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BGR 132 BGR 132<br />

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Glasapparaturen dürfen<br />

• in Bereichen der Zone 0,<br />

• in Bereichen der Zone 1 zündempfindlicher Stoffe, z. B. Stoffe<br />

der Explosionsgruppe IIC,<br />

• bei Glasbauteilen mit einer Temperatur > 50 °C<br />

nur mit zusätzlichen Maßnahmen gegen gefährliche Aufladungen<br />

betrieben werden, wenn in ihrer Umgebung mit einer rel. Luftfeuchte<br />

< 50 % zu rechnen ist. Die Glasoberflächen dürfen in den genannten<br />

Fällen nicht gerieben werden, z. B. beim Reinigen.<br />

Zusätzliche Maßnahmen sind z. B. Erhöhen der Leitfähigkeit<br />

der Glasoberflächen und Erhöhen der Luftfeuchte. Büschelentladungen<br />

können von Glasoberflächen nur bei einer<br />

niedrigen relativen Luftfeuchte ausgehen, z. B. wenn die<br />

Oberflächentemperatur deutlich über der Umgebungstemperatur<br />

liegt.<br />

Leitfähige Gegenstände und Einrichtungen an Glasapparaturen<br />

sind gemäß Abschnitt 3.6 zu erden und ableitfähige mit Erde zu<br />

verbinden. Für Teile kleiner Kapazität siehe Abschnitt 3.6.3.5.<br />

Die Kapazität leitfähiger Teile an Glasapparaturen, z. B.<br />

Metallflansche, Schrauben, Anschlussstücke, Messeinrichtungen,<br />

hängt unter anderem von der Größe der Gegenstände,<br />

z. B. vom Nenndurchmesser, ab.<br />

Liegen zuverlässige Messwerte der Kapazität leitfähiger Teile an<br />

Glasapparaturen nicht vor, sind alle leitfähigen Gegenstände gemäß<br />

Tabelle 8 zu erden und ableitfähige mit Erde zu verbinden.<br />

Typische Metallflansche in Glasapparaturen besitzen häufig<br />

eine Kapazität C > 3 pF. Die Kapazität von Schrauben und<br />

Bolzen bis 150 mm Länge liegt meist unter 3 pF.<br />

Stoffe der Explosionsgruppen<br />

Zone IIA, IIB IIC<br />

0 für alle DN für alle DN<br />

1 für DN ≥ 50 für alle DN<br />

2 für DN ≥ 50 für DN ≥ 50<br />

Tabelle 8: Erforderliche Erdung leitfähiger Teile an Glasapparaturen<br />

in Abhängigkeit des Nenndurchmessers DN bei Abwesenheit<br />

stark ladungserzeugender Prozesse<br />

Im Inneren von Glasapparaturen sind die gleichen Maßnahmen zu<br />

treffen wie in anderen ableitfähigen Einrichtungen.<br />

Elektrostatische Aufladungen in Glasapparaturen treten<br />

hauptsächlich prozessbedingt durch Flüssigkeiten, Tropfen<br />

und Suspensionen oder durch Staub/Luft-Gemische geringer<br />

Leitfähigkeit auf.<br />

3.3 Elektrostatische Aufladungen beim Umgang mit gasförmigen Stoffen<br />

Die Bewegung reiner Gase oder Gasgemische erzeugt keine oder<br />

nur eine geringe Aufladung. Enthält ein Gasstrom jedoch Feststoffpartikel<br />

oder Flüssigkeitströpfchen, können diese sowie alle betroffenen<br />

Anlagenteile und Gegenstände aufgeladen werden.<br />

Beispielhafte Prozesse, die zu beträchtlichen elektrostatischen<br />

Aufladungen führen können, sind der pneumatische<br />

Transport, das Freisetzen von Druckgas mit Partikeln, das<br />

Ausströmen von flüssigem Kohlendioxid, der Einsatz von industriellen<br />

Staubsaugern oder das Farbspritzen.<br />

Solche Prozesse können zu zündwirksamen Funkenentladungen,<br />

Büschelentladungen, Gleitstielbüschelentladungen oder Schüttkegelentladungen<br />

führen.<br />

Siehe auch Anhang 1.<br />

Die Aufladung der Partikel selbst kann nicht vermieden werden.<br />

Zusätzlich zur Vermeidung isolierender Materialien sind folgende<br />

Maßnahmen geeignet, gefährliche Aufladungen zu verhindern:<br />

• Entfernung der Partikel,<br />

• Wahl ausreichend niedriger Strömungsgeschwindigkeiten,<br />

• Wahl geeigneter Düsengeometrie zur Verringerung der Ladungsdichte,<br />

• Verwendung leitfähiger Gegenstände oder Einrichtungen, die<br />

zu erden sind.<br />

3.3.1 Sandstrahlen<br />

Werden in explosionsgefährdeten Bereichen Sandstrahlarbeiten<br />

durchgeführt oder kann beim Sandstrahlen explosionsfähige<br />

Atmosphäre entstehen, dürfen nur leitfähige Sandstrahlgeräte<br />

benutzt werden. Alle leitfähigen Teile der Sandstrahlgeräte, insbesondere<br />

die am Ende des Schlauches befestigte Düse, müssen<br />

geerdet sein. Einzelne Anlagenteile, z. B. Schläuche, müssen min-<br />

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