SONNTAG 10.04. - frohberg media gmbh
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SZENE NEWS<br />
Neue Perspektiven für Mädchen und Jungen –<br />
Der Girls‘ und Boys’ Day<br />
(fd) Während der Girls’Day in diesem Jahr<br />
schon zum 11. Mal stattendet, gibt es am<br />
14. April erstmals auch einen bundesweiten<br />
Zukunftstag für Jungen: den Boys’Day.<br />
Ebenso wie die Mädchen sollen Jungs an<br />
diesem Tag eine gezielte Unterstützung<br />
für die Entwicklung ihrer berudichen und<br />
persönlichen Ziele erhalten, die jenseits<br />
einengender Geschlechterstereotype neue<br />
Horizonte eröffnet.<br />
Der Boys’Day – Jungen-Zukunftstag endet<br />
im Rahmen des Projekts NEUE WEGE FÜR<br />
JUNGS statt, das durch das Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend und aus Mitteln des Europäischen<br />
Sozialfonds gefördert wird. Ziel ist, dass<br />
Jungen in für sie atypische Berufe hineinschnuppern.<br />
Trotz vielfältiger Interessen<br />
und Kompetenzen ist deren Berufswahl<br />
und Lebensplanung häueg sehr traditionell<br />
ausgerichtet. Sie wählen jungentypische<br />
Ausbildungsberufe im technischen und<br />
handwerklichen Bereich. In den sozialen,<br />
erzieherischen oder pdegerischen Berufen<br />
sind Männer deshalb deutlich unterrepräsentiert.<br />
Die Folge: Es fehlt an männlichen<br />
Fachkräften und Bezugspersonen, die in hohem<br />
Maße gefragt sind und gebraucht würden<br />
– zum Beispiel in der Grundschule, im<br />
Kindergarten oder in der Pdege.<br />
Auch die Alten- und Pdegezentren des<br />
Main-Kinzig-Kreises nehmen deshalb am<br />
Boys’Day teil und bieten einen Tag lang die<br />
Möglichkeit, den Arbeitsalltag einer Pdegeeinrichtung<br />
kennenzulernen und sich über<br />
die Ausbildung, Verdienstmöglichkeiten<br />
und Karrierechancen in der Altenpdege<br />
zu informieren (Anmeldung unter 06181/<br />
802843). Insgesamt stehen für Jungs ab<br />
der fünften Klasse über 27.500 Plätze und<br />
3.200 Veranstaltungen deutschlandweit zur<br />
Verfügung, um über den Tellerrand hinauszuschauen.<br />
Einrichtungen, Organisationen,<br />
Unternehmen und Hochschulen sowie die<br />
Arbeitsagentur öffnen ihre Türen. Unter<br />
www.boys-day.de können auf einer Aktionslandkarte<br />
alle Angebote aus der Region<br />
abgerufen werden, nach Postleitzahlen sortiert.<br />
Dort kann man sich bewerben und<br />
anmelden. Mit einem Formular, das zum<br />
Download zur Verfügung steht, kann dann<br />
ein Antrag auf Befreiung vom Unterricht<br />
gestellt werden. Damit besteht auch ein<br />
Versicherungsschutz.<br />
Mädchen werden am Girls’Day vor allem<br />
von technischen Unternehmen, Betrieben<br />
mit technischen Abteilungen und Ausbildungen,<br />
Hochschulen und Forschungszentren<br />
zum Schnuppern eingeladen. Sie lernen<br />
Ausbildungsberufe und Studiengänge in<br />
Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften<br />
kennen, in denen Frauen eher<br />
selten vertreten sind. Über 1.000.000 Mädchen<br />
haben insgesamt schon am Girls’Day,<br />
dem größten Berufsorientierungsprojekt<br />
für Schülerinnen, teilgenommen. Allein im<br />
Jubiläumsjahr 2010 erkundeten mehr als<br />
122.000 junge Frauen den Berufsalltag von<br />
beispielsweise Verfahrenstechnikern, Mechatronikern<br />
oder Metallbauern.<br />
Umgekehrt geht es beim Girls’Day auch<br />
SZENE<br />
darum, Öffentlichkeit und Wirtschaft auf<br />
die Stärken der Mädchen aufmerksam zu<br />
machen und diesen damit neue Zukunftsperspektiven<br />
zu eröffnen. Zwar haben Frauen<br />
mittlerweile die bessere Schulbildung,<br />
aber ihre Karrierechancen sind schlechter,<br />
sie werden schlechter bezahlt (Frauen verdienen<br />
im Durchschnitt nur 80 Prozent des<br />
Stundenlohns von Männern) und enden sich<br />
auch viel seltener in Führungspositionen<br />
(mit nur 11 Prozent liegt Deutschland sogar<br />
unter dem europäischen Durchschnitt von<br />
14 Prozent). Der Girls‘Day soll auch dazu<br />
beitragen, den Beschäftigungsanteil von<br />
Frauen in den Führungspositionen zu steigern<br />
und fördert deshalb die Begegnungen<br />
von jungen Mädchen mit weiblichen Vorbildern<br />
aus Wirtschaft oder Politik.<br />
Auch in diesem Jahr stehen wieder an die<br />
110.000 Plätze und über 8.000 Veranstaltungen<br />
für Mädchen zur Verfügung. Angebote<br />
und Informationen zur Anmeldung enden<br />
sich unter www.girls-day.de. Laut den<br />
Initiatoren zeigt der Girls’Day zehn Jahre<br />
nach Aktionsbeginn erste Erfolge: Bisherige<br />
Auswertungen bestätigten, dass er positiven<br />
Einduss auf das Image von technischen<br />
Berufen und schon viele junge Frauen dazu<br />
animiert habe, eine technische Ausbildung<br />
zu wählen. Technische und handwerkliche<br />
Unternehmen entwickelten durch ihre Teilnahme<br />
ein verstärktes Engagement bei der<br />
Ansprache von jungen Frauen. Seit Einführung<br />
des Girls’Day hätten sich die Zahlen<br />
der Ausbildungs- und Studienanfängerinnen<br />
in diesen Bereichen positiv entwickelt.<br />
www.mein-Journal.de 35