Eine Bilanz - Museumsquartier
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Dort passiert es – Das Leben im MQ<br />
Man fragt sich, was die Leute eigentlich gemacht haben, als es das<br />
MuseumsQuartier noch nicht gab. Wir wissen nur, was sie jetzt tun wo<br />
es das MQ gibt: sich aufhalten. <strong>Eine</strong> Befragung der BesucherInnen hat<br />
ergeben, dass es ihnen nicht nur um eine bestimmte Institution, eine bestimmte<br />
Ausstellung geht, sondern um das Dort-sein und die Integration<br />
von Kunst und Kultur ins alltägliche Leben. Für die MieterInnen der<br />
Wohnungen ist das Normalität – im Guten wie im Schlechten.<br />
Das MQ hat sehr viel getan, damit sich die<br />
BesucherInnen, die KünstlerInnen, Desi-<br />
gnerInnen, KuratorInnen, TouristInnen,<br />
WienerInnen, Eltern, Kinder, kurz: alle,<br />
wohlfühlen können. <strong>Eine</strong> besondere Rol-<br />
le spielen dabei die Höfe, die durch ihre<br />
Abgeschlossenheit, ihr kulturelles Ange-<br />
bot, die Enzis und die Gastronomie eine<br />
Atmosphäre schaffen, die privat ist und<br />
sagt: Bitte, bleib, so lange Du willst. Und<br />
vor allem: Mach’, was Du willst.<br />
Wer kommt ins MQ?<br />
Frauen: 58 % der BesucherInnen sind<br />
weiblich.<br />
Junge: 45 % der BesucherInnen sind zwi-<br />
schen 20 und 29, 24 % zwischen 30 und<br />
39 Jahre alt.<br />
WienerInnen: 75 % kommen aus Wien<br />
Deutsche: 15 % der BesucherInnen sind<br />
TouristInnen, davon 55 % Deutsche.<br />
Was tun sie im MQ?<br />
Essen und trinken: 51 %<br />
Museen, Ausstellungen besuchen: 37 %<br />
Sich aufhalten: 27 %<br />
Und das sagt<br />
der Direktor:<br />
Wie die BesucherInnenbefra-<br />
gungen zeigen, haben wir im<br />
MQ Areal ein kulturell af-<br />
fines Publikum, das früher<br />
oder später auch die Ange-<br />
bote der einzelnen Institu-<br />
tionen annimmt. Zu Beginn<br />
wurde manchmal gesagt, im<br />
MQ seien nur die Bobos. Das<br />
Warum kommen sie ins MQ?<br />
Freizeit und Kultur genießen: 56 %<br />
<strong>Eine</strong> bestimmte Einrichtung besuchen: 44<br />
%, davon kommen 30 % wegen des LEO-<br />
POLD MUSEUMs – aber 54 % derjenigen,<br />
die die Einrichtungen nutzen, gehen ins<br />
MUMOK.<br />
Kommen sie wieder?<br />
Ja. Die WienerInnen kommen mehrmals<br />
im Monat, die TouristInnen bei ihrem<br />
nächsten Besuch. Schließlich finden 95 %<br />
der BesucherInnen das MQ gut.<br />
Die WienerInnen um die 30 können ganz<br />
schön laut sein: Insgesamt 40 Wohnungen<br />
gibt es zur Zeit im MuseumsQuartier. Ei-<br />
nige MieterInnen sind schon viele Jahre<br />
da. Das Zusammenleben im MQ war nicht<br />
immer ganz einfach, schließlich sind die<br />
Höfe auch in der Nacht zugänglich, die<br />
Gastgärten sind bis 24h geöffnet, im Win-<br />
ter gibt es Eisstockschießen und Iglus, im<br />
Sommer Filmprojektionen, Enzis und Li-<br />
teraturfestivals. Ob es leiser wäre, wenn<br />
das Potenzial von den 1,9 Mio. Besuche-<br />
rInnen, die bisher nur die Außenflächen<br />
war vielleicht einmal so,<br />
aber mittlerweile habe ich<br />
nicht den Eindruck, nur<br />
von bourgeois bohemiens<br />
umgeben zu sein. Wäre es<br />
so, hätten wir sicher<br />
keine Bierdosendebatte ge-<br />
habt. Ich glaube, dass wir<br />
uns auch darin wieder von<br />
anderen Museumskomplexen<br />
unterscheiden: Das MQ Areal<br />
ist auch dazu da, damit<br />
alle Leute sich entspannen<br />
besuchen, für die Einrichtungen vollstän-<br />
dig erschlossen wäre, ist fraglich. Denn<br />
nur 20 % der BesucherInnen hatten noch<br />
keine der kulturellen Einrichtungen be-<br />
sucht und nur 6 % glauben, dies auch in<br />
Zukunft nicht zu tun.<br />
Quelle: BesucherInnenbefragung, Sensor Marktforschung<br />
2007<br />
können, kulturell ebenso<br />
wie sozial. Was die Besu-<br />
cherzahlen betrifft, stoßen<br />
wir aber inzwischen tat-<br />
sächlich an unsere Kapa-<br />
zitätsgrenzen. Für die<br />
Zukunft werden wir noch<br />
stärker versuchen, Publi-<br />
kum in die einzelnen<br />
Häuser zu bringen,<br />
diejenigen anzusprechen,<br />
die diese Angebote<br />
bislang nicht nutzen.