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Abschlussbericht Schulstart Otto-Wels-Grundschule ... - FörMig Berlin

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<strong>FörMig</strong> Transfer<br />

<strong>Abschlussbericht</strong> –<br />

Erziehungspartnerschaft:<br />

Elternhaus im Übergang<br />

Kita ­ Schule<br />

<strong>Otto</strong>­<strong>Wels</strong>­<strong>Grundschule</strong><br />

Kathrin Friederici<br />

[12.01.2012]


Erziehungspartnerschaft Elternhaus – Kita ‐ Schule | <strong>Otto</strong> – <strong>Wels</strong> – <strong>Grundschule</strong> | <strong>Abschlussbericht</strong><br />

Inhalt<br />

Vorwort 3<br />

1. Rahmenbedingungen 4<br />

1.1 Kurz‐Informationen zu <strong>Otto</strong>‐<strong>Wels</strong>‐<strong>Grundschule</strong> 4<br />

1.2 Grundlegende Prinzipien des Early Excellence Ansatzes 4<br />

1.3 Akteure 4<br />

1.4 Zielgruppe 5<br />

2. Ziele des Projekts „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ 6<br />

3. Ablauf 7<br />

4. Evaluationskonzept 8<br />

5 Evaluation I – Die Erwartungen der Beteiligten 9<br />

5.1 Beschreibung des Vorgehens 9<br />

5.2 Darstellung der Ergebnisse 9<br />

6 Evaluation II – Resonanz bei der Zielgruppe 18<br />

6.1 Beschreibung der Vorgehensweise 18<br />

6.2 Darstellung der Ergebnisse 19<br />

7 Evaluation III – Die Erfüllung der Ziele und Erwartungen der Beteiligten 21<br />

7.1 Beschreibung des Vorgehens 21<br />

7.2 Darstellung der Ergebnisse 21<br />

8 Ressourcen für Entwicklung und Transfer des Projekts 25<br />

9 Ausblick 26<br />

Kathrin Friederici | Trainerin & Coach für Interkulturelle Kompetenzen | kathrin.friederici@googlemail.com | 0171‐9957885 2


Erziehungspartnerschaft Elternhaus – Kita ‐ Schule | <strong>Otto</strong> – <strong>Wels</strong> – <strong>Grundschule</strong> | <strong>Abschlussbericht</strong><br />

Vorwort<br />

„Ja, wir hatten uns überlegt, dass wir Zusammenarbeit auf Erzieher‐ Lehrer‐Ebene hatten, aber<br />

wir hatten die Eltern noch nicht so richtig im Boot; es war die Idee, dass wir alles gar nicht leisten<br />

können, alleine, wenn wir die Eltern nicht mit dabei haben, die das mit unterstützen.“ (Eine<br />

Lehrerin der OWS)<br />

Schulen und Kitas sind insbesondere in sozialbenachteiligten Stadtregionen oder Bezirken wie<br />

Kreuzberg, Neukölln oder Wedding zu den zentralen Lebens‐Lern‐ Orten für Kinder und deren<br />

Familien geworden. Um Eltern von Vorschulkindern bereits vor der Einschulung als Bildungspartner<br />

zu gewinnen, wurde 2010 von der <strong>Otto</strong>‐<strong>Wels</strong>‐<strong>Grundschule</strong> in Kooperation mit den Kitas „St.Simeon“,<br />

„Ritterburg“ (Verein Nestwärme) und „Orte für Kinder“ unter Beteiligung des Türkischen<br />

Elternvereins e.V., der Arabischen Elternunion e.V. und Yekmal Kurdischer e.V. ein von <strong>FörMig</strong><br />

Transfer gefördertes Modellprojekt ins Leben gerufen. Insgesamt fünf Gesprächskreise sollten den<br />

Übergang der Kinder und deren Eltern von der Kita zur Schule unterstützen. Die konzeptionelle<br />

Grundlage bildeten die Prinzipien des bildungspädagogischen Early Excellence Ansatzes. Im<br />

Folgenden werden die Rahmenbedingungen skizziert, das Projekt ausführlicher dargestellt und die<br />

begleitende Evaluation dokumentiert. Der vorliegende <strong>Abschlussbericht</strong> als Teil der<br />

Projektdokumentation und Evaluation soll den Transfer des Projektes ermöglichen.<br />

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Erziehungspartnerschaft Elternhaus – Kita ‐ Schule | <strong>Otto</strong> – <strong>Wels</strong> – <strong>Grundschule</strong> | <strong>Abschlussbericht</strong><br />

1. Rahmenbedingungen<br />

1.1 Kurz­Informationen zu <strong>Otto</strong>­<strong>Wels</strong>­<strong>Grundschule</strong><br />

Das vorgestellte Modellprojekt wurde an der <strong>Otto</strong>‐<strong>Wels</strong>‐<strong>Grundschule</strong> (OWS), einer offenen<br />

Ganztagsschule am Rande des <strong>Berlin</strong>er Bezirks Friedrichshain – Kreuzberg mit 530 Schülerinnen und<br />

Schülern, initiiert. Hier haben 97% der Schüler einen Migrationshintergrund und 86% der Eltern<br />

erhalten staatliche Transferleistungen. Besondere Schwerpunkte der Schule liegen in der<br />

Fortschreibung ihres Schulprogramms auf der Leseförderung, Soziales Lernen und<br />

Elternpartizipation. Es wurde bereits eine enge Kooperation mit Eltern auf verschiedenen Ebenen<br />

entwickelt. So gibt es jeden Morgen ein Elterncafé in der Mensa der Schule, das von türkischen,<br />

kurdischen und arabischen Elternvereinen unterstützt wird, sowie Erziehungsvereinbarungen<br />

zwischen Elternschaft und Schule. Die OWS hat sich in den vergangenen Jahren an mehreren<br />

Projekten und Programmen beteiligt, u.a. am Comenius‐Programm der EU und am Modellprogramm<br />

<strong>FörMig</strong>.<br />

Sowohl die <strong>Otto</strong>‐<strong>Wels</strong> <strong>Grundschule</strong> als auch die beteiligten Kitas „Orte für Kinder“ und „St. Simeon“<br />

sind Teil des Netzwerkes südliche Friedrichstadt, die sich dem bildungspädagogischen Early<br />

Excellence Ansatz verschrieben hat. Das Modellprojekt basiert auf entsprechenden Prinzipien und<br />

Grundlagen.<br />

1.2 Grundlegende Prinzipien des Early Excellence Ansatzes<br />

Bei der Entwicklung des Projektes „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ legten die Akteure folgende Prinzipien<br />

zugrunde:<br />

Die entsprechenden Einrichtungen entwickeln für eine Zusammenarbeit mit Eltern eine<br />

„Kultur des Willkommen‐Seins“. Alle Menschen sollen sich an der Schule wohl und<br />

willkommen fühlen.<br />

Das Prinzip des „Voneinanderlernens“ für Austausch und Begegnung mit der Zielgruppe. D.h.<br />

Pädagogische Fachkräfte aus Kita und Schule suchen den Dialog und nicht die Belehrung.<br />

Das Prinzip der „Zusammenarbeit“ und „Kooperation“ zwischen Bildungseinrichtungen wie<br />

Kita und Schule sowie Familien/Eltern bzw. deren Kinder aus dem Kiez.<br />

1.3 Akteure<br />

Das besondere an diesem Modellprojekt ist, dass unterschiedliche Bildungsakteure gemeinsam<br />

wichtige Lernstrukturen bzw. ‐bedingungen sowie konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in Schule und<br />

Kita für Familien und deren Kinder sichtbar und zugänglich machen wollen. Diese sind:<br />

die <strong>Otto</strong>‐<strong>Wels</strong>‐<strong>Grundschule</strong>,<br />

die Kitas: „Orte für Kinder“ , „St. Simeon“, „Ritterburg“ (Verein Nestwärme),<br />

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<strong>FörMig</strong> Transfer,<br />

Yekmal e.V. (kurdischer Elternverein), Türkischer Elternverein e.V., Arabische Elternunion e.V.<br />

sowie punktuell weitere Akteure wie: das Elterncafé, Rucksackprojekt<br />

1.4 Zielgruppe<br />

Familien/Eltern und deren Vorschulkinder, welche sich für das Schuljahr 2011/2012 im November<br />

2010 an der <strong>Otto</strong>‐<strong>Wels</strong>‐<strong>Grundschule</strong> angemeldet haben.<br />

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2. Ziele des Projekts „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“<br />

Die drei Kitas, die Schule und verschiedene Kooperationspartner erarbeiteten eine gemeinsame<br />

Grundlage zur konkreten Umsetzung erforderlicher Anforderung für die SAPH von Familien und<br />

deren Kindern. Dabei sollte die Selbstständigkeit der Kinder gefördert werden, indem Eltern mit dem<br />

Early Excellence Ansatz vertraut werden, damit sie gezielter ins Gespräch mit ihrem Kind gehen<br />

können. Die Beteiligten erarbeiteten gemeinsam folgende Grundpfeiler des Konzepts:<br />

Sinne für den Alltag schärfen. D.h. Kommunikation und Kontakt mit dem Kind aufnehmen.<br />

Das eigene Kind viel bewusster beobachten und die Individualität (Einzigartigkeit) und<br />

Besonderheiten (Stärken) des Kindes wahrnehmen und fördern.<br />

Eine Stärkung oder Förderung der Lernentwicklung bedeutet auch, dass Kinder z.B. Fragen<br />

stellen, selbstständiger Denken und Agieren können, um im Lern‐ und Schulalltag<br />

erfolgreicher bestehen zu können.<br />

Der gemeinsame Aufbau von Lern‐ und Förderstrukturen soll für das Kind, aber auch die<br />

Erwachsenen, das Lernen mit Spaß und Freude ermöglichen.<br />

Eltern erhalten einen guten Start, Einblick und eine intensive Begleitung in die SAPH und in<br />

das System JÜL.<br />

Eltern entwickeln über den Austausch mit den pädagogischen Fachkräften aus Kita und<br />

Schule eine tiefere Sensibilität und weitere Kompetenzen für die Lernprozesse und<br />

schulischen Belange ihrer Kinder.<br />

Eltern fühlen sich in ihrer Schule Willkommen und trauen sich mehr in den Gremien oder in<br />

der Klasse zu engagieren. Sie finden einen leichteren Zugang in das System Schule mit all<br />

seinen Einrichtungen und Ansprechpartnern<br />

Das Modellprojekt bietet nach Ende der Förderzeit konkrete Handlungs‐ und<br />

Umsetzungsmöglichkeiten für den schulischen Alltag von pädagogischen Fachkräften sowie Eltern an.<br />

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3. Ablauf<br />

Das Projekt und dessen Grundpfeiler wurden in Form von fünf Gesprächskreisen mit den Eltern der<br />

Vorschulkinder in den Räumen der OWS umgesetzt. Jedes dieser 2stündigen Treffen wurde von den<br />

Akteuren gesondert vorbereitet. Dabei wurde jeweils ein bestimmtes Thema in den Mittelpunkt<br />

gerückt. Die folgende Tabelle 1 gibt einen Überblick:<br />

Termin Thema<br />

20.01.2011 Vorstellung der Schule; Vorstellung des<br />

Schulspiels; Rundgang<br />

24.03.2011 Auswertung des Schulspiels<br />

26.05.2011 Lernen und Bewegung; Mustertasche<br />

22.09.2011 Lernen an anderen Orten<br />

17.11.2011 Basteln der Schatztruhe, Evaluation, Urkunden<br />

Tabelle 1: Übersicht der Gesprächskreise<br />

Jedes Treffen fand an einem Donnerstag zwischen 9‐11Uhr statt und wurde von einer/m deutsch,<br />

türkisch und kurdisch sprechenden Moderator/in begleitet. Zusätzlich erfolgte jeweils eine<br />

Übersetzung in Flüstergruppen (durch die Elternvereine oder einzelnen Einrichtungen). Anwesend<br />

waren immer Lehrerinnen und Schulleitung, an einigen Treffen auch Erzieherinnen der Kitas sowie<br />

eine Person vom Rucksack‐Projekt. Es wurde darauf geachtet, neben thematischen Kurz‐Inputs<br />

diverse Übungen zum lockeren Kennenlernen einzusetzen und über Methoden wie<br />

Kleingruppenarbeit die Kommunikation untereinander zu unterstützen. Ein kleines Buffet zum Ende<br />

jeden Gesprächskreises gab Möglichkeit zum freien Austausch. Die Eltern wurden zu jedem Treffen<br />

(mehrsprachig) eingeladen.<br />

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4. Evaluationskonzept<br />

Die Evaluation des vorgestellten Modellprojekts sollte den Prozess gleichzeitig dokumentieren,<br />

bewerten und mit der Rückspiegelung der Zwischenergebnisse gegebenenfalls zu Interventionen<br />

oder Korrekturen führen, die die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung erhöhen (=formative<br />

Evaluation). Der Gegenstand der Evaluation setzte den Fokus auf die Erfüllung der Erwartungen der<br />

beteiligten Akteure, sowie die Erreichung der vom Vorbereitungskreis definierten Ziele (s.o.).<br />

Auftraggeber der Evaluation war <strong>FörMig</strong>‐Transfer („Förderung von Kindern und Jugendlichen mit<br />

Migrationshintergrund“), durchgeführt wurde sie extern (Fremdevaluation), d.h. von einer Person,<br />

die weder der Projekt durchführenden Stelle angehört noch direkt am Projekt beteiligt ist. Somit<br />

werden die nötige Objektivität und Distanz gewahrt.<br />

Die Ziele der prozessorientierten Evaluation orientierten sich an den Zielen des Modellprojektes zur<br />

Kooperation zwischen Kita, Schule und Elternhaus, an den Erwartungen aller beteiligten Akteure,<br />

sowie dem Transferpotential des Projekts. Daraus ergaben sich folgende Fragestellungen:<br />

I. Mit welchen Erwartungen gehen alle Beteiligten (Schulleitung, Lehrkräfte, Kitaleitung,<br />

Elternvereine, <strong>FörMig</strong>, Eltern der Vorschulkinder) in das Projekt?<br />

II. Stoßen die angedachten Maßnahmen bei der Zielgruppe (Eltern der Vorschulkinder) auf<br />

Resonanz?<br />

III. Sind die Ziele und Erwartungen am Ende der Projektlaufzeit erfüllt?<br />

IV. Welche sächlichen und personellen Ressourcen sind für a)die Entwicklung und b)den Transfer<br />

des Projekts notwendig?<br />

Die Fragestellungen wurden jeweils unter Einsatz entsprechender Methoden (ausführliche<br />

Beschreibung siehe Evaluationskonzept vom 10.12.2010) an drei Untersuchungszeitpunkten<br />

beantwortet.<br />

Abbildung 1: Evaluationskonzept<br />

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5. Evaluation I – Die Erwartungen der Beteiligten<br />

5.1 Beschreibung des Vorgehens<br />

Folgend werden die Ergebnisse der Erfassung der Erwartungen aller beteiligten Akteure an das<br />

Projekt „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ berichtet. Sie wurden im Zeitraum vom 10.01.‐30.04.2011 über<br />

halbstrukturierte Interviews mit jeweils mind. einer/m VertreterIn der mitwirkenden Institutionen /<br />

Vereine durchgeführt.<br />

Die Interviews wurden transkribiert (in einigen Fällen wurde der Fragenkatalog schriftlich<br />

beantwortet, was diesen Bearbeitungsschritt überflüssig machte) und einer qualitativen<br />

Inhaltsanalyse unterzogen.<br />

Es soll damit ermöglicht werden, die Motivation, Erfahrungen und Erwartungen der einzelnen<br />

Akteure über die gemeinsam erarbeiteten Projektziele hinaus näher zu beleuchten. Die genaue<br />

Analyse der strukturellen, fachlichen und persönlichen Hintergründe aller Mitwirkenden soll einen<br />

möglichen Transfer des Modellprojekts erleichtern. Ausserdem stellten diese Daten die Grundlage<br />

für den Survey Feedback Workshop mit den Akteuren des Projekts im Dezember 2011 zur Eruierung<br />

der Zielerreichung dar.<br />

Die nachfolgende Darstellung ist nach 7 Fragestellungen gegliedert:<br />

Was hat Sie motiviert, dieses Projekt zu initiieren / zu partizipieren?<br />

Welche Bedeutung sehen Sie in dem Projekt für die Lernvoraussetzungen und<br />

Bildungschancen der Kinder?<br />

Was sind Ihre Erwartungen an das Projekt (persönliche und in der Rolle als Schulleitung,<br />

Kitaleitung, Erzieherin…)?<br />

Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Eltern?<br />

Was sind Ihre bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit Kita‐Schule?<br />

Worin sehen Sie konkrete Gelingensbedingungen für das Projekt?<br />

Wie haben Sie den bisherigen Planungsprozess empfunden?<br />

5.2 Darstellung der Ergebnisse<br />

5.2.1 Was hat Sie motiviert, dieses Projekt zu initiieren / zu partizipieren?<br />

„Ja, wir hatten uns überlegt, dass wir Zusammenarbeit auf Erzieher‐ Lehrer‐Ebene hatten,<br />

aber wir hatten die Eltern noch nicht so richtig im Boot; es war die Idee, dass wir das alles<br />

gar nicht leisten können, alleine, wenn wir die Eltern nicht mit dabei haben, die das mit<br />

unterstützen.“ (Eine Lehrerin der OWS)<br />

A) gute Erfahrungen mit bisheriger Zusammenarbeit<br />

Zwischen den meisten Partnern dieses Modellprojekts besteht bereits eine langjährige<br />

Zusammenarbeit. Dabei stellt die <strong>Otto</strong>‐<strong>Wels</strong>‐<strong>Grundschule</strong> den Dreh‐ & Angelpunkt dar, da sie sowohl<br />

mit den Kitas Kooperationsbeziehungen pflegt, als auch mit <strong>FörMig</strong> auf Projektarbeit zurückblicken<br />

kann. Die beteiligten Elternvereine kooperieren ebenfalls mit der OWS und sind z.B. über das<br />

Elterncafé integraler Bestandteil des Schulalltags. Die Akteure bezogen sich in den Interviews positiv<br />

auf die bisherige Zusammenarbeit und machten zum Teil deutlich, dass sich genau aus dieser<br />

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„Tradition“ das aktuelle Projekt entwickelte.<br />

B) Zusammenarbeit zwischen Kitas und Schule verbessern<br />

Trotz der, zum größten Teil mehrjährigen, Zusammenarbeit wurde mehrfach der Wunsch betont, die<br />

jeweils andere Institution über weitere Kooperationen wie diese besser kennenzulernen. Durch die<br />

Gestaltung des Übergangs Kita Schule können, laut der Interviewpartner, neue Ansätze der positiven<br />

Zusammenarbeit und des Miteinanders zwischen Einrichtungen wie Kita‐Eltern‐Schule entwickelt<br />

werden, mit der Chance zu mehr fachlichem Austausch und gegenseitiger Anregung.<br />

C) Überzeugung, dass Eltern als Bildungspartner gewonnen werden müssen<br />

Neben dem Netzwerkgedanken (s.o.) ist die Überzeugung der Notwendigkeit die Eltern „frühzeitig ins<br />

Boot zu holen“ zentraler Motivator für die Initiierung bzw. Partizipation des Projekts. Die Akteure<br />

gehen davon aus, dass der „Übergang Kita‐Schule besser gelingt, wenn Eltern ihn mitmachen, die<br />

Schule und die Arbeitsweise kennen, um den Kindern (+ den Eltern) Ängste zu nehmen und Mut<br />

machen können“. Sie sehen in der Zusammenarbeit zwischen Kita – <strong>Grundschule</strong> – Eltern eine<br />

Grundlage für den Erfolg der Kinder in der Schule. Eine Vertreterin des türkischen Elternvereins<br />

begründet dies damit, dass die „Eltern erfahren, dass das Schulleben ihrer Kinder ein wichtiger neuer<br />

Lebensabschnitt ist und ihre Beteiligung am Schulleben Bedeutung hat.“<br />

D) Stärkung der Wahrnehmung der Kita als Bildungseinrichtung<br />

Vertreterinnen der Kitas äußerten in der Stärkung der Wahrnehmung der Kitas als<br />

Bildungseinrichtung einen weiteren motivierenden Faktor zur Mitarbeit an „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“.<br />

Eine Kita hat dieses Anliegen wie folgt zusammengefasst: „Wir wollten die Bedeutung der<br />

vorschulischen Bildung für den Übergang in die Schule für LehrerInnen und Eltern transparent<br />

machen und unsere pädagogische Fachlichkeit deutlich hervorheben. (d.h. Entwicklung der Kita als<br />

erste Bildungseinrichtung von ehemals „Betreuungsanstalt“) Wir glauben, dass Eltern so unsere<br />

Arbeit besser verstehen und eine andere Einstellung dazu bekommen.“<br />

E) Eigene Kompetenzen notwendig für Projekterfolg<br />

Neben institutionellen und fachlichen Belangen führte teilweise auch eine persönliche Motivation zur<br />

Beteiligung am Projekt. Hintergründe waren hierbei die Möglichkeit zum Erlangen neuer Erfahrungen<br />

im beruflichen Alltag und die Überzeugung, dass das eigene Engagement in der entsprechenden<br />

Funktion (z.B. Ansprechpartnerin der Eltern im Elterncafé) wichtig für den Projekterfolg sei.<br />

5.2.2 Welche Bedeutung sehen Sie in dem Projekt für die Lernvoraussetzungen und<br />

Bildungschancen der Kinder?<br />

„Und wenn die Kinder sehen, dass ihre Eltern in die Schule gehen, wird ihr Arbeitsplatz<br />

Schule „aufgewertet“. Sie sehen, dass die Eltern sich für die Schule interessieren. Die<br />

Motivation der Kinder steigt, sie lernen gerne.“ (Eine Vertreterin des Türkischen<br />

Elternvereins)<br />

Ein übergeordnetes Ziel des Elterngesprächskreises im Rahmen von „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ ist es, die<br />

Bildungschancen insbesondere von Kindern mit sog. Migrationshintergrund zu verbessern. Folgende<br />

Faktoren bilden dabei laut den Akteuren die Grundlage:<br />

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A) Berührungsängste abbauen<br />

Die Projektbeteiligten berichten einhellig über die Erfahrung, dass bei vielen Eltern Ängste und<br />

Unsicherheiten bezüglich der Einschulung vorherrschen, bedingt durch eigene negative Erinnerungen<br />

und eine Unwissenheit, was die Kinder in der Schule erwartet – „es hat sich viel verändert, ist jetzt<br />

eine ganz andere Welt“. Doch diese können vermindert werden, wenn die Eltern schon mal mit den<br />

Kindern in der Schule waren und am Unterricht teilgenommen haben. Gerade bei Kindern aus<br />

bildungsfernen Familien könne der Teufelskreis durch frühzeitige Einbindung der Eltern<br />

durchbrochen werden, wenn sie dadurch Lust auf Bildung bekommen.<br />

Wenn sich die Eltern „willkommen fühlen“, so die Hoffnung, werden sie auch zukünftig eher bereit<br />

sein, bei Fragen oder Unsicherheiten die Lehrerin aufzusuchen. Dies hätte eine präventive Wirkung,<br />

da so Kleinigkeiten ausgeräumt werden können und die Entstehung großer Probleme verhindert<br />

werde.<br />

B) Eltern als Verbündete / Unterstützer<br />

„Die Eltern sind praktisch unsere Verbündeten, überhaupt, nicht nur im Übergang Kita‐Schule, mit<br />

den Eltern steht und fällt ja so vieles, gerade auch bei uns in der Schule“<br />

Wenn die Eltern (wie in Punkt 3.2.1 verdeutlicht) einen Zugang zu Bildung finden, wissen, wie ein<br />

Kind lernt und sie sich für den „Arbeitsplatz“ des Kindes interessieren, fühlen sich auch die Kinder<br />

aufgewertet. Dem Kind werde so klar, dass es den Eltern wichtig ist und der Ort, an dem es 6‐8h am<br />

Tag verbringt interessant ist – „das ist die halbe Miete“. Das sei in dieser Form eher zu erreichen, als<br />

z.B. auf einem Elternabend.<br />

Wenn Eltern als Unterstützer der Kinder gewonnen werden, könne bei Eltern und Kindern eine<br />

Vorstellung von Bildung als Chance, als Spaß haben, als wichtig entstehen. Unter diesen<br />

Voraussetzungen seien die Eltern auch eher bereit, konkret mitzuarbeiten und sich einzubringen, z.B.<br />

als Lesemutter.<br />

Es gehe also darum, die Eltern nicht nur als ideelle Verbündete, sondern auch als praktische<br />

Unterstützer zu gewinnen.<br />

C) Abstimmung der Bildungs‐ und Erziehungsvorstellungen<br />

„ Je mehr Bildungs‐ und Erziehungsvorstellungen abgestimmt sind, desto größer die Chance, dass ein<br />

Kind sich gut entwickeln kann, ohne in Widersprüche gestürzt zu werden (Dreieck Eltern / Kita /<br />

Schule)“<br />

Dieser Rahmen berge eine große Chance für alle Beteiligten (Kita‐Eltern‐Schule‐Kinder), wenn alle<br />

Akteure sich Zeit nehmen, um Prozesse und Mechanismen von Lernprozessen, Kommunikation und<br />

Interaktion zu verdeutlichen, sichtbarer (bewusster) zu machen und auszutauschen.<br />

„Ich denke, dass alle Eltern eigentlich möchten, dass die Kinder Erfolg haben in der Schule, aber oft<br />

nicht wissen, wie der Weg dahin ist“<br />

Diese Informationen und der Austausch können und sollten auch bewirken, mit einem Bild von „die<br />

Schule macht das schon“ aufzuräumen und zu veranschaulichen, dass die LehrerInnen, ErzieherInnen<br />

und Kinder auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen sind. Durch die frühzeitige und intensive<br />

Einbindung in die Schule, sähen die „Eltern eher, was wir von den Kindern erwarten (z.B. Jacke allein<br />

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aufhängen), wenn sie schon ein Blick in die Schule geworfen haben, als wenn man ihnen das einfach<br />

nur sagt, dass dem Kind die Zeit genommen wird, wenn bestimmte Kompetenzen fehlen (z.B. 20min<br />

weg, wenn Lehrerin allen Kindern Schuhe binden muss).“<br />

D) Kritische Stimmen<br />

Eine Kita merkte an, dass sie keinen konkreten Einfluss durch das Projekt auf die Bildungschancen<br />

und Lernvoraussetzungen sehen. Ihre Einschätzung des Effekts fällt niedrigschwelliger aus:<br />

„Einen Einfluss auf die Bildungschancen sehen wir nicht. Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben<br />

ohne Vorurteile in die Schule aufgenommen zu werden, dazu gehört auch eine Ebene, auf der sich<br />

ErzieherInnen und LehrerInnen in Augenhöhe bewegen. Das Projekt kann Berührungsängste<br />

abbauen.“<br />

5.2.3 Was sind Ihre Erwartungen an das Projekt (persönliche und in der Rolle als Schulleitung,<br />

Kitaleitung, Erzieherin…)?<br />

„…, dass durch das Modellprojekt eine Kultur des gleichberechtigten Miteinanders entsteht,<br />

und z.B. Eltern viel stärker als ExpterInnen ihrer Kinder angesehen werden und nicht nur<br />

formell oder theoretisch“ (Ein Vertreter von Yekmal)<br />

A) Die Eltern….<br />

‐ …bekommen Informationen zum Bildungssystem<br />

‐ …finden es spannend, sich über Bildung und Erziehung auszutauschen<br />

‐ …Eltern fühlen sich einbezogen, ernst genommen (nicht durch diese 5 Treffen, aber als ein<br />

Bestandteil der Bildungspartnerschaft)<br />

‐ …überwinden die Hemmschwelle gegenüber der Schule<br />

‐ … lernen schon vor der Einschulung die örtlichen Gegebenheiten, die Räume und einige<br />

Lehrer/innen kennen. Das erleichtert den <strong>Schulstart</strong>.<br />

‐ … fühlen sich in der Schule willkommen<br />

‐ … unsere Arbeit (hier: der Kita‐Erzieherinnen) ernst und wichtig nehmen, zu schätzen wissen<br />

‐ … verstehen, dass Kita die Vorbereitung auf Schule ist<br />

‐ … verstehen, dass sie auch zu Hause etwas tun müssen. Die Kita kann das nicht allein<br />

schaffen, Kinder auf die Schule vorzubereiten (z.B. Kinder ziehen sich allein an und aus)<br />

‐ … der jetzt 1. Klasse werden mit ‚neuen‘ Eltern zusammengeführt letztere frühzeitig in<br />

Gremien und Strukturen integriert<br />

‐ … Selbstinitiative zeigen (über die geplanten Veranstaltungen hinaus), auch ihre Themen mit<br />

einbringen<br />

‐ … hier auch mit den anderen Eltern ins Gespräch kommen können, so dass dann viele Sachen<br />

vielleicht gar nicht über uns laufen müssen, sondern dass sie sich gegenseitig informieren; da<br />

wollen wir den Anlass geben, um ins Gespräch zu kommen<br />

B) Darüber hinaus…<br />

…richten sich die Erwartungen der Akteure vornehmlich an sich selbst. Sie reichen von persönlichen<br />

Aspekten (z.B. „Meine Erwartung als Moderation ist es konkrete und praktische Handlungsebenen<br />

für alle Beteiligten zugänglich zu machen, welche sie für die eigene Arbeit oder Praxis zu Hause<br />

umsetzen können.“ Oder „weitere Erfahrungen in der Elternzusammenarbeit und in der<br />

Zusammenarbeit mit Lehrerinnen sammeln zu können“) hin zu Belangen, die sich an alle Beteiligten<br />

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richten.<br />

Ein wichtiger Punkt sind hierbei die Einstellungen und Perspektiven aller Projektpartner: „Weiter,<br />

dass durch das Modellprojekt eine Kultur des gleichberechtigten Miteinanders entsteht, und z.B.<br />

Eltern viel stärker als ExpterInnen ihrer Kinder angesehen werden und nicht nur formell oder<br />

theoretisch.“ Und „Weg vom Defizitblick und Stigma zu den Stärken und Potentialen der Kinder mit<br />

sog. Migrationshintergrund.“<br />

Auch wurde unter anderem kritisch angemerkt: „Wir haben diese Erwartungen (an die Eltern, s.o.),<br />

aber was die Bedürfnisse der Eltern sind, wissen wir nicht. Es ist unser Druck, unser Anliegen.<br />

Manchmal kennen wir nicht einmal die Situation der Eltern.“ Ebenso wäre es erstrebenswert, allen<br />

Eltern Zugang zu dem Projekt zu ermöglichen, aber berufstätige seien von vornherein<br />

ausgeschlossen, wenn die Treffen weiterhin vormittags stattfänden.<br />

C) Noch einen Schritt weiter…<br />

…zu gehen, über die Grenzen des aktuellen Projektumfangs hinaus, lag als Wunsch in einigen<br />

Erwartungen. So z.B. eine fachliche Begleitung der Lehrerinnen zum Thema „Kinder und Deutsch als<br />

Zweitsprache“ sowie „Deutsch als Zweitsprache im Fachunterricht“ im Projekt. Außerdem wäre eine<br />

schulübergreifende Wirkung schön, da nicht alle Kinder einer Einrichtung in die gleiche Schule<br />

eingeschult werden.<br />

5.2.4 Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Eltern?<br />

„Da könnte ich ein Buch drüber schreiben. Sehr, sehr bunt: Von sehr gut bis katastrophal. Ist ein<br />

Politikum…“ (Moderator)<br />

A) Kita – Eltern<br />

Die Kitas berichten von unterschiedlichen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Eltern.<br />

A1 Kontakt zu den Eltern ist schwierig<br />

So gestalte sie sich in einer Einrichtung sehr schwierig, da wenig Eltern zu den Elternabenden<br />

erscheinen. Auch extra Termine für Elterngespräche oder das Angebot zur Hospitation werden kaum<br />

wahrgenommen. Die Erzieherinnen sehen dafür 3 Gründe:<br />

„Oft ist es ein sprachliches Problem, Infos kommen einfach nicht an (schon allein die<br />

Ankündigungen nicht), man müsste immer alles in mind. 3 Sprachen übersetzen“.<br />

„weil sie wenig Organisation untereinander haben, es gibt keine Fremdbetreuung“.<br />

„Eltern sehen die Notwendigkeit einfach nicht“<br />

A2 Eltern bringen sich ein<br />

In einer anderen Einrichtung berichten sie das Gegenteil: „Nun, man kann sagen, dass Eltern aus<br />

unserem Haus schon in erster Linie an vorschulischer Bildung ihrer Kinder interessiert sind. Sie<br />

kommen noch häufig mit der Frage nach einer sogenannten Vorschulgruppe mit Gruppenarbeit wie<br />

sie früher üblich war in die Aufnahmegespräche.(trotz <strong>Berlin</strong>er Bildungsprogramm gibt es teilweise<br />

noch reine VS.‐ Gruppen in Einrichtungen). Hier leistet KITA zum ersten Mal Überzeugungsarbeit,<br />

indem sie die ganzheitliche frühkindliche Bildung und Förderung in den Vordergrund stellt und<br />

anhand „Schnuppertagen“, Hospitationsmöglichkeiten, Elternabenden etc. verdeutlicht. Spätere<br />

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Elternabende werden nie wieder so gut besucht, wie der allererste, an welchem die pädagogische<br />

Arbeit und das Konzept der Kita maßgeblich verdeutlicht werden. Hier lohnt es sich für Kita bei den<br />

Wurzeln im Krippenbereich anzusetzen. Eltern bringen sich gern bei Veranstaltungen, Festen und<br />

Feiern mit ein.“<br />

B) Schule – Eltern<br />

B1 Vertrauen<br />

Ein sehr wichtiger Faktor in der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule ist, laut den<br />

Lehrerinnen, dass Vertrauen, welches die Eltern den Lehrern und der Schule entgegen bringen.<br />

Die Erfahrung zeige, dass es vielen Eltern gerade am Anfang sehr schwer fällt, „ihre Kinder los zu<br />

lassen“. Das äußert sich u.a. darin, dass die Eltern bei den Kindern bleiben (ihre Schuhe ausziehen,<br />

Jacken aufhängen etc.), bis der Unterricht anfängt. Dabei gestalte es sich schwierig, „die Eltern zu<br />

überzeugen, dass es in Ordnung ist, wenn die Kinder hier sind, dass sie ruhig gehen können, dass<br />

alles gut ist und diese Angst würde ich ihnen gern nehmen – dass sie vorher schon wissen, mein Kind<br />

ist da gut aufgehoben(…) Vertrauen haben“.<br />

Häufig ständen sich am Anfang der Schulzeit auch viele Unsicherheiten der Eltern dem mangelnden<br />

Vertrauen, „dass man auch alles fragen kann“, gegenüber. Es gebe eine große Hemmschwelle, bei<br />

Unklarheiten an die Lehrkräfte heranzutreten.<br />

B2 Zeit<br />

Das notwendige Vertrauen werde aber in der Regeln mit der Zeit aufgebaut. Die Lehrinnen der OWS<br />

berichten von einem sehr guten Verhältnis zu den Eltern. Allerdings reichen dafür die Elternabende<br />

nicht aus, da die Informationsdichte in solchen Veranstaltungen viel zu hoch ist und auch die Ruhe<br />

fehle, wirklich ins Gespräch zu kommen. Als eine sehr gute Maßnahme zum Aufbau eines guten<br />

Verhältnisses haben sich Hausbesuche herauskristallisiert. Sie seien zusätzlich sehr aufschlussreich<br />

für die Lehrerinnen, da sie so einen Einblick in die Situation und Lebenswelt der Kinder bekommen.<br />

„Ich verstehe dann die Kinder besser, z.B. wenn ich sehe, auf wie wenig Raum mit wie hoher<br />

Kinderzahl sie leben, welch ein Lärmpegel … wenn ich da raus komme, weiß ich, warum sie keine<br />

Schulaufgaben machen oder warum das manchmal nicht so richtig funktioniert, dass wird mir dann<br />

wieder klar, obwohl ich es eigentlich weiß, vergesse oder verdränge ich es oft.“<br />

B3 Höherer Stellenwert als Kita<br />

Der gute Zugang zu den Eltern und das Interesse an einer Zusammenarbeit auf Seiten der Eltern<br />

sehen auch die Lehrerinnen (siehe vgl. Kita‐Eltern‐Zusammenarbeit) in dem Stellenwert, den die<br />

Schule hat. „Der Bildungsauftrag der Kitas wird von den Eltern oft nicht so gesehen, sondern dass das<br />

richtige lernen erst in der Schule losgeht.“<br />

Einen Beitrag dazu leistet evtl. auch, dass die „Schulpflicht“ nicht nur für die Kinder, sondern auch für<br />

die Eltern gilt: „Vielleicht muss man auch mutiger werden, ich habe auch erst gelernt zu sagen, der<br />

Elternabend ist Pflicht, er gehört dazu, man muss sich entschuldigen oder abmelden.“<br />

B4 Elternvernetzung<br />

Einen großen Beitrag leiste auch die Vernetzung der Eltern untereinander. Denn auch, wenn man nur<br />

ein Drittel der Eltern erreicht, werden so Informationen weitergetragen oder Tipps ausgetauscht bis<br />

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dahin, dass „einzelne Eltern jetzt auch andere ansprechen, um z.B. Lesemütter zu gewinnen“.<br />

C) Erfahrungen des Elternvereins<br />

‐ Positive Erfahrungen durch die gemeinsame Erarbeitung der Erziehungs‐Vereinbarungen.<br />

‐ Positive Rückmeldungen über Elterninformationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen.<br />

‐ Das Elterncafé ist ein wichtiger beliebter Treffpunkt der Mütter.<br />

‐ Eltern können sich mit weniger Vorbehalten auf Eltern – Lehrergespräche einlassen.<br />

‐ Die Zusammenarbeit mit den Eltern braucht Geduld. Erfolge brauchen Zeit. Und mit<br />

Rückschlägen muss gerechnet werden.<br />

5.2.5 Was sind Ihre bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit Kita­Schule?<br />

„Das brachte unheimlich viel, ich war immer erstaunt und bekam ein ganz anderes Bild.“ (eine<br />

Lehrerin)<br />

A) Aus Sicht der Schule<br />

Die OWS hat schon lange eine Kooperation mit 5 umliegenden Kitas in Form von unregelmäßigen<br />

Treffen, gegenseitigen Hospitationen und einzelnen Projekten. Die Zusammenarbeit sei immer nett,<br />

entspannt und fruchtbar gewesen. Neben konkreten Produkten (z.B. ein Kompetenzbogen) ging/geht<br />

es hauptsächlich um einen Austausch und Perspektivwechsel. „Das brachte unheimlich viel, ich war<br />

immer erstaunt und bekam ein ganz anderes Bild. Ich ging dann auch in die Kitas rein und war ganz<br />

erstaunt, was man da leisten muss; ich hab gedacht, das würde ich keine Stunde aushalten, 30<br />

tobende Kinder, ein Sprachgemisch, eine Erzieherin und dann noch mit einem Sprachkoffer DAZ<br />

machen – ich kriegte eine ganz andere Hochachtung vor diesem Job – was man überhaupt leisten<br />

kann, als Lehrerin denkt man immer, das müssen die doch können, die waren doch in der Kita“<br />

B) Aus Sicht der Kitas<br />

Auch die Kitas berichten von guter, konstruktiver Zusammenarbeit mit den am häufigsten tangierten<br />

<strong>Grundschule</strong>n in offener Atmosphäre und interessantem Austausch auch mit anderen<br />

Vorschulerziehern.<br />

C) Die ‚Draufsicht‘<br />

Inzwischen lasse sich großes Interesse und Engagement für Zusammenarbeit von Kitas und Schulen<br />

feststellen. Diese, insbesondere, wenn sie weniger auf Leitungsebene als zwischen ErzieherInnen –<br />

LehrerInnen stattfindet, verändere langfristig die Wahrnehmung der Bildungseinrichtungen. Es<br />

herrsche mehr Respekt und Informationsaustausch.<br />

Eine Aufgabe sei jedoch noch immer, Augenhöhe herzustellen (bisher Schuldominanz). Vielleicht<br />

ließen sich dadurch auch negative Erfahrungen dieser Art vorbeugen: „Aus einem anderen Projekt<br />

„Übergang Kita – Schule“ habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Kita‐ und Hortleitung bei der<br />

Vorbereitung und Durchführung letztlich von der Schule allein gelassen wurde und dadurch die<br />

Nachhaltigkeit des Projektes nur sehr begrenzt gewesen ist.“<br />

5.2.6 Worin sehen Sie konkrete Gelingensbedingungen für das Projekt?<br />

„Als notwendig sehen wir ausreichend Zeit, um die Entwicklung reifen zu lassen, viele Feedback‐<br />

Gespräche, aktiven Austausch von allen Seiten und einen ehrlichen und offenen Umgang mit<br />

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Schwierigkeiten und Problemen.“ (eine Kita)<br />

A) Allgemeine Bedingungen<br />

Am Anfang des Projekts wurde viel über die konkrete Form der Erziehungspartnerschaft<br />

nachgedacht. Dabei wurden Modelle einer ‚Elternschule‘ oder eines ‚Elternseminars‘ verworfen, da<br />

für ein Gelingen der nachhaltigen Einbindung der Eltern neben der Vermittlung wichtiger<br />

Informationen oder nützlicher Ratschläge der Austausch aller Beteiligten im Vordergrund stehen<br />

solle. Es sei wichtig, ins Gespräch zu kommen, um die Eltern besser zu verstehen und daraufhin auch<br />

besser beraten zu können. Der, auf dieser Grundlage konzipierte, Elterngesprächskreis soll einen<br />

solchen Raum bieten.<br />

Das besondere und erfolgsversprechende an diesem Projekt sei, dass es so niedrigschwellig angesetzt<br />

ist. „Wir holen die Eltern wirklich da ab, wo sie gerade sind, nämlich in der Kita und sie müssen nicht<br />

allein rüber kommen sondern in einer Gruppe mit den Kindern. Das ist ein ziemlich gesicherter,<br />

geschützter Rahmen in dem sich das ganze vollzieht.“ Damit werde eine Basis des Vertrauens<br />

zwischen Eltern und Schule bereits vor Schulbeginn geschaffen.<br />

Ein hohes Engagement und die engmaschige Vernetzung unterschiedlicher Akteure sei für die<br />

Transparenz und Informationsfluss bei der Gestaltung des Übergangs Kita‐Schule unabdingbar. Das<br />

bedeutet eine enge Kooperation aller am Schulleben beteiligten (neben Schulleitung und<br />

LehrerInnen auch die 3 Elternvereine, das Elterncafé, Erzieherinnen des Schulhorts) und der 3 Kitas.<br />

Dabei sei es wichtig, dass alle das Projekt befürworten und „an einem Strang ziehen.“<br />

Das Projekt einer geleichberechtigten Erziehungspartnerschaft könne nur gelingen, wenn der Dialog<br />

zwischen Eltern – Schule – Kita tatsächlich auf Augenhöhe stattfände. Dazu gehöre die Anerkennung<br />

der pädagogischen Arbeit, die in der Kita geleistet als eigenständige Bildungsarbeit und nicht als<br />

nötige „Zu‐ oder Vorarbeit“ für die Schule ebenso, wie das Wahrnehmen der Eltern als „Experten für<br />

ihre Kinder“. Es erfordere weiterhin „Lernbereitschaft und Einstellung der Lehrer/innen auf<br />

Migranteneltern und deren Kinder (Zweitspracherwerb, Fachsprache im Unterricht)“.<br />

B) Organisatorisches<br />

Um die Ziele von „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ zu erreichen, sind laut den Akteuren einige organisatorische /<br />

strukturelle Bedingungen zu schaffen:<br />

‐ Kinderbetreuungsangebot<br />

‐ Termine müssen an den die Bedürfnisse der Eltern soweit wie möglich orientiert sein<br />

‐ Die Räumlichkeiten der Schule müssen vorgestellt werden<br />

‐ Die Lehrerinnen und das nicht pädagogische Personal (Hausmeister, Schulsekretärin etc.)<br />

müssen vorgestellt werden; die Ansprechpartner für die Eltern müssen bekanntgemacht<br />

werden<br />

‐ die Versendung der Einladungen muss auch in türkischer und arabischer Sprache erfolgen<br />

‐ auch über die Kinder Motivation: Gestaltung der Einladungen, Lied zum <strong>Schulstart</strong><br />

C) Konkrete Gestaltung der Gesprächskreise<br />

Sowohl bei den Vorbereitungstreffen als auch bei den Gesprächskreisen mit den Eltern sei ein<br />

angenehmer äußerer Rahmen zu schaffen. Die Eltern sollen sich willkommen fühlen, um ein<br />

Vertrauen zu vermitteln, mit Fragen / Konflikt offen umzugehen. Wichtig sei auch, dass sich während<br />

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der Treffen kein einzelner „outen muss, das kann ich schon, das kann ich nicht“.<br />

Es solle auch regelmäßig darüber reflektiert werden, wie die Treffen selbst ablaufen: „sind sie an<br />

Interessen der Eltern orientiert? Erkennen Eltern den Sinn (dass sie hier den Bildungsweg der Kinder<br />

unterstützen können)?“<br />

Bei den genannten Punkten sei eine Moderation „von außen“ hilfreich. Sie habe die nötige Distanz<br />

und könne andere Sichtweisen / Herangehensweisen einbringen und den Prozess angemessen<br />

gestalten.<br />

5.2.7 Wie haben Sie den bisherigen Planungsprozess empfunden?<br />

„Dadurch das es jetzt das erste Mal war, kamen viele Ideen auf, wo wir später dachten,<br />

das machen wir lieber doch nicht so oder dann hatten wir ganz, ganz viel vor und dachten<br />

dann, wir schaffen das gar nicht, da müssen wir wieder runter gehen – viel hin und her<br />

gewälzt, aber das ist normal, wenn man es zum ersten Mal macht“ (Lehrerin der OWS)<br />

positiv kritisch<br />

Wir haben uns langsam ran, aber es ist auch das<br />

schöne, erst einmal alle Ideen rein schütten zu<br />

können und später zu schauen, was machen wir<br />

Die Gemeinsame Arbeit am Konzept als<br />

bereichernd und inspirierend<br />

Durch die frühzeitige Einbindung aller Akteure<br />

als sehr positiv und hilfreich, weil es eine<br />

größere Nachhaltigkeit fördert<br />

Alle Beteiligten haben die Möglichkeit, sich in<br />

den Prozess einzubringen<br />

Bevor in konkrete Planung von Inhalten<br />

gegangen wird etc. ist es wichtig, die Ziele<br />

festzulegen und welches gemeinsame<br />

Verständnis von Erziehung, Bildung etc. haben<br />

die Akteure war zu schnell, ist zu kurz<br />

gekommen, Aktionismus hat zugeschlagen<br />

Viel Auseinandersetzung miteinander z.B. über<br />

das Konzept, immer wieder neu bearbeitet,<br />

wenig effizient<br />

erstes Treffen: um Gottes Willen, so viel, das<br />

schaffen wir nie, wieder wird von uns so viel<br />

erwartet (beim 2. Mal schon erleichterter, da<br />

klarer)<br />

Einbettung in bereits vorhandene Angebote der<br />

Einrichtung muss stärker berücksichtigt werden<br />

… aber Frage, wo liegt der Anteil/Auftrag<br />

einzelner (wer muss konkret in<br />

Planung/Orga/Inhalte einbezogen werden)<br />

schön, dass es so viele Beteiligte sind und dass<br />

sie mehr –nicht weniger‐ wurden<br />

Arbeitsaufwand gut verteilt, Einzelne nicht zu<br />

sehr belastet<br />

Alle Beteiligten haben ein gemeinsames Ziel.,<br />

sind sehr motiviert und engagiert<br />

gutes Arbeitsklima, tolle menschliche<br />

Atmosphäre<br />

Auch die Eltern werden mit ins Boot geholt<br />

Unterstützung durch <strong>FörMig</strong>: Finanzierung,<br />

Zeit…die Mittel wären sonst nicht da<br />

Überwiegend gut strukturiert Der Kontakt über Email oder Telefon läuft nicht<br />

so gut. Zeit‐ und Personalprobleme auf beiden<br />

Seiten behindern einen reibungslosen Ablauf<br />

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Diese Projekte vor Schulbeginn sind schon was<br />

besonderes<br />

Tabelle 2: Positive und kritische Aspekte im Planungsprozess<br />

6 Evaluation II – Resonanz bei der Zielgruppe<br />

6.1 Beschreibung des Vorgehens<br />

Es werden viele Überstunden….<br />

Zentral für die Beurteilung des Projekterfolges ist die Beantwortung der Frage, inwiefern die<br />

durchgeführten Maßnahmen bei der Zielgruppe auf Resonanz stoßen. Dazu wurden zweierlei<br />

Maße erhoben: quantitativ – die Anzahl der an den Gesprächskreisen teilnehmenden Eltern;<br />

qualitativ: Zufriedenheit der teilnehmenden Eltern.<br />

Die Beteiligung geht aus den, regelmäßig von der Moderatorin verfassten, Protokollen der fünf<br />

Gesprächskreise hervor.<br />

Aufgrund von Übersetzungsschwierigkeiten und der Vermeidung des Gefühls von<br />

„Versuchspersonen“ wurde zur Erfassung der Zufriedenheit und detaillierter Meinung der Eltern<br />

zum Projekt auf Interviews oder Fragebögen verzichtet. So wurden Leitfragen an die<br />

Moderatorin und weitere Akteure (Übersetzer/innen in den Flüstergruppen) gegeben, anhand<br />

derer sie mit den anwesenden Elternteilen während des 5. Gesprächskreises in Form eines<br />

lockeren Gesprächs Feedback einholen und dokumentieren konnten. Die Dokumentation wurde<br />

anschließend zusammengefasst und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Leitfragen waren<br />

folgende:<br />

1) Wie fanden die Eltern das „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ – Projekt?<br />

2) Wie fühlen sie sich aufgenommen?<br />

3) Was benennen sie als ‚das war gut‘? Welche Inhalte, Aktionen, Aspekte genau?<br />

4) Was hat ihnen den <strong>Schulstart</strong> erleichtert?<br />

5) Haben die Gesprächskreise ihre Sicht auf Kita und / oder Schule verändert? Wenn ja, wie?<br />

6) Was hätten Sie sich noch gewünscht?<br />

7) Was können sie der Schule, den Elternvereinen und Kitas als Tipp für den nächsten Durchgang<br />

mitgeben? Was könnte verändert, verbessert werden?<br />

8) Haben sie auch das Schulcafé besucht? Haben sie Kontakt zum Schulpersonal und /oder anderen<br />

Eltern gefunden?<br />

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6.2 Darstellung der Ergebnisse<br />

6.2.1 Beteiligung<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1.GK 2.GK 3.GK 4.GK 5.GK<br />

Abbildung 2: Beteiligung der Eltern an den Gesprächskreisen<br />

Anzahl<br />

teilnehmender<br />

Elternteile<br />

Wie aus der Abbildung 2 ersichtlich wird, sind sehr viele Eltern (35) der Einladung gefolgt,<br />

gemeinsam mit ihren Kindern von der Kita aus die zukünftige <strong>Grundschule</strong> zu besuchen. Bereits<br />

zum zweiten Termin war nur noch etwas weniger als die Hälfte (16) der Eltern anwesend. Die<br />

Teilnehmerzahl ging noch einmal um ca. 50% nach der Einschulung zurück.<br />

Über Gründe der sinkenden Elternbeteiligung wurde im Vorbereitungskreis wiederholt<br />

spekuliert. Folgende Gedanken wurden hierzu diskutiert: Zum ersten Treffen wurde nicht nur<br />

eingeladen, die Kinder, Eltern und Erzieher sind gemeinsam von der Kita aus gestartet, um die<br />

Schule kennen zu lernen. Damit begleiteten sie ihre Kinder somit auf den ersten Schritten in die<br />

Schule. Dies ist ein großes Ereignis für die Familie und entsprechend verbindlich. Während des<br />

Rundgangs und der Gesprächsrunde haben sie bereits viele Informationen erhalten.<br />

Wahrscheinlich wurde das Anliegen und der Ablauf von „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ zu wenig<br />

herausgestellt, insbesondere in seiner Kontinuität. Der zweite starke Abfall der Beteiligung ist<br />

nach der Einschulung zu verzeichnen. Eventuell erschien den meisten Eltern das Projekt als<br />

Vorbereitung auf die Schule, die mit der Einschulung endet. Es wäre außerdem möglich, dass die<br />

Einladungen die Eltern nicht mehr so gut erreicht haben, wie über die Kita (mit zentralem<br />

Aushang).<br />

6.2.2 Zufriedenheit und Meinungen<br />

Die zehn am 5. Gesprächskreis teilnehmenden Elternteile äußerten sich durchweg sehr positiv<br />

in Bezug auf das Projekt „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“. Es sei ‚super‘, ‚sehr unterstützend‘ und ‚sollte auf<br />

jeden Fall weiter geführt werden‘.<br />

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Alle berichteten, sie fühlten sich gut aufgenommen. Das Kennenlernen der Lehrerinnen sei ein<br />

sehr wichtiger Punkt. Einige Mütter haben bereits andere Kinder auf der OWS und meinen, es<br />

‚ist das erste Mal, dass die Distanz nicht zu spüren ist zwischen LehrerInnen und Eltern‘. Sie<br />

erfahren mehr über das Schulleben ihrer Kinder und nehmen ein wenig daran teil. ‚Es ist nicht<br />

nur ein Bringen und Abholen mehr wie früher‘. Die Gesprächskreise selbst wurden auch als<br />

angenehm empfunden: ‚sogar für Kaffee, Tee und Snack war gesorgt. Wir fühlen uns wie<br />

daheim‘. Damit ist eines der zugrunde liegenden Prinzipien des Projekts, welches die Schaffung<br />

einer Kultur des Willkommen – Seins betont, erfolgreich umgesetzt worden.<br />

Nach konkreten Inhalten und Aspekten des Projekts gefragt, die ‚gut‘ waren bzw. ihnen den<br />

<strong>Schulstart</strong> erleichtert haben, kristallisierten sich zwei Punkte heraus. Sie fühlten sich besser (im<br />

Vergleich zu anderen Einschulungserfahrungen) vorbereitet,<br />

‐ , weil die Schule vorgestellt wurde und sowohl Eltern als auch Kinder das Gebäude und<br />

die Lehrkräfte kennengelernt haben.<br />

‐ , weil sie erfahren haben, was die Kinder schon können und was noch wichtig ist bzw.<br />

wie sie unterstützt werden können. (Hierbei beziehen sie sich meist auf die Vorstellung /<br />

Durchführung / Auswertung des Schulspiels)<br />

Durch den Kontakt und die Informationen sei das Vertrauen gegenüber der Schule<br />

gewachsen.<br />

Es wurde mehrfach betont, dass die Übersetzungen der Einladungen und während der<br />

Gesprächskreise aus Sicht der Eltern ausschlaggebend für den Projekterfolg waren. So fühlten<br />

sie sich angesprochen und hätten auch sonst nur die Hälfte verstanden. Dies sei die Grundlage<br />

für Verständnis und Vertrauen.<br />

Zwei Mütter haben neben den Gesprächskreisen auch regelmäßig das Elterncafé besucht.<br />

Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, es gab keinerlei kritische Stimmen oder weitere<br />

Anregungen. Dies kann verschiedene Ursachen haben: Das Projekt wurde sehr gut angenommen.<br />

Es gibt aus Sicht der Eltern keinen Verbesserungsbedarf. u/o Es entspricht nicht den kulturellen<br />

Standards in diesem Rahmen etwas anderes als Lob zu äußern. u/o Die verbleibenden zehn<br />

Elternteile sind diejenigen, die das Projekt als Bereicherung ansehen.<br />

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7 Evaluation III – Die Erfüllung der Ziele und Erwartungen der Beteiligten<br />

7.1 Beschreibung der Vorgehensweise<br />

Zweck der formativen Evaluation ist in erster Linie die Möglichkeit der Reflektion und Nachsteuerung<br />

im Projektverlauf. So könnten die Ergebnisse des ersten Teils der Evaluation in Form eines Survey‐<br />

Feedback dazu genutzt werden, über den Verlauf der Elterngesprächskreise auf einer Meta‐Ebene zu<br />

reflektieren (Wurden uns wichtige Punkte eingebracht? Wurden die Ziele zum Teil bereits erreicht?<br />

Wo gibt es noch Bedarf? Haben wir bedeutende Punkte aus den Augen verloren? Haben sich neue,<br />

interessante Aspekte ergeben?). Aus zeitlichen und organisatorischen Gründen hat eine solche<br />

Reflektion während des Projektverlaufs nicht stattgefunden.<br />

Jedoch bildeten die geäusserten Ziele und Erwartungen, die Rückmeldung der Eltern und die Notizen<br />

in den Protokollen (der Gesprächs‐ und Vorbereitungskreise) die Grundlage für einen<br />

Auswertungsworkshop am 06.12.2011 mit allen beteiligten Akteuren. Eine moderierte, ausführliche<br />

Diskussion über die ursprünglichen Projektziele und die tatsächliche Umsetzung bildete den<br />

Ausgangspunkt für die Planung des zweiten Durchlaufs von „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ für das Schuljahr<br />

2012/13.<br />

Die Kernaussagen der Diskussion werden im Folgenden (angelehnt an die Strukturierung im<br />

Workshop) in einer groben dreiteiligen Clusterung dargestellt: Ziele erreicht – Ziele zum Teil erreicht<br />

– Ziele nicht erreicht.<br />

Unter dem ergänzenden Punkt 8.3 werden Anmerkungen aus den Protokollen der Gesprächskreise<br />

aufgeführt.<br />

7.2 Darstellung der Ergebnisse<br />

7.2.1 Ziele erreicht<br />

Zusammenarbeit zwischen Kitas und Schule ist verbessert<br />

Dieses Ziel wurde nicht im Projektkonzept festgehalten, ist jedoch als starker Wunsch aus den<br />

Interviews mit Erzieherinnen und Lehrerinnen hervorgegangen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass<br />

die häufigen Treffen in der Projektplanungsphase und den jeweiligen Vorbereitungskreisen den<br />

Dialog zwischen den Kitas und der Schule stark gefördert haben. Dies nicht ausschließlich in Bezug<br />

auf projektbezogene Themen, was von allen als sehr positiv empfunden wurde. Darüber hinaus<br />

wurde der starke Austausch (Lehrer besuchen die Kitas, Erzieher gehen mit in die Schule) auch von<br />

den Eltern wahrgenommen. Dieser Aspekt unterstreicht die Kontinuität von Bildungsarbeit und<br />

Partnerschaft.<br />

Eltern fühlen sich in der Schule willkommen<br />

Damit wurde eines der wichigsten Ziele und Grundprinzipien des Projekts erfüllt.( Ausführlicher siehe<br />

Kapitel 6)<br />

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Berührungsängste sind abgebaut<br />

Auf Grundlage der Kultur des Willkommenseins konnten die Distanz zwischen Eltern und<br />

Lehrer/innen sowie insbesondere der Direktorin abgebaut werden. Nach Einschätzung der Akteure<br />

haben dazu vorrangig die zwanglosen Gespräche am Buffet als Ausklang der Gesprächskreise<br />

beigetragen. Dies sei auch im Elterncafé sichtbar geworden, es gebe weniger Berührungsängste.<br />

Eltern erhalten guten Start in SAPH / JüL<br />

Ein wichtiges Anliegen des Projektes war es, den Übergang von Kita zu Schule fließend zu gestalten<br />

und den Kindern sowie ihren Eltern einen guten <strong>Schulstart</strong> zu ermöglichen. Aus der Rückmeldung der<br />

Eltern geht hervor, dass sie sich gut aufgenommen fühlen und die Kenntnis von Schulpersonal und<br />

Räumlichkeiten bereits vor Beginn des ersten Schuljahres des Start erleichtert haben. Durch die<br />

themenbezogenen Gesprächskreise (z.B. exemplarische Schultasche) und die informellen lockeren<br />

Gespräche konnten wichtige Fragen bereits beantwortet und Ungewissheiten ausgeräumt werden.<br />

Auch die Lehrerinnen berichteten von einer „angenehmen Einschulung“ im Vergleich zu den<br />

vorangegangnen Jahren, denn die „Eltern wussten Bescheid“.<br />

7.2.2 Ziele zum Teil erreicht<br />

Eltern nehmen ihr Kind bewusster wahr und fördern es gezielter & Eltern entwickeln tiefere<br />

Sensibilität für Lernprozesse ihrer Kinder<br />

Durch die ausführliche Besprechung des Schulspiels und gleichzeitig vertrauensvolle Atmosphäre<br />

werden Ängste ausgeräumt und es wird ermöglicht, dass die Eltern die Kompetenzen ihres Kindes<br />

bewusster wahrnehmen. Auch sei aufgefallen, dass die Mütter die selbst gebastelten Kartons<br />

(während des 5. Gesprächskreises) jeweils auf die Interessen ihres Kindes abgestimmt hätten. Ob<br />

daraus eine gezielte Förderung resultiert, ist jedoch ungewiss.<br />

Eltern kommen untereinander ins Gespräch<br />

Im Prinzip seien die Eltern im Austausch gewesen, die sich bereits kannten. Für stärkeren Dialog<br />

untereinander seien die Sprachbarrieren zu groß. Jedoch habe die Methode der Gruppenarbeiten<br />

(mit Übersetzern) dazu beigetragen, Kontakte zu knüpfen. Die Akteure waren sich einig, dass dieses<br />

Ziel etwas zu hoch gesteckt sei, aber „Fremdheit abgebaut wurde“.<br />

Stärkung der Wahrnehmung der Kita als Bildungseinrichtung<br />

Dieser Aspekt wurde im ursprünglichen Konzept nicht festgehalten , aber aus den Interviews ging<br />

hervor, dass es eine der wichtigsten Erwartungen an „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ ist – die ‚hidden agenda‘.<br />

Im Workshop konnten keine Indikatoren für die Zielerreichung ausgemacht werden, aber die<br />

Beteiligten gehen davon aus, das Schulspiel mache bewusst, dass Bildung nicht erst in der Schule<br />

beginnt. Die enge Zusammenarbeit von Kita und Schule in diesem Projekt unterstreiche die Relevanz<br />

der Kitas auch in den Augen der Eltern. Die Akteure gehen davon aus, dass dem Ziel durch mehrere<br />

Durchgänge näher gekommen werden könne, da viele Eltern mehrere Kinder einschulen und es sich<br />

auch „rumspricht“.<br />

Eltern als Bildungspartner gewonnen<br />

Dieses Ziel erschien rückblickend doch sehr ambitioniert, da nach fünf Gesprächskreisen nicht von<br />

einer Bildungspartnerschaft gesprochen werden kann. Jedoch sei durch das Projekt eine fruchtbare<br />

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Basis gesetzt: die Eltern fühlen sich willkommen, sie sind etwas sensibilisiert für die Lernprozesse der<br />

Kinder und haben teilweise Zugang zum Elterncafé gefunden.<br />

7.2.3 Ziele nicht erreicht<br />

Gleichberechtigtes Miteinander: Eltern werden als ExpertInnen (für ihre Kinder) angesehen<br />

Trotzdem von einem anfänglich diskutierten Ansatz in Form von Elternseminaren o.ä. aufgrund der<br />

Einstellung von Augenhöhe zwischen allen (Schule – Kita – Eltern)Abstand genommen und das<br />

Konzept der Gesprächskreise entwickelt wurde, kam es während der fünf Treffen zu wenig<br />

gleichberechtigten Austausch. Die einzelnen Termine wurden thematisch vorbereitet und<br />

weitestgehend über die, von Kita und Schule bestimmten, Inhalte in Form von ‚Informationen geben‘<br />

gestaltet. Auch die Eltern fanden es gut, wichtige Fragen zu klären, Ungewissheiten auszuräumen<br />

und erst einmal alle/s kennen zu lernen. Damit wurde, aus Sicht der Akteure, das notwendige<br />

Vertrauen hergestellt, damit Eltern sich zukünftig mehr mitteilen. Jedoch ist dies noch weit entfernt<br />

von dem Ideal (und dem angeführten Grundprinzip des ‚Voneinander Lernens‘), dass die<br />

unterschiedlichen Vorstellungen und Perspektiven offen und gleichberechtigt ausgetauscht und<br />

diskutiert werden.<br />

Bildungs‐ & Erziehungsvorstellungen zwischen Eltern – Kita – Schule sind abgestimmt<br />

In dem Workshop gab es einen differentierten Austausch zu diesem Thema, dessen Kernpunkte<br />

folgende waren:<br />

zwischen Kita und Schule sind die Bildungsvorstellungen weitestgehend abgestimmt,<br />

mit Eltern eher nicht<br />

die Eltern wollen den Erfolg der Kinder, sind sich jedoch häufig unsicher, was ihre<br />

Rolle ist<br />

Kita und Schule bauen Druck und Hürden auf<br />

Es sollte zukünftig Fokus mehr auf basale Lernvoraussetzungen als auf konkrete<br />

Inhalte und Kompetenzen gelegt werden<br />

gemeinsame Bildungsziele Eltern vermitteln!!<br />

Jedoch sei bereits Verständnis erzeugt, dass Selbstständigkeit wichtig ist<br />

Kinder bestehen Lern‐ & Schulalltag erfolgreicher<br />

Dies ist nicht messbar und zum jetzigen Zeitpunkt auch schwer einzuschätzen.<br />

Aufbau gemeinsamer Lern‐ & Förderstrukturen<br />

Dies hat nicht stattgefunden.<br />

Eltern zeigen Selbst‐Initiative<br />

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Erziehungspartnerschaft Elternhaus – Kita ‐ Schule | <strong>Otto</strong> – <strong>Wels</strong> – <strong>Grundschule</strong> | <strong>Abschlussbericht</strong><br />

Auch das ist bisher nicht einschätzbar.<br />

7.3 Anmerkungen aus den Protokollen der Gesprächskreise<br />

zurückhaltende aber kooperativ/vertrauensvolle Atmosphäre<br />

Übersetzung gut und wichtig, aber in Flüstergruppen leicht unruhig<br />

Kinderbetreuung wäre wichtig, da es für Unruhe sorgt<br />

Kleingruppenarbeit regt Austausch und Diskussion an<br />

Offenes Ende (Buffet) gut für Austausch und Kennenlernen<br />

angebotene Informationen immer sehr interessiert aufgenommen<br />

da Teilnehmerzahl zurück geht: Kontinuität verdeutlichen, Eltern wiederholt und<br />

persönlich ansprechen<br />

‚Wohlfühlkultur‘ entstanden<br />

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Erziehungspartnerschaft Elternhaus – Kita ‐ Schule | <strong>Otto</strong> – <strong>Wels</strong> – <strong>Grundschule</strong> | <strong>Abschlussbericht</strong><br />

8 Ressourcen für Entwicklung und Transfer des Projekts<br />

Um das Potential eines solchen Projekts einschätzen zu können, spielen nicht nur Ablauf,<br />

Zielerreichung und Zufriedenheit eine Rolle, sondern auch die benötigten Ressourcen. Die<br />

Evaluatorin hatte keinen Einblick in die Finanzierung und den zeitlichen Aufwand der Akteure. Diese<br />

Punkte sollten bei Weiterführung des Projektes oder einem möglichen Transfer an andere<br />

Schulen/Kitas näher betrachtet und abgeschätzt werden. Wichtige Posten sind hierbei sicher die<br />

Moderation und Übersetzung während der Gesprächskreise sowie Snacks und Getränke.<br />

Die Akteure berichteten von relativ großem Planungsaufwand am Anfang, der sich jedoch auf 2h pro<br />

Gesprächskreis im Verlauf reduzierte. Alle Beteiligten schätzten dabei auch den regelmäßigen<br />

informellen Austausch, der insgesamt zu einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Kitas und<br />

Schule führte.<br />

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9 Ausblick<br />

Sowohl die Akteure, als auch die Zielgruppe – die Eltern – waren mit „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ zufrieden.<br />

Letztere fühlten sich in der Schule willkommen und begrüssten die Überwindung von der Distanz<br />

zwischen Lehrern/Direktorin und Eltern. Für erstere war gerade das ein wichtiges Ziel, da eine<br />

„Wohlfühlkultur“ und Vertrauen die Grundlage für jegliche Zusammenarbeit bedeute. Die<br />

Erwartungen waren hoch und wurden nicht in allen Punkten erreicht, aber es sei eine gute Basis für<br />

eine Erziehungspartnerschaft gelegt worden. Die enge Zusammenarbeit von Kitas und Schule und<br />

Elternvereinen wurde von den Akteuren besonders geschätzt .<br />

Für eine Weiterführung des Projekts wurde angeregt, dass die Ziele reduziert und realistisch<br />

formuliert werden müssten (im Projektrahmen erreichbar). Die große Anzahl nur zum Teil oder nicht<br />

erreichter Ziele spiegele nicht Misserfolg, sondern eine unrealistische Zielformulierung und Mangel<br />

an Erfolgskriterien im Konzept. Eine regelmäßige Auseinandersetzung mit den Erwartungen aller<br />

Beteiligten und der entsprechenden Umsetzung im Projekt ist empfehlenswert.<br />

Auf der Basis der Erfahrungen aus dem ersten Durchgang von „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ und den<br />

Überlegungen während des Auswertungsworkshops wurde zusammengetragen, was beibehalten und<br />

was geändert werden sollte. Tabelle 3 gibt dazu einen Überblick. Weitere Punkte betrafen<br />

hauptsächlich konkrete Ausgestaltung einzelner Termine und die Organisation des Schulspiels.<br />

Beibehalten Ändern<br />

Arbeit in Kleingruppen Perspektiven / Erfahrungen der Eltern stärker<br />

aufgreifen (siehe auch Grundprinzipien und<br />

Gelingensbedingungen)<br />

Zeit zum Austausch Kinderbetreuung gewährleisten<br />

Übersetzungen Termine bereits zum Anfang bekanntgeben und<br />

ohne pädagogischen Zeigefinger Relevanz<br />

verdeutlichen<br />

generelle Struktur (Gesprächskreise und<br />

Vorbereitungstreffen)<br />

weniger theorielastig, praktischer, ‚selbst‐tun‘<br />

Kooperationspartner Einheitliches Logo einführen<br />

Fokus auf ‚Kultur des Willkommenseins‘ Eltern aus vorherigen Jahrgängen als Paten<br />

gewinnen<br />

Tabelle 3: Im nächsten Durchlauf von „<strong>Schulstart</strong> mit <strong>Otto</strong>“ sollten wir…<br />

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