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Steuerweichen werden gestellt - BFD Buchholz ...

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26<br />

Gessundheit<br />

Zukunft wagen<br />

Carsten Tergast über<br />

die elektronischen<br />

Bücher der<br />

medizinischen Verlage<br />

Keine Frage, die Juristen sind elektronische Fachinformationen schon länger gewöhnt,<br />

der Aufbau juristischer Datenbanken und entsprechender Hilfsmittel auf elektronischen<br />

Datenträgern ist fast so alt wie das Internet, nach heutigen Maßstäben<br />

also fast "uralt".<br />

Doch auch die medizinischen Fachverlage sind in den letzten Jahren zunehmend auf den<br />

Geschmack gekommen, besser gesagt: sie haben die Notwendigkeit und die Einträglichkeit<br />

elektronisch dargebotener Information realisiert und ihre Angebotspalette dementsprechend<br />

ausgebaut.<br />

Ob die drei großen Player im Markt, Thieme, Elsevier und Springer, andere große Häuser<br />

aus dem Mittelfeld dahinter wie der Deutsche Ärzte-Verlag oder kleinere Spezialisten wie<br />

der Börm-Bruckmeier-Verlag, sie alle haben Modelle entwickelt, um am Markt für eBooks<br />

zu partizipieren.<br />

Dass der bereits abgehalftert scheinende Begriff des eBooks sich mittlerweile für fast alle<br />

Arten elektronischer Fachinformation durchzusetzen scheint, ist angesichts der Vielfalt<br />

der Lösungen nicht verwunderlich. Längst hat man sich von der Vorstellung eines klobigen<br />

Lesegeräts gelöst, auf dem lediglich auch im Print vorliegende Texte wiedergegeben <strong>werden</strong><br />

konnten.<br />

eBook meint heute auch so komplizierte Gesamtlösungen wie der Springer-Verlag sie<br />

kürzlich auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Sortiments- und<br />

Fachbuchhandlungen, AWS, in Potsdam erstmals präsentierte. Über 10.000 Parallelausgaben<br />

zu den Printversionen des Verlags sind seit Ende Juni auf der Plattform Springer-<br />

Link elektronisch verfügbar. Um die Größenordnung zu verdeutlichen, in der sich dieses<br />

Angebot auch ökonomisch abspielt, sei hier eine Zahl genannt. Klaus Bahmann von Springer,<br />

der das Angebot in Potsdam präsentierte, ging davon aus, dass das Medizin-Angebot<br />

für eine größere Universität sich für ein einzelnes sogenanntes "Package" im Bereich von<br />

ca. 47.000 Euro befinden wird.<br />

Ein sehr nennenswerter Umsatz also, der nach dem festen Willen des Verlags auch dem<br />

Buchhandel erhalten bleiben soll. Händler, die, wie der bfd das seit Jahren tut, ihre Kompetenz<br />

im elektronischen Bereich gezielt gestärkt und erweitert haben, können hier erneut<br />

beweisen, dass das Bild vom verstaubten Buch-Händler, der sich der digitalen Zukunft<br />

verweigert, der Vergangenheit angehören sollte.<br />

Andere Verlage sind ebenfalls durchaus gewillt, das Fachsortiment einzubinden. Alle betonen<br />

jedoch immer wieder, wie schwer einzelne Buchhändler immer noch davon zu überzeugen<br />

seien, dass sich Investitionen in Infrastruktur und Personal mittelfristig durchaus<br />

rechnen können, wenn das Thema "Vermarktung von digitalen Inhalten" professionell angegangen<br />

wird. Denn oftmals wird versucht, dieses Gebiet quasi "nebenbei" mitzubetreuen,<br />

was in der Regel eher Frustration erzeugt. Nur allzu schnell wird klar, dass auf diese<br />

Weise keine spürbare Wirkungen erzielt, sondern lediglich Ressourcen verschwendet<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Generell lässt sich festhalten, dass der Vertrieb von eBooks auf Seiten des Sortimentes<br />

mit erheblichen Vorleistungen verbunden ist, die nicht jeder in dem Maße erbringen kann,<br />

wie es einige wenige große Player im Markt bereits machen. Unternehmen wie der bfd, die<br />

Spezialisten für dieses Thema beschäftigen, sind selten und natürlich auch erst ab einer<br />

gewissen Unternehmensgröße überhaupt denkbar. Nichtsdestotrotz sind die Möglichkeiten,<br />

die sich – etwa anhand der Bedürfnisse von Krankenhausverwaltungen – ergeben,<br />

wenn man das Thema ernsthaft verfolgt, nicht nur reizvoll, sondern auch immens wichtig.<br />

Nicht zuletzt auch deswegen, weil derjenige Händler, der sich dem digitalen Zeitalter sichtbar<br />

verweigert, sich irgendwann von seinen Kunden nach seiner Existenzberechtigung<br />

wird fragen lassen müssen. Die anderen jedoch – und der bfd ist hier sicherlich ganz weit<br />

vorne zu sehen – <strong>werden</strong> langfristig die Gewinner in diesem Markt sein. <br />

Carsten Tergast ist Branchenjournalist und schreibt u.a. regelmäßig für das Düsseldorfer Branchenmagazin<br />

"BuchMarkt". Sie wollen seinen Beitrag kommentieren oder Kontakt zu<br />

Carsten Tergast aufnehmen? Hier seine E-Mail: carsten.tergast@gmx.de<br />

Besuchen Sie uns im Internet: www.bfd.de<br />

Produktion elektronischer Bücher<br />

bereits in vollem Gang:<br />

Das Beispiel Thieme

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