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Tierärztliche Hochschule Hannover Untersuchungen zu Ursachen der

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1 Einleitung 17<br />

1 Einleitung<br />

Die Leber nimmt eine essentielle Rolle im Stoffwechsel ein. So ist sie verantwortlich für fast<br />

1500 bekannte chemische Funktionen die für die Lebensfähigkeit des Tieres nötig sind<br />

(DILLON 1985). Damit ist sie an fast jedem biochemischen Prozess des Körpers beteiligt.<br />

Des Weiteren nimmt sie eine beson<strong>der</strong>e Stellung im Blutkreislauf ein. Unter<br />

Ruhebedingungen erhält die Leber etwa 25% ihres Gesamtblutflusses über die Leberarterie<br />

und 75% über die Pforta<strong>der</strong> (FREY u. KESEL 2000). Mit dem Pforta<strong>der</strong>blut werden <strong>der</strong><br />

Leber auch absorbierte Substanzen aus dem Intestinum <strong>zu</strong>geführt. So ist eine reaktive<br />

Leberschädigung beim Hund durch z.B. eine Pankreatitis (DILLON 1985, HARDY 1989,<br />

CENTER 1996a, HERMANNS 1999, MEYER u. TWEDT 2000, BUNCH 2006) und eine<br />

IBD (Inflammatory Bowel Disease) ein bekanntes Phänomen in <strong>der</strong> Tiermedizin (DILLON<br />

1985, HARDY 1989, JERGENS et al. 1992, CENTER 1996a, BUNCH 2000, MEYER u.<br />

TWEDT 2000, SCHERK u. CENTER 2005). Überdies werden auch extraintestinale<br />

Erkrankungen als ursächlich für hepatische Funktionsstörungen beschrieben. In <strong>der</strong><br />

Humanmedizin ist schon seit dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t eine Leberaffektion mit Ikterus als<br />

„Pneumonia billosa“ im Zuge einer schweren Pneumonie bekannt (KAPRAL et al. 2005).<br />

Auch in <strong>der</strong> Tiermedizin wird über eine Leberbeeinträchtigung im Zuge schwerer<br />

extrahepatischer Infektionen wie z.B. einer Pneumonie berichtet (TABOADA u. MEYER<br />

1989, WEBSTER 2005, VAN DEN INGH et al. 2006).<br />

So vielgestaltig die Angriffsfläche auf die Stoffwechselleistung <strong>der</strong> Leber ist, so variabel sind<br />

die histologisch sichtbaren strukturellen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Leberzelle. Dies wird <strong>der</strong><br />

Hauptgrund sein, weshalb keine einheitliche Bezeichnung <strong>der</strong> sekundären/reaktiven<br />

Leberdegeneration in <strong>der</strong> Literatur geführt wird. Vornehmlich werden degenerative o<strong>der</strong><br />

entzündliche Leberverän<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Kombination in <strong>der</strong> Literatur beschrieben. In<br />

<strong>der</strong> Humanmedizin wurde von POPPER und SCHAFFNER (1957) <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong><br />

„unspezifischen reaktiven Hepatitis“ eingeführt. Sie beschreiben die „unspezifisch reaktive<br />

Hepatitis“ als die häufigste Leberverän<strong>der</strong>ung beim Menschen. In <strong>der</strong> Tiermedizin besteht<br />

eine Diskrepanz sowohl in <strong>der</strong> beschriebenen Häufigkeit als auch <strong>der</strong> Definition dieser<br />

„reaktiven“ o<strong>der</strong> „sekundären“ Leberschädigung. ZAWIE und GILBERTSON (1985)

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