04.10.2013 Aufrufe

Statement Markus Grübel MdB, Kommission sexueller Missbrauch

Statement Markus Grübel MdB, Kommission sexueller Missbrauch

Statement Markus Grübel MdB, Kommission sexueller Missbrauch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zunächst zu den Todesfällen insgesamt:<br />

Seit Errichtung des Kinderheims in Hürbel im Jahr 1908 bis zum Jahr 1970 sind von<br />

den 4.200 Kindern insgesamt 303 Kinder gestorben. Das entspricht über die 62<br />

Jahre hinweg einer Sterblichkeitsrate von durchschnittlich rund sieben Prozent.<br />

Tatsächlich konzentriert sich eine ausgesprochen hohe Kindersterblichkeit auf die<br />

Zeit zwischen 1908 und 1924. In diesem Zeitraum sterben 260 Säuglinge und<br />

Kleinkinder. Die höchste Rate mit dem Tod von 36 Kindern ist im Jahr 1914 zu<br />

verzeichnen.<br />

Aus dem damaligen Drama machte niemand ein Geheimnis. Im Gegenteil: In den<br />

seit 1910 veröffentlichten Jahresberichten berichtete an erster Stelle der Hausarzt.<br />

Die jeweiligen Hausärzte kamen immer ihrer Melde- und Berichtspflicht nach. Aus<br />

diesen Berichten, aus den Reaktionen der staatlichen Behörden und ihren auf ihre<br />

Einhaltung überwachten Empfehlungen an die Ordensleitung sowie schließlich aus<br />

den Berichten der Schwestern über die Todesursachen wissen wir, dass die<br />

bedrückende Zahl von Todesfällen in den 15 Jahren von 1908 bis 1924 auf Masern-<br />

Epidemien in den Jahren 1911, 1913, 1914 und 1923, auf eine Keuchhusten-<br />

Epidemie 1919/1920 und auf die Pandemie der „Spanischen Grippe“ in den Jahren<br />

1918/1919 zurückzuführen ist. Sie korrespondiert in dieser Zeit mit der<br />

Kindersterblichkeit auch außerhalb des Heims.<br />

Es gab dann während des Zweiten Weltkriegs und unmittelbar danach noch einmal<br />

einen Anstieg der Sterblichkeitsrate im Hürbeler Heim. Nach 1950 verläuft sie völlig<br />

unspektakulär. Während des Heimaufenthalts der drei Informanten ab 1962 starben<br />

zwei Kinder in auswärtigen Kliniken.<br />

Die entsprechenden statistischen Informationen finden Sie in der Pressemappe.<br />

Nun zu dem Kinderfriedhof:<br />

Im Jahr 1916 stellte die bürgerliche Gemeinde aus Platzgründen einen Antrag auf<br />

Erweiterung des Gemeindefriedhofs. Zugleich wurde auch die Neuanlage eines<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!