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Download - Bundesverband Öffentliche Dienstleistungen

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können. Der Fokus liegt daher konsequenterweise auf den sozialen<br />

Beziehungen der Akteure, dem Aufbau von Vertrauen, stärkerer Transparenz,<br />

der klaren Bestimmung der Rollen und darauf bezogener Selbstverpflichtung.<br />

23 In diesem Sinne bauen PCGK auf dem Beteiligungsmanagement<br />

auf, ergänzen dieses aber substanziell. Ebenso wichtig wie<br />

der Inhalt ist die Prozessdimension der gemeinsamen Diskussion, Erarbeitung<br />

und Evaluation. Erst dadurch kann ein PCGK auch das Vertrauen<br />

der Bürger in öffentliche Unternehmen und Staat stärken.<br />

Andererseits können sie den Rechtsrahmen jedoch ebenso wenig ersetzen<br />

wie die notwendige staatliche Regulierung der öffentlichen Wirtschaft.<br />

De facto sind viele Normen den Akteuren nicht ausreichend bekannt<br />

bzw. wurden nicht beachtet. Die Verabschiedung eines PCGK<br />

schafft dahingehend Klarheit und weckt die Aufmerksamkeit der Akteure<br />

und Öffentlichkeit. Es geht nicht um neue Rechtspflichten, sondern um<br />

die Verdeutlichung der bestehenden Rechtslage, des Bekenntnisses<br />

aller Beteiligten hierzu und letztlich um die Erzeugung politischen Drucks<br />

durch Öffentlichkeit. Der PCGK hat somit auch eine wichtige deklaratorische<br />

und symbolische Wirkung.<br />

Nicht zuletzt ist die PCG Diskussion auch ein Zeichen eines gewandelten<br />

Staatsleitbildes. Beteiligungsmanagement entstand in den neunziger<br />

Jahren vor dem Hintergrund des Leitbildes „schlanker Staat“ und<br />

umfangreicher Ausgliederungen. Mit dem Übergang zum Leitbild des<br />

„gewährleistenden Staates“ musste sich daher auch der Anspruch an die<br />

Steuerung öffentlicher Unternehmen ändern. Die rechtlich fiskalische<br />

Orientierung wird ergänzt durch eine strategisch ganzheitliche Führung<br />

aller Einheiten der Gebietskörperschaft im Sinne des öffentlichen<br />

Interesses und politischen Auftrages. Die Unternehmen werden wieder<br />

stärker in die Entwicklungsstrategie der Gebietskörperschaft einbezogen.<br />

Eine gewisse Skepsis sollte angebracht sein gegenüber vermeintlich einheitlichen<br />

Lösungen bzw. die weitgehende inhaltliche Deckungsgleichheit<br />

bzw. Isomorphie der bisher bestehenden PCGK in Deutschland. Die<br />

Ausgestaltung eines PCGK muss sich an den konkreten lokalen Bedürfnissen<br />

orientieren und sich diesen auch beständig anpassen. Ein<br />

allgemeiner deutscher oder internationaler PCGK kann daher nicht mehr<br />

als ein Rahmen sein, der Anstöße liefert, die lokal beantwortet werden.<br />

Auch ein inhaltlicher und prozedural guter PCGK lebt von der Qualität<br />

der Akteure, die ihn anwenden. Von daher darf die Frage der Quali-<br />

23 Vgl. Budäus (2005).<br />

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