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Stenografischer Bericht - Deutscher Bundestag

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9576 <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – 94. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. April 2007<br />

Thomas Silberhorn<br />

(A) (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- Treibhausgase wie möglich einsparen kann. Hier sollte (C)<br />

neten der SPD)<br />

man endlich lernen, dass es sinnvoll sein kann, auch über<br />

Ländergrenzen hinweg gemeinsame Anstrengungen zu<br />

Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:<br />

Horst Meierhofer für die FDP-Fraktion ist der letzte<br />

Redner in dieser Debatte.<br />

unternehmen. Es kann zum Beispiel vernünftig sein, regionale<br />

und geografische Besonderheiten zu nutzen. Das<br />

kann geschehen, indem Windenergie vielleicht mehr im<br />

Norden produziert wird, Biomasse eher in landwirt-<br />

(Beifall bei der FDP)<br />

schaftlich geprägten Gegenden und Solarenergie in<br />

Südeuropa. Das wäre ein möglicher Weg, um dahin zu<br />

kommen, wo wir hinkommen wollen, nämlich maximalen<br />

Klimaschutz über Ländergrenzen hinweg zu ermöglichen.<br />

Dafür ist, glaube ich, die EU genau die richtige<br />

Instanz.<br />

Horst Meierhofer (FDP):<br />

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Herr Roth hat schon die Fachausschüsse angesprochen.<br />

Deshalb möchte ich zu Beginn kurz auf das Thema<br />

Klimaschutz, das als politische Priorität ausgerufen<br />

wurde, eingehen.<br />

Es ist gut und richtig, dass man sich dieses Themas<br />

angenommen hat, auch als Schwerpunkt. Nur sind leider<br />

die Aussagen, die man in der Strategieplanung für das<br />

Jahr 2008 findet, zu vage,<br />

(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: So ist es!)<br />

Die Beschlüsse des EU-Umweltrates im März waren<br />

leider nicht der große Durchbruch, als der sie oftmals<br />

verkauft worden sind. Diese Beschlüsse und Ergebnisse<br />

waren zwar richtig, aber sie gingen bei weitem nicht<br />

weit genug. Wir hätten uns sehr viel mehr gewünscht.<br />

Herr Trittin hat es kurz angesprochen: Entscheidend ist,<br />

wie viel Prozent Kohlendioxid jeder einzelne Mitgliedstaat<br />

einspart. Es hilft uns nichts, wenn wir hier nur ein<br />

gemeinsames Ziel vereinbaren, Deutschland beispielsweise<br />

40 Prozent einsparen würde und die anderen vielleicht<br />

noch eine Schaufel drauflegen. Am Ende sparen<br />

wir dann nicht ein, sondern erreichen das genaue Gegenteil.<br />

Deswegen müssen wir auch Überlegungen anstellen,<br />

welche Sanktionsmechanismen dafür unter Umständen<br />

vorgesehen werden können.<br />

(Zuruf von der FDP: Sehr richtig!)<br />

Sonst würde das zum einen zulasten des Klimas gehen,<br />

und zum anderen würde die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Deutschlands innerhalb der EU darunter leiden. Deswegen<br />

können wir das nicht hinnehmen.<br />

(Beifall bei der FDP)<br />

Mit Blick auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Europäischen Union muss der Klimaschutz so betrieben<br />

werden, dass man pro eingesetztem Euro so viel<br />

(Beifall bei der FDP)<br />

Aber es handelt sich nicht um eine Aufgabe auf EU-<br />

Ebene, sondern um eine globale. Daher ist es die Aufgabe<br />

der EU-Kommission und der deutschen Ratspräsidentin,<br />

Frau Merkel, sich stärker dafür einzusetzen, dass<br />

sich die großen CO 2-Emittenten sowie die Entwicklungs-<br />

und Schwellenländer an Klimaschutzkonzepten<br />

aktiver beteiligen.<br />

um wirklich glauben zu können, dass der Bereich Klimaschutz<br />

eine so herausgehobene Stellung, durch die man<br />

auch gemeinsame Positionen erreichen kann, haben<br />

wird.<br />

Mein Wunsch wäre, dass man im Bereich Klimaschutz<br />

und Entwicklungshilfe vielleicht gemeinsame<br />

Strategien findet und dass nicht immer nur jeder für sich<br />

mit Scheuklappen seine eigenen Kämpfe austrägt. Man<br />

Die EU ist für circa 20 Prozent der globalen Emissio- sollte globale Strategien entwickeln, die tatsächlich zu<br />

nen verantwortlich. Die europäische und insbesondere mehr Klimaschutz führen. Ich hoffe, die EU kann dies<br />

deutsche Technologie im Bereich der erneuerbaren Ener- leisten.<br />

(B)<br />

gien würde die Möglichkeit einer Vorreiterrolle der EU<br />

eröffnen. Es wäre erforderlich und aus europäischer<br />

Sicht auch wünschenswert, dass wir da endlich einen<br />

weiteren Schritt vorankommen.<br />

(Beifall bei der FDP)<br />

Herzlichen Dank.<br />

(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten<br />

der SPD)<br />

Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:<br />

Ich schließe die Aussprache.<br />

(D)<br />

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 8 auf:<br />

Beratung des Antrags der Abgeordneten<br />

Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Dr. Herbert<br />

Schui, weiterer Abgeordneter und der Fraktion<br />

der LINKEN<br />

Ermäßigung des Mehrwertsteuersatzes für<br />

Produkte und Dienstleistungen für Kinder auf<br />

7 Prozent<br />

– Drucksache 16/4485 –<br />

Überweisungsvorschlag:<br />

Finanzausschuss (f)<br />

Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

Haushaltsausschuss<br />

Hier ist verabredet, eine halbe Stunde zu debattieren. –<br />

Dazu höre ich keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.<br />

Ich eröffne die Aussprache und erteile als erster Rednerin<br />

der Kollegin Dr. Barbara Höll das Wort für Die<br />

Linke.<br />

(Beifall bei der LINKEN)

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