Pflegen zu Hause (pdf: 3378 kb) - RWTH Aachen University
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12 Erste Vorbereitungen<br />
Ab und <strong>zu</strong> brauchen Sie Entlastung! Unbedingt<br />
Ohne Entlastung hin und wieder geht es nicht, sonst stehen Sie die hohen<br />
Anforderungen auf Dauer nicht durch und die Situation spitzt sich unheilvoll<br />
<strong>zu</strong> – zwangsläufig! Das Maß an Aufopferung und Geduld und die damit<br />
verbundene Selbstverleugnung ist bei jedem Menschen irgendwann<br />
erschöpft. Dies hat nichts mit Egoismus <strong>zu</strong> tun. Wenn Sie sich überfordern,<br />
werden die täglichen Handreichungen <strong>zu</strong> Geduldsproben, führen <strong>zu</strong> Ungehaltenheit,<br />
ja, möglicherweise <strong>zu</strong> Lieblosigkeit.<br />
Häufige Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und Gereiztheit sollten Sie als<br />
Warnsignale deuten und sich um Entlastung und Hilfe im Pflegealltag<br />
bemühen. Auch permanente Rückenschmerzen und häufige Erkältungen<br />
können darauf verweisen, dass Sie sich überfordern.<br />
Gerade aus Respekt und erst recht aus Liebe <strong>zu</strong> dem Menschen, den Sie pflegen,<br />
müssen Sie gesund bleiben und regelmäßig Kraftreserven tanken. Und<br />
das kann nur funktionieren, wenn Sie nicht alles aufgeben, was Ihr Leben<br />
früher ausgemacht hat. Zumal Sie nicht wissen, wie lange die Pflegephase<br />
<strong>zu</strong> <strong>Hause</strong> dauert.<br />
Diese Situation darf auch nicht von einem beständigen Gefühl latenter<br />
Angst überschattet sein, wie lange Sie in der Lage sein werden, die körper -<br />
lichen und seelischen Belastungen der häuslichen Betreuung mit all ihren<br />
Konsequenzen <strong>zu</strong> tragen. Sie werden Ihre Kräfte für andere Dinge brauchen.<br />
Stellen Sie immer wieder fest:<br />
Wer kann mir helfen? Familienmitglieder, Hausarzt, ambulante Fachpflegekräfte,<br />
Nachbarn, Freunde?<br />
Wie oft kann ich mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng rechnen und wie verlässlich ist diese?