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Achten statt ächten - Caritas NRW

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Hilfe im Frost<br />

20<br />

caritas in <strong>NRW</strong> · 1/08<br />

Als Teil eines internationalen Netzwerkes<br />

hilft die <strong>Caritas</strong> Aachen in Westsibirien<br />

Von Christian Heidrich<br />

Ivan galkin hat den Kragen seines alten Mantels hochgeschlagen und die<br />

Hände in die Ärmel gezogen. „Heute Morgen habe ich gedacht, ich gehe ein,<br />

so kalt ist mir“, sagt der 58-Jährige. gemeinsam mit einem weiteren Dutzend<br />

Frierender wartet er am Obdachlosen-Kiosk der <strong>Caritas</strong> Barnaul hinter dem<br />

Bahnhof der 00 000 Einwohner zählenden sibirischen Stadt auf die Frau von<br />

der <strong>Caritas</strong>. Wie jeden Tag.<br />

Ludmila Spilowa,<br />

Chefärztin der Gynäkologischen<br />

Klinik der<br />

Poliklinik Barnaul<br />

Gleich wird Nadieschta Belajena mit ihrer Karre am<br />

Kiosk auftauchen. Sie transportiert zwei mit heißem<br />

Tee und warmer Suppe gefüllte große Warmhaltekannen.<br />

Die Obdachlosen freuen sich schon darauf. „Das<br />

warme Essen macht mir das Leben leichter“, sagt Ivan<br />

Galkin.<br />

Seit zehn Jahren gibt es in Barnaul die <strong>Caritas</strong>. Für Obdachlose<br />

wie Ivan Galkin macht sie sich stark. Sie gibt<br />

ihnen zu essen, verteilt – wenn nötig – neue Kleider<br />

und betreut die Obdachlosen medizinisch. Im wenige<br />

Minuten vom Obdachlosen-Kiosk entfernt gelegenen<br />

<strong>Caritas</strong>-Haus ist zudem ein Kinder-Club untergebracht.<br />

Einer von 15 Kinder-Clubs der <strong>Caritas</strong> in Westsibi-<br />

<strong>Caritas</strong> heute<br />

Ohne die Hilfe der <strong>Caritas</strong> Barnaul<br />

wäre er aufgeschmissen:<br />

Ivan Galkin (58) hat etwas zu<br />

essen bekommen.<br />

rien, einem Gebiet, das etwa siebenmal so groß ist wie<br />

Deutschland. Ebenso gibt es dort eines von 13 Mutter-Kind-Zentren<br />

in Westsibirien, das sozial schwachen<br />

Schwangeren oder jungen Müttern alle möglichen Hilfestellungen<br />

in der Schwangerschaft oder bei der Betreuung<br />

ihrer Kleinkinder gibt. Sie sollen eine Perspektive<br />

bekommen.<br />

Möglich machen das Spenden des Internationalen <strong>Caritas</strong>-Netzwerks,<br />

zu dem auch der <strong>Caritas</strong>verband für das<br />

Bistum Aachen gehört. Der hat annähernd 22 000 Euro<br />

in die Fertigstellung des Kinder-Clubs gesteckt und<br />

weitere rund 40 000 Euro in andere <strong>Caritas</strong>-Projekte in<br />

Westsibirien. Geld, das gut angelegt ist, wenn es darum<br />

geht, Menschen in Not zu helfen, wie der Aachener Diözesan-<strong>Caritas</strong>direktor<br />

Burkard Schröders bei einem<br />

Besuch in Barnaul sagt: „Wir glauben an eine Gesellschaft,<br />

die Obdachlose mit Respekt behandelt, die den<br />

Schwachen und Gestrauchelten wieder auf die Beine<br />

hilft, die Kinder schützt, ihnen Chancen gibt und Behinderten<br />

und Alten einen Platz zum Leben in Würde<br />

ermöglicht.“ Das Motto der <strong>Caritas</strong> „Not sehen und<br />

handeln“ werde in Barnaul in vorbildlicher Weise verwirklicht.<br />

<strong>Caritas</strong> – Blume in der Wüste<br />

Eine Überzeugung, die auch staatliche Stellen immer<br />

stärker gewinnen. Ludmila Skulkina leitet das städtische<br />

Zentrum für Obdachlose in Barnaul am Fuße<br />

des Altai-Gebirges. Aus täglicher Anschauung weiß sie

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