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Download - Bundesverband Öffentliche Dienstleistungen

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sichtsorgan sichergestellt werden, sollten die politischen Gewährleisterinteressen<br />

primär über Leistungsaufträge und kontraktuelle Vereinbarungen<br />

Durchsetzung finden. In diesem Sinne hält etwa der Kodex des<br />

Kantons Aargau in der Schweiz explizit fest, dass keine Politiker oder<br />

Verwaltungsbeamte in die Aufsichtsräte entsandt werden dürfen. Auch<br />

wenn solche zentralen Fragestellungen der PCG nicht abschließend<br />

beantwortet werden können, ist in den letzten Jahren gerade in Deutschland<br />

die Festlegung bzw. Formalisierung entsprechender Regeln in Form<br />

von eigenen Public Corporate Governance Kodices zunehmend in den<br />

Vordergrund gerückt. 17<br />

III. Zentrale Dimensionen der Ausgestaltung von Public Corporate<br />

Governance Kodices<br />

Die Formalisierung dieser Kodizes ist ein relativ junges Phänomen, das<br />

als Reaktion auf die gezeigten Steuerungsprobleme und Spannungsfelder<br />

sowie eine verbreitete Unzufriedenheit mit den traditionellen<br />

Steuerungsmodi der Beteiligungsrichtlinien entstand. Inhalte und<br />

Schwerpunkte variieren je nach den Problemen, denen in den Augen der<br />

Akteure begegnet werden soll.<br />

Corporate Goverance Kodices besitzen im privaten Sektor eine längere<br />

Tradition und haben sich dort bereits erfolgreich etabliert. Zusammen mit<br />

internationalen Vorbildern aus dem öffentlichen Sektor geben sie<br />

zentrale Impulse. Erstmals formal definiert wurde ein PCGK im Jahre<br />

2001 durch die Public Sector Commission der International Federation of<br />

Accountants. Sie spezifizierte die Anforderungen an PCGK aus Sicht der<br />

Rechnungsprüfung. Die OECD lehnte sich in ihrem 2005 publizierten<br />

Guidelines ebenfalls stark an ihr privates Modell aus dem Jahr 1999 an.<br />

Dieser Kodex bindet die Eigentümerfunktion an die politische Verantwortung.<br />

Allen diesen Ansätzen ist gemein, dass sie lediglich empfehlenden<br />

Charakter besitzen und damit einer „soft regulation“ entsprechen.<br />

Frühere nationale Initiativen stammen aus England oder Dänemark, die<br />

allerdings in starkem Unterschied zu Deutschland primär ethische Verhaltensgrundsätze<br />

für die Akteure in den Vordergrund rückten. 18<br />

In Deutschland sollte Public Corporate Governance in Zusammenhang<br />

mit dem bereits seit langem bestehenden Beteiligungsmanagement gesehen<br />

werden, das in Folge der Ausgliederungswelle notwendig wurde.<br />

Es ist stark formal rechtlich, finanziell orientiert und gibt allgemein wenig<br />

17 Für einen Überblick der Diskussion vgl. z.B. GÖW (2008).<br />

18 Vgl. z.B. das UK Committee on Standards in Public Life.<br />

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