Vor dem Sturm« 1812/13 Eisernes Kreuz Buchara 1920 ...
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neue<br />
und umfassend angegangen wird. Da<br />
Gleichwohl ist es bemerkenswert,<br />
dass in einem für den Schulunterricht<br />
gedachten Werk nicht nur der Frieden,<br />
sondern auch das Thema »Krieg« ausdrücklich,<br />
wissenschaftlich fundiert<br />
rin zeigt sich eine erstaunliche Entwicklung<br />
geschichtsdidaktischer Trends.<br />
Winfried Heinemann<br />
Portal Militärgeschichte<br />
Der Arbeitskreis Militärgeschichte<br />
e.V., gegründet 1995, dient <strong>dem</strong><br />
Austausch in der geschichtswissenschaftlichen<br />
Forschung zu Militär und<br />
Krieg. Seine Arbeit erweiterte der Verein<br />
in diesem Jahr mit <strong>dem</strong> Start eines<br />
eigenen Themenportals zur Militärgeschichte,<br />
das die Ziele der Vereinigung<br />
in das vernetzte Zeitalter tragen soll.<br />
Dazu werden Forschungsberichte, Projektskizzen<br />
und aka<strong>dem</strong>ische Ankündigungen<br />
bereitgestellt. Das Portal<br />
spricht aber nicht nur Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler an, auch<br />
für den militärhistorisch interessierten<br />
»Laien« bietet die Seite genügend Material.<br />
Rubriken wie »Militärgeschichte<br />
aktuell« und »Stichtag« greifen Zugänge<br />
des Feuilletons auf und laden<br />
zur weiteren Auseinandersetzung mit<br />
derartigen Themen ein. Den Anfang<br />
machte eine Serie von Interviews mit<br />
namhaften Historikern, die ihre Forschungen<br />
und Pläne zu Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft der Militärgeschichtsschreibung<br />
darlegen. Zu<strong>dem</strong><br />
wurden bereits mehrere Essays veröffentlicht,<br />
die die gesamte Bandbreite<br />
des Faches Militärgeschichte abbilden<br />
– von der Darstellung des Krieges in<br />
http://portal-militaergeschichte.de/<br />
Computerspielen über Sicherheitsdebatten<br />
in der Neuzeit bis zur militärischen<br />
Futurologie im Kalten Krieg. In<br />
der Rubrik »Klassiker« wiederum werden<br />
bedeutende Aufsätze online gestellt,<br />
die die Forschung geprägt haben<br />
und noch immer wichtig sind. Sollte<br />
nach der Lektüre noch weiterer Bedarf<br />
an Quellen, Materialien und Informationen<br />
bestehen, kann auf das Linkverzeichnis<br />
zurückgegriffen werden. Dort<br />
werden wichtige Internetressourcen zu<br />
verschiedenen Epochen und Themen<br />
von militärhistorischem Interesse gesammelt.<br />
Hinzu kommen Kontaktdaten<br />
zu Archiven, Forschungseinrichtungen<br />
und Bibliotheken.<br />
Es steht außer Frage, dass das sich<br />
Portal vornehmlich an forschende Nutzerinnen<br />
und Nutzer richtet. Nichtsdestoweniger<br />
wird es auch bei einem<br />
breiteren Publikum auf Interesse stoßen,<br />
da es ein vielschichtiges Angebot<br />
bereithält, das fundierte Informationen<br />
und zahlreiche Anregungen bietet. Der<br />
epochen und themenübergreifende<br />
Ansatz füllt eine bis dato bestehende<br />
Lücke im Sortiment des Internets. Es<br />
bleibt zu hoffen, dass der bislang gelungene<br />
Start eine erfolgreiche Fortsetzung<br />
findet fh<br />
E-Book<br />
Waterloo<br />
Die Lebens und Leidensgeschichte<br />
des 1787 geborenen Friedrich Lindau<br />
enthält Außergewöhnliches. Von<br />
den täglichen Drangsalen der französischen<br />
Besatzer in seiner Heimatstadt<br />
Hameln angewidert und zur offenen<br />
Opposition bereit, verlässt der junge<br />
Mann seine angestammte Heimat, um<br />
in der Fremde eine Möglichkeit zu suchen,<br />
gegen diese Besatzung mit Waffengewalt<br />
vorzugehen. Lindau findet<br />
sie als Soldat in britischer Uniform, in<strong>dem</strong><br />
er als Schütze des 2. leichten LinienBataillons<br />
der Königlich Deutschen<br />
Legion (King’s German Legion,<br />
KGL) auf spanischem Boden gegen die<br />
Franzosen kämpft. Selbst nach der ersten<br />
Abdankung Napoleons, dessen<br />
Rückkehr nach Frankreich und der erneut<br />
installierten Herrschaft bleibt Lindau<br />
seinem <strong>Vor</strong>satz treu und nimmt<br />
unter anderem an der Verteidigung<br />
des Gutshofes La HayeSainte im Zen<br />
trum der Alliierten teil, dessen Behauptung<br />
durch die deutschbritischen<br />
Truppen letztlich zum Sieg am 18. Juni<br />
1815 und der zweiten und endgültigen<br />
Abdankung des Kaisers der Franzosen<br />
führt. So, als wäre damit seine Schul<br />
digkeit getan, lässt sich Lindau trotz<br />
der Widerstände seines Kommandeurs<br />
aus <strong>dem</strong> aktiven Militärdienst entlassen<br />
und kehrt nach all den schrecklichen<br />
und zum Teil sehr blutigen Erlebnissen<br />
wieder nach Hause zurück.<br />
Hier geht es nicht um Strategie oder<br />
Taktik; im Zentrum der Erinnerungen<br />
an die Jahre 1809 bis 1815, die ein mit<br />
Lindau befreundeter Hamelner Rektor<br />
anhand der Erzählungen des Schuhmachermeisters<br />
und ehemaligen Soldaten<br />
niederschreibt und 1846 erstmals<br />
publizieren lässt, steht das tägliche<br />
Überleben in der Schlacht und immer<br />
wieder die Beschaffung von Essen und<br />
Trinken für sich und seine Kameraden.<br />
Die Unmittelbarkeit der Schilderungen<br />
nimmt den Leser an der Seite des Protagonisten<br />
immer wieder mit ins Zentrum<br />
der Schlachtereignisse.<br />
Um eine Neuausgabe des Buches hat<br />
sich vor einigen Jahren der Kölner<br />
Fachverlag Amon verdient gemacht;<br />
seit 2009 liegt sogar eine englischsprachige<br />
Übersetzung vor. Dem Trend der<br />
Zeit folgend, wartet der Verlag neuerdings<br />
mit einem preiswerten EBook<br />
auf. mt<br />
Friedrich Lindau, Ein Waterlookämpfer.<br />
Erinnerungen eines Soldaten aus den<br />
Feldzügen der königlich deutschen<br />
Legion, Köln 2012, 319 KB (Print 114 S.).<br />
ASIN B0093TKSDS; 9,99 Euro<br />
Militärgeschichte · Zeitschrift für historische Bildung · Ausgabe 4/2012<br />
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