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Statement Markus Grübel MdB, Kommission sexueller Missbrauch

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vorgebracht worden sind, müssen jetzt auch die nachweisbaren Fakten öffentlich<br />

bekannt gemacht werden.<br />

• Dies gilt vor allem für den insinuierten Vorwurf, eine große Zahl von Kindern sei in<br />

Folge von schlechter Behandlung oder gar Misshandlung verstorben und<br />

„anonym und ohne Würde verscharrt“ worden. Vielmehr sind seit Bestehen des<br />

Heimes bis zu seinem Ende alle Todesfälle und Todesursachen lückenlos<br />

dokumentiert, ebenso die Bestattungen. Der allergrößte Teil dieser Sterbefälle<br />

liehgt in den Jahren zwischen 1908 und 1924, in der auch außerhalb des Heimes<br />

wegen Kriegsereignissen und Epidemien eine hohe Kindersterblichkeit zu<br />

verzeichnen ist. Während des Heimaufenthalts der drei Informanten sind drei<br />

Kinder in auswärtigen Kliniken gestorben – zwei davon in einer Zeit, als die<br />

Informanten noch Säuglinge waren.<br />

• Dem Vorwurf des Medikamentenmissbrauchs steht entgegen, dass Medikamente,<br />

die Kindern verabreicht wurden, von Fachärzten verordnet worden sind. Die<br />

entsprechenden ärztlichen Dokumente liegen uns vor. Dass manche Medikation<br />

aus heutiger medizinischer Sicht kritisch gesehen werden kann, ist eine andere<br />

Frage. Damals entsprach sie dem medizinischen Standard.<br />

• Bleibt der Vorwurf der quälenden Behandlung der Kinder. Subjektive<br />

Empfindungen und Erinnerungen sind schwer zu bewerten. Wir sehen klar, dass<br />

heute manches völlig inakzeptabel ist, was damals pädagogischer Alltag war.<br />

Sadistische Behandlung war freilich zu keiner Zeit akzeptabel. Es dürfte auch in<br />

Hürbel – selbst nach dem Zeugnis von Mitschwestern – sehr strenge Schwestern<br />

gegeben haben. Die Erinnerungen fokussieren sich im Wesentlichen auf eine<br />

Person. Aber selbst an diese Schwester gibt es sehr unterschiedliche und<br />

durchaus widersprüchliche Erinnerungen.<br />

Das sind die Fakten. Sie sind jederzeit nachprüfbar. Die Bewertung stelle ich Ihrem<br />

Urteil anheim.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

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