Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten - Georg-Simon-Ohm ...
Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten - Georg-Simon-Ohm ...
Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten - Georg-Simon-Ohm ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Manfred Garhammer und Manfred Trapp<br />
<strong>Leitfaden</strong> zur Abfassung<br />
schriftlicher <strong>Arbeiten</strong><br />
Studienführer<br />
<strong>für</strong> den Bachelorstudiengang<br />
Soziale Arbeit<br />
Studienjahr 2009/2010<br />
an der Fakultät Sozialwissenschaften<br />
Fakultät<br />
Sozialwissenschaften
Herausgeber:<br />
Fakultät Sozialwissenschaften<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>Simon</strong>-<strong>Ohm</strong> Hochschule<br />
<strong>für</strong> angewandte Wissenschaften -<br />
Fachhochschule Nürnberg<br />
Bahnhofstraße 87<br />
90402 Nürnberg<br />
Verfasser:<br />
Prof. Dr. Manfred Garhammer, Prof. Dr. Manfred Trapp<br />
Stand: Juli 2010<br />
Auflage: 1.500<br />
Druck: City Print Nürnberg<br />
Titelfoto: Kathrin Hawelka
Manfred Garhammer und Manfred Trapp<br />
<strong>Leitfaden</strong> zur Abfassung<br />
schriftlicher <strong>Arbeiten</strong><br />
an der Fakultät Sozialwissenschaften
Inhalt<br />
Zum Geleit ........................................................................................................................ 3<br />
Vorbemerkung .................................................................................................................. 5<br />
I. Das Titelblatt .............................................................................................................. 5<br />
II. Das Inhaltsverzeichnis ............................................................................................... 7<br />
III. Der Textteil ................................................................................................................. 9<br />
A. Die Einleitung .......................................................................................................... 9<br />
B. Der Hauptteil ......................................................................................................... 10<br />
C. Der Schlussteil ...................................................................................................... 13<br />
IV. Das Quellenverzeichnis ........................................................................................... 14<br />
Allgemeine Bemerkungen ......................................................................................... 14<br />
Die äußere Gestaltung des Quellenverzeichnisses .................................................. 19<br />
A. Titelangaben von Büchern (selbständig erschienener Literatur, Monographien) . 21<br />
B. Beiträge in Lexika, Handbüchern oder Sammelwerken ................................ 22<br />
C. Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften ................................................. 23<br />
D. Allgemeine Zeitungen und Zeitschriften ........................................................ 24<br />
E. Gesetze und andere Rechtsvorschriften, juristische Kommentare ................ 24<br />
F. Elektronische Medien .................................................................................... 26<br />
G. Internet-Seiten ............................................................................................... 26<br />
V. Literaturnachweise, Anmerkungen, Fußnoten ......................................................... 28<br />
VI. Zum Schluss ............................................................................................................. 31<br />
Anhang 1: Einige häufig gestellte Fragen ...................................................................... 32<br />
Anhang 2: Beispiele <strong>für</strong> Bewertungskriterien ................................................................. 35<br />
Anhang 3: Zu einigen Erfahrungen mit „Wikipedia“ (Manfred Trapp) ............................. 37<br />
Anhang 4: Stilfragen ....................................................................................................... 39<br />
Empfehlenswerte Literatur ............................................................................................... 40<br />
1
Zum Geleit<br />
Prof. Dr. Manfred Garhammer<br />
Prof. Dr. Manfred Trapp<br />
Fakultät <strong>für</strong> Sozialwissenschaften<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>Simon</strong>-<strong>Ohm</strong>-Hochschule Nürnberg<br />
Liebe Studierende,<br />
3<br />
Nürnberg, im Juli 2010<br />
der Fakultätsrat der Fakultät Sozialwissenschaften hat am 9. Juni 2010 diesen Leit faden als<br />
verbindliche Richtlinie <strong>für</strong> alle schriftlichen <strong>Arbeiten</strong> und als Grundlage der Bewertung ihrer<br />
äußeren Form beschlossen.<br />
Der <strong>Leitfaden</strong> enthält formale Grundsätze <strong>für</strong> wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong> (schrift liche Studienarbeiten,<br />
Diplom- und Bachelor-<strong>Arbeiten</strong>, PTT-<strong>Arbeiten</strong> und andere), die von den Studierenden<br />
beachtet werden müssen, gleichgültig welches Thema bearbeitet wird.<br />
Er gibt Regeln und Beispiele <strong>für</strong> die äußere Form wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> und geht dabei<br />
von geltenden Normen (DIN 1505-2 und ISO 690-2) aus, berücksichtigt aber auch die einschlägige<br />
Literatur und die Praxis verschiedener Fächer.<br />
Der <strong>Leitfaden</strong> wird ständig verbessert und weiterentwickelt. Wir fordern alle Lehrenden<br />
und Studierenden – weiblich wie männlich – auf, uns Einwände, Kritik und Verbes se rungsvorschläge<br />
mitzuteilen, damit dieser <strong>Leitfaden</strong> an die Entwicklung der wissenschaftlichen<br />
Arbeitsweisen angepasst werden kann.<br />
Die Autoren sind zu erreichen unter:<br />
Manfred.Garhammer@ohm-hochschule.de<br />
Manfred.Trapp@ohm-hochschule.de<br />
Viele Lehrende und Studierende haben uns bei der Abfassung dieses <strong>Leitfaden</strong>s mit Hinweisen,<br />
Anregungen und Kritik unterstützt. Nur einige haben wir im Text namentlich erwähnt.<br />
Danken wollen wir ihnen aber allen.
Vorbemerkung<br />
Jede schriftliche Arbeit von der Studienarbeit 1 bis zur Abschlussarbeit setzt sich zusammen<br />
aus:<br />
• Titelblatt<br />
• Inhaltsverzeichnis (oder Gliederung)<br />
• Textteil<br />
• Anmerkungsteil (wenn er nicht in den Textteil integriert ist)<br />
• Quellenverzeichnis 2<br />
• evtl. anderen Verzeichnissen (von Tabellen, Abbildungen, Abkürzungen …). 3<br />
Bei Abschlussarbeiten können weitere Teile hinzukommen. Darüber informieren die<br />
Betreue rinnen und Betreuer.<br />
Gehen wir die einzelnen Teile durch:<br />
I. Das Titelblatt<br />
Das Titelblatt enthält folgende Angaben:<br />
• die Fakultät und die Hochschule<br />
• den Titel der Lehrveranstaltung, <strong>für</strong> die die Arbeit angefertigt wird<br />
• das Modul, zu dem die Lehrveranstaltung gehört<br />
• den Leiter dieser Lehrveranstaltung<br />
• die Art der Arbeit (Studienarbeit, Leistungsnachweis, Protokoll …)<br />
• Titel (und vielleicht Untertitel)<br />
• den Verfasser mit Kontaktadresse und Matrikelnummer<br />
• Semester und Jahr der Erstellung der Arbeit; bei Abschlussarbeiten auch das<br />
Abgabe datum.<br />
Bitte beachten Sie bei Abschlussarbeiten auch das „Merkblatt zur Bachelorarbeit (M 4.5)“!<br />
Ein Beispiel finden Sie auf der folgenden Seite:<br />
1 In der einschlägigen Prüfungsordnung heißen solche <strong>Arbeiten</strong> „Prüfungs-Studienarbeiten“. Wir<br />
beschrän ken uns hier aus Gründen der Verständlichkeit auf „Studienarbeiten“.<br />
2 Wir sprechen lieber von „Quellenverzeichnis“ als von „Literaturverzeichnis“, weil heute auch andere<br />
Quellen als nur gedruckte <strong>für</strong> wissenschaftliche Arbeit wichtig sind.<br />
3 Informationen dazu finden Sie in der einschlägigen Literatur zum wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong>, zum<br />
Beispiel bei Standop/Meyer: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit, Abschnitt 3.10 bis 3.12.<br />
5
Beispiel <strong>für</strong> eine Titelseite. Die Gestaltung (Schriftgröße, Verteilung auf der Seite) bleibt<br />
Ihnen überlassen, nur die Angaben des Beispiels müssen vorhanden sein.<br />
Wie nervt man seinen Prof?<br />
Eine Anleitung zum Umgang mit Autoritätspersonen<br />
an unseren höheren und hohen Lehranstalten<br />
Studienarbeit <strong>für</strong> die Lehrveranstaltung<br />
„Politisches Handeln und politische Beteiligung“<br />
im Modul 4.27 „Soziale Arbeit mit Gartenzwergen“<br />
Leitung: Prof. Dr. Erwin Vitzliputzli<br />
Fakultät Sozialwissenschaften<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>Simon</strong>-<strong>Ohm</strong>-Hochschule Nürnberg<br />
vorgelegt von<br />
Erwin Ehrlich (Matrikelnummer: 007, e-Mail: EhrlichEr07@ohm-hochschule.de)<br />
und<br />
Mathilde Musterfrau (Matrikelnummer: 11833, e-Mail: MusterfrauMa118@ohm-hochschule.de)<br />
Sommersemester 1899<br />
(bei Abschlussarbeiten: Abgabedatum)<br />
6
II. Das Inhaltsverzeichnis<br />
Das Inhaltsverzeichnis ist eine Gliederung, die zugleich Seitenzahlen enthält, mit denen auf<br />
die einzelnen Abschnitte verwiesen wird. Nur bei kleinen <strong>Arbeiten</strong> (etwa unter 10 Seiten)<br />
kann auch eine Gliederung ohne Seitenzahlen ausreichen.<br />
Die wichtigste Anforderung an eine Gliederung ist: Sie soll vollständig und logisch konsistent<br />
sein. Der Gegenstand des jeweiligen Abschnitts muss eindeutig bezeichnet werden und<br />
aus sich heraus verständlich sein. Die Gliederung bedient sich der Aussageform; Fragen als<br />
Überschriften sind unüblich.<br />
Im Einzelnen bedeutet das:<br />
• Die Überschrift jedes Abschnitts benennt das Einteilungsprinzip <strong>für</strong> die folgenden<br />
Unterpunkte.<br />
• Die Unterpunkte folgen dieser Einteilung und sind vollständig. (Die Kategorie<br />
„Sonstiges“ sollte vermieden werden.)<br />
• Eigentlich selbstverständlich: Es gibt immer mehrere Unterpunkte.<br />
Das folgende Beispiel ist also fehlerhaft:<br />
3. Das politische System Deutschlands<br />
3.1. Der Bundestag<br />
4. Das politische System der USA<br />
• Die Unterpunkte schließen sich gegenseitig aus – der zugehörige Text gehört entweder<br />
zu Punkt .1 oder zu Punkt .2 oder zu Punkt .3 usw.<br />
Das folgende Beispiel enthält einige Fehler:<br />
Die soziale Gliederung des deutschen Volkes<br />
I. Männer<br />
A. Junggesellen<br />
B. Weiberfeinde<br />
1. eingefleischte<br />
a. Beamte<br />
i. bei der Polizei<br />
ii. in der Stadtverwaltung<br />
iii. in Bundesministerien<br />
b. Lehrer<br />
…<br />
2. durch schlechte Erfahrung gewordene<br />
…<br />
C. Don Juans<br />
…<br />
II. Autofahrer<br />
III. Abhängig Beschäftigte<br />
IV. Sozialhilfeempfänger<br />
V. Andere<br />
…<br />
7
Nur einige Fehler seien benannt:<br />
• Die Überschrift („soziale Gliederung“) wird nicht eingelöst: Die Kategorie „Männer“<br />
passt nicht in eine soziale Gliederung.<br />
• Das Einteilungsprinzip wird nicht durchgehalten: Auf „I. Männer“ müsste „II. Frauen“<br />
folgen, stattdessen werden in II Verkehrsteilnehmer betrachtet, in III findet sich eine<br />
Gliederung nach Art der Erwerbstätigkeit usw.<br />
• Die Kategorie „V. Andere“ zeigt, dass die Gliederung nicht durchdacht ist. Solche<br />
Rest-Kategorien – man nennt sie auch „Residualkategorien“ – können fast immer<br />
vermieden werden, wenn man überlegt, welche sozialen Gruppen es gibt.<br />
Zurück zu den Formalitäten:<br />
Bei der Gliederung oben sehen Sie auch eine der üblichen Einteilungen. Es wechseln<br />
Ziffern und Buchstaben, Groß- und Kleinschreibung:<br />
I.<br />
Manche Autoren gebrauchen dabei keine Punkte.<br />
Empfohlen als Alternative wird eine Dezimal einteilung, da man hier die Gliederungsebenen<br />
(maximal fünf) leichter erkennt:<br />
1<br />
2<br />
A.<br />
1.1<br />
2.1<br />
1.<br />
a.<br />
i.<br />
1.1.1<br />
1.1.1.1<br />
(a)<br />
Und so weiter. Hinter den letzten Ziffern steht kein Punkt.<br />
8
III. Der Textteil<br />
Der Textteil gliedert sich üblicherweise in eine Einleitung, den Hauptteil und einen Schlussteil.<br />
Einleitung und Schluss müssen nicht so benannt werden.<br />
A. Die Einleitung<br />
Die Einleitung begründet, warum der Leser die Arbeit lesen sollte und welchen Gewinn er<br />
sich davon erwarten kann.<br />
Einleitungen enthalten darum meist folgende Elemente:<br />
• warum Sie sich <strong>für</strong> das Thema entschieden haben;<br />
• welchen aktuellen Bezug das Thema hat;<br />
• welches Ziel Ihre Arbeit verfolgt;<br />
• welche Fragestellung Sie haben (der Schluss muss dann die Antwort geben!);<br />
• welchen Aspekt des Themas Sie behandeln, welche anderen Aspekte nicht;<br />
• was über das Thema in der Wissenschaft schon an Ergebnissen existiert und wie<br />
Ihre Arbeit sich dazu verhält;<br />
• wie Ihre Arbeit aufgebaut ist;<br />
• welche wissenschaftliche Verfahren Sie anwenden (empirische Untersuchung,<br />
Literatur studie, juristische Deduktion, verstehende Interpretation …).<br />
In der Regel soll Ihre Arbeit zeigen, dass Sie wissenschaftlich arbeiten können. Sie<br />
brauchen also nicht zu begründen, dass Ihr Beitrag neu oder originell ist. Es genügt oft,<br />
daran zu erinnern, warum ein bestimmtes Thema von der Wissenschaft bearbeitet wurde<br />
und wird. Eine Arbeit über die Parteien in der Bundesrepublik Deutschland braucht also<br />
nicht zu behaupten:<br />
„Die Parteien in der Bundesrepublik sind neuerdings wieder in die Diskussion<br />
gekommen. Es ist von Parteiverdrossenheit die Rede, die etablierten Parteien verlieren<br />
Mitglieder … Daher ist es an der Zeit, das Parteiensystem neu zu betrachten.“<br />
Hier wird wahrscheinlich mehr versprochen, als hinterher gehalten werden kann. Es würde<br />
genügen zu schreiben:<br />
„In einer Demokratie haben die politischen Parteien das Ziel, alternative politische<br />
Ziele und Programme zu vertreten. Dies ist auch der Maßstab, mit dessen Hilfe<br />
beurteilt werden kann, wie gut sie ihrer Funktion gerecht werden …“<br />
Diese Einleitung begründet die Arbeit über den Zweck (die Funktion), die Parteien <strong>für</strong> ein<br />
übergeordnetes System (Demokratie) erfüllen. Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten.<br />
9
Der wichtigste Rat, den man <strong>für</strong> die Formulierung einer Einleitung geben kann, lautet:<br />
Bleiben Sie sachlich und nennen Sie den wirklichen Grund <strong>für</strong> die Bedeutsamkeit Ihres<br />
Themas. Sie machen sich sonst leicht lächerlich:<br />
„Die globale Erwärmung ist seit Jahren ein politisches Dauerthema. Über Berichte<br />
der Vereinten Nationen liest man ständig in der Presse, und die Regierungen der<br />
führenden Industriestaaten arbeiten an Programmen <strong>für</strong> den Klimaschutz. Auch<br />
die Gemeinderatswahlen in Grosspudelsdorf nahe Ansbach wurden von diesem<br />
Problem dominiert …“<br />
Das macht zwar viel her, aber Kommunalpolitik bearbeitet nun einmal keine Weltprobleme.<br />
B. Der Hauptteil<br />
Es gibt viele Arten von wissenschaftlichen <strong>Arbeiten</strong> und ganz unterschiedliche Ziele. Manche<br />
<strong>Arbeiten</strong> berichten über empirische Forschungen und versuchen, erste Hypothesen zu<br />
gewinnen. Manche <strong>Arbeiten</strong> entwickeln eine praktische Konzeption <strong>für</strong> eine soziale Einrichtung<br />
und begrün den sie. Manche <strong>Arbeiten</strong> werten Literatur oder empirische Untersuchungen<br />
aus und ent wickeln eine eigene Auffassung. Es bleibt dem Gespräch mit der Betreuerin<br />
oder dem Betreuer4 der Arbeit überlassen, welche Ziele eine Arbeit verfolgt und welchen<br />
Charakter sie hat.<br />
Nach unserer Erfahrung werden wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong> oft in unzweckmäßiger Weise<br />
geschrieben. Oft liest man die einschlägige Literatur und gibt sie wieder. Der Autor versteht<br />
sich als eine Art Automat, der aus vielen gelesenen Büchern eine kürzere Zusammenfassung<br />
auswirft.<br />
Dagegen sollten Sie eine wissenschaftliche Arbeit als eine Kette von Argumenten oder<br />
Begründungen auffassen. Jedes Argument hat Voraussetzungen und führt zu einer<br />
Konsequenz. Am klarsten ist eine Arbeit gegliedert, wenn sie ein einheitliches Ziel anstrebt<br />
und jeder Teil darin seinen Stellenwert findet.<br />
Sie sollten also alle Kapitel und Abschnitte einer solchen Arbeit daraufhin überdenken, was<br />
sie zu dem Ziel beitragen, das Sie anstreben. Entsprechend sollte der Hauptteil geschrieben<br />
werden. So verwickelt die Beweisführung sein mag: Ihre Schrift ist dazu da, auf dem Weg<br />
von Begründungen zu einem bestimmten Ergebnis zu gelangen.<br />
Im angelsächsischen Sprachraum heißt eine Doktorarbeit (Dissertation): „thesis“. Und der<br />
Verfasser muss seine These vor einem wissenschaftlichen Kollegium „verteidigen“, um den<br />
gewünschten akademischen Grad zu erlangen.<br />
Betrachten wir nun einige verschiedene Typen wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> – ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit.<br />
4 Wir bemühen uns in diesem <strong>Leitfaden</strong>, niemanden und insbesondere kein Geschlecht zu diskriminieren<br />
und doch die üblichen Regeln der Rechtschreibung und Grammatik einzuhalten. Sollte uns dies nicht<br />
überall gelungen sein, so ist dies keine böse Absicht.<br />
10
Wenn man ein Konzept <strong>für</strong> eine soziale Einrichtung oder <strong>für</strong> eine Maßnahme darstellt oder<br />
entwickelt, können unter Anderem folgende Gesichtspunkte wichtig werden:<br />
• Vermittlung des Sinns und Zwecks des Konzepts<br />
• Klarheit der Zielgruppe, Ziele und Rahmenbedingungen (z.B. rechtliche oder sozialräumliche)<br />
• Nachvollziehbarkeit der verschiedenen Komponenten des Konzepts (z.B. Methoden,<br />
Verfahren, Arbeitsweisen, Implementierung)<br />
• Begründung der benötigten Mittel (finanziell und sachlich: Personal und Ausstattung)<br />
• Reflexion des praktischen Wirkungsgrads und der Möglichkeiten der Zielerreichung<br />
• kommunikative Funktion (und Bindungswirkung) des Konzepts nach innen und nach<br />
außen.<br />
Wenn man eine empirische Arbeit quantitativer Ausrichtung anfertigt, so enthält sie im Allgemeinen<br />
folgende Elemente:<br />
• Problemdiskussion, Durchsicht der bisherigen Literatur und Entwicklung einer Fragestellung<br />
• Umsetzung der Fragestellung in Hypothesen<br />
• Darstellung der Untersuchungsmethoden<br />
o Fragebogenkonstruktion<br />
o Stichprobengestaltung<br />
o Durchführung der Untersuchung<br />
o Benutzte Auswertungsverfahren<br />
• Darstellung der Ergebnisse; dabei:<br />
o Beschreibung der Untersuchungsstichprobe<br />
o Bestätigung oder Widerlegung der Hypothesen<br />
• Diskussion und Interpretation der Ergebnisse<br />
• Anhang<br />
o Quellenverzeichnis<br />
o Fragebogen der Untersuchung<br />
o Tabellenteil<br />
Wieder ein anderer Typus von Arbeit ist eine empirische Arbeit qualitativer Ausrichtung. Da<br />
die qualitative Sozialforschung (andere Begriffe sind auch „interpretative“ oder „rekonstruktive“<br />
Sozialforschung) anders vorgeht als die quantitative – sie folgt, wie man sagt, einer anderen<br />
„Forschungslogik“ – haben solche <strong>Arbeiten</strong> wieder andere Merkmale. Dazu gehören:<br />
• die Entwicklung einer offenen „prozessanalytischen“ Fragestellung zu Beginn (im<br />
Unterschied zu einer zu überprüfenden Hypothese), also einer Frage, die auf die Entdeckung<br />
biographischer und anderer sozialer Prozesse und eine darauf aufbauende<br />
Theoriebildung abzielt: z. B. die Struktur von Lebensgeschichten (etwa von Men schen,<br />
die zu Klienten der Sozialen Arbeit werden); die Struktur von Arbeitsprozessen (z. B.<br />
von Sozialpäda goginnen und Sozialpädagogen und Klientinnen und Klienten); die<br />
Entwicklungs geschichte von Gruppen, Milieus oder sozialen Netzwerken; die Ablaufstruktur<br />
von Interaktionsprozessen usw.<br />
11
• die genaue Rekonstruktion der eigenen Feldforschung in persönlichen Worten, so<br />
dass ein Leser ein lebendiges Bild davon erhält, wie die Forscherin bzw. der Forscher<br />
bei der Datenerhebung vorgegangen ist und unter welchen Bedingungen die Daten<br />
entstanden sind.<br />
• die Erhebung und Aufbereitung von sprachlichen Primärmaterialien, die zu der Fragestellung<br />
und dem Forschungsinteresse gehören:<br />
(a) bei Interesse an lebensgeschichtlichen Erfahrungen und Ablaufstrukturen vor<br />
allem die Durchführung und Transkription autobiographisch-narrativer Interviews<br />
(aber es können natürlich auch schriftliche autobiographische Materialien berücksichtigt<br />
werden);<br />
(b) bei Interesse an den Besonderheiten eines Arbeitsmilieus oder einer „Subkultur“<br />
die Durchführung teilnehmender Beobachtungen und die Anfertigung<br />
entsprechen der ethnographischer Protokolle;<br />
(c) bei Interesse an der Struktur eines Handlungstyps (wie etwa eines Beratungs-<br />
oder Therapiegesprächs) die Bandaufzeichnung und Transkription entsprechender<br />
Gespräche von Professionellen und Klienten.<br />
Es ist natürlich auch möglich, unterschiedliche Typen von Datenmaterialien zu erheben<br />
und aufeinander zu beziehen, wenn die Fragestellung entsprechend komplex ist.<br />
• die exemplarische Integration entsprechender Datenmaterialien in die Arbeit – z. B.<br />
im Rahmen einer Fallstudie und/oder vergleichender Betrachtungen – und die Dokumenta<br />
tion der eigenen Verstehensleistungen und Analyseprozeduren, so dass der<br />
Leser die Daten interpretation nachvollziehen und ggf. kritisieren kann. Häufig werden<br />
auch wichtige Datenmaterialien, also z. B. eine <strong>für</strong> eine Studie zentrale Transkription<br />
eines Interviews, in den Anhang einer Arbeit aufgenommen, so dass sie <strong>für</strong> unabhängige<br />
Re-Analysen zur Verfügung stehen. Wichtig ist die rigorose Anonymisierung von<br />
allen Angaben, die die Identifizierung von Personen und Einrichtungen ermöglichen<br />
könnten. Die Wahrung von Vertraulichkeit zum Schutz von Informantinnen und Informanten<br />
und anderen Personen ist eine zentrale Maxime dieser Forschung.<br />
Das Feld der qualitativen Sozialforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark<br />
ausdiffe renziert, es gibt eine Vielzahl von Forschungstraditionen, Analyseansätzen und<br />
Erhebungs verfahren. Wenn man eine solche Studie durchführen möchte, empfiehlt es sich,<br />
rechtzeitig mit einer Dozentin oder einem Dozenten Kontakt aufzunehmen und Fragen der<br />
Themendimensionierung, der Feldforschung und des Arbeitsablaufs zu besprechen. Um<br />
sich die hier relevanten Arbeitsweisen anzueignen, ist es sinnvoll, an einer Gruppe von<br />
studentischen Forscherinnen und Forschern (z. B. einer „Forschungswerkstatt“) teilzunehmen<br />
und durch die Lektüre einiger studentischer Abschlussarbeiten einen Eindruck davon<br />
zu bekommen, was und wie frühere Studierende geforscht haben und wie es ihnen dabei<br />
ergangen ist. Dann merkt man, dass diese studentischen „Vorgänger“ auch nur mit Wasser<br />
kochen – und zugleich spannende Entdeckungen machen können. Man sollte auch frühzeitig<br />
Literaturempfehlungen einholen, ohne sich einschüchtern zu lassen, wenn man das eine<br />
oder andere in dieser Literatur nicht immer auf Anhieb versteht. 5<br />
Damit sind einige wichtige, aber längst nicht alle Arten wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> beschrie ben.<br />
Sie sollten immer mit Ihren Dozentinnen und Dozenten besprechen, an welchem Typus Sie<br />
arbeiten und was dabei von ihnen erwartet wird.<br />
5 Der Abschnitt über qualitative Forschung wurde von Gerhard Riemann verfasst.<br />
12
C. Der Schlussteil<br />
Der Schlussteil Ihrer Arbeit formuliert die Ergebnisse Ihrer Untersuchung. Kehren Sie zu<br />
Ihrer Fragestellung zurück und legen Sie dar, was beantwortet ist, was umstritten bleibt,<br />
was nicht beantwortet werden konnte (und warum). Was wäre in einer weiteren Arbeit zu<br />
untersuchen? Wie verhalten sich Ihre Ergebnisse zu den bisher im Allgemeinen vertretenen<br />
Ansichten?<br />
Darüber hinaus kann der Schluss Ihre Ergebnisse in einen größeren Zusammenhang stellen.<br />
Ein Ausblick auf Verallgemeinerungen, auf andere Themen, die mit Ihrem Thema zusammenhängen,<br />
auf künftige Entwicklungen ist möglich.<br />
*<br />
Die Dreiteilung „Einleitung – Hauptteil – Schluss“ ist nicht nur die Gliederung der gesamten<br />
Arbeit. Auch einzelne Abschnitte, vor allem wenn sie länger und nicht leicht zu überschauen<br />
sind, sollten von dieser Einteilung Gebrauch machen.<br />
Daher sollte jeder längere Abschnitt mit einer Hinführung des Lesers auf das neue Thema<br />
(oder Teilthema) beginnen und ihm eine kurze Vorschau geben, was er zu erwarten hat. Dann<br />
entwickelt der Hauptteil die notwendigen Argumente. Und schließlich gibt eine (Zwischen-)<br />
Zusammenfassung wieder, was damit erreicht ist und was der Stand der gesamten Untersuchung<br />
ist.<br />
13
IV. Das Quellenverzeichnis<br />
Allgemeine Bemerkungen<br />
Das Quellenverzeichnis dient nicht der Angeberei, wie viel Sie gelesen haben. Das Quellen verzeichnis<br />
soll vielmehr dem Leser ermöglichen, Quellen und Gedanken zu überprüfen und<br />
weiter zu verfolgen, die Sie von anderen übernommen haben. Deshalb ist die Grundregel:<br />
► Ins Quellenverzeichnis gehört nur, was Sie tatsächlich gebraucht haben,<br />
um Ihre Arbeit anzufertigen – also nur das, was Sie auch irgendwo (direkt<br />
oder indirekt, wörtlich oder sinngemäß) zitieren oder erwähnen.<br />
Bei manchen <strong>Arbeiten</strong> kann es sinnvoll sein, auf Werke zu verweisen, die nicht zitiert werden,<br />
aber den Verfasser inspiriert haben. Solche Werke kann man im Vorwort benennen oder<br />
<strong>für</strong> sie im Quellenverzeichnis eine eigene Rubrik einrichten: „Weitere <strong>für</strong> mich wichtige Litera<br />
tur“.<br />
Viele Dinge brauchen Sie übrigens nicht nachzuweisen. Dass die Erde sich um die<br />
Sonne dreht, bedarf keiner Begründung, 6 auch nicht, dass die Gemeinwesenarbeit eine der<br />
klassischen Methoden der Sozialarbeit ist.<br />
Das Quellenverzeichnis wird alphabetisch nach dem Ordnungswort (meist der Autor,<br />
ersatzweise der Titel) geordnet. Eine Untergliederung des Quellenverzeichnisses ist nicht unbedingt<br />
notwendig. Auf keinen Fall werden Einzelstudien (selbständig erschienene Literatur,<br />
Monographien) und Aufsätze getrennt.<br />
Eine Unterscheidung von Primärquellen und Sekundärliteratur ist nur bei literaturwissenschaftlichen<br />
und historischen <strong>Arbeiten</strong> üblich, kann aber im Einzelfall sinnvoll sein. Sinnvoll<br />
kann es dagegen sein, gedruckte Literatur und elektronische Quellen in eigenen Abschnitten<br />
anzugeben. Auch die Angabe von Gesetzestexten (als Primärquellen) kann gesondert erfolgen,<br />
im Regelfall aber werden Gesetzes- und Verordnungstexte nicht in das Quellenverzeichnis<br />
aufgenommen.<br />
Alles Weitere hängt von der Art der Arbeit ab.<br />
*<br />
Das waren wichtige Formalitäten. Im Folgenden beschäftigen wir uns mit der Frage, wie man<br />
geeignete Quellen auswählt.<br />
Gehen wir zurück auf den Zweck des Zitierens von Quellen: Wissenschaftler zitieren, weil<br />
sie ihre Quellen offenlegen wollen, damit jedermann ihre Argumentation nachprüfen kann.<br />
Deswegen sollte man auch nur allgemein zugängliche und zuverlässige Quellen benutzen.<br />
Das gilt <strong>für</strong> die Auseinandersetzung mit dem Stand der Forschung; es gilt natürlich nicht,<br />
wenn Sie mit eigenen Interviews oder ähnlichem Material arbeiten.<br />
Vor Jahren fand sich irgendwo in einem Aufsatz eine Quellenangabe, die etwa so lautete:<br />
„Vertrauliche Mitteilung des Bundesnachrichtendiensts an der Verfasser vom Soundsovielten“.<br />
Das ist natürlich keine allgemein zugängliche Quelle.<br />
6 Selbst die katholische Kirche hat vor wenigen Jahren das Urteil gegen Galilei aufgehoben.<br />
14
Schwieriger ist es bei „grauer Literatur“, Forschungspapieren und ähnlichem, die nur in<br />
begrenzter Anzahl <strong>für</strong> einen begrenzten Kreis vervielfältigt wurden und nicht über einen<br />
Verlag im Buchhandel erhältlich sind. Solche Literatur steht auch zunehmend im Internet<br />
als Online-Publikation zur Verfügung, oft auch außerhalb von Fachzeitschriften. So finden<br />
sie zum Beispiel Publikationen unserer Fakultät auf dem <strong>Ohm</strong>-Publikationsserver www.<br />
ohmdok.de.<br />
Bei grauer Literatur – gleichgültig, ob gedruckt oder elektronisch – sollte man dieselben<br />
Angaben suchen wie bei einer normalen Einzelpublikation. Zusätzlich sollte man angeben,<br />
wie man das Dokument erhalten kann (Adresse des Herausgebers o. ä.). Unveröffentlichte<br />
<strong>Arbeiten</strong>, zum Beispiel unveröffentlichte Diplom- oder Bachelorarbeiten sind im Allgemeinen<br />
nicht zitier fähig. Ausnahmen können sinnvoll sein, wenn sie besonders wichtig und einzigartig<br />
sind.<br />
Eigene Mitschriften aus Lehrveranstaltungen sind ebenfalls in der Regel nicht zitierfähig.<br />
Vorlesungs skripten sollte man nur zitieren, wenn sie vom Dozenten autorisiert sind. Oft<br />
muss man einen Ausweg suchen: Vielleicht hat Ihr Dozent seine Gedanken irgendwo veröffentlicht,<br />
oder vielleicht gibt es Lehrbücher zu seinem Thema?<br />
Im Ausnahmefall bietet DIN 1505-2 Ihnen bei mündlichen Vorträgen noch folgende Möglichkeit: 7<br />
Klieforth, H.: Der Zustand der deutsch-amerikanischen Beziehungen heute.<br />
Vortrag / Deutsch-Amerik. Ges. – 1908-03-27, 20.00 Uhr. Köln, Amerika-Haus.<br />
Weitere Hinweise bei Standop und Meyer, 8 Abschnitt 6.10.3.<br />
Die Zuverlässigkeit von Quellen müssen immer Sie selber beurteilen. Das ist am Anfang<br />
des Studiums schwierig, mit zunehmender Erfahrung wird es leichter.<br />
Quellen sollten jedenfalls authentisch (echt im Unterschied zu gefälscht, verbürgt und<br />
nachprüfbar im Unterschied zu zweifelhaft und unzugänglich) sein. Außerdem müssen sie<br />
unpartei lich und schließlich sachkundig sein. Bei der Beurteilung kann man sich zunächst darauf<br />
stützen, ob der Verfasser selber unabhängig und kompetent ist. Oft wird das beglaubigt<br />
durch die Institution, <strong>für</strong> die er arbeitet (Auftragsforschung vs. unabhängige Forschung),<br />
durch seine Qualifikation und seine Stellung. Allerdings soll es auch schon Professoren<br />
gegeben haben, die sich geirrt haben, ja sogar solche, die einem politischen Regime nach<br />
dem Munde geschrieben haben. Ob es das heute noch gibt, müssen Sie selber beurteilen.<br />
Machen Sie sich <strong>für</strong> die Beurteilung einer Quelle einmal klar, wie nah oder fern verschiedene<br />
Quellen von der Wirklichkeit sind:<br />
Zunächst gibt es die Ereignisse, die ihre Spuren hinterlassen. Schon hier treten vielfältige<br />
Probleme auf, weil die überlieferten Spuren oft einer Auswahl unterliegen oder subjektiv<br />
gefärbt oder gar gefälscht sind. Wussten Sie zum Beispiel, dass der immer wieder gezeigte<br />
Nazi-Fackelzug vom 30. Januar 1933, dem so genannten Tag der Machtergreifung, von<br />
den Nazis nachgestellt wurde, damit sie einen schönen Fackelzug filmen konnten? Und<br />
wenn Sie in Fotodokumenten Adolf Hitler im Kreise seiner Anhänger sehen, die zu ihm<br />
aufschauen wie zu einem Messias, dann dürfen sie nicht gleich auf Hitlers charismatische<br />
Wirkung schließen. Es kann auch sein, dass die missglückten Veranstaltungen, in denen<br />
Hitler ziemlich schwach war, einfach nicht dokumentiert sind.<br />
Dann gibt es die Forscher, die die Spuren der Ereignisse sammeln und zusammenfassen.<br />
Sie veröffentlichen dann trockene Spezialstudien mit Titeln wie: „Die Prügelstrafe in den<br />
7 DIN 1505-2, Abschnitt 6.10.<br />
8 Standop/Meyer: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit, 18. Aufl.<br />
15
Arbeitshäusern der Stadt Nürnberg in den Jahren 1848 bis 1859“. Gibt es genug solcher<br />
Spezialstudien, dann kommt die Stunde derer, die zusammenfassen und verallgemeinern:<br />
„Mildtätigkeit und Erziehung zu Ordnung und Fleiß als Sozialarbeit im 19. Jahrhundert“.<br />
Oder: „Schwarze Pädagogik“. Wissenschaftler, die solche Gesamt dar stellungen schreiben,<br />
bauen auf Spezialdarstellungen auf, aber es ist Ihnen kaum möglich, alles mit derselben<br />
Gründlichkeit zu studieren.<br />
Wenn eine Wissenschaft sich in die Breite und Tiefe entwickelt hat, beginnt sie, ihr gesammeltes<br />
Wissen in Lexika, Handbüchern, Lehrbüchern und Einführungswerken darzustellen.<br />
Sie sind der beste Ausgangspunkt <strong>für</strong> Studierende, die einen Einblick und Überblick<br />
in das Fach erhalten wollen. Für die Exploration eines Themenfelds und <strong>für</strong> die Auswahl<br />
der wichtigsten theoretischen und empirischen Literatur ist es nützlich, zusammenfassende<br />
und möglichst aktuelle Artikel zu Stichwörtern aus Handbüchern oder Wörterbüchern der<br />
jeweiligen Bezugswissenschaften zu lesen. Hier wird der Forschungsstand am besten zusammengefasst.<br />
9<br />
Wenn Sie Zweifel haben oder mit der Literatur nicht zurechtkommen, sollten Sie immer<br />
wieder Ihre Dozentinnen und Dozenten fragen, was <strong>für</strong> Ihre Vorhaben eine gute Quelle<br />
ist. Wo immer möglich, sollten Sie sich (auch) mit Originaldokumenten befassen. Oft ist es<br />
besser, einen Klassiker im Original zu lesen als in den Zusammenfassungen in der Sekundärliteratur.<br />
*<br />
Häufig wird die Frage gestellt, ob es in einer wissenschaftlichen Arbeit zulässig ist, „Wikipedia“<br />
oder andere Quellen aus dem Internet zu zitieren. Das ist allerdings keine Frage<br />
des Dürfens, sondern eine Frage der Qualität der benutzten Quelle. Bedenken Sie bitte<br />
folgendes:<br />
Bei Buchveröffentlichungen übernimmt ein Verlag das finanzielle Risiko. Daher prüft er in<br />
der Regel, ob es <strong>für</strong> den zu veröffentlichenden Text eine Nachfrage gibt und ob der Text<br />
wissenschaftlichen Kriterien genügt. Das ist die Aufgabe professioneller Lektoren. Jedenfalls<br />
ist dies bei seriösen Verlagen der Fall.<br />
Bei Veröffentlichungen in einer Fachzeitschrift prüft die jeweilige Redaktion oder der Herausgeber<br />
die eingereichten Manuskripte darauf, ob sie gewisse Qualitätsstandards einhalten<br />
und man sie der Fachöffentlichkeit vorstellen kann. In der Regel begutachten „peers“, also<br />
kompetente Fachkollegen, die eingereichten Artikel vor der Veröffentlichung.<br />
Eine Publikation im Internet setzt dagegen nur voraus, dass jemand sich ein paar Kenntnisse<br />
aneignet, wie man eine Website erstellt. Das Internet lässt also eine ungeprüfte Publikation<br />
aller zweifelhaften Quellen zu. Es enthält darum hervorragende Quellen und Literatur<br />
neben absolut indiskutablen Seiten. (Lesen Sie einmal die Verschwörungstheorien zum 11.<br />
September 2001.) Ein Beispiel <strong>für</strong> schlechte Arbeit in „Wikipedia“ 10 finden Sie als Anhang 3.<br />
Als Faustregel gilt daher:<br />
9 Eine Liste mit Nachschlagewerken, die in der Teilbibliothek Bahnhofstraße verfügbar sind, finden Sie<br />
im Intranet der <strong>Ohm</strong>-Hochschule unter dem Titel „Wissenschaftliche Hilfsmittel“ unter „Public/ trapp/<br />
Lehrveranstaltungen (Semester X)“.<br />
10 Die Autoren bei Wikipedia verpflichten sich auf gewisse Standards. Lesen Sie die einmal nach! Trotzdem<br />
sind dort einige Autoren keine Fachleute.<br />
16
► Eine wissenschaftliche Arbeit beruht auf Kenntnis der Literatur, auch der<br />
gedruckten. Einen Überblick über die wichtigsten Lehrmeinungen verschafft<br />
man sich durch die Nutzung von Lexika, Handbüchern, Lehrbüchern und<br />
einführenden Werken. Darüber hinaus ist das Studium von Einzelwerken<br />
und von wissen schaftlichen Zeitschriften notwendig. Stehen solche Texte<br />
in elektronischer Form zur Verfügung, so ist nichts dagegen einzuwenden.<br />
Andere elektronische Quellen müssen auf Seriosität und wissenschaftlichen<br />
Charakter geprüft werden.<br />
Weiter empfehlen wir Ihnen, einige Fälle zu unterscheiden:<br />
• Wenn es um die Beschreibung z.B. von Organisationen (auch der Sozialen Arbeit),<br />
von Trägern und ihrem Leitbild und Strukturen oder ähnlichem geht, stellen viele<br />
Organisa tionen dies inzwischen ins Internet. Die Verwendung solcher Quellen ist<br />
natürlich sinnvoll.<br />
• Das gilt auch <strong>für</strong> die Wiedergabe von Positionen im öffentlichen Diskurs bzw. von<br />
öffent lichen Dokumenten (wie dem Jugend- oder Armutsbericht), die inzwischen aus<br />
dem Internet herunterzuladen sind.<br />
• Die Definition und Erläuterung von Fachbegriffen ebenso wie die Wiedergabe<br />
von wissen schaftlichen Theorien sollten Sie dagegen nicht aus Internet-Lexika wie<br />
Wikipedia und auf keinen Fall aus in ihrer Herkunft unklaren Quellen (im schlimmsten<br />
Fall Schüler aufsätzen, die Sie googeln) übernehmen, sondern aus der publizierten<br />
(und inzwischen auch als E-Book zunehmend verfügbaren) Literatur.<br />
Auf keinen Fall dürfen Sie bei der Übernahme einer Internetquelle auf die Angabe der<br />
Quelle verzichten! Das kann inzwischen nicht nur bei Abschlussarbeiten leicht entdeckt<br />
werden. Es führt nicht nur zu einer „Fünf“, sondern unter Umständen zu schwerwiegenderen<br />
Konsequenzen bis hin zur Exmatrikulation. Es handelt sich nämlich dann um ein<br />
Plagiat – das heißt um den Versuch, eine eigene Denkleistung vorzutäuschen, obwohl Sie<br />
in Wirklichkeit die Leistung eines anderen stehlen. Da<strong>für</strong> können Sie sogar rechtlich zur<br />
Verantwortung gezogen werden – Verletzung des Urheberrechts!<br />
Standop und Meyer sind übrigens der Meinung, dass die meisten Plagiate von Studierenden<br />
nicht aus böser Absicht entstehen. 11 Viele vergessen einfach beim Kopieren der<br />
Internetquelle die Quellenangabe oder die Anführungszeichen. Das ändert zwar an dem<br />
Tatbestand des Plagiats nichts – aber vielleicht ist es dem Plagiator lieber, wenn er nicht als<br />
Betrüger, sondern nur als Dummkopf angesehen wird.<br />
Noch ein Wort zu der Literatur, die Sie benutzen:<br />
Zu jeder schriftlichen Arbeit gehört die selbständige Suche (Recherche) nach geeigneter<br />
Literatur. Gleichgültig welche Werke oder Artikel Ihnen von Ihren Dozenten genannt werden:<br />
Sie müssen <strong>für</strong> jede Arbeit (auch) selber nach geeigneter Literatur suchen! Die von Ihnen<br />
benutzte Literatur ist ein Kriterium – unter anderen Kriterien – <strong>für</strong> die Qualität Ihrer Arbeit.<br />
Und weil hier die Bequemlichkeit wieder einmal mit der Professionalität Ihres Vorgehens<br />
ringt und dabei schon oft die Oberhand behalten hat, empfehlen wir Ihnen ganz dringend, in<br />
folgenden Schritten vorzugehen:<br />
11 Standop/Meyer: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit, S. 199-201.<br />
17
● Erster Schritt:<br />
Verschaffen Sie sich in Lexika, Handbüchern, Lehrbüchern, Kommentaren (= juristischen<br />
Fachbüchern, die die Vorschriften im Einzelnen erläutern) und einführenden Werken einen<br />
ersten Überblick über Ihr Thema. Das Ausgehen von solchen Werken erspart Ihnen oft auch<br />
Zeit, denn eine Einzeldarstellung (Monographie) zu ihrem Thema ist meistens weit umfangreicher.<br />
Die Literatur, die in solchen Nachschlagewerken angegeben wird, sollten Sie notieren.<br />
Sie ist grundlegend. Um Ihnen den ersten Schritt zu erleichtern, haben diverse Kurse „Wissenschaftliches<br />
<strong>Arbeiten</strong>“ vor Ihnen eine Liste mit Nachschlagewerken zusammen gestellt,<br />
die in der Teilbibliothek Bahnhofstraße verfügbar sind. Sie finden sie als Datei unter dem<br />
Titel „Wissenschaftliche Hilfsmittel“ unter „Public/ trapp/ Lehrveranstaltungen (Semester X)“.<br />
● Zweiter Schritt:<br />
Suchen Sie in Bibliothekskatalogen nach weiterer Literatur. Machen Sie sich mit den wichtigsten<br />
Katalogen und Recherchemöglichkeiten vertraut. In der Regel sucht man<br />
• nach Autoren, die man bereits als Fachleute kennt;<br />
• nach Titelwörtern, die einschlägig sind;<br />
• nach Schlagwörtern, unter denen ein Thema eingeordnet ist (mit Hilfe der Systematik<br />
der Bibliothek).<br />
Mit Hilfe der elektronischen Kataloge ist das heute ein Kinderspiel. Verlassen Sie sich<br />
aber nicht auf Ihre Teilbibliothek, denn deren Bestand hängt von vielerlei Zufällen ab, zum<br />
Beispiel davon, wie sehr die Bibliotheken vor der Einführung der Studiengebühren ausgetrocknet<br />
wurden.<br />
Sie können bei der Suche im OPAC der Bibliothek über die Registerkarte „Datenbankauswahl“<br />
weitere Datenbanken durchsuchen und sollten mindestens den „Bibliotheksverbund<br />
Bayern“ mit durchsuchen. Damit haben Sie Zugriff auf alle wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken in Bayern. Wenn Sie dann ein Buch von außerhalb mit Hilfe der Fernleihe<br />
bestellen, ist es in der Regel in vierzehn Tagen da.<br />
● Dritter Schritt:<br />
Suchen Sie nach Aufsatzliteratur in wissenschaftlichen Zeitschriften. Dort werden aktuelle<br />
Beiträge und Forschungsergebnisse veröffentlicht. Eine Recherche ist unerlässlich, wenn<br />
die von Ihnen benutzte Literatur auf dem neuesten Stand sein soll.<br />
Für die Suche nach Aufsatzliteratur gibt es verschiedene Datenbanken. Unsere Bibliothek<br />
bietet Ihnen <strong>für</strong> sozialwissenschaftliche Literatur das WISO-Net. Dabei können Sie sowohl<br />
in Fachzeitschriften wie in Publikumszeitschriften recherchieren.<br />
Für juristische Literatur sollten Sie „juris“ sowie „beck-online“ nutzen, die Ihnen die Bibliothek<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Die Fakultät hat zahlreiche Fachzeitschriften abonniert, deren aktuelle Jahrgänge Sie in<br />
der oberen Etage der Teilbibliothek finden und deren zurückliegende Jahrgänge in der<br />
Zentralbiblio thek archiviert und einsehbar sind. Die Titel der Zeitschriften (aber nicht die Titel<br />
einzelner Aufsätze) können sie außerdem mit Hilfe des OPAC recherchieren.<br />
18
● Vierter Schritt:<br />
Suchen Sie nach speziellen Arten von Literatur, wenn ihre Arbeit das notwendig macht. Ihre<br />
Dozentinnen und Dozenten beraten Sie dabei.<br />
● Fünfter Schritt:<br />
Nutzen Sie Online-Publikationen und Suchmaschinen <strong>für</strong> das Internet und achten Sie auf<br />
die Qualität ihrer Funde.<br />
Die äußere Gestaltung des Quellenverzeichnisses<br />
Regeln <strong>für</strong> die äußere Gestaltung eines Quellenverzeichnisses entnehmen Sie bitte:<br />
• geltenden Normen, soweit vorhanden, zum Beispiel:<br />
*<br />
DiN Deutsches iNstitut <strong>für</strong> NormuNg e.V. (Hrsg.): Titelangaben von Dokumenten.<br />
Zitierregeln. DIN 1505 Teil 2. Berlin u.a.: Beuth, o.J. (2001).<br />
Auch enthalten in:<br />
DiN Deutsches iNstitut <strong>für</strong> NormuNg e.V. (Hrsg.): Bibliotheks- und Dokumentationswesen.<br />
(= DIN-Taschenbuch 343). Berlin u.a.: Beuth, 1 2001. S. 37-54.<br />
Diese Titel können auch bestellt werden unter der Internet-Adresse: www.beuth.de.<br />
• der einschlägigen Literatur über <strong>wissenschaftliches</strong> <strong>Arbeiten</strong>, zum Beispiel:<br />
staNDop, Ewald; meyer, Matthias L.G.: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit.<br />
Neueste Auflage (zur Zeit 18., korr. u. erg. Aufl.). Wiebelsheim: Quelle und Meyer,<br />
2008.<br />
(Das ist der immer wieder neu aufgelegte Klassiker unter der Literatur zum wissenschaft<br />
lichen <strong>Arbeiten</strong>. Es ist hinsichtlich der EDV auf dem neuesten Stand. Zur Anschaffung<br />
empfohlen!)<br />
• der Praxis des Faches, in dem Sie arbeiten.<br />
Diese drei Quellen stimmen nicht immer überein, so dass Sie eigene Entscheidungen über<br />
die Zweckmäßigkeit der einen oder anderen Lösung finden müssen, die sie am besten mit<br />
Ihrem Dozenten absprechen. Wir gehen im Folgenden von DIN 1505-2 aus.<br />
In DIN 1505-2 sind sowohl die Bestandteile der Literaturangabe geregelt wie die Reihenfolge<br />
und die Satzzeichen.<br />
Die typografische Gestaltung (Schriftgröße, Schriftart, Schriftschnitt) ist nicht geregelt. Sie<br />
sollte zweckmäßig sein. Normal ist eine Größe von 12 Pt. (Fußnoten 9 bis 10 Pt) und ein<br />
Zeilenabstand von 1 oder 1,5 Zeilen. Der Seitenrand (oben/unten, links/rechts) sollte jeweils<br />
mindestens 2 cm sein. Für eine gebundene Arbeit müssen Sie zusätzlich mit mindestens<br />
1 cm <strong>für</strong> einen Bundsteg in der Mitte rechnen.<br />
19
Verfasser und Titel sollten hervorgehoben werden, und zwar in unterschiedlicher Weise.<br />
DIN 1505-2 empfiehlt <strong>für</strong> den FaMiliennaMen deS VerFaSSerS so genannte Kapitälchen und <strong>für</strong><br />
Titel und Untertitel Kursivschrift. Kapitälchen, Kursivschrift und viele andere Auszeichnungen<br />
<strong>für</strong> Schrift erreichen Sie in MS WORD immer über „Format / Zeichen“. Sie können den<br />
Familien namen auch in Großbuchstaben setzen oder unterstreichen, aber wozu hat man<br />
denn ein Schreibprogramm mit vielen schönen Möglichkeiten?<br />
*<br />
Inzwischen bietet Ihnen unsere Bibliothek auch die Möglichkeit, Programme zu installieren<br />
und kostenlos zu nutzen, mit deren Hilfe Sie Literatur verwalten können: die Programme<br />
„Citavi“ oder „Endnote“. Mit Hilfe solcher Programme können Sie unter anderem:<br />
• verschiedene Datenbanken nach Literatur durchsuchen;<br />
• die Ergebnisse Ihrer Recherche direkt in ein eigenes Projekt übernehmen, ohne dass<br />
Sie die bibliographischen Daten abtippen müssen;<br />
• <strong>für</strong> unterschiedliche Zwecke Literatur zusammenstellen;<br />
• und Literaturlisten in verschiedener Weise (in unterschiedlichen „Stilen“) gestalten.<br />
Die ausführliche Version von „Citavi“ bietet Ihnen zum Beispiel die Möglichkeit, Literaturlisten<br />
im Stile von DIN 150212 oder nach den Angaben von Standop und Meyer oder nach dem<br />
Harvard-Stil zu gestalten. Sie können aber auch Ihren eigenen „Stil“ entwerfen.<br />
Solche Programme werden in Zukunft wahrscheinlich neue Standards setzen. Wir empfehlen<br />
Ihnen daher, sich in ein Programm einzuarbeiten. Sie finden die Programme und weitere<br />
Hilfen unter:<br />
http://www.ohm-hochschule.de/institutionen/bibliothek/bibsuche/1/page.html.<br />
*<br />
Die folgenden Regeln sind eine knappe Fassung von DIN 1505, Teil 2. Für Einzelfragen, die<br />
hier nicht behandelt werden, sehen Sie bitte dort nach.<br />
Die DIN-Norm 1505-2 ist <strong>für</strong> Autoren keine zwingende Vorschrift, aber ein dringender Rat.<br />
Leider weichen auch viele Verlage und wissenschaftliche Zeitschriften von ihr ab.<br />
Und leider weicht DIN 1505-2 in einem wichtigen Punkt von der Praxis ab, die Sie in der<br />
inter nationalen Literatur fast durchgängig finden. Deshalb empfehlen wir Ihnen gleich zu<br />
Anfang eine Reihenfolge Ihrer Literaturangaben, die nicht mit DIN 1505-2 übereinstimmt:<br />
12 DIN 1502 beschäftigt sich nur mit „Kürzung der Titel von Zeitschriften und ähnlichen Veröffentlichungen“<br />
und ist in Bd. 1 des DIN-Taschenbuchs 153 (erhältlich über Beuth-Verlag) erschienen. Wegen der<br />
speziellen Zielsetzung ist es in unseren Hinweisen nicht berücksichtigt.<br />
20
A. Titelangaben von Büchern (selbständig erschienener Literatur, Monographien)<br />
In der internationalen und zumeist auch in der deutschen Literatur wird die anglo-amerikanische<br />
Zitierweise – auch Harvard-Zitierweise genannt – bevorzugt und das Quellenverzeichnis<br />
deshalb abweichend von DIN 1505 Teil 2 so gestaltet:<br />
autoreNName, Vorname Erscheinungsjahr 13 : Titel. (evtl. Auflage) Erscheinungsort:<br />
Verlag.<br />
oder mit dem Erscheinungsjahr in Klammern:<br />
autoreNName, Vorname (Erscheinungsjahr): Titel. (evtl. Auflage) Erscheinungsort:<br />
Verlag.<br />
Beispiele:<br />
poeNicKe, Klaus 1988: Wie verfasst man wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong>? 2., neubearb.<br />
Aufl. Mannheim: Duden.<br />
oder:<br />
poeNicKe, Klaus (1988): Wie verfasst man wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong>? 2., neubearb.<br />
Aufl. Mannheim: Duden.<br />
Regel:<br />
► Diese Zitierweise empfehlen wir als die erste Wahl. Zwar weicht sie von<br />
DIN 1505-2 ab, da<strong>für</strong> garantiert sie aber Übereinstimmung mit internationalen<br />
Gepflogenheiten.<br />
Als Alternative gibt es die traditionelle Zitierweise, die in DIN 1505-2 empfohlen wird; hier<br />
steht das Erscheinungsjahr ganz am Ende:<br />
autoreNName, Vorname: Titel. (evtl. Auflage) Erscheinungsort: Verlag, Erscheinungs -<br />
jahr.<br />
Beispiel:<br />
poeNicKe, Klaus: Wie verfasst man wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong>? 2., neubearb. Aufl.<br />
Mannheim: Duden, 1988.<br />
Alle bibliografischen Angaben werden der inneren Titelseite des Buches entnommen. Hilfsweise<br />
können auch die Angaben auf der Rückseite der Titelseite benutzt werden.<br />
Bis vor einigen Jahren gab es noch eine so genannte CIP-Titelaufnahme <strong>für</strong> Bibliotheken<br />
auf der Rückseite des inneren Titels. Neuerdings ist der CIP-Titel entfallen, und Sie finden<br />
den Hinweis, dass Sie im Internet bei der Deutschen Bibliothek nachschauen können. Bei<br />
unvollständigen Angaben sollten Sie das tun.<br />
Der nachnaMe deS VerFaSSerS wird in Kapitälchen oder – wenn nicht verfügbar – in GROSS-<br />
BUCHSTABEN geschrieben. Es folgen Komma, Leerzeichen (Spatium) und dann der<br />
Vorname in normaler Schrift. Vor dem Titel folgt ein Doppelpunkt.<br />
13 Das Erscheinungsjahr wird von vielen Autoren in Klammern gesetzt. Jedoch ist diese Praxis nicht<br />
einheitlich.<br />
21
An die Stelle des Verfassers kann auch (bei Sammelwerken) der Herausgeber treten. Er<br />
wird dann mit „(Hrsg.)“ gekennzeichnet. Bei mehreren Verfassern oder Herausgebern werden<br />
alle angegeben, und zwar durch Strichpunkt (Semikolon) und Leerzeichen (Spatium)<br />
getrennt.<br />
Verfasser oder Herausgeber können auch Institutionen sein, zum Beispiel: deutScher Verein<br />
Für ÖFFentliche und priVate FürSorge.<br />
Hat eine Schrift keinen Verfasser oder Herausgeber, so beginnt die Literaturangabe mit<br />
dem Titel. Ein Zusatz „ohne Verfasser“ ist möglich. In das alphabetische Quellenverzeichnis<br />
wird sie jedoch unter dem Titel eingeordnet.<br />
Der Titel der Schrift wird kursiv gesetzt – wenn Kursivschrift nicht verfügbar ist, wird er<br />
unterstrichen. Vor den weiteren Angaben folgt ein Punkt. Unter Umständen kann auch der<br />
Untertitel angefügt werden, aber <strong>für</strong> die bibliografische Identifizierung genügt der Sachtitel.<br />
Nach dem Titel kann die Auflage genannt werden. Wir empfehlen das aber nur, wenn sich<br />
verschiedene Auflagen wesentlich voneinander unterscheiden. Und dann würden wir auch<br />
den Unterschied angeben, also zum Beispiel:<br />
otto, Hans-Uwe (Hrsg.); thiersch, Hans (Hrsg.): Handbuch Sozialarbeit/Sozialpädagogik.<br />
2., völlig neu überarb. und aktualisierte Aufl. Neuwied: Luchterhand, 2001.<br />
Sind die Auflagen identisch (vor allem die Seitenzählung vergleichen!), so ist die Angabe<br />
der Auflage überflüssig. Es können aber zusätzliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen.<br />
Vielleicht wollen Sie durch die Auflage darauf hinweisen, wie alt ein Werk ist oder welcher<br />
Zeit es entstammt. Im Fall eines „Klassikers“ wie Émile Durkheim kann man die Erstauflage<br />
nach der Nennung der verwendeten Auflage in Klammern ergänzen, also z.B.<br />
DurKheim, Émile: Der Selbstmord. Frankfurt am Main: Campus, 1970 (zuerst 1893).<br />
Wenn Sie die Auflage kurz mit angeben wollen, können Sie eine Zahl hochgestellt vor das<br />
Erscheinungsjahr setzen: „ 3 2002“.<br />
Wenn mehrere Erscheinungsorte angegeben sind, wird der erste Ort genommen. Mit „u.a.“<br />
kann auf weitere Orte verwiesen werden. Wenn mehrere Verlage angegeben sind, wird<br />
ebenfalls nur der erste genommen. Auflage und Erscheinungsort werden durch Punkt getrennt,<br />
nach dem Ort und vor dem Verlag steht ein Doppelpunkt, vor dem Erscheinungsjahr<br />
ein Komma.<br />
Die ganze Literaturangabe wird wie ein deutscher Satz behandelt und mit einem Punkt<br />
abgeschlossen.<br />
B. Beiträge in Lexika, Handbüchern oder Sammelwerken<br />
Sie werden genauso angegeben, nur verschachtelt, ausgehend vom kleineren Teil:<br />
Anglo-amerikanische Zitierweise, abweichend von DIN 1505-2:<br />
autoreNName, Vorname Erscheinungsjahr: Titel des Beitrags. In: autor/herausgeber:<br />
Titel. (evtl. Auflage.) Erscheinungsort: Verlag. S. (Anfang) – (Ende).<br />
Beispiel:<br />
22
schäfer, Dieter 1993: Sozialpolitik. In: Deutscher VereiN <strong>für</strong> ÖffeNtliche uND priVate<br />
<strong>für</strong>sorge (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. 3., ern. u. erw. Aufl. Frankfurt/<br />
Main: Eigenverlag. S. 893/894.<br />
Traditionelle Zitierweise:<br />
autoreNName, Vorname: Titel des Beitrags. In: autor/herausgeber: Titel. (evtl. Auflage.)<br />
Erscheinungsort: Verlag, Erscheinungsjahr. S. (Anfang) – (Ende).<br />
Beispiel:<br />
schäfer, Dieter: Sozialpolitik. In: Deutscher VereiN <strong>für</strong> ÖffeNtliche uND priVate<br />
<strong>für</strong>sorge (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. 3., ern. u. erw. Aufl. Frankfurt/<br />
Main: Eigenverlag. 1993. S. 893/894.<br />
Das entscheidende Ordnungswort <strong>für</strong> die Suche in einer Bibliothek ist hier das Lexikon.<br />
Deshalb wird nach DIN 1505-2 das Lexikon, nicht der Titel des Beitrags, in Kursivschrift<br />
hervorgehoben.<br />
C. Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften<br />
Anglo-amerikanische Zitierweise:<br />
autoreNName, Vorname Jahrgang: Titel des Aufsatzes. Titel der Zeitschrift (Band<br />
und/oder Jahrgang). S. (Anfang) – (Ende).<br />
Beispiel:<br />
horKheimer, Max 1937: Traditionelle und kritische Theorie. Zeitschrift <strong>für</strong> Sozialforschung<br />
6. S. 245-294.<br />
Traditionelle Zitierweise:<br />
autoreNName, Vorname: Titel des Aufsatzes. Titel der Zeitschrift (Band und/oder<br />
Jahrgang). S. (Anfang) – (Ende).<br />
Beispiel:<br />
horKheimer, Max: Traditionelle und kritische Theorie. Zeitschrift <strong>für</strong> Sozialforschung<br />
6 (1937). S. 245-294.<br />
Das entscheidende Ordnungswort <strong>für</strong> die Suche in einer Bibliothek ist hier der Zeitschriftentitel.<br />
Deshalb wird die Zeitschrift, nicht der Aufsatztitel, in Kursivschrift hervorgehoben.<br />
Bei wissenschaftlichen Zeitschriften ist die Angabe von Herausgeber, Verlag und Erscheinungsort<br />
nicht üblich. Sollte die Zeitschrift schwer zugänglich sein, so können sie ergänzt<br />
werden.<br />
Die Angabe der Heftnummer einer Zeitschrift ist nur notwendig, wenn jedes Heft eine eigene<br />
Seitenzählung hat.<br />
23
D. Allgemeine Zeitungen und Zeitschriften<br />
Allgemeine Zeitungen und Zeitschriften, z.B. Tages- und Wochenzeitungen oder Nachrichtenmagazine,<br />
werden mit ihrem Titel und Erscheinungsdatum zitiert. Die Nummer kann<br />
ergänzt werden, muss es aber nicht; bei Magazinen würden wir es empfehlen.<br />
In vielen Fällen ist der Autor nicht relevant: wenn der Artikel nicht gezeichnet ist oder nur<br />
durch Pseudonym, aber auch, wenn die Verfasser Mitglieder der Redaktion oder Korrespondenten<br />
sind14 . Dann empfiehlt es sich, den Titel des Artikels (an Stelle eines Autors) und<br />
die Seitenzahl(en) zu nennen. Unter dem Titel wird der Artikel ins Quellenverzeichnis aufgenommen,<br />
wenn kein Autor ersichtlich oder der Autor nicht relevant ist.<br />
Beispiele:<br />
Schlüsselrede Schröders zur Lage der Nation. Neue Zürcher Zeitung vom 15./16. 3.<br />
2003. S. 3.<br />
Höllenfeuer in Bagdad. Der Spiegel Nr. 13 vom 24. 03. 03. S. 16-34.<br />
E. Gesetze und andere Rechtsvorschriften, juristische Kommentare 15<br />
Gesetze und andere Rechtsnormen werden bei ihrer erstmaligen Erwähnung im Text mit<br />
dem offiziellen Titel angegeben, z.B. „Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)“.<br />
Wird dasselbe Gesetz dann im weiteren Text nochmals erwähnt, ist zu unterscheiden:<br />
• Steht es allein, d.h. wird nur sein Name - ohne einen Paragrafen oder Artikel - angegeben,<br />
wird dieser Name weiterhin ausgeschrieben, also weiterhin z.B. „Bürgerliches<br />
Gesetzbuch“.<br />
• Wird dagegen ein Paragraf oder Artikel dieses Gesetzes angeführt, wird das Gesetz<br />
nur noch (nach seiner vorherigen erstmaligen ausführlichen Erwähnung) in der Kurzform<br />
benannt, z.B. „§ 1626 BGB“.<br />
Für alle Gesetze (und andere Rechtsakte wie Verordnungen) gibt es eine amtliche Veröffentlichung,<br />
zum Beispiel das Bundesgesetzblatt (BGBl.) oder Gesetz- und Verordnungsblätter<br />
der Bundesländer (z.B. GVBl). Sie sind die zu zitierende Quelle, nicht irgendeine<br />
Veröffentlichung in einem juristischen Verlag.<br />
Wird die geltende Fassung eines Gesetzes zitiert, so sind weitere Angaben unnötig. Wird<br />
eine andere Fassung zitiert, so muss das offizielle Datum der Veröffentlichung angegeben<br />
werden (nach: „vom“ = „v.“ oder: „in der Fassung vom“ = „idF v.“) bzw. das Datum des Inkrafttretens<br />
(„in Kraft getreten am“).<br />
Beispiele:<br />
Art. 10 Grundgesetz <strong>für</strong> die Bundesrepublik Deutschland (GG) in der im Bundesgesetzblatt<br />
Teil III, Gliederungsnummer 100-1, veröffentlichten bereinigten Fassung,<br />
zuletzt geändert durch Gesetz v. 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2248).<br />
14 Der „Spiegel“ folgt zum Beispiel der Praxis amerikanischer Nachrichtenmagazine und setzt die<br />
Redaktions mitglieder, die an der Abfassung eines Artikels beteiligt waren, namentlich ans Ende eines<br />
Artikels, Es ist aber nicht nötig, sie als Autoren aufzuführen.<br />
15 Dieser Abschnitt ist dem „Merkblatt zur Anfertigung von Abschlussarbeiten (Bachelor und Diplom)“<br />
von Ruth Limmer entnommen und von Christoph Knödler überarbeitet worden.<br />
24
§§ 27 – 35 Achtes Buch Sozialgesetzbuch - Kinder und Jugendhilfe - (Artikel 1<br />
des Gesetzes v. 26. Juni 1990, BGBl. I S. 1163) idF der Bekanntmachung vom<br />
14. Dezember 2006 (BGBl. I S. 3134), zuletzt geändert durch Artikel 12 des Gesetzes<br />
v. 6. Juli 2009 (BGBl. I S. 1696).<br />
Im Text Ihrer Arbeit zitieren Sie dann Gesetzestexte wie folgt:<br />
„Die Polizei kann eine Person in Gewahrsam nehmen, wenn […] das unerlässlich<br />
ist, um die unmittelbar bevorstehende Begehung oder Fortsetzung einer Straftat<br />
oder einer Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung <strong>für</strong> die Allgemeinheit<br />
zu verhindern; die Annahme, dass eine Person eine solche Tat begehen oder zu<br />
ihrer Begehung beitragen wird, kann sich insbesondere darauf stützen, daß sie die<br />
Begehung der Tat angekündigt oder dazu aufgefordert hat oder Transparente oder<br />
sonstige Gegenstände mit einer solchen Aufforderung mit sich führt; dies gilt auch<br />
<strong>für</strong> Flugblätter solchen Inhalts, soweit sie in einer Menge mitgeführt werden, die<br />
zur Verteilung geeignet ist, […]“ (Art. 17 Abs. 1 Nr. 2 a) PAG – Rechtschreibung<br />
modernisiert 16 )<br />
Obwohl es nicht üblich ist – nicht einmal in rein juristischen <strong>Arbeiten</strong> – können Sie im<br />
Quellen verzeichnis eine eigene Rubrik „Rechtsquellen“ oder „Gesetzestexte“ oder „Gesetze<br />
und Verordnungen“ anlegen.<br />
Auf jeden Fall – egal ob nur beim ersten Anführen eines Gesetzes oder im Quellenverzeichnis<br />
– geben Sie alle relevanten, dem Bundesgesetzblatt (oder anderen amtlichen Veröffentlichungen)<br />
entnommenen Informationen an, zum Beispiel:<br />
Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Bayerischen Staatlichen Polizei<br />
(Polizei aufgabengesetz – PAG), idF v. 14. September 1990 (GVBl 1990, S. 397),<br />
zuletzt geändert durch Gesetz v. 27. Juli 2009 (GVBl 2009, 400).<br />
Sie finden das Bundesgesetzblatt im Internet unter:<br />
http://frei.bundesgesetzblatt.de/index.php<br />
Dabei handelt es sich um eine kostenlose Leseversion, d.h. Sie können diese Version nicht<br />
ausdrucken oder anderweitig bearbeiten.<br />
Sie können sämtliche Bundesgesetze – einfacher – auch unter folgender Adresse im Internet<br />
fin den:<br />
http://www.gesetze-im-internet.de/index.html<br />
Es handelt sich dabei zwar um eine nichtamtliche Fassung, aber diese Website ist eine<br />
Einrichtung des Bundesministeriums <strong>für</strong> Justiz, so dass Sie hier durchaus von kor rekten<br />
Angaben ausgehen können. Sie können auf dieser Seite jeden Paragrafen ein zeln sowohl<br />
in der HTML-Fassung als auch in der PDF-Version aufrufen. Die <strong>für</strong> Sie wichti gen Angaben<br />
zur Veröffentlichung im BGBl., Änderungen, Ergänzungen u. ä. finden Sie je doch am Anfang<br />
jedes Gesetzes.<br />
16 Im Original stehen „unerläßlich“ und „daß“. Solche Feinheiten sollte man aber nur anmerken, wenn<br />
sie wichtig genug sind.<br />
25
(Bayerisches) Landesrecht finden Sie z.B. unter der Internetadresse:<br />
http://www.verwaltung.bayern.de/Datenbank-BAYERN-RECHT-.112.htm<br />
Juristische Kommentare sind Erläuterungen zu Rechtsnormen (wie Gesetzen und Verordnungen),<br />
die meist von Praktikern (Richtern) oder Lehrenden (Professoren) verfasst werden.<br />
Je nachdem geben Sie den Stand der Rechtsentwicklung, aber auch den Standpunkt der<br />
Verfasser wieder. Sie werden wie folgt zitiert:<br />
Di fabio, Udo: Bearbeitung von Art. 2 Abs. 1 GG, in: mauNz, Theodor / Dürig, Günter<br />
(Begr.): Grundgesetz, 55. Aufl., München 2009. 17<br />
F. Elektronische Medien<br />
Die notwendigen Angaben werden entweder dem Handbuch oder der Verpackung oder<br />
dem Start bild schirm des Programms entnommen oder der Programm-Information, die man<br />
meistens im Menü „Hilfe“ oder „Extras“ oder „Optionen“ findet. Ansonsten versucht man so<br />
zu verfahren wie bei gedruckten Quellen und gleichwertige Angaben zu machen.<br />
Beispiele:<br />
microsoft corporatioN: Encarta. Enzyklopädie Standard 2003. Version 12.0.0.0602.<br />
Kaspers, Uwe: Solex. Die Datenbank zum Sozialleistungsrecht. Ausgabe 2002.3.<br />
Regensburg: Walhalla, 2002.<br />
G. Internet-Seiten<br />
Für das Zitieren von Dokumenten aus dem Internet gibt es die internationale Norm<br />
• ISO 690-2 „Information and Documentation – Bibliographic References. Part 2:<br />
Electronic documents or parts thereof“ (erhältlich wieder beim Beuth-Verlag);<br />
• sowie eine Standardpublikation:<br />
ruNKehl, Jens; sieVer, Torsten: Das Zitat im Internet. Ein Electronic Style Guide zum<br />
Publizieren, Bibliografieren und Zitieren. 3., korr. Aufl. Hannover: Revonnah, 2001.<br />
Eine Kurzform dieses Buchs erreichen Sie angeblich auch unter www.websprache.net /zitat.<br />
Wir haben das Dokument jedoch unter www.mediensprache.net/de/publishing/pubs gefunden.<br />
Die internationale Norm ISO 690-2 nennt in Punkt 5.1 folgende Bestandteile einer bibliographischen<br />
Angabe:<br />
“Primary responsibility (Required)<br />
Title (Required)<br />
Type of medium (Required)<br />
Subordinate responsibility (Optional)<br />
Edition (Required)<br />
Place of publication (Required)<br />
Publisher (Required)<br />
17 Die Formatierung wurde aus Gründen der Einheitlichkeit an DIN 1505-2 angeglichen, obwohl sie in<br />
der Rechtswissenschaft nicht so vorgeschrieben ist.<br />
26
Date of publication (Required)<br />
Date of update/revision (Required)<br />
Date of citation (Required for Online Documents; Optional for others)<br />
Series (Optional)<br />
Notes (Optional)<br />
Availability and access (Required for online documents; Optional for others)<br />
Standard number (Required)”<br />
Beispiel:<br />
„caroll, Lewis. Alice’s Adventures in Wonderland [online]. Textinfo ed. 2.1<br />
[Dortmund, Germany]: WindSpiel, November 1994 (cited 10 February 1995).<br />
Available from World Wide Web: . Also available in PostScript and ASCII versions from Internet:<br />
ftp://ftp.Germany.EU.net/pub/books/carroll>.<br />
Die Angaben, die unerlässlich („required“) sind, können selbstverständlich nur dann gemacht<br />
werden, wenn sie auch in dem zitierten Dokument vorhanden sind: Sie als Autor können<br />
nicht genauer sein als das Internet selbst!<br />
Eine so vollständige Angabe wie oben ist nach unserer Meinung nur <strong>für</strong> Bibliotheken<br />
erforder lich. Für den Normalfall empfehlen wir, eine Seite des World Wide Web zu behandeln<br />
wie eine gedruckte Publikation, also möglichst nach dem Autor und dem Titel zu<br />
suchen.<br />
Folgende Zitierweise ist also zu empfehlen18 :<br />
autor (Publikationsdatum). Titel. Adresse. Re visions datum/Version/Zitations datum.<br />
Und bei Teildokumenten:<br />
autor (Publikationsdatum). Titel. Adresse. In: Initialtitel. Initialadressse. Revisionsdatum/Version/Zitationsdatum.<br />
Beispiel:<br />
Platon. www.philosophenlexikon.de/platon, zuletzt aufgerufen am 19. 01. 2001.<br />
[Die Internet-Seiten des Philosophen-Lexikons enthalten keine weiteren Informatio nen.]<br />
Die „Encyclopaedia Britannica“ (Online-Ausgabe verfügbar über den Link unserer Bibliothek),<br />
eines der größten, besten und ältesten Lexika der Welt, nennt in ihren Artikeln zwei alternative<br />
Zitierweisen, die im angelsächsischen Raum üblich (aber nicht die einzigen) sind: die der<br />
„Modern Language Association“ (MLA) und die der „American Psychological Association“<br />
(APA). Das sieht bei einem Artikel über „separation of powers“ so aus:<br />
„To cite this page:<br />
MLA style:<br />
“powers, separation of.” Encyclopædia Britannica. 2009. Encyclopædia Britannica<br />
Online. 17 Feb. 2009 .<br />
18 Um das Quellenverzeichnis einheitlich zu gestalten, sollte man denselben typografischen Regeln<br />
folgen wie <strong>für</strong> Bücher. Wir haben das in den folgenden Beispielen getan. Diese Schreibweise findet<br />
sich aber nicht in dem Buch von runKehl und SieVer.<br />
27
APA style:<br />
powers, separation of. (2009). In Encyclopædia Britannica. Retrieved February<br />
17, 2009, from Encyclopædia Britannica Online: http://www.search.eb.com/eb/<br />
article-9061137 “<br />
In beiden Fällen ist das Datum des Aufrufs (“retrieved”) automatisch enthalten.<br />
V. Literaturnachweise, Anmerkungen, Fußnoten<br />
Man unterscheidet Literaturnachweise (genaue Textstellen der wörtlich oder sinngemäß<br />
übernommenen Literatur mit Seitenzahlen) von Anmerkungen (inhaltlichen Bemerkungen,<br />
die nicht im Textteil untergebracht werden).<br />
Für Anmerkungen gilt: Sie sind in aller Regel entbehrlich. Bei reiflicher Überlegung stellt<br />
sich fast immer heraus, dass sie entweder wichtig sind – dann gehören sie in den Text. Oder<br />
sie sind unwichtig – dann sollte man sie blutenden Herzens streichen. Wir würden nur zwei<br />
Ausnahmen akzeptieren:<br />
• Anmerkungen können den Zweck haben, über zustimmende und abweichende<br />
Meinungen zu informieren. So zitieren die Juristen oft ähnlich lautende und widersprechende<br />
Urteile verschiedener Gerichte oder Gesetzeskommentare in den<br />
Anmerkungen.<br />
• Anmerkungen können Details enthalten, die den Text unnötig komplizieren würden<br />
(Beispiele sind einige Fußnoten in diesem Text).<br />
Für reine Literaturnachweise gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:<br />
Nach der anglo-amerikanischen Zitierweise werden sie im Text untergebracht und zwar in<br />
Klammern. Meist wird dann die Seitenzahl nach einem Doppelpunkt angegeben, und zwar<br />
ohne die Abkürzung „S.“ oder auch mit Komma und Seite.<br />
Beispiel:<br />
„Poenicke ist der Ansicht, man solle nach dem Autorennamen und vor dem Titel<br />
einen Punkt setzen (Poenicke 1988: 151 [oder: Poenicke 1988, S. 151]). Das entspricht<br />
nicht der allgemeinen Übung und widerspricht auch DIN 1505-2.“<br />
Wenn Sie diese Möglichkeit wählen, sollten Sie das Quellenverzeichnis so organisieren,<br />
dass jeder Titel mit Hilfe des Autors und der Jahreszahl schnell zu finden ist. Die Reihenfolge<br />
wäre dann: Autor, Erscheinungsjahr, Titel usw. Das ist die Methode, die wir oben als<br />
erste Wahl empfohlen haben<br />
Die zweite Möglichkeit – die traditionelle Zitierweise - besteht darin, die Literaturangaben<br />
in Fußnoten am Fuß der jeweiligen Seite unterzubringen. Mit Hilfe der modernen Technik<br />
ist das eine Kleinigkeit. Machen Sie sich mit der Fußnotenfunktion Ihres Text ver arbeitungsprogramms<br />
vertraut. In WORD (Version 2003) erreichen Sie sie im Menü „Einfügen“ mit<br />
dem Befehl „einFügen / reFerenz / FuSSnote“.<br />
28
Von Endnoten (am Ende des Texts oder am Ende eines Kapitels) raten wir ab, weil das Hinund<br />
Herblättern <strong>für</strong> den Leser ziemlich lästig wird, wenn er nach der Literaturangabe sucht.<br />
Welche Zitierweise Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen. Fragen Sie Ihre Dozentin oder<br />
Ihren Dozenten. Für manche Fachgebiete, etwa die Rechtswissenschaften, ist allein die<br />
Zitierweise mit Hilfe von Fußnoten üblich. Die anglo-amerikanische Zitierweise setzt sich<br />
auch in Deutschland immer stärker durch, weil sie der internationalen Fachliteratur entspricht.<br />
Wenn Sie ein Quellenverzeichnis mit korrekten Angaben erstellt haben, können und sollten<br />
Sie sich natürlich bei den Literaturangaben auf wenige Angaben beschränken. DIN 1505-2<br />
stellt Ihnen frei, ob Sie eine Kurzbezeichnung oder eine laufende Nummer oder anderes<br />
verwenden. Sinnvoll und üblich ist Folgendes19 :<br />
Monographie im Quellenverzeichnis:<br />
poeNicKe, Klaus (1988): Wie verfasst man wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong>? 2., neubearb.<br />
Aufl. Mannheim: Duden. 20<br />
oder:<br />
poeNicKe, Klaus: Wie verfasst man wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong>? 2., neubearb. Aufl.<br />
Mannheim: Duden, 1988.<br />
Monographie in der Literaturangabe (als Fußnote oder im Text selber):<br />
poeNicKe 1988: 23.<br />
oder:<br />
poeNicKe 1988, S. 23.<br />
oder (wenn man es <strong>für</strong> nötig hält, den Titel auch in der Fußnote zu erwähnen):<br />
poeNicKe: Wie verfasst man wissenschaftliche <strong>Arbeiten</strong>?, S. 23.<br />
Beitrag in Sammelwerken im Quellenverzeichnis:<br />
schäfer, Dieter (1993): Sozialpolitik. In: Deutscher VereiN <strong>für</strong> ÖffeNtliche uND<br />
priVate <strong>für</strong>sorge (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. . 3., ern. u. erw. Aufl.<br />
Frankfurt/Main: Eigenverlag. S. 893/894.<br />
oder:<br />
schäfer, Dieter: Sozialpolitik. In: Deutscher VereiN <strong>für</strong> ÖffeNtliche uND priVate<br />
<strong>für</strong>sorge (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. 3., ern. u. erw. Aufl. Frankfurt/<br />
Main: Eigenverlag, 1993. S. 893/894.<br />
19 Die typographische Gestaltung ist nicht vorgeschrieben. Es empfiehlt sich, Kursivschrift, Kapitälchen<br />
zu gebrauchen wie im Quellenverzeichnis.<br />
20 Das Erscheinungsjahr kann in Klammern stehen oder ohne Klammern.<br />
29
Derselbe Beitrag in der Literaturangabe:<br />
schäfer 1993: 893.<br />
oder:<br />
schäfer 1993, S. 893.<br />
oder:<br />
schäfer: Sozialpolitik, S. 893.<br />
oder (wenn der Leser die Quelle auch in der Fußnote erkennen soll):<br />
schäfer: Sozialpolitik, Fachlexikon der sozialen Arbeit, S. 893.<br />
Zeitschriftenaufsatz im Quellenverzeichnis:<br />
horKheimer, Max (1937): Traditionelle und kritische Theorie. Zeitschrift <strong>für</strong> Sozialforschung<br />
6. S. 245-294.<br />
oder:<br />
horKheimer, Max: Traditionelle und kritische Theorie. Zeitschrift <strong>für</strong> Sozialforschung<br />
6 (1937). S. 245-294.<br />
Derselbe Aufsatz in einer Literaturangabe:<br />
horKheimer 1937: 245.<br />
oder:<br />
horKheimer 1937, S. 245.<br />
oder:<br />
horKheimer: Traditionelle und kritische Theorie, s. 245.<br />
oder:<br />
horKheimer: Traditionelle und kritische Theorie, Zeitschrift <strong>für</strong> Sozialforschung 6<br />
(1937), S. 245.<br />
Es gibt Autoren (wie mich, M.T.), die es als vorteilhaft empfinden, wenn Ihnen in der Fußnote<br />
der Titel genannt wird. Aber nötig ist das nicht. Die Literaturangabe muss nur – mit Hilfe des<br />
Quellenverzeichnisses – aufgelöst werden können.<br />
Wenn Ihnen das Anführen des Titels zu mühsam ist, können Sie auch <strong>für</strong> häufig zitierte<br />
Literatur einen Textbaustein (Autotext-Eintrag heißt das jetzt bei MS WORD) erstellen. So<br />
schreiben Sie dann „Schäfer“, drücken F3 und es erscheint zum Beispiel: „schäfer: Sozialpolitik,<br />
Fachlexikon der sozialen Arbeit, S. “<br />
Auch Internetquellen sollten im Text abgekürzt zitiert werden. Dazu genügen Autor, Titel und<br />
Seitenzahl (falls vorhanden). Der ausführliche Fundort („URL“) gehört ins Quellenverzeichnis<br />
und ist im Text entbehrlich.<br />
30
VI. Zum Schluss<br />
Ein <strong>Leitfaden</strong> wie dieser lebt von den Erfahrungen der Lehrenden und ihrer Studierenden.<br />
Er wird daher auch ständig weiterentwickelt. Wir bitten alle Leserinnen und Leser, die<br />
erläuterten Grundsätze anzuwenden und uns Anregungen zur Fortentwicklung zu geben,<br />
Probleme zu berichten, Fehler zu korrigieren – und was sonst noch anfallen mag.<br />
Es wäre schön, wenn dieser <strong>Leitfaden</strong> nicht als dogmatisches Regelwerk verstanden würde,<br />
sondern als ein Versuch, die Vernunft hinter den Regeln zu erkennen und in eigene Grundsätze<br />
beim Verfassen wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> umzusetzen.<br />
31
Anhang 1: Einige häufig gestellte Fragen<br />
Was muss ich zitieren?<br />
Jedes Argument, das <strong>für</strong> Ihre Argumentation wichtig ist und nicht von Ihnen stammt,<br />
muss gekennzeichnet werden. Ausnahmen sind solche, die in Ihrem Arbeitskontext<br />
selbstverständlich sind.<br />
Muss ich alle solche Stellen mit der Quelle und Seitenzahl angeben?<br />
Ja.<br />
Darf ich sinngemäß zitieren? Muss ich dann „Vgl.“ schreiben?<br />
Oder wann schreibt man „Vgl.“?<br />
Sie dürfen jederzeit sinngemäß, also mit eigenen Worten, den Gedanken eines anderen<br />
wiedergeben. Sie müssen nur garantieren, dass Ihre Formulierung den Sinn trifft.<br />
Sie zeigen durch die eigene Formulierung sogar, dass Sie den Sinn des Zitierten reflektiert<br />
haben. Ihre Texte sollten also Originalzitate und Zusammenfassungen von Ihnen in<br />
ausgewogenem Verhältnis enthalten. Die Zusammenfassungen, die von Ihnen stammen,<br />
müssen dennoch auf die Seite oder Seiten der Quelle verweisen, die Sie zusammengefasst<br />
haben.<br />
Zur zweiten Frage: Irgendwann wurde anscheinend eine Regel erfunden, nach der<br />
sinngemäße Wiedergaben mit „Vgl.“ zu kennzeichnen sind, wörtliche aber nicht. Den Ursprung<br />
dieser Regel haben wir vergeblich gesucht. Im einschlägigen Schrifttum findet sich eine<br />
solche Regel nicht. Diese Unterscheidung ist also falsch oder veraltet.<br />
Zur dritten Frage: „Vgl.“ sollte man daher nur dann schreiben, wenn der Leser etwas<br />
vergleichen soll. Der typische Fall ist, dass Sie nach einer Belegstelle noch andere, ähnliche<br />
Stellen zitieren.<br />
Beispiel:<br />
KaNt: Kritik der praktischen Vernunft, BA 350. Vgl. Grundlegung zur Metaphysik<br />
der Sitten, BA 34. Anders jedoch: Über ein vermeintliches Recht …, B 12.<br />
Vor allem die Juristen machen das gerne, um die verschiedenen Meinungen verschiedener<br />
Gerichte zur Interpretation einer Rechtsfrage zu dokumentieren.<br />
Darf ich ein Werk zitieren, das ich nur vermittels eines anderen Werkes kenne?<br />
Diese so genannten Zitate aus zweiter Hand sollten Sie vermeiden. Wenn Sie ein derartiges<br />
Zitat übernehmen, sind Sie selber <strong>für</strong> jeden Fehler im Zitat verantwortlich, weil Sie<br />
es ungeprüft übernommen haben. – Was spricht eigentlich dagegen, sich das betreffende<br />
Buch in der betreffenden Auflage zu bestellen (notfalls über Fernleihe, das dauert in der<br />
Regel vierzehn Tage) und nachzuschauen, wie die Stelle, die Sie zitieren möchten, im Original<br />
lautet?<br />
32
Sollte es dennoch unvermeidlich sein, ein Zitat aus zweiter Hand anzuführen, so muss der<br />
Leser in den Stand versetzt werden, es nachzuprüfen. Das bedeutet:<br />
• Die zitierte Textstelle wird so genau wie möglich wiedergegeben.<br />
• Sie erhält den Zusatz: „zitiert nach: “, und darauf folgt die Angabe der Sekundärquelle<br />
(des Werks, in dem Sie dieses Zitat gefunden haben) inklusive der Seitenzahl.<br />
• Damit der Leser das Original finden kann, ist es zumeist notwendig, die ausführliche<br />
Literaturangabe <strong>für</strong> die Originalquelle herauszusuchen und anzugeben.<br />
Beispiel: 21<br />
Sie finden folgende Stelle und wollen Sie in Ihrer Arbeit über das Demokratie-Prinzip des<br />
Grundgesetzes verwenden (die Stelle ist genau wie im Original wiedergegeben inklusive<br />
Fettschrift und Kursivschrift, ausnahmsweise ohne Anführungs- und Schlusszeichen):<br />
Da es das Volk ist, das durch diese besonderen Organe handelt, bedarf die<br />
Ausübung jeglicher staatlicher Macht der Legitimation durch das Volk. Sie muss<br />
in einer ununterbrochenen demokratischen Legitimationskette (Böckenförde,<br />
HStR II 3 § 24 Rn 11) auf das Volk zurückführbar sein.<br />
Sie haben diese Stelle gefunden bei:<br />
DegeNhart, Christoph: Staatsrecht I. Staatsorganisationsrecht. 21., völlig neu<br />
bearb. Aufl. Heidelberg: Müller, 2005.<br />
und zwar unter der Randzahl (Rz.) 24 (auf S. 10). Den Titel von Degenhart nehmen Sie in<br />
Ihr Literaturverzeichnis auf, nicht aber Böcken förde und auch nicht das HStR (Handbuch<br />
des Staatsrechts). Im Abkürzungsverzeichnis von Degenhart finden Sie auf S. XXI die folgende<br />
Auflösung des Kürzels:<br />
HStR Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts der<br />
Bundesrepublik Deutschland, Bd. I-X, 2. Aufl., Heidelberg 1985-1997;<br />
die 2003 und 2004 erschienenen Bände I und II der 3. Aufl., die Band I<br />
der 2. Aufl. entsprechen, werden zitiert: HStR I 3 , HStR II 3 .<br />
Sie möchten nun Böckenförde zitieren, wie Sie ihn bei Degenhart gefunden haben. Ihr Text<br />
sieht zum Beispiel so aus (ausnahmsweise wieder ohne Anführungszeichen):<br />
Für einige Verfassungsrechtler ist die Legitimation staatlicher Macht<br />
durch das Volk nur gegeben, wenn sie „in einer ununterbrochenen<br />
demokratischen Legitimationskette“ (Böckenförde, HStR II 3 § 24 Rn 11)<br />
auf das Volk zurückführbar ist. (Bockenförde, zit. nach Degenhart 2005,<br />
Rz. 24; Degenhart zitiert hier Böckenförde nach Isensee/Kirchhof (Hrsg.),<br />
Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Bd. II, 3. Aufl.,<br />
Heidelberg 2004.)<br />
21 Um Verwirrung zu vermeiden, setzen wir in diesem gesamten Beispiel alle Texte genau so, wie sie<br />
im Original aussehen und wählen nur eine andere Schriftart. Wir verzichten ausnahmsweise auf<br />
Anführungs- und Schlusszeichen, und wir verzichten darauf, Zitate kursiv zu setzen – was wir sonst<br />
in diesem <strong>Leitfaden</strong> immer getan haben.<br />
33
Das führt uns zu folgender Regel:<br />
► Sie müssen Ihre Literaturangabe so erweitern, dass die zitierte Quelle mit<br />
allen notwendigen bibliografischen Angaben vorkommt.<br />
Beachten Sie bei diesem Beispiel bitte, dass die Angabe in der Klammer von der im<br />
Abkürzungsverzeichnis Degenharts abweicht, weil nicht das ganze Werk, sondern nur der<br />
zweite Band in der 3. Aufl. angeführt wird.<br />
*<br />
Dies ist allerdings auch ein Beispiel, bei dem es überflüssig ist, aus zweiter Hand zu zitieren.<br />
Das „Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland“ finden Sie in jeder<br />
juristi schen Bibliothek – und auch in unserer Teilbibliothek, sogar mehrfach, zum Beispiel<br />
unter den Signaturen MG 15050, MG 15060, PL 373, PL 375.<br />
Darf ich „Wikipedia“ zitieren?<br />
Hier gilt zunächst, was oben im Allgemeinen über die Qualität von Quellen gesagt wurde:<br />
Sie selber müssen die wissenschaftliche Qualität des „Wikipedia“-Eintrags beurteilen, den<br />
sie zitieren wollen. Dabei gibt es nach unserer Erfahrung in „Wikipedia“ gute, aber auch<br />
schlechte Einträge (siehe Anhang 3). Dasselbe gilt <strong>für</strong> andere elektronische Quellen.<br />
In jedem Falle ersetzen „Wikipedia“ oder andere elektronische Medien nicht die Kenntnis<br />
der gedruckten Literatur. Wir wiederholen, was oben gesagt wurde: Sie müssen sich<br />
selber einen Überblick über die wichtigsten wissenschaftlichen Lehrmeinungen zu Ihrem<br />
Thema verschaffen und dazu Handbücher, Lexika, Lehrbücher, Einführungen, Einzelwerke,<br />
wissen schaftliche Zeitschriften und anderes benutzen.<br />
Im Zweifel sollten Sie sich mit Ihrer Dozentin oder Ihrem Dozenten absprechen – denn manche<br />
Betreuerinnen oder Betreuer lehnen die Benutzung von „Wikipedia“ kategorisch ab.<br />
Darf ich meine eigene Meinung formulieren?<br />
Selbstverständlich! Es sind nur drei Dinge nötig:<br />
• Ihre Meinung muss klar von der Darstellung Ihres Themas getrennt sein; der Leser<br />
muss sehen können, was objektive Sachverhalte und Tatsachen sind und was die<br />
Meinung der Verfasserin oder des Verfassers ist.<br />
• Ihre Meinung muss als Meinung erkennbar sein.<br />
• Ihre Meinung sollte dennoch so gut wie möglich begründet sein und keine willkürliche<br />
Entscheidung darstellen.<br />
34
Anhang 2: Beispiele <strong>für</strong> Bewertungskriterien<br />
Mit unseren Ausführungen wollten wir Ihnen einen <strong>Leitfaden</strong> an die Hand geben, der Sie<br />
nicht nur mit Vorschriften bekannt macht, sondern auch ein wenig deren Sinn aufzeigt.<br />
Diese Konven tionen oder Normen haben sich entwickelt, weil Wissenschaft eine öffentliche<br />
Veranstaltung ist, in der man die eigene Arbeit <strong>für</strong> andere durchschaubar macht und der<br />
Kritik anderer aussetzt.<br />
Verstöße gegen solche Konventionen sind daher auch immer Verstöße gegen die Ziele<br />
wissenschaftlicher Arbeit. Und daher treten Ihnen diese Konventionen auch als Kriterien<br />
entgegen, an denen die Qualität Ihrer Arbeit gemessen wird.<br />
Diese Kriterien werden von Ihrer jeweiligen Dozentin oder Ihrem Dozenten nach der Praxis<br />
des Faches und dem Charakter Ihrer Arbeit bestimmt. Fragen Sie also in erster Linie sie<br />
oder ihn nach ihren oder seinen Anforderungen.<br />
Dennoch machen alle Lehrenden mehr oder weniger ausdrücklich Gebrauch von einigen<br />
allgemeinen Kriterien wie den folgenden:<br />
Kriterien zur Bewertung schriftlicher <strong>Arbeiten</strong> (Beispiel 1) 22<br />
• Originalität und Kreativität des gewählten Themas<br />
• sachliche Richtigkeit<br />
• Vollständigkeit der Themenbearbeitung<br />
• Systematik und Differenziertheit des Aufbaus<br />
• Logik und Plausibilität der Argumentation<br />
• Verständlichkeit und sprachlicher Ausdruck<br />
• Rechtschreibung und Orthographie<br />
• korrekter Umgang mit literarischen Quellen (Zitieren, Quellenangaben u.ä.)<br />
• Aktualität, Adäquatheit und Umfang der herangezogenen Quellenliteratur<br />
• äußere Form der Studienarbeit (Heftung, Papier, Druck, Schriftbild u.ä.).<br />
Im folgenden finden sie noch ein anderes Beispiel, in dem einige (nicht alle) dieser Kriterien<br />
weiter differenziert werden. Vielleicht helfen Ihnen diese Beispiele, darauf zu achten, dass<br />
Ihre Arbeit professionellen Kriterien genügt.<br />
22 Für dieses Beispiel danken wir Wolfgang Tischner.<br />
35
Kriterien zur Bewertung schriftlicher <strong>Arbeiten</strong> (Beispiel 2)<br />
I. Auseinandersetzung mit der Fachliteratur<br />
Ist die Auswahl der Literatur dem Thema angemessen?<br />
Kennt der Autor / die Autorin wichtige Überblicksartikel (Lexika, Handbücher) und<br />
verarbeitet sie?<br />
Werden grundlegende Einzelwerke berücksichtigt?<br />
Werden statistisches Material und empirische Studien herangezogen?<br />
Kennt die Autorin / der Autor aktuelle Studien (Zeitschriftenartikel) und nimmt auf sie<br />
Bezug?<br />
Werden die wichtigsten Thesen aus der Literatur angemessen diskutiert?<br />
Usw.<br />
II. Inhaltliche Ausarbeitung<br />
Wird der Aufbau der Arbeit deutlich?<br />
Wird das Thema selbständig bearbeitet?<br />
Werden die Teile der Arbeit planvoll auf das Ergebnis bezogen?<br />
Stehen die Teile der Arbeit in einem ausgewogenen Verhältnis?<br />
Werden wichtige Thesen angemessen und objektiv begründet?<br />
Werden wichtige Begriffe ausreichend erläutert oder definiert?<br />
Werden die Resultate der Arbeit klar und deutlich formuliert?<br />
Wird der Stellenwert des Themas in einem größeren Zusammenhang klargemacht<br />
(Einleitung)?<br />
Werden aus den Resultaten der Arbeit Konsequenzen <strong>für</strong> andere Themen und Gegenstände<br />
gezogen (Schlussteil)?<br />
Usw.<br />
III. Formale Gestaltung<br />
Ist die Sprache klar und sachlich?<br />
Sind Rechtschreibung und Grammatik ohne Fehler?<br />
Werden die einzelnen Behauptungen der Arbeit durch Literatur abgestützt?<br />
Werden die Quellen korrekt wiedergegeben?<br />
Entspricht das Quellenverzeichnis den Anforderungen?<br />
Ist die äußere Form der Arbeit (Titel, Gliederung oder Inhaltsverzeichnis, Verzeichnisse)<br />
korrekt?<br />
Enthält die Arbeit eine angemessene Zusammenfassung (Summary)?<br />
Usw.<br />
36
Anhang 3: Zu einigen Erfahrungen mit „Wikipedia“ (Manfred Trapp)<br />
Als ich im Winter 2008/09 in der Politikwissenschaft einige Studienarbeiten über Gewaltenteilung<br />
mit „5“ bewertet hatte, weil die Ausführungen mit der tatsächlichen Gewaltenteilung<br />
nichts zu tun hatten, interessierte es mich doch einmal, die Quelle der vielen, stets in der<br />
gleichen Weise falschen Studienarbeiten zu finden. Das war auch nicht schwer, ein einziger<br />
Versuch bei „Wikipedia“ genügte. Das brachte mich so gegen Wikipedia auf, dass ich dort<br />
eine geharnischte Kritik hinterließ. Das Ergebnis können Sie dort unter dem Stichwort „Gewaltenteilung“<br />
lesen, wenn Sie die Registerkarte „Diskussion“ anwählen. Es handelt sich<br />
um den Beitrag Nr. 22. – Innerhalb der Diskussionsbeiträge konnte man auch noch entdecken,<br />
dass einer der Wikipedia-Autoren offenbar von dem Politik wissen schaftler Winfried<br />
Steffani abgeschrieben hatte, ohne dies kenntlich zu machen. Daraus ergibt sich dann eine<br />
hübsche Verkettung von Irrtümern:<br />
Die Studierenden schreiben bei Wikipedia ab, teilweise ohne dies kenntlich zu machen.<br />
Einer der Wikipedia-Autoren schreibt bei Steffani ab, ohne dies kenntlich zu machen. Und<br />
Steffani zählt Dinge unter Gewaltenteilung auf, die damit nichts zu tun haben, wie man aus<br />
jedem Lehrbuch des Staats- oder Verfassungsrechts entnehmen könnte. 23<br />
Allerdings ergibt sich dann auch folgende Kette: Die Studierenden erhalten eine „5“. Wikipedia<br />
erhält ebenfalls eine „5“, wenigstens symbolisch. Die Studierenden sind sauer, weil sie<br />
den Unsinn doch aus Wikipedia geschöpft haben. Die Wikipedia-Autoren sind sauer, weil<br />
sie sich so viel Mühe gegeben haben und sogar bei Steffani nachgelesen haben. Und der<br />
Kollege Steffani? Ist einerseits verstorben, hat sich aber bei Lebzeiten wie jeder Autor durch<br />
seine Veröffentlichung der Kritik preisgegeben. (Nur hat niemand gelacht, aber das war ja<br />
bei dem nackten Kaiser auch so.)<br />
Das Ganze wäre nicht passiert, hätten die Studierenden statt Wikipedia die Brockhaus-<br />
Enzyklo pädie aus der Bibliothek verwendet oder die „Encyclopaedia Britannica“, eines der<br />
besten, traditionsreichsten und grössten Lexika der Welt. Sie finden die „Encyclopaedia<br />
Britannica“ über einen Link unserer Bibliothek (oder über www.search.eb.com).<br />
Betrachten Sie folgendes Beispiel:<br />
Was bei Wikipedia als vollendete Tatsache formuliert wird und als solche bestreitbar ist und<br />
auch von mir bestritten wird:<br />
„Gewaltenteilung ist die Verteilung der Staatsgewalt auf mehrere Staatsorgane zum<br />
Zwecke der Machtbegrenzung und der Sicherung von Freiheit und Gleichheit.“ 24<br />
das ist in der „Encyclopaedia Britannica“ vorsichtig formuliert als eine Behauptung, die von<br />
manchen aufgestellt wurde („it has been argued“):<br />
23 Unter anderem rechnet Steffani den Föderalismus zur Gewaltenteilung, was nicht richtig ist, da es<br />
sich bei den Bundesländern um selbständige Staaten handelt, die selber über alle drei Gewalten<br />
(Parlament, Regierung und Verwaltung, Gerichte) verfügen. Sodann behandelt er die öffentliche<br />
Meinung als vierte Gewalt, obwohl diese keinerlei Rechtskompetenzen gegenüber anderen Staatsorganen<br />
hat wie die anderen Staatsgewalten. Und so weiter. Wenn man fälschlicherweise alles als<br />
Gewaltenteilung bezeichnet, was Einfluss auf die Politik nimmt, dann gibt es natürlich ungefähr siebenunddreißig<br />
Staatsgewalten, worunter das Wetter nicht die letzte ist.<br />
24 Stichwort: Gewaltenteilung. wikipedia.org, aufgerufen am 17. 2. 09. – Übrigens muss es dort statt<br />
„Staatsorgane“ (wie Bundespräsident, Bundesregierung, Bundesratspräsident, Untersuchungsausschuss<br />
…) richtig „Staatsgewalten“ (Legislative, Exekutive, Judikative) heißen.<br />
37
“separation of powers<br />
division of the legislative, executive, and judicial functions of government among<br />
separate and independent bodies. Such a separation, it has been argued, limits the<br />
possibility of arbitrary excesses by government, since the sanction of all three branches<br />
is required for the making, executing, and administering of laws.”<br />
Hier hat man sogar einen Grund, warum die Teilung der Gewalten zur Einschränkung staatlicher<br />
Willkür führen soll. Mit dem kann man sich dann auseinandersetzen.<br />
Wenn Sie meine Auffassung der Gewaltenteilung kennen lernen wollen, finden Sie einen<br />
sehr kurzen Artikel auf meiner Homepage: www.manfred-trapp.de unter „Projekte“.<br />
38
Anhang 4: Stilfragen<br />
Wie jeder Stil hat auch der wissenschaftliche Stil ein Kriterium: Er muss angemessen sein.<br />
Der Stil, der der Wissenschaft angemessen ist, ist klar, nüchtern, sachlich, bescheiden und<br />
weit gehend unpersönlich. „Unpersönlich“ bedeutet übrigens nicht, dass der Verfasser jede<br />
Erwähnung seiner selbst unterlassen muss. Ein „nach meiner Meinung“ ist besser als die<br />
folgenden Windungen:<br />
„Der Verfasser glaubt, hier anmerken zu dürfen, dass diese These in der vom Verfasser<br />
verfassten Schrift XYZ hinreichend begründet wurde.“<br />
Das ist Kriecherei, keine angemessene Bescheidenheit.<br />
Wir empfehlen Ihnen, Ihre Arbeit, sobald sie fertig ist, einmal nur unter dem Gesichtspunkt<br />
durchzugehen, ob Ihre Gedanken klar und zweckmäßig ausgedrückt sind. Wenn Sie noch<br />
nicht viel Erfahrung in Stilfragen haben: Überlegen Sie sich, wie Sie einen Satz anders<br />
schreiben könnten, und probieren Sie aus, ob er Ihnen besser gefällt. Wir empfehlen Ihnen<br />
vorläufig drei gute Bücher:<br />
schNeiDer, Wolf: Deutsch <strong>für</strong> junge Profis. Wie man gut und lebendig schreibt.<br />
Berlin: Rowohlt, 2010.<br />
schNeiDer, Wolf: Deutsch <strong>für</strong> Kenner. 4. Aufl. München: Piper, 2008.<br />
reiNers, Ludwig: Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa. 2. Aufl. der neubearb.<br />
Ausgabe. München: Beck, 2004 (zuerst 1943).<br />
Außerdem empfehlen wir Ihnen, Ihr Stilgefühl an guten und schlechten Beispielen zu bilden.<br />
Bei Schneider und Reiners finden Sie genug. Und vor allem von den schlechten gibt<br />
es so viele wie Sand am Meer.<br />
Der schlechteste Ratschlag <strong>für</strong> einen guten Stil ist es, sich anzuhören, wie die anderen<br />
sprechen und schreiben und Ihnen nachzueifern. Entwickeln Sie lieber Ihren eigenen Stil<br />
und versuchen Sie, nüchtern und bescheiden zu bleiben.<br />
Ihr Ziel ist es auch nicht, ein Kunstwerk zu verfassen. Mit einer klaren und sachlichen Sprache<br />
wäre schon viel erreicht.<br />
Die meisten machen es umgekehrt und gewöhnen sich einen gespreizten, gestelzten Stil<br />
an, den sie <strong>für</strong> wissenschaftlich halten, der aber bei näherer Betrachtung in sich zusammenfällt.<br />
In dem Entwurf einer Diplomarbeit war zu lesen:<br />
„Ich interessiere mich <strong>für</strong> XYZ in der Jugendarbeit, weil meine berufliche Orientierung<br />
schon seit längerer Zeit zur Jugendarbeit tendiert.“<br />
Hätte die Verfasserin geschrieben „… weil ich einen Beruf in der Jugendarbeit ergreifen<br />
möchte“ wäre es ehrlicher gewesen. Sie hätte dann auch bemerkt, dass sie einen Grund<br />
ihres Interesses <strong>für</strong> Jugendarbeit gar nicht angegeben hat. (Der Satz wurde von der Verfasserin<br />
der Diplomarbeit geändert.)<br />
39
Empfehlenswerte Literatur<br />
Die grundlegenden Normen <strong>für</strong> das Erstellen von Literaturverzeichnissen und das Zitieren<br />
finden Sie <strong>für</strong> deutschsprachige Literatur in:<br />
DIN Deutsches iNstitut <strong>für</strong> NormuNg e.V. (Hrsg.): Titelangaben von Dokumenten.<br />
Zitierregeln. DIN 1505 Teil 2. Berlin u.a.: Beuth, o.J. (2001).<br />
Auch enthalten in:<br />
DiN Deutsches iNstitut <strong>für</strong> NormuNg e.V. (Hrsg.): Bibliotheks- und Dokumentationswesen.<br />
(= DIN-Taschenbuch 343). Berlin u.a.: Beuth, 1 2001. S. 37-54.<br />
Die Literatur über die Form wissenschaftlicher <strong>Arbeiten</strong> ist umfangreich und stark nach<br />
Fächern differenziert. Wir empfehlen nur ein Standardwerk:<br />
staNDop, Ewald; meyer, Matthias L.G.: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit.<br />
Neueste Auflage (zur Zeit 18., korr. u. erg. Aufl.). Wiebelsheim: Quelle und Meyer,<br />
2008.<br />
Für Internet-Publikationen sehe man nach bei:<br />
ruNKehl, Jens; sieVer, Torsten: Das Zitat im Internet. Ein Electronic Style Guide zum<br />
Publizieren, Bibliografieren und Zitieren. 3., korr. Aufl. Hannover: Revonnah, 2001.<br />
Vielen Autorinnen und Autoren tut eine Auffrischung ihrer Kenntnisse in Rechtschreibung,<br />
Zeichensetzung und Grammatik gut. Da<strong>für</strong> gibt es ein gutes Trainingsbuch:<br />
hoffmaNN, Monika: Deutsch <strong>für</strong>s Studium. Grammatik und Rechtschreibung. Paderborn<br />
u.a.: Schöningh, 2005.<br />
Zum Nachschlagen benötigt man eine zuverlässige Quelle:<br />
DuDeNreDaKtioN (Hrsg.): Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Mannheim u.a.:<br />
Duden verlag, 24. völlig neu bearb. u. erw. Aufl. o.J.<br />
Ältere Auflagen sind wegen der Rechtschreibreform nicht mehr brauchbar.<br />
Für Fragen des Schreibstils sind zu empfehlen:<br />
schNeiDer, Wolf: Deutsch <strong>für</strong> junge Profis. Wie man gut und lebendig schreibt. Berlin:<br />
Rowohlt, 2010.<br />
reiNers, Ludwig: Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa. 2. Aufl. der neu bearb.<br />
Ausgabe. München: Beck, 2004 (zuerst 1943).<br />
40
Wissenschaftliche Laufbahn (Promotion) | Berufstätigkeit im höheren Dienst<br />
Studienprogramm der Fakultät Sozialwissenschaften<br />
Fortbildungen<br />
Studium mit Hochschulzertifikat<br />
Weiterführende Studiengänge - Master of Arts<br />
Für Studierende und extern Beschäftigte<br />
aus dem Bereich Soziale Arbeit bietet die<br />
Fakultät Sozial wissenschaften pro Studienjahr<br />
12–15 Fortbildungs veranstaltungen zu<br />
verschiedenen Themen an.<br />
Counselor <strong>für</strong> Einzelne, Gruppen<br />
und Organisationen<br />
Counseling (M.A.)<br />
Soziale Arbeit (M.A.)<br />
Abschlussgrad Hochschulzertifikat<br />
Kooperationspartner Grundig-Akademie<br />
Abschlussgrad Master of Arts<br />
Kooperationspartner Grundig-Akademie<br />
Regelstudienzeit 18 Monate<br />
Studienbeiträge 7.200 € oder 400 € pro Monat<br />
Regelstudienzeit 30 Monate<br />
Studienbeiträge 12.000 € insg. = 400 € pro Monat<br />
Zulassungsmodus örtl. Zulassungsbeschränkung<br />
25 Studienplätze<br />
Zulassungs semester nur Wintersemester<br />
Zulassungsvoraussetzung: erfolgreich ab ge schlossene<br />
Berufs ausbildung oder ein Hoch schul studium und eine<br />
zweijährige ein schlägige Berufstätigkeit, die beratende<br />
Tätigkeiten beinhaltet.<br />
Zulassungsmodus Örtl. Zulassungsbeschränkung, 25<br />
Studienplätze<br />
Zulassungs semester nur Wintersemester<br />
Zulassungsvoraussetzung: erfolgreich abge schlosse nes<br />
Hochschul studium und mindestens zweijährige einschlägige<br />
Berufs erfahrung<br />
Fortbildungsprogramm<br />
2010<br />
Abschlussgrad Master of Arts<br />
Vertiefungs gebiete Beratung - Förderung - Integration •<br />
Bildung und Erziehung<br />
Regelstudienzeit 3 Semester<br />
Studienbeiträge 500 € pro Semester (ohne Verwaltungs-<br />
und Langzeitstudiengebühren)<br />
Zulassungsmodus Örtl. Zulassungsbeschränkung, 20<br />
Studienplätze<br />
Zulassungs semester nur Sommersemester<br />
Zulassungsvoraussetzung: erfolgreich abgeschlossenes<br />
Studium der Sozialen Arbeit oder einer verwandten Fachrichtung<br />
mit mind. 210 Leistungspunkten und mind, sechs<br />
theo retischen Semestern und einem prakti schen Semester<br />
an einer deutschen Hochschule mit einer Prüfungsgesamtnote<br />
von mind. 2,0 oder eines mind. gleichwerti gen<br />
Studiums an einer ausländischen Hochschule.<br />
+ einschlägige Berufstätigkeit + einschlägige Berufstätigkeit<br />
Fakultät<br />
Sozialwissenschaften<br />
abgeschlossene Berufsausbildung<br />
Abschlüsse spezifischer grundständiger Studiengänge inländischer und ausländischer Hochschulen<br />
BEGINN<br />
WS 2010<br />
Grundständige Studiengänge<br />
Den Veranstaltungs kalender <strong>für</strong> das<br />
laufende Studienjahr finden Sie im<br />
Internet unter:<br />
Erziehung und Bildung | Bildung im Lebenslauf (B.A.)<br />
Soziale Arbeit (B.A.)<br />
www.ohm-hochschule.de/fortbildung/sw<br />
Studienbegleitende<br />
Zusatzqualifikationen<br />
(Hochschulzertifikate)<br />
Sprachzertifikatskurse<br />
im Language Center<br />
Zertifikatskurse in Studienwerkstätten:<br />
Abschlussgrad Bachelor of Arts<br />
Studienbereiche Grundlagen von Erziehung und Bildung • Qualitäts management und<br />
Organisationsentwicklung • Praxisfeldbezogene Vertiefungsbereiche<br />
Regelstudienzeit 6 Semester berufsbegleitend<br />
Anerkennung von maximal 60 Leistungspunkte nach ECTS aus einer abgeschlossenen<br />
Vorleistungen Ausbildung an einer Fachakademie/Fachschule <strong>für</strong> Sozialpädagogik<br />
Studienbeiträge 500.00 € pro Semester<br />
(ohne Verwaltungs- und Langzeit studien gebühren)<br />
Zulassungsmodus Örtliche Zulassungsbeschränkung, 40 Studienplätze / Studienjahr<br />
Zulassungssemester nur Wintersemester<br />
Zulassungsvoraussetzung: Allg. Hochschulreife oder Fachhochschulreife<br />
oder fach gebundene Fachhochschulreife oder fachgebundener Zugang zur<br />
Fachhoch schule <strong>für</strong> besonders qualifizierte Berufstätige<br />
Abschlussgrad Bachelor of Arts<br />
Schwerpunktthemen Erwachsenenbildung • Gefährdetenhilfe/Resozialisierung • Gesundheitshilfe<br />
einschließlich Sozialer Arbeit mit Menschen mit Suchterkrankungen<br />
• Interkulturelle/Internationale Soziale Arbeit • Jugendarbeit/<br />
Jugendsozialarbeit • Medienpädagogik • Soziale Arbeit mit alten<br />
Menschen • Soziale Arbeit mit Familien • Soziale Arbeit mit Frauen und<br />
Mädchen • Soziale Arbeit mit Kindern/Hilfen zur Erziehung<br />
Regelstudienzeit 7 Semester, davon ein integriertes Praxissemester<br />
Studienbeiträge 500.00 € pro Semester (ohne Verwaltungs- und Langzeitstudiengebühren)<br />
Zulassungsmodus Örtliche Zulassungsbeschränkung, ca 260 Studienplätze / Studienjahr<br />
Zulassungssemester nur Wintersemester<br />
Zulassungsvoraussetzung: Allg. Hochschulreife oder Fachhochschulreife oder fachgebundene<br />
Fachhochschulreife oder fachgebundener Zugang zur Fachhoch schule <strong>für</strong> besonders<br />
qualifizierte Berufstätige<br />
• Basisqualifizierung Onlineberatung<br />
• Basisqualifizierung Projektmanagement<br />
• Basisqualifizierung Medienberatung<br />
• Basisqualifizierung Erlebnispädagogik<br />
Stand: März 2010<br />
Allgemeine Hochschulreife | Fachhochschulreife | fachgebundene Fachhochschulreife | fachgebundener Zugang <strong>für</strong> besonders qualifizierte Berufstätige
www.ohm-hochschule.de