Fachgutachten - Planlabor Stolzenberg

Dipl.-Biol. Karsten Lutz – Artenschutzfachliche Untersuchung Großensee B-Plan 18
Kap. 2: Potenzialanalyse zu Brutvögeln und Arten des Anhangs IV
2 Potenzialanalyse zu Brutvögeln und Arten des Anhangs IV
Das Gebiet wurde am 02. Februar 2013 begangen. Dabei wurde insbesondere auf Strukturen
geachtet, die für Anhang IV-Arten und Vögel von Bedeutung sind. Die Bäume wurden
vom Boden aus einzeln mit dem Fernglas besichtigt und auf potenzielle Fledermaushöhlen
untersucht. Die Gebäude wurden äußerlich auf geeignete Nischen untersucht.
Die Auswahl der potenziellen Arten erfolgt einerseits nach ihren Lebensraumansprüchen
(ob die Habitate geeignet erscheinen) und andererseits nach ihrer allgemeinen Verbreitung
im Raum Großensee. Maßgeblich ist dabei für die Brutvögel die aktuelle Avifauna Schleswig-Holsteins
(BERNDT et al. 2003). Verwendet werden für Fledermäuse die relativ aktuellsten
Angaben in PETERSEN et al. (2004), BORKENHAGEN (2011) sowie BfN (2007).
2.1 Gebietsbeschreibung
Das Untersuchungsgebiet umfasst ca. 2,5 ha (Abbildung 2). Es umfasst im Westen ein
parkartiges Gelände, das aus einer ehemaligen Hofstelle hervorgegangen ist. Dazu gehört
der sehr alte Garten des Bauernhauses und nördlich anschließend eine Alte Obstwiese, in
der einige sehr alte Obstbäume stehen. Diese Obstbäume weisen Höhlen und Nischen auf
und sind reich strukturiert. Ferner befinden sich im Grundstück des Bauernhauses alte,
strukturreiche Kastanien und eine große Linde. Auf dem Grundstück befinden sich zwei
Gebäude. Das östliche ist ein in Renovierung befindliches Wohnhaus (aus altem Wirtschaftsgebäude
entstanden) und ein altes Bauernhaus mit Nebengebäuden. Das Bauernhaus
ist sehr reich an Winkeln, weist einen großen Dachboden und einen alten Stallteil auf. Diese
Gebäude sind gut unterhalten und gepflegt.
Den Mittelteil bildet ein ehemaliger Sportplatz, der nun ungenutzt ist. Die Fläche ist mit
einer durchgehenden, ungemähten und artenarmen Sportrasenfläche bedeckt.
Am Nordrand befindet sich eine naturnahe, artenreiche Hecke (ehemaliger Knick), auch
mit fruchttragenden Gebüschen (Hasel, Brombeere, Schlehe).
Der Ostteil wird von einer intensiv kurz gegrasten Ponyweide gebildet, an die sich ein bewohntes
und intensiv gepflegtes Gehöft anschließt.
2.2 Potenzielle Fledermauslebensräume
Alle Fledermausarten gehören zu den streng geschützten Arten, die nach § 44 BNatSchG
besonders zu beachten sind. Zu überprüfen wäre, ob für diese Arten Fortpflanzungs- und
Ruhestätten, Jagdhabitate oder Flugstraßen durch das Vorhaben beeinträchtigt werden. Der
Bestand der Fledermäuse wird mit einer Potenzialanalyse ermittelt.
Dipl.-Biol. Karsten Lutz, Bebelallee 55d , 22297 Hamburg, Tel.: 040 / 540 76 11 4