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Statement Markus Grübel MdB, Kommission sexueller Missbrauch

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Es ist interessant, zu den Vorwürfen des Medikamentenmissbrauchs eine Zeitzeugin,<br />

die bereits erwähnte „rote Cilly“ zur Wort kommen zu lassen. In einem Gespräch am<br />

8. Februar 2012 berichtete diese: „Dr. N. war Hausarzt. Er kam donnerstags zur<br />

Sprechstunde, das Arztzimmer lag neben dem Besuchszimmer. Er führte die<br />

Impfungen durch. Medikamente gab es keine, man trank Tee und machte<br />

Wadenwickel. Wegen Röteln wurde ich in einem Zimmer oben isoliert, ich war sehr<br />

unglücklich, wollte bei den andern sein. Es gab Röteln, viele hatten Mumps.“<br />

Von Psychopharmaka weiß Cilly nichts. „Es gab keine beruhigten Kinder. Eine<br />

Medikamentenausteilung etwa beim Essen ist mir nicht in Erinnerung.“<br />

Es gibt in den Akten Arztbriefe, die belegen, dass Kinder mit besonders auffälligem<br />

Verhalten vom Hausarzt einem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie vorgestellt<br />

wurden und dass Psychopharmaka nur von Fachärzten verordnet wurden. Diese<br />

Briefe belegen auch, dass entsprechende Medikationen nach sorgfältiger Abwägung<br />

verordnet wurden. Die genannten Verordnungen halten sich an die Normen der<br />

Dosierung, wie sie auch in der Kinderheilkunde gegolten haben. Sie sind nach<br />

heutigen Erkenntnissen überholt. Sie entsprachen aber dem damaligen<br />

medizinischen Standard. Daraus den Vorwurf eines missbräuchlichen Verhaltens<br />

der Hürbeler Schwestern abzuleiten, wird weder den Fakten noch den Schwestern<br />

gerecht.<br />

***********<br />

Ich fasse zusammen: Wir haben die schwer wiegenden Vorwürfe gegen das einstige<br />

Kinderheim St. Josef in Hürbel und gegen die dort tätigen Ordensschwestern sehr<br />

ernst genommen und sind ihnen in sorgfältigen Untersuchungen nachgegangen, wie<br />

wir dies grundsätzlich bei Vorwürfen im Zusammenhang mit Misshandlung oder<br />

<strong>Missbrauch</strong> von Kindern und Jugendlichen tun.<br />

Dennoch ergeben sich in dem unfangreich vorhandenen Aktenmaterial auch bei<br />

sorgfältigster Recherche nicht nur keine Anhaltspunkte für diese Vorwürfe, vielmehr<br />

werden sie sogar weitestgehend widerlegt. Nachdem die Vorwürfe öffentlich<br />

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