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Prozessrechner - TUHH

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Automation und Prozessrechentechnik<br />

Sommersemester 2011<br />

Datenverbindungen, Bussysteme<br />

Vorlesung „Automation und Prozessrechentechnik“, Kapitel „Datenverbindungen“<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Ackermann, <strong>TUHH</strong>, 2011<br />

<strong>Prozessrechner</strong><br />

Selbstüberwachung<br />

Prozess-rechner<br />

speziell<br />

<strong>Prozessrechner</strong><br />

binäre I/O<br />

(Kontakte, Relais usw.)<br />

auch im Büro<br />

Vorlesung „Automation und Prozessrechentechnik“, Kapitel „Datenverbindungen“<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Ackermann, <strong>TUHH</strong>, 2011<br />

D A D A<br />

analoge I/O<br />

(Messwerte, Stellgrößen)<br />

zu und von<br />

anderen<br />

Rechnern<br />

1<br />

2


Beispiel für eine verteilte Automation<br />

Vorlesung „Automation und Prozessrechentechnik“, Kapitel „Datenverbindungen“<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Ackermann, <strong>TUHH</strong>, 2011<br />

dezentrale Rechner in einem Schaltschrank<br />

Vorlesung „Automation und Prozessrechentechnik“, Kapitel „Datenverbindungen“<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Ackermann, <strong>TUHH</strong>, 2011<br />

3<br />

4


Motive und technische Voraussetzungen<br />

Kosten:<br />

A) zentraler Rechner, jeder Sensor über Kabel mit dem zentralen Rechner verbunden<br />

B) viele kleine Rechner, die lokal die Messwerte „einsammeln“ und vorverarbeiten,<br />

dann über einen Datenbus an eine Zentrale leiten<br />

Heute ist B) billiger. Außerdem ist B) modularer, also flexibler an die Anforderungen<br />

und den Umfang einer Anlage anzupassen.<br />

Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit:<br />

A) Bei Ausfall des zentralen Rechners ist eine große Anzahl von Automatisierungsfunktionen<br />

nicht verfügbar. Handbetrieb möglich??<br />

B) Ein Ausfall beeinträchtigt nur einen Teil aller Funktionen. Handbetrieb eher möglich.<br />

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Prof. Dr.-Ing. G. Ackermann, <strong>TUHH</strong>, 2011<br />

Beispiel für eine verteilte Automation<br />

Bussystem redundant<br />

mehrere Bildschirme<br />

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Basissystem<br />

mit eigenem Bus<br />

Automatisierungsfunktionen aufgeteilt<br />

5<br />

Basissystem<br />

mit mehreren<br />

Bedientableaus<br />

6


Bussystem: Prinzip<br />

• mehrere parallele Leitungen (meist zwei + ggf. Ausgleichs/Erdleitung),<br />

• an die alle Teilnehmer parallel angeschlossen sind<br />

• und nach definierten Regeln untereinander (binäre) Daten austauschen.<br />

Prinzip:<br />

Nur einer darf senden, alle dürfen hören.<br />

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Bussystem: Prinzip<br />

Das Regelwerk für ein Bussystem wird Protokoll genannt. Es enthält Regeln z. B. zu:<br />

• Leitungsart, Spannungen und Ströme, was ist „0“ und was ist „1“.<br />

• Wie wird eine Reihe von Bits übertragen, was passiert bei Übertragungsstörungen?<br />

• Wie wird die Bedeutung der Daten definiert?<br />

•......<br />

• Wie wird geregelt, wann wer senden darf?<br />

• Was passiert, wenn ein Teilnehmer ein- oder ausgeschaltet wird?<br />

•.....<br />

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Es ist also sehr viel festzulegen,<br />

das muss geordnet werden.<br />

7<br />

8


Idee der Schichten 1<br />

A schreibt einen Brief an B<br />

Sprache, Terminologie,....<br />

Zeichensatz (Lateinisch, Sütterlin, Brailleschrift)<br />

gibt ihn zur Post erhält ihn von der Post<br />

Müssen sich A und B darum kümmern, oder<br />

auch nur wissen, wie die Post den Briefumschlag befördert?<br />

(Bahn, Lkw,...)? Nur die zugesicherte Leistung ist wichtig:<br />

„Kommt am nächsten Tag an, wenn....“<br />

Muss (oder darf) die Post wissen, was sich in dem Briefumschlag<br />

befindet?<br />

Nur die spezifizierten Beförderungsbedingungen müssen<br />

eingehalten sein!<br />

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Idee der Schichten 2<br />

A schreibt einen Brief an B<br />

Sprache, Terminologie,....<br />

Zeichensatz (Lateinisch, Sütterlin, Brailleschrift)<br />

stellt Dienst zu Verfügung<br />

Die Post kann ihre Beförderungsarten ändern, ohne dass das<br />

der Nutzer des Dienstes merkt, sofern der Dienst erbracht wird.<br />

Sendendes Postamt Empfangendes Postamt<br />

diverse Verabredungen zu Terminen, Lademöglichkeiten<br />

Bundesbahn, Fluggesellschaften.....<br />

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9<br />

10


Schichten-Modell<br />

Die verschiedenen „Regeln“ innerhalb eines Protokolls werden in Schichten eingeteilt<br />

Sender<br />

Methode 1, um ein<br />

Byte zu übertragen<br />

Methode 1, um ein<br />

Bit zu übertragen<br />

Methode 2, um ein<br />

Bit zu übertragen<br />

Diese Methode 1 kann durch<br />

Methode 2 ersetzt werden,<br />

ohne dass die übergeordneten<br />

Schichten davon beeinflusst sind!<br />

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ISO-OSI-Referenzmodell 1<br />

Schicht 3<br />

Schicht 2<br />

Schicht 1<br />

Wie wird Block von<br />

Bits übertragen?<br />

Wie wird physikalisch<br />

ein Bit übertragen?<br />

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Empfänger<br />

Methode 1, um ein<br />

Byte zu übertragen<br />

Methode 1, um ein<br />

Bit zu übertragen<br />

Das Referenzmodell ist eine Art Gliederung für die Spezifikation<br />

von Datenübertragungs-Protokollen, 7 Schichten sind definiert.<br />

Interface 3/4<br />

Interface 2/3<br />

Interface 1/2<br />

Schicht 3 Protokoll<br />

Schicht 2 Protokoll<br />

Schicht 1 Protokoll<br />

physikalisches Medium<br />

Methode 2, um ein<br />

Bit zu übertragen<br />

Schicht 3<br />

Schicht 2<br />

Schicht 1<br />

Es sind nicht immer Aufgaben auf allen Ebenen zu erfüllen,<br />

deshalb sind bei vielen Protokollen einzelne Schichten nicht vorhanden.<br />

11<br />

12


ISO-OSI-Referenzmodell 2<br />

7: Application Layer, Verarbeitungsschicht (Anwendungsschicht, Anwenderebene): File-<br />

Transfer, E-mail, Virtual Terminal (Remote login), Directory usw.<br />

6: Presentation Layer, Darstellungsschicht (Datendarstellungsschicht, Datenbereitstellungsebene):<br />

Standardisierte Datenstrukturen (u. a. Kodierung, Kompression)<br />

5: Session Layer, Kommunikationsschicht (Kommunikationssteuerungsschicht, Steuerung<br />

logischer Verbindungen, Sitzungsebene): Hilft Zusammenbrüche der Sitzung und<br />

ähnliche Probleme zu beheben<br />

4: Transport Layer Transportschicht (Ende-zu-Ende-Kontrolle, Transport-Kontrolle): Stellt<br />

höheren Schichten zuverlässige Ende-zu-Ende-Verbindungen (zwischen Sender und<br />

Empfänger) zur Verfügung<br />

3: Network Layer, Vermittlungsschicht (Paketebene, Netzwerkebene): Routing der<br />

Datenpakete<br />

2: Data Link Layer, Sicherungsschicht (Verbindungssicherungsschicht, Verbindungsebene,<br />

Prozedurebene): Aufteilung des Bitstromes in Einheiten (Pakete) und Austausch dieser<br />

Einheiten unter Anwendung eines Protokolls<br />

1: Physical Layer, Bitübertragungsschicht (physikalische Ebene): Übertragung des<br />

Bitstromes über einen Kommunikationskanal. Standardisierung der Netzwerk-Leitungen<br />

und -Anschlüsse sowie ihrer physikalischen Eigenschaften.<br />

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Internet-Protokollstack als Beispiel<br />

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13<br />

14


Einige Feldbussysteme<br />

FILBUS BITBUS WorldFIP PROFIBUS-DP CAN<br />

typ. Geschwindigk. 375 Kbit/s 375 Kbit/s 1 Mbit/s 500 Kbit/s bis 1 Mbit/s<br />

max. Anzahl Knoten<br />

mit Verstärker<br />

250 250 256 127<br />

ohne Verstärker 32 32 64 32 30<br />

max. Entfernung<br />

mit Verstärker<br />

13,2 km 13,2 km >10 km<br />

ohne Verstärker 1,2 km 1,2 km 2 km<br />

100 m 12 Mb/s<br />

1,2 km 94 Kb/s<br />

40m 1Mb/s<br />

1km 20 Kb/s<br />

Zugriffsverteilung Master/Slave Master/Slave Bus Arbiter Token passing CSMA<br />

Kabeltyp Twisted pair Twisted pair Twisted pair Twisted pair Twisted pair<br />

Header<br />

Datengröße<br />

Vorteile<br />

Hauptanwendungen<br />

1 bis 256<br />

Byte<br />

Ereignisgesteuerte<br />

I/0 Software<br />

in Modulen<br />

Fernabfrage<br />

I/0 Datenerfassung<br />

1 bis 13 oder 52<br />

Byte<br />

Sehr verbreitet<br />

Knoten<br />

programmierbar<br />

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Zur Signalausbreitung<br />

Busabschluss!<br />

1 Bit<br />

20 m<br />

intelligente I/0<br />

Module Prozesssteuerung<br />

1 bis 128 Byte 250 Byte 8 Byte<br />

Verteilte<br />

Datenbasis,<br />

sehr<br />

deterministisch<br />

v 0,7c 200m/ s<br />

Prozess- und<br />

Maschinensteuerung<br />

in<br />

Echtzeit<br />

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Sehr verbreitet,<br />

leistungsfähiges<br />

Signalisierungs-<br />

Verfahren<br />

Datenaustausch<br />

zwischen SPS,<br />

Fabriken<br />

Beispiel: 10 MBit/s, also 1 Bit ist 20 m lang. Es befinden sich somit immer<br />

mehrere Bits hintereinander auf dem Weg vom Sender zum Empfänger.<br />

Max. Länge ist deshalb oft abhängig von Datenrate.<br />

kostengünstig,<br />

für Kurzmitteilungen<br />

geeignet<br />

Sensoren und<br />

Stellglieder,<br />

Kfz-Bereich<br />

15<br />

16


Zum Busabschluss 1<br />

Wegen Induktivität und Kapazität des<br />

Kabels bedeuten Strom und Spannung<br />

Energie<br />

1 2<br />

W Li 2<br />

1 2<br />

W Cu 2<br />

Die räumliche Bewegung eines Bits<br />

ist somit die Bewegung von<br />

Energie (= Leistung).<br />

An einem offenen Kabelende ist i = 0, also P = 0.<br />

Das Energie-Paket wird reflektiert.<br />

(Bei einem Kurzschluss ist u = 0).<br />

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Zum Busabschluss 2<br />

Durch die Reflektion ist die Spannung<br />

am Empfänger die Überlagerung<br />

des Original-Signals und des reflektierten<br />

Signals.<br />

Also: Signal unbrauchbar! von S gesendet<br />

Abhilfe: Die Leitung muss mit einem Widerstand<br />

abgeschlossen werden, der genau zu der<br />

Leitung passt und die ankommende Energie<br />

absorbiert:<br />

Wellenwiderstand<br />

(Der Wellenwiderstand hat nichts mit dem<br />

ohmschen Widerstand der Leitung zu tun!)<br />

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von E gelesen<br />

' '<br />

Z L C<br />

P=u• i P=u• i<br />

Z = 50 ... 120 <br />

17<br />

18


Asynchrone serielle Datenübertragung (UART)<br />

Basis für viele Feldbussysteme (z. B. auch Profibus),<br />

aber auch Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (z. B. COM-Port am PC)<br />

verschiedene Bit-Definitionen gebräuchlich, z. B.:<br />

Standard RS232 (nur für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen)<br />

Empfänger<br />

Sender<br />

Sender<br />

Empfänger<br />

U<br />

Standard RS485 (für Bussysteme)<br />

Sender<br />

Empfänger<br />

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U<br />

„0“: + 3 V < U < + 15 V<br />

„1“: - 15 V < U < - 3 V<br />

• elektrisch symmetrisch<br />

• Tristate<br />

• Bitdefinition durch U, I<br />

Asynchrone serielle Datenübertragung (UART) 1<br />

Asynchron: „Es gibt kein gemeinsames Taktsignal“. Übertragung byteorientiert<br />

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a) Start mit einer „0“-“1“-Flanke<br />

b) Datenbits (Start LSB)<br />

c) Prüfbit (Parity) ggf.<br />

d) Abschluss mit „0“<br />

19<br />

e) frühester Beginn des nächsten<br />

Startbits<br />

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Asynchrone serielle Datenübertragung (UART) 2<br />

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Zwischen Sender und Empfänger muss<br />

vereinbart sein:<br />

• Datenrate bit/s (entspricht Baudrate)<br />

• LSB zuerst<br />

• Anzahl Datenbits (meist 8)<br />

• Prüfbit: Gerade oder ungerade<br />

Parität (Gesamte Anzahl der „1“)<br />

• Anzahl Stoppbits (meist 1)<br />

Der Empfänger startet mit der erkannten „0“-“1“-Flanke einen Taktgeber mit<br />

der vereinbarten Bitrate.<br />

Bei erstmaligem Einschalten eines Gerätes oder nach Störungen könnte eine<br />

„0“-“1“-Flanke innerhalb der Daten fälschlicherweise als Start erkannt werden.<br />

Meisten passen dann aber Parity und Endebit nicht.<br />

Profibus 1<br />

Profibus:<br />

Feldbus, 1989 von einem Firmenkonsortium definiert,<br />

genormt in DIN 19245, IEC 61158 und IEC 61784.<br />

Zweidrahtleitung (+ Ausgleichsleitung), RS485<br />

Teilnehmer 1 Teilnehmer 2 Teilnehmer n<br />

Grundsatz: Es darf zu jeder Zeit nur ein Teilnehmer senden, alle dürfen hören.<br />

aktiver Teilnehmer: senden „ungefragt“<br />

passive Teilnehmer: senden nur „gefragt“<br />

Einfachster Fall: Es gibt einen Master am Bus, der der aktive Teilnehmer ist<br />

(Master/Slave-Verfahren).<br />

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21<br />

22


Profibus 2<br />

Zweidrahtleitung (+ Ausgleichsleitung), RS485<br />

Teilnehmer 1 Teilnehmer 2 Teilnehmer n<br />

Jeder Teilnehmer hat eine feste Adresse in seinem Speicher.<br />

Der Master sendet an einen Slave (z. B. einen Sensor), von dem er Daten<br />

abfragen möchte, eine Anforderung.<br />

Der Slave antwortet darauf mit den gewünschten Daten.<br />

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Profibus: Beispiel für ein Telegramm<br />

SYN: mindestens 33 Bit Ruhe<br />

SD3: Startbyte 3, (3 = Formatnr. des nachfolgenden Teils)<br />

DA: Zieladresse (Destination)<br />

SA: Absenderadresse (Source)<br />

FC: Kontrollbyte<br />

DATA_UNIT: Datenfeld, feste Länge 8 Byte (L = 11 Byte)<br />

FCS: Prüfbyte (entsprechend Parity)<br />

ED: Endebyte<br />

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Profibus: Zum Zeitverhalten<br />

Jeder Teilnehmer sieht sich die Adresse DA an. Nur der angesprochene<br />

Teilnehmer antwortet.<br />

Zeitverhalten:<br />

• Anfrage des Masters<br />

• Slave bereitet Antwort auf<br />

• Slave sendet Antwort<br />

• oder Abbruch wegen<br />

Zeitüberschreitung<br />

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einige Zuteilungsverfahren<br />

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bei n-Teilnehmern wird dies<br />

n-fach wiederholt.<br />

Somit ist die maximale Verzögerung<br />

z. B. für eine Alarmmeldung eines<br />

Slaves gegeben.<br />

Master/Slave: Ein fester Master koordiniert alles. Bei Ausfall des Masters ist<br />

keine Kommunikation mehr möglich. Sehr übersichtliches und robustes Verfahren.<br />

Token passing: Es wird eine „Spielmarke“ zwischen den Teilnehmern herumgereicht.<br />

Der Inhaber der Spielmarke ist der aktuelle Master. Es kann eine maximal<br />

zulässige Zeit festgelegt werden, für die ein Teilnehmer den Token halten darf.<br />

Bei Ausfall des aktuellen Masters: Generierung eines neuen Token.<br />

Collision detection: (z. B. Ethernet) Jeder darf senden, wenn er sieht, dass es keine<br />

Aktivität auf dem Bus gibt. Jeder liest seine gesendete Nachricht mit und erkennt,<br />

wenn bei gleichzeitigem Senden eine Verfälschung eingetreten ist. Dann<br />

Wiederholung nach einer Zeit, die. z. B. durch einen Zufallsgenerator bestimmt ist.<br />

Collision avoidance: (z. B. CAN) Im Unterschied zu Collision detection gibt es ein<br />

dominantes Zeichen, z. B. „0“. Ein paralleler Sendeversuch wird nur von<br />

demjenigen erkannt, der zuerst eine „1“ senden möchte, dieser verzichtet dann.<br />

Das (dominante) Telegramm bleibt unverfälscht.<br />

Zeitmultiplexverfahren: (z. B. TTP) Jeder Teilnehmer hat einen bestimmtes<br />

Zeitfenster; Uhren werden dazu genau synchonisiert.<br />

25<br />

26


Lichtwellenleiter: Arten<br />

übliche Werte:<br />

Kern: 50 m Durchmesser<br />

Mantel: 125 m Durchmesser<br />

Wellenlänge: 660, 850, 1300, 1550 nm (Infrarot)<br />

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Lichtwellenleiter: Bandbreite<br />

Problem bei Multimodefasern:<br />

Die einzelnen Wege sind unterschiedlich lang.<br />

Folge:<br />

Kurze Impulse fließen ineinander.<br />

gesendet<br />

nach etwas Länge<br />

nach großer Länge<br />

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übliche Werte:<br />

Kern: 9 m Durchm.<br />

Frequenz • Länge ist Kenngröße<br />

20 MHz km 1 GHz km >10 GHz km<br />

27<br />

28


Lichtwellenleiter: „Bussystem“<br />

Zur Übertragung von Daten wird je Richtung eine Faser eingesetzt.<br />

Eine physikalische Busstruktur gibt es nicht.<br />

Logisch wird ein Bus so realisiert, dass jeder Teilnehmer die empfangenen Signale<br />

mit seinem Sender weiterleitet.<br />

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