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BGR 132 BGR 132<br />
3.6.3.1 Erdung eigensicherer Betriebsmittel<br />
Eigensichere Betriebsmittel oder eigensichere Anlagen werden<br />
häufig betriebsbedingt erdfrei betrieben. In explosionsgefährdeten<br />
Bereichen sind dennoch leitfähige oder ableitfähige Gehäuse elektrostatisch<br />
zu erden. Können in explosionsgefährdeten Bereichen<br />
Teile der eigensicheren Schaltung, z. B. Sensorelektroden, berührt<br />
oder untereinander verbunden werden, z. B. über Steckverbindungen,<br />
ist die Schaltung elektrostatisch geerdet auszuführen.<br />
In diesem Fall genügt ein Ableitwiderstand ≤ 108 Ω.<br />
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Zum Bestehen der Isolationsprüfung mit 500 V muss ein<br />
eigensicheres Betriebsmittel oder eine eigensichere Anlage<br />
einen Widerstand ≥ 15 kΩ gegen Erde aufweisen.<br />
3.6.3.2 Leitfähige ortsfeste Einrichtungen<br />
Anlagenteile, die nicht mit der Gesamtanlage elektrisch leitfähig<br />
verbunden sind, z. B. flexible oder schwingungsfähige Bauteile,<br />
sind getrennt zu erden.<br />
Hierzu zählen z. B. Rohrleitungen mit isolierenden Zwischenstücken.<br />
Der Potenzialausgleich ist nur bei fehlendem<br />
metallischem Kontakt der einzelnen Rohrteile untereinander<br />
notwendig.<br />
3.6.3.3 Leitfähige ortsbewegliche Einrichtungen<br />
Ortsbewegliche metallische Gegenstände und Einrichtungen, z. B.<br />
Fässer, Container, Trichter, Kannen, Karren, werden im Allgemeinen<br />
nicht über die Gesamtanlage geerdet. Ihre Erdung erfolgt über<br />
eigene Erdungsanschlüsse. Insbesondere beim Füllen und Entleeren<br />
ist ein Ableitwiderstand < 106 Ω zu gewährleisten. Gegebenenfalls<br />
erfolgt die Erdung kleiner Gegenstände über Personen<br />
und den Fußboden.<br />
3.6.3.4 Leitfähige Einrichtungen mit isolierenden Komponenten<br />
Die Erdung einer Anlage kann durch isolierende Komponenten,<br />
z. B. Dichtungen, oder durch isolierende Betriebsstoffe, z. B.<br />
Schmierfette, beeinträchtigt werden. Erfahrungsgemäß zeigen Öle<br />
und Fette in normaler Schmierfilmdicke, z. B. an rotierenden Wellen,<br />
Übergangswiderstände von nicht mehr als 103 Ω.<br />
Beim Einsatz isolierender Stoffe, z. B. Zwischenstücke aus Kunststoff<br />
mit hohem Widerstand, sind die verbleibenden leitfähigen<br />
Komponenten untereinander zu verbinden und zu erden.<br />
Alternativ kann jedes Anlagenteil für sich geerdet werden.<br />
In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf von außen<br />
nicht sichtbare Teile zu achten, z. B. auf:<br />
• Kugelventile mit isolierenden Dichtungen,<br />
• Metalleinlagen in Dichtungen,<br />
• Wellen und Durchführungen mit isolierenden Manschetten,<br />
• hohe oder dicke Abstandsringe,<br />
• Steckverbindungen aus Kunststoffen,<br />
• metallische Düsen am Ende eines Rohres aus Kunststoff.<br />
Bei zusammengesetzten Anlagenteilen ist gegebenenfalls<br />
eine Herstellerauskunft einzuholen.<br />
3.6.3.5 Gegenstände geringer elektrischer Kapazität<br />
Leitfähige Gegenstände mit einer Kapazität > 10 pF sind zu erden.<br />
Darüber hinaus sind kleine leitfähige Gegenstände zu erden:<br />
• Unabhängig von ihrer Kapazität in der Nähe stark ladungserzeugender<br />
Prozesse,<br />
• wenn ihre Kapazität > 3 pF beträgt und sie sich in den Zonen 0<br />
oder 1 besonders zündempfindlicher Stoffe, z. B. Stoffe der<br />
Explosionsgruppe IIC, befinden,<br />
• wenn sie mit dem Produktstrom in einer Apparatur Berührung<br />
haben.<br />
Zu den typischen kleinen Gegenständen zählen z. B. Schrauben<br />
und Muttern bis M8 oder Flansche in Glasapparaturen.<br />
Blechschrauben besitzen eine Kapazität < 3 pF.<br />
Die Höhe der Kapazität leitfähiger Teile wird von ihrer unmittelbaren<br />
Umgebung beeinflusst.<br />
Zur Beurteilung der Kapazität kleiner Gegenstände ist ihre Kapazität<br />
im Einbauzustand, gegebenenfalls unter simulierten Bedingungen,<br />
zu bestimmen.<br />
Zu Glasapparaturen siehe auch Abschnitt 3.2.13.<br />
3.6.3.6 Medizinisch genutzte Räume<br />
Liegen in medizinisch genutzten Räumen explosionsgefährdete Bereiche<br />
vor, sind Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen<br />
erforderlich. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Zündempfindlichkeit<br />
von Stoffen durch Sauerstoffanreicherung der Umgebungsluft<br />
stark erhöht wird.<br />
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