ab-in-den-urlaub.de Reisemagazin #10/2013

DIE KARPATEN IN RUMÄNIEN | CITIES & DESTINATIONS
Foto © Rumänisches Touristenamt
Manfred Kravatzky (l.),
stellvertretender Vorsitzender der
Alpenvereins-Sektion Karpaten
Wild und ursprünglich: Die Karpaten
Foto © Sektion Karpaten
Manfred Kravatzky
Alter: 72
Nationalität: Deutsch
Funktion in der Sektion Karpaten:
einer von zwei stellvertretenden Vorsitzenden
Wie ist es, in den Karpaten zu leben?
Ich lebe seit 23 Jahren in Deutschland,
habe aber davor intensiv die Karpaten
durchwandert. In den Karpaten selbst
habe ich nicht gelebt, eher in ihrer unmittelbaren
Nähe am Fuße der Berge in
Kronstadt (rumänisch: Brașov) – aber
erlebt habe ich sie!
Die Karpaten gelten als sehr wild und
ursprünglich. Gibt es überhaupt Strom
und fließendes Wasser?
Was die Hütten anbelangt, hat die
Infrastruktur in den letzten zwanzig
Jahren in Höhen über 1.500 Meter
sehr gelitten. Manche Hütte ist abgebrannt,
und bei anderen Hütten fehlte es
dem Besitzer am nötigen Geld, um sie auf
Vordermann zu bringen. Aber auf allen
Hütten gibt es warmes Essen und Strom.
Und wenn es kein fließendes Wasser gibt,
dann fließt wirklich in nächster Nähe ein
Bächlein mit sauberem Wasser. Diese Natürlichkeit
macht ein Karpaten-Abenteuer
auch aus.
Sie sprechen von Natürlichkeit. Gibt es
eigentlich wilde Tiere in den Karpaten?
Wilde Tiere gibt es zuhauf. Ich hatte
schon Begegnungen mit Raubtieren wie
Bären und Füchsen. Ansonsten gibt es
noch Wölfe, Luchse und Wildkatzen, die
aber eher scheu sind. Friedlichere Tiere
sind Gämsen, Schwarzwild, Dachse und
Auerhähne, deren Geschnatter bei der
Balz im März aufregend ist. Das Rotwild
ist wunderbar, vor allem die Brunftzeit der
Hirsche im Oktober. ▶
NR. 10/2013 59