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Stoffverteilungsplan - TVS Weimar

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Ausbildung • Fortbildung<br />

Thüringer<br />

Verwaltungsschule<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Fortbildungslehrgang III<br />

Verwaltungsbetriebswirtschaftlicher<br />

Lehrgang zum<br />

„Betriebswirt - Public Management (<strong>TVS</strong>)“<br />

Ein Qualifizierungsangebot zum<br />

Neuen Steuerungsmodell


Juni 2012<br />

Copyright:<br />

© Thüringer Verwaltungsschule<br />

Hinter dem Bahnhof 12, 99427 <strong>Weimar</strong><br />

Tel.: 03643 207-0, Fax: 03643 207-125<br />

Homepage: www.tvs-weimar.de, E-Mail: info@vsweimar.thueringen.de<br />

Nachdruck sowie jede andere Art der Vervielfältigung und Wiedergabe nur mit<br />

Genehmigung der Thüringer Verwaltungsschule<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

2


Vorwort zu den Stoffplänen<br />

Die wachsende Finanznot der öffentlichen Haushalte zwingt in Verbindung mit steigenden Erwartungen<br />

der Bürger an die Art und die Qualität der von den Verwaltungen zu erbringenden Leistungen zu<br />

einer verstärkten Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Überlegungen und Grundsätze in der öffentlichen<br />

Verwaltung.<br />

Nachdem der Gesetzgeber die rechtlichen Rahmenbedingungen in Form des Thüringer Gesetzes<br />

über die kommunale Doppik vom 19.11.2008 und der Verordnungsgeber in Form der Thüringer Gemeindehaushaltsverordnung<br />

- Doppik vom 11.12.2008 geschaffen haben, müssen die Kommunalverwaltungen<br />

sich relativ kurzfristig dieser Herausforderung stellen und die notwendigen Umstrukturierungen<br />

vornehmen; es besteht dringender Handlungsbedarf.<br />

Zur Lösung der hieraus resultierenden neuen Aufgaben ist es erforderlich, dass die kommunalen<br />

Dienststellen mit ihrem bereits vorhandenen Personal einen Stamm von Fachleuten aufbauen, mit<br />

dessen Hilfe wirtschaftliches und kostenbewusstes Handeln in der Verwaltung verstärkt und auf Dauer<br />

verankert werden kann.<br />

Diesem Zweck dient der vorliegende Lehrgang „Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)“.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwerben im Laufe des Lehrganges die betriebswirtschaftlichen<br />

Kenntnisse, die für die Einführung neuer Steuerungsmodelle erforderlich sind und werden befähigt,<br />

die Erweiterung der traditionellen Kameralistik bis zum Übergang zur kaufmännischen Buchführung in<br />

ihren Arbeitsgebieten zu bewältigen. Darüber hinaus werden sie mit der Funktion des Controlling vertaut<br />

gemacht und in die Lage versetzt, bei dessen Einführung im Rahmen neuer Steuerungsmodelle<br />

auch konzeptionell mitwirken zu können.<br />

Die Schulung orientiert sich an den rechtlichen Rahmenbedingungen und den von der KGSt erarbeiteten<br />

Zielen der Ausbildung und Entwicklung von Fachkräften mit betriebswirtschaftlichem Aufgabenschwerpunkt.<br />

Der Lehrgang wendet sich grundsätzlich an Beamte und Beschäftigte auf der Ebene des gehobenen<br />

Verwaltungsdienstes, die bereits über Berufserfahrung, vor allem auch in der kommunalen Finanzwirtschaft,<br />

verfügen. Im Einzelfall kann auch die Teilnahme von Bediensteten auf allen anderen Ebenen<br />

sinnvoll sein, wenn ihre Funktion in der Dienststelle die Schulung erfordert. Darüber hinaus erscheint<br />

es auch zweckmäßig, Absolventen der Fachhochschulen unmittelbar nach ihrer Übernahme eine entsprechende<br />

Ergänzungsschulung anzubieten.<br />

Die staatliche Abschlussprüfung berechtigt die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen zur<br />

Führung der Bezeichnung „Betriebswirt/in – Public Management (<strong>TVS</strong>)“.<br />

Wir sind überzeugt, dass der Lehrgang zur erfolgreichen Umstrukturierung und Modernisierung der<br />

Kommunalverwaltungen in Thüringen einen wichtigen Beitrag leisten wird und wünschen allen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern viel Erfolg!<br />

Axel Schneider Erich Bruckner<br />

Direktor der Thüringer Verwaltungsschule Stellvertretender Direktor<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Allgemeine Hinweise zum Lehrgang 5<br />

Stoffgliederungsübersicht 7<br />

Stoffgliederungsplan<br />

I. Grundlagenmodul „Verwaltungsbetriebswirtschaft“ 12<br />

II. Modul „Gesellschaftsrecht, Investition und Finanzierung 18<br />

III. Modul „Kostenorientierte Steuerung und Budgetierung“ 23<br />

IV. Modul „Management in der öffentlichen Verwaltung“ 28<br />

Prüfungsordnung des Thüringer Landesverwaltungsamtes für 32<br />

Fortbildungsprüfungen<br />

Prüfungsanforderungen 37<br />

des Thüringer Landesverwaltungsamtes für den<br />

verwaltungsbetriebswirtschaftlichen Lehrgang<br />

„Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)“<br />

Verwaltungsrichtlinie zur Hilfsmittelbestimmung 40<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

4<br />

Seite


Allgemeine Hinweise zum Lehrgang<br />

Zulassungsvoraussetzungen<br />

Zugelassen werden Beamte des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes und Beschäftigte<br />

mit dem Abschluss „Verwaltungsfachwirt/in“ aus der öffentlichen Verwaltung.<br />

Die zuständige Stelle kann ferner<br />

• Beamte des mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienstes mit mindestens dreijähriger Verwaltungspraxis<br />

nach Ablegung der Laufbahnprüfung,<br />

• Verwaltungsfachangestellte, Verwaltungsfachangestellte (extern) und geprüfte Verwaltungsangestellte<br />

mit mindestens dreijähriger Verwaltungspraxis nach Ablegung der Prüfung sowie<br />

• Bewerber mit einem vergleichbaren berufsqualifizierenden Abschluss und mindestens dreijähriger<br />

Verwaltungspraxis sowie Beschäftigte ab vergleichbarer Entgeltgruppe 6,<br />

• kommunalpolitisch aktive Bewerber bei Vorlage des entsprechenden Nachweises über das<br />

Wahlamt,<br />

zulassen.<br />

Vor Lehrgangsbeginn prüft die zuständige Stelle, ob die Voraussetzungen zur Zulassung nach den<br />

Kriterien dieser Vorschrift erfüllt sind. Liegen die Voraussetzungen nicht vor, teilt sie dies dem Bewerber<br />

mit.<br />

Die Zulassung kann vom Bewerber selbst oder von seinem Dienstherrn bzw. Arbeitgeber beantragt<br />

werden.<br />

Im Zweifel kann eine Stellungnahme vom Dienstherrn angefordert werden.<br />

Beginn und Dauer des Lehrgangs – Lehrgangsorte<br />

Die Fortbildung zum „Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)“ umfasst 420 Unterrichtseinheiten und<br />

dauert ca. 24 Monate. Sie wird berufsbegleitend durchgeführt. Der Unterricht findet am Freitag und<br />

Samstag (maximal acht Unterrichtseinheiten) im 14-tägigen Rhythmus statt.<br />

Der Lehrgang wird in <strong>Weimar</strong> durchgeführt. Bei entsprechendem Interesse kommen auch andere<br />

Lehrgangsorte in Betracht.<br />

Lehrgangsarbeiten<br />

Der Lehrgang ist in vier Module unterteilt. Nach Abschluss eines jeden Moduls ist eine schriftliche<br />

Lehrgangsarbeit über vier Zeitstunden zu erbringen, die der Prüfungsvorbereitung dient.<br />

Projektarbeit<br />

Ein wichtiges Kriterium des Lehrganges ist der Bezug zur Praxis. Jeder Teilnehmer erhält die Möglichkeit,<br />

ein für seine tägliche Arbeit spezifisches Thema auszuwählen und dies in Form eines Projektes<br />

zu bearbeiten. Die Note der Projektarbeit fließt in die Gesamtnote des Lehrganges ein.<br />

Abschlussprüfung<br />

Der Lehrgang endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung nach Berufsbildungsgesetz. Zum Abschluss<br />

des Lehrgangs sind vier schriftliche Prüfungsarbeiten über je vier Zeitstunden zu erbringen;<br />

Gegenstand sind die Inhalte der Module I bis IV. Die Ergebnisse der Prüfungsarbeiten fließen zu gleichen<br />

Teilen in das Endergebnis ein.<br />

Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses (Gesamtnote) zählen die Ergebnisse der vier schriftlichen<br />

Prüfungen mit 85 % und das Ergebnis der Projektarbeit mit 15 %.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

5


Abschlusszeugnis; Urkunde zum „Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)“<br />

Wer die Abschlussprüfung bestanden hat, erhält von der zuständigen Stelle eine Urkunde, die dazu<br />

berechtigt, die Bezeichnung „Betriebswirt - Public Management (<strong>TVS</strong>)“ zu führen.<br />

Unterrichtsmaterial<br />

Die Teilnehmer/Teilnehmerinnen erhalten kostenlos die von unseren Dozenten erstellten Skripten<br />

sowie die von der <strong>TVS</strong> herausgegebenen Lehrbücher „Betriebswirtschaftslehre in der öffentlichen<br />

Verwaltung“ und „Volkswirtschaft“. Die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften sind in der im Boorberg<br />

- Verlag Stuttgart erschienenen Gesetzessammlung „VSV - Vorschriftensammlung für die Verwaltung<br />

in Thüringen“ enthalten, deren Verwendung empfohlen wird.<br />

Gebühren<br />

Die Lehrgangsgebühr beträgt für Mitglieder 2.730,00 Euro (6,50 Euro/Ustd.) und für Nichtmitglieder<br />

3.360,00 Euro (8,00 Euro/Ustd.).<br />

Die Prüfungsgebühr beträgt 950,00 Euro für Mitglieder und 1.187,50 Euro für Nichtmitglieder.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

6


Stoffgliederungsübersicht „Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)“<br />

über 420 Unterrichtsstunden<br />

I. Grundlagenmodul „Verwaltungsbetriebswirtschaft“<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

7<br />

118 Unterrichtsstunden<br />

1.1 Elemente der modernen Verwaltungssteuerung 20<br />

• Führung der Verwaltungsbereiche als Konzern<br />

• „Neue Steuerungsmodelle“ und „New Public Management“<br />

• Begriffsdefinitionen und Grundlagenwissen:<br />

- Outputorientierung<br />

- Qualitätsmanagement<br />

- Dezentralisierung der Ressourcenverantwortung / Budgetierung<br />

- Kaufmännische Steuerung<br />

- Kosten- u. Leistungsrechnung<br />

- Controlling<br />

- Geschäftsprozessoptimierung<br />

- Personalmanagement<br />

- Kontraktmanagement<br />

- eGovernment<br />

1.2 Volkswirtschaftliche Bedeutung des Staates 18<br />

• Markt, Preis und Wettbewerb<br />

• Wirtschaftskreislauf<br />

• Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung<br />

• Staatsaufgaben und Instrumente der Wirtschaftspolitik<br />

• Ziele und Instrumente der Geld- und Finanzpolitik<br />

1.3 Grundzüge der Betriebswirtschaft 8<br />

• Betriebswirtschaftliche Grundlagen<br />

• Funktionsbereiche des Betriebes<br />

• Planung und Steuerung des Betriebes<br />

• Betriebswirtschaftliche Kennzahlen<br />

1.4 Buchführung im NKF 36<br />

• Grundlagen der kaufmännischen Buchführung und Abgrenzung<br />

zum NKF und zur Kameralistik<br />

• Inventur, Inventar und Bilanz<br />

• Organisation der Buchführung<br />

• Buchen auf Bestands- und Erfolgskonten; Ergebnisrechnung


• Buchen der Umsatzsteuer<br />

• Ermittlung und Buchung der bilanziellen Abschreibung<br />

• Buchungen im Personalbereich<br />

• Rückstellungen; Rechnungsabgrenzung; Abschlussbuchungen<br />

• Überblick über das Neue Kommunale Finanzwesen<br />

• Konsultation 4<br />

1.5 Jahresabschluss und Auswertung 24<br />

• Rechtsgrundlagen<br />

• Bestandteile und Gliederung des Jahresabschlusses<br />

• Bewertung des Vermögens und der Verbindlichkeiten<br />

• Erstellung des Jahresabschlusses<br />

• Auswertung des Jahresabschlusses<br />

• Konsultation 4<br />

1.6 Anleitung zur Projektarbeit 4<br />

I. Lehrgangsarbeit 4 Zeitstunden<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

8


II. Modul „Gesellschaftsrecht, Investition und Finanzierung“<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

9<br />

96 Unterrichtsstunden<br />

2.1 Rechtsformen öffentlicher Betriebe 24<br />

• Rechtsgrundlagen und Rechtsformen<br />

• Entscheidungskriterien für die Wahl der Rechtsform<br />

• Rechtsformalternativen<br />

• Anwendungsbeispiele aus der Praxis<br />

• Überblick über das Insolvenzrecht<br />

2.2 Unternehmensbesteuerung 32<br />

• Rechtsgrundlagen des Steuerrechts<br />

• Einkommensteuer<br />

• Körperschaftssteuer<br />

• Umsatzsteuer<br />

• Gewerbesteuer<br />

• Steuerbegünstigung bei Gemeinnützigkeit<br />

• Aktuelle steuerrechtliche Entwicklungen<br />

• Übergreifende Fallanwendung (unter Einbeziehung des Wissens aus dem I. Modul)<br />

• Konsultation 4<br />

2.3 Investition und Finanzierung 32<br />

• Grundlagen der Investitionsplanung<br />

• Statische Investitionsrechenverfahren<br />

• Dynamische Investitionsrechenverfahren<br />

• Grundlagen der Finanzierung<br />

• Außenfinanzierung<br />

• Kreditsubstitute<br />

• Innenfinanzierung<br />

• Konsultation 4<br />

II. Lehrgangsarbeit 4 Zeitstunden


III. Modul „Kostenorientierte Steuerung und Budgetierung“<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

10<br />

104 Unterrichtsstunden<br />

3.1 Kosten- und Leistungsrechnung 40<br />

• Aufgaben und Grundbegriffe<br />

• Abgrenzungsrechnung<br />

• Kostenartenrechnung<br />

• Kostenstellenrechnung<br />

• Kostenträgerrechnung<br />

• Kostenrechnungssysteme<br />

• Deckungsbeitragsrechnung<br />

• Konsultation 4<br />

3.2 Controlling 36<br />

• Grundlagen und Ziele des Controllings<br />

• Funktionen des Controllings<br />

• Strategisches Controlling<br />

• Operatives Controlling<br />

• Arten und Aufbau eines Berichtswesens<br />

• Teilbereiche des Controllings<br />

• Organisation des Controllings<br />

• Einführung eines Controlling-Konzeptes<br />

• Konsultation 4<br />

3.3 Budgetierung und Finanzplanung 16<br />

• Rechtsgrundlagen; Ist-Analyse und Zielformulierung<br />

• Budgetierungsformen<br />

• Bildung und Bemessung von Budgets, Teilbudgets und Unterbudgets<br />

• Budgetzuordnung von konsumtiven und investiven Ausgaben<br />

• Budgetierung und dezentrale Ressourcenverantwortung<br />

3.4 Anleitung zur Projektarbeit 4<br />

III. Lehrgangsarbeit 4 Zeitstunden


IV. Modul „Management in der öffentlichen Verwaltung“<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

11<br />

102 Unterrichtsstunden<br />

4.1 Marketing in der öffentlichen Verwaltung und eGovernment 40<br />

• Begriffe und Grundlagen<br />

• Besonderheiten des Absatzes von Verwaltungsleistungen<br />

• Ansätze zur Entwicklung einer strategischen Markenkonzeption für die Verwaltung<br />

• Fallbeispiele aus der Praxis<br />

• Ziele von Internetpräsentationen und Portalkonzepten<br />

• Elektronische Signatur<br />

• Anwendungsbereiche aus der Praxis; ELSTER, eVergabe und Beschaffung, eAdmi-<br />

nistration, Informationssysteme, etc.<br />

4.2 Personalmanagement 28<br />

• Personalverwaltung und Personalmanagement<br />

• Psychologische Grundlagen des Personalmanagements<br />

• Personalführung<br />

• Personalentwicklung<br />

• Kontraktmanagement<br />

4.3 Organisation und Projektmanagement 30<br />

• Begriffe Grundlagen<br />

• Aufbauorganisation<br />

• Ablauforganisation<br />

• Organisationsentwicklung<br />

• Geschäftsprozessoptimierung<br />

• Grundsätze des Projektmanagements<br />

• Projektplanung<br />

• Planungstechniken<br />

• Praxisorientierte Fallbeispiele<br />

4.4 Anleitung zur Projektarbeit 4<br />

IV. Lehrgangsarbeit 4 Zeitstunden


Betriebswirt - Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

_________________________________________________________________________<br />

I. Grundlagenmodul<br />

„Verwaltungsbetriebswirtschaft“<br />

1.1 Elemente der modernen<br />

Verwaltungssteuerung<br />

118 Unterrichtsstunden<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

1.1.1 Führung der Verwaltungsbereiche als Konzern<br />

• Ausgangslage/Steuerungsmängel<br />

• Strategielücke<br />

• Managementlücke<br />

• Legitimitätslücke<br />

• Attraktivitätslücke<br />

• Erzwingbarkeit des Rechts<br />

1.1.2 „Neue Steuerungsmodelle“ und<br />

„New Public Management“<br />

• „Haus des Wandels“ – Modell<br />

• Ziele des NSM - Effizienz und Effektivität durch<br />

Steuerung und Ergebnisverantwortung<br />

• Elemente der NSM<br />

1.1.3 Begriffsdefinitionen und Grundlagenwissen<br />

• Strategische Steuerung<br />

• Zielorientierung<br />

• Kontraktmanagement<br />

• Outputorientierung<br />

• Zentrale Rolle der Produkte<br />

• Produktdefinition und –beschreibung<br />

• Outputorientierung als Verknüpfung von Fach-<br />

und Ressourcenverantwortung<br />

• Produkthaushalt<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• Dezentrale Ressourcenverantwortung<br />

• Neue Rolle der Querschnittsämter<br />

• Budgetierung<br />

• Auswirkungen auf Personal, Vorteile/Risiken<br />

Die Teilnehmer erkennen<br />

die Notwendigkeit einer<br />

veränderten Steuerung der<br />

öffentlichen Verwaltung.<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

das NSM als ganzheitliches<br />

Modell der Verwaltungssteuerung<br />

unter betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten,<br />

mit der Notwendigkeit der<br />

Anpassung auf die konkreten<br />

örtlichen Verhältnisse<br />

und können die einzelnen<br />

Elemente den folgenden<br />

Lehrgangsabschnitten zuordnen.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

12<br />

20 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

• Kosten- und Leistungsrechnung als Voraussetzung<br />

des Controllings<br />

• Controlling und Berichtswesen<br />

• Personalmanagement (Personal als wichtigste<br />

Ressource der Verwaltung)<br />

• Marketing als Bürgerorientierung<br />

• Wettbewerb/interkommunale Vergleiche<br />

• Idealtypischer Steuerungskreislauf des NSM<br />

• eGovernment<br />

1.2 Volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

des Staates<br />

1.2.1 Markt, Preis und Wettbewerb<br />

• Bestimmungsfaktoren der Nachfrage (Bedürfnisse,<br />

Bedarf, Kaufkraft, Nachfrage)<br />

• Bestimmungsfaktoren des Angebots (Produktionsfaktoren,<br />

Kombinationsprozess, Güter, Angebot)<br />

• Ökonomisches Prinzip<br />

• Ziele wirtschaftlichen Handelns (erwerbswirtschaftliches/gemeinwirtschaftliches<br />

Prinzip)<br />

• Preisbildung<br />

1.2.2 Wirtschaftskreislauf und Volkswirtschaftliche<br />

Gesamtrechnung<br />

• Statische und dynamische Betrachtungen des<br />

Wirtschaftskreislaufs<br />

1.2.3 Staatsaufgaben und Instrumente der Wirtschaftspolitik<br />

• Konzept der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik<br />

• Überblick über Sozialpolitik, Strukturpolitik,<br />

Ordnungspolitik und Umweltpolitik<br />

1.2.4 Ziele und Instrumente der Geld- und Finanzpolitik<br />

• Finanz- und Fiskalpolitik (Staatsquote, Bedeutung<br />

des antizyklischen „Verhaltens“)<br />

• Geld- und Kreditpolitik (geldpolitische Strategien,<br />

geldpolitisches Instrumentarium der EZB,<br />

Geldmarkt und Leitzinsen)<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Grundprinzipien wirtschaftlichen<br />

Handelns und den<br />

Ablauf des Wirtschaftsprozesses.<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Ziele und Zielkonflikte der<br />

Wirtschaftspolitik.<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

wichtigsten Ansätze der<br />

Fiskal- und Geldpolitik und<br />

erkennen die Möglichkeiten<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

für ein konjunkturgerechtes<br />

Verhalten.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

13<br />

18 Ustd


1.4 Buchführung im NKF<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

1.4.1 Grundlagen der kaufmännischen Buchführung<br />

und Abgrenzung zum NKF und zur Kameralistik<br />

• Aufgaben und Bereiche des Rechnungswesens<br />

• Aufgaben und Ziele der Finanzbuchhaltung<br />

(FIBU) und Abgrenzung zur Kosten- und Leistungsrechnung<br />

(KLR)<br />

• Rechtsvorschriften; Buchführungspflicht,<br />

Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />

und Bilanzierung (GOB)<br />

• Abgrenzung Kaufmännische Buchführung, Kameralistik,<br />

Neues Kommunales Finanzwesen<br />

(NKF)<br />

1.4.2 Inventur, Inventar, Bilanz<br />

• Inventur (Inventurarten und –<br />

vereinfachungsverfahren)<br />

• Inventar (Gliederung, Erfolgsermittlung durch<br />

Eigenkapitalvergleich)<br />

• Bilanz (Form, Aussagewert)<br />

• Gliederung der Bilanz nach HGB und für Kommunen<br />

nach NKF<br />

• Auflösung der Bilanz in Konten (Aktiv-<br />

/Passivkonten)<br />

• Einfacher und zusammengesetzter Buchungssatz<br />

• Buchen auf Bestandskonten und Kontenabschluss<br />

mit EBK und SBK<br />

1.4.3 Organisation der Buchführung<br />

• Bücher: Grund- und Hauptbuch, Nebenbücher<br />

• Belegorganisation<br />

• Kontenrahmen und Kontenpläne (Prinzip, Aufbau,<br />

Verbindlichkeit)<br />

1.4.4 Buchen auf Bestands- und Erfolgskonten;<br />

Ergebnisrechnung<br />

• Aufwendungen und Erträge als Erfolgskomponenten<br />

• Buchen auf Erfolgskonten<br />

• Abschluss<br />

Die Teilnehmer kennen<br />

Aufgaben und Rechtsgrundlagen<br />

der Finanzbuchhaltung.<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

die Struktur der doppelten<br />

kaufmännischen Buchführung<br />

und können Bestandsbuchungenvornehmen.<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

die Organisation der Buchführung.<br />

Die Teilnehmer können<br />

nach der Regel der Doppik<br />

buchen und verstehen den<br />

betriebswirtschaftlichen<br />

Erfolgsbegriff.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

14<br />

36 Ustd.


1.4.5 Buchen der Umsatzsteuer<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

• Wesen der Umsatzsteuer<br />

• Buchen der Umsatzsteuer bei BgAs im kommunalen<br />

Bereich<br />

• Ermittlung und Buchung der Zahllast<br />

1.4.6 Ermittlung und Buchung der bilanziellen Abschreibung<br />

• Ursachen der Abschreibung<br />

• Abschreibungskreislauf<br />

• Abschreibungsmethoden<br />

• Berechnung und Buchung von Abschreibungen<br />

auf Sachanlagen<br />

1.4.7 Buchungen im Personalbereich<br />

• Buchung der Entgelte, Sozialversicherungsbeiträge,<br />

Steuern<br />

1.4.8 Rückstellungen, Rechnungsabgrenzung, Abschlussbuchungen<br />

• Ursachen und Notwendigkeit des Ausweises<br />

sowie Buchung von<br />

• Rückstellungen<br />

• Aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

• Sonstigen Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

1.4.9 Überblick über das Neue Kommunale Finanzwesen<br />

(NKF)<br />

• Ziele des NKF, Stand der Reformen<br />

• Rechtsgrundlagen<br />

• Überblick über die kommunale Bilanz, Ergebnis-<br />

und Finanzrechnung und ihre Zusammenhänge<br />

• Haushaltsausgleich im NKF<br />

• Überblick über Produkte und den Aufbau des<br />

Haushaltsplans<br />

1.4.10 Konsultation<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

das Umsatzsteuersystem<br />

und können einfache Buchungen<br />

beim Einkauf und<br />

Verkauf vornehmen.<br />

Die Teilnehmer können<br />

direkte Abschreibungen<br />

ermitteln und buchen.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Zahlung von Entgelten ver-<br />

buchen.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

genannten Abschluss-<br />

arbeiten buchen und erkennen<br />

die Notwendigkeit der<br />

periodengerechten Erfolgsermittlung.<br />

Sie können die<br />

Abgrenzungsprobleme anhand<br />

einfacher Beispiele<br />

unterscheiden und die entsprechenden<br />

Buchungen<br />

vornehmen.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

15<br />

4 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

1.5 Jahresabschluss und Auswertung<br />

1.5.1 Rechtsgrundlagen<br />

• Rechtsvorschriften<br />

• Bestandteile und Gliederung des Jahresabschlusses<br />

1.5.2 Bewertung des Vermögens und der<br />

Verbindlichkeiten<br />

• Handelsrechtliche und steuerrechtliche Bewertung<br />

• Bewertungsgrundsätze, Wertmaßstäbe und<br />

Bewertungsprinzipien<br />

• Bewertung des Anlagevermögens und der<br />

Schulden<br />

• Bewertung des kommunalen Vermögens- Besonderheiten<br />

und Stand der Diskussion<br />

1.5.3 Erstellung des Jahresabschlusses<br />

• Bilanz und G+V (HGB)<br />

• Kapitalflussrechnung<br />

• Eigenkapitalentwicklung<br />

• Anhang und Lagebericht<br />

• Unterschiede der Rechnungslegung nach HGB<br />

bzw. IAS<br />

1.5.4 Auswertung des Jahresabschlusses<br />

• Bilanzpolitik<br />

• Bilanzaufbereitung/Bilanzstruktur<br />

• Beurteilung der Bilanz (Kapitalstruktur, Anlagendeckung,<br />

Vermögensstruktur, Liquidität)<br />

• Auswertung der Erfolgsrechnung (Rentabilität<br />

und Kostenstruktur)<br />

• Cash-flow: Berechnung und Aussagekraft<br />

1.5.5 Konsultation<br />

1.6 Anleitung zur Projektarbeit<br />

Die Teilnehmer kennen<br />

Bestandteile des Jahresabschlusses<br />

und die einschlägigenRechtsvorschriften.<br />

Die Teilnehmer können<br />

Vermögen und Schulden<br />

bewerten und kennen die<br />

aktuellen Bewertungsvorschläge<br />

für die Kommunalverwaltung.<br />

Die Teilnehmer können<br />

einen einfachen Jahresabschluss<br />

durchführen und<br />

kennen die wichtigsten Unterschiede<br />

zwischen dem<br />

HGB und dem International<br />

Accounting Standard (IAS).<br />

Die Teilnehmer können<br />

einen Jahresabschluss im<br />

angegebenen Umfang auswerten.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

16<br />

24 Ustd.<br />

4 Ustd.<br />

4 Ustd.


II. Modul<br />

„Gesellschaftsrecht, Investition und Finanzierung“<br />

96 Unterrichtsstunden<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

2.1 Rechtsformen öffentlicher Betriebe<br />

2.1.1 Rechtsgrundlagen und Rechtsformen<br />

• Überblick über das Handelsrecht, Kaufmannseigenschaften<br />

• Rechtsgrundlagen für die wirtschaftliche Betätigung<br />

der Gemeinden<br />

2.1.2 Entscheidungskriterien für die Wahl der<br />

Rechtsform<br />

• Gründung, Rechtsfähigkeit<br />

• Organe, Leitung, Steuerungsmöglichkeit durch<br />

den Träger<br />

• Haftung<br />

• Kapitalbeschaffung<br />

• Rechnungslegung, Prüfung, Publizität<br />

• Ergebnisverwendung, Gewinn- und Verlustbeteiligung<br />

• Besteuerung<br />

• Rechtsaufsicht<br />

2.1.3 Rechtsformalternativen<br />

• Darstellung aller öffentlichen und privaten<br />

Rechtsformen<br />

- KG<br />

- GmbH<br />

- GmbH & Co KG<br />

- AG<br />

- Regiebetrieb<br />

- Eigenbetrieb<br />

- Kommunalunternehmen<br />

- Betreiber- und Kooperationsmodelle<br />

2.1.4 Anwendungsbeispiele aus der Praxis<br />

- Schwimmbad<br />

- Wasserversorgung; Abwasserbeseitigung<br />

- Bauhof<br />

- Krankenhaus<br />

2.1.5 Überblick über das Insolvenzrecht<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

wichtigsten Rechtsvorschriften<br />

für die wirtschaftliche<br />

Betätigung der<br />

öffentlichen Hand.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Gründe für die Wahl der<br />

Rechtsform interpretieren.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

für den öffentlichen Bereich<br />

maßgeblichen Rechtsformen<br />

beschreiben.<br />

Die Teilnehmer können das<br />

erlernte Wissen für die<br />

Auswahl der geeigneten<br />

Rechtsform anwenden.<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Grundzüge des Insolvenzrechts,<br />

auch aus der Sicht<br />

des Gläubigers.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

17<br />

24 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

2.2 Unternehmensbesteuerung<br />

2.2.1 Rechtsgrundlagen des Steuerrechts<br />

• Grundgesetz, Steuergesetze, Rechtsverordnungen<br />

• Verwaltungsvorschriften, Richtlinien, Schreiben,<br />

Erlasse<br />

• OFD-Verfügungen, Urteile<br />

• Aufkommen und Steuerhoheit<br />

• Überblick über das steuerliche Verfahrensrecht<br />

2.2.2 Einkommensteuer<br />

• Steuerpflicht, Einkunftsarten<br />

• Steuerliche Gewinnermittlung<br />

• Vermögensvergleich (Bilanz, G+V)<br />

• Einnahmen-/Ausgabenüberschussrechnung<br />

• Veranlagung zur Einkommensteuer<br />

2.2.3 Körperschaftssteuer<br />

• Steuerpflicht<br />

• Steuerpflicht von Betrieben gewerblicher Art<br />

(BgA)<br />

• Einkommensermittlung, verdeckte Gewinnausschüttung<br />

• Tarif und Steuerberechnung<br />

2.2.4 Umsatzsteuer<br />

• Der Unternehmer im UstG<br />

• Steuerbare Umsätze, Umsatzsteuer im Binnenmarkt<br />

• Steuerbefreiung, Option<br />

• Bemessungsgrundlage, Steuersatz, Vorsteuerabzug<br />

• Entstehung und Abführung der Steuer<br />

2.2.5 Gewerbesteuer<br />

• Steuerpflicht<br />

• Besteuerung nach dem Gewerbeertrag<br />

• Festsetzung und Erhebung<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

wesentlichen Grundlagen<br />

des Steuerrechts.<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

die Grundlagen des Einkommensteuerrechts.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Vorschriften des Körperschaftssteuerrechts<br />

in einfachen<br />

Fällen auf öffentliche<br />

Unternehmen anwenden.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Bestimmungen des Umsatzsteuerrechts<br />

in Grundfällen<br />

anwenden.<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Grundlagen des Gewerbesteuerrechts.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

18<br />

32 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

2.2.6 Steuerbegünstigung bei Gemeinnützigkeit<br />

• Steuerbegünstigte Zwecke nach der Abgabenordnung<br />

• Voraussetzungen<br />

• Die Entgegennahme von Spenden<br />

• Auswirkung bei den einzelnen Steuerarten<br />

2.2.7 Aktuelle steuerrechtliche Entwicklungen<br />

2.2.8 Übergreifende Fallanwendungen<br />

(Unter Berücksichtigung der Stoffabschnitte<br />

Kaufmännische Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Rechtsformen und der typischen Problembehandlungen<br />

des öffentlichen Bereiches)<br />

z. B. Vergleich der Rechtsformen unter steuerlichen<br />

Aspekten, steuerliche Gewinnermittlung bei<br />

kameralem Rechnungswesen<br />

2.2.9 Konsultation<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

die steuerlichen Wirkungen<br />

der Gemeinnützigkeit.<br />

Die Teilnehmer kennen den<br />

Stand aktueller Entwicklung.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Kenntnisse der verschiedenen<br />

Steuerarten und<br />

das bisher erworbene Wissen<br />

an Fällen des öffentlichen<br />

Bereiches mit mittlerem<br />

Schwierigkeitsgrad<br />

anwenden.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

19<br />

4 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

2.3 Investition und Finanzierung<br />

2.3.1 Grundlagen der Investitionsplanung<br />

• Begriffe<br />

• Planungsablauf<br />

2.3.2 Statische Investitionsrechenverfahren<br />

• Kostenvergleichsrechnung<br />

- Auswahlproblem<br />

- die kritische Menge<br />

- Ersatzproblem<br />

2.3.3 Dynamische Investitionsrechenverfahren<br />

• Kapitalwertmethode<br />

• Einzelinvestition<br />

• Auswahlproblem<br />

• Interner Zinsfuß<br />

2.3.4 Die Nutzwertanalyse<br />

• Grundsätze der Nutzwertanalyse<br />

• Bewertungsmaßstäbe<br />

• Gewichtung der Kriterien<br />

2.3.5 Grundlagen der Finanzierung<br />

• Finanzwirtschaftliche Funktionen<br />

• Finanzwirtschaftliche Führung<br />

• Zahlungsverkehr<br />

2.3.6 Außenfinanzierung<br />

• Lieferantenkredit<br />

• Formen der Kassenkredite<br />

• Avalkredit<br />

• Realkredit<br />

- Formen der Realkredite<br />

- Besonderheiten<br />

- Kredit- und Zinsmanagement<br />

• Festverzinsliche Wertpapiere<br />

• Eigenkapitalfinanzierung<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Phasen der Investitionsplanung.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Kostenvergleichsrechnung<br />

für Investitionsentscheidungen<br />

anwenden.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Kapitalwertmethode einsetzen<br />

und kennen die Bedeutung<br />

des internen Zinsfusses.<br />

Die Teilnehmer kennen den<br />

Anwendungsbereich der<br />

Nutzwertanalyse und können<br />

eine solche mit Ergebnissen<br />

der Investitionsrechenverfahren<br />

kombinieren.<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Aufgaben und Funktionsweise<br />

der betrieblichen Finanzwirtschaft.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Möglichkeiten der Außenfinanzierung<br />

beurteilen.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

20<br />

32 Ustd.


2.3.7 Kreditsubstitute<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

• Leasing<br />

- Grundlagen<br />

- De Leasing-Vertrag<br />

- Kommunalleasing<br />

- Betriebswirtschaftliche Aspekte<br />

• Contracting<br />

• Doppel-Miet-Modelle<br />

• Factoring<br />

2.3.8 Innenfinanzierung<br />

• Finanzierung aus zurückbehalten Gewinnen<br />

• Finanzierung aus Abschreibungsgewinnen<br />

• Finanzierung aus Rückstellungsgewinnen<br />

• Vermögensumschichtungen<br />

• Rationalisierung<br />

2.3.9 Konsultation<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

wichtigsten Sonderformen<br />

der Finanzierung.<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Möglichkeiten der Innenfinanzierung.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

21<br />

4 Ustd.


III. Modul<br />

„Kostenorientierte Steuerung und Budgetierung“<br />

104 Unterrichtsstunden<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

3.1 Kosten- und Leistungsrechnung<br />

3.1.1 Aufgaben und Grundbegriffe<br />

• KLR in der öffentlichen Verwaltung<br />

• Wirtschaftlichkeitskontrolle/Transparenz und<br />

Kalkulation als Ziel der KLR<br />

• Abgrenzung der Finanzbuchhaltung (Doppik)<br />

zur Kosten- und Leistungsrechnung<br />

• Abgrenzung der Begriffe: Einzahlungen – Auszahlungen,<br />

Einnahmen – Ausgaben, Aufwand –<br />

Kosten, Ertrag – Leistung<br />

• Überblick über Produkte, Produktplan, Produktbeschreibung<br />

in öffentlichen Verwaltungen<br />

• Kosten- und Leistungsrechnung auf der Grundlage<br />

von Ist-/Normal- oder Plankosten<br />

3.1.2 Abgrenzungsrechnung<br />

• Abgrenzung neutraler Erfolgskomponenten (Betriebs-<br />

und neutrales Ergebnis)<br />

• Grundkosten versus Kalkulatorische Kosten als<br />

Anders- und Zusatzkosten<br />

• Unterscheidung von Einzel-/Gemeinkosten, variablen<br />

und fixen Kosten, Gesamt-/Stück- und<br />

Grenzkosten<br />

3.1.3 Kostenartenrechnung<br />

• 3-stufiger Aufbau der Kosten- und Leistungsrechnung<br />

• Aufgaben der Kostenartenrechnung<br />

• Ermittlung von Personal- und Materialkosten<br />

(Menge, Wert)<br />

• Notwendigkeit und Berechnung von kalkulatorischen<br />

Abschreibungen (WbzW anhand von<br />

Preissteigerungsraten und Indices) und Zinsen<br />

(Durchschnittswert-, Restwertmethode)<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

die Zielsetzung und das<br />

Begriffgerüst der Kosten-<br />

und Leistungsrechnung.<br />

Die Teilnehmer können<br />

erforderliche Abgrenzungen<br />

und kostenrechnerische<br />

Korrekturen vornehmen.<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

die 3-stufige Arbeitsweise<br />

der KLR und können Kosten<br />

zuordnen.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

22<br />

40 Ustd.


3.1.4 Kostenstellenrechnung<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

• Aufgaben der Kostenstellenrechnung<br />

• Kriterien/Systematik der Kostenstellenbildung –<br />

• Zusammenhänge zu Produkt- und Kostenstellenplänen<br />

• Aufbau und Informationswert des BAB als „Kostenverteilungsblatt“<br />

• Überblick über innerbetriebliche Leistungsverrechnung<br />

• Kostenverteilungen mittels Anbau- und Stufenleiterverfahren<br />

• Ermittlung von Zuschlagssätzen<br />

3.1.5 Kostenträgerrechnung<br />

• Aufgaben der Kostenträgerrechnung<br />

• Kostenträgerstückrechnung als Divisions- oder<br />

Zuschlagskalkulation (ein-/mehrstufig, mit Äquivalenzziffern)<br />

3.1.6 Kostenrechnungssysteme<br />

Überblicke über Ziele, Vor- und Nachteile und Anwendungsmöglichkeiten<br />

der<br />

• Vollkostenrechnung<br />

• Teilkostenrechnung (s. 3.1.7)<br />

• Plankostenrechnung<br />

• Prozesskostenrechnung<br />

3.1.7 Deckungsbeitragsrechnung<br />

• Ermittlung des Deckungsbeitrags (DB)<br />

• Bedeutung und Grenzen der DB-Rechnung<br />

• Bedeutung des „Break Even Point“<br />

• Teilkostenrechnung in kurz- und langfristiger<br />

Betrachtung<br />

• Eigenfertigung, Fremdbezug<br />

• Zusatzaufträge<br />

• optimales Produktionsprogramm<br />

3.1.8 Konsultation<br />

Die Teilnehmer können eine<br />

Betriebsabrechnung mit<br />

Anbau- und Stufenleiterverfahren<br />

auf Ist-Kosten-Basis<br />

erstellen.<br />

Die Teilnehmer können eine<br />

Divisions- und Zuschlagskalkulation<br />

durchführen.<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

Zielsetzung und Vorgehensweise<br />

verschiedener Kostenrechnungssysteme<br />

und<br />

ihre Bedeutung für die öffentliche<br />

Verwaltung.<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

die Bedeutung des Deckungsbeitrags<br />

als Kriterium<br />

für Verwaltungsentscheidungen<br />

und können<br />

dies in Fällen einfachen<br />

Schwierigkeitsgrades umsetzen.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

23<br />

4 Ustd.


3.2 Controlling<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

3.2.1 Grundlagen und Ziele des Controllings<br />

• Ursprünge und Entwicklung des Controllings<br />

• Controllingziele<br />

• Begriffsdefinition (Führungsunterstützungssystem<br />

für eine effiziente und effektive Zielerreichung)<br />

• Notwendigkeit in der Kommunalverwaltung,<br />

Größenabhängigkeit<br />

• Abgrenzung Verwaltungscontrolling, Controlling<br />

im Unternehmen (Informations- und Managementorientierung)<br />

• Stellung im NSM<br />

• Zukunftsorientierung, Abgrenzung zur Rechnungsprüfung<br />

3.2.2 Funktionen des Controllings<br />

• Unterstützung bei der Zielbildung und Planung<br />

• Steuerung (Information, Kontrolle, Abweichungsanalysen,<br />

Gegenmaßnahmen), Steuerungskreislauf<br />

• Koordination<br />

3.2.3 Strategisches Controlling<br />

Produktkonzeption und Effektivität stehen im Vordergrund:<br />

• Leitbild, Bürgerbefragung<br />

• Zielbildung am Beispiel der Balanced-<br />

Scorecard<br />

• Zieldefinition<br />

• Operationalisierung von strategischen Zielen<br />

• Differenzierung Output, Outcome<br />

• Messung der Zielerreichung<br />

weitere Elemente von Planungssystemen<br />

• Problemanalyse, Aufgabenkritik<br />

• Alternativensuche<br />

• Prognose<br />

• Frühwarnfunktion<br />

Fallbeispiel:<br />

Erarbeitung strategischer Ziele einer Kommunalverwaltung<br />

und Entwicklung von Messbarkeitsgrößen<br />

Die Teilnehmer können das<br />

Controlling und seine Ziele<br />

beschreiben und in das<br />

System des NSM einordnen.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

verschiedenen Controlling –<br />

Funktionen abgrenzen.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Aufgaben des strategischen<br />

Controllings darstellen.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

24<br />

36 Ustd.


3.2.4 Operatives Controlling<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

Effiziente Produkterstellung im Vordergrund:<br />

• Ableitung der operativen Ziele aus den strategischen<br />

Zielen<br />

• Controllinginstrumente:<br />

- Budgets, Produkthaushalt<br />

- KLR<br />

- Kontrolle/Abweichungsanalyse<br />

- Kennzahlen<br />

- Berichtswesen<br />

3.2.5 Arten und Aufbau eines Berichtswesens<br />

• Arten von Berichten<br />

• Funktionen und Inhalte der Berichte<br />

• Berichtersteller und –empfänger<br />

• Darstellungsform<br />

• Grundlagen der Statistik<br />

• Maßzahlen (Mittelwerte und Streuungsmaße)<br />

• Messzahlen (Verhältniszahlen, Indexzahlen und<br />

Zeitreihen)<br />

Fallbeispiele:<br />

z.B. Quartalsbericht einer Bücherei<br />

Jahresbericht eines Kindergartens<br />

3.2.6 Teilbereiche des Controllings<br />

• Beteiligungscontrolling<br />

• Investitionscontrolling<br />

• Finanzcontrolling<br />

• Personalcontrolling<br />

3.2.7 Organisation des Controllings<br />

• Hierarchische Einbindung des Controllings<br />

• Zentrales/dezentrales Controlling<br />

• Anforderungen an das Controlling<br />

3.2.8 Einführung eines Controlling - Konzeptes<br />

• Erforderliche Rahmenbedingungen<br />

• Verschiedene Einstiegsmodelle<br />

• Ablauf eines Einführungsprojektes<br />

• Qualifizierung, Kosten, EDV<br />

3.2.9 Konsultation<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Aufgaben des operativen<br />

Controllings abgrenzen und<br />

die Instrumente darstellen.<br />

Die Teilnehmer verstehen<br />

die zentrale Bedeutung des<br />

Berichtswesens und können<br />

Berichte erstellen.<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

genannten Teilbereiche.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Einbindung des Controllings<br />

in eine Verwaltung darstellen.<br />

Die Teilnehmer erkennen<br />

die Einzelprobleme und<br />

Rahmenbedingungen bei<br />

der Einführung des Controllings.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

25<br />

4 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

3.3 Budgetierung und Finanzplanung<br />

3.3.1 Rechtsgrundlagen; Ist-Analyse und Zielformulierung<br />

• Haushaltsplan als Hauptkontrakt<br />

• Umsetzung des Hauptkontraktes über Zielvereinbarungen/<br />

Mitarbeitergespräche<br />

• Budgetierung als zentrales Steuerungs- verfahren<br />

der NSM<br />

• Wechselwirkung Organisation - Budgetierung<br />

• Haushaltsrechtliche Situation<br />

3.3.2 Budgetierungsformen<br />

• Haushaltsaufstellungsverfahren (Down-up)<br />

• Budgetarten, beschränkte Ausgabebudgets<br />

• Budgetvollzug<br />

• Von der inputorientierten Budgetierung zum<br />

Produkthaushalt<br />

3.3.3 Bildung und Bemessung von Budgets<br />

• Budgetbemessung<br />

• Umfang der Budgetierung<br />

• Teilbudgets und Unterbudgets<br />

3.3.4 Budgetzuordnung von konsumtiven und investiven<br />

Ausgaben<br />

• Budgetierung der Verwaltungsbetriebsmittel<br />

• Deckungsfähigkeit und Übertragbarkeit<br />

• Verpflichtungsermächtigungen<br />

3.3.5 Budgetierung und dezentrale Ressourcenverantwortung<br />

• Mängel des kameralen Haushalts- und Rechnungswesens<br />

• Grundzüge eines neuen kommunalen Rechnungswesens<br />

auf doppischer Basis<br />

• Ressourcenverbrauchskonzept<br />

• Drei-Komponenten-System<br />

• Struktur eines neuen kommunalen Haushaltswesens<br />

• Aktueller Stand der Reformen<br />

• Aktueller Umsetzungsstand in den verschiedenen<br />

Projekten<br />

3.4 Anleitung zur Projektarbeit<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Schwächen des kameralen<br />

Systems und verstehen die<br />

Struktur des Ressourcenverbrauchskonzeptes.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

26<br />

16 Ustd.<br />

4 Ustd.


IV. Modul<br />

„Management in der öffentlichen Verwaltung“<br />

102 Unterrichtsstunden<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

4.1 Marketing in der öffentlichen<br />

Verwaltung und eGovernment<br />

4.1.1 Begriffe und Grundlagen<br />

• Definition „Marketing“, insbesondere aus der<br />

Sicht der öffentlichen Verwaltung<br />

• Anwendungsbereiche : z.B. Absatz-, Beschaffungs-,<br />

Personal-, Finanzierungsmarketing<br />

• Marketingpolitische Ziele aus der Sicht der öffentlichen<br />

Verwaltung<br />

• Absatzpolitisches Instrumentarium: Produktpolitik,<br />

Preispolitik, Kommunikationspolitik, Distributionspolitik<br />

4.1.2 Besonderheiten des Absatzes von<br />

Verwaltungsleistungen<br />

• Besonderheiten des „Marktes“ für Verwaltungen,<br />

Gebühren und Preise, politische Prämissen<br />

• Relative Knappheit öffentlicher Güter, Servicebereitschaft<br />

in öffentlichen Verwaltungen<br />

• Angebots-/Absatzverpflichtung und Abnahmeverpflichtung<br />

(z.B. Anschluss- und Benutzungszwang)<br />

• Angebotsmonopol und rechtsstaatliche Handlungs-/Kontrollprinzipien<br />

4.1.3 Ansätze zur Entwicklung einer strategischen<br />

Markenkonzeption für die Verwaltung<br />

• Instrumente der Marktforschung zur Ermittlung<br />

der Kundenbedürfnisse (insbesondere Kundenbefragung,<br />

einschl. Aufbau eines Fragebogens)<br />

• Erarbeitung einer Zielhierarchie aus den Ergebnissen<br />

der Marktforschung und/oder aus<br />

dem Leitbild<br />

• System der Marketingstrategien<br />

• Absatzpolitisches Instrumentarium:<br />

Die Teilnehmer können<br />

Inhalt und Gestaltungs-<br />

möglichkeiten der Marketingfunktion<br />

in privaten und<br />

öffentlichen Betrieben und in<br />

öffentlichen Verwaltungen<br />

beurteilen.<br />

Die Teilnehmer können zu<br />

allgemeinen und besonderen<br />

Merkmalen des Absatzes<br />

von Verwaltungsleistungen<br />

Stellung nehmen.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Elemente des nicht gewinnorientierten<br />

Marketing für<br />

Strategien und den Einsatz<br />

von Marketing – Instrumenten<br />

in der öffentlichen Verwaltung<br />

und in öffentlichen<br />

Betrieben anwenden.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

27<br />

40 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

• Distribution: schnelle und direkte Versorgung<br />

der Bürger (Bürgernähe), Aspekte der bürgerfreundlichen<br />

Verwaltung<br />

• Preispolitik: Rationale Gebührenpolitik/Gebührentransparenz,<br />

Nulltarifleistungen,<br />

Lenkungseffekt von Preisen/Gebühren<br />

• Produktpolitik: Aspekte der Produktbildung in<br />

Verwaltungen, Qualitätsmanagement<br />

• Kommunikation: Produktwerbung, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Erscheinungsbild und Verhalten der<br />

Verwaltung auf der Basis einer „Corporate-<br />

Indentity-Strategie“<br />

Fallbeispiele:<br />

Kommunalverwaltung<br />

Öffentliche Betriebe, z.B. Bücherei, Freibad, Museum<br />

4.1.4 Ziele von Internetpräsentationen und Portalkonzepten<br />

4.1.5 Elektronische Signatur<br />

Fallbeispiele:<br />

ELSTER<br />

eVergabe und Beschaffung<br />

eAdministration<br />

Informationssysteme, ect.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

28


4.2 Personalmanagement<br />

Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

4.2.1 Personalverwaltung und Personalmanagement<br />

Von der Personalverwaltung zum Personalmanagement<br />

Definition und Elemente<br />

• Ursachen für diesen Paradigmenwechsel<br />

• Neues Steuerungsmodell<br />

• Wertewandel<br />

• Schlüsselqualifikationen<br />

4.2.2 Psychologische Grundlagen des Personalmanagements<br />

• Mitarbeitermotivation und ihre Grenzen<br />

• Bedürfnistheorie (Maslow)<br />

• Zwei-Faktoren-Theorie (Herzberg)<br />

• Monetäre und nicht monetäre Leistungsanreize<br />

• Menschenbilder<br />

4.2.3 Personalführung<br />

• Kooperativer versus autoritärer Führungsstil<br />

• Führungstechniken: Zielvereinbarung und Delegation<br />

(mit Führungskreislauf von Kontrolle,<br />

Beurteilung, Anerkennung und Kritik)<br />

• Führungsinstrumente, Führungsgrundsätze<br />

• Führungskraft und die Aufgabe der Motivation<br />

• Führungs-Controlling: Vorgesetztenbeurteilung<br />

4.2.4 Personalentwicklung<br />

• Begriffe und Ziele<br />

• Einzelne Bausteine im PE-Konzept<br />

• Anforderungsprofil<br />

• Methoden der Fortbildung<br />

• Bildungsbedarfsermittlung (z. B. Mitarbeiter-<br />

Jahresgespräch)<br />

• Evaluation<br />

• Verfahren der Personalauswahl<br />

• Einarbeitung<br />

• Arbeitszeitflexibilisierung und Telearbeit<br />

• Reorganisation von Prozessen (integrierte Personal-<br />

und Organisationsentwicklung)<br />

4.2.5 Kontraktmanagement<br />

Die Teilnehmer kennen<br />

Gründe und Inhalt der veränderten<br />

Ausrichtung von<br />

Personalarbeit in der öffentlichen<br />

Verwaltung.<br />

Die Teilnehmer kennen<br />

Motivationstheorien als Analyseinstrumente,<br />

die Antwort<br />

auf die Fragen geben, ob<br />

und wie Einstellung, Verhalten<br />

und Leistungen der Mitarbeiter<br />

beeinflusst werden<br />

können.<br />

Die Teilnehmer kennen<br />

Grundzüge von kooperativem<br />

und autoritärem Führungsstil,Führungstechniken<br />

und dem Instrument der<br />

Führungsgrundsätze. Die<br />

Teilnehmer kennen den<br />

Rahmen der Verantwortlichkeit<br />

der Führungskraft für<br />

die Motivation der Mitarbeiter.<br />

Die Teilnehmer kennen<br />

Begriffe, Ziele, einzelne<br />

Bausteine und Umsetzungskriterien.<br />

Sie können<br />

die einzelnen Bausteine der<br />

Personalentwicklung anwenden.<br />

Die Teilnehmer können die<br />

Funktionsweise des Kontraktmanagementsdarstellen<br />

und verstehen die Bedeutung<br />

eines budgetierten<br />

Produkthaushalts.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

29<br />

28 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

4.3 Organisation und Projektmanagement<br />

4.3.1 Aufbauorganisation<br />

• Begriffsdefinition „Organisation“<br />

• Aufgaben der Organisation – insbesondere aus<br />

der Sicht der öffentlichen Verwaltung<br />

• Arbeitssystem<br />

• Kommunikationssystem<br />

• Aufbauanalyse<br />

• Aufbausynthese<br />

• Stellenbildung<br />

• Kompetenz - Verantwortung<br />

• Instanzen - Abteilungsbildung<br />

• Dezentralisierung - Zentralisierung<br />

• Techniken zur Darstellung der Aufbauorganisation<br />

• Traditionelle Organisationsmodelle:<br />

- Funktionalorganisation<br />

- Spartenorganisation<br />

- Matrixorganisation<br />

• Moderne Organisationskonzepte:<br />

- Profit Center<br />

- Cost Center<br />

- Responsibility Center<br />

• Teamorganisation (teilautonome Teams, System<br />

des überlappenden Teams)<br />

• Auswirkungen des Neuen Steuerungsmodells<br />

auf die Aufbauorganisation, neue Rolle der<br />

Querschnittsämter<br />

Fallbeispiele:<br />

Neuorganisation von Verwaltungen, z.B. Überarbeitung<br />

Geschäftsordnung oder Geschäftsverteilungsplan<br />

4.3.2 Ablauforganisation<br />

• Elemente und Methoden der Systemanalyse<br />

• Arbeitsablauf- und Arbeitsinhaltsgestaltung<br />

• Techniken zur Darstellung der Ablauforganisation<br />

4.3.3 Organisationsentwicklung<br />

• Ziele der Organisationsentwicklung (lernende<br />

Organisation)<br />

• Abgrenzung zur klassischen Organisationsberatung<br />

• Grundlagen der Organisationsentwicklung<br />

• Gegenstand der Untersuchung<br />

• Organisation und ihre Umwelt<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Aufgaben der Organisation in<br />

der öffentlichen Verwaltung<br />

und die maßgeblichen Einflussgrößen.<br />

Die Teilnehmer sind mit den<br />

Schritten zur Gestaltung der<br />

Aufbauorganisation vertraut.<br />

Die Teilnehmer verstehen die<br />

Unterschiede traditioneller und<br />

moderner Leitungssysteme<br />

und kennen die Möglichkeiten<br />

einer Zusammenführung von<br />

Fach- und Ressourcenverantwortung.<br />

Die Teilnehmer verstehen die<br />

Erfassung und Darstellung der<br />

Ablauforganisation.<br />

Die Teilnehmer begreifen die<br />

Organisationsentwicklung als<br />

Instrument zur Umsetzung der<br />

Elemente des Neuen Steuerungsmodells.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

30<br />

30 Ustd.


Lerninhalt Lernziel Zeitrichtwert<br />

• Stellung des Mitarbeiters in der Organisation<br />

• • Inhalte und Methoden praktischer<br />

• Organisationsentwicklung<br />

• Phasenmodell der Organisationsentwicklung<br />

• Problem des Einstieges<br />

Fallbeispiele:<br />

z. B. Reformprozess in einer Kommunalverwaltung,<br />

Einführung der Budgetierung, Einführung KLR<br />

4.3.4 Geschäftsprozessoptimierung<br />

4.3.5 Grundsätze des Projektmanagements<br />

• Begriffsdefinition „Projekt“<br />

• Beispiele – insbesondere für Projekte der öffentlichen<br />

Verwaltung<br />

• Grundsätze der Projektorganisation<br />

• Projektleitung und Projektbüro<br />

• Projektorganisation (Linien- bzw. Staborganisation)<br />

• Projektkoordination<br />

• Matrix - Projektorganisation<br />

• Reine Projektorganisation<br />

• Dezentralisierung/Zentralisierung<br />

• Projektplanung:<br />

- Projektstrukturplanung (vollständige<br />

Aktivitätenliste)<br />

- Projektablaufplanung<br />

- Reihenfolgebedingungen<br />

- Zeit- und Kostenschätzungen<br />

- Ressourcen/Sachmittel<br />

- Risikoplanung<br />

- Grundregeln für ein erfolgreiches Projekt-<br />

management<br />

- Informations- und Dokumentationsmanage-<br />

ment im Projekt<br />

4.3.6 Planungstechniken<br />

• Flussdiagramm<br />

• Methodische Hilfsmittel des Projektmanagements:<br />

- Netzplantechnik<br />

- Gantt - Diagramm (Balkendiagramm)<br />

- EDV-gestütztes Projektmanagement<br />

Fallbeispiele:<br />

z. B. Einführung eines neuen EDV-Systems,<br />

Erschließung eines Baugebietes,<br />

Bau eines Kindergartens<br />

4.4 Anleitung zur Projektarbeit<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

vielfältigen Ansatzmöglichkeiten<br />

für Projektmanagement in<br />

der öffentlichen Verwaltung,<br />

überblicken die Grundsätze<br />

der Projektorganisation und<br />

können Projekte strukturieren.<br />

Die Teilnehmer kennen die<br />

Aufgaben des Projektmanagements,<br />

sind mit den Grundregeln<br />

vertraut und verstehen<br />

die verschiedenen Hilfsmittel.<br />

Die Teilnehmer können ihre<br />

Kenntnisse des Projektmanagements<br />

computergestützt an<br />

Projekten der öffentlichen<br />

Verwaltung anwenden.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

31<br />

4 Ustd.


Prüfungsordnung des Thüringer Landesverwaltungsamtes<br />

für Fortbildungsprüfungen<br />

Auf Grund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses<br />

vom 14. Dezember 2011<br />

erlässt die zuständige Stelle mit Genehmigung<br />

des Thüringer Innenministeriums gemäß §§ 47<br />

Abs. 1 und 54 des Berufsbildungsgesetzes<br />

(BBiG) vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931) in<br />

der derzeit geltenden Fassung in Verbindung<br />

mit § 4 der Thüringer Verordnung über die Zuständigkeiten<br />

auf dem Gebiet der Berufsbildung<br />

vom 28. März 2006 (GVBl. S. 230) nachstehende<br />

Prüfungsordnung:<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

§ 1 Inhalt und Ziel der Fortbildungsprüfung<br />

§ 2 Errichtung, Zusammensetzung und<br />

Berufung der Prüfungsausschüsse<br />

§ 3 Ausschluss und Befangenheit<br />

§ 4 Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung<br />

§ 5 Geschäftsführung<br />

§ 6 Verschwiegenheit<br />

§ 7 Prüfungstermine<br />

§ 8 Zulassung zur Fortbildungsprüfung<br />

§ 9 Anmeldung zur Prüfung<br />

§ 10 Entscheidung über die Zulassung<br />

§ 11 Regelungen für behinderte Menschen<br />

§ 12 Prüfungsgegenstand<br />

§ 13 Prüfungsaufgaben<br />

§ 14 Aufsicht, Kennziffer<br />

§ 15 Ausweispflicht und Belehrung<br />

§ 16 Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße<br />

§ 17 Hilfsmittel<br />

§ 18 Bewertung<br />

§ 19 Bewertung der schriftlichen Prüfungsarbeiten<br />

§ 20 Fachpraktische Prüfung<br />

§ 21 Feststellung des Prüfungsergebnisses,<br />

Niederschrift<br />

§ 22 Prüfungszeugnis<br />

§ 23 Nicht bestandene Prüfung<br />

§ 24 Wiederholungsprüfung<br />

§ 25 Rücktritt, Nichtteilnahme<br />

§ 26 Nichtöffentlichkeit<br />

§ 27 Einsicht in die Prüfungsakten<br />

§ 28 Gleichstellungsbestimmung<br />

§ 29 Übergangsbestimmung<br />

§ 30 Inkrafttreten, Außerkrafttreten<br />

§ 1<br />

Inhalt und Ziel der Fortbildungsprüfung<br />

(1) Zum Nachweis von Kenntnissen, Fertigkeiten<br />

und Erfahrungen, die durch berufliche Fortbildung<br />

erworben worden sind, können Prüfungen<br />

(Fortbildungsprüfungen) durchgeführt werden.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

32<br />

(2) Die berufliche Fortbildung soll es ermöglichen,<br />

die berufliche Handlungsfähigkeit zu erhalten<br />

und anzupassen oder zu erweitern und<br />

beruflich aufzusteigen.<br />

§ 2<br />

Errichtung, Zusammensetzung und<br />

Berufung der Prüfungsausschüsse<br />

(1) Für die Abnahme von Fortbildungsprüfungen<br />

errichtet die zuständige Stelle Prüfungsausschüsse.<br />

(2) Die Prüfungsausschüsse bestehen aus mindestens<br />

1. einem Beauftragten der Arbeitgeber,<br />

2. einem Beauftragten der Arbeitnehmer,<br />

3. einem Dozenten der Einrichtung, die<br />

den Fortbildungslehrgang durchführt.<br />

Die Mitglieder haben Stellvertreter.<br />

(3) Die Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder<br />

müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig<br />

und für die Mitwirkung im Prüfungswesen geeignet<br />

sein (§ 40 Abs. 1 BBiG). Sie werden auf<br />

die Dauer von vier Jahren berufen. Bei Ausscheiden<br />

eines Mitgliedes während der Amtszeit<br />

des Prüfungsausschusses kann die Berufung<br />

eines neuen Mitgliedes auf die verbleibende<br />

Amtszeit begrenzt werden. Die Mitglieder<br />

üben nach Ablauf ihrer Amtszeit ihre Tätigkeit<br />

im Prüfungsausschuss aus, bis ein neuer Prüfungsausschuss<br />

gebildet ist. Wiederberufungen<br />

sind zulässig.<br />

(4) Das Berufungsverfahren richtet sich nach §<br />

40 Abs. 3 und 5 BBiG.<br />

(5) Die Tätigkeit im Prüfungsausschuss ist ehrenamtlich.<br />

Für bare Auslagen und für Zeitversäumnis<br />

ist, soweit eine Entschädigung nicht<br />

von anderer Seite gewährt wird, eine angemessene<br />

Entschädigung zu zahlen, deren Höhe<br />

von der zuständigen Stelle mit Genehmigung<br />

der obersten Landesbehörde festgesetzt wird (§<br />

40 Abs. 4 BBiG).<br />

§ 3<br />

Ausschluss und Befangenheit<br />

(1) Bei der Zulassung zur Prüfung und bei der<br />

Prüfung selbst dürfen Prüfungsausschussmitglieder<br />

nicht mitwirken, die nach § 20 des Thüringer<br />

Verwaltungsverfahrensgesetzes ausgeschlossen<br />

oder nach § 21 dieses Gesetzes<br />

befangen sind.


(2) Prüfungsausschussmitglieder, die sich befangen<br />

fühlen, und zur Prüfung anstehende<br />

Personen oder Prüfungsteilnehmer, die die<br />

Besorgnis der Befangenheit geltend machen<br />

wollen, haben dies unverzüglich der zuständigen<br />

Stelle mitzuteilen, während der Prüfung<br />

dem Prüfungsausschuss.<br />

(3) Die Entscheidung über den Ausschluss von<br />

der Mitwirkung trifft die zuständige Stelle, während<br />

der Prüfung der Prüfungsausschuss.<br />

§ 4<br />

Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung<br />

(1) Der Prüfungsausschuss wählt aus seiner<br />

Mitte einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter.<br />

Der Vorsitzende und dessen Stellvertreter<br />

sollen nicht derselben Mitgliedergruppe angehören.<br />

(2) Der Prüfungsausschuss ist beschlussfähig,<br />

wenn zwei Drittel der Mitglieder mitwirken. Bei<br />

Ausschüssen, die aus drei Mitgliedern bestehen,<br />

sind für die Beschlussfähigkeit drei Mitglieder<br />

erforderlich. Er beschließt mit der Mehrheit<br />

der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit<br />

gibt die Stimme des Vorsitzenden<br />

den Ausschlag (§ 41 Abs. 2 BBiG).<br />

§ 5<br />

Geschäftsführung<br />

(1) Die zuständige Stelle unterstützt die Prüfungsausschüsse<br />

bei deren Geschäftsführung,<br />

soweit diese Aufgabe nicht von der Einrichtung,<br />

die den Fortbildungslehrgang durchführt, wahrgenommen<br />

wird.<br />

(2) Die Protokolle über Sitzungen der Prüfungsausschüsse<br />

sind vom Protokollführer und<br />

vom Vorsitzenden zu unterzeichnen. Eine Ausfertigung<br />

des Protokolls erhält die zuständige<br />

Stelle.<br />

§ 6<br />

Verschwiegenheit<br />

Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse haben<br />

über alle Prüfungsvorgänge gegenüber Dritten<br />

Verschwiegenheit zu wahren. Dies gilt nicht<br />

gegenüber dem Berufsbildungsausschuss und<br />

der zuständigen Stelle. Ausnahmen bedürfen<br />

der Einwilligung der zuständigen Stelle.<br />

§ 7<br />

Prüfungstermine<br />

(1) Die zuständige Stelle bestimmt im Einvernehmen<br />

mit der Thüringer Verwaltungsschule<br />

die Prüfungstermine der schriftlichen Prüfung<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

33<br />

und gibt sie den Prüfungsbewerbern spätestens<br />

drei Monate vor Beginn der Prüfung bekannt.<br />

(2) Die Prüfungstermine werden im Thüringer<br />

Staatsanzeiger veröffentlicht.<br />

§ 8<br />

Zulassung zur Fortbildungsprüfung<br />

Die Zulassungsvoraussetzungen werden von<br />

der zuständigen Stelle in den besonderen<br />

Rechtsvorschriften nach § 54 BBiG (Prüfungsanforderungen)<br />

bestimmt.<br />

§ 9<br />

Anmeldung zur Prüfung<br />

Der Prüfungsbewerber meldet sich spätestens<br />

vier Wochen vor Beginn der schriftlichen Prüfung<br />

auf dem von der zuständigen Stelle vorgesehenen<br />

Vordruck zur Fortbildungsprüfung an.<br />

§ 10<br />

Entscheidung über die Zulassung<br />

(1) Über die Zulassung zur Fortbildungsprüfung<br />

entscheidet die zuständige Stelle. Die Entscheidung<br />

ist dem Prüfungsbewerber und der<br />

Einrichtung, die den Fortbildungslehrgang<br />

durchführt, spätestens zwei Wochen vor der<br />

Prüfung mitzuteilen.<br />

(2) Wurde die Zulassung auf Grund gefälschter<br />

Unterlagen oder falscher Angaben ausgesprochen,<br />

kann sie vom Prüfungsausschuss<br />

widerrufen werden.<br />

§ 11<br />

Regelungen für behinderte Menschen<br />

Behinderte Menschen (§ 2 Abs. 1 SGB IX) sind<br />

auf Antrag die der Art und Schwere ihrer Behinderung<br />

angemessenen Erleichterungen zu<br />

gewähren. Die Behinderung ist durch ein ärztliches<br />

Attest nachzuweisen. In Einzelfällen kann<br />

die zuständige Stelle ein amtsärztliches Zeugnis<br />

verlangen. Die fachlichen Anforderungen<br />

dürfen jedoch nicht geringer bemessen werden.<br />

Über den Antrag, der in der Regel mit der Anmeldung<br />

zur Prüfung zu stellen ist, entscheidet<br />

die zuständige Stelle.<br />

§ 12<br />

Prüfungsgegenstand<br />

Soweit keine entsprechende Rechtsverordnung<br />

nach § 53 Abs. 1 BBiG erlassen ist, regelt die<br />

zuständige Stelle Ziel, Inhalt, Ablauf und Anforderungen<br />

der Prüfung durch besondere Rechtsvorschriften<br />

(Prüfungsanforderungen) nach §<br />

54 BBiG.


§ 13<br />

Prüfungsaufgaben<br />

(1) Jeder Fachdozent, der in einem Prüfungsfach<br />

unterrichtet, schlägt auf Anforderung des<br />

Prüfungsausschusses für sein Prüfungsfach<br />

Prüfungsaufgaben mit Lösungs- und Bewertungshinweisen<br />

vor.<br />

(2) Die Prüfungsaufgaben für die schriftliche<br />

Prüfung werden auf der Grundlage der Prüfungsanforderungen<br />

vom Prüfungsausschuss<br />

beschlossen. Die Prüfungsaufgaben sind der<br />

zuständigen Stelle zwei Wochen vor dem Prüfungstermin<br />

vorzulegen.<br />

(3) Die Prüfungsaufgaben sind geheim zu halten.<br />

§ 14<br />

Aufsicht, Kennziffer<br />

(1) Der Leiter der Einrichtung, die den Fortbildungslehrgang<br />

durchführt, bestimmt einen Beauftragten,<br />

der die Aufsicht bei der schriftlichen<br />

Prüfung ausübt. Die Aufsichtsführung muss<br />

sicherstellen, dass der Prüfungsteilnehmer<br />

selbstständig arbeitet und nur die zugelassenen<br />

Arbeits- und Hilfsmittel benutzt. Entwürfe, Arbeitsbögen<br />

sowie sonstige Lösungskonzepte<br />

sind der Prüfungsarbeit beizufügen.<br />

(2) Die schriftlichen Arbeiten sind nicht mit dem<br />

Namen der Prüfungsteilnehmer, sondern mit<br />

Kennziffern zu versehen.<br />

(3) Über den Ablauf der schriftlichen Prüfung ist<br />

durch den Aufsichtsführenden eine Niederschrift<br />

zu fertigen und zu unterschreiben.<br />

§ 15<br />

Ausweispflicht und Belehrung<br />

Der Prüfungsteilnehmer hat sich auf Verlangen<br />

der Aufsichtsführenden oder eines Mitgliedes<br />

des Prüfungsausschusses auszuweisen. Er ist<br />

vor Beginn der Prüfung über den Prüfungsablauf,<br />

die zur Verfügung stehende Zeit, die erlaubten<br />

Arbeits- und Hilfsmittel, die Folgen von<br />

Täuschungshandlungen, Ordnungsverstößen<br />

und einen Rücktritt während der Prüfung zu<br />

belehren.<br />

§ 16<br />

Täuschungshandlungen und<br />

Ordnungsverstöße<br />

Störung kann er von der weiteren Teilnahme an<br />

der Prüfung ausgeschlossen werden.<br />

(2) Über die Folgen ein(1) Einem Prüfungsteil-<br />

nehmer, der eine Täuschungshandlung ver-<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

34<br />

sucht oder gegen die Ordnung verstößt, ist die<br />

Fortsetzung der Prüfung unter Vorbehalt gestattet.<br />

Bei einer erheblichen es Vorfalles nach<br />

Abs. 1 oder einer Täuschung, die nach Abgabe<br />

einer schriftlichen Prüfungsarbeit festgestellt<br />

wird, entscheidet der Prüfungsausschuss. Er<br />

kann nach Schwere der Verfehlung die Wiederholung<br />

einzelner oder mehrerer Prüfungsleistungen<br />

anordnen oder die Prüfung insgesamt<br />

für nicht bestanden erklären.<br />

(3) Wird eine schwerwiegende Täuschung erst<br />

nach Abschluss der Prüfung bekannt, kann der<br />

Prüfungsausschuss nachträglich die Prüfung für<br />

nicht bestanden erklären. Die Maßnahme ist<br />

zulässig innerhalb einer Frist von einem Jahr<br />

nach Abschluss der Prüfung.<br />

(4) Der Betroffene ist vor der Entscheidung zu<br />

hören.<br />

§ 17<br />

Hilfsmittel<br />

Zur Prüfung zugelassen sind Hilfsmittel entsprechend<br />

der „Verwaltungsrichtlinie zur Hilfsmittelbestimmung<br />

für die Zwischen- und Abschlussprüfung<br />

in den Verwaltungsberufen<br />

sowie für Fortbildungsprüfungen“ in der jeweils<br />

geltenden Fassung.<br />

§ 18<br />

Bewertung<br />

(1) Die Prüfungsleistungen der einzelnen Prüfungsfächer<br />

sind mit einer der folgenden Punktzahlen<br />

und der sich daraus ergebenden Note<br />

zu bewerten:<br />

eine den Anforderungen<br />

in besonderen<br />

Maße entsprechende<br />

Leistung<br />

eine den Anforderungen<br />

voll entsprechende<br />

Leistung<br />

eine den Anforderungen<br />

im Allgemeinen<br />

entsprechende Leistung<br />

eine Leistung, die zwar<br />

Mängel aufweist, aber<br />

im Ganzen den Anforderungen<br />

noch entspricht<br />

100 - 92 Punkte<br />

Note 1 sehr gut<br />

unter 92 - 81 Punkte<br />

Note 2 gut<br />

unter 81 - 67 Punkte<br />

Note 3 befriedigend<br />

unter 67 - 50 Punkte<br />

Note 4 ausreichend


eine Leistung, die den<br />

Anforderungen nicht<br />

entspricht, jedoch erkennen<br />

lässt, dass<br />

gewisse Grundkenntnisse<br />

noch vorhanden<br />

sind<br />

eine Leistung, die den<br />

Anforderungen nicht<br />

entspricht und bei der<br />

selbst Grundkenntnisse<br />

fehlen<br />

unter 50 - 30 Punkte<br />

Note 5 mangelhaft<br />

unter 30 - 0 Punkte<br />

Note 6 ungenügend<br />

(2) Soweit eine Bewertung der Leistungen nach<br />

dem Punktesystem nicht sachgerecht ist, ist die<br />

Bewertung nach Noten vorzunehmen.<br />

(3) Bei programmierter Prüfung ist eine der<br />

Prüfungsart entsprechende Bewertung vorzunehmen.<br />

§ 19<br />

Bewertung der schriftlichen<br />

Prüfungsarbeiten<br />

(1) Die schriftlichen Prüfungsarbeiten sind jeweils<br />

von zwei Mitgliedern des Prüfungsausschusses<br />

selbstständig zu beurteilen und zu<br />

bewerten.<br />

(2) Über die Bewertung sind Aufzeichnungen zu<br />

erstellen; diese gehören zu den Prüfungsunterlagen.<br />

(3) Weichen die beiden Bewertungen in mindestens<br />

einer Notenstufe voneinander ab, sollen<br />

die beiden Prüfer eine Einigung über die<br />

Bewertung anstreben. Kommt eine Einigung<br />

nicht zustande, entscheidet der Vorsitzende<br />

des Prüfungsausschusses selbst oder bestimmt<br />

einen dritten Prüfer zum Stichentscheid.<br />

§ 20<br />

Fachpraktische Prüfung<br />

Sofern nach den Prüfungsanforderungen eine<br />

fachpraktische Prüfung vorgesehen ist, ist diese<br />

von dem Prüfungsausschuss, der die Prüfung<br />

abnimmt, zu beurteilen und zu bewerten. Das<br />

Ergebnis ist vom Ausschuss zu beschließen<br />

und dem Prüfungsteilnehmer im Anschluss<br />

bekannt zu geben.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

35<br />

§ 21<br />

Feststellung des Prüfungsergebnisses,<br />

Niederschrift<br />

(1) Der Prüfungsausschuss stellt das Gesamtergebnis<br />

der Prüfung durch Ermittlung der Gesamtnote<br />

entsprechend den jeweiligen Prüfungsanforderungen<br />

fest.<br />

(2) Die Gesamtnote ist auf zwei Dezimalstellen<br />

zu berechnen, die dritte Dezimalstelle bleibt<br />

unberücksichtigt. Bei der Feststellung des Gesamtergebnisses<br />

sind folgende Notenwerte zu<br />

berücksichtigen:<br />

1,00 bis 1,50 = sehr gut (1)<br />

1,51 bis 2,50 = gut (2)<br />

2,51 bis 3,50 = befriedigend (3)<br />

3,51 bis 4,50 = ausreichend (4)<br />

4,51 bis 5,50 = mangelhaft (5)<br />

ab 5,51 = ungenügend (6)<br />

(3) Über die Feststellung des Gesamtergebnisses<br />

der Fortbildungsprüfung ist eine Niederschrift<br />

auf dem von der zuständigen Stelle vorgesehenen<br />

Vordruck zu fertigen. Sie ist vom<br />

Vorsitzenden und dem Protokollführer des Prüfungsausschusses<br />

zu unterzeichnen. Je eine<br />

Ausfertigung der Niederschrift erhalten die zuständige<br />

Stelle und die Leitung der Thüringer<br />

Verwaltungsschule.<br />

§ 22<br />

Prüfungszeugnis<br />

Der Prüfungsteilnehmer erhält von der zuständigen<br />

Stelle über die bestandene Prüfung ein<br />

Zeugnis.<br />

§ 23<br />

Nicht bestandene Prüfung<br />

(1) Bei nicht bestandener Prüfung erhalten der<br />

Prüfungsteilnehmer sowie die anmeldende<br />

Beschäftigungsbehörde von der zuständigen<br />

Stelle einen mit einer Rechtsbehelfsbelehrung<br />

versehenen Bescheid mit den in der Prüfung<br />

erzielten Einzelergebnissen.<br />

(2) Auf die besonderen Bedingungen der Wiederholungsprüfung<br />

nach § 24 ist hinzuweisen.<br />

§ 24<br />

Wiederholungsprüfung<br />

(1) Eine Fortbildungsprüfung, die nicht bestanden<br />

ist, kann zweimal wiederholt werden, aber<br />

nur in den Fächern, die mit mangelhaft oder<br />

ungenügend bewertet wurden.


(2) Für die Anmeldung zur Wiederholungsprüfung<br />

findet § 9 Anwendung.<br />

§ 25<br />

Rücktritt, Nichtteilnahme<br />

(1) Der Prüfungsbewerber kann bis zum ersten<br />

Prüfungstag durch schriftliche Erklärung von<br />

der Prüfung zurücktreten. In diesem Falle gilt<br />

die Prüfung als nicht abgelegt. Hat der Prüfungsbewerber<br />

ohne vorherige schriftliche Erklärung<br />

an der Prüfung nicht teilgenommen, so<br />

gilt die Prüfung als nicht bestanden, falls nicht<br />

der Prüfungsbewerber aus wichtigem Grund an<br />

der Teilnahme oder an der rechtzeitigen Abgabe<br />

der Erklärung gehindert war.<br />

(2) Bricht der Prüfungsteilnehmer aus wichtigem<br />

Grund die Prüfung ab, so gilt die Prüfung<br />

als nicht abgelegt; bereits abgeschlossene Prüfungsarbeiten<br />

können anerkannt werden. Liegt<br />

ein wichtiger Grund für den Abbruch der Prüfung<br />

nicht vor, so gilt die Prüfung als nicht bestanden.<br />

(3) Der Nachweis eines wichtigen Grundes oder<br />

von Gründen, die der Prüfungsteilnehmer nicht<br />

zu vertreten hat, ist unverzüglich zu erbringen.<br />

In Krankheitsfällen ist ein ärztliches Attest vorzulegen.<br />

In begründeten Fällen kann die zuständige<br />

Stelle die Vorlage eines amtsärztlichen<br />

Attestes nachfordern.<br />

(4) Die Entscheidung über das Vorliegen eines<br />

wichtigen Grundes trifft der Prüfungsausschuss<br />

nach Anhörung des Prüfungsteilnehmers.<br />

§ 26<br />

Nichtöffentlichkeit<br />

(1) Die Prüfungen sind nicht öffentlich.<br />

(2) Beauftragte der zuständigen Stelle und Mitglieder<br />

des Berufsbildungsausschusses können<br />

anwesend sein. Der Prüfungsausschuss kann<br />

andere Personen zulassen, sofern keiner der<br />

Prüfungsteilnehmer berechtigte Einwendungen<br />

dagegen erhebt.<br />

(3) An der Beratung über das Prüfungsergebnis<br />

sind nur die Mitglieder des Prüfungsausschusses<br />

beteiligt. Vertreter der zuständigen Stelle<br />

und des Berufsbildungsausschusses dürfen<br />

anwesend sein.<br />

§ 27<br />

Einsicht in die Prüfungsakten<br />

(1) Auf Antrag ist dem Prüfungsteilnehmer nach<br />

Abschluss der Prüfung Einsicht in seine Prüfungsunterlagen<br />

zu gewähren.<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

36<br />

(2) Die schriftlichen Prüfungsarbeiten sind fünf<br />

Jahre, die Niederschriften nach § 21 Abs. 4<br />

sind fünfzig Jahre nach Abschluss der Prüfung<br />

aufzubewahren.<br />

§ 28<br />

Gleichstellungsbestimmung<br />

Status- und Funktionsbezeichnungen in dieser<br />

Prüfungsordnung gelten jeweils in männlicher<br />

und weiblicher Form.<br />

§ 29<br />

Übergangsbestimmung<br />

Diese Prüfungsordnung und die Richtlinie zur<br />

Hilfsmittelbestimmung gelten erstmals für alle<br />

ab 2011 begonnenen Fortbildungslehrgänge.<br />

Für Lehrgangsteilnehmer, die vor 2011 ihre<br />

Fortbildung begonnen haben, wird die Fortbildung<br />

nach bisherigem Recht zu Ende geführt.<br />

§ 30<br />

Inkrafttreten, Außerkrafttreten<br />

(1) Diese Prüfungsordnung tritt am Tag nach<br />

ihrer Veröffentlichung in Kraft.<br />

(2) Gleichzeitig tritt die Prüfungsordnung für<br />

Fortbildungsprüfungen vom 26. November 2008<br />

(ThürStAnz Nr. 51/2008 S. 2184 - 2187) sowie<br />

die Berichtigung der Prüfungsordnung des Thüringer<br />

Landesverwaltungsamtes für Fortbildungsprüfungen<br />

vom 5. März 2009 (ThürStAnz<br />

Nr. 12/2009 S. 559) außer Kraft.<br />

<strong>Weimar</strong>, 26. April 2012<br />

Landesverwaltungsamt<br />

Der Präsident<br />

Stephan<br />

Landesverwaltungsamt<br />

<strong>Weimar</strong>, 26.04.2012<br />

Az.: 120.04<br />

ThürStAnz Nr. 20/2012 S. 663 - 666


Prüfungsanforderungen Thüringer Landesverwaltungsamtes<br />

nach § 54 des Berufsbildungsgesetzes<br />

(BBiG) für den verwaltungsbetriebswirtschaftlichen<br />

Lehrgang „Betriebswirt<br />

– Public Management (<strong>TVS</strong>)“<br />

Auf Grund des § 54 des Berufsbildungsgesetzes<br />

(BBiG) vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931),<br />

in der derzeitig geltenden Fassung in Verbindung<br />

mit § 4 der Thüringer Verordnung über die<br />

Zuständigkeiten auf dem Gebiet der Berufsausbildung<br />

vom 28. März 2006 (GVBl. S. 230) erlässt<br />

die zuständige Stelle die vom Berufsbildungsausschuss<br />

am 14. Dezember 2011 beschlossenen<br />

Prüfungsanforderungen:<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

§ 1 Geltungsbereich<br />

§ 2 Ziel des Lehrgangs<br />

§ 3 Zulassungsvoraussetzungen zum Lehrgang<br />

§ 4 Zulassungsvoraussetzungen zur<br />

Prüfung<br />

§ 5 Art und Dauer des Lehrgangs<br />

§ 6 Lehrfächer<br />

§ 7 Abschlussprüfung<br />

§ 8 Prüfungszeugnis<br />

§ 9 Bezeichnung „Betriebswirt - Public<br />

Management (<strong>TVS</strong>)“<br />

§ 10 Gleichstellungsbestimmungen<br />

§ 11 Übergangsbestimmungen<br />

§ 12 Inkrafttreten, Außerkrafttreten<br />

§ 1<br />

Geltungsbereich<br />

Diese Prüfungsanforderungen gelten für Lehrveranstaltungen<br />

und Prüfungsarbeiten im Lehrgang<br />

Verwaltungsbetriebswirtschaft der Thüringer<br />

Verwaltungsschule.<br />

§ 2<br />

Ziel des Lehrgangs<br />

Der Lehrgang vermittelt erfahrenen Dienstkräften<br />

der öffentlichen Verwaltung Kenntnisse der<br />

Betriebswirtschafts- und Organisationslehre; er<br />

orientiert sich an den Bedürfnissen der staatlichen<br />

und kommunalen Verwaltungspraxis und<br />

bezieht die aktuellen Reformansätze ein. Die<br />

Absolventen sollen in der Lage sein, in Reformprojekten<br />

der öffentlichen Verwaltung konzeptionell<br />

mitzuwirken. Zielgruppe sind Beschäftigte<br />

im gehobenen Verwaltungsdienst.<br />

§ 3<br />

Zulassungsvoraussetzungen zum Lehrgang<br />

(1) Zugelassen werden Beamte des gehobenen<br />

nichttechnischen Verwaltungsdienstes und<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

37<br />

Beschäftigte mit dem Abschluss „Verwaltungsfachwirt“<br />

aus der öffentlichen Verwaltung.<br />

(2) Die zuständige Stelle kann ferner<br />

- Beamte des mittleren nichttechnischen<br />

Verwaltungsdienstes mit mindestens dreijähriger<br />

Verwaltungspraxis nach Ablegung<br />

der Laufbahnprüfung,<br />

- Verwaltungsfachangestellte, Verwaltungsfachangestellte<br />

(extern) und geprüfte Verwaltungsangestellte<br />

mit mindestens dreijähriger<br />

Verwaltungspraxis nach Ablegung der<br />

Prüfung, sowie<br />

- Bewerber mit einem vergleichbaren berufsqualifizierenden<br />

Abschluss und mindestens<br />

dreijähriger Verwaltungspraxis sowie Beschäftigte<br />

ab vergleichbarer Entgeltgruppe<br />

6,<br />

- kommunalpolitisch aktive Bewerber bei Vorlage<br />

des entsprechenden Nachweises über<br />

das Wahlamt,<br />

zulassen.<br />

(3) Vor Lehrgangsbeginn prüft die zuständige<br />

Stelle, ob die Voraussetzungen zur Zulassung<br />

nach den Kriterien dieser Vorschrift erfüllt sind.<br />

Liegen die Voraussetzungen nicht vor, teilt sie<br />

dies dem Bewerber mit.<br />

Die Zulassung kann vom Bewerber selbst oder<br />

von seinem Dienstherrn bzw. Arbeitgeber beantragt<br />

werden.<br />

Im Zweifel kann eine Stellungnahme vom<br />

Dienstherrn angefordert werden.<br />

§ 4<br />

Zulassungsvoraussetzungen zur Prüfung<br />

(1) Zur Prüfung ist zugelassen, wer am verwaltungsbetriebswirtschaftlichen<br />

Lehrgang „Betriebswirt<br />

- Public Management (<strong>TVS</strong>)“ bei der<br />

Thüringer Verwaltungsschule ordnungsgemäß<br />

teilgenommen hat.<br />

(2) Von dem Erfordernis der Teilnahme am<br />

Lehrgang kann ganz oder teilweise abgesehen<br />

werden, wenn der Prüfungsbewerber durch<br />

Urkunden oder auf andere Weise glaubhaft<br />

macht, dass er Kenntnisse und Erfahrungen<br />

erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung<br />

rechtfertigt.


§ 5<br />

Art und Dauer des Lehrgangs<br />

Die Lehrgänge werden dienstbegleitend oder<br />

außerhalb der Dienstzeit angeboten und umfassen<br />

420 Unterrichtsstunden á 45 Minuten.<br />

§ 6<br />

Lehrfächer<br />

I. Grundlagenmodul „Verwaltungsbetriebswirtschaft“<br />

(118 Unterrichtsstunden)<br />

1.1 Elemente der modernen Verwaltungs-<br />

Steuerung<br />

1.2 Volkswirtschaftliche Bedeutung des<br />

Staates<br />

1.3 Grundzüge der Betriebswirtschaft<br />

1.4 Buchführung im NKF<br />

1.5 Jahresabschluss und Auswertung<br />

1.6 Anleitung zur Projektarbeit<br />

1. Lehrgangsarbeit (4 Zeitstunden)<br />

II. Modul „Gesellschaftsrecht, Investition<br />

und Finanzierung“<br />

(96 Unterrichtsstunden)<br />

2.1 Rechtsformen öffentlicher Betriebe<br />

2.2 Unternehmensbesteuerung<br />

2.3 Investition und Finanzierung<br />

2. Lehrgangsarbeit (4 Zeitstunden)<br />

III. Modul „Kostenorientierte Steuerung<br />

und Budgetierung“<br />

(104 Unterrichtsstunden)<br />

3.1 Kosten- und Leistungsrechnung<br />

3.2 Controlling<br />

3.3 Budgetierung und Finanzplanung<br />

3.4 Anleitung zur Projektarbeit<br />

3. Lehrgangsarbeit (4 Zeitstunden)<br />

IV. Modul „Management in der öffentlichen<br />

Verwaltung“<br />

(102 Unterrichtsstunden)<br />

4.1 Marketing in der öffentlichen Verwaltung<br />

und eGovernment<br />

4.2 Personalmanagement<br />

4.3 Organisation und Projektmanagement<br />

4.4 Anleitung zur Projektarbeit<br />

4. Lehrgangsarbeit (4 Zeitstunden)<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

38<br />

§ 7<br />

Abschlussprüfung<br />

(1) Zum Abschluss des Lehrgangs sind vier<br />

schriftliche Prüfungsarbeiten über je vier Zeitstunden<br />

zu erbringen; Gegenstand sind die<br />

Module nach § 6. Die Ergebnisse der Prüfungsarbeiten<br />

fließen zu gleichen Teilen in das<br />

Endergebnis ein. Das Verfahren ist anonym.<br />

Während des Lehrgangs ist eine Projektarbeit<br />

anzufertigen (Umfang mindestens 30 Seiten,<br />

weitere Regelungen trifft der Prüfungsausschuss).<br />

Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses<br />

(Gesamtnote) zählen die Ergebnisse der vier<br />

schriftlichen Prüfungen mit 85 % und das Ergebnis<br />

der Projektarbeit mit 15 %. Zwischenergebnisse<br />

sowie das Gesamtergebnis sind auf<br />

zwei Dezimalstellen zu errechnen, die dritte<br />

Dezimalstelle bleibt unberücksichtigt.<br />

(2) Für das Prüfungsverfahren gilt die von der<br />

zuständigen Stelle erlassene Prüfungsordnung<br />

für Fortbildungsprüfungen in der jeweils geltenden<br />

Fassung.<br />

§ 8<br />

Feststellung des Prüfungsergebnisses<br />

Die Prüfung hat bestanden, wer<br />

1. am Lehrgang ordnungsgemäß teilgenommen,<br />

2. eine Projektarbeit angefertigt und diese<br />

mindestens mit der Note 4 (ausreichend)<br />

bestanden sowie<br />

3. in mindestens drei Prüfungsarbeiten mindestens<br />

die Note 4 (ausreichend) erreicht<br />

hat.<br />

Die Prüfung ist nicht bestanden, wenn in einer<br />

Prüfungsarbeit nur ungenügende Leistungen<br />

erbracht worden sind.<br />

§ 9<br />

Bezeichnung<br />

„Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)“<br />

Wer die Abschlussprüfung nach § 7 bestanden<br />

hat, erhält von der zuständigen Stelle eine<br />

Urkunde, die dazu berechtigt, die Bezeichnung<br />

„Betriebswirt - Public Management (<strong>TVS</strong>)“ zu<br />

führen.


§ 10<br />

Gleichstellungsbestimmung<br />

Status- und Funktionsbezeichnungen in diesen<br />

Prüfungsanforderungen gelten jeweils in männlicher<br />

und weiblicher Form.<br />

§ 11<br />

Übergangsbestimmungen<br />

Diese Prüfungsanforderungen gelten erstmals<br />

für Teilnehmer, die den Lehrgang nach dem<br />

1. Januar 2009 begonnen haben.<br />

§ 12<br />

Inkrafttreten, Außerkrafttreten<br />

(1) Diese Prüfungsanforderungen treten am<br />

Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft.<br />

(2) Gleichzeitig treten die Prüfungsanforderungen<br />

24. November 2010 (ThürStAnz Nr.<br />

50/2010 S. 1676-1677) außer Kraft.<br />

<strong>Weimar</strong>, den 26. April 2012<br />

Landesverwaltungsamt<br />

Der Präsident<br />

Stephan<br />

Landesverwaltungsamt<br />

<strong>Weimar</strong>, 26.04.2012<br />

Az.:120.04<br />

ThürStAnz Nr. 20/2012 S. 668-669<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

39


Thüringer Landesverwaltungsamt – zuständige<br />

Stelle nach Berufsbildungsgesetz (BBiG)<br />

für die Verwaltungsberufe<br />

Verwaltungsrichtlinie zur Hilfsmittelbestimmung<br />

für die Zwischen- und Abschlussprüfung<br />

in den Verwaltungsberufen<br />

sowie für Fortbildungsprüfungen vom<br />

17.11.2010<br />

I. Zugelassene Hilfsmittel<br />

Als Hilfsmittel für die schriftlichen und praktischen<br />

Zwischen- und Abschlussprüfungen werden zugelassen:<br />

Vorschriftensammlung für die Verwaltung in<br />

Thüringen – VSV- Grundwerk (Richard Boorberg<br />

Verlag, Stuttgart) oder eine andere vergleichbare<br />

Gesetzessammlung (Textausgabe)<br />

im inhaltlichen Umfang der VSV,<br />

netzunabhängiger, nicht programmierbarer<br />

Taschenrechner ohne Textspeicher.<br />

II. Handschriftliche Eintragungen<br />

Die Hilfsmittel dürfen keine zusätzlichen Bemerkungen<br />

enthalten, ausgenommen sind Unterstreichungen,<br />

Hervorhebungen, Nummerierungen und<br />

Verweisungen bei einzelnen Vorschriften auf eine<br />

andere Vorschrift (Zahlen- und Paragrafenhinweise)<br />

sowie einzelne klarstellende Stichworte zu<br />

einzelnen Paragraphen. Beilagen jeder Art, insbesondere<br />

eingeschobene oder eingeklebte Blätter<br />

sind nicht zulässig.<br />

III. Hilfsmittelbeschaffung<br />

Die Prüfungsteilnehmer haben die Hilfsmittel<br />

selbst zu beschaffen und mitzubringen. Soweit für<br />

einzelne Aufgaben weitere Hilfsmittel, insbesondere<br />

Gesetzestexte, erforderlich sind, werden<br />

diese in der Prüfungszulassung benannt oder sind<br />

dem Aufgabentext als Anlage beigefügt.<br />

IV. Prüfungspapier<br />

Während der Prüfung darf nur das ausgegebene<br />

Prüfungspapier verwendet werden, das bei Bedarf<br />

nachgefordert werden kann. Das ausgegebene<br />

Papier, einschließlich der nicht beschriebenen<br />

Seiten, ist vollständig wieder zurück zu geben.<br />

V. Täuschungsversuch<br />

Andere als in Abschnitt I genannte Hilfsmittel sind<br />

unzulässig und sind vor Ausgabe der Prüfungsaufgaben<br />

bei der Prüfungsaufsicht abzugeben.<br />

Verstöße gegen diese Hilfsmittelbestimmung stel-<br />

Stoffplan Betriebswirt – Public Management (<strong>TVS</strong>)<br />

40<br />

len einen Täuschungsversuch dar und werden<br />

gemäß der Prüfungsordnung geahndet.<br />

Mobiltelefone sind auszuschalten.<br />

VI. Ordnungshilfen<br />

Registraturhilfen (Index-Tapes), Reiter oder<br />

Trennblätter mit Angabe der Gesetzesbezeichnung<br />

sind zulässig.<br />

VI. Inkrafttreten<br />

Diese Bestimmungen gelten erstmals für alle ab<br />

2011 beginnenden Berufsausbildungsverhältnisse<br />

und Fortbildungslehrgänge.

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