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Tierärztliche Hochschule Hannover Untersuchungen zu Ursachen der

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2.4 Das klinische Bild <strong>der</strong> Hepatopathie 33<br />

<strong>der</strong> vermehrten Blutungsneigung auch eine Rolle (GEROK u. BLUM 1995, DANCYGIER<br />

2003). Sie wird durch eine längerfristige Einnahme von Kortikosteroiden noch verstärkt<br />

(DANCYGIER 2003).<br />

Neben diesen recht unspezifischen Symptomen dienen <strong>der</strong> Diagnostik die folgenden<br />

Leitsymptome <strong>der</strong> Lebererkrankung. Sie sind nicht pathognomonisch, ihr Fehlen schließt die<br />

Hepatopathie keineswegs aus (SUTER 2001a).<br />

2.4.1.1 Ikterus und Cholestase<br />

Die Leber ist am Bilirubinstoffwechsel beteiligt, indem sie unkonjugiertes Bilirubin (I),<br />

aufnimmt, dieses mit Glucuronsäure konjugiert und das nunmehr konjugierte Bilirubin (II)<br />

über die Galle in den Darm sezerniert. Durch Funktionsbeeinträchtigung <strong>der</strong> Leberzellen<br />

kommt es <strong>zu</strong>m Bilirubinanstieg im Blut. Die Ablagerung von Bilirubin im Gewebe, und damit<br />

die gelbliche Verfärbung dessen und <strong>der</strong> Körperflüssigkeiten, führt <strong>zu</strong>m Ikterus<br />

(HERMANNS 1999, GEROK et al. 2000).<br />

Die physiologische Serumkonzentration des Bilirubin liegt beim Menschen bei 0,3-1,0 mg/dl<br />

(5-17 µmol/l) (SILBERNAGL u. DESPOPOULOS 1991, GEROK u. BLUM 1995, GEROK<br />

et al. 2000). Eine gelbliche Verfärbung <strong>der</strong> Skleren ist bei geringer Zunahme <strong>der</strong><br />

Serumbilirubinkonzentration zwischen 2,0-2,5 mg/dl (34-43 µmol/l) bemerkbar<br />

(SILBERNAGL u. DESPOPOULOS 1991, GEROK u. BLUM 1995). Ab einer Konzentration<br />

von 3,0-4,0 mg/dl (51-68 µmol/l) ist die Verfärbung <strong>der</strong> Haut erkennbar (GEROK u. BLUM<br />

1995). Nach GREENBERGER (2003) liegt die Serumbilirubinkonzentration, ab <strong>der</strong> ein<br />

skleraler Ikterus wahrnehmbar wird, über 3,0 mg/dl.<br />

Die Cholestase, definiert als verlangsamter Gallefluss mit folgen<strong>der</strong> Retention gallepflichtiger<br />

Substanzen (DANCYGIER 2003), ist als Symptom hepatobiliärer Funktionsstörungen <strong>zu</strong><br />

werten und nicht als Diagnose (ZAWIE u. GILBERTSON 1985, LEUSCHNER 2003). Sie<br />

kann intra- o<strong>der</strong> extrahepatische <strong>Ursachen</strong> haben (CENTER 1999, LEUSCHNER 2003). Ist<br />

sie von langer Dauer, kann sie ihrerseits die Leber schädigen (DANCYGIER 2003). Die<br />

intrahepatischen Cholestasen finden ihre Ursache in Parenchymschäden <strong>der</strong> Leber und damit<br />

in Funktionsbeeinträchtigungen <strong>der</strong> Biosynthese und Exkretion von Gallensäuren<br />

(LEUSCHNER 2003). Diese durch Hepatosen verursachten Cholestasen bezeichnen BOLCK<br />

u. MACHNIK (1986) auch als „intralobuläre Cholestase“. Durch die Cholestase

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