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Statement Markus Grübel MdB, Kommission sexueller Missbrauch

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Vorgängen keine oder nur sehr lückenhafte Unterlagen, ist daher schwer<br />

nachvollziehbar.<br />

Ich möchte auf einige der schwerwiegendsten Vorwürfe im Einzelnen eingehen;<br />

ausführliche ergänzende Informationen können gerne auf Nachfrage auch die Herren<br />

Dr. Janker und Dr. Funk sowie Frau Generaloberin Angelika Maiß geben.<br />

1. Zur Aktenlage bezüglich der Kinder<br />

Das Kinder-Asyl St. Josef in Hürbel wurde am 15. Oktober 1908 durch den<br />

Rottenburger Bischof Paul Wilhelm von Keppler als Ort der Hilfe für Säuglinge und<br />

Kleinkinder eröffnet. Bis zum Jahr 1956 waren dort ausschließlich Säuglinge ab dem<br />

dritten Lebensmonat, Kleinkinder sowie Kinder im vorschulpflichtigen Alter<br />

untergebracht. Nach 1956 wurde zusätzlich eine Gruppe eingerichtet, die in Hürbel<br />

die Grundschule besuchte.<br />

Die Heimkinder waren vielfach Kinder von ledigen Müttern; in den Kriegs- und<br />

Nachkriegsjahren der beiden Weltkriege aber auch Kinder, die in den schweren<br />

Notlagen dieser Zeiten auf einen Ort angewiesen waren, an dem sie aufwachsen<br />

konnten.<br />

Ab 1979 wurden keine neuen Kinder mehr aufgenommen, im Juli 1980 verließen die<br />

letzten Jugendlichen das Haus. Nach dem Verlauf der Immobilien kehrten die letzten<br />

Schwestern am 12. Mai 1981 ins Mutterhaus in Bonlanden zurück. Die damalige<br />

Generaloberin protokollierte – so der letzte Eintrag im Tagebuch – „im Namen<br />

Gottes“ die „Aufhebung des Konvents St. Josef, Hürbel“.<br />

Die 4.200 Kinder, die in diesen 72 Jahren im Kinderheim St. Josef lebten, sind alle<br />

lückenlos und mehrfach erfasst: Aufnahme, Entlassung und weiterer Verbleib; die<br />

familiären und sozialen Hintergründe, Schulbesuch und Schulerfolge, Elternkontakte,<br />

Erkrankungen und ärztliche Maßnahmen u. v. a. m. Auch jeder Todesfall ist mit<br />

Namen und Todesumständen dokumentiert.<br />

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