AUTOGRAMM - Kommunaler Beschaffungsdienst, KBD, Gemeinden ...
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Seite 6 Rathaus-Rundschau<br />
<strong>KBD</strong> 5/2010<br />
„Grundlagen der kommunalen<br />
Selbstverwaltung bedroht“<br />
Die neuesten Zahlen des Statistischen<br />
Bundesamtes zur Entwicklung<br />
der Kommunalfinanzen im Jahr<br />
2009 zeigen nach Auffassung des<br />
Deutschen Städtetages unübersehbar,<br />
wie dringend die finanzielle Handlungsfähigkeit<br />
der Städte wiederhergestellt<br />
werden muss.<br />
Die Präsidentin des Deutschen<br />
Städtetages, die Frankfurter Oberbürgermeisterin<br />
Petra Roth, erklärte:<br />
„Die finanziellen Grundlagen der kommunalen<br />
Selbstverwaltung sind ernsthaft<br />
bedroht, nicht nur durch die Auswirkungen<br />
der Krise, sondern auch<br />
Zu der Einigung einer Spitzenrunde<br />
von CDU/CSU, FDP und SPD über<br />
die Reform der Jobcenter hat die Präsidentin<br />
des Deutschen Städtetages<br />
und Frankfurter Oberbürgermeisterin<br />
Petra Roth erklärt: „Die Einigung zur<br />
Reform der Jobcenter ist ein ermutigendes<br />
Signal der Geschlossenheit im<br />
Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit.<br />
durch langfristige Fehlentwicklungen<br />
wie den seit Jahren ungebremsten Anstieg<br />
der Sozialausgaben. Bund, Länder<br />
und Kommunen müssen gemeinsam<br />
einen Ausweg aus diesen dramatischen<br />
Strukturproblemen finden.<br />
Sonst geht die Lebensqualität für die<br />
Menschen in den Städten verloren.“<br />
Die Städtetagspräsidentin erneuerte<br />
die Forderung an Bund und Länder<br />
nach einer spürbaren Entlastung der<br />
Kommunen von Sozialausgaben und<br />
warnte vor weiteren Steuersenkungen,<br />
die für die Städte ohne finanziellen<br />
Ausgleich nicht verkraftbar seien. Sie<br />
Roth: Einigung zu Jobcentern ermutigend<br />
Die deutschen Städte verbinden hohe<br />
Erwartungen mit der Umsetzung<br />
des Lissabon-Vertrags der Europäischen<br />
Union. Sie appellieren an die<br />
Europäische Kommission, den Rat und<br />
das Europäische Parlament, die durch<br />
den Vertrag gestärkte Rolle der Kommunen<br />
nun durch eine kommunalfreundliche<br />
Gesetzgebung mit größerer<br />
Bürgernähe zum Ausdruck zu bringen.<br />
Das erklärte die Präsidentin des Deutschen<br />
Städtetages, die Frankfurter<br />
Oberbürgermeisterin Petra Roth, nach<br />
einer Präsidiumssitzung des kommu-<br />
Die Debatte war sehr langwierig.<br />
Aber das erfreuliche Ergebnis zeigt,<br />
dass die Politik sich aus einer Sackgasse<br />
auch wieder herausmanövrieren<br />
kann, wenn der Wille dazu vorhanden<br />
ist.<br />
Durch die Verfassungsänderung bekommen<br />
die Jobcenter sowie bestehende<br />
und künftige Optionskommunen<br />
eine Perspektive. Es ist ein Sieg der<br />
Städtetag fordert kommunalfreundliche<br />
Gesetzgebung der EU<br />
nalen Spitzenverbandes in Brüssel. In<br />
den vom Deutschen Städtetag vertretenen<br />
Städten leben rund 51 Millionen<br />
EU-Bürger.<br />
„Die europäische Union hat mit dem<br />
Lissabon-Vertrag erstmals die kommunale<br />
Selbstverwaltung anerkannt. Diesen<br />
Quantensprung im Verhältnis zwischen<br />
Kommunen und EU gilt es jetzt<br />
entschlossen auch in der Praxis zu<br />
verwirklichen. Das neue EU-Vertragswerk<br />
erlaubt kein ‚Weiter so’. Es eröffnet<br />
die große Chance, Europa den<br />
Bürgerinnen und Bürgern vor Ort bes-<br />
begrüßte die Aussage der Bundeskanzlerin<br />
vom Wochenende, dass die<br />
Koalition die Kommunen nicht ausbluten<br />
lassen könne, um Steuersenkungen<br />
durchzusetzen.<br />
Präsidentin Roth: „Besonders dramatisch<br />
waren im Jahr 2009 zwei Entwicklungen:<br />
Der Finanzierungssaldo<br />
zwischen Einnahmen und Ausgaben ist<br />
gegenüber dem Vorjahr in nie gekannter<br />
Höhe um fast 15 Mrd. Euro abgestürzt.<br />
Mit dem Jahresdefizit von 7,1<br />
Mrd. Euro werden unsere schlimmen<br />
Erwartungen noch übertroffen. Außerdem<br />
verzeichnen die Kommunen den<br />
stärksten Steuerrückgang seit Jahrzehnten.<br />
Die Kommunen verlieren 8<br />
Mrd. Euro ihrer Steuereinnahmen und<br />
werden mit diesem Minus von 11,4 %<br />
noch stärker von der Krise getroffen<br />
als Bund und Länder.“ l<br />
Vernunft, dass die bewährte Zusam -<br />
men arbeit von Kommunen und Arbeitsagenturen<br />
in großem Umfang fortgesetzt<br />
werden kann. Im Interesse der<br />
Langzeitarbeitslosen wird der Zusammenbruch<br />
funktionierender Strukturen<br />
inmitten der Krise verhindert.<br />
Jetzt müssen sehr schnell die konkreten<br />
Gesetze beschlossen werden,<br />
damit die Reform zügig und erfolgreich<br />
umgesetzt werden kann. Den Sachverstand<br />
der kommunalen Spitzenverbände<br />
gilt es nun bei allen weiteren Schritten<br />
intensiv einzubeziehen.“ l<br />
ser vermitteln zu können und die Akzeptanz<br />
der EU bei den Menschen in<br />
den Städten zu stärken“, so Präsidentin<br />
Roth. Deshalb hätten die Städte<br />
den Vertrag von Anfang an unterstützt.<br />
In dem am 1. Dezember 2009 in<br />
Kraft getretenen Lissabon-Vertrag wird<br />
erstmals in der Geschichte der EU die<br />
kommunale Selbstverwaltung in den<br />
rechtlichen Grundlagen der Union erwähnt.<br />
Aufgewertet wird auch das offizielle<br />
Organ der kommunalen und regionalen<br />
Interessenvertretung in der<br />
EU, der Ausschuss der Regionen, der<br />
ein Klagerecht bei möglichen Verstößen<br />
gegen das Subsidiaritätsprinzip erhält.<br />
Außerdem wird die regionale und<br />
lokale Ebene ausdrücklich in die Geltung<br />
des Subsidiaritätsprinzips einbezogen,<br />
so dass die EU-Organe die