Lust am Denken - Flughafen München Ausbau
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Dialog<br />
Seite 2 August 2008<br />
Knallgas statt Kerosin?<br />
Hohe Spritpreise verlangen nach Alternativen<br />
Die steigenden Spritpreise sorgen<br />
für viel Diskussionsstoff in<br />
den Sommermonaten: Ein Barrel<br />
Rohöl kostete bis zu 140<br />
Dollar, einzelne Airlines strichen<br />
Flüge oder legten Flugzeuge<br />
vorübergehend still. Umstritten<br />
ist die These, dass die Erdöl -<br />
reserven bald zur Neige gehen.<br />
Ebenso gehen die Meinungen<br />
auseinander, ob das Wachstum<br />
im Luftverkehr nun stagniert.<br />
Immer wieder stellt sich die<br />
grundsätzliche Frage: Lässt sich<br />
das flüssige Gold eigentlich ersetzen?<br />
Die gute Nachricht zuerst: Es<br />
wird eine Alternative zu herkömmlichen<br />
Treibstoffen geben.<br />
Das ist jedenfalls die Überzeugung<br />
der Wissenschaft. Die<br />
weniger gute Nachricht: Bis alternative<br />
Energien im großen<br />
Stil zum Einsatz kommen, werden<br />
wohl noch einige Jahr -<br />
zehnte vergehen. Denn der Forschungsaufwand<br />
ist erheblich.<br />
Insbesondere bei Flugzeugen<br />
müssen die Sicherheitsaspekte<br />
von neuartigem Flugsprit genauestens<br />
analysiert werden.<br />
An vier verschiedenen Alternativen<br />
wird derzeit mit Hoch-<br />
Die Sommer-Soirée <strong>am</strong> Münchner <strong>Flughafen</strong> ist für die Prominenz aus Nah und Fern mittlerweile<br />
eine feste Institution: Neben dem Freisinger OB Dieter Thalh<strong>am</strong>mer (Bild unten 1.v.re.),<br />
dem Freisinger CSU-Kreisvorsitzenden Florian Hermann (2.v.re.) sowie dem 2. Bürgermeis -<br />
ter der Stadt Freising, Rudolf Schwaiger (1.v.re.) waren auch die Moosburger Bürgermeisterin und<br />
Vize-Landrätin Anita Meinelt sowie die Bürgermeister Klaus Stallmeister (Hallbergmoos), Rainer<br />
Schneider (Neufahrn), Helmut Lackner (Oberding), Georg Wiester (Eitting) und Hans Schreiner<br />
(Bockhorn) vor Ort. Bei mildem Temperaturen vers<strong>am</strong>melten sich unter dem Dach des MAC auch<br />
zahlreiche überregional bekannte Persönlichkeiten wie Lufthansa Finanzvorstand Stephan Gemkow<br />
und Bayern-Präsident Fritz Scherer. Für<br />
Stimmung sorgte vor allem die Einlage von<br />
Stoiber-Imitator Wolfgang Krebs sowie die Ambros Seelos Band mit Hugo Strasser.<br />
Region präsentiert sich<br />
„AirfolgsRegion” bei Germany Travel Mart 2008<br />
Rund 1000 Reiseeinkäufer und<br />
Journalisten aus 43 Ländern<br />
waren beim 34. Germany Travel<br />
Mart (GTM) in der Olympiahalle<br />
<strong>München</strong> zu Gast, um sich über<br />
die Angebote und neuen Trends<br />
im Deutschland-Tourismus zu<br />
informieren. Und mittendrin:<br />
Sechs Vertreter der „AirfolgsRegion<br />
Erding – Freising“.<br />
Bei etwa 100 Fachgesprä -<br />
chen hatten die Repräsentanten<br />
Gelegenheit, Reisefach -<br />
leuten aus 24 verschiedenen<br />
Nationen die vielfältigen Attraktionen<br />
der Destination Erding<br />
– Freising vorzustellen.<br />
Die meisten ausländischen Interessenten<br />
k<strong>am</strong>en aus den<br />
druck geforscht. Die Option Erdgas<br />
oder Kohle mithilfe chemischer<br />
Verfahren in Flugzeugtreibstoff<br />
zu verwandeln ist<br />
durchaus realisierbar. Aber aufgrund<br />
ähnlich hoher Umweltbelastungen<br />
wie bei der Verbrennung<br />
von Kerosin sowie<br />
wegen der begrenzten Verfügbarkeit<br />
von Gas und Kohle ist<br />
das bestenfalls eine mittelfristige<br />
Lösung.<br />
Die „grünste“ Alternative wäre<br />
das Wasserstoff-Flugzeug,<br />
dessen Emissionen äu ßerst<br />
günstig sind. Flüssiger Wasserstoff<br />
(„Knallgas”) als Kerosin -<br />
ersatz hat aber ein gut vier Mal<br />
höheres Volumen und muss<br />
auf minus 253 Grad Celsius<br />
gekühlt werden. Das erfordert<br />
ein komplett neues Flugzeugdesign<br />
und neue Betankungsinfrastrukturen.<br />
Nachdem die<br />
Produktzyklen von Flugzeugen<br />
auf lange Zeit ausgelegt werden<br />
und ein Systemwechsel<br />
von Kerosin auf Wasserstoff<br />
ebenfalls viel Zeit erfordert, ist<br />
diese Option auf absehbare<br />
Zeit keine Alternative. Bleibt<br />
der Biosprit, der aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen, gewonnen<br />
USA. Insges<strong>am</strong>t betrachtet,<br />
war aber fast die ganze Welt zu<br />
Gast <strong>am</strong> Stand der „Airfolgs-<br />
Region“: Europäer aus Dänemark,<br />
Spanien und Polen, Asiaten<br />
aus Indien, Japan, China<br />
und Südkorea, natürlich auch<br />
Vertreter süd<strong>am</strong>erikanischer<br />
Länder und Kanadier.<br />
Die Welt zu Gast<br />
Am Gemeinschaftsstand<br />
Freising – <strong>Flughafen</strong> <strong>München</strong><br />
– Erding wurde erstmals auch<br />
das Übernachtungsverzeichnis<br />
der AirfolgsRegion Erding-Freising<br />
mit seinen rund<br />
240 Beherbergungsbetrieben<br />
wird. Erste Testflüge wurden<br />
bereits erfolgreich absolviert.<br />
Das Problem dabei ist die Biomasse,<br />
die in ausreichender<br />
Menge verfügbar sein muss.<br />
So sollen keine Lebensmittel<br />
wie etwa Mais für Treibstoff<br />
verwendet werden oder riesige<br />
Monokulturen geschaffen,<br />
die einzig dem Biomasse-Anbau<br />
dienen, aber verheerende<br />
Auswirkungen auf das ökolo -<br />
gische Gleichgewicht hätten.<br />
Experten denken deshalb<br />
schon an Biokraftstoffe der<br />
zweiten Generation wie Algen,<br />
die in Wüsten angebaut werden,<br />
die sonst nicht nutzbar für<br />
Bepflanzung sind.<br />
Fazit: Ein hundertprozentiger<br />
Kerosin-Ersatz ist noch nicht<br />
in greifbarer Nähe. Die Herausforderung<br />
ist deshalb, Flugbenzin<br />
so gut es geht zu sparen.<br />
Wege dazu sind beispielsweise<br />
neue Triebwerke mit geringem<br />
Verbrauch, Beimischung von<br />
alternativen Kraftstoffen oder<br />
infrastrukturelle, spritsparende<br />
Maßnahmen wie ein einheit -<br />
licher europäischer Luftraum<br />
oder die Vermeidung von Warteschleifen.<br />
Chris Fritz<br />
(Fotos: wh)<br />
vorgestellt. Wie wichtig der<br />
internationale Reisemarkt für<br />
die Region ist, zeigt der Anteil<br />
von ausländischen Gästen<br />
bei den Übernachtungen (ges<strong>am</strong>t<br />
1 346 435) im Jahr 2007:<br />
Mit 29,1 Prozent an Übernachtungsgästen<br />
aus dem Ausland<br />
lag die „AirfolgsRegion<br />
Erding – Freising“ deutlich<br />
über dem Durchschnitt in<br />
Bayern, der bei 16,8 Prozent<br />
lag. cob/pm<br />
Noch fließt Kerosin in die Flügeltanks. Aber schon längst tüfteln Wissenschaftler an Alternativen wie zum Beispiel<br />
Biokraftstoffen, die aus Algen gewonnen werden. (Foto: atf)<br />
Reine Herzenssache<br />
Integratives Kunstprojekt: Kinder stellen aus<br />
Die Schülerinnen der Klasse<br />
10d der Erdinger Mädchenrealschule<br />
Heilig Blut und die<br />
Jungs und Mädchen der St. Nikolausschule<br />
hatten einen gewichtigen<br />
Grund zu feiern: In<br />
einer Gemeinschaftsaktion waren<br />
begehbare, große Kunstobjekte<br />
entstanden, die bei einer<br />
Vernissage im Besucherpark<br />
<strong>am</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>München</strong> der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt wurden.<br />
Das Außergewöhnliche des<br />
Projektes: Die Kinder von St.<br />
Nikolaus sind behindert. „Mein<br />
Herz schlägt auch für Dich –<br />
Freundschaft überschreitet<br />
Grenzen“ heißt das Projekt,<br />
dessen kunstvolle Ergebnisse<br />
noch bis zum 16. September zu<br />
sehen sind.<br />
„Wir, die Älteren, stehen<br />
staunend da und sagen: Von<br />
euch können wir noch was lernen“,<br />
würdigte Rudolf Strehle,<br />
Beauftragter für die <strong>Flughafen</strong>region,<br />
in seiner Laudatio das<br />
Engagement der Jugendlichen.<br />
Vor anderthalb Jahren hatte eine<br />
Schülerin der Mädchenrealschule,<br />
deren Neffe die St. Nikolausschule<br />
besucht, die Idee, einen<br />
Kontakt mit den behinderten<br />
Kindern herzustellen. Schon<br />
bald zeichnete sich eine Freundschaft<br />
ab, die mit einem Kunstprojekt<br />
vertieft und aus -gebaut<br />
werden sollte. Und im Dezember<br />
2007 war es schließlich soweit:<br />
An einem ersten gemeins<strong>am</strong>en<br />
Nachmittag machten<br />
sich beide Gruppen mit Pinsel,<br />
Farben und Leinwand ans Werk.<br />
Über den Weg der Kunst vollzog<br />
sich ein Integrationsprozess,<br />
mit dem Grenzen zwischen<br />
behinderten und nicht-<br />
Erneut Rekord<br />
im 1. Halbjahr<br />
Der Münchner <strong>Flughafen</strong><br />
bleibt auf Wachstumskurs: Im<br />
ersten Halbjahr 2008 legten<br />
die Passagierzahlen um eine<br />
Million auf über 17 Millionen<br />
zu. Dies sind sechs Prozent<br />
mehr als im Vorjahr. Mit dieser<br />
Steigerungsrate gehört<br />
<strong>München</strong> erneut zu den<br />
Wachstumslokomotiven unter<br />
den zehn passagierstärksten<br />
Flughäfen Europas. Innerhalb<br />
der Top Ten konnte lediglich<br />
Rom eine noch höhere<br />
Steigerungsrate vermelden.<br />
Die Anzahl der Starts und Landungen<br />
stieg um drei Prozent<br />
auf die neue Höchstmarke<br />
von 216 651 Flugbewegungen.<br />
Eine positive Bilanz kann<br />
nach wie vor auch bei der Abfertigung<br />
von Luftfracht <strong>am</strong><br />
Münchner <strong>Flughafen</strong> gezogen<br />
werden: Knapp 125 000 Tonnen<br />
geflogene Fracht bedeuten<br />
eine Steigerung von über<br />
vier Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr. cob<br />
behinderten Menschen überwunden,<br />
beide Welten zus<strong>am</strong>mengeführt<br />
und Vorurteile aus<br />
der Welt geschaffen wurden.<br />
Objekte sind im<br />
Besucherpark zu sehen<br />
Bei fünf Treffen wurden Leinwände<br />
zu verschiedenen Themen<br />
bemalt, mit denen dann<br />
zwei fast vier Meter hohe Konstruktionen<br />
aus Weidenästen<br />
bespannt wurden. Jeder Arbeitsschritt<br />
wurde dabei mit<br />
der K<strong>am</strong>era dokumentiert. Und<br />
weil auch die Öffentlichkeit<br />
die Kunstobjekte, die alles<strong>am</strong>t<br />
in der Freizeit entstanden sind,<br />
be wundern sollten, wendeten<br />
sich die Lehrerinnen an die<br />
<strong>Flughafen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
GmbH,<br />
die die<br />
groß artige<br />
Ak tion<br />
sponsorte.<br />
Dialog<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Flughafen</strong> <strong>München</strong> GmbH<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Leitung: Hans-Joachim Bues<br />
Redaktion und Produktion:<br />
<strong>Flughafen</strong> <strong>München</strong> GmbH<br />
Interne Kommunikation<br />
und Publikationen<br />
Leitung: Jan Uhrich<br />
Postfach 231755<br />
85326 <strong>München</strong><br />
Tel.: 0 89/9 75-4 12 01<br />
Fax: 0 89/9 75-4 12 06<br />
Redaktion: Christoph Obermeier,<br />
Doris Lösch, Christopher Fritz<br />
(freier Mitarbeiter)<br />
„Das Projekt hat die Öffentlichkeit<br />
wahrlich verdient“, betonte<br />
Strehle sichtlich beeindruckt.<br />
Denn Werte wie Toleranz, Hilfsbereitschaft<br />
und Zuneigung sind<br />
durch die künstlerische Arbeit in<br />
den Vordergrund getreten.<br />
Und so feierten die Schülerinnen<br />
und Schüler mit ihren<br />
Eltern ausgiebig bei der Vernissage,<br />
gaben sogar das Lied<br />
„Zehn kleine Fische“ zum Besten,<br />
das während der Malarbeiten<br />
entstanden ist. Bei der<br />
anschließenden Auktion wurden<br />
Bilder versteigert, die zusätzlich<br />
an den Nachmittagen<br />
gemalt wurden. Der Erlös<br />
kommt einer anderen Klasse<br />
der Heilig Blut-Schule zugute,<br />
die das Integrationsprojekt<br />
weiterführen wird. Denn die<br />
Mädchen der 10 d haben die<br />
Realschule beendet und<br />
gehen neue Wege. Zwei<br />
Schülerinnen haben sich<br />
entschlossen, einen Beruf<br />
im sozialen Bereich<br />
zu erlernen. cfr<br />
Großer Andrang bei der Vernissage – und große Freude bei den Kunstschaffenden:<br />
den Schülerinnen und Schülern der Schulen Heilig Blut und<br />
St. Nikolaus in Erding. (Fotos: atf)<br />
Fotos: Dr. Werner Hennies<br />
Alex Tino Friedel<br />
Grafik: Carola Skarabela (freie<br />
Mitarbeiterin)<br />
Anzeigen: Claudia Huber,<br />
Tel. 089/975-3 43 14<br />
Helene Hergt<br />
Tel. 089/975-4 13 54<br />
Druck: Peschke Druck,<br />
<strong>München</strong><br />
Auflage: 160 000<br />
Erscheinungsweise: 12-mal jährlich<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Gedruckt auf Recycling-Papier<br />
Abdruck honorarfrei-Beleg erbeten