AUTOGRAMM - Kommunaler Beschaffungsdienst, KBD, Gemeinden ...
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Seite 8 Rathaus-Rundschau<br />
<strong>KBD</strong> 5/2010<br />
Gute Antwort auf Schlaglöcher<br />
Über einen Mangel an Arbeit brauchen<br />
die Straßenmeistereien nicht<br />
zu klagen. Und vor allem in diesem<br />
Frühjahr gibt es eins im Überfluss:<br />
Schlaglöcher. Allein im Großraum Berlin<br />
müssen 25 Millionen Euro zusätzlich<br />
aufgebracht werden, um die Schäden<br />
im Straßennetz auszubessern.<br />
Auch viele Kreis- und Landesstraßen<br />
haben den langen Winter nicht unbeschadet<br />
überstanden, trotz klammer<br />
Kassen müssen Kommunen und Länder<br />
tiefer in die Tasche greifen als<br />
sonst.<br />
Denn die Beseitigung eines Schlaglochs<br />
auf einer Kreis- oder Landstraße<br />
ist keine einfache Angelegenheit. Das<br />
beginnt mit der Sicherung der jeweiligen<br />
Einsatzstelle, wie sie die Abteilung<br />
Straßenbau im Bundesministerium für<br />
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in<br />
den Richtlinien für die Sicherung von<br />
Arbeitsstellen an Straßen (RSA) festgelegt<br />
hat. Dann müssen Mitarbeiter,<br />
Maschinen und Material an den Einsatzort<br />
gebracht und wieder abgeholt<br />
werden. Ein erheblicher logistischer<br />
Aufwand. Und das ist alles mit Kosten<br />
verbunden. Berechnungen der Straßenmeisterei<br />
Idstein (Hessen) haben<br />
ergeben, dass eine fünfköpfige Ausbesserungskolonne<br />
an einem Neun-<br />
Stunden-Tag etwa mit 2760 Euro zu<br />
Buche schlagen.<br />
Es geht allerdings auch einfacher:<br />
mit dem Road Repair Patcher von<br />
Bessere Luft durch<br />
photokatalytisches<br />
Pflaster<br />
In den Jahren 2007 und 2008 ist der<br />
Gothaer Platz in Erfurt komplett neu<br />
gestaltet bzw. umgebaut worden. Dabei<br />
kam in den Gehwegflächen ein<br />
photokatalytisch aktiver Plattenbelag<br />
eines Fuldaer Betonelementelieferanten<br />
zum Einsatz. Bei dem Plattenbelag<br />
handelt es sich um Vorsatzbeton mit<br />
Titaudioxid. Entsprechend der Herstellerangaben<br />
und der wissenschaftlichen<br />
Forschung soll dieser Pflasterstein,<br />
Schmidt, sagt Gerd Kröning, Vertriebsleiter<br />
Aebi Schmidt Deutschland. Diese<br />
speziell auf die Reparatur von Schlag -<br />
löchern konzipierte Maschine mit Ein-<br />
Mann-Bedienung arbeitet gezielt, effektiv<br />
und wirtschaftlich. „Wie ein Zahnarzt“,<br />
vergleicht es Dipl.-Ing. Karl-Friedrich<br />
Cron, Leiter der Straßenmeisterei<br />
Idstein, die dem Amt für Straßen- und<br />
Verkehrswesen (ASV) Wiesbaden<br />
Schmidt Road Repair Patcher SR 1501<br />
untersteht. „So wie der gezielt Löcher<br />
im Zahn plombiert, macht es auch der<br />
Patcher.“ Wobei der Vergleich ein wenig<br />
hinkt: Der Patcher braucht außer<br />
dem Bediener in der Fahrerkabine keine<br />
weiteren Helfer. Für den Leiter der<br />
Straßenmeisterei sind es mehrere Aspekte,<br />
die für diese Technik sprechen:<br />
Der Personalaufwand ist gering. Ein<br />
erstmalig in Thüringen verlegt, in der<br />
Lage sein, durch einen photokatalytischen<br />
Prozess in Verbindung mit Sonne<br />
und Regenwasser, Stickoxide der<br />
Luft in Nitrate umzuwandeln.<br />
Für den Nachweis des beabsichtigten<br />
Effektes wurde die Baumaßnahme<br />
durch das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie<br />
und Angewandte Ökologie<br />
begleitet, das vor Baubeginn und<br />
nach Fertigstellung der Verkehrsanlage<br />
Luftmessungen durchführte. Baubeigeordneter<br />
Mlejnek erfreut: „Unter genau<br />
definierten Rahmenbedingungen konnte<br />
am Gothaer Platz, gemessen in 3<br />
Meter Höhe, eine durchschnittliche<br />
Verminderung von 20 % der Stickstoff-<br />
Bediener fährt allein und erledigt die<br />
ihm aufgetragenen Arbeiten. Das mitgeführte<br />
Material, Bitumenemulsion<br />
und Edelkies, reicht exakt für einen Tageseinsatz,<br />
eigene oder extra Ladefahrten<br />
werden damit unnötig. „Und<br />
laut RSA ist der Patcher ein sich selbst<br />
sicherndes Fahrzeug.“ An seiner Rückseite<br />
prangt eine „Fahrbare Absperrtafel“<br />
mit drei großen Warnleuchten, den<br />
Sputniks, wie sie von den Männern der<br />
Straßenmeisterei genannt werden.<br />
Die Funktionsweise des Patchers ist<br />
simpel: Der Bediener fährt an das<br />
Schlagloch heran und steuert von der<br />
Fahrerkabine aus<br />
mittels zweier Joy -<br />
sticks einen Ausleger<br />
vor ihm. Mit diesem<br />
werden über<br />
zwei Düsen Edelsplitt<br />
und Bitumen in<br />
Schlaglöcher ausgebracht.<br />
Der Mitarbeiter<br />
ist damit keinerlei<br />
Belastung durch<br />
Stäube, Dämpfe<br />
oder den fließenden<br />
Verkehr ausgesetzt,<br />
hat eine optimale<br />
Übersicht und kann<br />
das Material gezielt<br />
einsetzen. Da er keine weiteren Hilfen<br />
benötigt, werden auch andere Mitarbeiter<br />
nicht gefährdet – weder vor dem<br />
Fahrzeug, noch dahinter. Und die Flicken,<br />
die der Patcher setzt – to patch<br />
heißt auf deutsch flicken – halten länger<br />
als die herkömmlichen mit Kaltasphalt<br />
ausgebesserten Stellen. Kennwort:<br />
Road Repair Patcher<br />
dioxide und 38 % der Stickstoffmonoxide<br />
nachgewiesen werden.“<br />
Diese Ergebnisse belegen nachdrücklich<br />
die im Feldversuch durch<br />
Langzeitmessungen gewonnenen Ergebnisse<br />
des Fraunhofer-Instituts. Zur<br />
Frage des Nitrat-Eintrages an Oberflächen-<br />
und Grundwasser wurde eine<br />
prospektive Umweltrisikoabschätzung<br />
durchgeführt. Auch hier konnte belegt<br />
werden, dass eine Umsetzung der<br />
Stick oxide zu Nitrat erfolgt, Nitrat also<br />
ein Endprodukt der photokatalytischen<br />
Reaktion der Pflastersteine ist.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie<br />
über das Kennwort:<br />
Photokatalytisches Pflaster