Wochenblatt Kompakt Wohnküchen - Landwirtschaftliches ...

Wohnküchen
Ergonomie
Die Höhe muss passen
Eine ergonomisch durchdachte Küchenplanung
erleichtert die Arbeit und schont Ihren Rücken.
Eine abgesenkte Kochstelle schont den Rücken und macht jeden zum zufriedenen
Pottkieker. Fotos: Holtkamp
Etwa die Hälfte der wöchentlichen
Hausarbeit in einem Mehrpersonenhaushalt
entfällt auf die Arbeit in der Küche.
Die richtige Höhe der Arbeitsflächen
und dieAnordnung der Geräte sollten
deshalb so gestaltet sein, dass der
Nutzer in ergonomischer Körperhaltung
arbeiten kann.Das vermindert Belastungen
der Wirbelsäule und beugt Rückenschmerzen
und Ermüdung vor.
Die ideale Arbeitshöhe
Die richtige Arbeitshöhe zu ermitteln, ist
das A und O der Küchenplanung.Ist sie zu
niedrig, führt dies zu Verspannungen der
Rückenmuskulatur.IstdieArbeitsfläche zu
hoch, muss für die Arbeit mehr Kraft aufgewendet
werden. Die Arbeitshöhe sollte
auf die Hauptarbeitsperson abgestimmt
sein. Übersicht 1 auf Seite 18 gibt einen
Überblick über die richtigeArbeitshöhe in
Abhängigkeit von der Körpergröße.
16 Wochenblatt Kompakt
Aus ergonomischer Sicht ist es sinnvoll,
das Kochfeld tieferzulegen.Der Herd sollte
etwa 20 cm tiefer als die ermittelte Arbeitshöhe
platziert werden. Das entlastet
den Rücken. Hingegen sollte die Spüle
etwa 10 cm höher liegen. In den meisten
Küchen wird jedoch eine einheitliche Arbeitshöhe
gewählt, und wenn mit unterschiedlichenHöhengearbeitet
wird,dann
erfolgt eine Absenkung des Kochfelds.
Hans und Henner Riesenbeck, Inhaber
des Küchenstudios „Der Küchenkotten“
in Westbevern bei Telgte, weisen darauf
hin, dass die Maße für die Arbeitshöhen
als Orientierungshilfen zu verstehen sind.
Aufgrund des individuellen Körperbaus
passen sie nicht immer.„Am besten testet
man die Höhen vorher, z. B. im Küchenstudio“,
empfehlen die Küchenplaner.
Die Arbeitstiefe beträgt in der Regel
60 cm. So steht es in der DIN-Norm
18022 und es entspricht auch den Maßen
handelsüblicher Arbeitsplatten. Natür-
Was heißt Ergonomie?
Der Begriff Ergonomie setzt sich aus
den beiden griechischen Worten ergon
(Arbeit, Werk) und nomos (Gesetz,
Regel) zusammen. Grundsätzlich
versteht man darunter die anatomische
Anpassung von Möbeln,
technischen Geräten und sonstigen
Arbeitsmitteln an den Menschen.
lich kann die Arbeitstiefe auch erweitert
werden. Neben zusätzlicher Arbeitsfläche
ergibt das ein Plus an Stauraum, z. B.
für die täglich genutzten Kleingeräte wie
Toaster oder Kaffeemaschine, aber auch
für Dekoratives wie Vasen oder Schalen.
Platz zum Verstauen
Die Korpushöhe der Unterschränke ergibt
sich aus der ermitteltenArbeitshöhe,
dabei sind die Sockelhöhe und die Stärke
der Arbeitsplatte zu berücksichtigen.
Unterschränkemit Fachböden sind aus ergonomischer
Sicht ungünstig. Entweder
man tastet mit krummem Rücken nach
denhintenimSchrankverstautenKüchenutensilien
oder muss auf die Knie gehen.
Unterschränke mit Auszügen, insbesondere
mit modernen Vollauszügen, bieten
dagegen eine sehr gute Übersicht und optimale
Zugriffsmöglichkeiten.Lochböden
mit Steckelementen erlauben eine individuelle
Einrichtung der Schubladen und einen
festen Halt für alle Geschirrteile.
Um den Platz in Eckunterschränken gut
auszunutzen,sind diese mit einem Drehkarussell
ausgerüstet. Eine Weiterentwicklung
des Drehkarussells ist der sogenannte
LeMans-Schrank. Hier sind
alle Winkel optimal genutzt. Die Achse
ist nicht in der Schrankmitte fixiert,sondern
seitlich. So können die Ablageflächen
komplett ausgezogen werden.Alles
ist erreichbar und das Reinigen des
Schranks ist ebenfalls einfacher.
Die Höhe der Oberschränke variiert je
nach Hersteller und Möbelprogramm,
daher werden sie in vielen unterschiedlichen
Höhen und Breiten angeboten.
Aus ergonomischer Sicht sollte die Höhe
der Oberschränke maximal 35 cm höher
als die Körpergröße sein.
Wenn Oberschränke über dem Hauptarbeitsbereich
angebracht sind,ist auf aus-