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Prof. Dr. Gerhard Hammerschmid *<br />

Public Corporate Governance – Modewelle oder<br />

tatsächlicher Bedarf?<br />

Die Public Corporate Governance (PCG) Debatte prägt seit einigen<br />

Jahren die Diskussion um adäquate Steuerungsformen öffentlicher<br />

Unternehmen und Beteiligungen. Im Zuge der Finanzkrise hat diese<br />

ehemals stark kommunale Thematik hohe Aktualität auch für Bund und<br />

Länder erfahren. Die Frage einer effektiven Steuerung öffentlicher<br />

Unternehmen und Beteiligungen sowie der dahinterliegenden Eigentümerstrategie<br />

der öffentlichen Hand ist heute aktueller denn je. Aufgabe<br />

der Wissenschaft muss es sein, drängende Fragen effektiver Steuerung<br />

zu analysieren, zu kommentieren und der Forschung zugänglich zu<br />

machen. Dieser Beitrag versucht, die Aktualität und Bedeutung von PCG<br />

aufzuzeigen und geht damit der Frage nach, inwieweit es sich bei den in<br />

Deutschland zunehmend veröffentlichten Public Corporate Governance<br />

Kodices (PCGK) um mehr als eine Modewelle bzw. zeitgeistige Verpackung<br />

alter Ideen des Beteiligungsmanagements und -controlling handelt.<br />

Dazu werden Kernfragen sowie zentrale Perspektiven bzw. Blickwinkel<br />

der Ausgestaltung von PCGK näher erläutert, bevor abschließend<br />

einige pointierte Thesen aus wissenschaftlicher Sicht vorgestellt werden,<br />

die für eine substantielle Weiterentwicklung der Thematik wichtig<br />

erscheinen. 1<br />

I. Relevanz und Aktualität<br />

Unter Public Corporate Governance werden allgemein Strukturen und<br />

Prozesse der Führung, Kontrolle und Steuerung öffentlicher Unternehmen<br />

und Beteiligungen durch deren Eigner verstanden. 2 Internationale<br />

Ansätze 3 weisen auf die Bedeutung von Prinzipien wie Verantwortung,<br />

Integrität und Transparenz hin und unterstreichen, dass PCG<br />

sowohl „harte“ Faktoren wie Strukturen, Prozesse, Systeme und Regeln,<br />

aber insbesondere auch weiche Faktoren wie Leadership, Kompetenzen,<br />

*<br />

Prof. Dr. Gerhard Hammerschmid lehrt Public Management und Financial Management an der<br />

Hertie School of Governance und ist wissenschaftlicher Leiter des Instituts für den öffentlichen<br />

Sektor e.V.<br />

1<br />

Der Verfasser möchte sich bei Herrn René Geissler für die Unterstützung bei der Verfassung dieses<br />

Beitrages bedanken.<br />

2<br />

Vgl. Waldersee u.a. (2006).<br />

3<br />

Vgl. IFAC-PSC (2001); OECD (2005a).<br />

5

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