Gruppenarbeit mit "frühgewordenen Eltern" - Auf der Bult

F11/2003
Partnerschaftsveränderung durch die Früh-
geburt.
Auseinandersetzung mit dem Gedanken an
ein weiteres Kind.
Das vorgestellte Gruppenkonzept wurde von
den Teilnehmern überwiegend positiv beurteilt
(Neubauer 1987). Dennoch blieb
die Frage offen, ob sich auch langfristig
positive Effekte nachweisen lassen würden.
In der vorliegenden Studie haben wir
geprüft, welche Auswirkungen eine Gruppenteilnahme
auf die psychische Befindlichkeit
der Mutter, auf ihre Einstellung zum
Kind sowie auf nachfolgende Schwangerschaften
hat.
Methode
Da zur Erfassung der zu überprüfenden Faktoren
kein geeignetes Untersuchungsinstrument
verf"ugbar war, haben wir einen psychologischen
Fragebogen entwickelt, in dem neben
soziodemografischen Daten folgende
Bereiche erfasst wurden:
1. Erleben der Schwangerschaft und der Geburt
(4 Items)
2. Auswirkung der Frühgeburt auf die eigene
Lebenssituation sowie auf die Beziehung
zum Partner, zu Verwandten und
Freunden ( 8 Items)
3. Psychische Befindlichkeit der Mutter vor
bzw. nach der Klinikentlassung des Kindes
(7 Items)
Tabelle 2
angeschrieben
Fragebogen zurückgeschickt
Männlich/weiblich
Alter des Kindes z. Zt. der
Fragebogenerhebung (Monate)
Gestationsalter (Wochen)
Alter des Vaters (Jahre)
Alter der Mutter (Jahre)
Gruppenarbeit mit "frühgewordenen Eltern" 15
4. Auswirkung der Frühgeburt auf die Entwicklung
des Kindes einschließlich der
sich daraus ergebenden Behandlungen und
Therapien (10 Items)
Darüber hinaus wurden die Mütter um eine
Beurteilung der Hilfsangebote der Kinderklinik
(4 Items) sowie um Angaben über den Verlauf
nachfolgender Schwangerschaften gebeten
(3 Items). Für jedes Item waren 6 Antwortmöglichkeiten
vorgegeben (trifft sehr zu
- trifft zu - trifft etwas zu - trifft eher nicht
zu - trifft nicht zu - trifft gar nicht zu), von
denen eine anzukreuzen war.
100 Müttern, von denen 50 an einer Elterngruppe
teilgenommen hatten, wurde ein Fragebogen
zugeschickt. Alle Frühgeborenen hatten
bei Geburt ein Gestationsalter von weniger als
32 Schwangerschafts wochen gehabt und auf
der Neugeborenen-Intensivstation des Kinderkrankenhauses
auf der Bult, Hannover, gelegen.
Mütter von Mehrlingen sowie von verstorbenen
Frühgeborenen blieben unberücksichtigt.
Die Überprüfung der gewonnenen Daten
auf Signifikanz erfolgte mit dem X2- Vierfeldertest
sowie dem Mann- Whitney-U- Test für
den Vergleich zweier unverbundener Stichproben.
Die statistische Datenanalyse führten
wir mit dem Programmsystem "SPSS" durch.
Ergebnisse
Gruppen-Teilnehmer
n Median Range
50
41 (82%)
16/25
57
29
32
29
Von den 100 versandten Fragebögen erhielten
wir 81 ausgefüllt zurück. Der Rücklauf war
in beiden Gruppen nahezu gleich (82 % vs.
16-82
26-32
21-50
18-41
Nicht-Teilnehmer
n Median
50
40 (80%)
16/24
51
30
31
28
Range
15 - 78
25-32
18-58
20-40