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Spiegelwaldbote - Stadt Grünhain-Beierfeld

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18<br />

Nummer 9 – Jahrgang 2010<br />

Mittwoch, 12. Mai 2010<br />

Schule musste wieder aufgebaut werden (1808 - 1810). Im<br />

Jahr 1811 legte er Pläne für den Bau eines neuen Hospitals<br />

vor, die 1815 realisiert wurden. Schließlich erbaute er<br />

1822 den Obelisk am Fürstenberg (heute neben der Köhlerhütte).<br />

Zur Zeit der Bauarbeiten muss J. T. Lohse auch in<br />

<strong>Grünhain</strong> ansässig gewesen sein. 1811 steht bei einer<br />

Taufe Johann Traugott Lohse jun. Pate. Im Kirchenbuch<br />

von <strong>Grünhain</strong> ist dazu zu lesen: „ältester Sohn des Meisters<br />

Johann Traugott Lohse, Maurer aus Pleisa, ansässiger<br />

Bürger in <strong>Grünhain</strong>“.<br />

Nach dem Wiederaufbau der abgebrannten <strong>Stadt</strong>kirche in<br />

Roßwein (1810 - 1815) wurden weitere Kirchen nach Plänen<br />

von Lohse gebaut. Es sind dies die <strong>Stadt</strong>kirche von<br />

Lößnitz (1826) und die Kirche in Schwarzbach (1836/37).<br />

Auch die vom <strong>Grünhain</strong>er Zimmerermeister August Friedrich<br />

Viehweger erbaute Kirche in Hermannsdorf lässt den<br />

Einfluss von Lohse erkennen.<br />

Ein weiteres Betätigungsfeld für den Baumeister Lohse war<br />

die Errichtung von Industriebauten. Durch die von Napoleon<br />

verhängte Kontinentalsperre (1806 - 1814) hatte auch<br />

in Sachsen die Textilindustrie einen großen Aufschwung<br />

bekommen. In kurzer Zeit baute Lohse Spinnereien in<br />

Plaue/Flöha (1809) und 1812 in Erfenschlag, in Lugau, die<br />

Bernhardsche Spinnerei in Chemnitz und die Maschinenfabrik<br />

und Spinnerei Evan Evans in Geyer/Siebenhöfen. Bei<br />

allen diesen Industriebauten kamen die Gestaltungselemente<br />

von seinen Kirchenbauten zur Anwendung. Wer<br />

heute von Geyer nach Tannenberg fährt, kommt an den<br />

imposanten Resten der Fabrik von Evan Evans vorbei. Das<br />

vierstöckige Gebäude mit Monumentalsäulen an den Gebäudeecken<br />

lässt etwas ahnen vom Können des Baumeisters<br />

Johann Traugott Lohse.<br />

Ein wesentlicher Abschnitt seines Lebens ist mit Schlettau<br />

verbunden. Im Jahr 1797 erwirbt Lohse Rechte am Schloss<br />

Schlettau, dessen Besitzer er später wird. 1813 baute er im<br />

Schlossgelände eine Spinnerei, die mit 2000 Spindeln zu<br />

den größten sächsischen Spinnereibetrieben gehörte. Diese<br />

Spinnerei betrieb er zusammen mit seinem Schwiegersohn<br />

Friedrich August Naumann.<br />

Parallel zu den Bauarbeiten in Schlettau errichtete er die<br />

Turmhaube auf der St. Annenkirche in Annaberg. 1819<br />

wurde das Schloss Schlettau umgebaut, und 1924 entstand<br />

an der Zschopau eine weitere Spinnerei in Schlettau.<br />

Besonders bei den Dachkonstruktionen beschritt er neue<br />

Wege. Durch den Wegfall von Säulen im Dachbereich<br />

konnten diese Räume ungestört für Produktionszwecke<br />

genutzt werden.<br />

Als Johann Traugott Lohse am 27. Juni 1836 in Schlettau<br />

starb, hinterließ er eine Vielzahl von Kirchen und Industriebauten,<br />

die, wie die <strong>Grünhain</strong>er Kirche, mit Portalen und<br />

Monumentalsäulen an diesen Baumeister erinnern.<br />

Rolf Böttcher<br />

Haamit<br />

<strong>Spiegelwaldbote</strong><br />

Haamit - wos stackt allis in dan Wort!? -<br />

do bist de drhamm - welch schiener Ort!<br />

Du hast Bekannte un Freind gefunden,<br />

bist mit Harz un Seel an de Haamit gebunden,<br />

deine Wurzeln hast de fest hier geschlogn,<br />

warst diech aah net lang wuannersch hiewogn.<br />

Haamit - wos for gewaltiges Wort! -<br />

un war iech doch mol vun dir fort,<br />

um irgndwu Neies ze erkunden,<br />

hob iech fei noch kenn Ort gefunden,<br />

daar mir de Haamit ersetzen kennt,<br />

draußen war's schie, ‘s war aber immer de Fremd!<br />

Haamit - wos for klangvulles Wort! -<br />

bist for uns alle e sicherer Hort!<br />

Waar net mit seiner Haamit verbunden,<br />

hot sicher nirgnds sei Ruh gefunden.<br />

Haamit, in dan Wort stackt su viel,<br />

Haamit, for alle un immer e richtiges Ziel!<br />

Hanna Roßner<br />

Kunstgenuss ...<br />

„Jugend musiziert“ - ofn Spiegelwald,<br />

bei daar Veranstaltung maarkit mr bald:<br />

Die gunge Leit sei ganz gruße Asse,<br />

se warn aabn aafach „aasame Klasse“ -<br />

dr Klavierspieler hätt an libbsten dan Flügel zerruppt,<br />

su flott sei seine Finger über de Tasten gehuppt ...<br />

e Maasterstück bein Zitherspiel,<br />

un aah vun de Block- un Quaarfleeten kam su viel Gefühl,<br />

dr Trompeter hot noch geschmattert drzu,<br />

am End war dr Auerswald, Heinrich sicher racht fruh,<br />

denn vun ehemalign Chor de Solosänger<br />

warn fei aah kaane „Leisegänger“,<br />

do sieht mr aabn: Waar in dr Jugnd musiziert,<br />

bei dan aah in Alter de Stimm un is Harz jubiliert -<br />

allis in alln war‘s prima gelunge,<br />

gung oder alt - kaans hot siech gezwunge -<br />

eb Instrument oder Stimm - jeder Ton wur getroffen,<br />

un mir Gäst sei wie „verzaubert“ ehamm geloffen -<br />

hoffentlich gibbt‘s bal noch emol suwos Tollis,<br />

mr kumme, domit dr Saal aah dann wieder voll is!<br />

Hanna Roßner<br />

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wollen sich ab September 2010 unser Land genauer anschauen.<br />

Dazu sucht die Deutsche Schule in Santa Cruz<br />

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