzinome lassen sich so komplett<br />

entfernen, dies ist aber in hohem Maße von Erfahrung und Expertise<br />

des Operateurs abhängig.<br />

Therapie bei Halslymphknoten-Metastasen<br />

Die Prognose von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im<br />

Kopf-Hals-Bereich wird maßgeblich dadurch bestimmt, inwieweit<br />

auch Halslymphknotenmetastasen vorhanden sind.<br />

Die Erhebung des Halslymphknotenstatus durch alleiniges<br />

Abtasten ist zur gesicherten Erfassung von Metastasen völlig<br />

unzureichend. Bildgebende Verfahren (CT, MRT) ermöglichen<br />

eine gute Beurteilung der Halslymphknoten. Zahlreiche Untersuchungen<br />

zeigten jedoch, dass eine spezielle Sonographie<br />

diesen Verfahren gleichwertig oder sogar überlegen ist. Mit der<br />

sonographisch kontrollierten Feinnadelpunktion (FNP) lassen<br />

sich insbesondere kleinere und in tieferen Halsschichten lokalisierte<br />

Raumforderungen sicher punktieren. Dadurch kann die<br />

Wahrscheinlichkeit einer Halslymphknotenmetastasierung bereits<br />

vor der Behandlung besser eingeschätzt werden.<br />

Die 1906 erstmals beschriebene „radikale Neck dissection“<br />

(RND) war viele Jahrzehnte das Standardverfahren zur Entfernung<br />

zervikaler Lymphknotenmetastasen. Analog zur neueren,<br />

weniger invasiven Chirurgie des Primärtumors wurde aber<br />

auch die Radikalität der Neck dissection schrittweise durch<br />

selektive Formen ersetzt. Die postoperativen funktionellen Einschränkungen<br />

können so bei gleichem onkologischem Ergebnis<br />

deutlich minimiert werden, was verbesserte Lebensqualität zur<br />

Folge hat.<br />

Die Behandlung von Plattenepithelkarzinomen der oberen Luftund<br />

Speisewege und des zervikalen Lymphabflusses hat sich<br />

also in den vergangenen Jahren zugunsten weniger radikaler,<br />

stärker organ- und funktionserhaltender Techniken verändert.<br />

Insbesondere bei Patienten mit weit fortgeschrittenen Primärtumoren<br />

und/oder Halslymphknotenmetastasierungen ist eine<br />

radikale chirurgische Sanierung aber weiterhin erforderlich.<br />

Doch auch hier verbessern neue Resektionstechniken und rekonstruktive<br />

Maßnahmen vielfach die postoperative Funktionalität<br />

(mikroanastomosierte Lappentechniken, Stimmprothesen<br />

nach Laryngektomie).<br />

In vielen Fällen ist nach erfolgter chirurgischer Sanierung des<br />

Primärtumors und der Lymphabflusswege eine ergänzende<br />

Radio- oder Radiochemotherapie erforderlich. In Abhängigkeit<br />

von Tumorlokalisation und -größe kann auch prä- oder postoperativ<br />

eine Chemo- oder Antikörpertherapie sinnvoll sein.<br />

Daher sollte nach Diagnose und Feststellung des Stadiums der<br />

Erkankung das individuelle Therapiekonzept im Rahmen einer<br />

interdisziplinären onkologischen Konferenz festgelegt werden.<br />

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Dr. Christoph Külkens<br />

Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,<br />

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Tel.: (0 40) 18 18-87 34 64<br />

Fax: (0 40) 18 18-87 33 72<br />

Dr. Christoph Külkens<br />

E-Mail c.kuelkens@asklepios.com


Medizin & Wissenschaft<br />

Zeigt her Eure Füße<br />

„Hallux valgus“-Sprechstunde in Bad Abbach<br />

Eine Zivilisationskrankheit, die jeden achten Deutschen betrifft, sehen die meisten Menschen gar nicht – weil fast<br />

jeder Schuhe trägt. Doch gerade die Schuhe sind oft die Ursache. Sind sie zu eng oder hochhackig, können sie zur<br />

Ballen- oder Schiefzehe, dem Hallux valgus (hallux = Zehe, valgus = krumm, schief, gebogen), führen. Es gibt aber<br />

auch den angeborenen Hallux valgus. Genetische Komponenten, ein früherer Knochenbruch, eine entzündliche<br />

Erkrankung oder eine Muskellähmung können bei der Entstehung ebenfalls eine Rolle spielen. Die gute Nachricht: Es<br />

kann geholfen werden! Die Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg im Klinikum Bad Abbach führt im<br />

Jahr rund 350 Vorfußoperationen durch, davon über 200 operative Korrekturen eines Hallux valgus.<br />

„Frauen sind häufiger betroffen als Männer“, erklärt Prof. Dr.<br />

Dr. Joachim Grifka. Denn am häufigsten tritt der erworbene<br />

Hallux valgus auf, der sich auf das Einwirken äußerer Faktoren<br />

zurückführen lässt. Viele Studien belegen, dass zu enges und<br />

hochhackiges Schuhwerk eine entscheidende Rolle bei der Entstehung<br />

der schiefen Großzehe spielt. Die Fehlstellung wird von<br />

den Betroffenen zunächst nur als kosmetisch störend empfunden.<br />

Im Laufe der Zeit aber können sich lokale Schmerzen und<br />

Entzündungen über dem Großzehengrundgelenk entwickeln,<br />

die Fehlstellung kann auch die zweite Zehe verdrängen, und<br />

durch ein verändertes Abrollverhalten treten häufig Schmerzen<br />

über den Mittelfußköpfchen auf. Letztlich kann das Krankheitsbild<br />

in eine Arthrose (Gelenkverschleiß) des Großzehengrundgelenks<br />

übergehen.<br />

Dem behandelnden Arzt und somit auch dem Kompetenzteam<br />

von Prof. Grifka steht eine Vielzahl von konservativen und<br />

operativen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Entscheidung<br />

für eine bestimmte Therapie erfolgt abhängig vom<br />

Befund und den beklagten Schmerzen. Zu den konservativen<br />

Möglichkeiten gehören eine angepasste Schuhversorgung, die<br />

im Bereich des Vorfußes entsprechend Platz bietet, und die<br />

Durchführung von Fußgymnastikübungen. Durch das Tragen<br />

spezieller Bandagen und Schienen sollen eine Stellungskorrektur<br />

bewirkt sowie ein weiteres Abweichen des Großzehs verhindert<br />

werden. Dem gesamten Spektrum der Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen<br />

wird im Klinikum Bad Abbach eine so hohe<br />

Bedeutung beigemessen, dass hier jeden Dienstag eine spezielle<br />

Fußsprechstunde stattfindet.<br />

Ist der in der Sprechstunde erhobene Befund zu ausgeprägt<br />

oder führen konservative Maßnahmen nicht zur Linderung,<br />

ist eine Operation in Erwägung zu ziehen. Ob aber tatsächlich<br />

operiert wird oder nicht, richtet sich nach den Beschwerden des<br />

Patienten und sollte nie ausschließlich aufgrund kosmetischer<br />

Aspekte entschieden werden.<br />

Um aus über 100 möglichen Operationsverfahren das passende<br />

auszuwählen, ist es notwendig, Ursache und Ausprägung des<br />

Krankheitsbildes genau zu betrachten und zu bewerten. Neben<br />

der klinischen Untersuchung werden dazu Röntgenbilder des<br />

Fußes angefertigt. Ziel der Operation ist es, die ursprünglichen<br />

anatomischen Verhältnisse wiederherzustellen, sodass der Fuß<br />

beschwerdefrei voll beansprucht werden kann. Bei den meisten<br />

Operationsverfahren erfolgt eine Korrektur der knöchernen<br />

Achse, begleitend werden Weichteile gelöst oder gerafft. Weitere<br />

Beschwerden verursachende Fehlstellungen der anderen Zehen<br />

können bei der gleichen Operation korrigiert werden. Die<br />

Nachbehandlung beinhaltet (abhängig von der durchgeführten<br />

Operationstechnik) das etwa sechswöchige Tragen eines Spezialschuhs.<br />

Nach nochmaliger Röntgenkontrolle und stabilen<br />

Knochenverhältnissen erfolgt dann die vollständige Freigabe<br />

der Mobilisierung.<br />

16 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 17<br />

Völker AZ KPF10023AskI VaV.indd 1 15.02.2010 9:06:24 Uhr<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Dr.<br />

Joachim Grifka<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie<br />

Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg<br />

im <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach<br />

Kaiser-Karl-V.-Allee 3, 93077 Bad Abbach<br />

Tel. Sekretariat: (094 05) 18 - 2401<br />

E-Mail: c.haertel@asklepios.com<br />

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Medizin & Wissenschaft<br />

Chronische Schmerzen erzählen<br />

eine persönliche Geschichte<br />

Mithilfe moderner schmerztherapeutischer Ansätze sollen in Simbach am Inn Patienten wieder<br />

in einen normalen Alltag integriert werden.<br />

„Wenn wir Schmerz als vermeidbar betrachten und zudem mit den Mitteln zu seiner Vermeidung umzugehen wissen,<br />

zugleich aber die möglichen Grenzen ihrer Wirksamkeit akzeptieren, dann kennen wir zwar nicht die Kunst des ‚Lebens<br />

ohne Schmerz’ wohl aber die Kunst, weniger zu leiden, indem wir besser leiden.“ (Jeanne Russier, La souffrance)<br />

Schmerztherapeuten, die gute, effektive<br />

Schmerztherapie für chronische Schmerzpatienten<br />

anbieten, gehen immer aufmerksamer<br />

und achtvoller mit der Tatsache<br />

um, dass die Chronifizierung von<br />

Schmerz auf neuronalen Lernvorgängen<br />

beruht. Das Schmerzempfinden wird infolge<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse als<br />

dynamischer Prozess betrachtet, in den<br />

Auswirkungen früherer Erfahrungen<br />

und Erlebnisse einfließen. Somit muss<br />

jede chronische Schmerzerkrankung als<br />

jeweils sehr persönliche Geschichte gesehen<br />

und behandelt werden. Denn Befund<br />

und Befinden decken sich häufig<br />

nicht, und die erlebte Beeinträchtigung<br />

kann nicht wie üblich durch eine geeignete<br />

Diagnostik nachgewiesen und mit<br />

passenden Befunden dokumentiert werden.<br />

Wenn der Schmerz chronisch wird<br />

und der Betroffene keine Möglichkeiten<br />

mehr sieht, mit ihm umzugehen, wird<br />

der Schmerz zur eigenständigen Erkrankung.<br />

Lange haben Therapeuten ihre Patienten<br />

dabei unterstützt, dem Schmerz<br />

den Kampf anzusagen, heute geht es<br />

darum zu verstehen, welche persönliche<br />

Geschichte der Schmerz zu erzählen<br />

versucht. Oberstes Ziel der Behandlung<br />

bleibt, den Patienten in einen normalen<br />

Alltag zu integrieren.<br />

Neue Therapiekonzepte fördern daher<br />

die Befähigung der Patienten, ihr erlerntes,<br />

individuelles Schmerzprogramm zu<br />

erkennen und vorerst zu akzeptieren. Am<br />

allerbesten lernt der Mensch, wenn Gefühle<br />

im Spiel sind. Er entwickelt Überzeugungen,<br />

um das zu bewerten, was<br />

ihm widerfährt und diesem einen Sinn zu<br />

geben. So wird auch Schmerz am allerbesten<br />

„gelernt“, wenn lebhafte Gefühle<br />

beteiligt sind. Das eigene Belohnungssystem<br />

verfestigt die im Zentralnervensystem<br />

entstehenden Lernspuren noch<br />

zusätzlich. Es ist daher keine einfache<br />

Aufgabe, Erlerntes wieder zu verlernen,<br />

aber sie kann durch das Zusammenspiel<br />

verschiedener medizinischer, psychotherapeutischer,<br />

physiotherapeutischer,<br />

körperorientierter und Kreativtherapieverfahren<br />

erleichtert werden. Hierfür<br />

eigenen sich psychosomatische Kliniken<br />

und Fachabteilungen besonders gut, da<br />

dort Mitarbeiter aus all diesen Disziplinen<br />

gemeinsam mit dem Pflegepersonal<br />

einen Rahmen schaffen, in dem Patienten<br />

in diesem Erkenntnisprozess unterstützt<br />

werden.<br />

Das stationäre Angebot der psychosomatischen<br />

Abteilung in Simbach am Inn<br />

umfasst tägliche Pflegevisiten, regelmäßige<br />

medizinische und schmerztherapeutische<br />

Behandlung, wöchentlich je<br />

90 Minuten Einzelpsychotherapie und<br />

180 Minuten Gesprächsgruppentherapie<br />

sowie Körper- und Gestaltungstherapie<br />

in der Gruppe und gegebenenfalls auch<br />

im Einzelsetting. Eine physiotherapeutische<br />

Begleitung kann, muss aber nicht<br />

von Vorteil sein. Wir bemühen uns, jedem<br />

Patienten das Erlernen eines Entspannungsverfahrens<br />

zu ermöglichen, da<br />

Schmerz erwiesenermaßen mit dysfunktionaler<br />

Stressverarbeitung verknüpft ist:<br />

Anspannung und Schmerz potenzieren<br />

einander. Ein geeignetes Entspannungsverfahren<br />

kann dem Patienten das Tor zu<br />

der wichtigen, neuen Erfahrung öffnen:<br />

Ich kann selbst etwas tun! Ich kann meinen<br />

Schmerz verringern!<br />

All diese unterschiedlichen Anregungen<br />

lassen das „Schmerzprogramm“ langsam<br />

in den Hintergrund treten, dabei kommt<br />

den Gefühlen wieder eine wichtige Rolle<br />

zu: Jede Bewegung, jede Begegnung, die<br />

spielerisch und leicht, neugierig und achtsam<br />

erlebt wird, lässt die Patienten erneut<br />

lernen – nur werden sie diesmal durch ein<br />

größeres Bewegungsausmaß, eine freundliche<br />

Aufnahme in der Patientengemeinschaft<br />

oder den Erfolg beim Erproben<br />

einer veränderten Verhaltensweise belohnt.<br />

Auch tiefe Trauer hat Raum in unseren<br />

Therapien, um Abschied von alten<br />

Verletzungen vorzubreiten und für das<br />

Wagnis eines Neubeginns gerüstet zu sein.<br />

In einer speziellen Schmerzgruppe, die<br />

aus sieben Modulen zusammengesetzt<br />

ist, vermitteln wir Information über den<br />

Weg der Chronifizierung, über Schmerzverstärker<br />

und Ablenkungstechniken.<br />

Wir regen an, alte Überzeugungen (alles<br />

Schreckliche bleibt an mir hängen,<br />

mir kann sowieso keiner helfen etc.) zu<br />

entdecken und aufzugeben. Wir versuchen,<br />

die Verstrickung von sozialen Bedingungen,<br />

Vermeidungsverhalten und<br />

Gestimmtheit aufzuzeigen und besprechen<br />

die drei wichtigsten Denkfallen:<br />

„der Schmerz ist rein psychisch bedingt“,<br />

„der Schmerz ist rein organisch bedingt“<br />

und „der Schmerz muss weg – für immer“,<br />

um auf mögliche Hindernisse bei<br />

der Aufgabe des erlernten „Schmerzprogramms“<br />

hinzuweisen.<br />

In Fragebögen geben die meisten unserer<br />

Patienten nach dem stationären<br />

Aufenthalt eine Verbesserung der Lebensqualität,<br />

eine Verringerung der<br />

Beeinträchtigung durch den Schmerz,<br />

größeres Wohlbefinden sowie eine Reduktion<br />

der Schmerzintensität an. In den<br />

Abschlussgesprächen im Rahmen der<br />

Einzelpsychotherapie berichten viele von<br />

ihnen über einen vergrößerten Handlungsspielraum,<br />

der es ihnen ermöglicht,<br />

besser mit ihrer Erkrankung im Alltag zurechtzukommen.<br />

18 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 19<br />

Kontakt<br />

Dr. Martina Wittels<br />

Funktionsoberärztin im Bereich Schmerztherapie,<br />

Fachärztin für Anästhesie,<br />

Schmerztherapeutin, Psychotherapeutin<br />

Abteilung für Psychosomatik<br />

Kreiskrankenhaus Simbach am Inn<br />

Plinganserstraße 10, 84359 Simbach<br />

Tel.: (8571) 980 - 281<br />

Dr. Martina Wittels<br />

E-Mail: wittels.martina@khsim.de<br />

wittelsm@a1.net


Medizin & Wissenschaft<br />

Klinik Altona eröffnet<br />

Emergency Room<br />

Die im November 2009 feierlich eröffnete Zentrale Notaufnahme (ZNA) setzt neue Maßstäbe für Deutschland. Der<br />

18-Millionen-Bau wurde mit 13,84 Millionen Euro von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

gefördert. In vielen Aspekten ist die neue ZNA vergleichbar mit den Notaufnahmen der Fernsehserien<br />

Emergency Room, Chicago Hope oder Dr. House.<br />

Schon vor der Eröffnung der neuen ZNA hatte die Klinik mit ihrem<br />

First-View-Konzept eine Vorreiterrolle inne. Dieses strukturiert<br />

die Abläufe der Notaufnahme so, dass die Wartezeiten der<br />

Patientinnen und Patienten auf ein Minimum reduziert werden.<br />

Mit dem Neubau der ZNA ist es gelungen, dieses Konzept auch<br />

auf baulicher und technischer Seite optimal umzusetzen. Zu den<br />

weiteren Highlights gehört ein Schockraum mit eingebautem<br />

Computertomografen, der Diagnostik und Behandlung Schwerverletzter<br />

und anderer Notfälle deutlich beschleunigen wird.<br />

„Für uns steht die bestmögliche Versorgung von Patienten an<br />

erster Stelle“, so Senatsdirektor Norbert Lettau, Amtsleiter<br />

Gesundheit und Verbraucherschutz der Behörde für Soziales,<br />

Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz. „Sie sollen unabhängig<br />

von ihrer Grunderkrankung über einen zentralen interdisziplinären<br />

Aufnahmedienst aufgenommen und behandelt<br />

werden, damit gegebenenfalls die notwendigen lebensrettenden<br />

Sofortmaßnahmen sofort eingeleitet werden können. Des-<br />

halb haben wir seitens der Gesundheitsbehörde auch die Einrichtung<br />

dieser Zentralen Notaufnahme mit fast 14 Millionen<br />

Euro unterstützt.“<br />

Mit jährlich rund 17.000 durch den Rettungsdienst eingelieferten<br />

Notfällen sei die ZNA in der Klinik Altona jene Einheit,<br />

die in Hamburg am häufigsten angefahren werde, betonte Ingo<br />

Breitmeier, Geschäftsführender Direktor der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

Altona: „Dieser Bedeutung tragen wir mit der baulichen<br />

Erneuerung und Erweiterung Rechnung.“ Die insgesamt 18<br />

Millionen Euro wurden in neue Technik, die Platzierung eines<br />

Computertomografen in einem der Schockräume sowie in einen<br />

prozessorientierten Bau investiert. Alles ist auf die reibungslose<br />

und höchst effektive Versorgung von Notfällen eingerichtet.<br />

Mit speziellen Schrank-Farben wird zum Beispiel die Orientierung<br />

in allen Räumen erleichtert, ausgeklügelte Wartezonenkonzepte<br />

und organisatorische Vorkehrungen berücksichtigen<br />

einen möglichen Massenanfall von Patienten.<br />

Die Zentrale Notaufnahme Altona in Zahlen<br />

30 Ärztinnen/Ärzte und 57 Pflegekräfte<br />

mehr als 45.000 Notfallpatienten pro Jahr (30 Prozent stationär und 70<br />

Prozent ambulant), darunter:<br />

ein Drittel aller 150 Polytraumata Hamburgs<br />

(über das Traumazentrum)<br />

rund 900 Schlaganfälle (auf der überregionalen Stroke Unit)<br />

400 Herzinfarkte<br />

mehr als 3.000 weitere Herz-Notfälle<br />

mehr als 5.000 knöcherne Unfall- oder Sportverletzungen<br />

rund 1.500 Vergiftungen<br />

Die komplizierte und zeitkritische Arbeit in der neuen ZNA werde<br />

durch ein interdisziplinäres Team von Ärzten und Pflegekräften<br />

geleistet, die auf die Behandlung von Notfällen spezialisiert<br />

seien, erklärte Dr. Barbara Hogan, Chefärztin der ZNA und Präsidentin<br />

der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfallaufnahme<br />

DGINA e. V.: „Hinsichtlich der Prozesse nimmt die<br />

ZNA der Klinik Altona bereits heute eine europaweite Vorreiterrolle<br />

ein.“ Hogan hatte bereits in der alten ZNA das First-View-<br />

Konzept eingeführt, das die Wartezeit bis zum ersten Facharztkontakt<br />

auf 15 Minuten reduzierte, sowie das Casemanagement<br />

mit Sonografie implementiert. Die ersten Stunden des Krankenhausaufenthaltes<br />

seien bei vielen medizinischen Notfällen für<br />

den Krankheitsverlauf entscheidend, und eine optimal strukturierte<br />

Versorgung zahle sich medizinisch und ökonomisch aus,<br />

so Hogan: „Die neue ZNA wird jetzt noch mehr Leben retten,<br />

noch mehr kranke Menschen noch besser und schneller versorgen,<br />

Leiden lindern und Wartezeiten weiter verkürzen.“<br />

Der Schockraum, in dem die Erstversorgung Schwerstverletzter<br />

stattfindet, sei nach modernsten Maßstäben eingerichtet worden,<br />

betonte Prof. Dr. Volker Wening, Chefarzt der als übergeordnetes<br />

Traumazentrum zertifizierten Unfallchirurgie. „Uns<br />

geht es nicht nur um eine schnelle Behandlung, sondern um<br />

eine Verbesserung der Behandlungsqualität zusammen mit einer<br />

zügigen Behandlung dieser Patienten. Fast alle Menschen<br />

gehen davon aus, dass sie am Abend genauso wieder zu Hause<br />

ankommen, wie sie morgens weggefahren sind. Unfälle geschehen<br />

ohne Vorankündigung, und mancher wacht mit einem<br />

schweren Schädelhirntrauma oder Mehrfachverletzungen in<br />

einem Krankenhaus wieder auf. Diese Menschen optimal zu<br />

versorgen, haben wir uns seit Jahren zum Ziel gesetzt und hoffen,<br />

dieses durch die neue bauliche und technische Ausrüstung<br />

noch besser realisieren zu können.“<br />

20 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 21<br />

Jens Bonnet


Medizin & Wissenschaft<br />

Transsexualität<br />

Hinweise auf transsexuelle Menschen finden sich seit dem Altertum in vielen Kulturen und Gesellschaften.<br />

Transsexualität ist eine Erkrankung, bei der sich die Betroffenen – meist schon seit der Kindheit – im falschen<br />

Körper wähnen und dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Transsexualität kann als leiblich-seelische<br />

Geschlechtsunterschiedlichkeit aufgefasst werden. Sie kommt bei beiden Geschlechtern vor, wobei ein transsexueller<br />

Mann chromosomal weiblich und eine transsexuelle Frau chromosomal männlich ist.<br />

Die 10 Aufgaben des „Gender-Spezialisten“<br />

(nach Dr. Wilhelm F. Preuss)<br />

1. Genaue Diagnosestellung der individuellen<br />

Geschlechtsidentitätsstörung<br />

2. Diagnostik anderer psychiatrischer Begleiterkrankungen und<br />

Veranlassung einer adäquaten Behandlung<br />

3. Beratung über alle Behandlungsoptionen und ihre<br />

Konsequenzen<br />

4. Ernsthafte Bemühung um Psychotherapie – „to engage in<br />

psychotherapy“<br />

5. Überprüfung der Voraussetzungen für die Indikation<br />

somatischer Behandlungsschritte<br />

6. Verbindliche Überweisungen an medizinische Kollegen und<br />

Operateure mit begründeter Indikation<br />

7. Dokumentation der Vorgeschichte des Patienten im Arztbrief<br />

(Indikationsschreiben)<br />

8. Mitarbeit in einem professionellen Team, das sich mit<br />

Geschlechtsidentitätsstörungen befasst<br />

9. Beratung und Aufklärung von Angehörigen, Arbeitgebern und<br />

Institutionen<br />

10. Bereitschaft, für behandelte Patienten später zur Verfügung zu<br />

stehen, unter Umständen lebenslang<br />

Die Häufigkeit der Transsexualität ist regional sehr unterschiedlich,<br />

und das Verhältnis von 3:1 zwischen Männern und Frauen<br />

findet sich in vielen, aber nicht allen Ländern. Bis heute gibt es<br />

für diese Unterschiede keine ausreichende Erklärung. Harry<br />

Benjamin begründete in den 1960er Jahren das Verständnis der<br />

Transsexualität als behandlungswürdige Krankheit. Wurde die<br />

Transsexualität lange Zeit als rein psychologisches Phänomen<br />

gesehen, so weiß man heute, dass organische Veränderungen<br />

im Zentralnervensystem zugrunde liegen. So zeigten Untersuchungen<br />

an Gehirnen verstorbener transsexueller Frauen in<br />

bestimmten Arealen typisch weibliche Strukturen. Die sexuelle<br />

Differenzierung des Gehirns stimmt also nicht mit dem chro-<br />

mosomalen und gonadalen Geschlecht (Eierstock bzw. Hoden)<br />

überein.<br />

Die in der Kindheit gefestigte Geschlechtsidentität ist irreversibel.<br />

Eine psychotherapeutische Anpassung an einen (äußerlich)<br />

männlichen oder weiblichen Körper ist bei echten Transsexuellen<br />

nicht möglich und mit unabsehbaren Folgen für die Patienten<br />

verbunden. Viele Patienten leiden erheblich unter ihrer<br />

Transsexualität. Insbesondere transsexuelle Männer fügen sich<br />

Ritzverletzungen an den Armen zu. (Dieses Verhalten muss<br />

unbedingt von Borderline-Störungen abgegrenzt werden.) Die<br />

Patienten entwickeln verschiedene Anpassungsstrategien: Verheimlichung,<br />

Perfektionierung des Cross-Dressings (Tragen<br />

der spezifischen Bekleidung des anderen Geschlechts), sozialen<br />

Rückzug, Rückzug in Phantasiewelten, Manipulationen an den<br />

Genitalien bis zu Selbstverletzungen, körperliche Vernachlässigung,<br />

Verleugnung, Erlernen und „Spielen“ der nicht passenden<br />

Geschlechtsrolle, Hoffnung auf „Selbstheilung“ durch Berufswahl/Eheschließung/Familiengründung<br />

sowie Überkompensationen<br />

(Machogehabe bei männlichen Transsexuellen).<br />

Die Diagnose des Transsexualismus muss durch eine mindestens<br />

einjährige Betreuung durch einen Psychiater, am besten<br />

einen „Gender-Spezialisten“, gutachterlich gesichert werden.<br />

Die Therapie erfolgt in drei Schritten:<br />

Im Alltagstest lebt der Patient – betreut durch einen Psychiater<br />

– einen Rollenwechsel und outet sich seiner Umwelt.<br />

Voraussetzung für den Beginn einer Hormonbehandlung ist<br />

ein psychiatrisches Gutachten. Die Hormonbehandlung transsexueller<br />

Männer besteht in der Gabe von Testosteronpräparaten.<br />

Ziel ist das Erreichen einer männlichen Haarverteilung,<br />

Zunahme der Muskelmasse, Stimmbruch und Ausbleiben der<br />

Menstruation. Die Verweiblichung transsexueller Frauen lässt<br />

sich unter anderem durch hormonelle Injektionen oder tägliche<br />

orale Östrogentherapie erreichen. Zur Reduktion der männlichen<br />

Behaarung wird ein synthetisches Testosteron-Derivat<br />

angewendet. Ziel der Therapie sind das Erreichen einer weiblichen<br />

Fettverteilung, einer weichen Haut, einer Vergrößerung<br />

der Brustdrüse, das Schrumpfen des Hodens und der Potenzverlust.<br />

Die operative Therapie sollte frühestens sechs Monate nach Beginn<br />

der Hormontherapie erfolgen. Voraussetzungen sind zwei<br />

psychiatrische Gutachten und die Kostenübernahme durch<br />

die Krankenkasse. Aus unserer Sicht ist in dieser besonderen<br />

Situation der Operateur lediglich ausführender Dienstleister.<br />

Die Indikation zur Operation stellt der Psychiater. Neben der<br />

Konstruktion des Zielgeschlechtes dient die Operation auch der<br />

sicheren und irreversiblen Sterilisation – Voraussetzung für die<br />

Personenstandsänderung. Die Operation transsexueller Männer<br />

beinhaltet die Entfernung der Gebärmutter und/oder der<br />

Eierstöcke, des Drüsenkörpers sowie die Formung eines männlichen<br />

Oberkörpers. Die genitale Geschlechtsangleichung wird<br />

aufgrund ihrer Komplexität und möglicher Komplikationen nur<br />

von einigen Patienten angestrebt. Die Operation transsexueller<br />

Frauen besteht aus der Entfernung von Penis und Hoden, der<br />

Konstruktion einer Neovagina aus Penishaut oder Darm, dem<br />

Aufbau weiblicher Brüste durch Implantation von Silikonprothesen<br />

sowie der Enthaarung.<br />

In der Klinik Nord-Heidberg bieten wir vor allem die operative<br />

Therapie bei transsexuellen Männern an. Im ausführlichen Be-<br />

ratungsgespräch werden Art und zeitlicher Ablauf der Therapie<br />

festgelegt. Die Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken<br />

erfolgt minimal-invasiv. Die Entfernung der Brustdrüse erfolgt<br />

mithilfe verschiedener Operationstechniken in Abhängigkeit<br />

von der Größe und Form der Brust. Ziel ist immer die Konstruktion<br />

eines männlichen Oberkörpers mit kleinen Brustwarzen<br />

und Darstellung des Brustmuskels. Den Patienten wird eine simultane<br />

Operation von Brust und Unterleib angeboten, so dass<br />

nur ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist. Bei transsexuellen<br />

Frauen bieten wir den Brustaufbau durch Implantation von<br />

Silikonprothesen an. Alle Patienten werden in Einzelzimmern<br />

untergebracht. Aufgrund der Erfahrung des pflegerischen und<br />

ärztlichen Personals mit transsexuellen Patienten ist ein sehr<br />

freundlicher und respektvoller Umgang selbstverständlich.<br />

22 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 23<br />

Kontakt<br />

PD Dr. Jörg Schwarz<br />

Klinik für Gynäkologie, Onkologie und Brustzentrum<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord – Heidberg<br />

Tangstedter Landstraße 400<br />

22417 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 18 18-87 31 26<br />

Fax: (0 40) 18 18-87 31 27<br />

E-Mail: joe.schwarz@asklepios.com<br />

vorher nachher<br />

Behandlungsstufen für transsexuelle Patienten<br />

1. Stufe Diagnostik<br />

2. Stufe Behandlung während der Alltagserfahrung /<br />

Psychotherapie<br />

Vornamensänderung nach § 1 TSG<br />

3. Stufe Hormonbehandlung nach Alltagserfahrung<br />

über mind. 1 1/2 Jahre<br />

4. Stufe geschlechtsangleichende Operation<br />

5. Stufe Nachbehandlung / Weiterbetreuung


Medizin & Wissenschaft<br />

Gibt es den geborenen Kriminellen?<br />

„Je sorgfältiger der Kranke hinter festen Mauern und Gittern eingesperrt war, umso sicherer konnte sich der Gesunde<br />

fühlen“, war noch 1912 die Auffassung von Dr. Gustav Aschaffenburg, deutscher Psychiater und Pionier der forensischen<br />

Psychiatrie. Seitdem hat sich die forensische Psychiatrie enorm entwickelt. <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Prof. Dr. Jürgen<br />

Müller, Professor für forensische Psychiatrie und Psychotherapie an der Georg August Universität Göttingen und zugleich<br />

Chefarzt der Forensischen Psychiatrie am Fachklinikum Göttingen, über die Möglichkeiten der Besserung von psychisch<br />

kranken Straftätern und über die wissenschaftlichen Fortschritte in der modernen forensisch-psychiatrischen Medizin.<br />

Was versteht man unter forensischer<br />

Psychiatrie?<br />

In der forensischen Psychiatrie geht es<br />

um die Bedeutung von Persönlichkeit<br />

und psychischer Krankheit für das Verhalten<br />

des Einzelnen in der Begegnung<br />

mit den anderen – beispielsweise um<br />

das krankheitsbedingte Unvermögen,<br />

soziale Anforderungen zu erfüllen oder<br />

das krankheitsbedingte Nicht-befolgen-<br />

Können von Regeln. Die Aufgaben der<br />

forensischen Psychiatrie und Psychotherapie<br />

umfassen aber nicht nur den<br />

Bereich des Strafrechts, sondern alle Fragen,<br />

die Juristen an Psychiater stellen<br />

können: Erwerbs- und Berufsunfähigkeit,<br />

Testierfähigkeit, Fahrtauglichkeit oder<br />

Erziehungsfähigkeit der Eltern aufgrund<br />

psychiatrischer Erkrankungen und mehr.<br />

Die Behandlung psychiatrischer Erkrankungen<br />

und die Beurteilung der Prognose<br />

gehören ebenfalls zum Tätigkeitsfeld<br />

der forensischen Psychiatrie.<br />

Gibt es den geborenen Kriminellen?<br />

Nein, den gibt es nicht. Allerdings kann<br />

die genetische Disposition – insbesondere<br />

im Zusammenwirken mit anderen<br />

Faktoren wie einem Missbrauchserlebnis<br />

im Kindesalter – erheblichen Einfluss auf<br />

gewalttätiges und antisoziales Verhalten<br />

im Erwachsenenalter haben. Genetische<br />

Faktoren beeinflussen auch die Funktionsweise<br />

des Gehirns, zum Beispiel die<br />

Impuls- und Verhaltenskontrolle.<br />

Verschiedene Studien zeigten, dass genetische<br />

Faktoren in Verbindung mit ungünstigen<br />

Umwelteinflüssen während<br />

der individuellen Entwicklung das Risiko<br />

späterer Gewaltanwendung und dissozialen<br />

Verhaltens deutlich erhöhen. Positive<br />

soziale Einflüsse dagegen können eine<br />

durchaus protektive Wirkung entfalten<br />

und das Risiko deutlich reduzieren.<br />

Wann wird von Schuldunfähigkeit und<br />

erheblich verminderter Schuldfähigkeit<br />

gesprochen?<br />

Es handelt sich dabei um zwei juristische<br />

Begriffe aus dem Strafgesetzbuch. Für<br />

die Schuldunfähigkeit werden da vier<br />

Merkmale benannt, auf die eine psychiatrische<br />

Störung bezogen werden muss,<br />

um eine Krankheit im Sinne des Gesetzes<br />

annehmen zu können: die krankhafte seelische<br />

Störung an sich, die tief greifende<br />

Bewusstseinsstörung, den Schwachsinn<br />

sowie schwere andere seelische Abartigkeit.<br />

Die Hürden, die zur Schuldunfähigkeit<br />

führen können, sind dabei sehr hoch.<br />

Erst wenn beispielsweise die krankhafte<br />

seelische Störung zum Tatzeitpunkt so<br />

erheblich gewesen war, dass der Täter<br />

das Unrecht in der Tat nicht einsehen<br />

konnte oder nicht mehr in der Lage war,<br />

nach seiner Einsicht zu handeln, kann<br />

von einer so erheblichen Störung ausgegangen<br />

werden, dass Schuldunfähigkeit<br />

anzunehmen ist. In den meisten Fällen<br />

handelt es sich dabei um psychotische<br />

Täter, die durch ihre Erkrankung den<br />

Bezug zur Wirklichkeit verloren haben,<br />

zum Beispiel aufgrund von Wahnvorstellungen.<br />

Der Betroffene handelt dann<br />

auf dem Boden seines Wahnerlebens, das<br />

er nicht mehr hinterfragen kann. Dieser<br />

Verlust des Realitätsbezugs bedingt dann<br />

Schuldunfähigkeit.<br />

Bei der erheblich verminderten Schuldfähigkeit<br />

geht das Strafgesetzbuch ebenfalls<br />

von diesen vier Merkmalen aus, wobei<br />

die Ausprägung der Störung immer<br />

erheblich sein muss, wenngleich noch ein<br />

Bezug zur Wirklichkeit erhalten bleibt.<br />

Die Anforderungen an die Annahme einer<br />

erheblich verminderten Schuldfähigkeit<br />

sind recht hoch. Die störungsbedingte<br />

Beeinträchtigung muss erheblich sein.<br />

Was für Maßregeln der Besserung und Sicherung<br />

gibt es im Strafgesetzbuch?<br />

Die Unterbringung in einem psychiatrischen<br />

Krankenhaus infolge einer psychiatrischen<br />

Erkrankung, durch die weitere<br />

erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten<br />

sind, ist gesetzlich geregelt. Diese<br />

Maßregel zielt auf die Behandlung und<br />

damit die Besserung des Patienten. Doch<br />

selbst bei einer erfolglosen Behandlung<br />

kann die Maßregel nicht abgebrochen<br />

werden, da ein weiterer Zweck dieser<br />

Maßregel die Sicherung krankheitsbedingt<br />

gefährlicher Patienten ist.<br />

Ein weiterer Paragraf behandelt die Unterbringung<br />

in einer Entziehungsanstalt<br />

aufgrund einer Suchterkrankung. Der<br />

Täter soll durch die Entziehungsbehandlung<br />

geheilt oder erhebliche Zeit vor dem<br />

Rückfall bewahrt werden. Die Behandlung<br />

kann jedoch bei Aussichtslosigkeit<br />

abgebrochen werden.<br />

Besteht die Möglichkeit, psychisch kranke<br />

Straftäter zu heilen? Wie erfolgt ihre<br />

Integration in die Gesellschaft?<br />

Grundsätzlich besteht diese Möglichkeit<br />

oder zumindest die einer deutlichen Besserung.<br />

Inwieweit die Reintegration letztlich<br />

gelingt, hängt maßgeblich von der<br />

psychiatrischen Störung, aber auch von<br />

dem Delikt ab. Taten wie Kindesmissbrauch<br />

haben eine sehr starke öffentliche<br />

Wahrnehmung. Dies erschwert es natürlich,<br />

wenn diese Patienten Kontakt zu<br />

ihrem früheren persönlichen Umfeld aufnehmen,<br />

um wieder in der Gesellschaft<br />

Fuß zu fassen.<br />

Dagegen sind Suchterkrankungen recht<br />

gut behandelbar. Auch psychotische Störungen,<br />

deren Symptome abgeklungen<br />

sind, haben häufig eine recht gute Prognose.<br />

Die Patienten lernen während der<br />

Therapie, ihre Symptome zu erkennen<br />

und Risikosituationen zu kontrollieren.<br />

Sie erfahren, welche Medikamente ihnen<br />

helfen, wo sie bei persönlichen Krisen<br />

Hilfe finden können und welche weiteren<br />

Risiko- und Belastungsfaktoren sie<br />

beachten müssen.<br />

Wenn die Behandlung fortgeschritten<br />

ist, werden die Patienten wieder in die<br />

Gesellschaft eingegliedert – allmählich<br />

und über verschiedene Lockerungsstufen.<br />

Und nach der Entlassung ist durch<br />

ambulante Weiterbehandlung über Jahre<br />

hinweg eine engmaschige Anbindung an<br />

die Klinik gewährleistet.<br />

Welche Fortschritte wurden in den letzten<br />

beiden Jahrzehnten in der forensischpsychiatrischen<br />

Forschung gemacht?<br />

Die 90er Jahre standen ganz im Zeichen<br />

der Prognoseforschung. Hier können<br />

wir auf deutliche Fortschritte verweisen.<br />

Heute wird hingegen mehr nach den neurobiologischen<br />

Grundlagen der Erkrankungen<br />

und den Behandlungsmöglichkeiten<br />

von Maßregelpatienten geforscht.<br />

Insofern rückt die Maßregeltherapie wieder<br />

etwas näher an die wissenschaftlich<br />

orientierte Allgemeinspsychiatrie. Einen<br />

großen Beitrag dazu leisten empirische<br />

Forschungen. Aktuell treten Behandlungsstudien<br />

und die Suche nach diagnostischen<br />

Methoden in den Vordergrund,<br />

was ich sehr begrüße.<br />

Wie sieht für Sie das ideale forensische<br />

Krankenhaus aus?<br />

Mit dem Einzug in den Maßregelvollzug<br />

werden viele Rechte der Patienten beeinträchtigt.<br />

So verlieren die Patienten das<br />

Recht, ihren Arzt frei zu wählen oder eine<br />

Behandlung zu beenden. Selbst die ärztliche<br />

Schweigepflicht wird eingeschränkt.<br />

Literaturhinweis<br />

Neurobiologie forensisch relevanter<br />

Störungen – Jürgen Müller (Hrsg.),<br />

Verlag Kohlhammer, 89,90 €<br />

Diesen Beschränkungen muss durch externe<br />

Kontrolle, Sorgfalt, Engagement<br />

und die therapeutische Atmosphäre<br />

entgegengewirkt werden. Ein patientenorientiertes<br />

freundliches Ambiente und<br />

die Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen<br />

sind auch in der forensischen<br />

Psychiatrie selbstverständlich.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

24 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 25<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Jürgen Müller<br />

Chefarzt der Klinik für Forensischen<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen<br />

Rosdorfer Weg 70, 37081 Göttingen<br />

Tel.: (0551) 402 - 2100<br />

E-Mail: ju.mueller@asklepios.com


Medizin & Wissenschaft<br />

Herzchirurgie heute<br />

Technische und apparative Innovationen haben die Herzchirurgie in den letzten Jahren stark verändert. An der<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg ermöglicht die enge Kooperation mit den Nachbardisziplinen Kardiologie, Angiologie (Gefäßerkrankungen)<br />

und Diabetologie, aber auch mit den operativen Partnern in der Anästhesiologie und Gefäßchirurgie,<br />

die optimale Betreuung der Herz- und Gefäßpatienten in einem spezialisierten Zentrum.<br />

Koronarchirurgie<br />

Vergleichende Studien belegen, dass die<br />

Koronarbypass-Operation die Standardtherapie<br />

für Patienten mit koronarer<br />

Dreigefäßerkrankung oder Verengung im<br />

Abgangsbereich der linken Herzkranzarterie<br />

ist. Darüber hinaus zeigen große<br />

US-amerikanische Register, dass bei koronarer<br />

Mehrgefäßerkrankung die Bypass-<br />

Operation zu weniger Sterbefällen führt<br />

als die Behandlung mit medikamentenbeschichteten<br />

Stents (DES=Drug Eluting<br />

Stents). Außerdem kommt es im weiteren<br />

postoperativen Verlauf seltener zu Herzinfarkten<br />

oder der Notwendigkeit einer<br />

erneuten Revaskularisierung (d. h. nochmalige<br />

Bypass-Operation oder Implantation<br />

eines Koronar-Stents).<br />

Allerdings ist ein koronarchirurgischer<br />

Eingriff insbesondere bei Patienten, die<br />

von vielen Erkrankungen betroffen sind,<br />

nicht ohne Risiken: Das mit 2,2 Prozent<br />

(im Vergleich zu 0,6 Prozent bei Einpflan-<br />

zen eines Koronar-Stents) signifikant<br />

häufigere Auftreten von Schlaganfällen<br />

erfordert besonders schonende Operationsverfahren.<br />

Hier hat sich die Operationstechnik<br />

am schlagenden Herzen als<br />

fester Bestandteil des herzchirurgischen<br />

Spektrums etabliert. Bundesweit liegt der<br />

Anteil dieser Eingriffe mittlerweile bei<br />

zehn Prozent, besonders Frauen scheinen<br />

von dem Verfahren zu profitieren, wie<br />

eine Auswertung der Ergebnisse aus den<br />

Jahren 2004–2008 ergab. Daher wird dieses<br />

Operationsverfahren in der Herzchirurgischen<br />

Abteilung der <strong>Asklepios</strong> Klinik<br />

St. Georg insbesondere bei Patientinnen<br />

und Risiko-Konstellationen (schwere<br />

allgemeine Arteriosklerose, Voroperationen,<br />

Dialysepatienten) eingesetzt. Um<br />

die überlegenen Langzeitergebnisse der<br />

Bypass-Chirurgie auch tatsächlich zu realisieren,<br />

werden gerade bei jüngeren Patientinnen<br />

und Patienten keine Beinvenen,<br />

sondern Arterien für den Bypass verwendet,<br />

in der Regel die beiden Brustwandarterien,<br />

ggf. auch die Unterarm-Arterie.<br />

Klappenchirurgie<br />

Die Behandlung verengter Aortenklappen<br />

bei Risikopatienten erfährt derzeit<br />

eine Revolution. Durch die Entwicklung<br />

kathetergestützter Verfahren kann in bestimmten<br />

Fällen auch der Aortenklappenersatz<br />

am schlagenden Herzen durchgeführt<br />

werden. Nach der Aufdehnung<br />

der verengten Herzklappe durch einen<br />

Ballon wird unter Röntgen-Durchleuchtung<br />

eine selbstexpandierende biologische<br />

Klappe freigesetzt. Alternativ kann<br />

eine auf einem zusammengefalteten Ballon<br />

befindliche Klappe in die natürliche<br />

Aortenklappe „gestentet“ werden.<br />

Die bislang mit diesem Verfahren beobachtete<br />

Sterblichkeit im Vergleich zur<br />

Gesamtsumme der so behandelten Patienten<br />

liegt jedoch bei etwa zehn Prozent.<br />

Daher ist nach europäischen und deutschen<br />

Richtlinien ein Einsatz derzeit nur<br />

bei Hochrisikopatienten gerechtfertigt.<br />

Allerdings unterliegt auch hier mit zu-<br />

nehmender Erfahrung das Indikationsspektrum<br />

einem kontinuierlichen Wandlungsprozess.<br />

Rhythmuschirurgie<br />

Insbesondere in Zusammenhang mit der<br />

operativen Korrektur der Mitralklappe<br />

bei Insuffizienz, aber auch bei koronarchirurgischen<br />

oder Aortenklappen-Ein-<br />

Off Pump Coronary Artery Bypass<br />

(OPCAB): Koronarchirurgie am schlagenden<br />

Herzen mit Stabilisator und<br />

Saugglocke (mit freundlicher Genehmigung<br />

der Fa. Medtronic)<br />

griffen gewinnt die chirurgische Ablation<br />

des Vorhofflimmerns (elektrische Isolation<br />

der Lungenvenen durch Verödung im<br />

Bereich der Vorhöfe) an Bedeutung. Bei<br />

den von uns behandelten Patienten liegt<br />

die Erfolgsrate bei 74 Prozent (3 Monate<br />

nach OP) und 78 Prozent (knapp 3 Jahre<br />

nach OP), und das sogar bei chronischem<br />

Vorhofflimmern!<br />

Aortenchirurgie<br />

Die akute Aortendissektion (Zerschichtung<br />

der Hauptschlagader durch Einriss<br />

der Innenwand) bleibt ein chirurgischer<br />

Notfalleingriff mit hohem Risiko. Meist<br />

wird lediglich ein Teil der Aorta mit oder<br />

ohne Aortenklappe durch eine Gefäßprothese<br />

oder eine klappentragende Rohrprothese<br />

ersetzt. Bei Ersatz des gesamten<br />

Aortenbogens mit Herz-Lungen-Maschine<br />

im hypothermen Kreislaufstillstand<br />

(die Körpertemperatur beträgt dabei<br />

18º C) ist bei einer Dauer des Kreislaufstillstandes<br />

von über 45 Minuten mit<br />

einer Sterblichkeit von jedem dritten Patienten<br />

und mit einem Schlaganfall bei jedem<br />

fünften Patienten zu rechnen. Daher<br />

setzt sich in jüngerer Zeit die so genannte<br />

antegrade Hirnperfusion durch, bei der<br />

das Gehirn während des systemischen<br />

Kreislaufstillstands über Kanülen in der<br />

rechten Armarterie (und ggf. der linken<br />

Halsschlagader) permanent weiter mit<br />

Blut versorgt wird. Dadurch lassen sich<br />

Katheter-gestützte Aortenklappe vom Typ Edwards Sapien ® : Die<br />

auf einen Ballon aufgezogene Herzklappe wird zusammengefaltet<br />

in die native Aortenklappe vorgeschoben und dort durch Inflation<br />

des Ballons entfaltet (mit freundlicher Genehmigung der Fa.<br />

Edwards)<br />

Sterblichkeit und neurologische Komplikationen<br />

deutlich verringern – auf jeweils<br />

sechs Prozent. Darüber hinaus lassen<br />

sich im Rahmen von Hybridverfahren<br />

endovaskuläre Stents mit offener chirurgischer<br />

Versorgung kombinieren, was das<br />

Operationsrisiko weiter senkt. Besondere<br />

Möglichkeiten eröffnen sich dabei in der<br />

Kooperation von Herzchirurgie, Gefäßchirurgie<br />

und Angiologie.<br />

26 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 27<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Michael Schmoeckel<br />

Herzchirurgische Abteilung<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg<br />

Tel. (0 40) 18 18-85 41 50<br />

Fax (0 40) 18 18-85 41 84<br />

E-Mail: m.schmoeckel@asklepios.com<br />

Antegrade Hirnperfusion im systemischen hypothermen<br />

Kreislaufstillstand durch Anschluss der Herz-<br />

Lungen-Maschine über die rechte Arteria axillaris<br />

Trotz zunehmender Überalterung der Patienten,<br />

die häufig auch noch von vielen<br />

Erkrankungen betroffen sind, konnten<br />

die operativen Ergebnisse der Herzchirurgie<br />

in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

verbessert werden. Eine enge Kooperation<br />

mit allen an der Herzmedizin<br />

beteiligten Disziplinen wird zukünftig in<br />

der klinischen Praxis noch schonendere<br />

Therapieverfahren für unsere oft schwer<br />

kranken Patienten ermöglichen. Schema [9] der Ablationslinien im linken Vorhof<br />

unter Verwendung des Atricure ® -Systems:<br />

1 = Ablation der rechten Lungenvenen-Einmündung<br />

2 = Ablation der linken Lungenvenen-Einmündung<br />

3 = Ziehen der Verbindungslinie


Medizin & Wissenschaft<br />

ADHS bei Erwachsenen<br />

Spezialsprechstunde für den erwachsenen Zappelphillip<br />

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung) gilt vorrangig als Erkrankung von Kindern. Für Erwachsene,<br />

die daran leiden, gibt es daher kaum diagnostische und therapeutische Angebote. Nun können Betroffene<br />

in der Psychiatrischen Institutsambulanz am Fachklinikum Stadtroda Hilfe bekommen: Unter der Leitung von<br />

Oberarzt Thomas Frisch wurde dort eine Spezialsprechstunde eingerichtet.<br />

ADHS ist die am häufigsten diagnosti-<br />

zierte psychiatrische Störung im Kindesalter.<br />

Während lange Zeit angenommen<br />

wurde, dass sich diese Erkrankung bis<br />

zum Erwachsenenalter „auswächst“,<br />

weiß man heute: Bei bis zu 70 Prozent<br />

der betroffenen Kinder besteht die ADHS<br />

auch im Erwachsenenalter fort. Und<br />

eine Studie in den USA ergab, dass zwei<br />

bis sechs Prozent aller Erwachsenen an<br />

ADHS erkranken.<br />

Wesentliche Merkmale der ADHS sind<br />

innere Unruhe, situationsübergreifende<br />

Störungen der Impulskontrolle, motorische<br />

Überaktivität, Störungen der Aufmerksamkeit,<br />

Desorganisiertheit sowie<br />

starke Stimmungsschwankungen bei geringer<br />

Frustrationstoleranz. Wenn diese<br />

Symptome im Erwachsenenalter auftreten,<br />

bedeutet dies Funktionseinschränkungen<br />

in unterschiedlichen Lebensbereichen<br />

– vor allem aber bei Schul- und<br />

Ausbildungsabschluss, Berufstätigkeit,<br />

Partnerschaft, Elternschaft und Verkehrstüchtigkeit.<br />

Bis zu 30 Prozent der Erwach-<br />

senen mit ADHS leiden außerdem an<br />

Depressionen und bis zu 40 Prozent an<br />

Angsterkrankungen. Zusätzlicher Alkohol-<br />

und Drogenmissbrauch besteht bei<br />

bis zu 36 Prozent der Erkrankten.<br />

Die Diagnose der ADHS im Erwachsenenalter<br />

ist schwierig, da es häufig<br />

Überschneidungen der Symptomatik mit<br />

anderen psychiatrischen Erkrankungen<br />

gibt. In Stadtroda erfolgt die Diagnostik<br />

daher in einem mehrstufigen Prozess.<br />

Neben der Erhebung und Beurteilung<br />

der aktuellen Symptome werden rückwirkend<br />

auch Symptome im Kindesalter<br />

erfasst (z. B. durch Schulzeugnisse),<br />

bisherige Diagnosekriterien überprüft<br />

und etwaige andere psychiatrische Erkrankungen<br />

festgestellt. Nach gesicherter<br />

ADHS-Diagnose geben die Spezialisten<br />

dann individuelle Empfehlungen zu den<br />

Behandlungsmöglichkeiten. Neben einer<br />

medikamentösen Behandlung können<br />

dies Psychotherapie, soziale Beratung<br />

und Ergotherapie sein.<br />

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Sie erreichen die Institutsambulanz<br />

Montag bis Donnerstag:<br />

08:00–12:00 Uhr und 13:00-16:00 Uhr<br />

Freitag:<br />

08:00–12:00 Uhr.<br />

28 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 29<br />

Kontakt<br />

OA Thomas Frisch<br />

Leiter Psychiatrische Institutsambulanz<br />

<strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda<br />

Bahnhofstraße 1a, 07646 Stadtroda<br />

Tel.: (036428) 56 13 19<br />

E-Mail: t.frisch@asklepios.com<br />

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Gesundheit & Wirtschaft<br />

»Kurz und Knapp<br />

» Erweiterung der Orthopädie Bad Abbach<br />

Im Herbst 2010 sollen die ersten Patienten ihre Betten beziehen:<br />

Durch die Baumaßnahmen werden Arbeitsabläufe optimiert,<br />

und es entstehen „Einsparungseffekte, die nicht auf<br />

Kosten der Patientenversorgung gehen“, betont Raimund Rauscher,<br />

Verwaltungsdirektor des Klinikums. Der Neubau des Zentrums<br />

für orthopädische und rheumatologische Rehabilitation<br />

ist bereits abgeschlossen, auch Röntgenabteilung, Funktionsdiagnostik,<br />

Hochschulambulanzen der Rheumatologischen und<br />

Orthopädischen Kliniken, Patientenzimmer und Haupteingang<br />

wurden renoviert bzw. neu gebaut. Vor zwei Jahren konnte die<br />

Fertigstellung eines Gebäudetrakts im Fachkrankenhaus mit<br />

hochmodernem OP-, Intensiv- und Aufwachbereich sowie Sterilisation<br />

und Zentrallabor gefeiert werden. Die Generalsanierung<br />

soll 2013 mit dem Neu- und Erweiterungsbau des bisherigen<br />

Gebäudes der Orthopädischen Klinik abgeschlossen werden.<br />

» Fördergelder für Klinikneubau in Bad König<br />

Im November konnte Geschäftsführer Ulrich Schultz vom hessischen<br />

Gesundheitsminister Jürgen Banzer einen Förderbescheid<br />

in Höhe von 17,5 Millionen Euro entgegennehmen. Weitere<br />

4,5 Millionen Euro investiert <strong>Asklepios</strong> in den Klinikneubau.<br />

Die neurologische Fachklinik<br />

in Bad König gilt als eine der<br />

größten in Deutschland für<br />

die Behandlung von schwerst<br />

schädel-hirnverletzten Patienten.<br />

Zusammen mit dem Ambulanten<br />

Therapiezentrum im<br />

Altbau wird die neurologische<br />

v.l.n.r. Hessischer Minister für Ar- Behandlungskette über die<br />

beit, Familie und Gesundheit Jürgen<br />

Akut- und stationäre Rehabi-<br />

Banzer und Geschäftsführer Ulrich<br />

Schultz<br />

litationsphase hinaus ergänzt.<br />

Chefarzt Dr. Michael Hartwich<br />

betonte, die neurologische Rehabilitation sei „ein ganz junges<br />

Fach, das es in vielen Ländern noch gar nicht gibt“.<br />

Info-Telefon zum Neu- und Umbau: 0800- 3003345<br />

» Geriatrie in Seligenstadt eröffnet<br />

Am 22. Januar 2010 wurde die Geriatrie an der Klinik Seligenstadt<br />

mit einem Tag der offenen Tür feierlich eingeweiht. Mit der<br />

Inbetriebnahme sei ein „weißer Fleck der geriatrischen Betreuung<br />

im Kreis Offenbach bunt gefärbt“, so Dr. Nikos Stergiou,<br />

Ärztlicher Direktor der Klinik. Das neue Angebot trägt zur Standortsicherung<br />

bei und verbessert die medizinische Versorgung im<br />

Umkreis. Zu den Gastrednern beim Tag der offenen Tür gehörte<br />

auch Dr. Bernard gr. Broermann.<br />

» Bischof steht sicher auf beiden Beinen<br />

Biodex Balance<br />

heißt das Gerät,<br />

das Bischof<br />

Gerhard Ludwig<br />

Müller bei seinem<br />

Besuch im<br />

Zentrum für orthopädische<br />

und<br />

rheumatologische Rehabilitation am Klinikum Bad Abbach<br />

ausprobierte. „Sie haben eine ausgezeichnete Balance“, stellte<br />

Chefarzt Dr. Siegfried Marr fest. Nach zwei informativen Stunden<br />

und einer Führung lobte der Regensburger Oberhirte insbesondere<br />

den ganzheitlichen Ansatz der modernen Klinik. Chefarzt Dr.<br />

Josef Seidl hob die Zusammenarbeit mit den Seelsorgern beider<br />

Konfessionen hervor. Klinikleiter Raimund Rauscher hatte im<br />

Bereich katholischer Seelsorge eine eigene Stelle für Anne-Marie<br />

Mitterhofer geschaffen, und sie war es denn auch, die den Besuch<br />

des Bischofs anregte.<br />

30 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 31<br />

» Klinik Lindenlohe fördert Freiwillige<br />

Feuerwehr<br />

Die historische<br />

Feuerwehrspritze<br />

im Eingangsbereich<br />

der Orthopädischen<br />

Klinik<br />

Lindenlohe ist<br />

Zeugnis der engen<br />

Verbundenheit zwi-<br />

Der 1. Vorsitzende der FFW Anton Zweck (rechts) schen dem Kran-<br />

und Klinik-Geschäftsführer Matthias Meier<br />

kenhaus und der<br />

Freiwilligen Feuerwehr<br />

Freihöls e. V., die in diesem Jahr ihr 110-jähriges Jubiläum<br />

feiert. Seit Kurzem ist die Klinik nun offiziell förderndes Mitglied<br />

der 34-Mann-Wehr, der aber auch vier aktive Frauen angehören.<br />

Die Partnerschaft wurde zwischen dem 1. Vorsitzenden Anton<br />

Zweck und Klinik-Geschäftsführer Matthias Meier per Handschlag<br />

besiegelt.<br />

» Qualitätssiegel für Wiesbadener<br />

Krankenhäuser<br />

Im November wurden die <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik, das St. Josefs-Hospital<br />

Wiesbaden und die Stiftung Deutsche Klinik für<br />

Diagnostik mit dem Qualitätssiegel der Techniker Krankenkasse<br />

(TK) ausgezeichnet. Im Rahmen der aktuellen Patientenbefragung<br />

punkteten die Krankenhäuser in allen fünf Qualitätsdimensionen.<br />

Patienten der Paulinen Klinik schätzen vor allem<br />

die lange Zeit, die sich Ärzte und Pflegekräfte für ihre Patienten<br />

nehmen. Die Patienten des St. Josefs-Hospitals sind besonders<br />

zufrieden mit den medizinischen Leistungen der Ärzte und loben<br />

die verständlichen Erklärungen ihrer Fragen – insbesondere die<br />

gute Aufklärung über die Narkose. In der Deutschen Klinik für<br />

Diagnostik bewerten die Befragten insbesondere die gute Organisation<br />

der Aufnahme sehr positiv.<br />

Mehr Informationen: www.tk-online.de/klinikfuehrer<br />

» Klinikum Uckermark: erstes vernetztes<br />

KTQ-Zertifikat in Deutschland<br />

Erstmals stellten sich ein Krankenhaus und ein MVZ gleichzeitig<br />

der Prüfkommission. Nach zweijähriger Vorbereitung sowie einer<br />

einwöchigen Prüfung und Begehung durch Visitoren der KTQ-<br />

GmbH wurde das umfassende Qualitätsmanagement im Schwedter<br />

Klinikum jetzt besiegelt. Das Qualitätsmanagementsystem<br />

wurde in Schwedt von Anfang an mit übergreifenden Strukturen<br />

aufgebaut. „Wir werden alle gemeinsam das bisher Erreichte als<br />

Basis für die weitere Entwicklung des Hauses nutzen“, bekräftigt<br />

der Qualitätsbeauftragte des Klinikums, Gunnar Feil.


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Aus der Praxis – für die Praxis:<br />

Wunden versorgen, behandeln, heilen<br />

Die effektive Versorgung von Wunden gewährleistet eine deutlich verbesserte Lebensqualität und im günstigsten Fall<br />

eine raschere Ausheilung. Auch unter gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten ist die moderne Wundversorgung<br />

ein wichtiges Thema, denn die Behandlung chronischer Wunden erfordert häufig den Einsatz großer Ressourcen. <strong>Asklepios</strong><br />

intern sprach mit Anke Bültemann, Werner Sellmer und Dr. Wolfgang Tigges, die als Autorenteam aktuelle<br />

Therapieempfehlungen in einer „<strong>Asklepios</strong> Wundfibel“ zusammengetragen haben.<br />

Die effektive Versorgung von Wunden gewährleistet Patientinnen und Patienten<br />

eine deutlich verbesserte Lebensqualität und im günstigsten Fall eine raschere<br />

Ausheilung. Auch unter gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten ist die moderne<br />

Wundversorgung ein bedeutendes Thema. Häufi g sind diese komplexen Störungen<br />

mit dem Einsatz erheblicher Ressourcen verbunden.<br />

Aus der Praxis für die Praxis haben drei Wund-Experten aus den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

aktuelle Therapieempfehlungen zur Behandlung chronischer Wunden zusammengetragen.<br />

Ihre Handlungsempfehlungen weisen den Weg zu einer qualitativ<br />

hochwertigen und ökonomisch effi zienten Behandlung von Patienten mit chronischen<br />

Wundheilungsstörungen.<br />

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ISBN 978-3-939069-78-2 www.mwv-berlin.de<br />

Aus welchem Grund wurde die Entscheidung<br />

zur Herausgabe einer eigenen „<strong>Asklepios</strong><br />

Wundfibel“ getroffen?<br />

Die Versorgung von Problemwunden ist<br />

aufwendig, teuer und belastend. Durch<br />

eine Standardisierung ergeben sich Vereinfachungen,<br />

Einsparungen und höhere<br />

Zufriedenheit bei den Kolleginnen aus<br />

der Pflege sowie dem ärztlichen Bereich.<br />

Mit unserer Wundfibel wollen wir diese<br />

Standardisierung zum Thema machen.<br />

Denn unsere jahrelangen Erfahrungen<br />

im Umgang mit Patienten, die an chronischen<br />

Wunden leiden, können Behandlungspfade<br />

aufzeigen, Optimierungen<br />

anregen und Hilfestellung sein.<br />

Bültemann | Sellmer | Tigges<br />

Wundfibel<br />

A.Bültemann<br />

W.Sellmer | W.Tigges<br />

Wundfibel<br />

Wunden versorgen,<br />

behandeln, heilen<br />

2. aktualisierte<br />

und erweiterte Aufl age<br />

Was unterscheidet die „<strong>Asklepios</strong> Wundfibel“<br />

von anderen Publikationen zu diesem<br />

Thema?<br />

Zu Fragen wie „Wunden und Produkte“<br />

gibt es natürlich kaum etwas zu schreiben,<br />

was die anderen, bundesweit bekannten<br />

Wundfibeln und die einschlägigen<br />

Fachbücher nicht schon geschrieben<br />

hätten. Daher haben wir eine große Anzahl<br />

neuer Kapitel zu wichtigen Einzelaspekten<br />

hinzugefügt. Das betrifft zum<br />

Beispiel Wunden mit dermatologischem<br />

Hintergrund, die Wirtschaftlichkeit,<br />

den Umgang mit Medizinprodukten<br />

und Arzneimitteln, die Kompressionstherapie<br />

und die Patientenüberleitung.<br />

Ebenso aufschlussreich sind auch unsere<br />

Anhänge mit einem Überblick über das<br />

bundesweite Angebot an Wundverbänden,<br />

Kompressionsbindensystemen und<br />

Strumpfsystemen.<br />

Erstmals wird die Wundfibel über einen<br />

medizinischen Verlag herausgegeben<br />

und ist damit auch im Buchhandel erhältlich.<br />

Was gab den Ausschlag für diesen<br />

neuen Weg der Darstellung?<br />

Obwohl ein wichtiger Aspekt der Wundfibelerstellung<br />

für uns die Verwendung<br />

und Nutzung im eigenen Unternehmen<br />

ist, darf jetzt schon von sehr großem Interesse<br />

der Fachöffentlichkeit ausgegangen<br />

werden. Damit sich Lieferengpässe und<br />

Zeitverzögerungen, die bei der Auslieferung<br />

der ersten Ausgabe auftraten, nicht<br />

wiederholen, wurde ein Verlag als Partner<br />

aufgenommen. Nun steht die Wundfibel<br />

jedem Interessierten auch außerhalb<br />

des Unternehmens zur Verfügung, was<br />

unsere Absicht einer umfassenden Verbesserung<br />

der Wundversorgung optimal<br />

unterstützt.<br />

Welche Ziele können durch die Nutzung<br />

dieser Wundfibel erreicht werden?<br />

Da gibt es sehr viele Aspekte. Die Wundfibel<br />

soll helfen, vorhandene Strukturen zu<br />

überprüfen und kritisch zu hinterfragen.<br />

Neue Arbeitsmodelle sollen die Wundversorgung<br />

vereinfachen und optimie-<br />

A-CT10003 <strong>Asklepios</strong>.qxd:A-CT10003 19.02.2010 14:57 Uhr Seite 1<br />

MonoMax ®<br />

Die neue Nahtmaterial-Generation.<br />

In diesem Material steckt Sicherheit.<br />

ultralangfristig reißfest<br />

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ren. Insbesondere Zuständigkeiten sollen<br />

besser erkennbar und Produktsortimente<br />

überschaubarer gestaltet werden. Eine<br />

verbesserte Wunddokumentation schafft<br />

juristische Sicherheit. Klare Behandlungspfade<br />

fördern Zufriedenheit in der pflegerischen<br />

und ärztlichen Arbeit. Nicht<br />

unerwähnt bleiben sollten mögliche Einsparpotenziale,<br />

beispielsweise durch die<br />

Spezialisierung und den gezielten Einsatz<br />

ausgebildeter Mitarbeiter wie Wundberater<br />

oder Vakuummanager. Durch die<br />

enge Verzahnung von Patientenversorgung<br />

und Materiallieferung (Sortimentstraffung,<br />

Preistransparenz, schnelle Materialverfügbarkeit)<br />

lassen sich ebenfalls<br />

beachtliche Summen einsparen.<br />

Welche Empfehlungen können Sie den Kliniken<br />

zum Einsatz der Wundfibel geben?<br />

Die neue Wundfibel bietet allen Kliniken<br />

die Chance zum Neuanfang oder Neustart.<br />

Gute Wundversorgung fördert die<br />

Zufriedenheit und ist ökonomisch sinnvoll.<br />

Unvermeidbare Wundversorgung<br />

kann effektiver und günstiger werden.<br />

Wenn eine Klinik beschließt, die Wundfibel<br />

einzuführen und umzusetzen ist zu-<br />

nächst eine Bestandsaufnahme sinnvoll:<br />

Wer macht derzeit was? Welche Spezialisierungen<br />

und Qualifizierungen (Fachabteilungen,<br />

Wundexpertenschulung) sind<br />

vorhanden? Angepasst an die Bedürfnisse<br />

der jeweiligen Einrichtung sollte dann<br />

eine interdisziplinäre ärztlich-pflegerische<br />

Arbeitsgruppe unter Beteiligung des<br />

Einkaufes, der Hygiene, der Apotheke,<br />

der Krankenpflegeschule, gegebenenfalls<br />

auch der Physikalischen Therapie<br />

und des Controllings neue Strukturen<br />

festlegen (Beratung, Dokumentation, Sortiment<br />

…). Der nächste Schritt ist dann<br />

die Einführungsphase, in der jeder Arzt,<br />

jede Station, jede Schule, jede Apotheke<br />

oder jedes Labor über eine angemessene<br />

Stückzahl an Wundfibeln verfügt.<br />

Innerhalb eines Jahres sollte die neue<br />

Struktur bereits reibungslos funktionieren<br />

und Patienten und Haus gleichermaßen<br />

Nutzen bringen.<br />

Wie und wo kann das Buch erworben<br />

werden?<br />

Mitarbeiter von <strong>Asklepios</strong> erhalten die<br />

Wundfibel über ihr Haus beziehungsweise<br />

ihre Einrichtung. Andere Interessierte<br />

bekommen es im Buchhandel oder über<br />

das Internet. Und die Teilnehmer unserer<br />

Wundexpertenkurse in Hamburg werden<br />

zu Beginn des Kurses diese Wundfibel als<br />

wichtiges Instrument für die Ausbildung<br />

erhalten.<br />

Die Fragen stellte Mandy Wolf<br />

32 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 33<br />

Kontakt<br />

Werner Sellmer<br />

Fachapotheker für klinische Pharmazie<br />

Wilstedter Weg 22a, 22851 Norderstedt<br />

Tel.: (0171) 5618984<br />

E-Mail: w.sellmer@asklepios.com


Gesundheit & Wirtschaft<br />

„Ein auf Dauer leistungsstarkes<br />

Unternehmen“<br />

Durch ihre verschiedenen fachlichen Schwerpunkte decken die drei Konzerngeschäftsführer der <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

sämtliche im Top-Management eines Krankenhausunternehmens erforderlichen Fähigkeiten ab. Einer von ihnen ist<br />

Dr. h.c. Peter Coy. Der 46-jährige Diplom-Betriebswirt gehört der Konzerngeschäftsführung seit 2007 an. <strong>Asklepios</strong><br />

intern sprach mit ihm über seine Aufgabenschwerpunkte und die Perspektiven des Unternehmens.<br />

Dr. h.c. Peter Coy<br />

Seit wann sind Sie bei den <strong>Asklepios</strong> Kliniken<br />

beschäftigt?<br />

Mittlerweile sind es fast 21 Jahre. Als <strong>Asklepios</strong><br />

im Jahre 1989 das Management<br />

des Wiebadener Paulinenstifts übernahm,<br />

arbeitete ich dort schon projektbezogen<br />

als Student. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre<br />

übernahm ich die<br />

Geschäftsführung der Paulinen Klinik,<br />

wurde danach Regionalgeschäftsführer<br />

für den Raum Hessen/Rheinland-Pfalz.<br />

2007 wurde ich zum Konzerngeschäftsführer<br />

berufen.<br />

Welche Funktionen hatten Sie vor dieser<br />

Tätigkeit?<br />

Meine Aufgabenschwerpunkte lagen damals<br />

vor allem im operativen Geschäft.<br />

Da Wiesbaden eine Modellklinik ist, gingen<br />

von dort immer viele Signale aus –<br />

die gesetzlichen Regelungen dazu wurden<br />

häufig erst Jahre später verabschiedet.<br />

Wir waren schon früh Vorreiter für<br />

innovative Versorgungsstrukturen wie<br />

zum Beispiel die Einführung integrierter<br />

Versorgungsformen, das ambulante Operieren,<br />

die Etablierung von Notdienstzentralen<br />

gemeinsam mit der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung oder die Einführung<br />

eines Privatklinik-Konzeptes. Als Regionalgeschäftsführer<br />

lag mein Fokus dann<br />

auf der Sanierung von Kliniken.<br />

Seit Januar 2010 sind die Aufgaben innerhalb<br />

der Konzerngeschäftsführung neu<br />

aufgeteilt. Können Sie kurz darstellen,<br />

welche Bereiche Ihr Aufgabengebiet jetzt<br />

umfasst?<br />

Zu meinem Zuständigkeitsbereich gehören<br />

jetzt auch die Kliniken im Nordosten,<br />

wobei die psychiatrischen Einrichtungen<br />

und das INI Hannover an Dr. Tobias Kaltenbach<br />

berichten. Außerdem verantworte<br />

ich den Bereich des Zentralen Einkaufs.<br />

Hier sehe ich die größten Entwicklungspotenziale<br />

und Wirtschaftlichkeitsreserven.<br />

Für den Schwerpunkt Medical Partner suche<br />

ich in Sekundärleistungsbereichen wie<br />

Labor, Röntgen und der Pathologie gezielt<br />

nach Schlüsselpartnern. Und als Arbeitsdirektor<br />

strebe ich auf einer soliden vertrauensvollen<br />

und kommunikativen Basis<br />

eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit dem Konzernbetriebsrat der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH an.<br />

So entwickeln wir im Bereich Tarifrecht<br />

faire und umsetzbare Vergütungsstrukturen<br />

für unsere Kliniken.<br />

Welche Ideen und Vorstellungen möchten<br />

Sie umsetzen?<br />

Unsere Kliniken verfügen bereits heute<br />

über ein qualitativ hochwertiges medizinisches<br />

und pflegerisches Angebot. Wichtigstes<br />

Ziel ist es, das klinische Angebot<br />

im Einklang mit den ökonomischen Erfordernissen<br />

eines privaten Klinikträgers<br />

weiterzuentwickeln und zu optimieren.<br />

Dabei sind mir die Etablierung nachhaltiger<br />

zukunftsorientierter Strukturen und<br />

die Untermauerung der Werte des Familienunternehmens<br />

<strong>Asklepios</strong> besonders<br />

wichtig.<br />

Wo sehen Sie das Unternehmen <strong>Asklepios</strong><br />

in zehn Jahren?<br />

Unser Ziel ist ein dauerhaft leistungsstarkes<br />

Unternehmen auf der Basis eines soliden<br />

Wachstums. Durch Zuverlässigkeit,<br />

Seriosität und Transparenz möchten wir<br />

auch in den nächsten zehn Jahren das<br />

führende deutsche Krankenhausunternehmen<br />

bleiben.<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

Lösungen für den<br />

Klinikalltag<br />

Funktionale Ideen<br />

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von Häfele für mehr<br />

Effizienz und Komfort<br />

im Klinikalltag<br />

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34 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 35


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Welche Laufbahn soll ich einschlagen?<br />

Julius Iskra berichtet von seinem Schülerpraktikum in der Abteilung Kultur & Marketing der Klinik Birkenwerder<br />

In einem Schaukasten<br />

der Schule wurden die<br />

Stellenausschreibungen<br />

ausgehangen – vom<br />

Maler bis zur Ärztin in<br />

der Abteilung Plastische-ÄsthetischeChirurgie.<br />

Wir hatten uns<br />

im Unterricht darauf<br />

vorbereitet, wie und<br />

in welcher Form man<br />

Bewerbungen schreibt,<br />

nun stand uns eine harte<br />

Zeit des stundenlangen<br />

Sitzens am Computer<br />

bevor. Doch dies<br />

war nur ein Teil des<br />

Ganzen. Beim mündlichenBewerbungsgespräch<br />

ging es für<br />

einige ziemlich real zu.<br />

Ich muss leider auch<br />

beichten, dass ich mich<br />

um eine Journalisten-<br />

Schülerpraktikantinnen: Jamie Schackert (links) und Dinah Sommer (Mitte),<br />

Stelle bewarb, jedoch nicht<br />

Leitung Rezeption – Patientenservice: Diana Krierke (rechts)<br />

genommen wurde. Im<br />

Nachhinein bin ich aber<br />

Ich bin 15 Jahre und besuche die Regine- für diese Entscheidung sehr dankbar,<br />

Hildebrandt-Schule in Birkenwerder. Im denn so bekam ich die Stelle als „Marke-<br />

November war ich im Rahmen der Schul- tingassistent“.<br />

GmbH Praktikant in der <strong>Asklepios</strong> Kli- An unserem ersten Arbeitstag wurden<br />

nik. Der pädagogische Hintergrund be- wir (14 Schüler, die sich wacker durch die<br />

steht darin, dass wir kurz vor dem wirk- harten Prüfungen geschlagen hatten) über<br />

lichen Einstieg ins knallharte Berufsleben alle Daten-, Brand- und Unfallschutzbe-<br />

noch einmal die Möglichkeit bekommen, stimmungen in der Klinik informiert und<br />

zu lernen, wie man sich bewirbt, was für in unsere Abteilungen gebracht. Geleitet<br />

Anforderungen man bestehen muss und wurden wir von Schwester Edeltraut und<br />

wie man sich bei einem Bewerbungsge- Frau Klemp, mit der mir noch eine sehr<br />

spräch verhält.<br />

interessante Woche bevorstand.<br />

Als ich dann an meinem Arbeitsplatz ankam,<br />

begann meine eigentliche Arbeit.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals<br />

für die freundliche und aufgeschlossene<br />

Art meiner Vorarbeiterin (was für<br />

ein schönes Wort) bedanken. Die Arbeit<br />

machte mir wirklich Spaß. Gut, Mappen<br />

zu basteln und zu befüllen, wäre nun<br />

nicht meine Traumbeschäftigung gewesen,<br />

gehört aber eben dazu. Zahlreiche<br />

Meetings wurden abgehalten, die Presse<br />

wurde eingeladen, wir organisierten Veranstaltungen,<br />

ich durchforstete morgens<br />

Zeitungen nach Artikeln über die Klinik<br />

und archivierte diese. Zu meinen Aufgaben<br />

gehörte auch die Anfertigung von<br />

Wegbeschilderungen sowie das Kopieren<br />

und Wegordnen von Rechnungen. Ich<br />

durfte an einer Datenschutzfortbildung<br />

und an einer Klinikkonferenz teilnehmen.<br />

Für meinen späteren beruflichen Weg<br />

– Gott weiß, welche Laufbahn ich nun<br />

wirklich einschlagen sollte, im Moment<br />

erscheint mir aber die Arbeit im medizinischen<br />

Bereich gar nicht so abwegig – ist<br />

nun der Bereich Marketing präsent und<br />

unverzichtbar. Danke für die tolle Woche!<br />

Julius Iskra<br />

Julius Iskra<br />

Mit „Leonardo da Vinci“ nach Spanien<br />

„Leonardo da Vinci“ ist der Name eines Programms, mit der die Europäische Union Auslandsaufenthalte in der beruflichen<br />

Bildung fördert. Im vergangenen September fuhren im Rahmen dieses Programms neun Radiologieschüler/<br />

innen der MTA-Schule Hamburg nach Ciudad Real. Die Teilnehmer des Examenskurses 110 berichten darüber.<br />

Wir hatten vorab per E-Mail mit den<br />

spanischen Schüler/innen Kontakt aufgenommen<br />

und wurden sehr gastfreundlich<br />

und herzlich in deren Familien aufgenommen.<br />

Trotz einiger Spanischstunden<br />

an unserer MTA-Schule war es anfangs<br />

natürlich schwierig, die Sprache zu verstehen,<br />

geschweige zu sprechen. Doch<br />

Offenheit und Warmherzigkeit machten<br />

uns die Verständigung leicht – sie klappte<br />

mit einer Mischung aus Englisch und<br />

lexikalischem Wissen sowie mit Händen<br />

und Füßen. Von den Familien wurden<br />

wir versorgt, verwöhnt und bekocht.<br />

In Ciudad Real befindet sich das größte<br />

Krankenhaus Spaniens. Er wurde erst<br />

vor drei Jahren eröffnet, die Röntgenausstattung<br />

entspricht neuesten Standards.<br />

Sie ist voll digitalisiert, vorwiegend wird<br />

mit Flat Panels gearbeitet. Geräte und<br />

Arbeitsplätze waren uns von den Krankenhäusern<br />

in Hamburg vertraut. In den<br />

drei Wochen wurden wir abwechselnd in<br />

der Röntgendiagnostik und der Nuklearmedizin<br />

eingesetzt. Es entstand zwischen<br />

dem MTA-Personal und uns sehr schnell<br />

eine gute Vertrauensbasis, so dass wir<br />

nach kurzer Zeit weitgehend selbstständig<br />

arbeiten durften. Auch die Ärztinnen<br />

und Ärzte hatten immer ein offenes Ohr<br />

für uns. Durch die Aneignung einiger<br />

spanischer Fachtermini wurde die Kommunikation<br />

mit den Patienten möglich.<br />

Im Vergleich zu unseren Erfahrungen in<br />

Hamburg erschien uns das Arbeiten „lockerer“,<br />

der Krankenhausablauf war auch<br />

ohne detaillierte Organisation und strikte<br />

Regeln wunderbar zu bewältigen, Patienten<br />

und Personal waren mit den Arbeits-<br />

abläufen sehr zufrieden. Hinsichtlich des<br />

Strahlenschutzes, der Aufnahmetechnik<br />

und der Patientenlagerung wurde anders<br />

gearbeitet als bei uns. Das regte uns an,<br />

über unsere Ausbildungsstandards zu reflektieren.<br />

Unsere Arbeitszeit begann um 8 Uhr, um<br />

11 Uhr gab es Frühstück, und um 15 Uhr<br />

gingen wir zum Mittagessen, das von<br />

der Klinik bezahlt wurde. Danach konnten<br />

wir zu Hause zwei Stunden Siesta<br />

machen, bevor unser tägliches Kulturprogramm<br />

begann: Stadt- und Schlossbesichtigungen,<br />

ein Besuch beim Winzer,<br />

eine Flamencoaufführung, Stierkampf<br />

und abendliche Treffen mit unseren spanischen<br />

Freunden bei Tapas und Bier. An<br />

den Wochenenden besuchten wir Sevilla,<br />

Toledo und Madrid. Nach den drei Wochen<br />

und der offiziellen Abschiedsfeier in<br />

der spanischen MTA-Schule verabschiedeten<br />

wir uns unter Tränen (auf beiden<br />

Seiten) von unseren Gastfamilien.<br />

Wir danken Frau Winkel ganz herzlich,<br />

die sich mit großem Engagement dafür<br />

einsetzte, den strengen EU-Richtlinien<br />

für diesen Austausch gerecht zu werden!<br />

36 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 37<br />

Kontakt<br />

Barbara Winkel<br />

Leiterin der MTA-Schule für Radiologie<br />

Bildungsberufe für Gesundheitsberufe<br />

c/o <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg<br />

Tel.: (040) 18 18 85 34 97<br />

E-Mail: bwinkel@gmx.de


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Villa Rothschild als „Ort der Freiheit<br />

und Demokratie” geehrt<br />

Anlässlich des 50. Jahrestages des Grundgesetzes und des 20. Jahrestages des Mauerfalls stellte die Konrad-Adenauer-<br />

Stiftung im Jahr 2009 Orte vor, die an herausragende Ereignisse in der Bundesrepublik erinnern. Die Geschichten<br />

dieser Orte werden in einem begleitenden Buch erzählt.<br />

Die Villa Rothschild gilt in Deutschland als „Wiege der Demokratie“. Die Villa Rothschild heute<br />

1887 beauftragte der Bankier Wilhelm Carl<br />

von Rothschild den Bau der Villa als Sommerresidenz.<br />

Heute wird sie als Luxushotel<br />

genutzt und befindet sich seit einigen<br />

Jahren im Besitz von Dr. Bernard gr. Broermann,<br />

dem Alleingesellschafter der <strong>Asklepios</strong><br />

Gruppe. Seit der Gründung von<br />

<strong>Asklepios</strong> vor 25 Jahren verzichtet Dr. Broermann<br />

auf jegliche Gewinnausschüttung<br />

sowie auf Arbeitsentgelt: Alle Erlöse können<br />

im Unternehmen bleiben. Er bestreitet<br />

seinen Lebensunterhalt mit der Vermietung<br />

von Gewerbeimmobilien. Die Villa<br />

Rothschild zählt zu diesen Immobilien.<br />

Ein Rückblick: Im besetzten Nachkriegsdeutschland<br />

erhielten die westdeutschen<br />

Ministerpräsidenten 1948 den Auftrag, ei-<br />

Kontakt<br />

Villa Rothschild<br />

Im Rothschildpark 1<br />

61462 Königstein im Taunus<br />

Tel.: (0 61 74) 29 08-0<br />

E-Mail: villa@villa-rothschild.com<br />

www.villa-rothschild.com<br />

nen westdeutschen Teilstaat zu gründen.<br />

Um der Gründung dieses neuen Staates<br />

nur vorübergehenden Charakter zu geben,<br />

beriefen die Ministerpräsidenten<br />

keine verfassunggebende Versammlung<br />

ein, sondern einen „Parlamentarischen<br />

Rat”, der ein „Grundgesetz” erarbeitete.<br />

Erste Treffen des Parlamentarischen<br />

Rates fanden 1948 in Bonn und Herrenchiemsee<br />

statt, dann wurde nach einem<br />

ständigen Verhandlungsort gesucht.<br />

Die Wahl fiel auf die Villa Rothschild in<br />

Königstein. Nicht weit von Frankfurt entfernt,<br />

bot dieser Ort optimale Bedingungen<br />

– sowohl in Bezug auf Erreichbarkeit<br />

als auch auf Abgeschiedenheit. Fortan<br />

trafen sich hier Politiker wie Theodor<br />

Heuss, Ludwig Erhard und Ernst Reuter<br />

mit Diplomaten und anderen Persönlichkeiten<br />

aus Politik und Wirtschaft. In<br />

diesen Gründungsjahren wurde die Villa<br />

Empfehlenswerte Links<br />

http://www.villa-rothschild.com<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Rothschild<br />

http://www.kas.de/wf/de/33.16887<br />

Rothschild als „Haus der Länder“ bezeichnet.<br />

Am 24. März 1949 beschlossen die Ministerpräsidenten<br />

dann in der Villa die<br />

Einführung eines bundeseinheitlichen<br />

Wahlrechts, das Konrad Adenauer zuvor<br />

als „von entscheidender Bedeutung für<br />

die politische Zukunft Deutschlands” bezeichnete.<br />

Aufgrund dieser Vergangenheit wurde<br />

die Villa Rothschild nun im vergangenen<br />

Jahr – gemeinsam mit dem Brandenburger<br />

Tor und der Nikolaikirche in Leipzig – mit<br />

dem Titel „Ort der Freiheit und der Demokratie<br />

in Deutschland” ausgezeichnet.<br />

Birgit Gugath<br />

Buchtipps<br />

Andreas Augustin: Villa Rothschild<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.:<br />

Orte der Freiheit und der Demokratie in<br />

Deutschland<br />

(Zur Bestellung eines kostenfreien Exemplars<br />

E-Mail an: bestellung@kas.de.<br />

Jedes weitere Exemplar kostet drei Euro)<br />

Aufklärung, Prävention und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Aktionen der Harzkliniken zum 1. Internationalen Brustkrebstag<br />

Das psychoonkologische Beratungsteam der Harzkliniken<br />

Die rosa Schleife, Pink Ribbon genannt,<br />

soll alljährlich im Oktober die Menschen<br />

für das Thema Brustkrebs, dessen Früherkennung<br />

und Behandlung sensibilisieren.<br />

„Wissen gegen Angst“ hieß eine<br />

gemeinsame Aktion des Psychoonkologischen<br />

Beratungsteams der Harzkliniken,<br />

der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ und<br />

einer neu gegründeten Gruppe junger<br />

Frauen mit Brustkrebs, den „Pink Ladys“.<br />

Die Veranstaltung in der Goslarer<br />

Fußgängerzone, an der sich auch viele<br />

ortsansässige Firmen beteiligten, fand am<br />

1. Oktober, dem Internationalen Brustkrebstag,<br />

statt. Ein rosa gestalteter Stand<br />

lud zum Schauen und zum Gespräch ein.<br />

Neben Informationen gab es auch etwas<br />

zum buchstäblichen „Begreifen“: Interessierte<br />

konnten in gefüllten Luftballons<br />

und in einer Prothese Fremdkörper ertasten<br />

– Motivation zum eigenen Abtasten.<br />

Dazu wurden auch spezielle Anleitungen<br />

mitgegeben. Die Sozialarbeiterin Angela<br />

Frost beantwortete Fragen zu Krankenkassenleistungen<br />

und Hilfsangeboten.<br />

Vielen Passanten wurde so die Scheu genommen,<br />

sich mit der Krebs-Thematik<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Nach einer Brustentfernung oder auch<br />

bei einer einseitig verkleinerten Brust<br />

findet die Erstversorgung mit Brustprothetik<br />

und passendem BH noch im Krankenhaus<br />

statt, also ehe die Patientin nach<br />

Hause entlassen wird. Dies trägt dazu<br />

bei, die Psyche der brustoperierten Frau<br />

und ihren Wunsch nach Weiblichkeit zu<br />

stabilisieren, den Heilungsprozess zu fördern<br />

und die Wiedereingliederung in den<br />

normalen Alltag zu beschleunigen.<br />

Der Moment, in dem die Frauen ihre operierte<br />

Brust das erste Mal sehen, ist häufig<br />

gefürchtet – Breast Nurse Schwester Rita<br />

Prinz und die Pflegekräfte der Station unterstützen<br />

die Frauen bei dieser Konfrontation.<br />

Als Psychologin arbeitet Carola<br />

Thiele-Seidel mit den betroffenen Frauen<br />

am neuen Körperbild und den Auswirkungen<br />

auf das Selbstwertempfinden<br />

nach Brust-OP oder auch nach Haarverlust<br />

bei Chemotherapie. Der Umgang<br />

mit dem neuen Körperbild ist auch in<br />

Partnerschaft und Sexualität von großer<br />

Bedeutung.<br />

Sanitätshäuser spielen eine wichtige Rolle<br />

in der Versorgung der Patientinnen, denn<br />

die Angestellten der Sanitätshäuser sind<br />

gut geschult und sensibilisiert für die<br />

Empfindungen der Frauen. Darum starteten<br />

an diesem Tag Rita Prinz und Carola<br />

Thiele-Seidel im Sanitätshaus Färber<br />

eine weitere Aktion: Viele, auch langjährige<br />

Patientinnen des Goslarer Brustzentrums,<br />

wurden über die neuen Entwicklungen<br />

des Brustzentrums informiert –<br />

insbesondere über die neuen Gruppenangebote<br />

– und konnten allgemeine Fragen<br />

zur Krankheitsbewältigung stellen.<br />

Carola Thiele-Seidel<br />

38 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 39


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Dem Zucker auf der Spur<br />

Zum 14. November 2009, dem Weltdiabetestag, wurde vom Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe<br />

in Deutschland e. V. (VDBD) ein Präventionsprogramm für Vorschulkinder und Grundschulkinder herausgebracht.<br />

Aus gutem Grund: Immer mehr Menschen – und vor allem immer jüngere Menschen – sind „zuckerkrank“, leiden<br />

also an Typ-2-Diabetes. Was früher als „Alterszucker“ galt, trifft heute viele Jugendliche und zunehmend auch Kinder.<br />

Die Ursachen sind unter anderem falsches Essverhalten, Bewegungsmangel und Übergewicht.<br />

Seit einigen Monaten beschäftigen sich<br />

darum die Kinder und Mitarbeiterinnen<br />

des Betriebskindergartens der Klinik Birkenwerder,<br />

der Kita „Morgenstern“, verstärkt<br />

mit dem Thema gesunde Ernährung.<br />

Im Rahmen des Projektes „Zucker<br />

– die süße Versuchung“ waren im<br />

vergangenen November Christa Lorenz<br />

und Birgitt Sojkowski, beide Diabetesberaterinnen<br />

DDG der Klinik Birkenwerder,<br />

mit dem Präventionsprogramm vor Ort.<br />

Die Kinder hatten zuvor eine Woche lang<br />

schon viel über Zucker in Erfahrung gebracht.<br />

Sie wussten bereits, dass Zucker<br />

unter anderem aus Zuckerrüben gewonnen<br />

wird, dass es verschiedene Zuckerarten<br />

gibt und vor allem, dass zu viel Zucker<br />

dem Körper schaden kann.<br />

Die Diabetesberaterinnen erzählten den<br />

neugierigen, aufmerksamen Kindern die<br />

Geschichte der Fee OlgaLora und ihrer<br />

Freunde. OlgaLora kann mit Hilfe ihres<br />

Feenstabes und eines Zauberspruches<br />

den Zucker in Lebensmitteln sichtbar machen.<br />

Auf diese Weise erfuhren nicht nur<br />

die Kinder, sondern auch der von Bauchschmerzen<br />

geplagte Zauberer NullKommaNix,<br />

wie viel Zucker beispielsweise<br />

ein Liter Limonade enthält (99 g!) und<br />

wie viel weniger das in einer Apfelsaftschorle<br />

ist.<br />

Anschließend stellten die Kinder mit Unterstützung<br />

der Kita-Mitarbeiterinnen<br />

und Diabetesberaterinnen Feentaler her –<br />

die enthalten nur wenig Zucker und sind<br />

trotzdem super lecker. Natürlich gehört<br />

auch Bewegung in den Alltag von Kindern,<br />

und darum endete der Vormittag<br />

Rezept für „Feentaler“ (4 Stück)<br />

1 EL Vollkornhaferflocken<br />

1 TL gehackte Haselnüsse<br />

1 TL gehackte Sonnenblumenkerne<br />

1 TL fester Honig<br />

ggf. 1 Tropfen flüssiger Honig<br />

1 TL Kakao<br />

8 runde Backoblaten<br />

Verrühre die Zutaten, bis eine feste<br />

Masse entsteht.<br />

Verteile die Masse mit 2 Löffeln<br />

oder einem Messer auf 4 Oblaten.<br />

Legen Sie auf jeden Taler eine weitere<br />

Oblate.<br />

mit einem Feentanz, an dem Erzieherinnen<br />

und Kinder gleichermaßen viel Freude<br />

hatten. Die Klinik Birkenwerder plant,<br />

dieses Präventionsprojekt auszubauen<br />

und damit auch in die umliegenden<br />

Grundschulen zu gehen. Der erste Besuch<br />

fand im November 2009 in der Flex<br />

B–Klasse der Beetzer Grundschule statt.<br />

Christa Lorenz, Diabetesberaterin DDG<br />

Elektronische Schließlösungen erhöhen<br />

Funktionalität und Komfort<br />

Der <strong>Asklepios</strong>-eigene Anspruch an Qualität und Effizienz zeigt sich nicht nur in der medizinischen Behandlung, sondern<br />

auch in der technischen Ausstattung der Klinikgebäude. So ersetzen elektronische Schließlösungen zunehmend<br />

den mechanischen Schlüssel. Rund zwei Dutzend der Kliniken zwischen Parchim und Bad Tölz setzen bereits das<br />

System Dialock von Häfele ein – mit entscheidenden Vorteilen für Funktionalität und Komfort.<br />

Krankenhäuser sind<br />

höchst komplexe Gebäude<br />

– auch und<br />

gerade unter dem Aspekt<br />

von Schließplänen:<br />

Unterschiedliche<br />

Personengruppen wie<br />

Ärzte, Pflegepersonal,<br />

Patienten, Servicekräfte<br />

und externe Dienstleister<br />

benötigen teilweise<br />

sehr kurzfristig<br />

ganz individuelle, oft<br />

auch zeitlich begrenzte<br />

Zutrittsprofile. Zudem<br />

gibt es in einer Klinik<br />

sensible Bereiche wie<br />

Arzneimittelschränke,<br />

Operationssäle oder<br />

die Intensivstation, wo<br />

unberechtigter Zutritt<br />

im wahrsten Sinne des<br />

Wortes „ausgeschlossen”<br />

werden muss. Und<br />

nicht zuletzt verlangen<br />

Abläufe im Klinikalltag<br />

häufig nach besonderen<br />

Lösungen, die den<br />

Komfort, die Flexibili-<br />

Elektronische Schließtechnik in der Klinik Parchim (Quelle: Häfele)<br />

tät, aber auch die Sicherheit sowohl für sogar Kosten. Denn anders als mechani-<br />

Patienten als auch für Klinikbetreiber sche Schlüssel lassen sich elektronische<br />

erhöhen. Im Gegensatz zu mechanischen Schlüssel bei Verlust einfach im System<br />

Anlagen kann elektronische Schließtech- sperren und günstig ersetzen.<br />

nik nicht nur einige, sondern alle diese Das elektronische Schließsystem Dialock<br />

Anforderungen erfüllen und spart dabei von Häfele verfügt über eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Komponenten<br />

für Außen-,<br />

Innen- und sogar Möbeltüren.<br />

Auch die Bedienung<br />

von Parkplatzschranken<br />

und andere<br />

Funktionen lassen sich<br />

integrieren. Sämtliche<br />

Schließpunkte im Gebäude<br />

können so mit einem<br />

einzigen Schlüssel<br />

gesteuert und einheitlich<br />

verwaltet werden.<br />

Als Transpondersystem<br />

funktioniert Dialock außerdem<br />

berührungslos,<br />

was die Bedienung im<br />

Alltag sehr erleichtert.<br />

Über elektronische Möbelschlösser<br />

lassen sich<br />

auch Wertfächer in den<br />

Patientenzimmern oder<br />

Personalspinde in eine<br />

umfassende Schließlösung<br />

integrieren. Ein<br />

zweites Beispiel: Pflegekräfte<br />

und Ärzte im<br />

akuten Einsatz können<br />

mit ihrem elektronischen<br />

Schlüssel die Aufzugsteuerung auf<br />

Vorrang schalten. Kurz: Mit dem elektronischen<br />

Schließsystem Dialock profitieren<br />

die <strong>Asklepios</strong> Kliniken von einem<br />

höheren Sicherheitsniveau und mehr<br />

Komfort – vor und hinter den Kulissen.<br />

40 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 41


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Felix Fit wird noch fitter!<br />

Neues aus dem Qualifizierungs- und Kompetenzzentrum Prävention<br />

an der Weserbergland-Klinik Höxter<br />

Bei <strong>Asklepios</strong> ist Felix Fit seit Jahren ein guter Bekannter. Das bewegungsorientierte Präventionsprogramm für<br />

Kinder im Vor- und Grundschulalter wurde in der Weserbergland-Klinik Höxter entwickelt. „Mach mit bei Felix Fit<br />

– Bewegte Kinder“ findet bundesweit in Kindergärten und Grundschulen statt, wird durch Krankenkassen finanziert<br />

und ist markenrechtlich geschützt. Kursleiter mit entsprechenden Grundberufen (beispielsweise Physiotherapeuten,<br />

Sportpädagogen, Ergotherapeuten) werden seit Jahren vom Felix-Fit-Team geschult.<br />

Sport & Bewegung<br />

Sport & Bewegung im<br />

Kontext von Krankheitsbildern<br />

und Beschwerden<br />

Bewegungsbezogene<br />

Gesundheitsförderung<br />

Evidenzbasierte<br />

Gesundheitssportprogramme<br />

Angesichts der dynamischen Entwicklung<br />

auf nahezu allen Gebieten der Gesundheitsförderung<br />

und Prävention<br />

wächst der Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

die noch über dieses eingeführte<br />

Präventionsprogramm hinausgehen.<br />

Darum wurde im September 2009<br />

vom Felix-Fit-Team ein Fortbildungszentrum<br />

gegründet. Ziel dieses Zentrums ist<br />

es, Seminare und Lehrgänge auf hohem<br />

wissenschaftlichen und zugleich anwenderorientierten<br />

Niveau anzubieten. So<br />

wird ein weiterer Beitrag zur Verbesserung<br />

der Gesundheitsvorsorge sowie zur<br />

Förderung der Prävention in Deutschland<br />

geleistet. Inhaltliche Schwerpunkte<br />

des Qualifizierungsprogramms sind<br />

Sport, Bewegung, Ernährung, Psyche<br />

und Persönlichkeit.<br />

Ernährung<br />

Ernährungsbezogene<br />

Gesundheitsförderung<br />

Psyche & Persönlichkeit<br />

Personal leadership<br />

Motivation und<br />

Verhaltensmodifikation<br />

Teamentwicklung und<br />

-führung<br />

Stressmanagement<br />

Mit Bezug zu spezifischen medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen<br />

Organisationale und Management-Kompetenzen<br />

Gesundheitsförderung nach Setting-Ansatz<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Gesundheitsförderung in pädagogischen Settings<br />

In der Startphase werden im Bereich<br />

Bewegungsförderung mehrere evaluierte<br />

Programme angeboten. Dazu gehören<br />

neben „Mach mit bei Felix Fit – Bewegte<br />

Kinder“ sowie „Gesund und fit<br />

– Gesundheitssportprogramme für Erwachsene“<br />

auch Weiterbildungen zum<br />

Rückenschullehrer nach Richtlinien der<br />

KddR (Konförderation der deutschen<br />

Rückenschulen). Schwerpunkt ist hierbei<br />

die Schulung zum Programm „Sanftes<br />

Rückentraining“. Hinzu kommen Weiterbildungsangebote<br />

zur betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />

Die Angebotspalette<br />

wird stetig erweitert. Um eine fachlich<br />

fundierte Qualifizierung von Angehörigen<br />

medizinischer und nichtmedizinischer<br />

Gesundheitsberufe zu gewährleisten,<br />

ist das Expertenteam des Qua-<br />

lifizierungs- und Kompetenzzentrums<br />

Prävention interdisziplinär besetzt, unter<br />

anderem mit Fachärzten, Psychologen,<br />

Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern<br />

und Gesundheitswissenschaftlern.<br />

Dr. Harald Stübs, Dr. Hartmut Heinze<br />

Kontakt<br />

Dr. Harald Stübs<br />

Dipl.-Psychologe<br />

<strong>Asklepios</strong> Weserbergland-Klinik GmbH<br />

Grüne Mühle 90<br />

37671 Höxter<br />

Tel.: (05271) 98 2337<br />

Fax: (05271) 98 2319<br />

E-Mail: h.stuebs@asklepios.com<br />

900 kleine rote Schleifen im<br />

Krankenhaus<br />

Zum Weltaidstag setzte das Klinikum Uckermark ein Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit.<br />

Assistenzarzt Bülent Yozgat klärt die Schüler auf.<br />

Auch die Mitarbeiterinnen der Rezeption<br />

trugen rote Schleifen.<br />

Fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Klinikums Uckermark trugen<br />

am 1. Dezember die rote Aids-Schleife.<br />

Gleichzeitig startete das Klinikum unter<br />

dem Motto „Gegen das Vergessen<br />

– gemeinsam gegen Aids“ eine Präventionskampagne<br />

für Jugendliche. Fast<br />

100 Schüler des Carl-Friedrich-Gauß-<br />

Gymnasiums kamen zu einem Vortrag,<br />

stellten Fragen, füllten Fragebögen aus.<br />

„Die Aufklärung der jungen Menschen<br />

ist heute wichtiger denn je“, betonte<br />

Rektor Rüdiger Ober-Blöbaum. „Weil in<br />

der Öffentlichkeit nicht mehr viel über<br />

das Thema geredet wird, sind vor allem<br />

junge Heranwachsende eher unwissend,<br />

unbesonnen und deshalb leichtsinnig.“<br />

Die Referenten Bülent Yozgat und Dr.<br />

Franziska Hub sind erst seit November<br />

als Assistenzärzte im <strong>Asklepios</strong> Klinikum<br />

tätig. Für die Auftaktveranstaltung<br />

der Kampagne wurden bewusst junge<br />

Ärzte ausgewählt: Sie sprechen die<br />

Sprache der Jugendlichen und können<br />

sich auf sie einlassen.<br />

Derartige Veranstaltungen werden jetzt<br />

vom Klinikum für alle 7. Klassen der Region<br />

angeboten. Und die Nachfrage ist<br />

groß. „Egal, ob Sex schon ein Thema ist<br />

– mit Aufklärung kann nicht früh genug<br />

begonnen werden“, bekräftigt Dr. Hub.<br />

42 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 43<br />

Sandra Kobelt


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Two Thumbs Up for the AFH<br />

Dass es so schnell gehen würde, hätte wohl niemand erwartet. Anfang Juli 2009 sprach Dr. Tobias Kaltenbach anlässlich<br />

der Vorstellung des gemeinsamen Projektes „Green Hospital“ in München die Einladung aus, und bereits Ende<br />

Oktober kam Jeffrey R. Immelt dieser Einladung nach: Der besondere Gast ist Chairman & CEO von General Electric.<br />

Mit einer 8-köpfigen Delegation besuchte er die Klinik in Barmbek.<br />

Dr. Tobias Kaltenbach begrüsst seinen Gast Jeffrey Immelt in der Interessiert lässt Jeffrey Immelt von Dr. Kaltenbach das AFH-Programm erklären.<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek.<br />

Jeffrey Immelt kam, um das <strong>Asklepios</strong><br />

Future Hospital-Programm kennenzulernen<br />

und um zu sehen, welche Leistungen<br />

und Innovationen die größte europäische<br />

Health Care Allianz mit seinen 23 Partnerunternehmen<br />

im Referenzzentrum<br />

des AFH umgesetzt hat. Und er war<br />

beeindruckt: „Two Thumbs Up“ signalisierte<br />

der Chef von GE gegenüber Dr.<br />

Kaltenbach und dem verantwortlichen<br />

Programmchef des AFH, Uwe Pöttgen,<br />

Leiter Konzernbereich IT der <strong>Asklepios</strong><br />

Kliniken.<br />

Das AFH-Programm mit seiner sicherlich<br />

einmaligen nationalen und internationalen<br />

Partner-Community soll als konzeptionelles<br />

und strategisches Modell für das<br />

Green Hospital Projekt in Hamburg-Harburg<br />

dienen. Und so wollte sich Jeffrey<br />

Immelt persönlich überzeugen, wie eine<br />

solche Allianz unterschiedlicher Unternehmen<br />

und Interessen so gut und vor<br />

allem so lösungsorientiert arbeiten und<br />

funktionieren kann. Uwe Pöttgen brachte<br />

es in seinem Vortrag auf den Punkt: „Collaboration<br />

und Communication, das sind<br />

die Eckpfeiler des Erfolges im AFH.“<br />

Auch im gemeinsamen „Green Hospital<br />

Projekt“ mit dem Partner GE soll eine gut<br />

funktionierende Partnergemeinschaft integraler<br />

Bestandteil sein. Denn die „grüne<br />

Klinik“ in Hamburg-Harburg, die<br />

2013 fertig gestellt sein wird, basiert auf<br />

der Verbindung von Ökologie, Ökonomie<br />

und dem Wohlbefinden der Menschen in<br />

einem Krankenhaus. Sie ist als integratives<br />

Konzept, das sich die Synergien zwischen<br />

Innovation, technologischem Fortschritt<br />

und dem verantwortlichen Umgang<br />

mit natürlichen Ressourcen zunutze<br />

macht, in dieser Ausprägung sicherlich<br />

einzigartig in Europa.<br />

Während des Rundgangs im Klinikum<br />

Barmbek konnte sich die GE-Delegation<br />

von innovativen Projekten wie z. B. der<br />

Dashboardlösung in der Notaufnahme<br />

oder der „Virtual Hospital Collaboration“<br />

am Beispiel einer Tumorkonferenz<br />

einen Eindruck verschaffen.<br />

Höhepunkt des Rundgangs war das Treffen<br />

mit Dr. Carsten Pohlmann, Ltd. OA<br />

der Neurologie und Leiter der zertifizierten<br />

Stroke Unit. Dr. Pohlmann zeigte<br />

und erklärte dem Gast den praktischen<br />

Nutzen der AFH-Projekte für den klinischen<br />

Arbeitsalltag. Der GE-Chef zeigte<br />

sich vor allem von der Effizienz und dem<br />

Nutzen für die Ärzte und Schwestern<br />

beeindruckt. Das Konzept der Partner-<br />

Community des AFH werde sicherlich<br />

auch im Green Hospital Projekt umgesetzt<br />

werden, versprach er und signalisierte<br />

bei der Verabschiedung: Ich komme<br />

wieder nach Hamburg.<br />

Weiterbildung Endoskopie<br />

In Hamburg erarbeiteten Fachmediziner und Fachpflegekräfte ein neues Weiterbildungskonzept.<br />

Die Aufgaben der Fachkraft für Endoskopie<br />

sind vielseitig und stellen hohe<br />

Anforderungen an die psychische, physische<br />

und soziale Belastbarkeit. Damit<br />

die Fachkraft für Endoskopie dem breiten<br />

Aufgabenspektrum optimal gerecht<br />

werden kann, wurde nun gemeinsam<br />

von Fachmedizinern und Fachpflegekräften<br />

ein neues Konzept zur Weiterbildung<br />

erarbeitet. In dem zwei- bis vierjährigen<br />

berufsbegleitenden Lehrgang werden<br />

fachliche, methodische, soziale und persönliche<br />

Kompetenzen im Fachbereich<br />

der Endoskopie vermittelt.<br />

Die Fachkraft arbeitet eng mit Ärzten der<br />

verschiedenen Fachdisziplinen zusammen,<br />

Pflege und Betreuung der Patienten<br />

sind hingegen ihre eigenständigen<br />

Bereiche. Es gehört zu ihren Aufgaben,<br />

eine vertrauensvolle Beziehung zu den<br />

Patienten und deren Angehörigen zu<br />

schaffen – unabhängig Altersgruppe und<br />

soziokultureller Herkunft der Patienten.<br />

Ein Schwerpunkt liegt dabei in der<br />

Begleitung und kompetenten Unterstützung<br />

in Krisensituationen.<br />

Für die Betreuung und Überwachung von<br />

Patienten mit gefährdeten oder gestörten<br />

Vitalfunktionen übernimmt die Fachkraft<br />

für Endoskopie die Verantwortung – sie<br />

muss also lebensbedrohliche Situationen<br />

erkennen, sofort entsprechende Maßnahmen<br />

einleiten und auch durchführen. Sie<br />

bereitet endoskopische und chirurgische<br />

Eingriffe vor und assistiert dabei, überwacht<br />

die Patienten vor und nach endoskopischen<br />

Untersuchungen und dokumentiert<br />

alle Tätigkeiten im Bereich der Pflege.<br />

Darüber hinaus ist die Fachkraft für den<br />

Unterhalt, die Bereitstellung und Handhabung<br />

diverser Geräte und Materialien<br />

verantwortlich. Sie führt Hygienekon-<br />

trollen zur Qualitätssicherung durch, erarbeitet<br />

entsprechende fachlich korrekte<br />

Arbeits- und Aufbereitungsanweisungen,<br />

plant und organisiert die Arbeitsabläufe,<br />

hält diese ein und überwacht die<br />

Unfallverhütungs- sowie andere technische<br />

Vorschriften.<br />

Die Weiterbildung zu Fachschwestern,<br />

-pflegern, Fachkinderkrankenschwestern<br />

und -pflegern in der Endoskopie gliedert<br />

sich in einen theoretischen und einen<br />

praktischen Teil. Der theoretische Unterricht<br />

umfasst mindestens 720 Stunden<br />

und findet in modularer Form statt. Die<br />

Auszüge aus dem Modulplan des<br />

theoretischen Unterrichts<br />

Basismodule<br />

Pflege als Wissenschaft<br />

Angewandte Pflegetheorien<br />

Schmerzlinderung und -therapie<br />

Hygiene in Funktionseinheiten<br />

Kommunikation<br />

Cardio- und Pulmonale Reanimation<br />

Aufbaumodule<br />

EKG-Grundlagen<br />

Grundlagen der Beatmung<br />

Sedierung und Analgosedierung in der<br />

Endoskopie (Gabe von Beruhigungsbzw.<br />

Schmerzmitteln)<br />

Ethische Grenzsituationen<br />

Lagerung in der Funktionsabteilung<br />

Fachmodule<br />

Gastroenterologie<br />

Pneumonologie<br />

Grundlagen der endoskopischen Chirurgie<br />

Grundlagen der endoskopischen<br />

Thoraxchirurgie<br />

Umgang mit technischen Geräten in der<br />

Endoskopie<br />

Aufbereitung von Endoskopen u. Zubehör<br />

Weiterbildung schließt mit einer praktischen,<br />

einer schriftlichen und einer<br />

mündlichen Prüfung ab. Die Lehrgangskosten<br />

betragen 6.790 Euro plus Prüfungsgebühr.<br />

Die praktische Weiterbildung umfasst<br />

mindestens 1.580 Stunden unter fachkundiger<br />

Anleitung in Fachgebieten: Gastroenterologie<br />

(700 Stunden), Pneumonologie<br />

(500 Stunden), Urologie oder Gynäkologie<br />

(200 Stunden), Anästhesie (80 Stunden)<br />

und Sterilgutabteilung (40 Stunden).<br />

Dazu kommen noch 40 Stunden an einem<br />

Einsatzort nach Wunsch.<br />

Zur Bewerbung sind folgende Unterlagen<br />

einzureichen<br />

Urkunde zur Krankenschwester/zum<br />

Krankenpfleger oder Gesundheits- und<br />

Krankenschwester/ Krankenpfleger<br />

Tabellarischer Lebenslauf<br />

Zwischenzeugnis des Arbeitgebers über<br />

eine mindestens sechsmonatige Tätigkeit<br />

in der Endoskopie<br />

Die staatliche Anerkennung wird angestrebt.<br />

Die Weiterbildung beginnt am<br />

01. 04. 2010, der Einstieg ist aber jederzeit<br />

möglich.<br />

44 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 45<br />

Kontakt<br />

Silke Johns<br />

Bildungszentrum für Gesundheitsberufe<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Hamburg GmbH<br />

Bereich Weiterbildung<br />

Eiffestraße 585, 20537 Hamburg<br />

Tel.: (040) 1818 84 26 20<br />

E-Mail: s.johns@asklepios.com


Gesundheit & Wirtschaft<br />

Service-Schulung für<br />

Privatkliniken in Bad Griesbach<br />

Im November trafen sich erstmalig leitende Pflege- und Servicekräfte aus ganz Deutschland zu einer Service-Schulung<br />

in Klinik und Hotel St. Wolfgang in Bad Griesbach.<br />

Für eine hohe Patientenzufriedenheit bedarf<br />

es neben herausragender medizinischer<br />

und pflegerischer Leistungen auch<br />

einer erstklassigen Unterkunft und eines<br />

exzellenten Service. Um den Patienten<br />

ein Service- und Komfortniveau der gehobenen<br />

Hotelkategorie zu bieten, wurde<br />

daher im Rahmen des Privatklinikkonzeptes<br />

durch den Konzernbereich DRG-,<br />

Medizin- und Qualitätsmanagement sowie<br />

Klinik und Hotel St. Wolfgang ein<br />

umfassendes Schulungskonzept erarbeitet.<br />

Anfang November konnten die Teilnehmer<br />

einer ersten Schulung Umgangs-<br />

formen, Abläufe und Verhaltensweisen<br />

erlernen, die für den Betrieb einer Privatklinik<br />

beziehungsweise einer interdisziplinären<br />

Komfortstation mit Hotelcharakter<br />

notwendig sind.<br />

Die viertägige Schulung wurde unter der<br />

Leitung von Christian Schauberger in<br />

Bad Griesbach durchgeführt. Insgesamt<br />

sechs Teilnehmer aus unterschiedlichen<br />

<strong>Asklepios</strong> Einrichtungen hospitierten dabei<br />

in verschiedenen Bereichen des Hotels<br />

und der Klinik und wurden in einer<br />

theoretischen und praktischen Schulung<br />

für das Thema Kundenorientierung sen-<br />

Kontakt<br />

Johannes Brack<br />

KB DRG-, Medizin- u. Qualitätsmanagement<br />

Tel.: (06404) 658 111<br />

E-Mail: j.brack@asklepios.com<br />

Christian Schauberger<br />

Verkaufsleiter<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik und Hotel St. Wolfgang<br />

Tel.: (08532) 980 609<br />

E-Mail: c.schauberger@asklepios.com<br />

sibilisiert. Aufgrund der sehr positiven<br />

Resonanz sollen in diesem Jahr weitere<br />

Service-Schulungen angeboten werden.<br />

Dabei ist geplant, das bestehende Programm<br />

auch um externe Referenten zu<br />

erweitern, die sich unter anderem dem<br />

Thema „Umgang mit Reklamationen“<br />

widmen werden.<br />

Pflege ist Kopf-, Herz- und Handarbeit!<br />

Neues aus der Gesundheits- und Krankenpflegeschule an den Kliniken Schildautal<br />

„Die Ausbildung in der Gesundheits- und<br />

Krankenpflege ist darauf gerichtet, dass<br />

die Pflegenden befähigt werden, Menschen<br />

aller Altersgruppen in den verschiedenen<br />

Versorgungssystemen in ihrer Gesundheit<br />

zu fördern sowie bei der Bewältigung<br />

von krankheits- und altersbedingten<br />

Belastungen zu unterstützen.“ Unter dieser<br />

Maxime fand an der Gesundheits- und<br />

Krankenpflegeschule in Seesen in der Lerneinheit<br />

„Pflege von Menschen in besonderen<br />

Lebenssituationen und Problemlagen<br />

– Menschen mit Erkrankungen des<br />

Atemsystems pflegen“ ein Unterrichtseinstieg<br />

der besonderen Art statt.<br />

Die Schülerinnen und Schüler des Examenskurses<br />

2010, bekannt für ihr Engagement<br />

und ihre Kreativität, nutzten die<br />

Möglichkeit, sich handwerklich und praktisch<br />

Zugang zu einem zentralen Thema<br />

der Pflege zu verschaffen. In einigen Unterrichtsstunden,<br />

darüber hinaus auch in<br />

der Freizeit, fertigten die Auszubildenden<br />

in Kleingruppen zum Thema „Organe<br />

des Respirationstraktes“ verschiedene<br />

Modelle (Nase/Rachen, Trachea, Lungen,<br />

Alveolen) an. Nicht nur Material aus dem<br />

Baumarkt, auch viel Herzblut und Freude<br />

steckten die Schüler/-innen in die Anfertigung<br />

dieser Modelle.<br />

Die Ergebnisse waren beeindruckend<br />

und anschaulich zugleich. Neben dem<br />

handwerklichen Geschick wurde auch<br />

theoretisches Wissen abverlangt. So hatte<br />

jede Gruppe den Auftrag, zu dem von ihr<br />

angefertigten Modell ein Handout für die<br />

Mitschüler zu präsentieren, aus dem Aufbau<br />

und Funktion des Organs ersichtlich<br />

wurden.<br />

In den nun folgenden Unterrichtsstunden<br />

wird auf der Grundlage dieser intensiven<br />

Vorarbeit die Auseinandersetzung mit<br />

pflegerischen Aufgaben bei Atemwegserkrankungen,<br />

beispielsweise die Beratung<br />

der Patienten und ihrer Angehörigen,<br />

fortgeführt und um zahlreiche Aspekte<br />

erweitert.<br />

46 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 47<br />

Elke Döge<br />

Kontakt<br />

Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Schildautal<br />

Lautenthalerstr. 101, 38723 Seesen<br />

Tel.: (053 81) 78 23 47


Gesundheit & Wirtschaft<br />

°Personalia<br />

° Führungswechsel in der Chirurgie der<br />

° Chefarzt der Kinderkardiologie zum<br />

° Neuer Chefarzt an der Klinik Sankt Augustin<br />

Klinik Lindau<br />

Dr. Bertram Wagner leitet seit Januar den<br />

Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

wo er neben der Fortführung einer<br />

modernen Viszeralchirurgie auch eine thoraxchirurgische<br />

Grundversorgung aufbauen<br />

will.<br />

Seit Februar ist PD Dr. Elmar Lindhorst<br />

Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie.<br />

Seine Aufgaben sind die Weiterentwicklung<br />

der Endoprothetik/Gelenkchirurgie und<br />

der Aufbau einer Alterstraumatologie. Als<br />

neue Behandlungsindikation soll die Wirbelsäulenchirurgie<br />

etabliert werden.<br />

Professor ernannt<br />

Professor Dr. Martin Schneider lehrt seit Dezember<br />

an der medizinischen Fakultät der<br />

Universität Essen. Neben diversen Lehrtätigkeiten<br />

ist Dr. Schneider ein weltweit gefragter<br />

Referent und Gutachter zu Themen<br />

der interventionellen Kinderkardiologie. Als<br />

Chef der Kinderkardiologie steht er wie bisher<br />

der Klinik Sankt Augustin zur Verfügung.<br />

Dr. Michael Ehlen, seit zehn Jahren an der<br />

Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische<br />

Intensivmedizin tätig, wurde dort im<br />

Februar 2010 zum Chefarzt ernannt. In der<br />

Abteilung werden jährlich über 500 Frühgeborene<br />

und erkrankte Neugeborene sowie<br />

250 Kinder aller Altersgruppen überwacht<br />

und behandelt.<br />

° Neue Chefärzte in Höxter<br />

° Neuer Chefarzt im Klinikum Uckermark<br />

Dr. Klaus Dechant ist seit November als<br />

Chefarzt der Abteilung für Neurologie in der<br />

Weserbergland Klinik Höxter tätig. Bereits<br />

von 2000 bis 2002 arbeitete er hier als<br />

Oberarzt für Neurologie.<br />

Chefarzt der im Januar neu eröffneten Abteilung<br />

für Geriatrie wurde Prof. Dr. Ulrich<br />

Gärtner. Er war bislang bei der Paracelsus<br />

Klinik am See in Bad Gandersheim beschäftigt.<br />

Seit Jahresbeginn leitet Dr. Thomas Benter<br />

an der Klinik für Innere Medizin II die Bereiche<br />

Gastroenterologie, Nephrologie und<br />

Hämato-Onkologie.<br />

Schwerpunkte der Tätigkeit von Dr. Benter,<br />

der in Schwedt ein Onkologisches Zentrum<br />

etablieren möchte, sind die diagnostische<br />

Abklärung und die Therapiemöglichkeiten auf dem Gebiet der<br />

Endoskopie und Sonographie.<br />

° Außerplanmäßige Professur für Innere<br />

Medizin<br />

PD Dr. Jan R. Ortlepp, Chefarzt<br />

der Klinik für Innere<br />

Medizin und Intensivmedizin<br />

in den Kliniken Schildautal,<br />

wurde im November der Titel<br />

außerplanmäßiger Professor<br />

an der Medizinischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule Aachen verliehen. Seine Tätigkeit als<br />

Chefarzt führt Professor Ortlepp fort.<br />

48 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 49<br />

° Neue Regionalgeschäftsführer<br />

Axel Werntges Volkmar Bölke Stefan Härtel<br />

Die Konzerngeschäftsführung hat im Januar in Abstimmung<br />

mit dem Gesellschafter folgende im Konzern tätige und verdiente<br />

Geschäftsführer zu Regionalgeschäftsführern bestellt:<br />

Axel Werntges für die Kliniken in Lich, St. Augustin, Bad Salzhausen,<br />

Falkenstein und Bad Sobernheim,<br />

Volkmar Bölke für die Einrichtungen in Wiesbaden, Langen,<br />

Langen-Psychiatrie und Seligenstadt,<br />

Stefan Härtel für die sächsischen Kliniken in Hohwald, Sebnitz,<br />

Oschatz und Radeberg.<br />

° Neue Klinikmanager<br />

Im Januar nahm Sybille Merk ihre Tätigkeit als Klinikmanagerin<br />

in der Klinik für Psychische Gesundheit Langen auf. Sie war<br />

zuvor als Referentin des Vorstandsvorsitzenden und Leitenden<br />

Ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums Heidelberg tätig.<br />

André Meiser ist seit Februar im Klinikmanagement der Klinik<br />

Altona tätig. Er war bisher Verwaltungsleiter des St.-Josef-<br />

Krankenhauses in Wipperfürth.<br />

° Personaländerungen im Konzern-<br />

bereich Finanzen<br />

Hafid Rifi, Konzernbereichsleiter Konzernrechnungswesen und<br />

Steuern, verantwortet Projekte mit hoher konzernpolitischer<br />

Tragweite. Er ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und hat<br />

große Erfahrung auch in der Prüfung und Beratung von börsennotierten<br />

Krankenhauskonzernen.<br />

Die beiden Leiter Konzernrechnungswesen AKV, Janine Krohe,<br />

und AKHH, Jens Egert, berichten wie bisher direkt an Herrn<br />

Rifi. Sie bleiben neben ihm Ansprechpartner in Bezug auf Jahresabschlüsse<br />

und Quartalsberichte.<br />

Dr. Kai Gregor Klinger, Konzernbereichsleiter Finanzierung und<br />

Investor Relations, verantwortet die Projekte Zinssicherung,<br />

Finanzierungen und Rating für den Gesamtkonzern AKG am<br />

Kapitalmarkt.<br />

Freddy Bergmann, Konzernbereichsleiter Controlling und Risikomanagement,<br />

verantwortet weiterhin schwerpunktmäßig das<br />

Konzerncontrolling und wird für <strong>Asklepios</strong> das geplante SAP-<br />

Projekt aufsetzen und leiten.<br />

Dr. Cornelia Süfke, Konzernbereichsleiterin Versicherungen, verantwortet<br />

das konzernweite Versicherungswesen. Sie ist zurzeit<br />

mit der Ausschreibung und Überprüfung aller Versicherungsverträge<br />

der <strong>Asklepios</strong> Gruppe betraut.<br />

° Sankt<br />

° Change Management für Führungskräfte<br />

Augustin: Pflegedienstleitung geht<br />

in den Ruhestand<br />

Im November wurde Maria Günther offiziell<br />

in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.<br />

Sie war 18 Jahre für den gesamten<br />

Pflege- und Funktionsdienst verantwortlich<br />

und unter anderem maßgeblich an der<br />

Einführung der OTA-Ausbildung (Operationstechnischer<br />

Assistent) beteiligt.<br />

der Pflege<br />

Die Pflegedirektion der Klinik Altona unter der Leitung von Sabine<br />

Rex führte im November ein zweitägiges Führungskräfte-<br />

Seminar für alle pflegerischen Stations- und Funktionsleitungen<br />

durch. Schwerpunkt war das Thema: „Führen in turbulenten<br />

Zeiten – Veränderungsprozesse erfolgreich (mit-)gestalten“.


Patientenforum<br />

Doktor Leo Löwenherz gibt<br />

Kraft und Hoffnung<br />

Im Dezember bekamen die kleinen Patienten im Deutschen Kinderherzzentrum (DKHZ) an der Klinik Sankt Augustin<br />

aufmunternden Besuch: Leo Löwenherz mit seinen beiden Freunden Marie und Hannes waren zu Gast.<br />

Schwer kranke Kinder sind ganz besondere<br />

Patienten: Viele medizinische Notwendigkeiten<br />

sind für sie völlig unverständlich.<br />

So leiden sie nicht nur an ihrer<br />

Krankheit, sondern auch an den psychischen<br />

Belastungen. Doch ein kleines Staunen<br />

oder ein gemeinsames Lachen können<br />

Wunder wirken – und von Ängsten<br />

ablenken. Das Puppentheater „Doktor<br />

Leo Löwenherz“ ist ein psychotherapeutisches<br />

Projekt, das Vertrauen schaffen,<br />

Ängste mindern und die Selbstheilungskräfte<br />

der Kinder mobilisieren soll.<br />

Spielerisch und unterhaltsam hilft das<br />

Theaterstück, die Furcht der kleinen Patienten<br />

vor Untersuchungen und Eingriffen<br />

zu mindern. Es trägt auf diese Weise direkt<br />

dazu bei, den Alltagsstress des Klinikaufenthaltes<br />

zu reduzieren. Dargestellt<br />

und vorgespielt werden die Abenteuer<br />

des Leo Löwenherz hoch professionell<br />

Weitere Infos zum Puppentheater<br />

www.doktorleoloewenherz.de<br />

von Diplompuppenspielern. „Die Kinder<br />

kleben direkt an Leo dran und vergessen,<br />

was sie haben“, beschreibt Puppenspieler<br />

Marius Kob seine Erfahrungen.<br />

Zu Beginn des Stückes wickelt Johanna<br />

Pätzold alias Ärztin Marie langsam ein<br />

Bündel aus. Etwas Gelbes blitzt hervor,<br />

Marie wickelt weiter, und dann liegt Leo<br />

Löwenherz auf dem Bett. Reglos. „Ist er<br />

tot?“, fragt ein Junge im Publikum erschrocken.<br />

Aber nein! Rasch wird klar,<br />

dass Leo geheilt, gesund und munter ist.<br />

Er will sogar selbst Arzt werden und legt<br />

gleich los – unterstützt von seinen neuen<br />

Freunden, den Ärzten Hannes (Marius<br />

Kob) und Marie (Johanna Pätzold). Eine<br />

Stunde dauert die Aufführung, und alle<br />

Kinder fiebern mit, wenn es drüber und<br />

drunter geht, weil Leo versucht, Hannes'<br />

schlechte Laune mit einem riesigen<br />

Schlauch aus dessen Körper zu saugen.<br />

Rollstuhl, Spritzen und Tropf werden dabei<br />

vergessen oder einfach ganz unwichtig.<br />

„Ich bin Leo Löwenherz, kenne selber<br />

keinen Schmerz“, singen die Puppenspieler<br />

zum Schluss mit den Kindern. Damit<br />

der letzte Applaus nicht das Ende ist,<br />

bekommen die kleinen Zuschauer Leo-<br />

Löwenherz-Malbücher geschenkt und<br />

können Fragen stellen. Sie wollen alles,<br />

alles, alles über Löwenherz wissen, und<br />

die beiden „Ärzte“ können sich vor dem<br />

Ansturm kaum retten.<br />

Seit September ist Doktor Leo Löwenherz<br />

auf Tournee in verschiedenen Kliniken.<br />

Die Dezember-Vorstellung in Sankt Augustin<br />

war zugleich ein Dankeschön des<br />

Deutschen Kinderzentrums Münster an<br />

Prof. Boulos Asfour, Direktor des DKHZ,<br />

und an seinen Kollegen, den Oberarzt<br />

und Kardiologen Dr. Peter Zartner: Die<br />

beiden Ärzte wurden so für ihr ehrenamtliches<br />

Engagement im medizinischen<br />

Beirat „Herz“ des Deutschen Kinderzentrums<br />

Münster geehrt.<br />

Ein Dementengarten im<br />

Pflegezentrum Ahrensburg<br />

Mit umfangreichen Gartenarbeiten wurde ein Teil des Außenbereiches im Pflegezentrum Ahrensburg zu einem Dementengarten<br />

umgestaltet. Im vergangenen Herbst waren die Bewohnerinnen und Bewohner in Begleitung der therapeutischen<br />

Mitarbeiterinnen erstmals in diesem Garten tätig, um Blumenzwiebeln zu setzen und kleine Sträucher<br />

zu pflanzen.<br />

Jeder Mensch trägt in sich die Erinnerung<br />

an (s)einen Garten. Der Aufenthalt an der<br />

frischen Luft, die Freude am Beobachten<br />

und Einfühlen in lebende Zusammenhänge<br />

bewirken einen inneren Frieden,<br />

den jeder schon erlebt hat, der im Garten<br />

gearbeitet oder sich dort der Muße hingegeben<br />

hat.<br />

Ein Garten ist ein Ort des natürlichen<br />

Lichts. Durch das Sonnenlicht wird im<br />

menschlichen Körper das lebenswichtige<br />

Vitamin D gebildet. Ein Garten ist aber<br />

auch ein Ort, an dem körperliche Aktivitäten<br />

– Unkrautzupfen, Wäscheaufhängen<br />

oder Umtopfen – durchgeführt<br />

werden. Menschen, die sich viel bewegen<br />

möchten, finden im Garten Raum dazu.<br />

Ein Garten kann aber auch Ruhe und<br />

Besinnlichkeit ausstrahlen. Insbesondere<br />

für Menschen mit Demenz muss der<br />

Garten ein sicherer und geschützter Ort<br />

sein und zugleich ein Ort, an dem sie sich<br />

nicht eingeschlossen fühlen. Bei der Gestaltung<br />

eines Dementengartens müssen<br />

auch die sensorischen Schwierigkeiten<br />

sowie Mobilitätsprobleme der Gartennutzer<br />

in Betracht gezogen werden.<br />

Die verschiedenen Farben und Gerüche<br />

der einzelnen Pflanzen bewirken unterschiedliche<br />

Reize. Für den Kräutergarten<br />

wurde ein Hochbeet angelegt. Selbstverständlich<br />

sollen sich die Heimbewohner<br />

aktiv im Garten betätigen, wenn sie Lust<br />

dazu haben – ein Teil des Dementengartens<br />

ist dafür vorgesehen.<br />

Frau Przybilla, Ergotherapeutin im Pflegezentrum,<br />

erklärt dazu: „Viele Demenzkranke<br />

sind recht mobil und halten sich<br />

vorwiegend außerhalb ihrer Zimmer auf.<br />

Sie sind in der Lage, selbständig in einen<br />

Garten oder auf eine Terrasse zu gehen,<br />

wenn diese Bereiche demenzfreundlich<br />

gestaltet und leicht erreichbar sind. Unser<br />

Garten bietet die Chance, im Rahmen unseres<br />

milieutherapeutischen Ansatzes die<br />

Lebensqualität zu erhöhen, also das Befinden<br />

und Verhalten sowie die Begleiterscheinungen<br />

der Demenz wie Angst, Unsicherheit,<br />

Apathie, Aggressivität positiv<br />

zu beeinflussen.“<br />

50 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 51<br />

Kontakt<br />

Dietmar Wollenschläger<br />

<strong>Asklepios</strong> Pflegezentrum Ahrensburg<br />

Heimleitung<br />

Reeshoop 38, 22926 Ahrensburg<br />

Tel.: (04102) 66 65 7 333<br />

Fax: (04102) 66 65 7 19<br />

E-Mail: d.wollenschlaeger@asklepios.com


Patientenforum<br />

Ist gesunder Spitzensport möglich?<br />

Deutscher Spitzensport ist ein weltweites Markenzeichen. Eine der Voraussetzungen dafür war und ist die optimale<br />

Betreuung der Top-Athleten. Der Olympiastützpunkt Berlin bietet allen Bundeskaderathleten in der Hauptstadt ein<br />

ganzheitliches sportmedizinisches, physiotherapeutisches, trainingswissenschaftliches, sportpsychologisches und soziales<br />

Betreuungsangebot. Kooperationspartner ist seit Jahren die Klinik Birkenwerder. <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit PD Dr.<br />

Karsten Labs, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und selbst aktiver Sportler, über den Trend zum gesunden Spitzensport.<br />

Ein leistungsstarkes Team: Kugelstoßer Ralf Bartels, PD Dr. Karsten Labs, Diskuswerfer Robert Harting (v.l.n.r.)<br />

Unter welchen Voraussetzungen kann ein<br />

Krankenhaus Kooperationspartner eines<br />

Olympiastützpunktes werden?<br />

Man muss den Sport lieben, um sich<br />

so stark zu engagieren. Als ehemaliger<br />

Zehnkämpfer habe ich noch während<br />

meines Medizinstudiums die notwendige<br />

sportmedizinische Qualifikation erworben,<br />

um dem Leistungssport verbunden<br />

zu bleiben. Die Klinik Birkenwerder<br />

bietet hervorragende logistische Voraussetzungen<br />

für die medizinische Betreuung<br />

von Top-Athleten. Wir sind über einen<br />

24-Stunden-Service jederzeit für die<br />

Sportler erreichbar. Dank kurzer Wege<br />

und moderner Behandlungsmöglichkei-<br />

ten konnten wir sehr schnell gegenseitiges<br />

Vertrauen aufbauen. Außerdem stehe<br />

ich den Sportlern in meiner wöchentlichen<br />

Sprechstunde am Olympiastützpunkt<br />

Berlin gerne bei allen Fragen und<br />

Problemen zur Verfügung.<br />

Welche Sportlerinnen und Sportler betreuen<br />

Sie in Birkenwerder?<br />

Grundsätzlich können wir alle Kadersportler<br />

der Junioren- und Seniorennationalmannschaften<br />

des Olympiastützpunktes<br />

Berlin medizinisch versorgen. Im<br />

WM-Jahr 2009 haben wir überwiegend<br />

Leichtathleten der Wurf- und Stoßdisziplinen<br />

aus der deutschen Leichtathletik-<br />

Nationalmannschaft betreut, unter anderem<br />

den späteren Weltmeister im Diskuswurf,<br />

Robert Harting, und Ralf Bartels,<br />

den WM-Bronzemedaillengewinner im<br />

Kugelstoßen. Daneben betreuen wir auch<br />

Volleyballer, Beachvolleyballer, Turnerinnen<br />

und Turner, Rugbyspieler, Boxer,<br />

Gewichtheber, Wasserspringer, Athleten<br />

sämtlicher Eissportarten sowie Sportlerinnen<br />

und Sportler, die an den Paralympics<br />

teilnehmen.<br />

Spitzenathleten verlangen ihrem Körper<br />

einiges ab. Welche Verletzungsarten sind<br />

am häufigsten?<br />

Grundsätzlich muss zwischen Überlas-<br />

tungsschäden und tatsächlichen Verletzungen<br />

unterschieden werden. Während<br />

Volleyballer meist von Verletzungen<br />

der Oberschenkel, der Kniegelenke und<br />

Schultern betroffen sind, haben Leichtathleten<br />

eher Kniegelenksprobleme und<br />

Muskelfaserrisse. Turner und Wasserspringer<br />

neigen zu Wirbelsäulenverletzungen,<br />

Rugbyspieler können sich Schultern<br />

und Kniegelenke ramponieren.<br />

Auch die mentalen Belastungen im Hochleistungssport<br />

sind enorm. Welche Tipps<br />

geben Sie Ihren Sportlern, um damit couragiert<br />

umzugehen?<br />

Am Olympiastützpunkt stehen Sportpsychologen<br />

zur Verfügung. Um im<br />

Hochleistungssport Spitzenergebnisse zu<br />

erzielen, durchlaufen die Sportler einen<br />

außerordentlichen Reifungsprozess. Sie<br />

begreifen, dass viele Abläufe in ihrem<br />

Kopf leistungslimitierenden Einfluss haben<br />

können. Ich beobachte immer wieder<br />

Athleten, die im Training hervorragende<br />

Leistungen erbringen und dann im Wettkampf<br />

den mentalen Belastungen und<br />

dem öffentlichen Druck nicht mehr gewachsen<br />

sind. Der Sportler muss sich im<br />

Selbsttraining Entspannungstechniken<br />

beibringen, um der Wettkampfsituation<br />

gelassener und unverkrampfter entgegenzutreten.<br />

Manchmal können auch kleine<br />

Rituale bei Wettkämpfen eine starke seelische<br />

Unterstützung sein: immer dasselbe<br />

Handtuch, ein Glücksstein, der letzte Blick<br />

zum Trainer oder eine besondere Trinkflasche.<br />

Ein ganz entscheidender Punkt<br />

ist jedoch ein gesundes soziales Umfeld,<br />

geprägt von Familie, Freunden, Trainern<br />

und nicht zuletzt auch von fairen Beratern.<br />

Wie sieht Ihrer Meinung nach gesunder<br />

Spitzensport aus?<br />

Der Leistungsdruck ist unglaublich hoch.<br />

Der menschliche Körper ist auf eine so<br />

dauerhaft starke körperliche Belastung<br />

nicht ausgerichtet. Darum müssen Sportler<br />

und Trainer auf eine ausgewogene<br />

Bilanz zwischen Hochleistungssport und<br />

Regeneration achten. Viele Sportler erlernen<br />

durch zu frühes spezielles Training<br />

falsche Bewegungsmuster. Manchmal<br />

treten Probleme auch erst Jahre nach der<br />

aktiven Zeit auf. Ich rate daher zu einer<br />

gleichmäßigen Belastung aller Muskel-<br />

gruppen und einer langfristigen muskulären<br />

Stabilisierung. Im Vordergrund sollte<br />

eine allgemeine und ganzheitliche athletische<br />

Ausbildung stehen, um Fehlbelastungen<br />

von Anfang an zu vermeiden.<br />

Die Sportler sollten sich in regelmäßigen<br />

Intervallen und schon so früh wie möglich<br />

bei uns Sportmedizinern vorstellen,<br />

damit wir rechtzeitig etwaigen Problemen<br />

entgegenwirken können. Optimale<br />

Techniken, gezielte Trainingsmethoden,<br />

ausreichende Erholungsphasen, Vermeidung<br />

von Überlastungsschäden sowie<br />

der Verzicht auf Doping und andere stimulierende<br />

Substanzen sind die beste<br />

Prophylaxe.<br />

Doping ist also keine Lösung?<br />

Nein, ganz sicher nicht, denn noch immer<br />

sind viele Früh- und Spätfolgen von Doping<br />

nicht bekannt. Leider wird es immer<br />

auch schlechte Berater sowie pharmakologische<br />

und medizinische Bereiche geben,<br />

die beim Leistungssport intervenieren.<br />

Es gibt Sportler, Trainer und Sponsoren,<br />

denen schneller Ruhm und Erfolg<br />

wichtiger sind als die Gesundheit.<br />

Ich distanziere mich ganz entschieden<br />

von leistungsfördernden Substanzen, bin<br />

mir jedoch sicher, dass es auch in Zukunft<br />

keinen dopingfreien Sport geben wird.<br />

Ungleiche Kontrollmethoden ermöglichen<br />

immer neue Möglichkeiten der<br />

Manipulation, die Nachweisgrenzen und<br />

Analysemöglichkeiten laufen den Entwicklungen<br />

der Pharmakologie um Jahre<br />

hinterher. Manche Substanzen, die heute<br />

schon im Doping verwendet werden,<br />

sind erst in sieben oder acht Jahren nachweisbar.<br />

Dann müssten einigen Sportlern<br />

rückwirkend ihre Medaillen aberkannt<br />

werden. Wie soll das gehen?<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

52 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 53<br />

Kontakt<br />

PD Dr. Karsten Labs<br />

Chefarzt der Abteilung Orthopädie<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder<br />

Hubertusstr. 12-22<br />

16547 Birkenwerder<br />

Tel.: (03303) 522 131<br />

Fax: (03303) 522 183<br />

E-Mail: k.labs@asklepios.com<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder,<br />

www.asklepios.com<br />

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Mandy Wolf (V. i. S. d. P.)<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

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Redaktion:<br />

Nora Döring, Hohen Neuendorf<br />

E-Mail: info@doering-bildart.de<br />

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Konzernbereich Unternehmenskommunikation<br />

& Marketing<br />

Hubertusstraße 12-22, 16547 Birkenwerder<br />

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Fotos:<br />

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Bertram Solcher S. 20, 21, 44<br />

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Mathias Eberenz S. 55, 59<br />

Baby Smile S. 58<br />

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Schlussredaktion:<br />

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4 x jährlich bundesweit<br />

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Nächster Anzeigenschluss: 14.05.2010<br />

Nächster Redaktionsschluss: 16.04.2010<br />

Die nächste Ausgabe des Magazins erscheint am<br />

30.06.2010.<br />

Copyright:<br />

Alle Rechte sind dem Herausgeber vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit dem Einverständnis<br />

der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des<br />

Herausgebers oder der Redaktion wieder.


Patientenforum<br />

„Danke für mein neues Leben!“<br />

Diagnostik und Therapie der Skoliose<br />

Das junge Mädchen ruft diese Worte am Entlassungstag glücklich über den Klinikflur. Es verdankt sein „neues<br />

Leben“ dem Team des Wirbelsäulen-Zentrums/Abteilung Wirbelsäulen- und Skoliosechirurgie der Klinik St. Georg<br />

in Hamburg. Vor der Behandlung litt die junge Patientin nicht nur an den großen körperlichen, sondern auch an<br />

schweren seelischen Belastungen. Dankesworte dieser Art hören PD Dr. Thomas Niemeyer, Leiter des Zentrums,<br />

und seine Mitarbeiter häufig. „Manche schicken Postkarten, E-Mails oder stellen sogar Tagebuchauszüge über ihren<br />

Klinikaufenthalt ins Internet“, sagt er – und ist sichtlich stolz. Im Gespräch erläutert der Wirbelsäulenspezialist das<br />

Krankheitsbild sowie die modernen Verfahren zu Diagnostik und Therapie.<br />

Herr Dr. Niemeyer, die Skoliose ist als Krankheitsbild schon seit<br />

der Antike bekannt, ihre Therapie gilt als Ursprung der Orthopädie.<br />

Was versteht man eigentlich unter einer Skoliose?<br />

Skoliose kommt aus dem Griechischen und bedeutet „krumm“.<br />

Wir verstehen darunter eine dauerhafte seitliche Verbiegung<br />

der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung der einzelnen<br />

Wirbelkörper. Gut zu erkennen am seitlichen Rumpfüberhang,<br />

am Schulterschiefstand und an der asymmetrischen Taille. Anders<br />

ausgedrückt: Die Hüften sind nicht gleich hoch, sie stehen<br />

heraus. Genau wie das Schulterblatt. Und die Kopfhaltung kann<br />

leicht schräg sein.<br />

Wie sieht die Diagnostik aus?<br />

Es gibt neben diesen Anzeichen einen Test bei der körperlichen<br />

Untersuchung durch den Facharzt. Der Patient beugt sich mit<br />

durchgestreckten Knien und locker hängenden Armen nach<br />

vorne. Wenn sich im Bereich des Rückens ausgeprägte Niveauunterschiede<br />

wie ein Rippenbuckel oder Lendenwulst zeigen,<br />

handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Skoliose. Leider<br />

muss bei einem derartigen Befund noch geröntgt werden,<br />

um das genaue Ausmaß der Skoliose festzulegen. Aber immer<br />

häufiger kommen auch strahlungsfreie Kernspintomografie,<br />

fotometrische Oberflächenvermessung mit Computerunterstützung<br />

oder digitales strahlungsarmes Röntgen zum Einsatz.<br />

Wie verbreitet ist die Skoliose?<br />

Die idiopathische Skoliose wird bei Kindern und Jugendlichen<br />

oft in der Wachstumsphase auffällig. Mädchen sind etwa vierbis<br />

fünfmal häufiger betroffen als Jungen. Warum, ist leider<br />

nach wie vor unbekannt. In Deutschland gibt es schätzungswei-<br />

se 400.000 Skoliose-Patienten. Die Krankheit kann fortschreiten,<br />

sich verschlechtern und sich unbehandelt durch die schleichende<br />

Zunahme zu einem lebenslangen Problem entwickeln. Deshalb<br />

zählt Skoliose zu den chronischen Erkrankungen.<br />

Wie kommt es zu dieser Erkrankung?<br />

Die Ursachen reichen von angeborenen Fehlbildungen bis zu<br />

unfall- oder krankheitsbedingten Muskel- oder Nervenschädigungen.<br />

Bei idiopathischen Skoliosen, das sind etwa 80 Prozent,<br />

bleibt die Ursache unbekannt. Vorbeugende Maßnahmen können<br />

daher kaum empfohlen werden. Aber: Je früher eine Fehlstellung<br />

erkannt wird, desto weniger aufwändig und belastend<br />

ist die notwendige Behandlung – und desto größer sind die Erfolgsaussichten.<br />

Unter welchen Beschwerden leiden die Patienten?<br />

Das ist abhängig vom Grad der Skoliose. Für jüngere, bewegliche<br />

Patienten ist die Skoliose vor allem ein kosmetisches Problem,<br />

das aber zu ernsthaften seelischen Problemen führen kann. Sie<br />

fühlen sich „schief“ und der Rippenbuckel wird als entstellend<br />

empfunden. Bei älteren oder degenerativen Skoliosen steht der<br />

Schmerz im Vordergrund. Im Extremfall kann es auch zu einer<br />

Einengung der Organe kommen. Durch die Verkrümmung der<br />

Wirbelsäule wird die Lungenfunktion messbar beeinträchtigt,<br />

auch das Herz muss gegen einen höheren Lungenwiderstand<br />

pumpen. Dies kann zu Herzschäden führen.<br />

Wann muss eine Skoliose behandelt werden, und welche Methoden<br />

gibt es?<br />

Bei einer leichten Krümmung zwischen 10 und 20 Grad wird<br />

man in der Regel eine ambulante oder stationäre skoliosespezifische<br />

Physiotherapie mit täglichem Übungsprogramm durchführen,<br />

zwischen 20 und 40 Grad empfiehlt sich eine zusätzli-<br />

che Korsettbehandlung. In der Wachstumsphase kommt neben<br />

sportlichen Aktivitäten zur Stärkung der Haltungsmuskulatur<br />

insbesondere der skoliosespezifischen Krankengymnastik nach<br />

Schroth eine wichtige Rolle zu. Dadurch wird die Wirbelsäule<br />

aufgerichtet und das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt. Je<br />

früher die Skoliose auftritt und je jünger der Patient, desto größer<br />

ist auch die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung. Deshalb<br />

ist die Gefahr einer schnell zunehmenden Verkrümmung in<br />

der Zeit der Pubertät am größten. Und deshalb sind auch viele<br />

unserer Patienten im jugendlichen Alter.<br />

Wann muss man eine Skoliose operieren?<br />

Zum Glück müssen heutzutage nur noch wenige Patienten operiert<br />

werden, oft gelingt es mit konservativen Behandlungsmethoden,<br />

die Zunahme aufzuhalten. Aber wenn sich die Skoliose<br />

nicht aufhalten lässt und der Rücken immer krummer wird,<br />

müssen wir operieren. Die Korrekturen führen wir mit Hilfe von<br />

Implantaten durch: Kleine Titanstäbe werden entlang der Wirbelsäule<br />

eingeschraubt. Damit können wir die Skoliose in aller<br />

Regel vollständig begradigen.<br />

Wie geht es dann weiter?<br />

Diese Implantate bleiben in der Regel ein Leben lang im Körper<br />

und erlauben den Patienten eine sofortige Belastbarkeit am<br />

ersten Tag nach der Operation. Nach einem Jahr sind fast alle<br />

Sportarten wieder möglich, sogar Reiten, Golf oder Skifahren<br />

– Risikosportarten wie Bungee- oder Fallschirmspringen natürlich<br />

nicht. Typischerweise sind die Patienten zwischen 10 und 20<br />

Jahre alt, wenn wir sie operieren, und damit in einem sportlich<br />

sehr aktiven Alter. Deshalb ist nach der OP die tägliche Stärkung<br />

der Muskulatur so wichtig. Das gelingt nur durch regelmäßigen<br />

Sport. Aus unserer Sicht trägt die schnelle Wiedereingliederung<br />

in den schulischen und beruflichen Alltag sehr zum Behandlungserfolg<br />

bei. Dies in Kombination mit sportlichen Freizeitaktivitäten<br />

bringt dann unsere Patienten voll ins Leben zurück.<br />

Aus Langzeituntersuchungen wissen wir, dass über 80 Prozent<br />

der Patienten nach einer Skoliose-OP im Kindes- oder Jugendalter<br />

mit den Ergebnissen zufrieden sind. Über 90 Prozent von<br />

ihnen sind auch arbeitsfähig – und verheiratet!<br />

54 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 55<br />

Tipp<br />

Mehr zur modernen Skoliosetherapie berichtet PD Dr. Niemeyer<br />

im Rahmen der Video-Reihe „Nachtvorlesung nachgefragt“:<br />

www.asklepios.com/nachtvorlesungen<br />

Info zur <strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik in Bad Sobernheim:<br />

www.asklepios.com/BadSobernheim<br />

Mathias Eberenz<br />

Kontakt<br />

Priv.-Doz. Dr. Thomas Niemeyer<br />

Chefarzt Abteilung Wirbelsäulen- und<br />

Skoliosechirurgie<br />

Interdisziplinäres Wirbelsäulen-Zentrum<br />

Hamburg<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg<br />

Lohmühlenstraße 5, 20099 Hamburg<br />

Tel.: (040) 1818 85-2111<br />

Fax.: (040) 1818 85-3079<br />

E-Mail: t.niemeyer@asklepios.com<br />

Dr. Thomas Niemeyer


Patientenforum<br />

Mit Stethoskop und Stahlhelm<br />

Lindenlohe-Chefanästhesist Dr. Franz Jürgen Unterburger bei der Wehrübung<br />

Als Oberstabsarzt der Reserve im Einsatz: Dr. Franz Jürgen Unterburger (ganz rechts)<br />

Der Außenbordmotor des Schlauchbootes<br />

brummt vor sich hin. Die Augen der<br />

Bootsinsassen sind gespannt auf das<br />

Brückengeländer der Staustufe bei Lechbruck<br />

gerichtet: Von dort stürzen sich<br />

Männer in schwarzen Neoprenanzügen<br />

in den kalten Lech. Diese „Mutprobe“<br />

zählt zur Einzelkämpferausbildung, die<br />

Soldaten der nahe gelegenen Luftlandeund<br />

Transportschule Altenstadt absolvieren<br />

müssen. Und der Chefarzt der Abteilung<br />

für Anästhesie und Schmerztherapie<br />

in der Orthopädischen Klinik Lindenlohe,<br />

Dr. Franz Jürgen Unterburger, sitzt im<br />

wahrsten Sinne des Wortes mit im Boot<br />

– im Tarnanzug und mit Schwimmweste.<br />

Das Kreiswehrersatzamt Kempten hatte<br />

Dr. Unterburger, Oberstabsarzt der Reserve,<br />

per Einberufungsbescheid zu einer<br />

einwöchigen Wehrübung nach Altenstadt<br />

beordert. Statt des weißen Kittels gehören<br />

nun Tarnanzug und Stahlhelm zur Uniform<br />

des Mediziners. Nach zweitägigem<br />

Kennenlernen der Kaserne, des angegliederten<br />

Flugplatzes und des von den Einzelkämpfern<br />

in Ausbildung gefürchteten<br />

„Sauwaldes“ unterstützt der Anästhesist<br />

und aktive Notarzt das Team der Sanitäter<br />

in der Franz-Josef-Strauß-Kaserne<br />

fachkundig.<br />

Vor Beginn eines kurzen Empfanges bei<br />

Oberst Ferdinand Baur in der Komman-<br />

dozentrale des historischen Bundeswehrstandortes<br />

wurden eilig die Unterlagen<br />

vom Besprechungstisch weggeräumt.<br />

„Geheim“, erklärte der Chef des Standortes.<br />

Eine Vielzahl von Soldatinnen und<br />

Soldaten wird hier auf Auslandseinsätze<br />

vorbereitet. Baur selbst kämpft jeden Tag<br />

– um die Solidarität der Bevölkerung für<br />

die Bundeswehr und für die „moralische<br />

Unterstützung bei der Auftragserfüllung<br />

im In- und Ausland“. Oberstabsarzt Unterburger<br />

kann selbst einige Auslandserfahrung<br />

vorweisen. Er war mit der Bundeswehr<br />

in Kambodscha, in Westindien,<br />

in Singapur und in Nord-Norwegen: dort<br />

vier Wochen im Manöver bei fast minus<br />

40 Grad. Und als Zivilist war er mit Interplast<br />

e. V., einem gemeinnützigen Verein<br />

für kostenlose plastische Chirurgie, im<br />

Iran. Diese Erfahrungen verschaffen ihm<br />

bei der Bundeswehr viel Respekt.<br />

Das Geräusch der zweimotorigen Transportmaschine<br />

ist längst nicht mehr zu<br />

hören, wenn die „Freifaller“ lautlos zu<br />

Boden gleiten. Im Gegensatz zu den „Automatenspringern“<br />

lösen sie das Öffnen<br />

ihres Fallschirmes selbst aus. Zwei Fluglotsen<br />

in Uniform regeln vom Kasernentower<br />

aus den Flugverkehr und beobach-<br />

ten die Geschehnisse auf dem Flugfeld<br />

und in der Landezone. Eine große Flughafenfeuerwehr<br />

und ein Sanitäts-Unimog<br />

mit zwei Sanitätern stehen immer bereit,<br />

wenn Flugbetrieb ist.<br />

Im Sanitätsgebäude in der Kaserne, der<br />

Dienststelle von Dr. Unterburger, zählt<br />

die Versorgung Schwerstverletzter aus<br />

dem Flugbetrieb zum Glück nicht zu den<br />

alltäglichen Aufgaben: Die Sicherheitsvorkehrungen<br />

der Springer haben höchstes<br />

Niveau. Vielmehr sind es grundlegende<br />

Untersuchungen der Soldaten,<br />

Betriebliche Altersvorsorge<br />

zu Sonderkonditionen<br />

Denn als Arbeitnehmer haben Sie einen gesetzlichen Anspruch auf eine betriebliche<br />

Altersversorgung. Dabei können Sie eine Menge Steuern und Sozialabgaben sparen. Die<br />

Zurich Gruppe gewährleistet, dass Sie die staatlichen Vorteile voll ausschöpfen. Ihre Vorteile<br />

als <strong>Asklepios</strong>-Mitarbeiter auf einen Blick:<br />

• Sie profitieren von einem günstigen Gruppentarif<br />

• Sie können auf Wunsch einen Berufsunfähigkeitsschutz integrieren<br />

Wenn Sie mehr wissen möchten, wenden Sie sich einfach an die betreuende Bezirksdirektion.<br />

Sie steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.<br />

die Behandlung von Zerrungen oder<br />

Schnittwunden sowie von Verletzungen,<br />

die aus Be- und Überbelastung beim<br />

Sprungbetrieb und bei der Einzelkämpferausbildung<br />

resultieren. Normaler medizinischer<br />

Alltag also. Und wer glaubt,<br />

bei der Bundeswehr gingen die Uhren anders,<br />

der wird beim Meteorologen-Team<br />

am Standort fündig: Hier gilt die NATOeinheitliche<br />

„Zulu-Zeit“, die der Mitteleuropäischen<br />

Zeit minus einer Stunde<br />

entspricht ...<br />

Hans-Christian Wagner<br />

10-27-999-01_4111 1 27.10.2009 11:34:01 Uhr<br />

56 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 57<br />

Kontakt<br />

Dr. Franz Jürgen Unterburger<br />

Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und<br />

Schmerztherapie<br />

<strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe<br />

Tel.: (09431) 888-640<br />

E-Mail j.unterburger@asklepios.com<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Bezirksdirektion<br />

Peter Elsner<br />

06122 7072-0<br />

info@ga-elsner.com


Patientenforum<br />

Kleine Wunder, ganz groß<br />

Die Geburt eines Kindes ist einer der schönsten Momente im Leben junger Eltern. Baby Smile Fotografie hält diese<br />

ganz besondere Zeit direkt nach der Geburt für immer fest: Seit über 15 Jahren fangen die Profi-Fotografinnen noch<br />

während des Klinikaufenthaltes unvergessliche Augenblicke ein – kostenlos und ganz ohne Stress für das Baby.<br />

Kaum hat ein Neugeborenes das Licht<br />

der Welt erblickt, wünschen sich Familien<br />

und Freunde nichts sehnlicher, als<br />

das kleine Wunder mit eigenen Augen zu<br />

sehen. Diesen Wunsch erfüllt Baby Smile<br />

Fotografie gern. Schließlich fotografiert<br />

das Unternehmen jährlich über 60.000<br />

dieser kleinen Wunder – innerhalb kürzester<br />

Zeit kann sich die ganze Familie<br />

dann über wunderschöne, professionelle<br />

Bilder freuen.<br />

Das Konzept kommt bei den Eltern super<br />

an. Kein Wunder: „Das Fotografieren ist<br />

für die Eltern völlig kostenfrei und unverbindlich“,<br />

erklärt Klinikberaterin Diana<br />

Kröner. „Die Fotografin bringt etwa<br />

zwei Tage nach dem Fototermin die fertig<br />

entwickelten Bilder und Produkte mit.<br />

Was gefällt, kann gekauft werden. Muss<br />

aber nicht. Auf jeden Fall erhalten die Eltern<br />

eine kostenlose Glückwunschkarte<br />

mit dem schönsten Foto ihres Kindes.“<br />

Zugegeben: Nichts kaufen – das ist leichter<br />

gesagt als getan. Denn wer die hochwertigen<br />

Fotobücher, Leinwandbilder,<br />

Fotogalerien und Geburtskarten mit den<br />

süßen Bildern seines Babys erst einmal in<br />

der Hand hält, kann schwer widerstehen.<br />

Zumal der Preis im Vergleich zu den meisten<br />

anderen Profi-Fotostudios durchaus<br />

bezahlbar bleibt.<br />

Doch auch für die Klinik lohnt sich der<br />

Service. Baby Smile Fotografie stellt gratis<br />

eine individuelle Neugeborenen-Glückwunschkarte<br />

zur Verfügung, mit Foto,<br />

Geburtsdaten sowie den Unterschriften<br />

von Arzt und Hebamme. Die tagesaktuelle<br />

Baby-Galerie auf der Klinikwebsite<br />

kann die Besucherzahl um bis zu 200.000<br />

jährlich wachsen lassen – allesamt stolze<br />

Großeltern, Verwandte und Bekannte<br />

des kleinen Sprösslings. Erstellung,<br />

Pflege und Aktualisierung der Website<br />

übernimmt Baby Smile Fotografie. Außerdem<br />

unterstützt das Unternehmen die<br />

Kliniken auf Wunsch bei der liebevollen<br />

Ausgestaltung der Geburtenstation oder<br />

wenn Fotografien des Personals benötigt<br />

werden, bei Kooperationen mit lokalen<br />

Tageszeitungen sowie bei Veranstaltun-<br />

gen. Und nicht zuletzt gibt es zusätzliche<br />

Angebote wie beispielsweise die Schwangeren-Fotografie.<br />

Bundesweit arbeiten bereits mehr als 150<br />

Kliniken erfolgreich mit Baby Smile Fotografie<br />

zusammen. Darunter auch <strong>Asklepios</strong><br />

Häuser in Hamburg, Wiesbaden,<br />

Langen, Germersheim und Kandel. „Der<br />

Service ist für die Kliniken 100 Prozent<br />

kostenfrei, völlig ohne Aufwand für das<br />

Personal und: eine wirksame, sympathische<br />

Marketingergänzung“, weiß Diana<br />

Kröner.<br />

Kontakt<br />

Diana Kröner<br />

Klinikberaterin Baby Smile Fotografie<br />

Tel.: (0800) 0006953 (kostenfrei)<br />

Mobil: (0177) 8784190<br />

E-Mail: d.kroener@babysmile24.de<br />

www.babysmile24.de<br />

Von Schülern für Schüler<br />

Präventionsunterricht zum Thema Rauchen<br />

Beim Thema Prävention muss man so<br />

früh wie möglich ansetzen, am besten<br />

schon in der Grundschule. Das sagten<br />

sich auch 15 Schülerinnen und Schüler<br />

des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe<br />

(BZG) in Hamburg – und entwickelten<br />

unter Leitung ihrer Lehrerin<br />

Susanne Walter das Konzept für eine Präventionsveranstaltung<br />

zum Thema Rauchen.<br />

Im November 2009 wurde es dann<br />

in die Tat umgesetzt: Zwei Tage lang<br />

unterrichtete der Kurs 2008/02C in den<br />

vierten Klassen der Hamburger Grundschule<br />

„An der Isebek“. Für jede der drei<br />

Klassen war ein Fünferteam zuständig.<br />

Zu Beginn standen die Raucher unter den<br />

BZG-Schülern den Viertklässlern Rede<br />

und Antwort. Warum habt ihr mit dem<br />

Rauchen angefangen? Wie schwer ist es,<br />

wieder aufzuhören? An den folgenden<br />

zwei Unterrichtstagen fanden selbst erarbeitete<br />

Rollenspiele und Experimente<br />

statt.<br />

Ein kleinen Eindruck, was die Grundschüler<br />

an den beiden Tagen erleben<br />

konnten, gibt dieser Bericht der BZG-<br />

Schüler:<br />

„Das wesentliche Ziel unserer Arbeit lag<br />

darin, die neun- und zehnjährigen Kinder<br />

aufzuklären und sie somit in ihrer<br />

Einstellung gegen das Rauchen zu stärken.<br />

Beispielsweise haben wir die Kinder<br />

in Rollenspielen darin geschult, wie sie<br />

in schwierigen Situationen zu ihrer Meinung<br />

stehen können und keinem Gruppenzwang<br />

verfallen müssen. Des Weiteren<br />

beschäftigten wir uns besonders mit<br />

den Folgen und Risiken des Rauchens<br />

anhand eines Memory-Spiels, das unter<br />

anderem aus Bildern einer Raucherlunge<br />

und einer gesunden Lunge bestand. Die<br />

Bilder stellten die abschreckenden Folgen<br />

des Rauchens sehr gut dar. Besonders eindrucksvoll<br />

war für die Kinder, wie viele<br />

Rückstände sich beim Zigarettenkonsum<br />

in der Lunge absetzen. Zur Veranschaulichung<br />

haben wir eine Zigarette in einem<br />

Reagenzglas erhitzt. Der aufsteigende<br />

Rauch mit seinen Schadstoffen wurde von<br />

einem Wattebausch aufgefangen. Schon<br />

nach kurzer Zeit verfärbte sich die Watte,<br />

und ein unangenehmer Geruch stieg auf.<br />

‚Das stinkt ekelhaft!’, mahnten die Kinder<br />

in Einigkeit.<br />

Alles in allem kann man sagen, dass wie,<br />

als angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen<br />

in Bezug auf Beratung<br />

und Aufklärung ein immenses Wissen<br />

hinzugewonnen haben. Dies vermittelt<br />

uns Sicherheit für die Zukunft. Nicht nur<br />

Schüler und Lehrer, sondern auch wir waren<br />

von dem Projekt begeistert. Wir halten<br />

es für sinnvoll, auch weiterhin aktiv präventiv<br />

in den Schulen tätig zu werden.“<br />

Deutliches Lob für das Engagement der<br />

BZG-Schüler kam von Rosemarie Binz, einer<br />

Lehrerin der Grundschule: „Ich finde<br />

es toll, wenn junge Leute sich für eine gesellschaftlich<br />

wichtige Sache so einsetzen.“<br />

58 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 59<br />

Mathias Eberenz


Patientenforum<br />

Theater als Therapie –<br />

das Theaterlabor 82<br />

Theater- und Heilkunst sind seit frühester Menschheitsgeschichte miteinander verbunden. In kultischen Riten, Zeremonien<br />

oder im Maskenspiel setzten sich Menschen mit den Themen ihres Daseins auseinander, oft gekoppelt an den<br />

Wunsch nach einer Verwandlung. Im Tempel des griechischen Gottes <strong>Asklepios</strong> wurden dramatische Initiationen zu<br />

Heilzwecken durchgeführt. Und auch Aristoteles betonte die kathartische Wirkung des Theaters auf das Publikum.<br />

Um die dem Theater innewohnenden<br />

Möglichkeiten zu nutzen, bietet die Klinik<br />

Nord Ochsenzoll seit mehr als acht<br />

Jahren eine spezifische Form der Theatertherapie<br />

als festen Bestandteil ihres<br />

psychotherapeutischen, psychiatrischen<br />

Behandlungskonzeptes an.<br />

Für viele Patienten ist dieses Therapieangebot<br />

zu einem festen Bestandteil ihrer<br />

Behandlung geworden. Das Theaterlabor<br />

entwickelte sich für viele auch zu einer<br />

wichtigen Schnittstelle zwischen stationärer<br />

und ambulanter Behandlung. Gerade<br />

in Krisenzeiten suchen ehemalige<br />

Patienten die Theatergruppe auf. Hinter<br />

der Fassade, „nur mal vorbeischauen<br />

zu wollen“, verbirgt sich da manchmal<br />

der Wunsch nach einem beratenden Gespräch.<br />

Wenn nötig, kann es in einer solchen<br />

Situation gelingen, diese Patienten<br />

zu einer rechtzeitigen und freiwilligen<br />

Behandlung in der Klinik zu motivieren.<br />

Kontakt<br />

Horst Thalmaier<br />

Theaterlabor<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Nord/ Campus Ochsenzoll<br />

Langenhorner Chaussee 560<br />

22419 Hamburg<br />

Tel.: (040) 1818872884<br />

E-Mail: h.thalmaier@asklepios.com<br />

Die inhaltliche Arbeit besteht aus drei Bereichen:<br />

1. Das freie Spiel und Improvisationstheater eröffnen ein Experimentierfeld. Die Übungen<br />

sind niederschwellig angelegt. Das Übungsrepertoire besteht unter anderem aus spezifischen<br />

Übungen zur Stimmentwicklung, zur Gebärdensprache und Mimik (Nonsensdialoge,<br />

Fratzen schneiden), Übungen zur Förderung des Körperbewusstseins (Atemwahrnehmung,<br />

Bewegungsspiele), kurzen, von den Teilnehmern selbst entwickelten, szenischen<br />

Improvisationen und pantomimischen Darstellungen von Alltagstätigkeiten (zum Beispiel<br />

Zähneputzen). Sämtliche Übungsangebote fördern Humor, Experimentierlust und<br />

Freude am Spiel, was wir per se schon als heilsam erleben.<br />

2. Ein zweiter Bereich ist die Auseinandersetzung mit konkreten Theaterstücken aus der<br />

Literatur, zumeist Komödien. Diese stellen alltägliche Lebenszusammenhänge und Konflikte<br />

in humorvoller Weise dar und zeigen eine nachvollziehbare Lösung auf. Die Struktur<br />

einer Theaterrolle und eines Handlungsablaufs begrenzt den wesentlichen Anteil<br />

emotionalen Ausdrucks auf die Szene. Gleichzeitig kann man lernen, Gefühle sinnhaft<br />

eingebunden zu erleben und zielgerichtet auszudrücken. Die anschließende Reflexion<br />

der Rolle ermöglicht auch die Integration eigener Lebenserfahrungen und trägt mittelfristig<br />

zu einer Verringerung krankheitsfördernder Konfliktspannung bei.<br />

Zunächst werden einzelne Szenen mehrfach mit verteilten Rollen in der Gruppe gelesen<br />

und mit verschiedenen Gefühlshintergründen (beispielsweise Schüchternheit, Ärger,<br />

Misstrauen, Freude) auf der Bühne improvisiert. Allmählich formen sich die Charaktere<br />

und ihnen wird ein Erlebnishintergrund angedichtet. In diesem kreativ-schöpferischen<br />

Prozess kristallisieren sich meist die ersten Rollenpräferenzen heraus. Hier eröffnet sich<br />

auch der Raum, in dem die unterschiedlichsten Identifikationen mit der Figur auf bewusster<br />

und insbesondere unbewusster Ebene stattfinden.<br />

3. Die Entscheidung, das jeweilige Theaterstück dann öffentlich vor fremdem Publikum<br />

aufzuführen, erhöht den Leistungsanspruch und trägt zu einer enormen Bündelung der<br />

bis dahin entwickelten Fähigkeiten bei. Das Verantwortungsgefühl für das Gelingen<br />

wächst und motiviert die Teilnehmenden zu neuen Erfahrungen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit,<br />

Durchhaltevermögen. Dass es gelingt, etwas so Anspruchsvolles wie eine<br />

Theateraufführung zusammen zu gestalten, bedeutet für Patienten häufig eine tief greifende<br />

Lernerfahrung.<br />

Das Theaterlabor 82 bietet eine umfassende<br />

Lern- und Therapiesituation, die auch<br />

über den Krankenhausaufenthalt hinaus<br />

wirkt: kognitives Training, emotionales<br />

Lernen, Förderung sozialer Kompetenzen.<br />

Es konnte bereits erfolgreich mehrere<br />

Premieren an unterschiedlichen Orten<br />

feiern: „Der Diener zweier Herren“ von C.<br />

Goldoni, „Der Floh im Ohr“ von Georges<br />

Feydeau oder auch „Pension Schöller“<br />

von C. Laufs & W. Jacoby wurden aufgeführt.<br />

Improvisationstheater zu unterschiedlichen<br />

Themenreihen und Anlässen<br />

rundet das Repertoire ab: „Das Spiel<br />

mit der eigenen Komik“, „Mehr Schein<br />

als Sein“ und „Irren bleibt menschlich“.<br />

Die Patienten lernen, eigene Ideen themenzentriert<br />

zu entwickeln, sie kreativ<br />

zu gestalten. Sie erkennen, dass sie über<br />

ein breit gefächertes, wertvolles Handlungspotenzial<br />

verfügen, sie erleben<br />

Kompetenzen und persönliche Erfolge<br />

sehr direkt. Selbstheilungskräfte werden<br />

aktiviert. Die Stigmata von „verrückt“<br />

und „normal“ verlieren im gemeinsamen<br />

kulturellen Schaffen an Bedeutung.<br />

Das Theaterlabor 82 ist nicht zuletzt auch<br />

öffentlicher Raum. Psychisch kranke<br />

Menschen sind noch immer über negative<br />

gesellschaftliche Stigmatisierungen<br />

definiert, die sie selbst größtenteils verinnerlicht<br />

haben. Auf der Bühne zu stehen<br />

und dafür Zuspruch und Anerkennung<br />

zu erfahren, bedeutet aber auch, wieder<br />

ein Stück in die gesellschaftliche Normalität<br />

zurückzukehren und sich selbst als<br />

dazugehörig zu erleben.<br />

60 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 61


Patientenforum<br />

Babyweiche Haut –<br />

das Einmaleins der Säuglingspflege<br />

Frischgebackene Eltern sind bei der Pflege ihres Nachwuchses oft etwas unsicher. Viel Puder, dicke Schichten von<br />

Cremes auf Gesicht und Po: Diese Tipps von Eltern und Großeltern sind längst veraltet. Doch wie viel Pflege benötigt<br />

ein Säugling tatsächlich? <strong>Asklepios</strong> intern sprach mit Andrea Büttner, Stationsschwester in der Klinik für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe im Klinikum Uckermark in Schwedt.<br />

Auf was muss bei der Babypflege besonders geachtet werden?<br />

Absolut wichtig bei der Pflege von babyweicher Haut ist das<br />

Trocken- und Geschmeidighalten der Hautfalten am Hals, unter<br />

den Armen und in der Leistengegend. Feuchte Stellen verursachen<br />

schnell Rötungen und Reizungen. Durch sorgfältiges Abtrocknen<br />

des Babys können sie aber verhindert werden.<br />

Grundsätzlich reicht es aus, die Babyhaut mit klarem Wasser<br />

zu reinigen. Zusätzlich kann das Baby mit einem pflanzlichen<br />

Öl eingerieben werden. Die Industrie bietet sehr viele verschiedene<br />

Pflegeprodukte an. Dadurch sollte sich die Mutter jedoch<br />

nicht irritieren lassen, sondern lieber auf ihr Bauchgefühl hören.<br />

Wenn Pflegeprodukte benutzt werden, ist unbedingt darauf zu<br />

achten, dass keine Konservierungsstoffe enthalten sind. Bei der<br />

Auswahl der richtigen Produkte sind auch Auswertungen der<br />

Stiftung Warentest und Ökotest sehr hilfreich.<br />

Wie sollte ein Baby gebadet werden?<br />

Obwohl die Kleinen das Baden sehr mögen, sollten es die Eltern<br />

damit nicht übertreiben. Wir empfehlen daher, ein Baby höchstens<br />

ein- bis zweimal in der Woche zu baden. An den anderen<br />

Tagen reicht es, den Körper von Kopf bis Fuß zu waschen. Heizen<br />

Sie das Badezimmer gut vor. Die optimale Wassertemperatur<br />

beträgt 37 Grad. Bitte nutzen Sie zur Überprüfung ein im<br />

Handel erhältliches Thermometer. Um eine Unterkühlung zu<br />

vermeiden, reicht es aus, das Baby fünf Minuten zu baden. Für<br />

gesunde Babyhaut sind Badezusätze nicht notwendig, klares<br />

Wasser genügt völlig. Seife und Schaumbadzusätze trocknen<br />

die Haut nur unnötig aus. Wir empfehlen Müttern, die viel Muttermilch<br />

haben, diese als Badezusatz zu nehmen. Das Wasser<br />

kann auch mit pflanzlichem Öl angereichert werden.<br />

Wie pflegt man einen wunden Po?<br />

Auch hier plädieren wir für klares Wasser. Reinigen Sie den<br />

Windelbereich gründlich und lassen Sie ihn an der Luft trock-<br />

Das Gespräch führte Mandy Wolf<br />

62 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 63<br />

Kontakt<br />

Andrea Büttner<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark<br />

Auguststraße 23, 16303 Schwedt/Oder<br />

Tel.: (03332) 53-2894<br />

E-Mail: a.buettner@asklepios.com<br />

nen. Lassen Sie Ihr Baby in dieser Zeit so oft wie möglich mit<br />

nacktem Po auf einer Unterlage liegen. Die Kleinen finden das<br />

toll, allerdings neigen sie dann auch oft zum Pullern. Aus diesem<br />

Grund raten wir von der Nutzung eines Föns ab. Erwärmen<br />

Sie die Umgebung lieber mit einer kleinen Heizlampe oder mit<br />

Rotlicht. Verzichten Sie auf die Nutzung von Feuchttüchern. Für<br />

unterwegs sind sie gut geeignet, für den häuslichen Gebrauch<br />

können Sie dünne Waschlappen oder Einmalwaschlappen verwenden.<br />

Falls dennoch Wundschutzcreme verwendet wird,<br />

sollte diese nur hauchdünn aufgetragen werden. Auch ein paar<br />

Tropfen Muttermilch auf den Po haben eine heilende Wirkung.<br />

Kein Baby mag es, aber wie schneidet man Finger- und Fußnägel?<br />

In den ersten vier Lebenswochen sind die Nägel des Babys noch<br />

so weich, dass sie sich von ganz allein abschilfern, das heißt, sie<br />

schälen sich ab. Um eine Nagelbettentzündung zu vermeiden,<br />

raten wir davon ab, bereits im ersten Lebensmonat die Nägel<br />

zu schneiden. Nach dieser Zeit sollte für die Finger- und Fußnägel<br />

eine Babynagelschere verwendet werden. Und um unnötigen<br />

Stress zu vermeiden: Schneiden Sie die Nägel Ihres Kindes,<br />

wenn es schläft.<br />

Welche Tipps können Sie jungen Eltern für die ersten Tage zu<br />

Hause geben?<br />

Bewahren Sie Ruhe! Ein Baby wirbelt das ganze Leben durcheinander.<br />

Versuchen Sie, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden.<br />

Schlafen Sie, wenn Ihr Baby schläft. Auch wenn alle anderen<br />

noch so neugierig sind: Verzichten Sie in den ersten Wochen<br />

auf Besuch. Und falls sich doch Gäste ankündigen, sollten diese<br />

Kaffee und Kuchen selbst mitbringen. Nehmen Sie die Hilfe von<br />

Ihrer Familie, von Ihren Freunden und der Hebamme an. Legen<br />

Sie Ihre Prioritäten neu fest. Niemand erwartet von Ihnen, dass<br />

Sie perfekt sind. Akzeptieren Sie die neue Situation und freuen<br />

Sie sich gemeinsam über Ihr Baby.


Patientenforum<br />

Sind Sie schon freundlich, oder müssen<br />

Sie noch zu einem Seminar?<br />

Als Freundlichkeit bezeichnen Umgangssprache und Sozialpsychologie das anerkennende und liebenswürdige Verhalten<br />

eines Menschen, aber auch die innere wohlwollende Geneigtheit gegenüber seiner sozialen Umgebung. In der<br />

personalwirtschaftlichen Bewertung wird die Freundlichkeit zum Bereich der sozialen Kompetenzen gezählt und als<br />

Teil der Schlüsselqualifikationen im Rahmen der Eignungsdiagnostik bewertet.<br />

Sowohl in innerbetrieblichen Austauschprozessen,<br />

in der Zusammenarbeit mit anderen<br />

im Team oder als Führungskraft als auch im<br />

Bereich der Öffentlichkeitsarbeit oder im Zusammenhang<br />

mit dem Mahnwesen und Kunden<br />

in Zahlungsschwierigkeiten, im Bereich der<br />

Reklamationsbearbeitung und nicht zuletzt im<br />

Krankenhaus wird der Freundlichkeit im Umgang<br />

mit dem jeweiligen Gegenüber ein enormer<br />

Stellenwert zur Konfliktvermeidung und<br />

Deeskalation beigemessen. Aktuelle Rückmeldungen<br />

zeigen:<br />

Freundliches Verhalten gegenüber einem unfreundlichen<br />

Menschen verlangt Selbstbeherrschung<br />

und ist daher auch immer anstrengend. Zahlreiche Berater<br />

und verschiedene Institute bieten mittlerweile Hunderte von<br />

Fortbildungen an, um Mitarbeiter speziell in Freundlichkeit zu<br />

schulen. Es geht aber auch alles viel einfacher und kostengünstiger.<br />

Verfahren Sie, wie meine Mutter zu sagen pflegte: „Wie<br />

man in den Wald ruft, so schallt es heraus“, oder anders gesagt:<br />

Besinnen Sie sich einfach auf die drei nachfolgenden Kleinigkeiten<br />

mit großer Wirkung ...<br />

1. Höflichkeit<br />

Die Höflichkeit ist eine Tugend, deren Folge eine rücksichtsvolle<br />

Verhaltensweise ist, die den Respekt vor dem Gegenüber zum<br />

Ausdruck bringen soll.<br />

2. Wertschätzung<br />

Wertschätzung bezeichnet die positive Bewertung einer anderen<br />

Person. Sie gründet auf einer inneren allgemeinen Haltung<br />

anderen Menschen gegenüber.<br />

3. Lachen<br />

Im menschlichen Miteinander wird das Lachen als Ausdruck<br />

für Sympathie und gegenseitiges Einverständnis verstanden<br />

und entfaltet dadurch eine besänftigende, konfliktbegrenzende<br />

Wirkung, die dem Zusammenleben<br />

in Gruppen förderlich ist.<br />

Insbesondere Punkt 3 ist in der Außenwirkung<br />

nicht zu unterschätzen und auch gesundheitsfördernd.<br />

Das Lachen (Risus) ist eine besondere<br />

Atmungsbewegung, bei der die Ausatmung in<br />

mehreren schnell hintereinander folgenden Stößen<br />

mit mehr oder weniger starkem Schall ausgeführt<br />

wird. Die Einatmung geschieht dagegen<br />

meist in einem kontinuierlichen, etwas beschleunigten<br />

und tiefen Zug. Wenn ein Mensch<br />

lacht, werden innerhalb der Gesichtsregion 17<br />

und am ganzen Körper sogar 80 Muskeln betätigt.<br />

Die Augenbrauen heben sich, die Nasenlöcher weiten<br />

sich, der Jochbeinmuskel zieht die Mundwinkel nach oben, die<br />

Augen verengen sich zu Schlitzen, der Atem geht schneller, die<br />

Luft schießt mit bis zu 100 km/h durch die Lungen, die Stimmbänder<br />

werden in Schwingung versetzt. Der Schall männlichen<br />

Gelächters hat mindestens 280 Schwingungen pro Sekunde, der<br />

des weiblichen sogar 500.<br />

Das Zwerchfell bewegt sich rhythmisch. Sollte es mit dem Lachen<br />

noch nicht funktionieren, fangen Sie mit kleinen Schritten<br />

an – ein kleines Lächeln kann auch schon Wunder bewirken!<br />

Anette Elwert<br />

Kontakt<br />

Anette Elwert<br />

Leitung<br />

Krankenhauskommunikation & Service<br />

<strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg<br />

Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg<br />

Tel.: (040) 18 18 86 2136<br />

E-Mail: a.elwert@asklepios.com<br />

Sponsoring für das<br />

Damenbob-Spitzenteam<br />

Die 27-jährige Cathleen Martini gewann mit ihrer Anschieberin Romy Logsch in dieser Saison bei Weltcups bereits<br />

fünfmal Gold (zweimal mit Bahnenrekord) und zweimal Silber. Doch dieses Jahr ist auch das Jahr der Olympischen<br />

Winterspiele im kanadischen Vancouver! Darum unterstützt die Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz das junge Team<br />

aus Sachsen – und das Sponsoren-Logo der <strong>Asklepios</strong> Sächsischen Schweiz Klinik Sebnitz prangt auf dem sachsengrünen<br />

Bob des Teams Martini-Logsch.<br />

Gesundheit ist das höchste Gut – und steht auch unabhängig<br />

von der medizinischen Behandlung im Mittelpunkt aller Bestrebungen<br />

der Klinik-Mitarbeiter. In diesem Zusammenhang wird<br />

die Förderung des Sports als ein wichtiger Beitrag zur Prävention<br />

und Bekämpfung gesundheitlicher Probleme gesehen. Denn<br />

bei vielen Volkskrankheiten und Beschwerden wie Rückenschmerzen,<br />

Bluthochdruck, Osteoporose, Diabetes II oder Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen hat regelmäßige körperliche Aktivität<br />

einen beträchtlichen Schutzeffekt und unterstützt die körperliche<br />

und die seelische Gesundheit.<br />

Aber Sport erzeugt auch Emotionen, Leidenschaft und Begeisterung.<br />

Sportler (und gerade Spitzensportler!) tragen so dazu<br />

bei, Jugendliche für den Sport und eine gesunde Lebensweise<br />

zu begeistern. Cathleen Martini und Romy Logsch sind zwei<br />

Modellathletinnen, die in ihrem Sport herausragende Leistungen<br />

zeigen und mit ihrer Einstellung daher für Jugendliche eine<br />

außerordentliche Vorbildfunktion haben.<br />

Weltweit gibt es derzeitig zwölf Bahnen, die abwechselnd für<br />

Weltcups genutzt werden. In Deutschland sind es die Kunsteisbahnen<br />

in Winterberg, Altenberg und in Berchtesgaden am<br />

Königssee. Je nach Kurvenprofil und Gefälle werden mit den<br />

Schlitten hier Geschwindigkeiten bis zu 135 Stundenkilometern<br />

erreicht. In den Druckkurven ist die körperliche Belastung für<br />

die Athleten besonders hoch: Die dort wirkenden Fliehkräfte<br />

drücken mit dem vier- bis fünffachen Gewicht auf Skelett und<br />

Muskulatur der Bobsportler. Damit sie beim Start genügend<br />

Schub für den Bob erreichen, trainieren Topathleten überwiegend<br />

im Kraft- und Schnellkraft-Bereich. Um der körperlichen<br />

Belastung während der Abfahrt, der maximalen Konzentration<br />

auch beim explosionsartigen Start gewachsen zu sein, absolvieren<br />

die Sportlerinnen vor der Saison tagtäglich bis zu zwei Trainingseinheiten.<br />

Cathleen Martini aus Zwickau begann vor über 20 Jahren mit<br />

dem Rodeln. Im Jahr 2000 wechselte sie zum Bobsport. Seither<br />

konnte sie insgesamt 13 Weltcups gewinnen, ist dreimalige Europameisterin,<br />

mehrfache Vize-Gesamtweltcup-Siegerin und Vize-<br />

Weltmeisterin. Die Teilnahme an den Winterspielen 2010 gilt als<br />

vorläufiger Höhepunkt ihrer Karriere: Cathleen Martini wurde<br />

als eine der aussichtreichsten Anwärterinnen auf olympisches<br />

Edelmetall gehandelt. Die Beamtin der Bundespolizei gibt sich<br />

indes gewohnt zurückhaltend. „Na klar ist Olympia etwas<br />

Außergewöhnliches. Aber bei Romy und mir ist es auch wichtig,<br />

dass wir einfach Spaß haben an unserem Sport. Da kommen die<br />

Erfolge fast von ganz alleine. Wir trainieren jeden Tag hart, aber<br />

lassen auch den Spaß nicht zu kurz kommen. Wichtig ist, dass<br />

wir gesund bleiben und die Spannung halten können.“<br />

64 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 65<br />

Jörg Scharfenberg<br />

Eilmeldung<br />

Leider wurde auch unseren leistungsstarken Athletinnen die anspruchsvollste<br />

und schnellste Bahn zum Verhängnis. Durch einen<br />

tragischen, glücklicherweise glimpflich verlaufenden Sturz<br />

im letzten Durchgang konnten sie keine Medaille erringen. Wir<br />

drücken nun fest die Daumen für die im kommenden Jahr in<br />

Deutschland stattfindenden Europa- und Weltmeisterschaften.<br />

www.bobteam-martini.de Quelle: mediaConcepta


Patientenforum<br />

<br />

Kontakt<br />

66 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010<br />

Gut zu wissen<br />

Prof. Dr. Dr.<br />

Stephan Ahrens<br />

Prof. Dr. Dr. Stephan Ahrens<br />

Psychosomatisches Fachzentrum<br />

Falkenried<br />

E-Mail: s.ahrens@asklepios.com<br />

www.starkimjob.de<br />

<strong>Brainfood</strong> – Ernährung für mehr<br />

Leistung<br />

Unser Gehirn reagiert darauf, was wir essen<br />

und trinken. Es arbeitet deutlich besser, wenn<br />

es optimal mit Nährstoffen versorgt wird.<br />

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für<br />

unsere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit,<br />

unsere Lernfähigkeit und unsere mentale<br />

Wachsamkeit. Auch die Fähigkeit, Glück<br />

zu erleben, wird vom Hirn mitgesteuert. Bestimmte<br />

Lebensmittel – <strong>Brainfood</strong> genannt<br />

– wirken sich dabei besonders positiv aus.<br />

Manche tragen dazu bei, gute Laune zu empfinden,<br />

andere helfen in stressigen Situationen.<br />

Was kaum jemand weiß: Das Gehirn ist<br />

zwar nur ein kleines Organ, doch 20 Prozent<br />

des Sauerstoff- und Energiebedarfs im Körper<br />

gehen auf sein Konto. Schon ein kurzzeitiger<br />

Mangel in der Energieversorgung führt<br />

deshalb zu körperlichen Symptomen.<br />

Ernährungstipps<br />

Viel Sauerstoff tanken! Unser Gehirn benötigt<br />

täglich 75 Liter davon. Deshalb heißt<br />

die Devise: Regelmäßig lüften und möglichst<br />

viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Das<br />

schützt vor Kopfschmerzen und steigert die<br />

Leistung.<br />

Blutzuckerspiegel konstant halten. Zucker<br />

kann im Gehirn nicht gespeichert werden.<br />

Wer regelmäßig und über den Tag verteilt<br />

Nahrung aufnimmt, hält den Blutzuckerspiegel<br />

konstant und verhindert Leistungstiefs.<br />

Besonders gut sind komplexe Kohlenhydrate<br />

wie beispielsweise Vollkorngetreide (Reis,<br />

Nudeln, Brot) und Eiweiße (Nüsse, Hülsenfrüchte,<br />

Fleisch, Fisch).<br />

Aminosäuren aus Fisch, Fleisch und Milchprodukten<br />

sind für die Produktion von Neurotransmittern<br />

notwendig. Die sorgen dann<br />

für die schnelle Informationsweiterleitung im<br />

Gehirn und ein verbessertes Denkvermögen.<br />

Gesunde, ungesättigte Fettsäuren wie<br />

Omega 3 und Omega 6 zu sich zu nehmen,<br />

ist wichtig für die Produktion und Freisetzung<br />

der „Glückshormone“ Dopamin und<br />

Serotonin. Lachs, Thunfisch, Walnüsse und<br />

Leinsamen sind da gute Lieferanten.<br />

Vitamine, insbesondere B-Vitamine, sind<br />

für eine optimale Hirnleistung im Alltag unersetzlich.<br />

Zu finden in Vollkorngetreiden,<br />

Nüssen und Hülsenfrüchten.<br />

Eisen ist bedeutsam für die Produktion des<br />

roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, der den<br />

Sauerstoff ins Gehirn transportiert. So unterstützt<br />

Eisen die Lernfähigkeit und schützt<br />

vor Müdigkeit. Den lebenswichtigen Mineralstoff<br />

gibt es reichlich in rotem Fleisch, aber<br />

auch in Petersilie und im Honig.<br />

Ausreichend trinken – möglichst zwei bis<br />

drei Liter täglich. Wasser, Saftschorlen oder<br />

Früchtetee sind gute Quellen. Flüssigkeitsmangel<br />

schränkt die intellektuellen Fähigkeiten<br />

ein.<br />

<strong>Asklepios</strong> intern 42/2010 67


Patientenforum<br />

? <strong>Asklepios</strong><br />

Im nächsten Heft<br />

Quiz<br />

Sie haben die aktuelle Ausgabe der „<strong>Asklepios</strong> intern“<br />

aufmerksam gelesen? Dann rätseln Sie mit und gewinnen Sie!<br />

Wie das geht? Ganz einfach! Beantworten Sie die nebenstehenden<br />

Fragen und teilen Sie uns die richtige Zahlenkombination mit!<br />

Als Preis winkt das neue Buch Benjamin v. Stuckrad-Barres<br />

„Auch Deutsche unter den Opfern“.<br />

Bitte senden Sie Ihre Lösung bis zum 16. April 2010 an:<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

KB Unternehmenskommunikation & Marketing<br />

Mandy Wolf<br />

Hubertusstraße 12 - 22<br />

16547 Birkenwerder<br />

E-Mail: mandy.wolf@asklepios.com<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewonnen!<br />

Wir gratulieren der Preisträgerin unseres Rätsels aus<br />

der „<strong>Asklepios</strong> intern“ Nr. 42. Gewonnen hat Brunhild<br />

Kühlke aus 21244 Buchholz.<br />

Mama – mein Kopf tut weh!<br />

Zehn Millionen Deutsche leiden an<br />

einer Migräne. Doch es trifft nicht nur<br />

die Erwachsenen: Jedes zwanzigste<br />

Kind wird von chronischen Kopfschmerzen<br />

oder Migräne gepeinigt<br />

– Tendenz steigend. Kinderärzte aus<br />

Weißenfels erläutern Therapiemöglichkeiten<br />

und zeigen Wege aus der<br />

Schmerzspirale.<br />

Frage A<br />

<br />

<br />

<br />

Lösung:<br />

Medizinische Versorgung im ewigen Eis<br />

Das als Eisbrecher<br />

ausgelegte Forschungs- und<br />

Versorgungsschiff „Polarstern“<br />

ist eines der leistungsfähigsten<br />

Polarforschungsschiffe der Welt. Wie die<br />

medizinische Versorgung auf diesem<br />

Schiff gewährleistet wird, berichtet Dr.<br />

Felix Meuschke aus Schwalmstadt, der<br />

von Januar bis April 2010 als Arzt eine<br />

Expedition begleitete.<br />

Was versteht man unter einem Hallux valgus?<br />

1 Ballen- oder Schiefzehen<br />

2 Hühneraugen<br />

3 Senk- und Spreizfüße<br />

Frage B<br />

Was bewirkt ein Defibrillator?<br />

1<br />

Normalisierung des Herzrhythmus bei<br />

Kammerflimmern mittels Elektroschock<br />

2<br />

Normalisierung der Lungenfunktion bei Atemstillstand<br />

3 Normalisierung einer Schilddrüsenüberfunktion<br />

<br />

Frage C<br />

Seit wann ist der Konzerngeschäftsführer Dr. h.c. Peter Coy<br />

bei <strong>Asklepios</strong> beschäftigt?<br />

1<br />

seit 1993<br />

2<br />

seit 1989<br />

3 seit 2007<br />

<br />

<br />

Behandlung psychisch erkrankter<br />

Menschen aus anderen Kulturen<br />

Die Therapie psychisch kranker<br />

Migranten erfordert besondere<br />

Kenntnis des kulturellen<br />

Krankheitskonzepts sowie Respekt<br />

gegenüber der fremden Kultur.<br />

Spezialisten aus dem Fachklinikum<br />

Göttingen berichten über ihre<br />

Erfahrungen mit einem speziellen<br />

Konzept für diese Patienten.<br />

Die nächste <strong>Asklepios</strong> intern<br />

erscheint am 30.06.2010<br />

! Buchtipps<br />

Gewinnen Sie<br />

dieses Buch!<br />

Rebecca Gablé: Hiobs Brüder<br />

England 1147: Eingesperrt in einer verfallenen Inselfestung, fristen fünf Männer ihr Dasein.<br />

Als eine Laune der Natur ihnen den Weg in die Freiheit öffnet, bringt Losian, der<br />

sein Gedächtnis verloren hat, die kleine Schar zurück in die „wirkliche“ Welt. Dabei gelangt<br />

er zu erschreckenden Erkenntnissen über seine Vergangenheit. Als dann endlich<br />

Liebe und ein Neuanfang möglich scheinen, beginnt Losian zu ahnen, dass er die Schuld<br />

an dem furchtbaren Krieg trägt, der England zugrunde zu richten droht.<br />

Rebecca Gable, Hiobs Brüder, Ehrenwirth Verlag, 24,99 €<br />

Anne Weber: Luft und Liebe<br />

Eine mitreißende Geschichte von Liebe und Verrat: Anfang Vierzig und in Herzensdingen<br />

längst an das normale Glück oder Unglück gewöhnt, begegnet die Heldin einem<br />

nicht mehr ganz jungen Mann, nach dem sich niemand umdrehen würde. Doch er ist<br />

zärtlich, aufmerksam, charmant und verspricht ihr den Himmel auf Erden. Ein Märchenprinz<br />

mit einem Schloss. Doch dann zerplatzen alle Träume wie Seifenblasen, und die<br />

mit großer Leichtigkeit und funkelnder Ironie erzählte Geschichte nimmt ein Ende mit<br />

Schrecken ...<br />

Anne Weber, Luft und Liebe, Fischer S. Verlag, 17,95 €<br />

Benjamin v. Stuckrad-Barre: Auch Deutsche unter den Opfern<br />

Erstaunlich, wo überall dieser Chronist unserer Gegenwart auftaucht. Beeindruckend,<br />

wie nah er rankommt. Erhellend, was er zutage fördert. Er begleitet Politiker beim Wahlkampf,<br />

besucht das Callcenter eines Umfrageinstituts, versucht mit Günter Grass zu diskutieren,<br />

wartet am roten Teppich auf Tom Cruise, ist bei der Grundsteinlegung der BND-<br />

Zentrale dabei … So entsteht aus vielen Einzelbeobachtungen ein deutscher Klappaltar,<br />

aus vielen Texten eine Großerzählung über die Zeit, in der wir leben.<br />

Benjamin v. Stuckrad-Barre, Auch Deutsche unter den Opfern, Kiepenheuer & Witsch,<br />

12,95 €<br />

68 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 69


Klinikübersicht<br />

Kliniken in Deutschland Betten/Plätze<br />

1 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach (Krankenhaus) Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumatologie 225<br />

2 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Bad Abbach (Rehabilitation) Zentrum für Orthopädische und Rheumatologische Rehabilitation 269<br />

3 <strong>Asklepios</strong> Hirschpark Klinik Alsbach-Hähnlein Fachklinik für Innere Medizin und Orthopädie 120<br />

4 <strong>Asklepios</strong> Klinik und Hotel St. Wolfgang, Bad Griesbach Spezialklinik für Orthopädie, Sportmedizin, Innere Medizin, Kardiologie und Urologie 278<br />

5 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Bad Harzburg Fachkrankenhaus für Orthopädie 90<br />

6 <strong>Asklepios</strong> Schlossberg Klinik Bad König Fachklinik für Neurologische Frührehabilitation 70<br />

7 <strong>Asklepios</strong> Klinik Bad Oldesloe Krankenhaus der Regelversorgung 198<br />

8 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Bad Salzhausen Fachkrankenhaus für Neurologie und neurologische Rehabilitation 190<br />

9 <strong>Asklepios</strong> Burgseekliniken Bad Salzungen Fachklinik für Onkologie, Pneumologie und Orthopädie 270<br />

10 <strong>Asklepios</strong> Klinik Am Kurpark Bad Schwartau Fachklinik für Orthopädie und Gynäkologie 265<br />

11 <strong>Asklepios</strong> Katharina-Schroth-Klinik Bad Sobernheim Fachklinik für Orthopädie, Skoliosezentrum 173<br />

12 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Tölz Krankenhaus der Regelversorgung 270<br />

13 <strong>Asklepios</strong> Stadtklinik Bad Wildungen Krankenhaus der Regelversorgung 180<br />

14 <strong>Asklepios</strong> Helenenklinik Bad Wildungen Fachklinik für Innere Medizin, Orthopädie, Urologie und Nephrologie 140<br />

15 <strong>Asklepios</strong> Fachklinik Fürstenhof Bad Wildungen Fachklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Neurologie 228<br />

16 M Salus Fachkrankenhaus Bernburg Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie 413<br />

17 <strong>Asklepios</strong> Klinik Birkenwerder Fachkrankenhaus für Orthopädie, Gefäßchirurgie, Plastische Chirurgie, Diabetologie 175<br />

18 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Brandenburg Zentrum für Neurologie, Psychiatrie und KJP, Forensische Psychiatrie 475<br />

19 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Clausthal-Zellerfeld Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 44<br />

20 <strong>Asklepios</strong> Neurologische Klinik Falkenstein Fachklinik für Neurologische Rehabilitation 160<br />

21 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Germersheim Krankenhaus der Regelversorgung 132<br />

22 <strong>Asklepios</strong> Harzklinik Goslar Krankenhaus der Regelversorgung 333<br />

23 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Göttingen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie 458<br />

24 <strong>Asklepios</strong> Klinik Altona, Hamburg Krankenhaus der Maximalversorgung 922<br />

25 <strong>Asklepios</strong> Klinik Barmbek, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 716<br />

26 <strong>Asklepios</strong> Klinik Harburg, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 741<br />

27 <strong>Asklepios</strong> Klinik Nord, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 1.618<br />

28 <strong>Asklepios</strong> Klinik St. Georg, Hamburg Krankenhaus der Maximalversorgung 758<br />

29 <strong>Asklepios</strong> Klinik Wandsbek, Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 605<br />

30 <strong>Asklepios</strong> Westklinikum Hamburg Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 540<br />

31 Cardio CliniC Hamburg Fachklinik für Kardiochirurgie 25<br />

32 Fachklinik Helmsweg, Hamburg Fachklinik für Gynäkologie und Chirurgie 20<br />

33 MB International Neuroscience Institute Hannover Spezialklinik für Neurochirurgie, stereotaktische Neurochirurgie und Neuroradiologie 108<br />

34 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Hohwald Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumaorthopädie 110<br />

35 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Homberg Krankenhaus der Regelversorgung 102<br />

36 <strong>Asklepios</strong> Weserberglandklinik Höxter Fachklinik für Neurologische u. Orthopädische Rehabilitation, Neuromuskuläres Therapiezentrum 250<br />

37 <strong>Asklepios</strong> Südpfalzklinik Kandel Krankenhaus der Regelversorgung 188<br />

38 <strong>Asklepios</strong> Klinik Langen Krankenhaus der Regelversorgung 273<br />

39 <strong>Asklepios</strong> Klinik Lich Krankenhaus der Regelversorgung 242<br />

40 <strong>Asklepios</strong> Klinik Lindau Krankenhaus der Regelversorgung 115<br />

41 <strong>Asklepios</strong> Orthopädische Klinik Lindenlohe Fachkrankenhaus für Orthopädie 132<br />

42 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Lübben Zentrum für Neurologie, Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie 215<br />

43 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Melsungen Krankenhaus der Grund-und Regelversorgung 76<br />

44 <strong>Asklepios</strong> Fachkliniken München-Gauting Fachkrankenhaus für Pneumologie und Thoraxchirurgie 300<br />

45 MB Collm Klinik Oschatz Krankenhaus der Regelversorgung 240<br />

46 <strong>Asklepios</strong> Klinik Parchim Krankenhaus der Regelversorgung 140<br />

47 <strong>Asklepios</strong> Klinik Pasewalk Krankenhaus der Regelversorgung 325<br />

48 <strong>Asklepios</strong>-ASB Klinik Radeberg Krankenhaus der Regelversorgung 143<br />

49 <strong>Asklepios</strong> Klinik Sankt Augustin Krankenhaus der Maximalversorgung in der Kinder- und Jugendmedizin 210<br />

50 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schaufling Rehabilitationszentrum für Neurologie, Orthopädie, Kardiologie und Geriatrie 350<br />

51 <strong>Asklepios</strong> Schwalm-Eder Klinikum Schwalmstadt Krankenhaus der Regelversorgung 192<br />

52 Sächsische Schweiz Klinik Sebnitz Krankenhaus der Regelversorgung 200<br />

53 <strong>Asklepios</strong> Klinik Schildautal Seesen (Krankenhaus) Fachkrankenhaus für Neurochirurgie, Neurologie und Gefäßchirurgie 375<br />

54 <strong>Asklepios</strong> Kliniken Schildautal Seesen (Rehabilitation) Fachklinik für Neurologische Rehabilitation und Frührehabilitation 160<br />

55 <strong>Asklepios</strong> Klinik Seligenstadt Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung 133<br />

56 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Stadtroda Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Neurologie und KJP, Forensische Psychiatrie 466<br />

57 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Teupitz Zentrum für Neurologie und Psychiatrie, Forensische Psychiatrie 216<br />

58 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Tiefenbrunn Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin 176<br />

59 <strong>Asklepios</strong> Klinik Triberg Fachklinik für Onkologie 140<br />

60 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Uckermark, Schwedt Krankenhaus der Schwerpunktversorgung 507<br />

61 M Salus Fachkrankenhaus Uchtspringe Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie, Forensische Psychiatrie 640<br />

62 <strong>Asklepios</strong> Klinik Weißenfels Krankenhaus der Regelversorgung 355<br />

63 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt (Krankenhaus) Krankenhaus der Regelversorgung 128<br />

64 <strong>Asklepios</strong> Nordseeklinik Westerland/Sylt (Rehabilitation) Fachklinik für Pneumologie, Dermatologie und Onkologie 290<br />

65 <strong>Asklepios</strong> Paulinen Klinik Wiesbaden Krankenhaus der Regelversorgung 331<br />

66 <strong>Asklepios</strong> Fachklinikum Wiesen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie 173<br />

Weitere soziale Einrichtungen in Deutschland Betten/Plätze<br />

67 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Ahrensburg 83<br />

68 <strong>Asklepios</strong> Kurstift Bad Kreuznach 82<br />

69 M Salus Heim Gardelegen 39<br />

70 M Salus Intensiv Betreutes Wohnen Gardelegen 34<br />

71 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Weserblick Höxter 34<br />

72 M Salus Pflegeheim St. Georgii I, Magdeburg 109<br />

73 M Salus Pflegeheim St. Georgii II, Magdeburg 48<br />

74 M Salus Kinder- und Jugendheim Schloss Pretzsch 121<br />

75 <strong>Asklepios</strong> Pflegeheim Reinfeld 87<br />

76 M Salus Heim zur U-Haftvermeidung Torgau 14<br />

77 M Salus Altenpflegeheim Uchtspringe 50<br />

78 M Salus Heim Uchtspringe 117<br />

79 M Salus Soziotherapeutische Wohngemeinschaft Uchtspringe 11<br />

80 M Salus Kinder- und Jugend-Landhof Woltersdorf 6<br />

81 Drogenambulanz I Altona<br />

82 Drogenambulanz II Wandsbek<br />

83 Drogenambulanz III Harburg<br />

84 Drogenambulanz IV Högerdamm<br />

835<br />

Forensische Psychiatrie Betten/Plätze<br />

85 <strong>Asklepios</strong> Klinikum Brandenburg 101<br />

86 <strong>Asklepios</strong> Forensische Psychiatrie Göttingen 63<br />

87 <strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Stadtroda 80<br />

88 <strong>Asklepios</strong> Klinik Teupitz 20<br />

89 <strong>Asklepios</strong> Klinik für Forensische Psychiatrie Hamburg Campus Ochsenzoll 178<br />

90 M Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Bernburg 137<br />

91 M Salus Klinik für Forensische Psychiatrie Uchtspringe 290<br />

869<br />

92 B<br />

Kliniken im Ausland<br />

Athens Medical Center Athens Medical Group, Griechenland<br />

93 B Interbalkan European Medical Center, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

94 B Athens Pediatric Center Athens Medical Group, Griechenland<br />

95 B Psycho Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

96 B P. Faliro Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

97 B Dafni Klinik, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

98 B Iasis Piraeus, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

99 B Peristeri Clinic, Athen, Athens Medical Group, Griechenland<br />

Die hier genannten Einrichtungen werden ergänzt durch Tageskliniken, Ambulanzen und Pflegedienste.<br />

70 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 <strong>Asklepios</strong> intern 43/2010 71<br />

Legende<br />

Akutkliniken<br />

Rehakliniken<br />

Soziale Einrichtung<br />

Trägerschaft bzw. Mehrheitsbeteiligung<br />

M Managementvertrag<br />

B Minderheitsbeteiligung<br />

MB Minderheitsbeteiligung mit Managementvertrag<br />

19.014<br />

1.130


weil 3D-Bilder vom<br />

schlagenden Herzen die<br />

bessere Perspektive sind.<br />

Je mehr Informationen der Ultraschall liefert, desto vielseitiger werden seine Einsatzmöglichkeiten.<br />

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Adresse<br />

<strong>Asklepios</strong> Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Hubertusstraße 12-22<br />

16547 Birkenwerder<br />

www.asklepios.com<br />

Gemeinsam für Gesundheit

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