Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten - Georg-Simon-Ohm ...
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Wenn man ein Konzept <strong>für</strong> eine soziale Einrichtung oder <strong>für</strong> eine Maßnahme darstellt oder<br />
entwickelt, können unter Anderem folgende Gesichtspunkte wichtig werden:<br />
• Vermittlung des Sinns und Zwecks des Konzepts<br />
• Klarheit der Zielgruppe, Ziele und Rahmenbedingungen (z.B. rechtliche oder sozialräumliche)<br />
• Nachvollziehbarkeit der verschiedenen Komponenten des Konzepts (z.B. Methoden,<br />
Verfahren, Arbeitsweisen, Implementierung)<br />
• Begründung der benötigten Mittel (finanziell und sachlich: Personal und Ausstattung)<br />
• Reflexion des praktischen Wirkungsgrads und der Möglichkeiten der Zielerreichung<br />
• kommunikative Funktion (und Bindungswirkung) des Konzepts nach innen und nach<br />
außen.<br />
Wenn man eine empirische Arbeit quantitativer Ausrichtung anfertigt, so enthält sie im Allgemeinen<br />
folgende Elemente:<br />
• Problemdiskussion, Durchsicht der bisherigen Literatur und Entwicklung einer Fragestellung<br />
• Umsetzung der Fragestellung in Hypothesen<br />
• Darstellung der Untersuchungsmethoden<br />
o Fragebogenkonstruktion<br />
o Stichprobengestaltung<br />
o Durchführung der Untersuchung<br />
o Benutzte Auswertungsverfahren<br />
• Darstellung der Ergebnisse; dabei:<br />
o Beschreibung der Untersuchungsstichprobe<br />
o Bestätigung oder Widerlegung der Hypothesen<br />
• Diskussion und Interpretation der Ergebnisse<br />
• Anhang<br />
o Quellenverzeichnis<br />
o Fragebogen der Untersuchung<br />
o Tabellenteil<br />
Wieder ein anderer Typus von Arbeit ist eine empirische Arbeit qualitativer Ausrichtung. Da<br />
die qualitative Sozialforschung (andere Begriffe sind auch „interpretative“ oder „rekonstruktive“<br />
Sozialforschung) anders vorgeht als die quantitative – sie folgt, wie man sagt, einer anderen<br />
„Forschungslogik“ – haben solche <strong>Arbeiten</strong> wieder andere Merkmale. Dazu gehören:<br />
• die Entwicklung einer offenen „prozessanalytischen“ Fragestellung zu Beginn (im<br />
Unterschied zu einer zu überprüfenden Hypothese), also einer Frage, die auf die Entdeckung<br />
biographischer und anderer sozialer Prozesse und eine darauf aufbauende<br />
Theoriebildung abzielt: z. B. die Struktur von Lebensgeschichten (etwa von Men schen,<br />
die zu Klienten der Sozialen Arbeit werden); die Struktur von Arbeitsprozessen (z. B.<br />
von Sozialpäda goginnen und Sozialpädagogen und Klientinnen und Klienten); die<br />
Entwicklungs geschichte von Gruppen, Milieus oder sozialen Netzwerken; die Ablaufstruktur<br />
von Interaktionsprozessen usw.<br />
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