Download Ausgabe! - Exit
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sich in immer mehr Ländern durch<br />
ten. Und schliesslich wurde in den statutarischen Plenarsitzungen<br />
des Kongresses handfeste Politik betrieben.<br />
Der einstige Debattierklub Weltkongress hat sich zur immer<br />
schlagkräftigeren Dachorganisation gemausert.<br />
Eine nicht unwichtige Rolle kam dabei den vier<br />
Schweizer Gesellschaften, allen voran EXIT (Deutsche<br />
Schweiz) zu. Die Schweiz stellt die erfahrensten und<br />
grössten Sterbehilfegesellschaften der Welt. Ihr Wort gilt<br />
viel, ihre Mitarbeit wird international geschätzt. Die vier<br />
offiziellen Vertreter (2 von EXIT, 1 von EXIT Romandie, 1<br />
von Dignitas) waren auf jeden Fall in Gesprächen dauerbesetzt,<br />
hielten Vorträge und konnten insbesondere den<br />
Schweizer Forderungskatalog (kleinerer Vorstand, professionellere<br />
Organisation, mehr finanzielle Mittel) in<br />
sämtlichen Abstimmungen durchbringen. So erklärte<br />
sich EXIT zum Ende des Kongresses auch bereit, zu ihrem<br />
30-Jahre-Jubiläum 2012 den nächsten Weltkongress<br />
in der Schweiz zu organisieren.<br />
In krassem Gegensatz dazu stand, worüber die Schweizer<br />
Delegierten aus der Heimat berichten mussten: sich<br />
mit einer Regierung herumzuschlagen, welche sich von<br />
der EU unter Druck setzen lässt und meint, die gesellschaftlichen<br />
Realitäten im 21. Jahrhundert ignorieren<br />
zu können und das verbriefte Selbstbestimmungsrecht<br />
des eigenen Volkes mit unmenschlichen administrativen<br />
Hürden einschränken zu müssen und Schwerkranke und<br />
Leidende von der Sterbehilfe auszuschliessen und mit<br />
INTERNATIONAL<br />
keiner anderen Lösung zu belassen als dem einsamen<br />
Suizid.<br />
Viel Lob erhielten hingegen die EXIT-Politkampagne<br />
am TV und im Internet und die Anstrengungen für den<br />
Erhalt des Selbstbestimmungsrechtes in der Schweiz.<br />
Viele Länderdelegierte haben sich zudem für die Unterstützung<br />
durch EXIT bedankt und sind zuversichtlich,<br />
schon in wenigen Jahren die Legalisierung der aktiven<br />
Sterbehilfe oder der fachlichen Freitodbegleitung zu erreichen.<br />
Melbourne, die Grossstadt am Südende Australiens, in<br />
der Menschen aus Dutzenden Nationen friedlich zusammenleben,<br />
hat die Bürger- und Menschenrechtsaktivisten<br />
freundlich aufgenommen. Zu einzelnen Vorträgen sowie<br />
zum feierlichen Kongressdinner haben sich zudem auch<br />
australische Politiker und Würdenträger eingefunden.<br />
Das wörtlich am Ende der Welt in einer Woche entstandene,<br />
internationale Netzwerk dürfte in den nächsten<br />
zwei Jahren gedeihen und verspricht viel für den Jubiläumskongress<br />
2012 – hoffentlich haben sich bis dann<br />
auch im designierten Gastland Schweiz Vernunft und<br />
Menschlichkeit durchgesetzt.<br />
EXIT-INFO 4/2010 15