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46 Laubenhausen - eine befestigte keltische Siedlung von Karl Kwasnttschka 1. Einleitung Im Oktober 1979 führte der Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar eine Exkursion in das Bregtal durch, wobei auch das Gebiet von Laubenhausen besucht wurde. Die Diskussionen zeigten sehr deutlich, daß die Kenntnis über diese sagenumwobene Örtlichkeit sich seit der Beschreibung von RIEZLER und BAU MANN von 1880 nicht erweitert hat und daß die Archäologie von diesem Gebiet bisher keine Kenntnis nahm. Es ist das Verdienst von GOTIWALD (1979) in einem Artikel im Südkurier alles bisher Bekannte über Laubenhausen, insbesondere die Sagen, mündliche Überlieferungen und Literatur zusammengetragen und dargestellt zu haben. Da diese beiden Veröffentlichungen dem Leser nur schwer zugänglich sind, wird die Mitteilung von RrEZLER und BAUMANN als Anhang zur Einführung über Laubenhausen wiedergegeben. Eine Kartierung der Stein wälle ist seltsamerweise nie erfolgt, sodaß eine zusammenhängende Wertung und Erklärung bereits dadurch nicht möglich war. Aus diesem Grunde entschloß ich mich, eine KartierllOg der obertägig sichtbaren Steinwälle, beziehungsweise deren Reste, zu versuchen und damit einer Deutung der Anlagen näher zu kommen. Diese Arbeiten führte ich in den Sommern 1988 und 1989 durch, wobei erhebliche Schwierigkeiten dadurch auftraten, daß insbesondere im Südteil die SteinwäUe vollständig abgetragen waren und in den 60ger und 70ger Jahren zur Befestigung der Waldstraßen verwendet wurden. Es waren ja nur unbeachtete und unerklärliche Steinhaufen. Der Verlauf der ehemaligen Steinwälle konnte nur durch übrig gebliebene und noch erkennbare Wallgräben und meist sehr flache ErdwäJle, auf denen früher die Steinwälle lagen, festgestellt werden. Die Kartierung erfolgte durch Schrittmaß. Bussolenzüge und Anhängen an Festpunkte der Forstkarte1: 10000. Sehr dankbar bin ich Herrn E. FESENMEYER, der lange Jahre das auf Gemarkung Donaueschingen liegende Forstrevier verwaltete, eine sehr gute Ortskenntnis besitzt und mir wertvolle Erklärungen und Hilfen geben konnte. Dank zu sagen habe ich auch dem B.W. Forstamt Donaueschingen, das mir alle benötigten Unterlagen bereitwillig zur Verfügung stellte, ebenso dem F.F. Archiv und insbesondere Herrn F.F. Archivar GOERLLPP. 2. Die Lage von Laubenhausen Laubenhausen liegt im Forstdistrikt Oberholz auf Gemarkung Donaueschingen, der sich seit Jahrhunderten im Besitz dieser Stadt befindet (GOERLIPP 1990) und zwischen Mistelbrunn und dem Bregtal bei Bregenbach-Zindelstein auf der Bundsandstein hochfläche im Ostschwarzwald in einem ausgedehnten Waldgebiet gelegen ist (Abb. 1). In alten Landkarten findet man die Eintragung "Auf Laubenhausen" und auch der in moderneren Karten eingezeichnete "Laubenhauser Brunnen" erinnert an die Vergangenheit.
Abb.l Laubenhausen, Lageübersicht Keltischer Handelsweg Krumpenweg Eisenerzlagerstätten Reiche Eisenerzlagerstätten 3. Die Befestigungsanlagen Wie die Karte in Abb. 2 zeigt, ergab die Kartierung der Steinwälle, bzw. ihrer Reste, das Bild von ausgedehten Anlagen, weIche sich in einen Nordteil und Südteil gliedern lassen. Vor einer zusammenfassenden Deutung wird es deshalb zu empfehlen sein, diese zwei Teile zuerst gesondert zu schildern. Im Nordteil (Abb. 3) sind die Steinwälle zum Teil noch gut erhalten. Sie sind ca. 2,5 bis 3 Meter breit und ca. 0,5 bis 0,8 Meter hoch. An einzelnen Stellen ist noch eine Einfassung durch gesetzte Steinreiben zu erkennen (Abb. 5). 47
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