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9 - Lüttringhauser Anzeiger

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4 Kultur Donnerstag, 3. März 2011<br />

Der Altenberger Dom im Spiegel der Zahlen<br />

Am vorigen Donnerstag referierte Karlheinz Meermagen im <strong>Lüttringhauser</strong> Rathaus<br />

Von Peter Harnischmacher<br />

Am vorigen Donnerstag referierte<br />

Karlheinz Meermagen, Beiratsvorsitzender<br />

unseres Heimatbundes, im<br />

<strong>Lüttringhauser</strong> Rathaus über Zahlensymbolik<br />

im Altenberger Dom- eine<br />

Veranstaltung des Kulturkreises im<br />

Heimatbund Lüttringhausen.<br />

Ausgehend von St.Denis, Nationalheiligtum<br />

Frankreichs, Archetyp der<br />

gotischen französischen Kathedralen,<br />

skizzierte der Referent, wie sich die<br />

Gotik entwickelt hat. St. Denis sollte<br />

sich von den großen romanischen<br />

Domen des Heiligen Römischen Reiches<br />

deutscher Nation (Worms, Speyer,<br />

Mainz, Bamberg ) absetzen. Die<br />

geistigen Grundlagen der Gotik legt<br />

schon Kirchenvater Augustin, der seinerseits<br />

auf die alten Griechen, die<br />

Pythagoreer, zurückgreift; der Kosmos<br />

ist nach mathematischen Regeln harmonisch<br />

geordnet.<br />

„Aber du hast alles nach Maß und<br />

Zahl und Gewicht geordnet.“ (Bibel:<br />

aus der Weisheit Salomonis).<br />

An der Kathedralschule von Chartres<br />

kam es zur Synthese platonischer<br />

(Dialog „Timaios“) und christlicher<br />

Ideen. Maß (gleich Zahlen und Proportionen)<br />

und Licht (als Ausdruck<br />

göttlicher Offenbarung) bilden die<br />

Wesensmerkmale gotischer Architektur.<br />

Licht durchflutet gotische Gotteshäuser,<br />

Mauern werden durch leuchtende<br />

Fensterwände ersetzt. Es folgen<br />

Ausführungen über die Geschichte des<br />

Altenberger Doms von der romanischen<br />

Vorgängerkirche über den hochgotischen<br />

Bau,den Verfall, die Säkularisierung<br />

und den Wiederaufbau.<br />

Und dann führte Meermagen seine<br />

Zuhörer durch den bergischen Dom,<br />

und zwar mit den Augen eines mittelalterlichen<br />

Zisterziensermönchs, illustrierte<br />

den Rundgang mit ausgewählten<br />

Dias und einigen Fotokopien und<br />

legte den Akzent seiner Ausführungen<br />

auf die Zahlenverhältnisse, die Proportionen<br />

und ihre Bedeutungen, den<br />

Mönchen präsent, uns Heutigen weitgehend<br />

ein Buch mit sieben Siegeln.<br />

„Hinter den vordergründigen Archi-<br />

Karlheinz Meermagen bei seinem Vortrag im Rathaus am 24.2.<br />

Foto: Jürgen Moll<br />

tekturformen tut sich ihm (dem<br />

Mönch) eine zweite, metaphysische<br />

Welt auf, die die eigentliche, die wirkliche<br />

Wirklichkeit darstellt. Diese<br />

eigentliche Wirklichkeit erschließt sich<br />

ihm über geometrische Figuren und<br />

Zahlen, die die kosmische Ordnung<br />

repräsentieren.<br />

In diesem Bauwerk ist für ihn und<br />

seine Zeitgenossen nichts Zufälliges,<br />

nichts ist . Auch<br />

was scheinbar nur dekorativen Zwecken<br />

dient, ist gewollt und berechnet und<br />

verkörpert die Ordnung des Universums.<br />

Die gotischen Baumeister scheinen<br />

von der Symbolik der Zahlen und<br />

der geometrischen Formen besessen<br />

gewesen zu sein.“<br />

Dabei griff der Referent auf die Zahlenfülle<br />

seiner Einleitungspassagen<br />

zurück. Meermagen interpretierte die<br />

Domfenster, ihre Proportionen, ihren<br />

Inhalt, ihren Aufbau - und die Zahlenkaskaden<br />

wurden durchsichtig, einsichtig,<br />

nachvollziehbar. Höhepunkt:<br />

das monumentale Figurenfenster, das<br />

nahezu die ganze Westwand ersetzt,<br />

das größte Kirchenfenster Deutschlands<br />

(18x 6 Meter): Abbild der Himmelsstadt<br />

innerhalb des Himmlischen<br />

Jerusalems der Gesamtkirche.<br />

Zu Recht vermutete Meermagen,<br />

dass seine Zuhörer den Dom an der<br />

Dhünn beim nächsten Besuch mit<br />

neuen Augen sehen. Und er riet, ein<br />

Fernglas mitzunehmen.<br />

Ein mit Akribie und wissenschaftlicher<br />

Sorgfalt ausgearbeiteter Vortrag,<br />

saubere Zitate, deren Kennzeichnung<br />

nicht störte. Meermagen brachte Licht<br />

in den mystisch -mittelalterlichen<br />

Zahlendschungel. Er lehrte die Zuhörer<br />

sehen, öffnete ihnen die Augen,<br />

brachte sie zum Staunen - ein relativ<br />

kurzer Zeitungsartikel kann nur wenige<br />

Akzente setzen. Ein wahrhaft bereichernder<br />

Abend für die zahlreichen<br />

Besucher, die trotz Neuschnees den<br />

Weg ins <strong>Lüttringhauser</strong> Rathaus<br />

gefunden hatten.<br />

Junge, erfolgreiche <strong>Lüttringhauser</strong> Musiker<br />

Von Klaus Everling<br />

Beim Regionalwettbewerb „Jugend<br />

musiziert“ errangen vier <strong>Lüttringhauser</strong><br />

Talente Spitzenplätze.<br />

Céline Kammin (Klavier), Niklas Nolzen<br />

(Klavier), Dennis Nguyen (Gitarre)<br />

qualifizierten sich damit für den<br />

Landeswettbewerb, der in der Zeit vom<br />

25. bis 29. März 2011 in Münster stattfindet.<br />

Dennis jüngerer Bruder Michael<br />

Nguyen überzeugte mit einer bravourösen<br />

Leistung am Klavier, darf aber<br />

aufgrund seines Alters dieses Jahr noch<br />

nicht am Landeswettbewerb teilnehmen.<br />

Der <strong>Lüttringhauser</strong> <strong>Anzeiger</strong> und<br />

der Heimatbund Lüttringhausen<br />

drücken unseren jungen Spitzenmusikern<br />

die Daumen für eine ebenso<br />

erfolgreiche Teilnahme am Landeswettbewerb.<br />

Niklas Nolzen, Celine Kammin, Michael und Dennis Nguyen<br />

Fotos: Klaus Everling<br />

80 Jahre LA: 3-tägige Leserreise nach Landsberg am Lech<br />

In diesem Jahr kann der <strong>Lüttringhauser</strong><br />

<strong>Anzeiger</strong> sein 80-jähriges Jubiläum<br />

feiern. Deshalb hat sich der Heimatbund<br />

als Herausgeber, großzügig<br />

unterstützt durch die Warsteiner Brauerei<br />

und von ihrem in Lüttringhausen<br />

wohnendem Repräsentanten Frank<br />

Hartmann, etwas außergewöhnliches<br />

ausgedacht. Im Jubiläumsjahr wird<br />

eine dreitägige Reise nach Bayern<br />

angeboten, und zwar nach Landsberg<br />

am Lech, verbunden mit einem Besuch<br />

in der König Ludwig Schlossbrauerei<br />

Kaltenberg.<br />

Die Fahrt findet von Mittwoch,<br />

29.6.2011 bis Freitag, 1.7.2011, statt.<br />

Der Preis beträgt 190,00 Euro pro Person<br />

im Doppelzimmer und 220,00<br />

Euro im Einzelzimmer. Die Teilnehmerzahl<br />

beläuft sich auf maximal 50 Personen.<br />

Gehen mehr Anmeldungen ein,<br />

werden die Teilnehmer ausgelost. Den<br />

Anmeldevordruck finden Sie rechts.<br />

Landsberg – eine faszinierende Stadt<br />

Jenseits des Lechs, der das Schwabenland<br />

von Bayern trennt, zeigen sich die<br />

Mauern und Türme der traditionsreichen<br />

Stadt Landsberg, dahinter ragen<br />

in der Ferne die<br />

Alpen auf.<br />

Schloss Kaltenberg<br />

mit Brauerei<br />

Auf Schloss Kaltenberg<br />

in der Nähe<br />

von Landsberg<br />

befindet sich die<br />

traditionelle Brau-<br />

König Ludwig stätte der Schloss-<br />

Dunkel, ein Bier, brauerei mit einer<br />

im Vertrieb der Kapazität von über<br />

Warsteiner Gruppe<br />

100.000 Hektolitern<br />

pro Jahr. In den tiefen Kellern unter<br />

dem Schlossgarten wird das beliebteste<br />

Dunkelbier Deutschlands, „König<br />

Ludwig Dunkel“, gebraut. Man nimmt<br />

an, dass auf Schloss Kaltenberg, wie<br />

auch auf den meisten anderen heimischen<br />

Schlössern und Burgen, schon<br />

immer Bier für den Eigenbedarf und<br />

für die Arbeiter auf dem Schlossgut<br />

gebraut worden ist.<br />

Auch unter der Kirchenherrschaft<br />

blieb das so, denn Bier wurde als wichtiger<br />

Bestandteil der allgemeinen<br />

Ernährung betrachtet. Ausgehend von<br />

diesen frühen Wurzeln wurde um 1870<br />

eine vollständige Brauerei in marktgängiger<br />

Größe eingerichtet und das<br />

Schloss im neugotischen Stil renoviert.<br />

1976 übernahm Luitpold Prinz von<br />

Bayern die Führung des Schlosses und<br />

der Brauerei.<br />

Gedicht der Woche ausgesucht von Heinz Lanz*<br />

Hermann Hesse (1877 - 1962)<br />

Nachtgedanken<br />

Freund - der du leidest und ohne Hoffen<br />

Deine finstere Straße gehst:<br />

Dir auch stehen die Gnaden der Liebe offen.<br />

Während du einsam, so scheint dir’s, im Leeren stehst,<br />

von den Schrecken der grausamen Welt umgeben,<br />

Ohne Glück, ohne Sinn, ohne Herz und Leben,<br />

Warten überall leidende Brüder auf Dich.<br />

Hin den Andern! Hast du nicht Brot,<br />

Hast nicht Trost und Rat den Armen zu geben -<br />

Gib ihnen dich, gib dein Leid, deine eigene Not.<br />

Sprich mit ihnen, die sich gleich dir verschließen,<br />

Laß durch Wort, durch Blick und Gebärde<br />

Liebe hinein: und die alte, wartende Erde<br />

Wird dir, und es wird dir des Vaters Geist<br />

Seinen Sinn und die ewigen Kräfte erschließen.<br />

Du wirst die Heimat im Chaos entdecken<br />

Und es werden die sinnlosen Schrecken<br />

Schaubar, tragbar, deutbar: Mitten im Rachen<br />

Deiner Hölle wirst du zum Leben erwachen!<br />

*heute zur „Woche der Brüderlichkeit“<br />

Ulrich Brinkmann im Ruhestand<br />

Von Klaus Everling<br />

Seit 1. Februar 2011 kann der <strong>Lüttringhauser</strong><br />

Bürger Ulrich Brinkmann seinen<br />

wohlverdienten Ruhestand genießen.<br />

Der in der rheinischen Hochburg<br />

Köln Aufgewachsene besuchte nach<br />

der Volksschule das Gymnasium. Nach<br />

dem Abitur folgte die Einberufung<br />

zum 18-monatigen Wehrdienst.<br />

Danach schloss sich ein pädagogisches<br />

Studium an der Universität Bonn in<br />

den Fächern Sport und Englisch an.<br />

Nach erfolgreichem Examen begann<br />

Brinkmanns Referendariat am Städtischen<br />

Gymnasium in Wermelskirchen.<br />

Mehr als 36 Jahre unterrichtete der<br />

Studienrat die Schülerinnen und Schüler<br />

in den Fächern Englisch und Sport.<br />

Viele Jahre leitete Ulrich Brinkmann<br />

Schulfreizeiten und widmete sich hierbei<br />

insbesondere dem Skisport.<br />

1972 heirateten Ulrich und Vera<br />

Brinkmann in Köln. Seit 1979 bewohnen<br />

sie ihr schönes Haus in der Pulverstraße<br />

und fühlen sich hier einfach nur<br />

wohl. Als leidenschaftlicher Motorsportler<br />

erkundete er die nähere und<br />

weitere Heimat mit dem Motorrad.<br />

Ruhe und Entspannung finden er<br />

und seine Frau Vera u. a. in der winterlichen<br />

Welt der österreichischen Alpen.<br />

Dabei gibt es immer wieder Gelegenheiten,<br />

dem Hobby „Fotografie“ zu<br />

frönen.<br />

„Ich denke gerne an eine gute, inter-<br />

Anmeldung zur Leserreise des LA<br />

Hiermit melde ich mich verbindlich zur Leserreise des LA vom<br />

29.6. – 1.7.2011 nach Landsberg am Lech an.<br />

� 2 Personen Doppelzimmer zum Preis<br />

von 190,00 Euro/Person<br />

� 1 Person Einzelzimmer zum Preis<br />

von 220,00 Euro<br />

Vor- und Zuname:<br />

Anschrift:<br />

Telefonnummer:<br />

Mir ist bekannt, dass die Teilnehmer ausgelost werden, falls<br />

mehr Anmeldungen als die zur Verfügung stehenden Plätze (50)<br />

eingehen sollten.<br />

Im Falle einer Teilnahme werde ich durch den <strong>Lüttringhauser</strong><br />

<strong>Anzeiger</strong> bis zum 15. März 2011 informiert.<br />

RS-Lüttringhausen, den<br />

Unterschrift:<br />

Abgabe beim <strong>Lüttringhauser</strong> <strong>Anzeiger</strong><br />

Gertenbachstraße 20<br />

42899 Remscheid<br />

Ulrich Brinkmann kann sich<br />

entspannt zurücklehnen<br />

Foto: Klaus Everling<br />

essante und fruchtbringende Zeit mit<br />

vielen Schülerinnen und Schülern<br />

zurück“, betont Ulrich Brinkmann im<br />

Gespräch mit dem LA. Er ergänzt:<br />

„Eine ehrenamtliche Tätigkeit in und<br />

für Lüttringhausen kann ich mir auch<br />

gut vorstellen.“<br />

Der <strong>Lüttringhauser</strong> <strong>Anzeiger</strong> und<br />

der Heimatbund Lüttringhausen gratulieren<br />

Studienrat a. D. Ulrich Brinkmann<br />

herzlich zum Ruhestand und<br />

wünschen für die Zukunft alles Gute.<br />

Letzter Abgabetermin: 11. März 2011

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